im bulgarischen Wirtschaftsblatt
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im bulgarischen Wirtschaftsblatt
Schweiz Special März 2013 XI www.wirtschaftsblatt-bg.com Sedjanka spielt zum Tanz auf Miglena Georgieva Bulgarischer Gesang und Volkstanz aus der Nordschweiz A „ ls ich bulgarische Musik zum ersten Mal hörte, war ich sofort tief berührt. Das kann man gar nicht mit dem Verstand begründen. Es ist ein Gefühl, mich spricht es einfach sehr an“, erzählt Karen Gruno, Mitglied der Gruppe für Balkan Volkstanzmusik Sedjanka. Die gebürtige Holländerin und vierfache Mutter hat internationale Volkstänze schon als Jugendliche in ihrer Heimat kennen und lieben gelernt. Schon damals hatten die Tänze aus dem Balkan, vor allem aus Bulgarien, einen besonderen Platz in ihrem Herzen. „Es ist Liebe aufs erste Gehör…!“ so die Liebhaberin der bulgarischen Volksmusik und Tanz, die seit 1994 mit dabei ist. „Beim Gesang hatte ich das Gefühl, endlich "meinen Stil" gefunden zu haben, endlich gefunden zu haben, was ich am Liebsten singe!“, schwärmt Karen. Ort des Geschehens ist… nein, nicht Bulgarien, sondern die Nordschweiz. Je nachdem wie der Terminkalender aussieht, treffen sich die sechs Musiker ein- bis zweimal monatlich zum Proben. Da sie ihre Wohnsitze an verschiedenen Orten in der Nordschweiz haben – von ganz östlich bis ganz westlich sind auch die Treffpunkte für die Gesangsproben unterschiedlich – von St. Gallen über Baden bis hin nach Basel. Die Gruppe mit dem klangvollen Namen Sedjanka gibt es mittlerweile seit mehr als 20 Jahren. Sedjanka bedeutet auf Bulgarisch übersetzt so viel wie „Sitzen, Sitzung“, ein Brauch, der den Folklorereichtum Bulgariens widerspiegelt und zu dessen Erhalt er beigetragen hatte. Im Vorjahr feierten Gruppenmitglieder und Freunde das 20. Jubiläum ihres Bestehens. Die Mitglieder von Sedjanka vereint die Liebe zu den Rhythmen aus der Balkan-Folklore. Sie spielen Musik aus Südosteuropa, vorwiegend aus Bulgarien. Zwei der Gründungsmitglieder, Stephan Robinson, und Richard Gruno (Ehegatte von Karen) spielen immer noch mit. Von den insgesamt sechs Mitgliedern ist Violeta Manojan die einzige Bulgarin. Schluckauf statt Jodeln Die Tatsache, dass sie kein Bulgarisch sprechen, hindert die Musiker nicht im Geringsten daran, sich mit bulgarischen Gesangstechniken und Stimmeffekten wie „Vibrieren“ und „Schluckauf“ bestens auszukennen und Musikinstrumente wie Tambura, Kaval, Klarinette, Gajda (Dudelsack), Gadulka (bulgarische Kniegeige) etc. zu beherrschen. „Manche Lieder habe ich schon so viele tausendmal gesungen, dass ich kaum noch auf den Text schauen muss“, sagt Karen. Sie verrät, dass sie die Texte der Lieder vor sich in phonetischer Schrift hat, da sie kein Bulgarisch kann. Die bulgarische Vertreterin in der Gruppe Violeta helfe dabei mit der Aussprache. Sigi Nagel, Gründer des Vereins Volkstanz &Tanzmusik International, macht mit seinen Bulgarischkenntnissen die einzige Ausnahme. Der Verein VTI organisiert jährlich mehrere Tanz- und Musikseminare. „Dieses Jahr haben wir zum dritten Mal und vorläufig letzten Mal in Folge das Thema Bulgarien und Mazedonien“, teilt Karen mit. Das Seminar Musik, Tanz & Gesang aus Bulgarien & Makedonien findet vom 28.03 bis 01.04.2013 im Institut Melchtal, in Melchtal statt. Das sechste Gruppenmitglied Florian Rothacker fasziniert sich für Spielen, Singen und Tanzen. Sedjanka treten an Hochzeiten, Geburtstags- und Tanzfesten auf. Darüber hinaus nehmen sie an verschiedenen Festivals teil und treten konzertant auf. Ihre Feuertaufe auf bulgarischer Bühne haben sie längst hinter sich. Die erste Reise nach Bulgarien unternahmen die Musiker 2005. Dort hatten sie auch ihre erste CD „Sedjanka v Perilo“ im nordbulgarischen Dorf Muzga aufgenommen. Der Aufenthalt wurde von Auftritten in Koprivstitsa und Varna begleitet. Anlass für die zweite Reise nach Bulgarien 2009 war die Entstehung der zweiten CD „Kuchika Thicha“ der bekennenden Bulgarien – Freunde. Im darauffolgenden Bulgarisches Wirtschaftsblatt und Südosteuropäischer Report ist keine staatlich subventionierte Publikation – es ist als Privatinitiative entstanden und existiert als solche schon seit zwanzig Jahren. Das Wirtschaftsblatt ist bestrebt, zur Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen und wirtschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und den europäischen Ländern vor allem mit Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Luxemburg und Liechtenstein beizutragen. Es sieht seine Aufgaben darin, direkte Kontakte zwischen bulgarischen Firmen und Firmen aus Europa herzustellen. Die Zeitung wird besonders im deutschsprachigen Raum verbreitet. In Bulgarien wird das deutschsprachige Wirtschaftsblatt von Unternehmern, Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik sowie Intellektuellen und Studenten gelesen. Jahr machten sich die Musiker wieder auf den Weg nach Bulgarien, ohne zu ahnen, dass danach ein jahrelanger Traum in Erfüllung gehen wird. Das Schicksal führte sie wieder nach Koprivstitsa. „Das war ein tolles Erlebnis mit 3 000 Menschen, die zu unserer Musik tanzen!“ erinnert sich Karen an den Bühnenauftritt dort. Swiss Bulgarian Choir – ein langersehnter Traum wird wahr Nach dem Auftritt von Sedjanka musste der London Bulgarian Choir auf die Bühne. „Wir hörten diesen Chor, sahen Dessi mit ihrer sprühenden Lebensfreude auf der Bühne und wussten: So und mit ihr wollen wir auch singen!“, erzählt Karen voller Elan. Die Idee, einen Chor ins Leben zu rufen, reifte in ihr heran, seitdem sie in ihrer Heimat zum ersten Mal „Le Mystere des Voix Bulgares“ gehört hatte. Mit Dessislava habe sie die richtige Person gefunden, der sie die Chorleitung anvertrauen konnte. Die Gründerin des London Bulgarian Choir Dessislava Stefanova (Dessi) ist eine internationale Sängerin, die eine jahrelange Erfahrung als professionelle Sängerin und Assistentin im berühmten “Philip Koutev Bulgarian National Folk Ensemble” hat. Danach hatte Karen die Bulgarin kontaktiert und zum nächsten Osterseminar des Vereins VTI eingeladen. Im Frühjahr 2011 kam Dessislava in die Schweiz zu ihrem ersten Workshop dort, was der Anfang vom Swiss Bulgarian Choir war. Der Chor besteht aus einem festen Kern von 15 – 17 Sängern und Sängerinnen. An den Wochenenden, an denen Dessislava aus England einreist, nehmen zwischen 18 und 25 Personen teil. Der Terminkalender der unermüdlichen Künstler ist voll. Ein gemeinsames Konzert von Sedjanka und Swiss Bulgarian Choir steht für den 24.03.2013 in Dübendorf fest. Anfang Mai reisen die Sedjanka-Mitglieder nach München zur Tanzgruppe von Belco Stanev, wo sie an einem Tanzball spielen werden. Ende Mai machen sie wahrscheinlich beim Festival bulgarischer Tänze mit, das von der Bulgarischen Botschaft in Bern organisiert wird. „Andere Projekte bestehen erst als Wünsche, noch nichts Konkretes ist geplant. Aber dass wir wieder nach Bulgarien kommen wollen, kam schon mehrmals zur Sprache...“, verrät Karen. Herausgeber: Ivan Ganev Geschäftsführerin und Chefredakteurin: Betty Ganeva Redaktion: Anastasia Atanasova, Maia Delcheva, Folke Eikmeier, Miglena Georgieva Layout: Svetla Nikolova Vertrieb: Nadezda Vulcheva Buchhaltung: Judima OOD Druck: Druckerei Alliance Print Abonnement: 1 Jahr - 150 Lewa (Bulgarien), 114 Euro (Ausland). Preise incl. Versandkosten. 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