Spezifische Entscheidungen
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Spezifische Entscheidungen
INFORMATIONSBLATT Spezifische Entscheidungen Das Gesetz über Vormundschaft und Treuhandschaft für Erwachsene (Adult Guardianship and Trusteeship Act – AGTA) bietet verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung erwachsener Bürger Albertas, die bei persönlichen und/oder finanziellen Entscheidungen auf Hilfe angewiesen sind. Einwilligung zu einer bestimmten Entscheidung zu erklären, und der Arzt festgestellt hat, dass eine Entscheidung über eine Behandlung oder Unterbringung erforderlich ist. Eine dieser Möglichkeiten sind spezifische Entscheidungen für Erwachsene, auf die Folgendes zutrifft: Die betroffene Person steht vor einer zeitkritischen Entscheidung in einem der folgenden Bereiche: medizinische Versorgung oder vorübergehende Einweisung oder Entlassung aus einer Wohneinrichtung; und die betroffene Person ist unfähig, diese Entscheidung selbst zu treffen; und die betroffene Person hat weder einen Vormund noch eine Vorsorgeverfügung. Der Gesundheitsdienstleister wählt den nächsten Angehörigen nach folgender Rangfolge aus: Ehepartner/in oder Adult Interdependent ("voneinander abhängige Erwachsene" nach dem Adult Interdependent Relationship Act) Lebensgefährte/-gefährtin Erwachsener Sohn oder Tochter Vater oder Mutter Erwachsener Bruder oder Schwester Großvater oder Großmutter Erwachsener Enkel oder Enkelin Erwachsener Onkel oder Tante Erwachsener Neffe oder Nichte Vormundschaftsamt (als letzte Möglichkeit) Was sind spezifische Entscheidungen? Wenn eine erwachsene Person entscheidungsunfähig ist und weder einen Vormund noch eine Vorsorgeverfügung hat, können Gesundheitsdienstleister (Ärzte, Krankenpfleger oder Zahnärzte) einen Angehörigen bitten, eine spezifische Entscheidung im Namen der betroffenen Person zu treffen. Spezifische Entscheidungen fallen in zeitkritischen Fällen an. Sie sind auf folgende Bereiche beschränkt: medizinische Versorgung; und vorübergehende Einweisung oder Entlassung aus einer Wohneinrichtung. Die Entscheidungsfähigkeit einer erwachsenen Person kann beispielsweise nach einem Gehirnschlag vorübergehend eingeschränkt sein. Eine spezifische Entscheidung fällt an, wenn der Arzt der betroffenen Person einen Angehörigen um Einwilligung bittet, die betroffene Person zur Behandlung in eine Rehabilitationsklinik zu verlegen. Der Arzt muss zunächst prüfen, ob die betroffene Person entscheidungsfähig ist. Die Möglichkeit einer spezifischen Entscheidung besteht nur, nachdem die betroffene Person als unfähig eingestuft wurde, ihre OPG5612-G (2010/06) Wie wird ein Angehöriger ausgewählt? Der Angehörige muss über 18 Jahre alt sowie bereit und verfügbar sein, die Entscheidung zu treffen. Zudem muss der Angehörige während der letzten 12 Monate mit dem Betroffenen in Kontakt gestanden haben. Zwischen der betroffenen Person und dem für die spezifische Entscheidung ausgewählten Angehörigen darf kein Konflikt bestehen, der die Fähigkeit des Angehörigen beeinträchtigen könnte, seine Pflicht als Entscheidungsträger zu erfüllen. Obwohl die betroffene Person als entscheidungsunfähig eingestuft wurde, sollte der Angehörige die betroffene Person so weit wie möglich konsultieren. Bei Uneinigkeiten über die Wahl des Entscheidungsträgers kann das Vormundschaftsamt als Entscheidungsträger fungieren oder einen Angehörigen bestimmen, der nicht in die Uneinigkeiten verwickelt ist. Die Formulare, die einen Angehörigen oder das Vormundschaftsamt zu spezifischen Entscheidungen bevollmächtigen, sind über den Gesundheitsdienstleister erhältlich. Sind spezifische Entscheidungen auf bestimmte Bereiche beschränkt? Weitere Informationen Spezifische Entscheidungen finden keine Anwendung in den Bereichen Psychochirurgie, Behandlung psychischer Störungen, Sterilisation, Gewebetransplantation, experimentelle Behandlungen oder lebenserhaltende Maßnahmen. Weitere Informationen erhalten Sie beim Vormundschaftsamt (Office of the Public Guardian) unter der gebührenfreien Rufnummer: 1-877-427-4525 Montag bis Freitag 8:15 bis 16:30 Uhr www.seniors.alberta.ca/opg Was passiert, wenn andere Personen Bedenken bezüglich der Entscheidung haben? Dienststellen Jeder Angehörige, enge Freund oder juristische Vertreter kann die Entscheidung vor Gericht anfechten. Diese Personen können auch eine gründlichere Beurteilung der Entscheidungsfähigkeit veranlassen, um festzustellen, ob die betroffene Person zu eigenen Entscheidungen fähig ist. Das Vormundschaftsamt unterhält Dienststellen in ganz Alberta. Sie sind montags bis freitags von 8:15 bis 16:30 Uhr geöffnet. Wählen Sie die Rufnummer 310-0000, um sich gebührenfrei mit der nächstgelegenen Dienststelle verbinden zu lassen. Nordwest-Alberta Grande Prairie: 780-833-4319 Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das Vormundschaftsamt oder Ihren Gesundheitsdienstleister. Region Edmonton Leitprinzipien Zentral-Alberta Das Gesetz über Vormundschaft und Treuhandschaft für Erwachsene (Adult Guardianship and Trusteeship Act) basiert auf folgenden Leitprinzipien: Der betroffene Erwachsene gilt solange als entscheidungsfähig, bis das Gegenteil festgestellt ist. Die Fähigkeit zur verbalen Kommunikation ist kein Faktor für die Feststellung der Entscheidungsfähigkeit; die betroffene Person hat das Recht, die Kommunikationsmittel, mit denen sie sich verständlich machen kann, frei zu wählen. Im Vordergrund steht die Autonomie der Betroffenen mithilfe eines möglichst zurückhaltenden und wenig restriktiven Ansatzes. Im Mittelpunkt aller Entscheidungen stehen das Wohl der Betroffenen und die Frage, wie die betroffene Person entscheiden würde, wenn sie dazu in der Lage wäre. Red Deer: 403-340-5165 OPG5631 OPG5612-G (2010/06) Edmonton: 780-427-0017 Nordost-Alberta St. Paul: 780-645-6278 Region Calgary Calgary: 403-297-3364 Süd-Alberta Lethbridge: 403-381-5648 Medicine Hat: 403-529-3744