Einladung _28.3.2011_Mail - Ministerium für Wirtschaft und Energie
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Einladung _28.3.2011_Mail - Ministerium für Wirtschaft und Energie
EINLADUNG Der Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg Ralf Christoffers und die Künstlerin Kathrin Harder würden sich freuen Sie zur Eröffnung einer Kunstausstellung am 28. März 2011, um 17:00 Uhr im Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Haus 2, 1. Etage Heinrich-Mann-Allee 107, 14473 Potsdam begrüßen zu dürfen. © Kathrin Harder Eröffnung: Ralf Christoffers Laudator: Armin Hauer „BLAU - SCHWARZ - ROT“ Malerei / Zeichnung von Kathrin Harder © Kathrin Harder Eröffnung der Ausstellung am 28. März 2011 um 17:00 Uhr im Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg Haus 2, 1. Etage Heinrich-Mann-Allee 107, 14473 Potsdam Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Verband Bildender Künstler e.V. Geöffnet bis zum 20. Juni 2011, Montag - Freitag von 9:00 - 17:00 Uhr. Vita Kathrin Harder 1969 1993-1996 1996-1999 1999 1999 1999 1999-2001 2001 2002 2004 2008 2009 2010 geboren in Rostock Studium der Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden SRS- Stipendium, Arbeitsstipendium auf Schloss Scharfenberg Diplom an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Professor Max Uhlig Hegenbarth-Stipendium Meisterschülerin bei Professor Max Uhlig Umzug nach Eichwalde Geburt der Tochter Preisträgerin des Kunstpreises „Spektrale“ Preisträgerin des Brandenburgischen Kunstpreises Katalogförderung „Signifikante Signaturen“ durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung Arbeitsstipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburg Kathrin Harder lebt und arbeitet in Eichwalde bei Berlin Wagnerstrasse 21, 15732 Eichwalde, [email protected] Personalausstellungen (Auswahl ab 2004) 2004 2007 2008 2009 2010 2011 „Zeitzeichen IV“, Berlin, Kommunale Galerie Wilmersdorf (mit Rachel Kohn) „Malerei und Zeichnungen“, Eichwalde (bei Berlin), Alte Feuerwache „sine loco et anno“, Eichwalde (bei Berlin), Alte Feuerwache „schwarzaufweiss- weissaufschwarz“, Potsdam, Galerie M (mit Susanne Pomerance) „x-lines“, Berlin, Galerie Seitz u. Partner, ( mit René Kanzler) Ausstellung der Stipendiaten 2010, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, (mit Mona Höke, Steffen Mühle) Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl ab 2004) 2004 2005 2006 2008 2009 2010 2011 2. Spektrale „Reflexionen“, Galerie im Landratsamt Berlin, Zitadelle Spandau „ART- Brandenburg“, 1. Brandenburger Kunstmesse, Potsdam 2. Brandenburgischer Kunstpreis der Märkischen Oderzeitung, Schloss Neuhardenberg 4. Brandenburgischer Kunstpreis der Märkischen Oderzeitung, Schloss Neuhardenberg 5. Brandenburgischer Kunstpreis der Märkischen Oderzeitung, Schloss Neuhardenberg 6. Brandenburgischer Kunstpreis der Märkischen Oderzeitung, Schloss Neuhardenberg „Alles auf eins“, Kunstraum Frankfurter Allee, Berlin „Tendenz abstrakt“, Museum Junge Kunst, Frankfurt (Oder) „Disegno- Zeichnungen“, Galerie im Ratskeller, Berlin Arbeiten im öffentlichen Besitz Neue Sächsische Galerie, Museum für zeitgenössische Kunst Chemnitz Museum Junge Kunst Frankfurt/ Oder Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Pressestelle Heinrich-Mann-Allee 107 14473 Potsdam Presseeinladung vom 24.03.2011 Pressesprecher: Steffen Streu Telefon : (0331) 866 1509 Fax: (0331) 866 1726 http://www.mwe.brandenburg.de/ [email protected] Werke der Künstlerin Kathrin Harder auf Ministeriumsfluren Ausstellungsreigen im Ministerium wird mit Malerei und Zeichnungen fortgesetzt Werke der Künstlerin Kathrin Harder sind vom 28. März bis zum 20. Juni 2011 im Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten ausgestellt. Die Ausstellung trägt den Titel „BLAU – SCHWARZ - ROT“, zu sehen sind Malerei und Zeichnungen. Die Exponate können montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr im Haus 2 in der ersten Etage in Augenschein genommen werden. Entstanden ist die Schau in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Verband Bildender Künstler. Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers wird die Ausstellung in Anwesenheit der in Rostock geborenen und in Eichwalde lebenden Künstlerin eröffnen. Anschließend wird Armin Hauer, Kurator und Stellvertretender Direktor am Museum Junge Kunst in Frankfurt (Oder), in die Ausstellung und das Schaffen von Kathrin Harder einführen. Zur Ausstellungseröffnung sind Sie herzlich eingeladen. Wann? 28. März 2011, 17 Uhr Wo? Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Haus 2, 1. Etage Heinrich-Mann-Allee 107 14473 Potsdam Laudatio von Armin Hauer anlässlich der Ausstellungseröffnung Kathrin Harder: Blau Schwarz Rot im Brandenburgischen Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten 28. März 2011 Es ist für mich eine interessante Angelegenheit, in den Räumen eines Wirtschaftsministeriums eine Ausstellung zu eröffnen, deren Bilder uns etwas zeigen, was wir zwar erkennen, aber nicht sogleich interpretieren oder deuten können. Denn die Bilder verweigern sich einer eindeutigen Verweisfunktion und visieren ihren Eigenausdruck an – ohne aber letztendlich sich ganz von unserer Natur- und Welterfahrung zu entfernen. Ihr Informationsgehalt ist ein ästhetisch/ethischer und liegt in den Bildern selbst begründet. Hier im Ministerium ist das Bezugssystem der Arbeit ein anderes. Es kommt auf konkrete und abrechenbare ökonomische, wirtschaftliche und kulturelle Parameter an. Das Faktische muss sich in der Brauchbarkeit des Lebens behaupten. Projekte und Maßnahmen sollen dem wirtschaftlichen Wachstum des Landes Brandenburg dienen. Bilder und Skulpturen besitzen eine vollkommen andere „Funktionsstruktur“ und weisen dennoch eine Sinnhaftigkeit und eine Wahrhaftigkeit im Bezug zu unserem Leben auf. Diese Ausstellung trägt den Titel BLAU – SCHWARZ – ROT, und es werden damit gleichzeitig drei wesentliche Werkgruppen aus dem umfangreichen Schaffen von KATHRIN HARDER bezeichnet. Die frühesten Bilder, die zu sehen sind, entstanden im Zeitraum um 2005 und bewegen sich im blauen Farbraum und weisen organoide Formen auf. Die großformatigen Zeichnungen auf schwarzem und dunklem Grund entstanden im Zeitraum von 2008 bis 2010 im Kontext der Bilderfolge „SINE LOCO ET ANNO“ – OHNE ORT UND JAHR. Die kleinformatigen, rotlinigen Bilder mit ihren unregelmäßigen, kantigen Blattformen sind noch nicht mal ein Jahr alt und stellen wohl den Beginn einer neuen Werkreihe dar. Im Allgemeinen ist es so, dass eine Ausstellung fast immer einen kleinen Einblick in das Suchen und in das Finden eines Künstlers ermöglicht. Es sind schöpferische Wandlungs- und Erkenntnisprozesse, die über einen längeren Zeitraum Form angenommen haben. Sie weisen verschiedene stilistische und ästhetische Wandlungen und Entwicklungsstufen auf. Zumeist sehen wir in einer Ausstellung nicht das Davor, als der Künstler irgendwann seinen Weg betrat, dessen Richtung und Beschaffenheit er nicht kennt. Er schafft den Weg mittels seines Arbeitens selbst und ist ihm gewissermaßen auch ausgeliefert. Deshalb sehe ich in der Kunst eins der letzten großen individuellen Abenteuer, die voller Entdeckungen und „Gefahren“ sind, um etwas Sichtbar zu machen, das es zuvor nicht gab, aber dann vorhanden ist. Das Bild zeigt jetzt eine objektive Realität des Statischen, parallel zu unserer alltäglichen, sich ständig wandelnden Wirklichkeit. Betrachtet man Kunstwerke, existieren demnach verschiedene Realitäten einschließlich ihrer eigenen Gesetzmäßigkeiten. Wir sehen eine neue Bild-Welt und versuchen sie mit dem uns Bekannten zu ergründen. Deshalb fallen beim Betrachten der Bilder von KATHRIN HARDER oft die Sätze, die mit dem „Es sieht aus wie…“ oder es „Es erinnert mich an.. “und so weiter und so fort beginnen. Jetzt ein paar Anmerkungen zu ihrem künstlerischen Werdegang. Frau HARDER studierte in Berlin an der Kunsthochschule Weißensee, anschließend an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und war Meisterschülerin von Prof. MAX UHLIG in Dresden. Schon in der Studienzeit zeichnete sie intensiv vor und in der Natur. Es existieren eine Vielzahl an Kohlezeichnungen, die uns sehr schön vor Augen führen, wie sie Bäume, Blüten und Gräser, Himmel und Erde zeichnerisch abstrahiert. Sie „destilliert“ das Wesentliche und das Wesenhafte des Wachsens, des Blühens, des Daseins im floralen Reich heraus. Ihre Beobachtungen der Natur und die sich daraus bedingenden Abstraktionsgrade gehen nicht in Richtung einer geometrischen und rationalen Zeichenhaftigkeit. Die zeichnende Hand der Künstlerin bewegt sich vom Sichtbaren, also vom zeitlich und örtlich konkret Wahrgenommen, hin zu einer Ausdrucksweise, in der sich das konkret Unkonkrete zu einer poetischen Metapher auf Empfundenes und Erfahrenes im entorteten Flächenraum verdichtet. Es gibt häufig kein konkretes Oben und Unten, und etwas Ausschnitthaftes steht uns entgegen. Somit ist die Linearität unserer ökonomisierten Vorstellung aufgehoben, denn ein Befolgen einer linearen Zeitvorstellung würde indes einen Bildvorder-, Mittel- und Hintergrund und konsequenterweise die Zentralperspektive einfordern. Hier ist in den Bögen, Kürzeln, Schwüngen und in den sensiblen Lineaturen noch etwas Energetisches eingelagert. Wir spüren das letztlich nicht von der Wissenschaft zu klärende Geheimnis des Keimens und des Wachsens. Es wird bei ihr zu einer „zeitlosen“ Metapher auf eben dieses Mysterium des Floralen – des sich schöpfenden und des vergehenden Seins schlechthin. Das Flüchtige und Vergängliche wird in etwas statisch Anwesendes transformiert. Der Aspekt des landschaftlich Floralen ist nur einer in dieser Serie. Ein anderer wäre der des Kosmischen und der des kristallin Konstruierten. Beim letzteren spielt das Prinzip des Rationalen eine größere Rolle als in den anderen beiden Gruppen. Schon bei diesen möglichen Kategorisierungen wird ersichtlich, wie vielschichtig das einfache Setzen von weißen oder rötlichen Linien auf dunklen Gründen sein kann. Vom Betrachter erwarten diese dennoch leisen und vielleicht sogar introspektiven Arbeiten ein einfühlsames und genaues Sehen. Schon allein die hochsensible Strichführung lässt sich nur schwerlich in Worte fassen. Sie changiert von einer sanften, brüchigen oder zaghaften Setzung bis hin zu sich verfilzenden, flirrenden und raumschaffenden Überlagerungen. Die Linien summieren sich zu räumlichen Flächen – Malerisches und Zeichnerisches heben sich auf und bedingen einander. Der Akt des Zeichnens wird zu einem des Dokumentierens der Bewegungen von Arm, Hand und Stift auf einer Fläche. Zunächst kommt es zum Selbstverweis, und erst die Summe der Striche ergibt ein energetisch beseeltes Geflecht. Das wiederum gleicht einem Bildausschnitt, denn fortwährend „überschreitet“ die Zeichnung die Begrenzung des Malgrundes. Sie entströmt sich im Ort- und Zeitlosen, in ein Außerhalb des Sichtbaren – und unsere Vorstellung könnte das Fragmentarische ergänzen, und es käme dennoch nie zu einem abgeschlossenen, klar umgrenzten Bild. Das Sichtbare vor uns wird zu einem Ausschnitt von etwas, das existiert, aber in seiner Unsichtbarkeit nicht fassbar ist. Dieses Prinzip des Fragmentarischen beinhaltet auch das in Zukunft produktiv bleibende Dilemma, dass es kein „objektives“ Bild vom Sichtbaren da draußen und vom Gedachten oder Gefühlten geben wird. Aber der Bildermacher, egal ob traditioneller Maler, hoch aufgerüsteter Fotograf oder Computerbediener, kann mittels Variationen und Serien Annäherungen und „Umkreisungen des Unsichtbaren“ schaffen und etwas Statisches dem Fluss der Zeit und dem Lauf der Dinge entgegenhalten. Somit bringt uns die Künstlerin ein schöpferisches Faszinosum nahe, bei dem etwas „Abstraktes“ wieder zu einer abbildhaften Konkretheit werden kann, die immer noch soviel Wesenhaftes in sich trägt, dass wir von einer Ort- und Zeitlosigkeit sprechen können. Gerade dieses Insistieren auf das bildnerische Recht des Künstlers, sich mit der Aura des Numinosen im Existenten auseinanderzusetzen, macht die poetische Spezifik ihres Werkes im Kontext mit den Arbeiten der Künstlerkollegen ihrer Generation, die nicht selten dekonstruierende Welten nach vorhandenen Bildern entwerfen, aus.