Maskendruckstellen
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Maskendruckstellen
SCHLAFAPNOE-SPRECHSTUNDE Maskendruckstellen FRAGE: Der Erfolg der Maskentherapie ist bei mir spürbar vorhanden. Ich wache morgens ausgeruht auf und bin wieder voll leistungsfähig. Dennoch mag ich die Maske abends oft ungern aufsetzen, weil ich morgens rund um die Nase rote Druckstellen habe. Das ist mir sehr unangenehm und peinlich, weil es nicht schön aussieht. Gibt es für dieses Problem eine Lösung? ANTWORT: Hautrötungen und leichte Druckstellen in den Bereichen, in denen die Atemmaske auf dem Gesicht aufliegt, können ganz normal sein. Sie sollten aber idealerweise nach dem Abnehmen der Maske wieder verschwinden. Während die Maske auf dem Gesicht getragen wird, ist die Durchblutung und damit die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Hautregionen vermindert, in denen die Maske mit Druck auf der Haut aufliegt. Dies führt zu einer Übersäuerung des Gewebes, auf die der Körper mit einer Weitstellung der Blutgefäße reagiert. Die betroffenen Hautstellen werden also verstärkt durchblutet, was an der Hautrötung nach außen erkennbar ist. Besonders betroffen davon ist der Nasenrücken, weil hier aufgrund mangelnden Unterhautfettgewebes 28 das schlafmagazin 4/2012 der punktuelle Maskendruck nicht ausreichend verteilt werden kann. Sobald sich die Durchblutung wieder normalisiert hat, verschwindet auch die Hautrötung. Das ist bei ansonsten intakter Haut in der Regel einige Minuten nach Abnehmen der Maske der Fall. Um die Hautrötung etwas schneller zu beseitigen bzw. die Normalisierung der Durchblutung zu beschleunigen, hilft in vielen Fällen eine Hautmassage in den betroffenen Bezirken. Das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen, regt die Durchblutung an und kann daher ebenfalls hilfreich sein. Wenn Hautrötungen oder Druckstellen längere Zeit sichtbar sein sollten, wäre abzuklären, woran das liegt, um dann die Ursachen zu beseitigen. Ein möglicher und typischer Grund könnte in einer zu straff angezogenen Maske liegen. So entstehen Druckstellen, die zu einer anhaltenden Hautschädigung und Hautrötung führen und außerdem schmerzhaft sein können. Wenn sich die Maske, um eine ausreichende Abdichtung zu erzielen, nicht lockerer befestigen lässt, sollte in jedem Fall darauf geachtet werden, dass sich die Hautrötungen nicht in Hautwunden bzw. Druckgeschwüre verwandeln. Eine verletzte Haut ist immer ein Alarmzeichen. Diesen Zustand sollte man nicht als unvermeidbar hinnehmen, sondern etwas dagegen tun. Ein anderer Grund für rote Druckstellen kann eine Allergie sein. In Wechselwirkung mit dem Auflagedruck der Maske kann unter Umständen bereits eine leichte Allergie zu Hautrötungen, brennender Haut, Pustelbildung oder offenen Hautwunden führen. Dabei wird die Allergie in der Regel nicht vom Masken- material selbst verursacht. Allergieauslöser sind vielmehr Stoffe, die am Maskenmaterial anhaften und so auf die Haut gelangen und diese angreifen. In erster Linie handelt es sich dabei um Reinigungs- oder Desinfektionsmittel, die zur Maskenpflege verwendet werden. Der weiche Maskeneinsatz einer konfektionierten Standard-CPAP-Maske besteht aus einem offenporigen Silikon. Die verwendeten Pflegemittel lassen sich nach einer Reinigung oder Desinfektion nicht vollständig von der Maske abwaschen, sondern bleiben bis zu einem gewissen Grad an dem offenporigen Material haften. Auf diese Weise gelangen die Pflegemittel bei Anwendung der Maske über Nacht auf die Haut und können diese schädigen. Deshalb dürfen zur Maskenpflege keine Reinigungs- oder Desinfektionsmittel verwendet werden, die hautschädlich sind. Hier sind die Reinigungsempfehlungen in der jeweiligen Gebrauchsanweisung zu beachten. Da auch Kosmetika oder Hautschweiß im Zusammenhang mit der Maskenanwendung eine hautschädigende Rolle spielen können, empfiehlt es sich, vor dem Anlegen der Maske das Gesicht immer gründlich zu waschen. Wenn die Hautrötungen und Druckstellen allein durch den Maskendruck auf der Haut verursacht sind, dann lassen sich diese Hautreaktionen möglicherweise durch den Wechsel auf eine andere Maskengröße oder einen anderen Maskentyp verhindern. Es gibt eine immer größere Auswahl an unterschiedlichen und verbesserten Maskentypen, sodass es immer einfacher wird, die passende Maske zu finden. Die abwechselnde Nutzung von zwei verschiedenen Maskentypen mit unterschiedlichen Auflage- bzw. Druckpunkten auf der Haut kann ebenfalls eine gute Lösung des Problems sein. Vielleicht wäre in Ihrem Fall auch der Wechsel auf eine Nasenpolstermaske hilfreich. Diese Maske umschließt nicht die ganze Nase, sondern sitzt nur rund um die Nasenöffnungen auf der Haut auf. Weil man als Betroffener die Maskenauswahl und die vielen Möglichkeiten in der Regel nicht kennt, spielt die Beratungs- und Servicequalität des Therapieversorgers eine wichtige und entscheidende Rolle. Der Therapieversorger ist die Firma, von der man mit Therapiegerät, Maske und sonstigem Zubehör versorgt wird. Ein guter Therapieversorger bietet über eine persönliche Beratung hinaus auch die Möglichkeit von Maskenerprobungen an. Ihre Selbsthilfegruppe vor Ort kann Ihnen durch Austausch mit anderen Betroffenen ebenfalls hilfreiche Ratschläge erteilen. Entsprechende Informationen über die Selbsthilfegruppen in Ihrer Region erhalten Sie z. B. im Schlaflabor oder über die Kontaktadressen im Schlafmagazin. Fragen, Anregungen, Erfahrungsberichte und Kritik zur Rubrik „Schlafapnoe-Sprechstunde“ nehme ich gerne entgegen, z. B. per E-Mail unter [email protected]. Besuchen Sie auch unsere neue Homepage unter www.lvbwss.de. Dort steht dieser Artikel zum Download bereit. Ulrich Obergfell, Vorsitzender des Landesverbandes Baden-Württemberg Schnarchen-Schlafapnoe e. V. das schlafmagazin 4/2012 29