Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

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Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
Erfahrungsbericht
Name: Giovanna Vitali
Austauschjahr: 2010/2011
Gastuniversität: Universidad de Salamanca
Stadt: Salamanca
Land: Spanien
Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,
kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.
Ich habe das Wintersemester 2010/2011 an der Universität Salamanca verbracht. Da es für
mich eine tolle und reiche Erfahrung war, habe ich hier ein paar Eindrücke und wichtige Informationen zusammengefasst, die für zukünftige Interessierte von Interesse sein könnten.
Zuerst ein paar wichtige Adressen:
http://www.usal.es/webusal/ (Uni Homepage)
http://rel-int.usal.es/ (Webseite des Büros für internationale Beziehungen von der Uni)
http://rel-int.usal.es/contenidoVer.php?id=143 (Leitfaden für ausländische Studierende der
Uni Salamanca englisch/spanisch) Die Bibel für Erasmusstudenten!!
Ankunft
Ich bin Ende August nach Salamanca geflogen, weil das Semester am 8. September anfangen hätten sollen und ich mir vorher noch eine Wohnung suchen wollte. In Wirklichkeit fing
das Semester erst zwei Wochen später an, aber das habe ich erst vor Ort erfahren.
Um Salamanca zu erreichen, fliegt man am besten nach Madrid-Barajas. Am Flughafen gibt
es direkte Busse nach Salamanca oder man kann auch mit dem Zug fahren. Im zweiten Fall
muss man allerdings zuerst mit der Metro zum Zugbahnhof „Chamartín“ fahren. Alle Infos
bezüglich Zugfahrten findet man auf folgender Homepage http://www.renfe.es. Falls man mit
dem Bus fährt, was ich empfehlen würde, sollte man die Fahrkarte schon im Voraus unter
folgender Adresse www.avanzabus.com reservieren. Wenn man sie nämlich am Flughafen
kauft, zahlt man 7-8€ mehr. Die Fahrt mit dem direkten Bus ist nicht so billig, kostet um die
20€, aber ist dafür sehr angenehm, wenn man viel Gepäck dabei hat. Sonst gibt es auch
Busse, die vom Madrid Busbahnhof nach Salamanca fahren. Den Busbahnhof erreicht man
mit der Metro. Eine ausführliche Beschreibung darüber, wie man Salamanca erreichen kann
findet man im Leitfaden für ausländische Studierende.
Einmal in Salamanca angekommen, gibt es Taxis und Stadtbusse, die vom Bus- und Zugbahnhof in die Stadt fahren. Allgemein muss man berücksichtigen, dass die Stadt sehr klein
ist, und man das Zentrum, egal wie, immer sehr schnell erreichen kann.
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Unterbringung (Kosten, Standard, etc.)
Ich habe die ersten vier-fünf Tage in einem Hostel gewohnt, um mir in Ruhe eine Wohnung
suchen zu können und das war die beste Entscheidung. Mein Hostel war nicht teuer und hat
mir die Möglichkeit gegeben, sofort ganz viele Leute kennenzulernen, die in meiner gleichen
Situation waren. Im Leitfaden findet man zwei Hostelsempfehlungen, die ich unbedingt
wahrnehmen würde.
Was die richtige Unterkunft angeht, ist es überhaupt nicht schwierig in Salamanca eine WG
zu finden. Die wichtigste Seite dafür ist http://websou.usal.es/vivienda/presenta.asp. Hier
findet man eine Liste von den Wohnungen die grade Leute suchen, welche jeden Tag aktualisiert wird. Sonst kann man auch direkt ins SOU-Büro gehen („Casa del bedel“ direkt neben
der Kathedrale), wo man die Liste ausgedruckt auf die Hand bekommt. Wenn man in Wintersemester nach Salamanca geht, sollte man darauf achten, dass die Wohnung eine Zentralheizung hat. Andersfalls könnte es sehr teuer werden!! Außerdem ist es empfohlen im Zentrum zu wohnen. Das Zentrum ist wirklich klein und man kann zu Fuß überall hingehen. Das
Nachtleben spielt sich auch hauptsächlich im Zentrum ab, aus dem Grund ist es nur vom
Vorteil, wenn man hier wohnt. Die Preise sind angemessen und die Auswahl ist groß. Ich
habe zwei Tage gebraucht, um meine WG zu finden und das entspricht auch der durchschnittlichen Zeit. Ich würde allen empfehlen, sich die WG vor Ort zu suchen. Das geht sehr
schnell und man kann mit eigenen Augen sehen, wie sie wirklich ausschaut.
Ich habe für meine WG keinen Mietvertrag unterschreiben, sondern die Miete jeden Monat
meiner Mitbewohnerin bar gegeben. Mein Zimmer war 13-14 m², aber die WG hatte ein
Wohnzimmer und zwei Bäder (was mich sehr gefreut hat!) und ich habe um die 220€ pro
Monat bezahlt.
Eine WG ist die beste Möglichkeit, um neue Menschen und Kulturen vom Nahen kennenzulernen. Dazu muss ich leider sagen, dass es manchmal auch schief gehen kann. Ich habe
mit zwei Spaniern und einer Deutschen zusammen gewohnt, aber die Spanier waren an uns
leider nicht interessiert, so dass unser Miteinanderleben schnell ein Aneinandervorbeileben
geworden ist. Also falls jemand eine WG in der Calle Bodegones 21-25 3°B findet und als
Mitbewohner Carol und Javier hat, bitte aufpassen, es lohnt sich echt nicht!!!!!!!!
Sonst waren die Meinungen von den Erasmus Studenten, die in einer gemischten WG mit
Spaniern gewohnt haben sehr unterschiedlich. Ich muss leider zugeben, dass die Spanier in
Salamanca nicht grade für ihre Offenheit berühmt sind und dass das oft in den WGs zu
Schwierigkeiten geführt hat. Aber natürlich gibt es auch genug Spanier in der Stadt die super
nett sind und mit denen man toll wohnen könnte.
Wenn man doch in keiner WG leben möchte, gibt es auch in Salamanca Studentenwohnheime, die allerdings in Verglich ziemlich teuer sind oder andere Unterkunftsmöglichkeiten,
die im Leitfaden beschrieben sind.
Uni (Kursangebot, Kursniveau, Prüfungsarten, etc.)
Die Uni in Salamanca ist in verschiedene Gebäude aufgeteilt. Manche Fakultäten wie z. B.
Geografía e Historia, Philologia und Traducción y Documentación befinden sich in der Innenstadt. Sonst gibt es außerhalb des Zentrums noch einen Campus mit Fakultäten wie
Derecho, Medicina, Farmacia, …. Psychologie und Philosophie befinden sich noch anderswo. Trotzdem kann man alle Fakultäten ohne Probleme auch zu Fuß erreichen, wenn man
im Zentrum lebt. Denjenigen, die auf dem Campus studieren werden, würde ich empfehlen,
sich eine WG in der Nähe vom Paseo de San Vincente zu suchen, damit sie genau zwischen
Campus und Innenstadt wohnen können.
Für die Leute, die in der Innenstadt studieren und wohnen werden ist es super. Ich habe zu
Fuß bis zu meiner Fakultät weniger als 10 Minuten gebraucht.
Ich habe insgesamt 5 Kurse belegt, obwohl ich am Ende nur drei Prüfungen geschrieben
habe. Die Kurse sind ganz anders strukturiert. Es gibt troncales, anuales, optativas. Wenn
man nur ein Semester bleibt, sollte man vermeiden jährliche Kurse zu nehmen, weil man
dann die Prüfung nicht mehr mitschreiben können wird. Die optativas sind meistens nachmit-
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tags und nicht so überfüllt wie die Grundkurse. Ich hatte 3 optativas und 2 Grundkurse alle
mit einer schriftlichen Prüfung abzuschließen. Manche Dozenten haben auch die Möglichkeit
gegeben eine mündliche Prüfung zu machen, falls erwünscht. Alle meine Prüfungen haben 3
bis 4 Stunden gedauert und man musste immer zwischen verschiedenen Fragen wählen und
die vorgesehene Zahl davon beantworten. Die Fragen waren offen und man musste viel
schreiben, natürlich nur auf Spanisch. In einer Prüfung über die Geschichte der europäischen Integration musste ich einen Text analysieren. Die Prüfungen an sich waren nicht einfach, aber machbar. Die begleitende Literatur wird wie üblich am Anfang und in den jeweiligen Stunden angegeben, aber ist nicht Voraussetzung für die Prüfung. Viel wichtiger sind
der Stoff der Vorlesung und die verschiedenen Texte für die Seminare.
In Salamanca gibt es an sich keine Seminare und keine Vorlesungen, sonder jeder Kurs ist
eine Mischung davon. Man hat Frontalunterricht gehabt und dann ab und zu Texte bekommen, die man für einen späteren Termin vorbereiten musste und worüber man dann im Unterricht diskutiert hat. Manche Dozenten haben die Seminare abends außerhalb der normalen Unterrichtszeiten gemacht. Die Selbstarbeit wird in Spanien sehr geschätzt, so dass man
ständig irgendwelche Kommentare oder Analysen schreiben muss, die dann abgegeben
werden und für die Abschlussnote wichtig sind. Richtige Referate musste ich keine halten,
aber es gab Kurse in denen man welche gehalten hat. Trotzdem werden sie meistens in
Gruppen gehalten und manchmal muss man auch in Gruppen die Hausarbeiten schreiben.
Ich musste persönlich nur eine schreiben, zusammen mit einem Kommilitonen. Ich fand alle
Kurse sehr interessant und stimulierend, aber wenn man den Stoff nicht selber vertief, kann
es oft sehr oberflächlich bleiben.
Unterrichtssprache ist spanisch. Manche Dozenten haben die Anwesenheit von ErasmusStudenten berücksichtigt und langsamer geredet, andere haben einfach ganz normal geredet, aber man kommt meistens gut mit. Die Mehrheit der Dozenten benutzt auch Folien, aber
oft werden sie viel zu spät ins Netz gestellt, so dass man sie im Unterricht nicht dabei haben
kann.
Was das Lernen angeht gibt es in der Stadt genug Bibliotheken, so dass alle Studenten einen Platz haben können. Jede Fakultät hat ihre eigene Bibliothek, dazu gibt es noch andere
in der Innenstadt. Manche bleiben auch 24 Stunden offen, falls jemand gerne nachts lernt!!
Vorlesungszeiten, Aufbau des Studienjahres
Das spanische Semester ist ganz anders aufgebaut als in Deutschland. Das Wintersemester
beginnt Mitte September und endet mit den Weihnachtsferien. Im Januar hat man nur Prüfungen. Im Februar geht schon das Sommersemester los, das in Mai endet. Danach hat man
Prüfungen und Juli und August sind normalerweise frei. Wenn man ein Jahr bleibt kann man
die nichtbestandenen Prüfungen in September nachholen.
In Salamanca gilt noch die akademische Viertelstunde, das heißt, wenn bei einem Kurs 9.00
Uhr angegeben ist, dann hat man bis 9.15 Uhr Zeit um den Raum zu finden. Manche Dozenten sind strenger und fangen nach 10 Minuten schon an, aber das sieht man dann selber,
wenn man dort ist. Alle Kurse dauern nur eine Stunde, aber für jeden Kurs hat man in der
Regel 3 Termine pro Woche, meistens einmal 2 Stunden und einmal eine. Ich hatte nur einen Kurs viermal in der Woche.
An meiner Fakultät gab es keine Kurse die vor 9.00 Uhr angefangen haben, dafür aber welche die bis 21.00 Uhr gingen. In dem Fall ist jedem überlassen, was er machen möchte.
Auf der Homepage von der Uni, unter Guías Académicas, findet man das Lehrangebot von
den verschiedenen Fakultäten.
Sprachniveau bzw. Sprachkurse vor Ort
Die Uni bietet einen Sprachkurs für ausländische Studierende an, der allerdingst nicht kostenlos ist. Der Kurs kostet 150€, was verglichen mit der Leistung viel zu übertrieben ist. Als
Im Preis inbegriffen ist das Unterrichtsmaterial und zwar ein Buch, das wir nie benutzt haben
und ein leerer Block. Sonst haben wir im Unterricht tausende Kopien bekommen. Der Kurs
dauert drei Wochen, jeden Tag 2 Stunden. Man kann sich den Zeitraum bei der Anmeldung
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freiwillig aussuchen. Für das Wintersemester werden insgesamt drei verschieden Kurse angeboten in der Zeit von September-Oktober, Oktober-November und November. Ich habe
den ersten gemacht und bin sehr froh darüber, weil man zu dem Zeitpunkt noch keinen
Stress an der Uni und mehr Zeit für den Sprachkurs hat. Innerhalb eines Kurses hat man
auch die Wahl zwischen 4 verschiedenen Uhrzeiten, um den Kurs zu besuchen. Einmal gewählt, muss man jeden Tag um dieselbe Uhrzeit in den Kurs. Es gibt 3 verschiedene Niveaus und nach einem Einstufungstest wird man nach Niveau in den verschiedenen Kursen
eingeteilt. Allerdings gibt es keinen Anfängerkurs.
Persönlich fand ich den Kurs nicht besonders toll. Wir haben nur die ganze Grammatik wiederholt, sonst nie geredet und kaum was geschrieben. Für die 150€ lohnt es sich echt nicht!!
Das einzig Schöne, ist das man während des Kurses die Möglichkeit hat ganz viele Erasmus-Studenten kennenzulernen.
Eine weitere Option, die viel billiger und wahrscheinlich auch viel sinnvoller sein könnte, um
die Sprache zu lernen, sind die Sprachkurse von der Escuela Oficial de Idiomas
(http://www.eoisalamanca.org/), die sich neben dem Busbahnhof befindet. Dort gibt es Kurse
für 40€, die sich über ein ganzes Semester ausstrecken. Hier kann man übrigens auch Kurse
in anderen Fremdsprachen belegen.
Ansonsten gibt es ganz viele private Sprachschulen, die Kurse zu einem höheren Preis anbieten.
Lebenshaltungskosten
Salamanca ist keine teure Stadt. Das einzige was ich richtig teuer fand, war die Post. Lieber
ein zusätzliches Gepäckstück bei Ryanair buchen, als ein Karton per Post nach Hause zu
schicken. Das kann nämlich abartig teuer werden!!!
Wenn man sonst billig einkaufen möchte, kann man zum Dia gehen. Arbol ist schon ein bisschen teurer, aber dafür hat man mehr Auswahl und im Carrefour findet man alles zu den
verschiedensten Preisen.
Das Weggehen ist unglaublich billig. Da Salamanca fast nur aus Studenten besteht, gibt es
jede Nacht ganz viele Möglichkeiten, um feiern zu gehen und das zum Schnäppchenpreis.
Ein chupito kostet fast nie mehr als 1-1.50€, es gibt Bier und Sangria für 3€ pro Liter und
Cocktails für 4€. Übrigens, wenn man abends über den Plaza Mayor läuft, trifft man ständig
Leute die relaciones publicas machen, sprich kleine Gutscheine verschenken, damit man
sich in den verschiedensten Bars Getränke kostenlos oder zum reduzierten Preis nehmen
kann. Tapas essen ist auch sehr billig, man bekommt zu jedem Getränk eine Tapas für ungefähr 2€ und jede weitere Tapas kostet dann zwischen 0,80-1.00€ je nachdem wo man ist.
Sehr gute Tapas kriegt man bei Don Quijote in der C/Cervantes oder bei Magdala in derselben Straße. Sehr berühmt für Tapasessen ist das Stadtviertel Van Dyck.
Kulturschock/ kulturelle Eigenheiten
Für mich als Italienerin waren die spanischen Sitten und Gewohnheiten wahrscheinlich nicht
so fremd wie für Deutsche, aber manche Sachen waren für mich auch ganz neu.
Zuerst muss man sich darauf einstellen, dass in Spanien alles viel später abläuft. Man isst
viel später (Mittagessen zwischen 14.00-16.00 Uhr, Abendessen zwischen 22.00-23.00 Uhr),
die meisten Geschäfte machen erst um 10.00 auf, schließen aber dafür erst um 22.00.
Man muss unbedingt daran denken, dass in Spanien die Siesta herrscht, sprich zwischen
14.00 und 17.00 bleibt alles still. Wenn man Lust hat kann man selber schlafen gehen, was
man auf keinen Fall machen kann ist Sachen draußen zu erledigen. Es gibt nur sehr wenige
Geschäfte die keine Siesta machen und die meisten sind ganz im Zentrum, sonst muss man
halt warten. Der Dia macht keine Siesta also ist es empfohlen genau in dieser Zeit einkaufen
zu gehen, damit man in keiner Schlange warten muss.
Noch eine Sache die man vom Spanien nicht trennen kann sind die Tapas. Das Verb tapear
ist eins von den ersten Vokabeln, die man lernt. Wenn man lange dort wohnt, gewöhnt man
sich bald daran, mindestens zwei bis viel Mal in der Woche Tapas essen zu gehen. Ist günstig, macht Spaß, man kann ganz viele verschiedene leckere Häppchen essen und man
kommt einfach nicht daran vorbei.
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Ganz typisch für die Spanier ist, dass sie viel en la calle leben. Man findet zu jeder Uhrzeit
Leute auf der Straße (weniger natürlich während der Siesta!!) und vor allem im Sommer ist
es sehr üblich bis Mitternacht draußen zu sitzen, zu essen und zu quatschen egal in welchem Alter man ist. Das ist eigentlich ganz schön, vor allem wenn man um 4.00 oder 5.00
Uhr in der Früh alleine heim laufen muss…keine Sorge, alleine fühlt man sich nie auf den
spanischen Straßen und das gibt ein gewisses Sicherheitsgefühl.
Was ich in Salamanca sehr witzig fand, ist das die Innenstadt mehrmals am Tag geputzt
wird. Wundert euch nicht, wenn ihr am Plaza Mayor hockt, Eis esst und plötzlich ein Mann
mit einer kleinen Maschine kommt die euren leeren Eisbecher wegsaugt….das ist ganz normal! Oder wenn ihr um 3.00 Uhr in der Nacht aus einer Kneipe rausgeht und die ganzen
Straßen nass sind, keine Sorge, es hat nicht geregnet, es wurde nur grade geputzt!!!
Klima/Wetter
Obwohl man sich Spanien nur als warmes Land vorstellen kann, kann auch hier der Winter
ziemlich unangenehm sein. Salamanca ist nicht umsonst eine der kältesten Städte Spaniens,
obwohl ich zugeben muss, dass ich den Winter außerhalb von Deutschland sehr genossen
hab. Es war schon sehr kalt, aber es hat nicht einmal geschneit und es war nie mehr als zwei
Wochen am Stück richtig kalt.
Egal zu welcher Jahreszeit, sobald die Sonne scheint, wird es deutlich wärmer. Herbst und
Frühling fand ich am angenehmsten: eine Mischung aus Regen und Sonne und immer erträgliche Temperaturen!
Der Sommer in Salamanca ist glaube ich nicht besonders lustig. Ich bin am 23 August angereist und die ersten 2-3 Wochen gab es häufig noch über 30°C und wenn man kein Meer
oder keinen See in der Nähe hat, ist es kein Vergnügen. Aber Schwimmbäder gibt es genug,
damit man in der Sonne nicht schmilzt.
Soziale Kontakte
Zu den sozialen Kontakten werde ich nur eine Sache sagen. Als Erasmus-Student ist es eigentlich unmöglich allein zu bleiben, weil man vom Anfang an ganz viele Möglichkeiten hat,
wie z.B. Erasmus Partys, WG, Uni, Sportkurse, Ausflüge, usw..um neue Leute kennenzulernen. Was ich eher schwieriger fand, war Spanier kennenzulernen. Leider kommt es öfter vor
und bei mir ist es auch der Fall gewesen, dass man fast ausschließlich unter Erasmus bleibt.
Nicht, dass das nicht toll wäre, aber man kommt weniger mit dem einheimischen Spanisch in
Kontakt. Viele, wie ich auch, sind davon ausgegangen, sie würden sofort viele Spanier kennenlernen, damit sie die Sprache fleißig üben und nicht nur mit der Erasmushorde unterwegs
sind. Aber das ist überhaupt nicht einfach, vor allem weil auch die Spanier selber bei uns
nicht so offen waren.
Deswegen würde ich allen raten ein intercambio linguistico zu machen, damit man kontinuierlich mit Einheimischen in Kontakt bleibt und auch die Sprache schön übt. Die schnellste
Möglichkeit ist, wenn ihr euch im SOU-Büro für ein Sprachtandem anmeldet.
Stadt, Umgebung, Freizeitmöglichkeiten
Salamanca ist wirklich eine wunderschöne Stadt. Sie ist eine historische Stadt, die eine der
ältesten Universitäten Europas besitzt und eine Studentenstadt, klein und gemütlich, mit all
den Sachen, die man als Student braucht, günstig und einen Steinwurf entfernt. Man findet
hier Sachen für alle Geschmäcke, ganz viele und verschiedene Kneipen und Discos, aber
auch Museen und Sehenswürdigkeiten. Nicht ohne Grund ist sie seit 1988 Kulturerbe der
UNESCO und wurde 2002 als Kulturhauptstadt Europas gewählt. Der Plaza Mayor ist wunderschön, die Kathedrale, das alte Gebäude der Universität, der Puente Romano, die ganzen Kirchen, man wird nie müde davon, die Stadt zu bewundern. Es gibt kleine wunderschöne Gässchen, wie die Calle Libreros und schöne Parks wie el parque de los jesuitas, wo man
joggen oder auf der Wiese liegen und ein Buch lesen kann.
Kinoliebhabern würde ich das Cine Van Dyck empfehlen, außerhalb des Zentrums in einem
schönen Viertel, wo man auch die besten Tapas zum günstigsten Preis findet!
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Allen Erasmus rate ich, die Chance eines Auslandsaufenthaltes auszunutzen, um viel rumzureisen. In Salamanca gibt es zwei Hauptanbieter, die Reisen für Erasmus organisieren. Beide sind in Facebook zu finden: David Tormes Tormes, der auch die ganzen Erasmuspartys
im Irish Rover organisiert und Kamo Castañeda, der für AEE-Salamanca arbeitet. Die Reisen
sind sehr günstig und bieten eine gute Möglichkeit an, neue Leute und Städte kennenzulernen. Sonst kann man sich ganz gut auch allein organisieren, ein Auto mieten und mit Freuden rumfahren. Europacar ist eine sehr gute Adresse für Autovermietung.
Wenn man Sport treiben möchte, gibt es auch in Salamanca Kurse vom Hochschulsport oder
man kann sich privat was aussuchen. Ich habe einen Tanzkurs von der Uni besucht und fand
den ganz nett!
Last but not least, falls jemand neben der Uni auch arbeiten möchte werden sehr oft Leute
für relaciones publicas oder zum Kellnern gesucht. Wenn man aber eine spannendere Arbeit
möchte, werden oft Menschen auch von Sprachschulen gesucht, damit sie die eigene Muttersprache unterrichten. Sonst, für Leute die gerne freiwillige Arbeit leisten, gibt es in Verbindung mit der Uni eine Plataforma de Voluntariado, die ganz unterschiedliche Aktivitäten wie
Nachhilfe für ausländische Kinder oder Betreuung behinderter, alten oder kranken Menschen
anbietet.
Auf
dieser
Webseite
findet
man
alle
Infos
dazu:
http://www.usal.es/sas/voluntariado.
Bueno, ich meine, ich habe genug geschrieben! Falls ihr fragen habt, stehe ich gerne zu Verfügung, ansonsten qué os vaya bien en España!!! 
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