Erfahrungsbericht ERASMUS+ an der Universidad de Salamanca

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Erfahrungsbericht ERASMUS+ an der Universidad de Salamanca
Erfahrungsbericht ERASMUS+ an der Universidad de Salamanca
1.
Vorbereitungen .............................................................................................................................. 2
2.
Die ersten Tage............................................................................................................................... 3
3.
Lernen ............................................................................................................................................ 3
4.
Leben .............................................................................................................................................. 4
5.
Lessons Learned ............................................................................................................................. 5
1. Vorbereitungen
Ich durfte während meines fünfmonatigen Sommersemesters 2015 die tolle
Studentenstadt Salamanca in Spanien kennenlernen. Salamanca erinnert dabei mit
seinen vielen Studenten und dessen toller Architektur sehr an Würzburg. Nachdem ich
meine Zusage vom International Office für ein Auslandssemester bekam, musste ich
einiges im Vorfeld planen und erledigen.
Im ständigen Kontakt mit dem International Office der Uni Würzburg in Person von
Frau Verena Leidl. Jene war sowohl telefonisch als auch vor Ort in ihrem Büro stets
nette Unterstützung bezüglich dem im Vorfeld benötigten Learning Agreement und
der Zulassung der Universidad de Salamanca. Hierfür benötigte ich intensiven
Kontakt zu meiner Fakultät (Wiwi: Michaela Briglmeir) bezüglich Anrechnung der
spanischen Fächer und zusätzlich einige Sprachkurse im Sprachenzentrum der Uni
Würzburg, um das benötigte Niveau B1 zu haben. Hierbei gibt es auch die Möglichkeit,
sich ein Gutachten von einer Spanischlehrerin einzuholen. Bezüglich der Belegbarkeit
der Kurse sollte man Folgendes wissen: Das Learning Agreement stellt lediglich eine
erste Festlegung der Kurse dar (Im Vorfeld hatte ich zusätzlichen Email-Kontakt zu
meiner Verantwortlichen in Salamanca Cosmi Conche, die sehr nett und hilfreich war).
Dieses kann sich jedoch nach Genehmigung der Hochschule noch ändern, da es
immer darauf ankommt, wann ihr in Salamanca startet. In meinem Falle hatte es sich
geändert, da ich aufgrund von Prüfungszeitraum an der Uni Würzburg nicht schon am
01.02.2015 in Salamanca starten konnte. Somit fallen für euch einige Kurse schon
weg, da diese keine freien Studienplätze haben.
Ich empfehle weiterhin, sich rechtzeitig im Vorfeld ein Urlaubssemester für die Zeit
des Auslandsaufenthalts zu beantragen. Als Grund hierfür reicht die schriftliche
Zusage des International Offices der Uni Würzburg.
Worauf man weiterhin im Vorfeld achten sollte ist eine ausreichende
Krankenversicherung auch fürs Ausland. Ein Auslandssemester ist schon eine lange
Zeit, also nicht mit einem Kurzurlaub zu verwechseln. Dafür sollte man vorab mit seiner
Krankenversicherung sprechen und im Falle einer Privatversicherung sich eine
schriftliche Bestätigung des Krankenversicherungsschutzes auf Englisch UND
Spanisch aushändigen lassen. Schon einmal vorab: Mit einer deutschen oder in
manchen Fällen einer englischen Bestätigung kommt man in Salamanca nicht weiter!
Weiterhin ist für das Studieren an der Universidad de Salamanca obligatorisch, sich
über oncampus (http://oncampus.es/universidades-seguro-oncampus) für 19,00 Euro
zu versichern. Habt ihr diese nicht, könnt ihr euch in den ersten Tagen an der
Universidad de Salamanca nicht einschreiben.
Außerdem sollte man sich über ein Bankkonto Gedanken machen, das man auch im
Ausland nutzen kann. Da ich bisher bei der Sparkasse Kunde war, habe ich noch ein
weiteres Giro- und Tagesgeldkonto einer anderen Bank eröffnet, bei dem ich keine
Kontoführungsgebühr habe, im Ausland überall kostenlos abheben kann und online
jederzeit Zugriff habe. Ich hatte mir hierzu Comdirect ausgewählt, da diese im
Vergleich mit anderen super bewertet wurde. Aus der fünfmonatigen Erfahrung heraus
kann ich dieses auch weiterempfehlen. Denn egal ob telebanco oder eine spezielle
Bank, man konnte jederzeit Geld abheben. Hinweis hierzu: Es dauert einige Wochen,
bis man schließlich die PIN und auch die Bankkarte inkl. Zugang fürs online-banking
hat, also rechtzeitig eine Bank auswählen!
Was mir in den ersten Wochen aufgefallen ist: Passfotos und Ausweiskopien immer
in der Tasche haben! Egal ob es der Internetvertrag oder das Bankkonto oder sogar
die spanische SIM-Karte, es wird immer eine Ausweiskopie und ggfs. ein Passfoto
gebraucht. Man kann allerdings jederzeit vor Ort in jeden Copy-Shop seinen Ausweis
kopieren oder Passfotos ausdrucken lassen. Aber: Siesta beachten! (meist von 14:00
bis 16:00 Uhr)
Bei der Wohnungssuche unbedingt darauf achten, dass schon Internet vorhanden
ist. In meinem Fall war das nicht vorhanden und ich musste mich vor Ort darum
kümmern. Es ist als Ausländer (speziell als ERASMUS-Student) sehr schwer einen
Internetvertrag zu bekommen und leider auch teuer! Hier musste ich über die
Vermieterin den Vertrag laufen lassen.
An dieser Stelle noch der Hinweis: Je zentraler man wohnt, desto lauter werden die
Nächte am Wochenende!
2. Die ersten Tage
Hat man im Vorfeld alles erledigen können, geht die Reise los. Natürlich hier auch
rechtzeitig den Flug buchen, sonst steigt der Preis kontinuierlich. Ist man in Madrid
gelandet, fährt man am besten mit Avanzabus direkt vom Aeropuerto nach
Salamanca-Estación de Autobus (Preis 23,45 € plus 2,60 € Gebühren durch onlineKauf vorab in Deutschland; http://www.avanzabus.com/web/default.aspx). Hier ist
anzumerken, dass Gebühren erhoben werden, wenn man jegliches Ticket online statt
am Schalter kauft. Im Falle der Ankunft empfiehlt sich jedoch, dass man das Ticket
bereits in Deutschland kauft, denn dieser Express-Bus ist zu bestimmten Zeiten
ausgebucht.
Nach Ankunft in Salamanca, nahm ich aufgrund meines schweren Gepäcks ein Taxi
ins Zentrum zur Wohnung. Der Taxifahrer war sehr nett und informativ, jedoch ist mir
bereits bei der Ankunft aufgefallen, dass man in Salamanca mit Englisch nicht weit
kommt.
Nach der ersten Nacht machte ich mich auf ins Büro von Frau Conchi Cosme, um mich
zu immatrikulieren. Hierzu musste ich im Wechsel zur Fakultät, um Kurse fürs
laufende Semester auszuwählen und zu ihr, um diese Informationen weiterzuleiten.
Conchi Cosme war sehr nett und hilfsbereit und spricht auch Englisch, allerdings
konnte sie im Bereich Economía recht wenig weiterhelfen. Somit musste ich mich in
der Facultad de economía y empresa durchschlagen. Hier waren die Informationen
und auch die Unterstützung sehr schlecht und unfreundlich, da ich nicht besonders gut
Spanisch sprach. Mit Englisch wollten oder konnte sie nichts anfangen, jedoch hatte
letztendlich alles geklappt.
In Spanien ist durch den Mietvertrag vorgeschrieben, dass im Falle einer Miete einer
Wohnung der Mietbetrag von einem spanischen Bankkonto überwiesen werden
muss. In meinem Fall wurde durch die Vermieterin vorgegeben ein Konto bei der BBVA
zu eröffnen. Dies ging ohne Probleme und im ersten Jahr bekommt man sogar die
Kontoführungsgebühren nachgelassen. (Denk daran: Kurz vor Abreise kündigen!)
3. Lernen
Da man sich die Kurse schon im Rahmen des Learning Agreements ausgesucht hatte,
musste man nun vor Ort während der Immatrikulation seine Kurse nun endgültig
festlegen. Reist man ein wenig später an (Semesterbeginn in Spanien: 01.02.!), kann
es sein, dass die bereits festgelegten Kurse über keine freien Plätze mehr verfügen.
In meinem Fall musste ich andere Kurse mit noch freien Plätzen auswählen.
In jedem Kurs herrscht grundsätzlich Anwesenheitspflicht, was durch aufrufen geprüft
wird. Ist man an der Reihe, bekommt man einen Vermerk in seiner Karteikarte
gemacht. In den meisten Kursen hat man in den Übungsveranstaltungen
Gruppenarbeiten, die meist zu Beginn des Semesters eingeteilt werden. Am Ende wird
dann das Ergebnis des Projektthemas von allen Gruppenmitgliedern präsentiert.
Stellt sich nun die Frage, wo man einen Spanischkurs belegen sollte. Da ich aufgrund
von Prüfungszeitraum in Deutschland nach dem 01.02.2015 in Salamanca ankam,
waren die Plätze des Sprachkurses an der Uni belegt. Somit machte ich mich im
Vorfeld online schlau und fand das Preis-Leistungsverhältnis der Escuela Oficial de
Idiomas
(http://eoisalamanca.centros.educa.jcyl.es/sitio/index.cgi?wid_seccion=39&wid_item=
185) ansprechend. Hier zahlte ich 165,00 Euro für einen dreimonatigen Sprachkurs,
täglich Montag bis Freitag 2 Stunden Unterricht. Im Rahmen dessen lernte ich sehr
liebevolle Personen aus vielen verschiedenen Kontinenten kenne, mit denen ich privat
viel unternahm – natürlich auf Spanisch!
Das WiFi in der Biblioteca de USAL war super, jedoch konnte mir zu Beginn keiner
richtig helfen, um meine Endgeräte zu verbinden. Da ich zu Beginn kein Internet in der
Wohnung hatte, war ich auf das WiFi der Uni angewiesen, also fragte ich jeden
Studenten. Schließlich klappte es und ich verbrachte viele Stunden in der Uni. Kleiner
Hinweis: In den Bibliotheken der USAL ist sowohl Fotografieren, als auch Filmen
verboten  Videotelefonie in der Aula der USAL verboten!
Spanien liegt zwar im Süden, jedoch gibt es dort auch den Winter. Als ich spät abends
in meiner Wohnung ankam, musste ich mit Winterjacke schlafen, da die Heizung die
Wochen vorher nicht lief.
Aufgrund der Tatsache, dass die Badezimmer Innenräume sind, kann sich hier der
Schimmel besser ausbreiten, als bei uns in Deutschland. Hier einfach im nächsten
Supermarkt Schimmelreiniger besorgen und zu Beginn des Auslandsaufenthaltes
gründlich schrubben. Auch bei Befall der Waschmaschine diese drei- bis fünfmal leer
laufen lassen und den restlichen Schimmel entfernen.
4. Leben
Überweisen oder bezahlen in Spanien ist sehr bequem. Dies kann man alles direkt
am Automaten der jeweiligen Bank erledigen. Vor allem das Bezahlen der monatlichen
Stromrechnung geht am Automaten durch scannen des Strichcodes der Rechnung
sehr einfach und bequem. Statt Kontoauszüge bekommt man bei Führen eines Kontos
ein kleines Kontoheftchen, das jederzeit am Bankautomaten aktualisiert werden kann.
Des Weiteren gibt es für das Bezahlen von Rechnungen der Uni, Sprachschule oder
auch Einwohnermeldeamt überall Filialen der Caja Duero. Hier bekommt man
beispielsweise vom Amt (um den zeitlich limitierten Ausweis zu bekommen) eine
Rechnung, die man in der Caja Duero bar bezahlt. Diese bestätigt die Bezahlung auf
der Rechnung und man bekommt bei Vorlage der Rechnung beispielsweise den
Ausweis im Amt.
Durch den Spanischkurs an einem externen Institut lernt man andere Ausländer
kennen, da die Klassengröße bei durchschnittlich 15 Schülern liegt. Durch
gemeinsame Events am Nachmittag oder Abend kann man sich in der spanischen
Sprache weiterhin schnell verbessern und entwickelt sowohl ein Hör- als auch ein
Sprachverständnis. Um Sprechen zu üben empfiehlt sich außerdem ein Intercambio
(Sprachaustausch) zu machen. Am schwarzen Brett der Uni oder auch Sprachschule
kann man einen Zettel aushängen, auf dem man seine deutschen oder auch
englischen Sprachkenntnisse im Tausch von spanischen Gesprächen anbietet.
Ich selbst empfehle auf jeden Fall die Internationalen Abende in verschiedenen
Kneipen. Einige Kneipen bieten wöchentlich Themenwochen oder normal organisierte
Sprachaustausche an, in denen man vor allem Spanier kennenlernt, die an Ausländern
und deren Kulturen interessiert sind.
Was in Salamanca ganz toll ist, ist das leckere spanische Essen. Hier findet man
überall gute Tapasbars in allen Preisklassen. Günstigste Tapasbar „100 Montaditos“
(http://spain.100montaditos.com/).
Um etwas Deutschland in Salamanca zu erleben, sollte man mit der Buslinie 20 von
der Gran Vía zum Vorort Santa Marta (Endstation) fahren: Hier gibt es sowohl ein
Media Markt für den elektronischen Bedarf und einen ALDI Nord mit einigen
deutschen Lebensmittel. (Buslinie 20 Gran ViaSanta Marta 1,40 Euro einfach) Ganz
in der Nähe (auch außerhalb) gibt es auch einen LIDL, um z.B. fränkische
Rostbratwürste zu kaufen.
Wer öfters Bus fährt, für denjenigen lohnt es sich eine 10er Karte zu kaufen, da die
Einzelfahrten dadurch günstiger werden. Diese kann jederzeit in den Lotto- und
Tabakläden aufgeladen werden.
5. Lessons Learned
Blicke ich nun auf meine Zeit in Salamanca zurück, kann ich folgendes festhalten:
- Ich habe in meiner Zeit des Uni-Leben in Spanien sehr gut kennengelernt. Das
System der Vorlesungen ist sehr unterschiedlich zum deutschen, jedoch dennoch
macht das Teilnehmen an den Vorlesungen Spaß.
- Da in den deutschen Instituten der Schwerpunkt nicht auf das Sprechen einer
Sprache liegt, war es gut, einen Sprachkurs vor Ort zu besuchen. Dadurch war ich
jeden Tag gefordert und musste mich schon am frühen Morgen in Spanisch
ausdrücken und denken.
- Da ich kontaktfreudig bin und gerne andere Kulturen kennenlerne, war der Aufenthalt
in Salamanca perfekt, um viele Personen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen
zu Freunden zu machen.
- Man lernt durch das Leben in Zentralspanien das Land Spanien kennen. Nimmt man
sich nach den Prüfungen ein wenig Zeit, lernt man außerdem die unterschiedlichen
Landschaften und Regionen besser kennen, um sich ein Gesamtbild von Spanien
machen zu können.