Die junge Frau, „Rebecca“und das Geheimnis von

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Die junge Frau, „Rebecca“und das Geheimnis von
Die junge Frau, „Rebecca“ und das Geheimnis von Manderley
PREMIERE Selten kam ein Mu-
sical so mysteriös daher wie
„Rebecca“ in Stuttgart. Die
aus Regensburg stammende
Lucy Scherer ist in einer
Hauptpartie zu sehen.
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VON ROLAND BÖHM, DPA
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STUTTGART.
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Eingängige Melodien, ergreifender Gesang, fantasievolle Bühnenbilder, eine packende Geschichte –
„Rebecca“ hat fast alles, was ein Musical braucht. Und die Reaktion des Publikums bei der Deutschlandpremiere
am Donnerstagabend in Stuttgart
zeigt: Wenn die Mischung stimmt,
funktioniert auch ein Thriller als Musical. Zudem protzt das Stück mit 18
verschiedenen Bühnenbildern und
dem – laut Veranstalter Stage Entertainment – größten offenen Feuer auf
einer deutschen Theaterbühne.
Für Musik und Text des Musicals
„Rebecca“ zeichnet das Erfolgsduo Sylvester Levay und Michael Kunze verantwortlich, das auch „Elisabeth“ gemeinsam produzierte.Gut 1700 gelade-
ne Gäste – darunter die Schauspielerinnen Ornella Muti und Gudrun
Landgrebe sowie TV-Moderator Frank
Elstner – quittieren die aufwendige
Show mit jeder Menge Applaus. „In
„Rebecca“ steckt viel Spannung, es ist
wie ein Thriller“, sagte Ornella Muti.
Im Mittelpunkt des Musicals steht
ein so schüchternes wie gutherziges,
namenloses Mädchen, die „Ich“Erzählerin („Ich hab’ geträumt von
Manderley“) der in den 1920er-Jahren
im britischen Cornwall spielenden Geschichte. Die aus Regensburg stammende Lucy Scherer, die 14 mal das
Kostüm wechselt, besticht in dieser
Rolle. Hals über Kopf heiratet sie den
Adeligen Maxim de Winter (Thomas
Borchert), der sie mit auf seinen legendären Landsitz Manderley nimmt.
Doch dort droht das junge Glück
schnell zu zerbrechen. Im Schloss regiert die Erinnerung an Maxims erste
Frau Rebecca, die mysteriös ums Leben kam. Die herrische Haushälterin
Mrs. Danvers – grandios gespielt von
der Niederländerin Pia Douwes –
pflegt das Andenken der sagenumwobenen Toten in jedem Winkel. Erst die
Aufdeckung des dunklen Geheimnisses von Manderley befreit das Paar von
den Schatten der Vergangenheit.
Am Ende vernichten gefräßige
Flammen den geheimnisvollen Ort –
der Höhepunkt eines Musicals, das die
Zuschauer nicht zuletzt mit 18 verschiedenen Bühnenbildern begeistert.
Vor allem die Videoprojektionen auf
einem transparenten Zwischenvorhang sorgen für eine gespenstische Atmosphäre. Ein aufgewühltes Meer
umspült scharfe Klippen, Nebelschwaden gehen in Wolkengebirge über.
Schattenhaft tauchen die Darsteller
aus Efeu auf, der Manderley nach und
nach überwuchert.
Manche denken sicher, bei den
meisterhaften Vorlagen konnte ja
auch gar nichts schief gehen. Schließlich basiert die Geschichte auf einem
Stoff, der schon Generationen fesselte:
dem gleichnamigen Weltbestseller-Roman von Daphne du Maurier aus dem
Jahr 1938 und dem Thriller-Erfolg in
der Regie von Krimilegende Alfred
Hitchcock. Sein Meisterwerk wurde
1941 sogar mit einem Oscar geadelt.
Uraufführung feierte „Rebecca“ vor
fünf Jahren in Wien. Stuttgart ist jetzt
die erste Station in Deutschland, Mitte
April 2012 steht die Broadwaypremiere in New York an.
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Thomas Borchert als Maxim de Winter und Lucy Scherer als „Ich“, im
Hintergrund Pia Douwes als Mrs.
Danvers
Foto: Foto: Morris Mac
Matzen/Stage Entertainment/dpa
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LUCY SCHERER
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➤ Die Schauspielerin und Sängerin
Lucy Scherer hat Regensburger Wurzeln. Hier erhielt sie ihre erste BallettAusbildung bei Sumiaty Widjaja. Nach
dem Abitur am Albertus-Magnus-Gymnasium studierte die Gastwirtstochter
an der Berliner Universität der Künste.
➤ Die 30-Jährige hat schon allerhand
aufregende Premieren hinter sich, ist auf
dem besten Weg zum Musical-Star.
Gleich nach dem Examen sang sie bei
der Erstaufführung von „Les Misérables“
die Eponina, kurz drauf am Theater des
Westens Berlin die erste große Hauptrolle als Sarah in „Tanz der Vampire“
und 2010 die gute Hexe Glinda im Musical „Wicked – die Hexen von Oz“ in
Stuttgart – alles richtige Erfolge, die
auch erste Fernseh-Auftritte brachten.
Als Jenny Hartmann in der Tele-Novella
„Hand aufs Herz“ sind ihr die Herzen nur
so zugeflogen.
➤ Mit „Rebecca“ geht es wieder eine
Stufe weiter. Allerdings verkörpert Lucy
Scherer – große Verehrerin von Romy
Schneider übrigens – nicht die Titel-Heldin. Scherers Part heißt schlicht „Ich“.
➜ Infos und Termine im Internet unter
www.stage-entertainment.de
(uvm)