Die Latte-Macchiato-Familie
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Die Latte-Macchiato-Familie
RATGEBER Rhein Main Presse Schadstoffe im Internet sichtbar (dpa). Welche Mengen Schadstoffe der Industriebetrieb in der Nachbarschaft ausstößt, können Verbraucher im neuen Internetportal Thru.de des Umweltbundesamtes recherchieren. Insgesamt müssen bundesweit 5000 Unternehmen einmal jährlich ihre Emissionen offenlegen. Dazu gehören Kraftwerke, Raffinerien, Chemiebetriebe sowie Unternehmen der Lebensmittelindustrie, Deponien und Kläranlagen. Die gelisteten Betriebe setzen den Angaben zufolge entweder eine beträchtliche Menge eines Schadstoffes frei oder entsorgen viel Abfall außerhalb des Betriebes. Überschreiten sie einen festgesetzten Wert, sind sie zur Veröffentlichung der Daten verpflichtet. Einmalzahlung bei Rürup prüfen (dpa). Beiträge für eine RürupRente mindern die Steuerlast. Denn Kunden können einen Teil der Einzahlungen als Sonderausgaben geltend machen. Für 2012 werden 74 Prozent vom Maximalbetrag von 20 000 Euro anerkannt. „Steuerlich wirksam können demnach bis zu 14 800 Euro werden“, rechnet Anita Käding vom Bund der Steuerzahler in Berlin vor. Rürup-Sparer sollten überprüfen, ob sie den Maximalbetrag von 20 000 Euro ausgeschöpft haben und ansonsten eine zusätzliche Einmalzahlung überdenken. Freiberufler und Selbstständige, die über den Abschluss einer Rürup-Rente nachdenken, können auch mit einer höheren Einmalzahlung starten. So sichern sie sich die vollen steuerlichen Vorteile noch für das ganze Jahr. Für die Einzahlung des Beitrags 2012 haben Steuerzahler sogar bis zum 10. Januar 2013 Zeit, wie das Finanzgericht Münster bestätigte. i Az.: 1 K 1821/07 E Rückenschmerz oft hartnäckig (dpa). Rückenschmerzen sind oft eine langwierige Sache. Einer repräsentativen GfK-Umfrage zufolge leiden 42,5 Prozent der Betroffenen einige Tage daran. Mehr als jeder Siebte (14,6) hat mehrere Monate oder gar dauerhaft Beschwerden. Bei nur einem knappen Viertel (24 Prozent) verschwinden die Rückenschmerzen schon nach wenigen Stunden. Befragt wurden im Auftrag der Zeitschrift „Apotheken Umschau“ 2144 Menschen ab 14 Jahren. Darunter waren 1398, die in den zurückliegenden Monaten Beschwerden mit dem Kreuz hatten. Schornsteinfeger: 2013 freie Wahl (dpa). Ab 2013 dürfen Hausbesitzer in den meisten Fällen ihren Schornsteinfeger selbst aussuchen. Sie sollten daher künftig auch Preise vergleichen, rät der Verein Wohnen im Eigentum in Bonn. Die Preise für diese Tätigkeiten können frei ausgehandelt werden, bis Ende des Jahres gelten noch festgesetzte Tarife. Verbraucher dürfen eigenständig einen Fachmann für Arbeiten wie Kaminkehren oder Abgasmessungen beauftragen - auch weiterhin ihren gewohnten Schornsteinfeger. Manche dieser bisher für alle Arbeiten bevollmächtigen Bezirksschornsteinfeger versuchten, ihre Kunden zu langfristigen Verträgen mit ihnen zu bewegen. Davon rät der Verein ab. Der vom Staat eingesetzte Experte komme aber weiterhin unaufgefordert etwa alle dreieinhalb Jahre und prüfe, wie viele Feuerstätten im Haus sind. Er nimmt auch Umbauten oder neue Anlagen ab. Freitag, 14. Dezember 2012 Freitag, 14. Dezember 2012 Rhein Main Presse urbaner Lifestyle Selbstverwirklichung Rabeneltern Kind und Karriere WOHN-TIPP Äpfel als Ständer für Teelichter (dpa). Äpfel eignen sich als Weihnachtsdekoration – so können sie etwa für einen Tag als Ständer für Teelichter herhalten. Dafür werde auf der Stielseite des Obstes eine Grube ausgehöhlt, erläutert der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in Bonn. Die Mulde sollte das Teelicht fassen können. Äpfel seien an farblich passenden Bändern auch ein Schmuck am Fenster und Weihnachtsbaum. Besonders die roten Sorten Gala, Pinova und Gloster eignen sich hierfür. Kommen die Äpfel an den Baum, sollten es etwas kleinere Früchte sein. TIPP FÜR ELTERN Geschmack wird früh geprägt Gleichberechtigung Paare Paare mit Kindern müssen mehr denn je den Spagat zwischen vielfältigen Anforderungen und Interessen meistern. Foto: Fotolia/VRM-Bearbeitung: om Die Latte-Macchiato-Familie ZUKUNFTSMODELL „Ihr seid unser ein, aber nicht unser alles“ – Paare in der Elternfalle Keine Frage, unser Familienleben war in den vergangenen Jahrzehnten starken Veränderungen unterworfen. Das hat damit zu tun, dass wir in Deutschland, aber auch in der gesamten westlichen Welt immer später Familien gründen und Kinder zeugen. Das Durchschnittsalter der deutschen Frauen bei der Erstgeburt liegt nur noch knapp unter 30 Jahren. Mitte der 1970er Jahre waren Westdeutschlands Mütter bei der Erstgeburt durchschnittlich 25 Jahre alt (in der DDR sogar 24 Jahre alt). Das liegt vor allem daran, dass die jungen Erwachsenen in allen modernen Staaten dieser Welt das Erwachsenwerden immer weiter hinauszögern. Menschen zwischen 20 und 29 Jahren kehren in den USA beispielsweise zu 40 Prozent noch einmal ins Elternhaus zurück. Der Grund dafür liegt natürlich auch in der schwierigen wirtschaftlichen Lage der vergangenen Jahre. Trotzdem zeichnet sich dieser Trend, möglichst lange in der Herkunftsfamilie zu bleiben, seit den 1960er Jahren ab und ist tatsächlich in allen modernen Gesellschaften (auch in China und Argentinien) zu beobachten. Wie sieht Familienleben in der Zukunft aus? Wir haben in unseren Studien genauer hingeschaut. Neben dem starken Trend zur „Großfamilie 2.0“ sind für das Beziehungsleben in den GASTBEITRAG Unser Autor Eike Wenzel leitet das Heidelberger Institut für Trendund Zukunftsforschung. w www.zukunftpassiert.de kommenden Jahren insbesondere die folgenden zwei Lebensstilmodelle prägend. Latte Macchiato-Familien: Das ganze Leben soll es sein Hier sprechen wir von Paarund Eltern-Kind-Beziehungen, die mit hohen Familienidealen und einem bewussten Kinderwunsch gegründet werden. Darüber hinaus werden die Latte Macchiatos bis ins Jahr 2020 jedoch nur sehr wenig mit der bürgerlichen Kleinfamilie der 1960er und 1970er Jahre gemein haben. Denn die Latte Macchiatos setzen voraus, dass Männer und Frauen zu gleichen Teilen Geld verdienen und Kinder erziehen werden. Wichtig hierbei: Der Wunsch, als Latte-Macchiato-Familie zu leben, ist unseren Untersuchungen zufolge sehr stark ausgeprägt. Bis ins Jahr 2020 werden wir in Deutschland rund zwei Millionen Latte-Macchiato- Familien haben. Sie leben bewusst hergebrachte Familienwerte (gemeinsame Mahlzeiten, Bildung), – möchten aber ihren studentischen und urbanen Lifestyle so lange wie möglich aufrechterhalten. Würden Staat und Gesellschaft diesem Lebensstil-Typus stärker Rechnung tragen, gäbe es in Deutschland definitiv mehr Kinder. Vieles in diesen jungen Familien scheitert bislang noch an der mangelnden Flexibilität in der Arbeitswelt. Gerade einmal sieben Prozent der Teilzeit-Jobs in Deutschland werden von Männern ausgeübt. Latte-MacchiatoEltern wollen „alles“: sie stehen für die „Renaissance der Familie“. Aber sie suchen auch ganz stark Selbstverwirklichung im Beruf. Es sind junge Eltern immer nah am Rande des Nervenzusammenbruchs: es muss Kind und Karriere sein. Dafür werden gerne aber auch externe Betreuungsangebote wahrgenommen. Und Papa und Mama ziehen sich – wenn es gar nicht anders geht – auch schon einmal den Schuh an, Rabeneltern zu sein. VIB-Famile: Der Sprössling als Selbstverwirklichungsprojekt Etwas weniger stark ausgeprägt werden wir in unserem Land bis 2020 die von uns so genannten „Very Important Baby-Familien“ erleben. Das sind hauptsächlich Einkindfamilien, und ihre Eltern SERIE Die Experten vom Heidelberger Institut für Trend- und Zukunftsforschung untersuchen Entwicklungen in allen Bereichen des Lebens. Lesen Sie demnächst als letzten Serienteil an dieser Stelle: . Der virtuelle Wahnsinn – Wo spart die Technik Zeit, wo kostet sie Nerven? gelten in der Regel als gut situierte Doppelverdiener. Hier spielen klassische Familienwerte ebenfalls eine große Rolle. Das Kind ist ein großes Selbstverwirklichungsprojekt, das der Phase der beruflichen Etablierung angeschlossen wird. Die Briten sprechen hier auch von „Helicopter Parenting“, Papa und Mama in der VIB-Familie ziehen konzentrische Kümmerkreise um den wohlbehüteten Sprößling. Ihm oder ihr soll es schließlich an nichts mangeln. Natürlich steht Bildung ganz stark im Zentrum der VIB-Familie: Kinder als Selbstverwirklichungsprojekt und Zukunftsaufgabe. i Buchtipp: E. Wenzel/O. Dziemba/ C. Langwieser: Wie wir morgen leben werden. 15 Lebensstiltrends, die unsere Zukunft prägen. mi-Wirtschaftsbuch, 176 Seiten, 34,99 Euro Mit Thermometer und Tabelle VERHÜTUNG Körpertemperatur sollte über drei Zyklen beobachtet werden (dpa). Wollen Frauen mit Hilfe der Temperaturmethode verhüten, sollten sie sich dafür ein paar Wochen Zeit nehmen. Am besten beobachten sie ihre Temperatur zunächst über drei Zyklen. So lange dauere es, bis Frauen Unregelmäßigkeiten und Muster bei ihrer Körpertemperatur einordnen könnten, erklärt Jutta Pliefke, Gynäkologin bei profamilia. Möchten Frauen nicht schwanger werden, müssen sie während dieser Probephase zusätzlich verhüten, beispielsweise mit Kondomen. Oft sähen sich Frauen mit Ende 20 nach einer natürlichen Form der Verhütung um: „Die meisten haben dann etwa zehn Jahre lang die Pille genommen und wollen sie absetzen“, erklärt Pliefke. Bei der Temperaturmethode gibt die Körperwärme Auskunft über die fruchtbaren beziehungsweise unfruchtbaren Tage. Am besten messen Frauen ihre Temperatur einmal am Tag, idealerweise nach dem Aufstehen. „Es muss aber nicht immer zur gleichen Zeit gemessen wer- Per Fieberthermometer werden fruchtbare und unfruchtbare Tage ermittelt. Foto: dpa den“, erklärt Pliefke. Schwierig sei das zum Beispiel für Frauen, die im Schichtdienst arbeiteten oder viel unterwegs sind. Um den Eisprung herum ist die Körpertemperatur an drei aufeinanderfolgenden Tagen um 0,5 Grad erhöht. Diese Beobachtung hilft Frauen dabei, den Be- ginn der unfruchtbaren Zeit nach dem Eisprung festzulegen. Stress, Erkrankungen oder der Wechsel zwischen Zeitzonen können zwar ebenfalls die Temperatur in die Höhe treiben: „Dann würde sie aber stärker ansteigen“ Frauen lernten sehr schnell zu unterscheiden, ob der (dpa). Was Kindern später schmeckt, entscheidet sich schon in der Schwangerschaft. „Viele Geschmacksstoffe aus der Nahrung der Mutter gelangen auch ins Fruchtwasser“, erklärt Christian Albring, Frauenarzt im Netzwerk Gesund ins Leben. Die Initiative wird vom Bundesernährungsministerium gefördert. Da Babys im Mutterleib regelmäßig Fruchtwasser schlucken, kommen sie schon früh in Kontakt mit dem Geschmack der Lebensmittel, die die Schwangere gegessen hat. Die Geschmacksstoffe können Kinder lebenslang prägen. Auch die Stillzeit ist wichtig für die weitere Geschmacksausbildung des Kindes. Denn Muttermilch enthält ebenfalls Geschmacksstoffe aus der Nahrung der Mutter. Isst die Mutter sehr vielseitig, erhalten Kinder durch das Stillen viele verschiedene Geschmackseindrücke. „Mütter, die beispielsweise oft Obst und Gemüse essen, übertragen diese Vorliebe häufig auf ihre Kinder, da ihnen dieser Geschmack von Anfang an vertraut ist“, sagt Albring. Eisprung die höhere Temperatur auslöse oder etwas anderes. Für ein vollständiges Bild sollten sich Frauen aber nicht nur auf ihre Körpertemperatur verlassen. Eine weitere Variable sei der sogenannte Zervixschleim, der am Gebärmutterhals gebildet wird: „Kurz vor dem Eisprung ist er klarer und flüssiger“, sagte Pliefke. Meist bemerkten Frauen diese Veränderung ganz von selbst beim Gang auf die Toilette. Am einfachsten sei es, die Temperaturwerte und die Veränderungen beim Zervixschleim regelmäßig in eine Tabelle einzutragen. Alternativ funktioniere das auch mit Apps oder spezieller Software. Diese errechneten dann automatisch die fruchtbaren Tage. Kompliziert zu erlernen ist die Methode laut Pliefke nicht. „Der Nachteil ist: Ich muss mich mit meinem Körper beschäftigen und an den fruchtbaren Tagen diszipliniert zusätzlich verhüten“, erklärte die Frauenärztin. Ein Vorteil sei, dass kein Rezept vom Frauenarzt nötig ist. ERNÄHRUNGSTIPP Winterrettich nicht schälen (dpa). Winterrettich muss anders als Sommerrettich nicht geschält werden. Er kann nach gründlichem Säubern einfach in feine Scheiben geschnitten und mit etwas Salz bestreut werden, wie die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) in Berlin erläutert. Das winterliche, etwa faustgroße und knollenförmige Gemüse hat eine schwarze Schale. Es schmeckt roh im Salat oder auf Brot. TIPP FÜR PAARE Hausarbeit aufteilen (dpa). Die Arbeit im Haushalt ist aufgeteilt – in vielen Partnerschaften fangen die Probleme damit aber erst an. Denn der Boden darf nur mit dem grünen Lappen gewischt werden, aber nicht zu feucht! Vor allem Frauen hätten oft eine genau Vorstellung davon, auf welche Weise etwas im Haushalt erledigt werden muss, sagt Psychologin Felicitas Heyne. „Aber ich muss auch lernen, Verantwortung abzugeben.“ Stattdessen erledigten Frauen in der Praxis dann doch wieder alles selbst, beschwerten sich aber darüber, dass der Partner nicht mit anpackt. „Am besten überlege ich mir: Wo kann ich Abstriche machen?“, rät Heyne. Diese Aufgaben könne man dem Partner übertragen. Dabei sollte man es gelassen sehen, wenn er die Wäsche anders faltet oder ein anderes Putzmittel benutzt. Und was ist, wenn der Partner ungefragt Dinge im Haushalt übernimmt, die man doch lieber selbst erledigen möchte? Auf keinen Fall sollte man ihn dann mit Kritik überfahren. „Das Wesentliche ist: Die Absicht zu honorieren und den anderen dafür zu loben“, sagt Heyne. Und statt mit „Du kannst das einfach nicht“ zu argumentieren, sollte man beispielsweise sagen „Ich koche ganz gerne. Das musst du mir nicht abnehmen. Du könnest dich dafür ums Aufräumen kümmern.“ Foto: dpa GESUNDHEITSTIPP Mund vor Kälte schützen (dpa). Bei Minusgraden sollten Herzpatienten im Freien einen Schal leicht über Mund und Nase ziehen. So atmen sie nur vorgewärmte Luft ein und verhindern damit, dass die Kälte ihre Herzkranzgefäße belastet. Andernfalls würden sich die Gefäße verengen, und das Herz müsste gegen einen größeren Widerstand anpumpen. Darauf weist die Deutsche Herzstiftung in Frankfurt hin. Wie belastend die Kälte ist, hänge auch von der Wetterlage ab: So könne ein klarer, windstiller Tag mit minus zehn bis minus fünf Grad deutlich angenehmer sein als Gegenwind bei minus fünf bis minus drei Grad. Sind die Minustemperaturen zweistellig, sollten Herzpatienten körperliche Belastung im Freien so weit wie möglich vermeiden, insbesondere Schneeschippen, rät die Stiftung. Reagieren sie mit einem Mal empfindlicher auf Kälte als sonst, besprechen sie sich am besten sofort mit ihrem Arzt und lassen eventuell ihre Behandlung anpassen. Foto: dpa Service-Redaktion Sekretariat: Gabriele Bös Telefon: Fax: E-Mail: 06131/48-5875 06131/48-5868 [email protected] Redaktion: Ulrike Winter Telefon: E-Mail: 06131/48-5989 [email protected] [email protected]