leuna_echo - Leuna echo

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leuna_echo - Leuna echo
Echo_0506_150606 16.06.2006 10:55 Uhr Seite 1
leuna _echo
A U S
D E M
W I R T S C H A F T S R A U M
L E U N A
Themenschwerpunkt
technik
N A C H R I C H T E N
03 | Ein zukunftsweisendes Programm
04 | Programmierter Stillstand
05 | Rege Bautätigkeit
06 | ThyssenKrupp sorgt für Sicherheit
07 | MCE Ost erhält größten Auftrag
09 | Von Teamarbeit geprägte Führung
10 | Staffettenwechsel bei Taminco
11 | Leuna Polymer wird Leuna Innospec
12 | TREA liegt voll im Plan
15 | Über 400 Aktive beim TOTAL Sportfest
16 | Brunnenfest in Bad Dürrenberg
05|2006
Schutzgebühr: 1,20 Euro
Echo_0506_150606 16.06.2006 10:55 Uhr Seite 2
Meldungen
+Meinungen
Am Rande bemerkt
Vom Standort und Umgebung
Wer fluchte nicht schon einmal „Sch...
Technik“, wenn er irgendwo eine Panne
hatte. Doch die Technik erwies sich
über Jahrzehnte hinweg nicht als Fluch,
sondern als Segen für die Menschheit.
Der Gebrauch primitiver Technik, wie
Faustkeil oder steinerne Pfeilspitzen,
machte erst aus dem frühen Individium
einen Menschen. Und dann ging es steil
voran. „Die Bourgeoisie hat in ihrer
kaum hundertjährigen Klassenherrschaft
massenhaftere und kolossalere Produktionskräfte geschaffen als alle vergangenen Generationen“, schrieben Marx und
Engels 1848 und zählen dann auf:
„Unterjochung der Naturkräfte, Maschinerie, Anwendung der Chemie auf
Industrie und Ackerbau, Dampfschifffahrt, Eisenbahnen, elektrische Telegraphen, Urbarmachung ganzer Weltteile
...“ Nach hundert Jahren müssten wir
die Aufzählung fortsetzen: computergesteuerte Werkzeuge, Weltraumtechnik, Flugwesen, Fernsehen ... Technik ist
in jeden Haushalt eingezogen – Technik
durchdringt unser ganzes Leben.
Wir berichten in diesem Heft darüber.
Dabei sind Ideen oft das Ausschlaggebende. Freunde wunderten sich immer,
warum so ein genialer Geist wie Thomas
Edison es nicht fertig brachte, dass sich
das Gartentor zu seinem Sommersitz
mit einem geringeren Kraftaufwand
überwinden ließ. Das sei Absicht, meinte
Edison. „Jeder, der das Drehkreuz
bewegt, pumpt dabei 35 Liter Wasser in
den Tank auf meinem Dachboden!“
Impressum:
Das Leuna-Echo erscheint zehnmal im Jahr,
in einer Auflage von 8.000 Exemplaren und
wird kostenfrei an die Nachbarschaft in und um
Leuna abgegeben bzw. gegen eine Versandgebühr
von 2,50 Euro je Exemplar zugeschickt.
Das nächste Heft erscheint am 21. Juli 2006
mit dem Themenschwerpunkt „Service“.
Redaktionsschluss ist der 6. Juli 2006.
Herausgeber: Unicepta GmbH
Am Haupttor, Geb. 4310, Zi. 2073 · 06237 Leuna
Tel.: 0 34 61/ 43 46 70 · E-Mail: [email protected]
Redaktion: Dr. Ute Hirsch, Dr. Peter Drabe,
Christof Stein
Gestaltung: Wilbrandt-Design, Leipzig+Berlin
Herstellung: Jütte-Messedruck Leipzig GmbH
Vertrieb und Anzeigen: Heike Luther
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2
vom 1. März 2006.
Nachdruck nur mit Genehmigung, Quellenangabe
und bei Zusendung von zwei Belegexemplaren.
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Ausflugsfahrten
auf der Saale
„Stadt Merseburg“ legt in Leuna an
Erstmals nach 66 Jahren legte am 6. Mai
wieder ein Fahrgastschiff in Leuna an.
Bei herrlichem Sonnenschein ließen es
sich viele Bürger nicht nehmen, das
neue Schiff zu begrüßen. Die Bürgermeisterin Dr. Dietlind Hagenau nutzte
gemeinsam mit den Stadträten von
Leuna und Förderern des Projektes die
Möglichkeit, per Schiff in Leuna anzulegen. Die engagierte Bürgermeisterin
dankte all jenen, die am Zustandekommen des gemeinsamen Projektes beteiligt waren. Am selbigen Tag wurde auf
dem Schiff noch eine Hochzeitsgesellschaft erwartet. Eine ausgefallene Idee,
um den schönsten Tag im Leben zu
genießen und in den Hafen der Ehe zu
schippern.
Die Anlegestelle Leuna gehört nunmehr zur Schiffstour durch das wunderschöne Saaletal zwischen Georgsburg
Tankmöglichkeiten
am Chemiestandort
Die InfraLeuna betreibt am Standort
zwei Tankstellen, die von den Firmen
am Standort genutzt werden können.
Die Tankautomaten ermöglichen eine
Nutzung rund um die Uhr und akzeptieren neben firmeneigenen Tankkarten
auch Magnetkarten anderer Anbieter
wie z. B. DKV, UTA, Shell.
und Leuna. Die „Stadt Merseburg“
gehört zur Reederei Riedel und ist in den
Monaten vom April bis September auf
der Saale unterwegs. Die Besatzung der
„Stadt Merseburg“ bietet den Gästen
nicht nur wunderschöne Landschaftsansichten vom Wasser aus, sondern verwöhnt sie auch mit kulinarischen Speisen und Getränken. Das Schiff bietet
Platz für 180 Personen, davon 60 Innenplätze.
Vielleicht ist dies eine Anregung,
um gemeinsam mit der Familie oder mit
Kollegen eine Schifffahrt zu unternehmen. Weitere Infos unter: www.reederei-riedel-halle.de; Telefon: (0345)
68 45 37 6.
Die Tankstelle im Werkteil II liegt verkehrsgünstig an der Verbindungstraße
zwischen WT I und WT II. An dieser
Tankstelle kann Dieselkraftstoff getankt
werden.
An der Tankstelle im Werkteil l –
Nähe Tor 1 – wird zusätzlich Vergaserkraftstoff der Sorte Super bleifrei angeboten. Hier kann auch per EC-Karte
gezahlt werden.
Echo_0506_150606 16.06.2006 10:55 Uhr Seite 3
Ein Programm, das weit
in die Zukunft reicht
Wenn ein Unternehmen wie DOMO am Standort Leuna schon
über 400 Millionen Euro investiert hat, dann scheinen weitere
zwanzig Millionen nicht gerade der Rede wert. Weit gefehlt.
Mitte Mai fanden sich neben Belegschaft und Unternehmensführung auch politische Prominenz, wie Landrat Dr. Hoyer,
Leunas Bürgermeisterin Dr. Hagenau und Merseburgs Oberbürgermeister Rumprecht sowie Geschäftspartner anderer am
Standort ansässiger Firmen ein, um im Beisein der ausführenden Kontraktoren für diese Investition den offiziellen Grundstein zu legen.
„Fit für 2010 – neue Ideen und neue Produkte von DOMO
Caproleuna“ heißt das Programm und es weist, wie sich das
schon in der Schlagzeile ausdrückt, in die nächste Zukunft.
Mit dem Aufbau einer dritten Ammoniumsulfat-Kristallisation
– mit 7 Millionen Euro Kernstück des etwa 20 Millionen Euro
umfassenden Programms – soll eine fast zehnprozentige
Steigerung der Caprolactamproduktion am Standort erreicht
werden, wie Norbert Leetsch, Geschäftsführer der DOMO
Caproleuna GmbH in seiner kurzen Festrede mitteilte. Am
traditionsreichen Standort, wo zum ersten Mal in der Welt
Caprolactam produziert wurde, will man sich behaupten und
die Produktion von Polyamid ausbauen und eine Effizienzsteigerung erreichen, um u. a. auch neue Märkte zu erschließen.
„Worauf wir besonders stolz sind,“ sagte Norbert Leetsch,
„ist die Tatsache, dass alle Maßnahmen dafür auf Ideen unseres Teams beruhen“. Die neuen Anlagen werden keine
wesentliche Steigerung der Arbeitskräftezahl bringen, aber
man müsse auch mit der Konkurrenz BASF vergleichen, die im
gleichen Zeitraum ihre Belegschaft in Ludwigshafen von
60.000 auf 40.000 Beschäftigte reduzierte, verwies er in
Zusammenhang mit den jetzt immer üblichen Aufrechnungen
von Investitionssummen zur Erhöhung der Belegschaftszahl.
60.000 Tonnen Ammoniumsulfat fasst das
aus dem Jahre 1919
stammende Lager. Mit
seiner Länge von 360
Metern, seiner Höhe
von 40 Metern und
40 Meter Breite
könnte es fast das
größte Passagierschiff
der Welt, die „Queen
Mary II“ ins Trockendock nehmen.
oben:
Norbert Leetsch
Geschäftsführer DOMO
Caproleuna GmbH
unten:
Alex Segers,
COO der DOMO Group
Auf ein Wort
Bei DOMO war offiziell Grundsteinlegung
für eine 20- Millionen-Euro-Investition
Herr Alex Segers,
COO der DOMO Group
Sie haben in Ihrer Rede besonders den Worten von
Herrn Leetsch zugestimmt,
dass hier eigene Ideen für
die Investitionen entwickelt
wurden. Bedeutet das, dass
künftig in Leuna auch an
eine Erweiterung der Forschungskapazität gedacht
wird?
Wir wollen hier keine Grundlagenforschung betreiben. Da
gibt es Forschungseinrichtungen
mit denen wir kooperieren können und es gibt weltweit die
Möglichkeit, sich Know-how
anzueignen, gleichgültig ob aus
Indien oder China. Dort arbeiten
Leute oft an gleichen Ideen, die
wir nutzen können. In Leuna
betreiben wir eine kundenorientierte Forschung, uns geht es
hier also mehr um Applikationen unserer Produkte, und dass
dies bislang so erfolgreich gelang, darauf sind wir zusammen
mit unseren Leunaer Kollegen
stolz.
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Echo_0506_150606 16.06.2006 10:56 Uhr Seite 4
Stillstand mit
vollem Programm
Petzold: „Wir legen nichts still, wir machen alles flott.“
Rainer Petzold plant die Aktion für einen
Teil der Produktionsanlagen in der TOTAL
Raffinerie. Der Stillstand in der POXMethanolanlage, die ebenfalls zur Raffinerie gehört, wird durch das Team um
Axel Koberstein vorbereitet.
Auf seiner Visitenkarte steht „Leiter
Stillstandsplanung“. Eine etwas ungewöhnliche Berufsbezeichnung. Tatsächlich ist Rainer Petzold bei der TOTAL
Raffinerie dafür verantwortlich, dass
notwendige Stillstände geordnet ablaufen. Deshalb hat er mit seiner Mannschaft für den jetzigen, der vom 6. Juni
bis 3. Juli verläuft, schon mit der Planung im November vergangenen Jahres
begonnen. Etwa 460 unterschiedliche
Maßnahmen sind in einen lückenlosen
Ablauf zu bringen. Dazu gehören
Kooperationsbeziehungen, Materialbeschaffungen, Sicherheitsfragen und
vieles mehr. Manche der Aktionen hören
sich für einen Laien etwas eigenartig an.
Unter 641 steht im Plan „Intelligente
Molchung H-2002/2004, Reparatur B3005, OSI-Reparatur“. Was heißt „intelligent“? Am besten, man fragt den Stillstandsplaner selbst. Aber ob der Laie
dann doch dahinter steigt? Lassen wir es
also.
Wenn man Rainer Petzold nach seinen
Tätigkeiten befragt, dann hat man den
Eindruck, der Mann beschreibt mittels
Computer nur unzählige Papiere, erstellt
Tabellen und Organigramme und führt
immer wieder Gespräche. Sicherlich ein
oberflächlicher Eindruck, doch Petzold
meint: „So verkehrt ist der Eindruck gar
nicht.“ Es geht um Koordination, es
geht um Abstellen und Anfahren, um
Beschaffung und Lagerung der Materialien. „Da ist die kleinste Schraube ebenso wichtig wie die gewaltigen Mengen
an Katalysatoren. Die Katalysatoren sind
es, die sich im Laufe einer Produktions-
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zeit verschleißen und einer der Hauptgründe für solche Stillstände sind“, erklärt der erfahrene Anlagenbauer, der
nicht zum ersten Mal so eine Aufgabe
meistert.
Was noch so
„nebenbei“ zu tun ist
Sozusagen „nebenbei“ sind noch solche
Arbeiten zu bewältigen: Unterstützung
bei der produktmäßigen Entleerung, Reinigung von etwa 110 Apparaten; Austausch von ca. 210 Rohrleitungen; Ersatz
von 75 Armaturen und 95 Rohrleitungsteilen; Realisierung von 13 Investitionsmaßnahmen; Revision an 60 Sicherheitsventilen und einiges mehr. Auch ein Laie
versteht, dass das ein immenser Arbeitsaufwand ist. Und so kommen wir zu
dem, was wir eingangs etwas leger
„Papier und Gespräche“ nannten. Denn
jedem wird ebenso klar: Der Mann Petzold, der gelernte Schlosser, was in der
Familie Tradition war, der an der Technischen Hochschule Köthen Anlagenbau
studierte, kann das unmöglich mit seinen zwei Mitarbeitern allein schaffen.
Also hat er Arbeitsgruppen, die für spezielle Aufgaben verantwortlich sind, und
die er in bestimmten Abständen nach
dem jeweiligen Arbeitsstand befragt.
Nun heißen bei einem Weltunternehmen wie TOTAL die Anlagen nicht Anlagen sondern „Units“ und deren Leiter
„Supervisor“ und die verhandeln dann
mit „Kontraktoren“, was man mit Auftragnehmern umschreiben könnte. Die
Kontrollberatungen heißen Meetings,
auch wenn wir darunter etwas anderes
verstehen könnten. Und natürlich ist Rainer Petzold kein Stillstandsplaner sonDie Fässer für den Katalysatorenwechsel
stehen bereit.
Pierre Robic, Lothar Strümpel, Ulli Arnold,
Martin Wachtel und Peter Herfurth (v.l.n.r.)
bei der Lagebesprechung auf dem Waschplatz
vor dem Visbreaker
dern ein „Shutdown Planning Manager“, weil das, was er plant, eigentlich
„Shutdown“ heißt. Die englischen
Bezeichnungen kommen Rainer Petzold
flott von der Zunge, obwohl er zugibt:
„Englisch ist nicht meine Stärke.“
Ein kompliziertes
Planungsgefecht
Bei den Meetings kommen in der Regel
zehn Personen zusammen, die insgesamt für die Arbeit von 40 Mitarbeitern
stehen. Wenn dann die Firmen der
Kontraktoren aktiv werden, dann sind
etwa 250 Mitarbeiter am Werken.
Kontraktoren sind PMS (die durch Firmen wie Weber, R&M IKR, Bohlen &
Doyen usw. unterstützt wird), IMO
Merseburg, Buchen ICS für Katalysatorwechsel, ThyssenKrupp Xervon und
andere – meist Unternehmen aus der
Region. Und da geht es um Gerüstbau,
Isolierungen, Armaturenwechsel und
viele andere Maßnahmen.
Echo_0506_150606 16.06.2006 10:56 Uhr Seite 5
Rege Bautätigkeit
am Standort
Investitionen von über 350 Millionen Euro
werden derzeit realisiert
In einem Ablaufplan hat Petzold genau festgehalten, wann welche
Gewerke in welchem Zeitraum tätig
werden können, wann entsprechend
vorher abgeschaltet und wieder angefahren werden kann. Denn nicht
alles läuft parallel und zur gleichen
Zeit ab. Beim Visbreaker dauert die
Reparatur beispielsweise 16 Tage, bei
einer Entschwefelungsanlage neun
Tage. Und die jeweiligen „Abfahrzeiten“ variieren auch: Mal zwei Tage
bzw. drei Tage. Analog unterschiedlich
dann auch die Anfahrtzeiten. Ein
kompliziertes Geflecht und man versteht ein bisschen, was es heißt, „Stillstandsplaner“ zu sein – und dabei
offensichtlich noch die Ruhe und ein
heiteres Gemüt zu behalten.
Der nächste Shutdown
steht vor der Tür
Rainer Petzold weiß, dass der Stillstand 2006 einige Millionen kostet.
Da darf nichts „versemmelt werden“,
wie er es nennt. Und so führt er nicht
nur exakt seine Meetings durch, auch
er muss sich gegenüber Vorgesetzten
verantworten. Die Leiter der Technik,
der Produktion und der Instandhaltung sitzen ihm „im Nacken“. Das
Ganze ist für ihn eine große Herausforderung. „Wir legen nichts still“,
korrigiert er am Ende des Gesprächs
seine Tätigkeit. „Wir machen alles
wieder flott, und das macht uns riesigen Spaß.“ Den will er noch einige
Zeit behalten. Denn wenn alles Anfang Juli gelaufen ist, steht schon der
nächste „Shutdown“ vor der Tür, für
den die Planung schon so „nebenbei“
lief: Die zweite Generalinspektion im
Jahre 2008.
[1] Addinol investiert derzeit 7,5 Mio. Euro
für ein neues Logistikzentrum und eine
Produktionsanlage
[3] Der Aufbau der dritten Ammoniumsulfat-Kritallisation mit 7 Mio. Euro ist das
Kernstück des Investitionsprogrammes
von DOMO, das 20 Mio. Euro umfasst
[4] Rege Aktivitäten auf der Quinn-Baustelle zur Vorbereitung des Baufeldes. Die
Quinn-Gruppe will eine Produktionsanlage für Methylmethacrylat (MMA) für
150 Mio. Euro errichten.
[5] Auch Linde erweitert die Luftzerlegungsanlage „LZA 8“ für 39 Mio. Euro bis Juni
2007
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[2] Leuna-Harze erweitert das Tanklager und
plant neue Harz 3-Anlage für über 20 Mio.
Euro. Die LEUNA-Harze GmbH ist auf Erweiterungskurs. Deren Tanklager wird momentan um
vier neue Behälter erweitert. Notwendig geworden ist diese Investition durch die Modernisierung der Anlage zu herstellung von flüssigen
Epoxydharze. Ein weiterer 25 m3 großer Tank
wird mit einem Rührwerk ausgestattet und künftig als Mischbehälter genutzt. Für die Erweiterung des Tanklagers investiert die LEUNA-Harze
GmbH ca. eine Million Euro. Das Vorhaben wird
voraussichtlich Ende Juli abgeschlossen. Gleichzeitig läuft bereits das Genehmigungsverfahren
für eine weitere Neuanlage für Spezialharze auf
Hochtouren. Die Investition für die Anlage Harz
3 wird ca. 20 Mio. Euro umfassen.
In die neue POX/Methanol-Anlage
investiert TOTAL 43 Mio. Euro.
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Bestens ausgebildete Fachleute
beraten Unternehmen
ThyssenKrupp Industrieservice sorgt für Sicherheit
gewährleistet ist und die Anlage sicher
gefahren werden kann. Die ArmaturenSpezialisten der ThyssenKrupp Industrieservice GmbH sind auch in Österreich,
Frankreich und Finnland gefragte Fachleute.
Zulieferungen für Spezialtransporter in China
In allen Bereichen verfügt der Industrieservice der ThyssenKrupp über hohes
technisches Know-how, um von der
Errichtung bis zur späteren Inspektion
und Wartung einer Anlage den kompletten Service zu übernehmen. Das umfasst
solche Leistungen wie Stahlbau, Rohrleitungsmontage, EMR-Technik, Anlagenservice bis zur Equipment-Montage.
Komplexe Aufträge waren die Errichtung einer Pilotanlage im Fraunhofer
Institut für Polymerforschung in Schkopau oder die Errichtung des Futtermittelmischwerkes in Eilsleben.
Sicherheit in Chemieanlagen durch Flammfilter
gesteigert
Im Armaturenservice werden unabhängig vom Hersteller in- und ausländische
Fabrikate von Niederdruck- bis Hochdruckarmaturen gewartet. Auch Armaturen, die noch aus DDR-Produktion
stammen, werden selbstverständlich
repariert.
Eine Besonderheit des Anlagenservice
ist, dass die Leunaer seit 1994 Kooperationspartner von Braunschweiger
Flammfiltern GmbH, einem führenden
Hersteller von Protegos, für die Inspektion und Wartung von Flammenschutzfiltern in Armaturen sind. Überall in der
Industrie, wo explosionsfähige Gase
oder feuergefährliche Flüssigkeiten in
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Behältern erzeugt bzw. gelagert und
transportiert werden, bieten Flammschutzfilter in den Armaturen einen
umfassenden Explosionsschutz, um
Havarien zu vermeiden und ein Übergreifen des Feuers auf andere explosionsgefährdete Anlagen zu verhindern.
Der Explosionsschutz basiert auf dem
Prinzip, dass durch Wärmeentzug die
Flamme zum Erlöschen gebracht wird.
Solche Spezialarmaturen mit modernen
Sicherheitsfiltern kommen in der Mineralölindustrie, in Chemieanlagen, in der
pharmazeutischen Industrie, aber auch
beim Transport brennbarer Flüssigkeiten
in Tankwagen oder Tankschiffen zum
Einsatz. Die Filterscheiben sind in verschiedenen Größen erhältlich: von 30
mm bis zu 1.200 mm im Durchmesser.
Je nach Explosionsgruppe und dem
Betriebsdruck werden die Armaturen mit
verschiedenen Packungen, so sagt der
Fachmann, ausgestattet.
Die bestens ausgebildeten Fachleute
der ThyssenKrupp Industrieservice beraten und betreuen Unternehmen wie die
DOW Chemicals ebenso wie das Tanklager in Rostock und die Kläranlage in
Thalheim/Erzgebirge. Den Betreibern der
Anlagen geben die Techniker Hinweise
für den richtigen Einsatz, übergeben
nach der Inspektion der Spezialarmaturen eine komplette technische Dokumentation und warten die Armaturen,
damit jederzeit die Funktionsfähigkeit
In China finden 2008 die Olympischen
Spiele statt und dazu wird die Infrastruktur “aufgerüstet”. Für eine 1.125 kilometerlange Eisenbahntrasse für Hochgeschwindigkeitszüge müssen die tonnenschweren Bauteile mit Spezialfahrzeugen an die Baustellen in 4.000 Meter
Höhe transportiert werden. Die Spezialtransporter mit einer Länge von 45 Metern werden von einem deutschen
Unternehmen speziell für diesen Einsatz
in China gefertigt. Bestimmte Teile für
diese Spezialtransporte – Ausleger für
die Fahrzeugachsen – liefern die Instandhalter der mechanischen Werkstatt
der ThyssenKrupp Industrieservice.
„Aber das ist nur ein Teil unseres Spektrums”, betont Frank Rudolf, Leiter der
mechanischen Werkstatt. „Unsere Mitarbeiter der Hauptwerkstatt bearbeiten
Werkzeugteile, fertigen komplette Anlagen und besitzen den großen Eignungsnachweis, um Schweißarbeiten durchzuführen,” beschreibt Frank Rudolf. Mit
der Großdrehmaschine können in der
Werkstatt Bauteile mit einem Durchmesser von vier Metern und Wellen mit einer maximalen Länge von acht Metern
millimetergenau bearbeitet werden.
Ausdruck für das hohe Niveau bei der
technischen Instandhaltung von Chemieanlagen sind die langjährigen Kundenbeziehungen zwischen der mechanischen Werkstatt und den Chemieunternehmen am Standort in Leuna und darüber hinaus.
Echo_0506_150606 16.06.2006 10:56 Uhr Seite 7
„Wie ein Tanz
auf dem Vulkan“
Größter Einzelauftrag an MCE Ost vergeben
Die POX/Methanol-Investition ist die
größte Investition seit dem Bau der
TOTAL Raffinerie. Insgesamt werden
42 Millionen Euro in den Neubau der
Messwarte und die Erneuerung des Prozessleit- und Sicherheitsabschaltsystems
der POX/Methanol-Anlage fließen.
Die MCE Ost hat den größten Einzelauftrag bei dieser Investition erhalten.
Das Auftragsvolumen liegt bei 15 Mio.
Euro und wird sich vom Zeitrahmen bis
zum Jahr 2008 erstrecken. Zum Projektumfang gehören das Detail-Engineering,
Leistungen der Elektro-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik beim Umschluss von der alten auf die neue Anlage bei laufendem Betrieb. „Das ist wie
der Tanz auf dem Vulkan“, meint Wolfgang Amerer.
„Unser Know-how besteht darin,
dass wir den Unternehmen als Life Cycle
Partner während des gesamten Lebenszyklus einer Industrieanlage zur Verfügung stehen. Das beginnt bereits bei der
Konzeption, Planung, Errichtung und
Inbetriebsetzung einer Anlage, schließt
den kompletten Service mit allen
Instandhaltungsleistungen während der
Betriebsphase ein“, beschreibt Wolfgang Amerer das Leistungsspektrum der
MCE Industrietechnik Ost. Mit der Planung und Durchführung von planmäßigen Anlagenstillständen einschließlich
der technischen Optimierung bis zur
Übersiedelung einer Anlage an einen
anderen Standort übernimmt die MCE
ganzheitliche technische Aufgaben.
Möglich wird dies, da die MCE
Industrietechnik Ost über Spezialisten
und Fachpersonal in allen technischen
Gewerken verfügt. Das Spektrum reicht
von den Armaturen bis hin zur Prozessleittechnik. „Kein einzelnes Unternehmen kann sich heute mehr den Luxus
leisten, Spezialisten für die verschiedensten Gewerke zu beschäftigen. Dafür
haben wir in der MCE-Gruppe ein Netzwerk aufgebaut. Die MCE beschäftigt an
den verschiedenen Standorten Fachkräfte mit spezifischem Know-how. In Leuna
gibt es beispielsweise Fachleute für
Armaturen und Kompressoren, auf den
Gebieten der Analysetechnik und Messund Regeltechnik. In Böhlen liegt das
Know-how auf dem Gebiet der Apparatetechnik und in Bitterfeld sind es Spezialisten für Kunststofftechnik und Prozessleittechnik. „Für die Errichtung einer
Anlage brauchen wir oftmals die verschiedensten Gewerke und wir können
sie flexibel und immer genau dann,
wenn sie gebraucht werden, einsetzen“,
erläutert der Geschäftsführer.
„Wir verstehen uns als technischen
Partner, der bereit ist, Verantwortung für
den technischen Zustand einer Anlage
zu übernehmen. Outsourcing der
Instandhaltung, das heißt, gemeinsame
Ziele und ein Instandhaltungsbudget
werden mit den Kunden für einen
mittelfristigen Zeitraum vereinbart. Solch
ein Instandhaltungsvertrag bedingt eine
Partnerschaft“, beschreibt Amerer sein
Konzept.
In der Zusammenarbeit mit den
Unternehmen ist der technische Dienstleister flexibel und arbeitet auf Basis von
Generalinstandhaltungskontrakten
ebenso wie mit Einzelaufträgen.
„Kein einzelnes
Unternehmen kann
sich heute mehr
den Luxus leisten,
Spezialisten für
die verschiedensten
Gewerke zu
beschäftigen …“
Wolfgang Amerer
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Zur Person
Begeistert von
der neuen Technik
Peter Gottschalk, Kartogroup
An der Spitze der Kartogroup in Leuna steht nunmehr als Werksleiter ein Techniker. Seit April hat
Peter Gottschalk, Jahrgang 1954, die Leitung der
modernen Papierfabrik in Leuna übernommen.
Nach dem Studium in Darmstadt zum Dipl.-Ing für
Maschinenbau, Fachrichtung Verfahrenstechnik,
sammelte Gottschalk seine Erfahrungen bereits in
drei verschiedenen Konzernen der Papierindustrie.
In Sachen Papier kennt er sich aus, denn seit 25
Jahren ist er in der Branche tätig.
Im Februar dieses Jahres
nun begann für den gebürtigen Münchner ein
neuer Abschnitt seines Berufslebens bei Kartogroup.
Als erstes stand ein
„Crash-Kurs“ auf dem Programm, um Italienisch zu
lernen. Mit dem erlernten
Wortschatz machte er sich
mit dem Konzern und den Kartogroup-Standorten
im Mutterland Italien vertraut. „Wir sind hier sehr
international. Meist wird ein Mix aus italienischen
und deutschen Worten gesprochen. Doch hauptsächlich wird in Englisch im Konzern konferiert“,
erzählt der neue Werksleiter. Die Fabrik begeistert
den erfahrenen Fachmann. „Ich komme mir vor wie
auf der Hannover-Messe“, so Gottschalk, der von
der modernen Technik begeistert ist. In der Papierfabrik wird rund um die Uhr im Schichtbetrieb gearbeitet.
Gottschalk lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern, die bereits 18 und 20 Jahre alt sind,
derzeit in Geislingen, in der Nähe von Ulm. Nach
seinen Hobbys befragt, erwidert er: „Man sieht es
mir vielleicht nicht gleich auf dem ersten Blick an,
aber seit ich vor drei Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe, begann ich mit dem Laufen. Letztes
Jahr habe ich am Halbmarathon um den Tegernsee
teilgenommen. Das habe ich mir auch für dieses
Jahr wieder vorgenommen.“
Neuer Niederlassungsleiter bei
ThyssenKrupp Industrieservice
Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder
dauern etwas länger“, könnte der Slogan von
Karsten Schlupeck lauten, Niederlassungsleiter der ThyssenKrupp Industrieservice Leuna.
Karsten Schlupeck hat seinen Beruf„von der
Pike auf” gelernt.
Zunächst lernte er in den Leuna-Werken,
anschließend studierte er Maschinenbau und
begann in Leuna seine berufliche Entwicklung. Mit der Privatisierung wechselte Karsten
Schlupeck den Arbeitgeber. Zunächst begann
er bei der WIG, Namenswechsel ab 1.1.2004 bei ThyssenKrupp Industrieservice GmbH, einem weltweit agierenden Unternehmen des
Industrieservices. Seit März dieses Jahres ist der agile 42-jährige
Niederlassungsleiter der ThyssenKrupp Industrieservice Leuna.
Zur Niederlassung Leuna gehören drei Bereiche: Anlagenservice,
Anlagenmontage/Stahlbau und die mechanische Werkstatt. Derzeit
sind 120 Mitarbeiter in der Niederlassung Leuna beschäftigt.
Die Kunden der ThyssenKrupp Industrieservice sind Unternehmen
am Chemiestandort Leuna und darüber hinaus in der gesamten
Bundesrepublik. „Jeder Auftrag ist für uns eine Herausforderung,
denn die Kunden erwarten bestmögliche Ausführung zu kostengünstigen Konditionen“, so Karsten Schlupeck.
Am 21. August 2006 beginnt
die Ausbildung zum „Staatlich
geprüften Techniker“ in den
Fachrichtungen Elektrotechnik
und Chemietechnik.
Infos bei Frau Dunger:
Tel.: 03461 824640
Meisterausbildung
(Einstieg ist noch möglich)
Mechatronik (neu)
Fachrichtung
Chemie
Elektrotechnik
Metall
einschl. Ausbildereignung
Technikerausbildung
(Beginn: 21. August 2006)
Chemietechnik
Fachrichtung
Elektrotechnik
Erstausbildung
Chemie
Berufsfeld
Elektronik / Elektrotechnik
Metall
Weiterbildung für und mit der Wirtschaft
Unternehmensbezogene Qualifizierung Arbeitsuchender
Firmenschulungen nach Wunsch
Praktikantenvermittlung
Sprachen (Techn.- u. Business-Engl., Italien., Franz., D. f. Ausl.)
Preisgünstige Pausenversorgung ist in der eigenen Klause gesichert.
Bildungsakademie Leuna
Emil-Fischer-Straße 20, 06237 Leuna
Telefon: 0 34 61 82 46 0 · Fax: 0 34 61 82 46 39
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bal.de
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„Jeder macht mal einen Fehler,
aber kein zweites Mal.“
Teamarbeit und Kundenorientierung prägen den Führungsstil
von Dr. Hüseyin Rall
Ingenieur, Meister oder Facharbeiter,
ständig hinzuzulernen. Aber nicht nur
auf der rein fachlichen Ebene, sondern
von meinen Führungskräften bis zum
Vorarbeiter erwarte ich, dass sie ihre
soziale Kompetenz und ihren Leitungsstil
Nicht nur die Noten
sind wichtig
Als Geschäftsführer des Raffinerie-Kraftwerks-Betriebes hat Dr. Hüseyin Rall
einen großen Anteil am Erfolg seines
Unternehmens. Ein sehr wichtiges Ziel
seiner Arbeit hier in Leuna ist für ihn die
Kundenzufriedenheit. Das RaffinerieKraftwerk versorgt die TOTAL Raffinerie
rund um die Uhr mit Energie. Das ist
eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe,
denn es darf keinen unplanmäßigen
Ausfall geben. Eine solche anspruchvolle
Zielstellung, dessen ist sich Rall auch
bewusst, ist nur gemeinsam mit dem
gesamten Team des Raffinerie-Kraftwerkes möglich. „Deshalb lege ich großen
Wert auf aktive Teamarbeit und erwarte
von meinen Mitarbeitern eine ständige
Kommunikation miteinander. Anders
geht es gar nicht“, so Rall. Führungskräfte als auch Facharbeiter müssen
Informationen austauschen, sonst ist
„Sand im Getriebe“. Die Kommunikation und die absolute Orientierung auf
den Kunden sind für Hüseyin Rall wichtige Elemente seines Führungsstils. Dabei
ist der 48-Jährige auch sehr tolerant.
„Jeder macht mal einen Fehler, das ist
menschlich. Aber ich erwarte, dass man
aus Fehlern lernt und sie kein zweites
Mal passieren“, betont Rall. Nicht tolerieren kann er, wenn ein Mitarbeiter
keine Bereitschaft zeigt, sich weiter zu
qualifizieren. „Für mich ist es wie ein
rotes Tuch, wenn sich jemand an Problemen hochzieht, statt nach Lösungen zu
suchen.“ Ständig hinzuzulernen und die
Bereitschaft, sich fachlich als auch sozial
weiterzubilden, darauf legt der
Geschäftsführer bei all seinen Mitarbeitern quer durch alle Altersschichten
hohen Wert. „Unsere Anlage ist sehr
komplex. Das erfordert von allen, ob
Jungen Menschen eine Chance zu
geben und ihnen eine Ausbildung im
RKB zu ermöglichen, gehört für den
Geschäftsführer zur Unternehmensphilosophie. In diesem Jahr bildet der RKB
insgesamt neun Lehrlinge in unterschiedlichen Berufen aus. Zu Beginn des
neuen Ausbildungsjahres sollen zwei
Neue hinzukommen. Bei der Auswahl
der Bewerber wird bei der RKB nicht nur
auf den Notendurchschnitt geschaut,
sondern auch das soziale Engagement
der Jugendlichen beurteilt. „Es wird
jedoch immer schwieriger, geeignete
Jugendliche für die Ausbildungsplätze
zu finden. Sie erhalten bei uns nicht nur
abwechslungsreiche Arbeitsaufgaben,
sondern werden auch optimal betreut.
Jeder Azubi kann sich bei Problemen an
seinen Ausbilder oder an den Lehrlingskoordinator wenden. Beim Konzern, der
STEAG, werden zusätzliche Seminare für
alle Azubis angeboten. Trotzdem erleben wir immer wieder Rückschläge“,
bedauert Rall das Desinteresse einiger
junger Leute, die ihre Lehre nicht ernst
nehmen und damit Probleme bekommen, ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
Neben der Förderung junger Menschen legt Rall ebenso Wert auf die
Unterstützung der Region. Deshalb
unterstützt die RKB GmbH die „Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland“.
Aber auch Vereine in der Region, die
sich dem Breitensport widmen, erhalten
Unterstützung. Die Vereine spielen eine
wichtige Rolle, da sich die Jugendlichen
aktiv betätigen und soziale Eigenschaften formen können. „Ich habe es selbst
erlebt, dass man über den Sport die
Jugendlichen am besten erreichen
kann“, so Rall, der selbst sehr aktiv
Sport treibt und in seiner Freizeit mit
dem Rennrad unterwegs ist, joggt oder
Volleyball spielt.
Seit September 2004 ist Dr. Hüseyin
Rall Kraftwerksleiter in Leuna. Nach
dem Studium der Energie- und Verfahrenstechnik begann Rall seine berufliche
Laufbahn bei Balcke-Dürr in Ratingen.
Er wechselte kurze Zeit später zur
STEAG und sammelte in verschiedenen
Bereichen die notwendige Berufserfahrung und promovierte am Lehrstuhl
Chemietechnik an der Uni in Dortmund.
Nach mehreren Auslandseinsätzen in
Indien und der Türkei übertrug man
ihm in der Stabsabteilung der STEAG
den Aufgabenbereich Maschinentechnik
für die STEAG Kraftwerke. Durch
diese Arbeit lernte er den Standort
Leuna kennen.
Er sah das Kraftwerk
am Schreibtisch entstehen
„Ich konnte das neue Kraftwerk in
Leuna entstehen sehen, denn der Projektleiter des Kraftwerkes, Dr. Kottnik,
hatte seinen Schreibtisch mir direkt
gegenüber“, erzählt Rall. Und er kann
sich noch genau erinnern, dass es Zeiten
gab, in denen keiner recht an den
Standort Leuna geglaubt hat. „Doch vor
allem Dr. Kottnik hat sich stark für den
Standort Leuna engagiert. Ich konnte
damals das Entstehen des neuen Kraftwerkes am Schreibtisch verfolgen“,
erzählt Rall. Während des Kraftwerksbaues war er einige Male in Leuna.
Bereits damals war er von dem Engagement und der Begeisterung der Mitarbeiter beeindruckt. Das trug sicherlich
mit dazu bei, weshalb er sich für die
Aufgabe als Kraftwerksleiter in Leuna
bewarb, als diese vor zwei Jahren frei
wurde.
Seine Familie wohnt in Oberhausen
und sieht ihn nun zumeist nur am
Wochenende. Doch seine Frau bringt
großes Verständnis für seine Arbeit auf.
Seine Tochter (20) war für ein Jahr in
Spanien und beendet mit dem Ablegen
des Abiturs ihre Schulausbildung in diesem Jahr und will anschließend studieren. Der 17-jährige Sohn verbrachte das
letzte Jahr in Irland. „Diese Erfahrungen
sind wichtig, um neue Denkweisen und
Toleranz kennen zu lernen“, unterstützt
Hüseyin Rall den eingeschlagenen Weg
seiner Kinder.
9
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Staffettenwechsel –
einer geht, ein Neuer kommt
Am 1. September wechselt bei Taminco die technische Leitung
Nein, er geht ohne Wehmut am 1. September in den vorzeitigen Ruhestand - obwohl in nächster Zeit noch von etwas ganz
Neuem die Rede ist. Und ruhig kann er sowieso nicht sein.
Alles, was nach Eisen und Technik riecht, das fasziniert ihn.
Kein Gartenzaun und keine defekte Haushaltsmaschine sind
vor ihm sicher. Und dann bleibt da noch das Hobby, das bislang etwas kurz kam. Im Seniorenkolleg an der Universität in
Halle oder Leipzig will er sich dem Studium der frühen
Geschichte intensiv widmen. Keine Burg und keine geschichtsträchtige Kirche, an der er bislang vorbeikonnte – jetzt wird
Zeit bleiben, das noch ausgiebiger bei Wanderungen zu
beschauen.
Die Technik war ihm in die Wiege gelegt
Noch sind Thies Kegeler und Karsten Tolzmann gemeinsam auf Rundgang durch die Anlagen. Im September werden sich ihre Wege trennen.
Zugegeben, das mit dem „Neuen“ ist nicht ganz exakt. Wenn
für Thies Kegeler am 31. August der letzte Arbeitstag anbricht
und am nächsten Tag Karsten Tolzmann die Leitung des
Bereichs Technik bei Taminco übernimmt, dann ist „der Neue“
keineswegs so neu. Karsten Tolzmann arbeitet schon seit 2001
bei Taminco und ist bislang stellvertretender Leiter Produktion.
Nicht nur in dieser Funktion ist ihm Technik nichts unbekanntes. Er hat Verfahrenstechnik in Merseburg studiert, war unter
anderem beim einstigen Chemie- und Anlagenbau Leipzig/
Grimma und bei Degussa in Marl tätig und hat so eigenartige
Berufsbezeichnungen schon geführt wie Lead-Ingenieur, und
spottet zusammen mit seinem Kollegen Kegeler darüber, ob
man das als Leid- oder Leitingenieur übersetzen soll oder nicht.
Hier wollte er nicht alt werden
Als Thies Kegeler nach erfolgreichem Maschinenbaustudium
1979 in Leuna im Bereich Amine anfing, da sagte er zu seiner
Frau: „Hier werde ich nicht alt.“ Der Gestank, die tropfenden
Rohrleitungen – die ganze Atmosphäre stimmte den aus der
Gegend um Oschatz stammenden Mann nicht gerade optimistisch. Heute hört sich das schon ganz anders an. Er hat durchgehalten in schweren Zeiten – und „rückblickend kann ich
sagen, wir haben etwas bewegt“. Die Rohrbrücken wurden
fast völlig erneuert, die Geruchsbelästigung um 99 Prozent
gesenkt (da es manchmal noch immer ein bisschen riecht –
wie muss es damals gestunken haben!), völlig neue Anlagen in
die alte Produktionsstätte eingebaut... Der Stichtag für diesen
„Atmosphärewechsel“ ist das Jahr 1993, als UCB die Anlagen
übernahm und Thies Kegeler an der Spitze des Bereichs Technik zeigen konnte, was man mit Technik alles machen kann.
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Seinem Nachfolger Karsten Tolzmann war die Technik „in die
Wiege gelegt“ worden, wie er behauptet: Großvater Schiffbauingenieur, Vater Ingenieur für chemischen Apparatebau.
Und von klein auf reparierte der Junge jeden Defekt am
Trabant und alle Geräte, die zu Hause ihren Geist aufgaben.
Wenn er am 1. September den Platz von Thies Kegeler
einnehmen wird, dann reizen ihn die neuen Aufgaben und
Herausforderungen. „Nein, besser als Thies kann ich es nicht
machen, aber anders werde ich manches machen müssen“,
sagt er.
Das betrifft vor allem seine „neuen“ Kollegen. Viele der
alten Hasen werden bald ihrem jetzigen Chef in den Ruhestand folgen. Da muss Karsten neue Wege gehen. „Es ist schade“, bekennt er, wenn solch erfahrene Leute dann nicht mehr
da sind. Wissen lässt sich nicht konservieren.“ Nur 70 Prozent
des Wissens sei an die Jungen weiterzugeben, das andere Drittel geht verloren. Schade. Deswegen muss er andere Wege
einschlagen als sein Vorgänger. Es wird also nicht einfacher,
zumal „die Anlagen hier nicht irgendwelche von der Stange
gekauften sind, die haben Thies und seine Mannschaft nach
Maß gebaut“.
Der „Berufsoptimist“, wie er sich selbst bezeichnet, hat im
Übrigen als Ingenieur schon in Gent gearbeitet, spricht fließend flämisch – „aber darüber hat ja das Leuna-Echo schon
berichtet“. Worüber noch nicht berichtet wurde: Der Hollebener baut mit Vorliebe aus Spanplatten seine Möbel selbst.
• Eigentumswohnungen in Leuna
z. B. 112 m2 Wfl., KP: 79.000 Euro
• Mietwohnungen in Leuna & Merseburg
z.B. 3 RWE, bezugsfertig, KM: 373 Euro
• bauträgerfreie Grundstücke
• ZFH, MFH ab 4 Wohneinheiten
Häusser-bau GmbH Tel. 0 34 61 / 81 38 37
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Echo_0506_150606 16.06.2006 10:56 Uhr Seite 11
Fortsetzung von Heft 4/06
Funde zur
Frühgeschichte
Im Rahmen der Separation bekam der Landwirt Carl-Friedrich Kayser
ein Ackerstück zugewiesen auf dem er zwischen 1860 und 1870
einen Steinbruch für Kalkstein anlegte (Heute befindet sich hier der
Plastikpark). Kayser fand bei seinen Arbeiten steinzeitliche Gräber
mit Grabbeigaben. Auf diese Funde wurden die Gebrüder Nagel aus
Merseburg aufmerksam. A. Nagel grub westlich des Steinbruchs im
Bereich der heutigen Franz-Lehmann-Straße.1881 legte er seine
Funde in Regensburg der Generalsammlung für Anthropologie vor.
Der Mediziner Rudolf Virchow maß den Nagelschen Funden eine
große Bedeutung zu. Nagel veröffentlichte nur kleine Artikel über
seine Funde. Sein geschäftliches Interesse an den Funden war größer
als sein wissenschaftliches Interesse. Die meisten Nagelschen Funde
gelangten in das Berliner Museum für Völkerkunde im Schloss Cahrlottenburg, weitere 21 Skelette gingen nach Nürnberg und Hamburg. Es wird auch angenommen, dass Nagel seine Funde aus geschäftlichem Interesse aufwertete. Von den Funden erfuhr der
Regierungspräsident von Diest, der den Landeshauptmann von Witzerode beauftragte, sich dieser Sache anzunehmen, der wieder dem
Leiter des Provinzialmuseums Halle, Oberst von Borries der Durchführung der Ausgrabung befahl. Von Borries konnte aber nur fünf
Gräber bergen, da der Steinbruchbesitzer gegenüber dem preußischen Staat überzogene Entschädigungsforderungen geltend machte. Der Hallesche Archäologe Niklasson stellte hierzu fest: „Vor 1882
sind nur Einzelfunde aus der Sammlung Nagels bekannt. Sie gehören zu Beigaben aus Gräbern, die beim Abräumen der Erde für den
Steinbruch zerstört worden sind. Von 1882 an hat Nagel insgesamt
69 Skelettgräber der Rössener Kultur freigelegt und nach Berlin verkauft. Ein Grab ist außerdem nach Nürnberg gekommen, ein zweites nach Hamburg. Zwei Gefäße von Rössen befinden sich im
Schlossmuseum zu Mannheim. Fast in jedem Jahre wurde gegraben
… Nach der Zeitschrift für Ethnologie 1882, S. 143, scheint aber
Nagel schon 1879 Ausgrabungen bei Rössen vorgenommen zu
haben. Am 21., 30. und 31. Juli 1883 grub auch Oberst von Borries
für das Provinzialmuseum in Halle/S. Er konnte fünf Gräber bergen.
Sie befinden sich im Museum für Volkheitskunde zu Halle/S. Auf
dem Gelände von Rössen im Jahre 1918 kamen hauptsächlich Jordansmühler Gräber zu Vorschein.“ 1915 begann am Hochufer der
Saale der Bau der Eisenbahnstrecke Merseburg – Leipzig mit russischen Kriegsgefangenen. Sie gruben die Bahntrasse Richtung Westen und durchstachen das neolithische Grabenviereck. 1917 und
1926 gingen die Ausgrabungen in der Kötzschener Straße und an
der Gastwirtschaft HEITERER BLICK weiter. Hier wurden von den
Archäologen des Provinzialmuseums Gegenstände aus Edelmetall
und Glas gefunden. Diese gelangten an das Provinzialmuseum Halle.
1918 und 1925 gruben Mitarbeiter dieses Museums auch am Rössener Hügel, dem einzigen heute noch sichtbaren archäologischen
Denkmal Leunas. Dies waren zielgerichtete und geplante Grabungen und keine Zufallsfunde. Die dabei gemachten Funde gelangten
nach Halle in das Provinzialmuseum. Die nach 1926 in Leuna
gemachten Funde hatten nicht den wissenschaftlichen Wert der vorherigen Funde. Südlich vom Rössener Hügel befindet sich seit April
1999 der Archäologische Garten der Stadt Leuna. Im Sitzungssaal
des Leunaer Rathauses sind Modelle eines Rössener Steinzeithauses,
des Göhlitzscher Steinkammergrabes, der prähistorischen Feuerstelle und der Leuna-Ockendorfer Früstengräber zu sehen.
LEUNA Polymer heißt
nun Innospec Leuna
Spezialitätenchemie
Seit 1. Juni firmiert die LEUNA Polymer GmbH unter
Innospec Leuna GmbH. Der Gesellschafter, die ehemalige Octel-Gruppe, hatte sich bereits Anfang des Jahres
von der einseitigen produktbezogenen Namensgebung
verabschiedet und den alten Namen Octel durch Innospec ersetzt. Das Unternehmen ist auf dem Weg zu
einem globalen Unternehmen der Spezialitätenchemie
mit einem innovativen Spektrum, das dynamisch und
zukunftsorientiert ausgerichtet ist. Die neue Identität
wird mit dem modernen, frischen Design zum Ausdruck
gebracht. Zum 1. Juni wurde nun der neue gemeinsame
Marktauftritt in allen Geschäften global umgesetzt.
„Unser Unternehmen ist inzwischen ein fester
Bestandteil der Firmengruppe. Ich habe jedoch großen
Wert darauf gelegt, dass bei der Umfirmierung der
Bezug zum Standort Leuna berücksichtigt wird. Leuna
hat eine gute Tradition und die wollen wir aktiv vermarkten. Das wurde von unseren Gesellschaftern
akzeptiert“, sagt Dietrich von der Wense, Geschäftsführer. Außer dem äußeren Erscheinungsbild wird sich für
die Kunden und Mitarbeiter der neu firmierten Innospec
Leuna GmbH nichts ändern. In der 2. Juli-Häfte wird
planmäßig der Shutdown durchgeführt und in dem
Zusammenhang wird das alte Firmenschild durch ein
neues modernes ersetzt. Spätestens dann wird weithin
sichtbar sein, dass eine neue Ära in der wechselvollen
Unternehmensgeschichte begonnen hat.
Innospec ist ein globales Unternehmen, das nahezu
1.000 Mitarbeiter in 23 Ländern beschäftigt und weltweit einen Umsatz von mehr als $ 500 Millionen erzielt.
Das Unternehmen verfügt über Produktionsstandorte
und Verkaufsniederlassungen an den Schlüsselstandorten in der ganzen Welt. Innospec teilt sich in drei
Geschäftsbereiche auf: Fuel Specialities, Octane Additives und Performance Chemicals. Innospec Leuna
bedient mit seinem Dieseladditive den Bereich Fuel Specialities und ist mit dem Wachs- und dem EVA-Geschäft
in Performance Chemicals integriert.
Wir geben unsere aktuellen Sprechzeiten bekannt:
Gesundheitszentrum Leuna
Dr. med. Rainer Schinke
Facharzt für Innere Medizin
Hausarzt, Gastroenterologe, Notarzt
R.-Breitscheid-Str. 18 · 06237 Leuna
Telefon: 03461 / 43 35 04
Mo
Di
Mi
Do
Fr
8 – 12 und 15 – 18 Uhr
8 – 12 Uhr nachm. nach Vereinb. und Privat
8 – 12 Uhr
8 – 12 und 15 – 18 Uhr
8 – 12 Uhr sowie nach Vereinbarung
Ralf Schade; Stadtarchiv Leuna
11
Echo_0506_150606 16.06.2006 10:56 Uhr Seite 12
Auslastung
von TREA II gesichert
Verträge mit einer Laufzeit von zehn Jahren
Bauarbeiten liegen
voll im Plan
Um die Auslastung der zweiten thermischen Abfallbehandlungsanlage macht
sich Heinz Keller keine Sorgen. „60 Prozent der Verbrennungskapazität ist
bereits vertraglich langfristig gesichert“,
sagt Keller. Langfristig heißt, die Verträge haben eine Laufzeit von mindestens
zehn Jahren. Eine Teilübernahme der
jährlich 50.000 Tonnen Abfall von rund
530.00 Einwohnern aus den Landkreisen Meißen, Riesa-Großenhain, Weißeritzkreis und Sächsische Schweiz zur
TREA Leuna I erfolgt bereits ab Juli 2006
und ab Juni 2007 wird die Menge etwa
25 Prozent der geplanten Gesamtkapazität der TREA II abdecken. Weitere
Anfragen von kommunalen und gewerblichen Abfallerzeugern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
werden derzeit bei der MVV bearbeitet.
„Da unsere Anlage den „Verwerter-Status“ besitzt, bieten wir den gewerblichen/industriellen und kommunalen
Unternehmen mit mechanischen und
mechanisch-biologischen Aufbereitungsanlagen die Möglichkeit, ihre Reststoffe
in Leuna thermisch zu verwerten und in
Elektroenergie umzusetzen. Diesen Verwerter-Status besitzen nur moderne Verwertungsanlagen, deren Technologie in
der Lage ist, dem Abfall innewohnenden
Heizwert mit hoher Energie-Effizienz in
Elektroenergie umsetzt“, nennt Keller
den Grund für seine Zuversicht.
12
Ein Monat vorfristig
Bereits am 30. Mai 2006, also genau
elf Monate nach dem Start des
ersten Müllfeuers, konnte die
geplante Jahreskapazität von
195.000 t der TREA I thermisch
behandelt werden.
„Wir liegen mit den Bauarbeiten für die
TREA sehr gut im Plan. Unsere Zielsetzung,
dass im Juni 2007 das Müllfeuer in der
TREA II brennt, ist realistisch“, erklärt Heinz
Keller, Sprecher der TREA Leuna. Trotz
des langen und kalten Winters haben die
Bauleute der Firma Diringer & Scheidel den
Stahlbetonbau planmäßig fertig gestellt.
Selbst bei Minustemperaturen wurden die
Arbeiten auf der Baustelle kontinuierlich
fortgesetzt. Zum Teil wurden die Bauabschnitte vor der Kälte mit einer Einhausung
geschützt und zusätzlich beheizt.
Heute ist die Kontur des Doubels der
TREA I bereits deutlich erkennbar. Die Ausmaße und die 33 Meter hohen Betonwände
des Müllbunkers für die TREA II lassen erahnen, welche Mengen hier mal später lagern
werden. Auch das Schaltanlagengebäude
und der 40 Meter hohe Aufzugschacht sind
bis auf die Deckelung bereits im Rohbau fertig. Neben der Auffahrtstraße für die Müllanlieferung sind Stahlbetonarbeiten für die
Energieerzeugungsanlage im vollen Gange.
Momentan werden die Stahlkonstruktionen
für das Kesselhaus errichtet. Am 2. Mai
wurde bereits die erste Kesselstütze gesetzt.
Richtfest für die rund 80 Millionen Euro
teure Anlage können die Bauleute schon
bald feiern.
Echo_0506_150606 16.06.2006 10:56 Uhr Seite 13
Müll aus Tschechien
in Leuna verwertet
Leuna (ddp-lsa). Die ersten 25 Tonnen von
zunächst illegal in Tschechien entsorgtem
Müll aus Sachsen-Anhalt sind bei der TREA
in Leuna verbrannt worden. Weitere 36
Lastwagen des restlichen Mülls aus dem
tschechischen Libceves werden nach Sachsen-Anhalt zurückgebracht, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Entsorgergemeinschaft, Peter Obieglo, in Leuna.
Am 27. April war die Rückholung von insgesamt 750 Tonnen illegal entsorgten Abfalls
zwischen Tschechien und Sachsen-Anhalt
vereinbart worden.
Der aktuelle Fall müsse eine Ausnahme
bleiben, sagte Umweltministerin Petra Wernicke (CDU). Sie warnte die Unternehmen
davor, nur auf «schnelles Geld» zu setzen.
Im Land seien «ausreichend Entsorgungskapazitäten vorhanden». Während in SachsenAnhalt jährlich etwa 780 000 Tonnen Hausund Gewerbemüll anfallen, steht in den drei
Müllverbrennungsanlagen eine Entsorgungskapazität von 930 000 Tonnen zur
Verfügung.
Pressekonferenz mit Heinz Keller, Sprecher
der TREA Leuna, Petra Wernicke, Umweltministerin,
und Peter Obieglo, Vorsitzender des Landesverbands der Entsorgergemeinschaft (v.l.n.r.)
Foto: © Theo Lies
Sachsen-Anhalt werde sich die Kosten für
die Rückführung bei der entsprechenden
Firma aus Halle zurückholen, kündigte die
Ministerin an. Die Entsorgungsfirma bezifferte die Ausgaben für den Transport auf
etwa 50 bis 55 Euro pro Tonne.
Gegen eine Firma aus Halle und einen
Makler aus Quedlinburg wurde bereits im
Februar Anzeige wegen umweltgefährdender Abfallentsorgung gestellt.
Mit der Rückführung der Abfälle sei der
Konflikt zwischen Tschechien und SachsenAnhalt ausgetragen und beigelegt, sagte
Wernicke. Aus ihrer Sicht hat die Landesregierung keine Kenntnisse von weiterem illegal nach Tschechien entsorgtem Müll aus
Sachsen-Anhalt.
Effizient und flexibel
am Arbeitsplatz
LeuCom Unified
Messaging
„Von jedem Ort sollte jeder Mitarbeiter mit jedem Endgerät jede
notwendige Information empfangen oder versenden können“ dies ist eines der Hauptziele der
Modernisierung in der Informationstechnik. Unified Messaging
(kurz UMS) bietet bereits innovative und effiziente Kommunikationsmöglichkeiten für modernste
Anforderungen.
Der Erfolg eines Unternehmens
hängt mit davon ab, dass die Mitarbeiter in der Lage sind, effektiv
und effizient zu kommunizieren.
Es ist eine Voraussetzung, um im
harten und schnellen Wettbewerb
bestehen zu können.
Wenn Sie Nachrichten über mehr
als einen Informationsweg versenden und empfangen, sowie
schnell und effizient verwalten
wollen, kann Ihnen der Unified
Messaging Service Abhilfe leisten.
Hinter UMS verbirgt sich eine einfache Idee: Eine Plattform, die
Funktionen wie Sprache, Fax, SMS
und Mail in Ihr gewohntes Mailsystem integriert.
Vorbei ist die Zeit, in der Sie FaxNachrichten erhielten und „einscannen“ mussten, um sie
elektronisch speichern zu können.
Muss eine Nachricht weitergeleitet, bearbeitet oder archiviert
werden, so geschieht dies direkt
am Bildschirm. Das Senden von
z. B. einer wichtigen SMS gestaltet sich am PC wesentlich schneller, als mit dem Handy. Jede Nachricht (Sprache, Fax oder SMS) liegt
als Mail vor und kann als Datei
weiter verarbeitet werden.
Da die vorhandenen Möglichkeiten des eigenen E-Mail-Clients
zum Verwalten und Organisieren
von Nachrichten genutzt werden
können, ist der Schulungsaufwand für Anwender und Administratoren minimal.
Für weitere Informationen und
Teststellungen unseres UMS stehen wir Ihnen jederzeit gern unter
unserer Kunden-Hotline: (0 34 61)
43 10 10 zur Verfügung.
13
Echo_0506_150606 16.06.2006 10:56 Uhr Seite 14
Rechtsberatung
Förderverein
mit anspruchsvollen
Aufgaben
Mitgliederzahl überschritt die 50
Die Ehe und das Auto
Gehört ein in der Ehe vorhandenes Auto, das für familiäre
Zwecke eingesetzt worden ist, zu den Hausratgegenständen,
die bei einer Scheidung unter den Ehepartnern zu teilen ist?
Ein Pkw kann nach der Rechtsprechung dann zu den Hausratgegenständen gerechnet werden, wenn er gemeinsam in der
Familie genutzt und überwiegend für ihre Zwecke eingesetzt
wird. Können sich die Eheleute aus Anlass einer Scheidung
nicht über die Aufteilung und Nutzung einigen, kann das
Familiengericht auf Antrag den Hausrat gerecht und zweckmäßig verteilen, dabei auch Eigentumsverhältnisse ändern, eine
Ausgleichszahlung bestimmen oder auch eine Nutzungsregelung treffen. Als Beispiel eine Entscheidung des Amtgerichtes
Detmold, das einen Mann dazu verurteilte, seiner geschiedenen Frau das Auto, das zuvor für Einkäufe und die Beförderung der minderjährigen Kinder verwendet wurde, an 3 Tagen
in der Woche ab 17.30 Uhr bis 07.15 Uhr am darauffolgenden
Morgen kostenlos zu überlassen. Wegen der maßgeblichen
Nutzung des Fahrzeugs für familiäre Belange gilt es als Haushaltsgegenstand. Bei der Verteilung des Hausrates hat das
Wohl der Kinder an erster Stelle zu stehen. Da die Frau die Kinder versorgt und nur EURO 900,00 im Monat verdient, muss
sie auch keine Nutzungsvergütung bezahlen.
(Mitgeteilt von Frau Rechtsanwältin Sylvia Riha-Krebs aus der Kanzlei
Bischof, Riha-Krebs & Kollegen, Rathausstraße 10, 06237 Leuna)
Rechtsanwälte
Bischof, Riha-Krebs & Kollegen
Leuna
Rathausstraße 10
06237 Leuna
Tel.: 03461 / 80 97 63
Fax: 03461 / 80 97 65
Merseburg
Gotthardstraße 26
06217 Merseburg
Tel. 03461 / 21 20 65
Fax: 03461/ 21 50 36
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Ein besonderes Angebot
halten wir bis zum 14. Juli 2006
für Leser des Leuna-Echos bereit:
Sie erhalten jeden Donnerstag 2 Eintrittkarten für
den Preis von 30,- Euro (anstatt 48,- Euro). Reservieren
Sie einfach per E-Mail oder telefonisch unter dem Stichwort »Leuna«. Gern nehmen wir auch Ihre Bestellungen
für die restlichen Showzeiten entgegen.
Kartenverkauf: 03 41/14 06 60
[email protected]
14
Am 9. Mai 2006 fand im Kulturhaus Leuna die jährliche
Mitgliederversammlung des Fördervereins Kulturhaus
Leuna e. V. statt.
Der am 10. April 1997 gegründete Verein konnte seine
Mitgliederzahl seit der Gründung von 7 kontinuierlich auf
gegenwärtig 51 Mitglieder erhöhen. Neben 34 Privatpersonen gehören auch 17 Unternehmen bzw. Institutionen zu
den Mitgliedern des Fördervereins.
Der Vorstand des Vereins konnte in seinem Bericht an
die Mitgliederversammlung feststellen, dass der Verein
auch im zurückliegenden Jahr seinen satzungsmäßigen
Zweck, für die Erhaltung sowie Nutzung des Kulturhauses
Leuna sowie des ehemaligen Kunstbestandes der LeunaWerke und damit zur Förderung des gesellschaftlichen und
kulturellen Lebens in der Region zu wirken, voll erfüllt hat.
Neben der finanziellen Unterstützung des Kulturhauses für
kulturelle und künstlerische Veranstaltungen in Höhe von
14.500,00 Euro gehörten hierzu z.B. die Durchführung
einer großen Anklang gefundenen Buchlesung mit Manfred Gebhardt, die erneute Finanzierung eines Kunstkalenders mit Arbeiten der Mitglieder des Malzirkels der Galerie,
die Durchführung einer Tagesbusfahrt nach Berlin und die
Unterstützung des Kulturhauses bei der Durchführung des
7. Kunstmarktes.
Der Verein hat sich auch für das Jahr 2006 wiederum
anspruchsvolle Aufgaben gestellt, um im Sinne des satzungsmäßigen Zwecks zu wirken. Die Mitgliederversammlung hat die hierzu vom Vorstand unterbreiteten Vorschläge ebenso einstimmig bestätigt wie den Finanzbericht
2005 und den Finanzplan 2006. Der Förderverein plant
u. a. für den 23. September 2006 eine Tagesbusfahrt nach
Dresden mit Stadtrundfahrt und Besuch der Frauenkirche.
Interessenten können sich bei Herrn Kämmerer
(03461/435823) oder Herrn Popp (03461/434251) melden.
Zur Erhöhung der Wirksamkeit des Vereins sollen auch
zukünftig weitere Mitglieder gewonnen werden. Dies
können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und
Institutionen sein.
Anlässlich der Mitgliederversammlung wurde schließlich
der Vorstand für die nächsten drei Jahre neu gewählt.
Die Mitgliederversammlung sprach den bisherigen Vorstandsmitgliedern
• Dr. Dietlind Hagenau,
• Claus-Jürgen Kämmerer,
• Ruthard Ködel,
• Werner Popp,
• Dieter Scheinpflug
erneut einstimmig ihr Vertrauen aus. Zum Vorsitzenden
des Vorstandes wurde erneut Werner Popp bestimmt.
Vorstand des Fördervereins Kulturhaus Leuna e. V.
Echo_0506_150606 16.06.2006 10:57 Uhr Seite 15
Über 400 Teilnehmer beim
TOTAL Sportfest in Spergau
Promifußballer Jürgen Sparwasser zu Gast
Bei strahlendem Sonnenschein
begann das Sportfest der TOTAL
Raffinerie am 20. Mai mit über
400 Aktiven und Gästen, die gute
Laune und viel sportlichen Ehrgeiz
nach Spergau mitbrachten.
Punkt 10 Uhr eröffnete Klaus-Peter
Woigk, ganztägig als Moderator im Einsatz, das nunmehr zehnte Betriebssportfest, das, wie er sich erinnerte, vor zehn
Jahren ganz klein begann. Während vor
einem Jahrzehnt sich nur die Fußballer
zum Wettstreit trafen, waren es in diesem Jahr verschiedene Ballkünstler. Die
Mitarbeiter der TOTAL, anderer Unternehmen sowie Vereinsmitglieder der SG
Spergau wetteiferten mit fünf Mannschaften im Fußball, elf Volleyball-Mannschaften und 50 Aktiven beim Kegeln
um Tore und Punkte. Ein abwechslungsreiches und sportlich aktives Programm
boten die Vereinsmitglieder der SG Spergau mit den Nachwuchsturnerinnen und
den Kampfsportlern. Auch die Familienmitglieder konnten sich beim Torwandschießen, Dart, Tischtennis oder Basketballzielwurf aktiv sportlich betätigen
oder ihr Wissen beim WM-Quiz testen.
Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft hat
TOTAL die Fußball-Legende des Ostens
zum Sportfest eingeladen. „Wir haben
uns sehr darüber gefreut, dass Jürgen
Sparwasser zu unserem Sportfest kam“,
meinte Olaf Wagner, Pressesprecher.
Jürgen Sparwasser fachsimpelte mit
Fußballfans über Chancen der deutschen Mannschaft bei der bevorstehenden Fußball-WM, gab Autogramme,
beteiligte sich am Torwandschießen und
half bei der Siegerehrung. Die Fußballmannschaft des Bereiches Cracker, die
am Ende Turniersieger wurde, hatte sich
extra neue T-Shirts beschafft. Alle aktiven Sportler bekamen das SportfestT-Shirt 2006, das mittlerweile zur
Tradition gehört und sehr begehrt ist,
wie Klaus-Peter Woigk bestätigte. Die
Kinder und Jugendlichen der SG Spergau erhielten von der Raffinerie schicke
neue Trainingsanzüge.
Ein besonderes Lob geht an die
Organisatoren und vielen Helfer der SG
Spergau, die dafür sorgten, dass es ein
abwechslungsreicher Tag wurde.
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Echo_0506_150606 16.06.2006 10:57 Uhr Seite 16
Brunnenfest
in Bad Dürrenberg
16. und 17.9.2006
TT-Modellbahnausstellung
Sonnabend von 10:00 – 18:00 Uhr
Sonntag von 10:00 – 16:30 Uhr
12.10.2006
17:00 Uhr Ausstellungseröffnung
INDUSTRIE – GLAS – KUNST
Gemeinschaftsausstellung
cCe Kulturhaus Leuna und
SCHOTT GlasMuseum Jena
Das traditionelle Bad Dürrenberger
Fest zu Ehren der Entdeckung der
Solequelle jährt sich zum 243. Mal.
Drei Tage lang wird wieder eine
Menge für Jung und Alt, Groß und
Klein geboten: geselliges Treiben im
Kurpark und rund um den Borlachturm, musikalische und sportliche
Höhepunkte praktisch „rund um die
Uhr“, kulinarische Spezialitäten und
vieles mehr.
4.11.2006
19:00 Uhr Tanzkreis Blau-Silber
18.11.2006
13:00 Uhr Markgraf-Reisen
Volkstümlicher Nachmittag mit
dem Reisebüro Markgraf
22.11.2006
20:00 Uhr „Die Olsenbande
dreht durch“ Kriminalkomödie mit
dem Zwinger-Trio
2.12.2006
15:00 Uhr Musikschule Fröhlich
Frau Grebe und ihre Schüler führen
den Eltern und anderen Zuschauern
ein buntes Programm auf.
6.12.2006
18:00 Uhr 8. Leunaer Kunstmarkt
9.12.2006
16:00 Uhr Weihnachtsgala
Winterzauberland in Vorbereitung
15.12.2006
10:00 Uhr „In der Weihnachtsbäckerei“ Kinderweihnachtsprogramm
31.12.2006
20:00 Uhr Silvesterball 2006
Auszug aus dem Programm:
Los geht es am Freitag, dem 23. Juni.
Um 17 Uhr startet ein großes Skatturnier
um den Pokal des Bürgermeisters. Von
20 bis 1 Uhr gibt es auf der PavillonBühne den legendären „Beat-Club“ u.
a. mit den ebenso legendären „Soulful
Dynamics“. Und auf der TOTAL-Bühne
im Festzelt geht’s ab 21 Uhr rund mit
der DJ-Night.
Der Samstag (24. Juni) beginnt um
10 Uhr mit einem Inliner-Stadtcup. Die
Eröffnung des Festes mit dem „Borlachspiel“ ist wie immer traditionell um
13 Uhr auf dem Borlachplatz.
„Stars des Deutschen Schlagers“
erleben Sie ab 17 Uhr auf der PavillonBühne. Dabei sind u. a. Wolfgang Zieg-
ler („Verdammt, und dann stehst du im
Regen“) und Frank Schöbel („Wie ein
Stern“). Discofreunde kommen ab 21
Uhr auf der TOTAL-Bühne mit „Finest
Blackbeats“ auf ihre Kosten. Der Tag
kling aus mit einem Höhenfeuerwerk.
Historisch bis modern wird der traditionelle Festumzug am Sonntag
(25. Juni) ab 11 Uhr gestaltet sein.
Vereine, Organisationen, Schulen und
Firmen gestalten dieses großartige
Event. Ab 15 Uhr auf der Pavillon-Bühne
gibt es die „Holzhäuser Spatzen“ mit
einem „Strauß bunter Melodien“.
Ganztägig an allen drei Tagen: Kinderanimationen, Musik, Markttreiben,
Chorkonzerte, sportliche Wettkämpfe
und beste kulinarische Versorgung.
Die Eintrittspreise:
Tageskarte (Freitag):
Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro
Tageskarte (Samstag und Sonntag):
Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1 Euro.
Dauerkarte für alle 3 Tage:
7 Euro im Vorverkauf (3 Euro ermäßigt),
10 Euro Abendkasse (4 Euro ermäßigt)
(Ermäßigungen für: Jugendliche bis zur Vollendung
des 14. Lebensjahres; Behinderte mit gültigem Ausweis. Für Kinder bis zur Vollendung de 7. Lebensjahres ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei)
www.cce-leuna.de
Tickethotline: (0 34 61) 43 44 33
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