TFV_Mitteil_02/05 - Tiroler Fischereiverband
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Nr. 2/2010 • 17. Jahrgang Mitteilungen des Tiroler Fischereiverbandes SC I 23 RE .I N FI HE T N ER MESSE FÜR JAG E L D U A N O ND I AT 24. bis 27. Februar 2011, Messezentrum Salzburg www.fischereimesse.at zeitgleich mit: Join us in facebook and twitter EINFACH ZUM SCHMUNZELN H Von LO.-Stv. Dr. Emilio Stock uchen Der Herr des Hauses gießt sich Rum in sein Glas Tee. Wie durch ein unwillkürliches Zittern der Hand überschreitet er dabei die normale Portion, und maskiert dieses durch ein erschrockenes „Huch“! Dann bietet er auch dem Gaste Rum in den Tee an (das sogenannte „Advokatchen“, weil es die Zunge löst und beredt macht) – aber hier gießt der Hausherr äußerst vorsichtig und beherrscht ein … „Nein“, sagt der Gast, „seien Sie schon so gut – „huchen“ Sie auch schon mir!“ Der TFV wünscht allen Fischerinnen und Fischern unseres Landes besinnliche Feiertage und ein kräftiges „Petri Heil!“ für das Jahr 2011! Inhalt auf einen Blick Österreichs Fisch des Jahres 2011 4–7 Fangstatistik eines Inn-Reviers 16 – 17 Obernbergersee in Gefahr 8–9 Erzählung „Anfängerglück“ 18 – 19 Angelfliegen aus Afrika 10 – 11 Invasive Arten Fliegenbinden (Teil 6) 12 Jahresrückblick des TFV Fischeinöde Alpenrhein 13 Starke Fänge Aquakultur-Seuchenverordnung Teil II TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 14 – 15 Terminvorschau 2011 22 24 – 25 28 29 – 32 3 AALRUTTE: FISCH DES JAHRES 2011 A Von DI Manuel Hinterhofer (ÖFV) & Mag. Daniela Latzer (LFV Salzburg) alrutte (Lota lota) ist Österreichs Fisch des Jahres 2011 Der Österreichische Fischereiverband (ÖFV), die Landesfischereiverbände und das Bundesamt für Wasserwirtschaft haben gewählt! Die Aalrutte ist ein außergewöhnlicher und geheimnisvoller Fisch; trotz ihres weitverbreiteten Vorkommens hat sie seitens der Wissenschaft nie die Anerkennung erhalten, die ihr eigentlich zusteht. Die Fischerei hat sie lange als „Diebsgesindel und lichtscheue Raubbrut“ verteufelt und stark dezimiert. Infolge der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume durch den Flussbau, der Errichtung von Wanderhindernissen durch die Wildbach- und Lawinenverbauung und dem massiven Ausbau der Wasserkraft musste die Aalrutte im Laufe des 20. Jahrhunderts entsprechende Bestandseinbußen hinnehmen. Diese in weiten Teilen Europas – so auch in Österreich – als gefährdet eingestufte Süßwasser- Dorschart wurde nun vom Österreichischen Fischereiverband (ÖFV), den Landesfischereiverbänden und dem Bundes- 4 amt für Wasserwirtschaft (BAW) zum Fisch des Jahres gewählt. Mit der Nominierung „Fisch des Jahres“ setzen die Landes- und Bundesvertreter der Fischerei in Österreich nicht nur einen fischereilichen Schwerpunkt, sie wollen vor allem die breite Öffentlichkeit für die zum Teil stark gefährdeten heimischen Fischarten sowie deren Lebensräumen sensibilisieren. Taxonomie (Klassifikationsschema) Die Aalrutte, mit wissenschaftlichen Namen Lota lota, wird den Dorschartigen (Gadiformes) zugeordnet. Von den insgesamt knapp 500 Arten dieser Ordnung ist sie der einzige ausschließlich im Süßwasser lebende Vertreter. Die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Ordnung der Dorschartigen sind jedoch nach wie vor umstritten und bei Taxonomen Anlass für Diskussionen. Der schweizer Ichthyologe Maurice Kottelat und sein deutscher Kollege Jörg Freyhof ordnen die Aalrutte der Familie der Lotidae zu, während der kanadische Zoologe Joseph S. Nelson sie zur Familie der Gadidae zählt. Die Aalrutte bildet (im Sinne Nelsons), als einzige Art der Gattung Lota, gemeinsam mit den beiden Gattungen Molva und Brosme die Unterfamilie der Rutten (Lotinae). Molekularbiologische Untersuchungen haben auf jeden Fall gezeigt, dass die gegenwärtige genetische Abweichung innerhalb der Gattung Lota „bloß“ eine Million Jahre alt ist. Verbreitung Fossile Funde belegen, dass die Gattung Lota bereits im frühen Pliozän, das heißt vor 3,5 bis 3,6 Millionen Jahren die europäische Flüsse besiedelte, sich dann im asiatischen Raum ausbreitete, um anschließend über die damalig durchgängige Landbrücke Beringia (zwischen der Ostküste des heutigen Sibiriens und der Westküste des heutigen Alaskas), Nordamerika TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 AALRUTTE: FISCH DES JAHRES 2011 Aalrutte 535 mm, Linz. Foto: C. Ratschan (ezb) Kamp inklusive Nebengewässer, die Seen und Flüsse des Salzkammergutes, der Bodensee und einige Fließgewässer des Rheintales sowie die Drau inklusive der größeren Zubringer. Vereinzelte Nachweise gibt es aus dem Elbe-Einzugsgebiet (Lainsitz, Maltsch). Nur noch eine Reliktpopulation existiert im Tiroler Inn. Im Raab-System liegen nur aus dem Unterlauf von Lafnitz, Pinka und Strem sichere Nachweise vor (Wolfram & Mikschi). Erkennungsmerkmale Die Aalrutte ist eindeutig an dem einzelnen Bartfaden am Unterkiefer, an der langen zweiten Rückenflosse, der langen Afterflosse, die beide bis zur Schwanzflosse reichen, und der kehlständige Bauchflossen zu erkennen. Die Färbung dieser Fischart kann sehr stark variieren von beinahe schwarz bis hin zu einer dunkel- Foto: C. Wiesner (Boku, IHG) braunen, bis gelbgrünlichen Marmorierung. Die Körperform ist walzenförmig, langgestreckt und nur im hinteren Bereich seitlich abgeflacht. Biologie Die Aalrutte lebt sowohl in Fließgewässern als auch in nährstoffarmen (oligotrophen) Seen als bodenbezogener fleischfressender Räuber (benthischer Karnivore). In den großen Voralpenseen dringt sie bis in Tiefen von über 100 Metern vor. Sie ist vorwiegend nachtaktiv, wobei ihr Aktivitätshöhepunkt in den kalten Jahreszeiten liegt. In dieser Zeit setzt auch die Laichwanderung ein; dabei sammeln sie sich zu kleinen Schwärmen, um die kiesigen Laichgründe aufzusuchen. Die Laichzeit der Rutte dauert von Dezember bis März; ab- Aalrutte, Aquarium. Foto: C. Ratschan (ezb) zu kolonialisieren. Heute besiedelt die Aalrutte die zirkumpolaren Regionen Eurasiens und Nordamerikas (Holarktis) bis zum vierzigsten nördlichen Breitengrad und gehört nebst dem Hecht (Esox lucius) zu jenen Süßwasserfischarten mit der größten West-Ost Verbreitung. Die Aalrutte war ursprünglich in ganz Österreich verbreitet und besiedelte Gewässer der Barbenregion, von wo sie zur Laichzeit (von Dezember bis Anfang März) in Gewässer der Äschen- und der unteren Forellenregion aufstieg. Sie ist auf kühles und sauerstoffreiches Wasser, sowie strukturreiche Lebensräume mit ausreichenden und geeigneten Versteckmöglichkeiten angewiesen. Schwerpunkte der heutigen Verbreitung in Österreich sind die niederösterreichische Donau, der Aalrutte. TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 5 AALRUTTE: FISCH DES JAHRES 2011 Aalrutte. Foto: C. Wiesner (Boku, IHG) gelaicht wird bei Wassertemperaturen zwischen 0,5 und 4°Celsius. Das Weibchen (Rogner) gibt dabei bis zu einer Million Eier je Kilogramm Körpereigengewicht ab. Die Eier sind nur etwa 1 mm groß und anfänglich mit einer Öl-Kugel versehen. Die Entwicklungsdauer vom befruchteten Ei zur frisch geschlüpften Larve beträgt circa 200 Tagesgrade; das heißt, bei einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 4°Celsius würde die Ei-Entwicklung 50 Tage andauern. Aufzucht in der Aquakultur In den letzen Jahren hat man sich vermehrt um die Nachzucht dieser geheimnisvollen Fischart bemüht, so auch in der Fischzuchtanstalt des Bundesamtes für Wasser (BAW) in Kreuzstein am Mondsee. Im fischereilichen Lehr- und Beispielsbetrieb Lindbergmühle des Bezirkes Niederbayern, hat man ebenfalls die Voraussetzungen für eine aquakulturelle Produktion der Aalrutte geschaffen. Dabei stellte man fest, dass die Rutten einen deutlichen Unterschied in ihren Schwimmaktivitäten zwischen Tag und Nacht zeigten, wobei ein Maximum an Aktivität bei Einsetzen der Dunkelheit und der Morgendämmerung beobachtet werden konnte. Gefressen wurde ausschließlich in der Nacht. Die Werte für den Futterquotienten lagen bei der Aufzucht von dreijährigen Rutten zwischen 0,73 und 0,84 wobei allerdings Futterverluste zwischen 36 % und 44 % noch zu berücksichtigen sind. Interessanterweise liegt die Magenentleerungsrate bei Rutten nur bei 25 % der Werte von Fischarten wie Forelle oder Dorsch (Wocher, 2010). Die Aalrutte als einziger heimischer Vertre- 6 Aalrutte. ter der Dorschartigen, ist ein sehr schmackhafter und beliebter Speisefisch, einerseits aufgrund des festen, geschmackvollen Fleisches, aber auch wegen des Fehlens von Gräten. Cajus Plinius Secundus berichtet im neunten Buch seiner Naturgeschichte von den Wassertieren, dass „bei den Alten der Stör für den edelsten Fisch galt“ und an zweiter und dritter Stelle bereits „der Seewolf und der Kabeliau im besonderen Ansehen stand“. Weiters ist zu lesen, dass „den nächsten Rang an der Tafel man der Leber der Mustela gibt“, also der Aalrutte. Gefährdungsstatus Infolge der zahllosen Unterbrechungen des Fließkontinuums, so zum Beispiel der Abtrennung von Nebengewässern, verlor die Aalrutte im Laufe der letzten Jahrzehnte den Zugang zu vielen ihrer angestammten Laichplätze und musste entsprechend Arealverluste und Bestandseinbußen hinnehmen. Die Aalrutte wird somit als gefährdet (Kategorie VU) eingestuft. Rote Liste Österreich (Wolfram & Mikschi): Vulnerable (gefährdet) Rote Liste Österreich (Herzig-Straschil 1994): gefährdet Rote Liste Österreich (Spindler et al. 1997): stark gefährdet Rote Liste Niederösterreich (Mikschi & Wolfram-Wais 1999): stark gefährdet Rote Liste Kärnten (Honsig-Erlenburg & Friedl 1999b): gefährdet Rote Liste Burgenland (Wolfram & Mikschi 2002): vom Aussterben bedroht Rote Liste Schweiz (Kirchhofer et al. 1994): nicht gefährdet Rote Liste Deutschland (Freyhof 2002): Not Threatened Rote Liste Liechtenstein (Bohl et al. 2001): gefährdet Rote Liste Teschechien (Lusk et al. 2004): Vulnerable Foto: C. Wiesner (Boku, IHG) Rote Liste Slowakei (Holcík 1996) und Ungarn (Keresztessy 2004): Vulnerable Rote Liste Slowenien (Povz 1996): Endangered Rote Liste weltweit (UICN 2003): nicht aufgelistet Weitere Vulgo-Namen Aalquappe, Aalraupe, Aalruppe, Quappe, Ruppe, Rutte, Treische, Treuche, Trische, Trüsche, Welsquappe Aller guten Dinge sind „ZWEI“ Ein Gedanke, der uns Fischerinnen und Fischer jedes Jahr aufs Neue beschäftigt ist die Wahl zum „Fisch des Jahres“. Wie wollen wir jedoch mit der Tatsache umgehen, dass sich der Österreichische Fischereiverband (ÖFV) und der Dachverband der Österreichischen Angelvereine, besser bekannt als das Österreichische Kuratorium für Fischerei (ÖKF), bei der Wahl zum Fisch des Jahres 2011 nicht einig wurden, und es darum zweimal einen „Fisch des Jahres 2011“ gibt? Sie haben richtig gelesen! Für Österreich wurden zwei Fische für das kommende Jahr nominiert: Die Aalrutte und die Äsche. Der ÖFV, als Dachverband der österreichischen Landesfischereiverbände und Landesorganisationen der Fischerei im gesamten Bundesgebiet, hat sich gemeinsam mit dem Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde vom Bundesamt für Wasserwirtschaft für erstgenannten entschieden. Das ÖKF hingegen hat sich der Nominierung vom Verband Deutscher Sportfischer angeschlossen – das tut es übrigens seit 2006 – und die Äsche zum Fisch des Jahres 2011 erklärt. Unterstützung TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 AALRUTTE: FISCH DES JAHRES 2011 Aalrutte 490 mm, Donau-Rossatz. erhielten der VDSF und das ÖKF vom Bundesamt für Naturschutz und dem Verband Deutscher Sporttaucher. Sie werden sich fragen, warum wir erneut die Äsche zum Fisch des Jahres küren sollten, wo sie doch bereits 2002 vom ÖKF nominiert wurde? Ich bin der Meinung, dass wir bei insgesamt 75 in Österreich heimischen Arten, und davon werden 39 als mehr oder weniger stark gefährdet eingestuft, nicht darauf angewiesen sind ein und denselben Fisch innerhalb von nur knapp 10 Jahren erneut zu küren. Mindestens genauso umstritten war für mich das VDSF/ÖKFWahlergebnis von 2009, das den Aal hervorbrachte. Der Europäische Aal war ursprünglich in fast ganz Europa anzutreffen. Zu den wenigen europäischen Gewässersystemen, die nicht von ihm besiedelt wurden, gehörte das Donau-Einzugsgebiet. In Österreich beschränkte sich daher das ursprüngliche Vorkommen des Aals auf wenige Bachläufe im Einzugsgebiet der Elbe. Sein ehemaliges Vorkommen im Alpenrhein ist nach wie vor umstritten (G. Wolfram & E. Mikschi, 2007). Heute besiedelt der Aal die meisten Gewässer Österreichs, vor allem Seen und Teiche. Diese Bestände sind jedoch ausschließlich auf Besatz zurückzuführen. Warum wählen wir einen „Fisch des Jahres“? Was für Kriterien entscheiden, welche Fischart diese „Auszeichnung“ entgegennehmen darf? Handelt es sich hierbei um eine Auszeichnung im Sinne von „Schönster“ oder „Größter“? Nein – natürlich nicht! Mit der Nominierung wollen die Landes- und Bundesvertreter der Fischerei in Österreich nicht nur einen fischereilichen Schwerpunkt set- TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 Fotos: C. Ratschan (ezb) zen, sie wollen vor allem die breite Öffentlichkeit für die, zum Teil stark gefährdeten, heimischen Fischarten und deren Lebensräume sensibilisieren; denn mit unserer Fischfauna steht es, wie oben bereits festgestellt, nicht zum Besten! Infolge der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume durch den Flussbau, der Errichtung von Wanderhindernissen durch die Wildbach- und Lawinenverbauung und dem massiven Ausbau der Wasserkraft mussten viele Fischarten im Laufe des 20. Jahrhunderts entsprechende Bestandseinbußen hinnehmen. 46 Prozent der heimischen Arten sind in einer der drei Gefährdungskategorien angeführt; 11 Prozent wurden in die Vorwarnstufe gestellt. Das heißt, die ausschlaggebenden Kriterien für die Wahl einer bestimmten Fischart zum „Fisch des Jahres“ sind, unter anderem der Gefährdungsgrad der jeweiligen Art und/oder seines Lebensraumes. Im Vorfeld werden, zumindest vom Österreichischen Fischereiverband, bei Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Fischerei, Ökologie und Biologie Vorschläge eingeholt. Zur Auswahl stehen ausschließlich die in Österreich als heimisch (oder eingebürgert) gelisteten Arten. Mitentscheidend für den endgültigen Wahlvorschlag sind aber auch der Wissensstand über die jeweiligen Arten, zum Beispiel, ob es einen Forschungsbedarf zu den Wechselwirkungen des Einzelorganismus und seiner Umwelt (Autökologie) gibt. Grundsätzlich ist, sofern oben genannte Kriterien erfüllt werden, gegen eine Abstimmung mit unseren Nachbarländern nichts einzuwenden. Viel wichtiger erscheint mir jedoch eine Abstimmung zwischen den Österreichischen Dachorganisationen der Fischerei und Angelfischerei; und das ist uns bei der Wahl zum „Fisch des Jahres 2011“ nicht gelungen! Literatur/Quelle: Duden Herkunftswörterbuch, Etymologie der deutschen Sprache (1989), 2. Völlig neu überarbeitete und erweiterte Auflage, Dudenverlag. Hauer W. (2007): Fische, Krebse und Muscheln. Leopold Stocker Verlag, Graz. Kottelat M. and J. Freyhof (2007): Handbook of European Freshwater Fishes. Zwitzerland: Steven Simpson Books. Nelson J.S. (1994): Fishes of the World. John Wiley & Sons, New York. Patzner R.A. und R. Riehl (1992): Die Eier heimischer Fische, 1. Rutte Lota lota L. (1758), (Gadidae). Österreichs Fischerei 45, 235-238. Petz-Glehner R. (2007): Die Namen unserer Fiche – eine etymologische Spruensuche, 21 Aalrutte. Österreichs Fischerei 60 (4), 94-96. Salzburger Fischerhandbuch (2009), Hrsg. Landesfischereiverband Salzburg. Van Houdt J.K.J., L. De Cleyn, A. Perretti and F.A.M. Volckaert (2005): A mitogenetic view on the evolutionary history of the Holarctic freshwater gadoid, burbot (Lota lota). Molecular Ecology 14, 2445-2457. Van Houdt J.K.J, B. Hellemans and F.A.M. Volchaert (2003): Phylogenetic relationships among Palearctic and Nearctic burbot (Lota lota): Pleistocene extinctions and recolonization. Molecular Phylogenetics and Evolution 29, 599-612. Wittstein G.C. (1881): Die Naturgeschichte des Cajus Plinius Secundus, ins Deutche übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Prof. Dr. G.C. Wittstein. Neuntes Buch: „von den wasserthieren“, 158-221. Wocher H. und P. Aschenbrenner (2010): Zur Aquakultur der Rutte (Lota lota L.). Fischer & Teichwirt 8/2010, 283-288. Wolfram G. und E. Mikschi (2007): Rote Liste der Fische (Pisces) Österreichs. In: Zulka, K.P. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere Österreichs, Teil 2. Grüne Reihe des Lebensministeriums Band 14/2. Böhlau-Verlag, Wien, Köln, Weimar. Seite 61-198. 7 OBERNBERGERSEE O Von Björn Striessnig, Architekt Dipl.-Ing. Peter Lorenz & Mag. Evelyn Holzer bernbergersee in Gefahr Im Landschaftsschutzgebiet Nösslachjoch-Obernbergersee-Tribulaune droht mit dem Neubau eines Hotels in unmittelbarer Ufernähe des Obernberger Sees eine kapitale Bausünde. Der See ist ein traditionelles Ausflugsziel im Bereich der Landeshauptstadt. Gerade weil er so schwach erschlossen ist, war und ist er für Generationen von Tiroler Familien mit Kindern das erste selbstergangene Bergziel. Mit dem See und seiner romantischen Atmosphäre ließ sich auch die Generation der couch potatoes ab ca. 4 Jahren in die Höhe locken. Das Juwel Obernbergersee ist in Gefahr APA-PRESSEMELDUNG (27.09.2010) Am Ufer des romantischen Obernberger Sees im Tiroler Obernbergtal droht eine kapitale Bausünde. Sie muss unbedingt verhindert werden, betonten die Gegner einmal mehr in der heutigen Pressekonferenz in Innsbruck. „Es ist fast Zwölf“, sagt Thomas Moser, Vorsitzender der Sektion Architekten der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Tirol und Vorarlberg bei der heutigen Pressekonferenz. „Fast Zwölf heißt: In zwei Tagen ist die Bauverhandlung “, präzisiert er. Am 29. September findet in Obernberg im gleichnamigen Seitental des Wipptales die Bauverhandlung zu einem Tourismusprojekt statt, das seit bekannt werden der Pläne heftig in der Kritik steht. In unmittelbarer Nähe zum Obern- 8 berger See mitten im Landschaftsschutzgebiet Nößlachjoch-Obernberger See–Tribulaune will der Tiroler Unternehmer Gerhard Stocker auf einer Fläche von 3.500 Quadratmetern eine 40-Betten-Tourismusanlage mit Ausflugsgasthof, Wellnesseinrichtungen und Seminarräumlichkeiten errichten. Seit Monaten kämpft die Tiroler Architektenschaft mit zahlreichen Mitstreitern, darunter der Österreichische Alpenverein und die Naturfreunde Tirol, gegen die Umsetzung dieser „kapitalen Bausünde“ in einer der idyllischsten Gegenden Tirols. Besonders sauer stößt den Gegnern auf, dass für dieses „Natur- Refugia Obernberger See“ 14 Stahltanks als Wohneinheiten in die Erde eingelassen werden sollen. Auch das zentrale Haupthaus sei in seiner Dimension viel zu wuchtig. Das Projekt bestehe aus einem „Ballermannturm“ samt „Hobbitland“, sagen die Projekt-Gegner. Über 4.287 Unterschriften wurden bisher via Internet gesammelt (www.obernbergersee-in-gefahr.at) dazu 2.500 Einträge auf Facebook und ca. 500 auf Papier. Bauwerber und Politik zeigen sich vom Gegenwind bisher allerdings wenig beeindruckt. Bei der heutigen Pressekonferenz haben Vertreter der Sektion Architekten der Kammer und Ingenieurkonsulenten für Tirol und Vorarlberg, der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Tirol, von aut.architektur und tirol, des Personenkomitees der Initiative „obernbergsee-in-gefahr“, des ÖAV und der Naturfreunde Tirol ihre Forderungen noch einmal bekräftigt: Kein Hotelneubau am Ufer des Obern- berger Sees, keine Erschließung für den allgemeinen und hotelbedingten Kraftfahrzeugverkehr. „Der ländliche Landschaftsraum hat bei uns in Tirol gegenüber Bausünden keinen qualifizierten Schutz“, erklärt Thomas Moser, gerade an so sensiblen Orten wie dem Obernberger See müsse aber unbedingt auf eine gegenüber der Landschaft rücksichtsvolle Bauweise geachtet werden, das Projekt „Natur-Refugia Obernberger See“ erfülle das in keiner Weise. Der seit 1935 unter Naturschutz stehende Obernberger See, ist 1984 Teil des Landschaftsschutzgebiets Nößlachjoch-Obernberger See-Tribulaune und gilt als einmaliges Naturjuwel. Der Bergsee ist seit Jahrzehnten beliebtes Ausflugsziel bei Einheimischen und Gästen. „Eine derartige privatwirtschaftliche Nutzung eines der schönsten Landschaften Europas ist gesellschaftlich nicht akzeptabel. Ein schlichtes ‚Ausflugsgasthaus’ mit ein paar Zimmern und einer guten Küche wird von allen ausnahmslos gutgeheißen“, meint Peter Lorenz, Mitglied des Personenkomitees „obernbergersee-in-gefahr“ und spricht von einer „irreversiblen Disneyfizierung von landschaftlichem Kapital“ und einer „Verhöhnung alter und neuer Baukultur in Tirol“. Die Gegner befürchten zudem, dass das RefugiaKonzept nicht aufgeht, das allgemeine Zufahrtsverbot aufgehoben wird und die Wohntanks letztlich in Zweitwohnsitze umfunktioniert werden. Dadurch würde der bisher öffentliche Charakter dieses beliebten Erholungsraums verloren gehen, und der TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 OBERNBERGERSEE „Neubau privaten Charakter bekommen“, wie Rainer Noldin, Präsident der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs Landesverband Tirol, festhält. In die gleiche Kerbe schlägt Carola Wartusch, kaufmännische Landesgeschäftsführerin der Naturfreunde Tirol: „Durch das geplante Hotelprojekt mit WellnessSchwerpunkt soll eine völlig andere Zielgruppe angesprochen werden: Ruhesuchende, die sich in so genannte ‚Refugia’ zurückziehen, Seminargäste, die sich von der Abgeschiedenheit inspirieren lassen. Diese Gäste werden sich durch schreiende Kinder und bellende Hunde mit Sicherheit gestört fühlen – Unstimmigkeiten und Konflikte sind so vorprogrammiert.“ Die Teilnehmer der Pressekonferenz fordern einmal mehr die Planung eines architektonisch stilvollen und zurückhaltenden, einfachen Gasthauses und die Einrichtung eines „Beirats für Landschaft und Baukultur“, um gerade bei landschaftlich sensiblen Baufragen architektonische Qualität zu gewährleisten. Weitere Infos unter: www.obernbergersee-in-gefahr.at Stellungnahme des Tiroler Fischereiverbandes: Der Tiroler Fischereiverband möchte zum geplanten Bauvorhaben des Unternehmers Gerhard Stocker am Obernbergersee wie folgt Stellung nehmen: Der Tiroler Fischereiverband möchte sich klar gegen die geplante Tourismusanlage am Obernbergersee aussprechen. Der Grund für die Ablehnung des Projektes liegt primär im Erhalt des seit 1935 unter naturschutzstehenden Naturjuwel Obernbergersee. Aufgrund der Tatsache, dass dieses Gebiet Teil des Landschaftsschutzgebietes NößlachjochObernberger See-Tibulaune ist, wäre eine derartige Baumaßnahme eine wahre Sünde. Laut Satzungen des Tiroler Fischereiverbandes ist das wichtigste Ziel und die vornehmste Aufgabe des Verbandes, die Fischerei zu wahren, zu fördern und sie zu vertreten. In diesem Zusammenhang ist das oberste Ziel, die Tiroler Gewässer und angrenzenden Uferbereiche in ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten, allenfalls die Wiederherstellung eines möglichst naturnahen Zustandes der Gewässer zu bewirken und den Schutz der in diesem Gewässer natürlich vorkommenden Wassertiere zu sichern. Die Auswirkungen des Bauvorhabens auf den nahe gelegenen See sind schwer vorherzusehen, allerdings ist seitens des TFV von jeglichen Eingriffen in bestehende, natürliche Ökosysteme dringlich abzuraten und werden auch strikt abgelehnt! Wir hoffen, dass schlussendlich die Vernunft doch siegen wird und das wunderschöne Gebiet rund um den See auch noch für nachfolgende Generationen als Erholungs- und Ruhegebiet genützt werden kann. A-6060 Hall in Tirol, Siberweg 3 Tel.: 0 52 23 / 57 3 03 Fax: 0 52 23 / 57 3 99 Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, von 8 bis 18 Uhr Samstag, von 8 bis 12 Uhr Winteröffnungszeiten: Jänner, Montags geschlossen! Ihr Fachgeschäft mit der größten Auswahl an Angelgeräten! ES IST WEIHNACHTEN! Eine Zeit der Besinnung und der Freude. Und vor allem auch eine Zeit der Dankbarkeit. Wir möchten uns bei Ihnen für Ihr Vertrauen herzlichst bedanken und wünschen Ihnen FROHE WEIHNACHTEN UND EIN GUTES NEUES JAHR! Ihr TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 GESA-Team! 9 ANGELFLIEGEN AUS AFRIKA Vorarbeiter Jackton Okwero Maremwa. P Fliegenbinder bei ihrer Arbeit. Von Carinna Steinlechner roduktion von Angelfliegen in einem politisch instabilen Land Als wir vor fast genau 2 Jahren bei den Tiroler Jagdtagen (Messe für Jäger, Fischer und Naturfreunde) vertreten waren, stand ich eine ganze Weile vor einer Sammlung von Angelfliegen. Ich war fasziniert von den kleinen Kunstwerken die mit einer unglaublichen Präzision gebunden und so naturgetreu vor mir lagen. „Die werden von Afrikanern gebunden“ erklärte mir Armin, mein Standnachbar, der wohl bemerkte wie sehr ich Gefallen an den Insektenimitationen fand. Dieser Gedanke begeisterte mich noch mehr! Fliegen, gebunden in Afrika? Ja, und so bin ich auf das Projekt „ Yangoo“ von Kristian Golder gestossen, das ich nun vorstellen darf: Philosophie Yangoo produziert ihre Angelfliegen ausschliesslich in Kenia mit einem festen Stab an Mitarbeitern, die von uns durchgehend beschäftigt werden. Die bei Yangoo beschäftigten Binder verpflichten sich, ihren schulpflichtigen Kindern einen regelmässigen Schulbesuch zu ermöglichen. Wir schliessen Kinderarbeit aus – auch durch regelmässige und persönliche Kontrolle vor Ort. Durch beschriften jeder gefertigten Einheit an Fliegen, aus der der Name des Binders/-in zu erkennen ist, ist 10 eine genaue Qualitätskontrolle und ständige Weiterentwicklung des Mitarbeiters und unseres hohen Qualitätsanspruches gesichert Training und Aufbau eines Binders Wenn wir einen neuen Binder einstellen, stehen wir oft vor dem Problem, dass er schon für andere Betriebe gearbeitet hat und bereits Bindeweisen anwendet, die sich meistens nicht mit unseren Qualitätsvorgaben decken. Hierzu muss der Binder, bevor er voll eingestellt ist ein Trainingsprogramm durchlaufen, in welchem er die Bindephilosophie versteht und lernt die Materialien so zu verarbeiten, wie es unser Anspruch an eine gute Fliege verlangt. Kommunikation mit unseren Mitarbeitern Um ein gutes Produkt zu erarbeiten, lehnen wir jede Form von übermässigem Druck ab. Fehler kommen vor und bedeuten nicht, dass ein Mitarbeiter gefeuert wird. Wir wollen den Dialog mit unseren Mitarbeitern fördern und nehmen uns auch gerne die Zeit zuzuhören, denn wir gehen davon aus, dass nur durch beidseitiges Verständnis ein hochwertiges Produkt generiert werden kann. Unser Team in Kenia TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 ANGELFLIEGEN AUS AFRIKA Produktion einer Fliege Das Ziel von Yangoo • Haken werden in Japan gekauft, nach Deutschland geliefert und von Deutschland nach Kenia geschickt • Tungsten wird in Deutschland gekauft, Transport Kenia • Bindematerial und Federn werden zu grossen Teilen in Europa gekauft und dann ab Deutschland nach Kenia geschickt • Der Kleinste Teil der zu verarbeitenden Produkte wird lokal in Kenia eingekauft, da diese Produkte in Kenia kaum angeboten werden und wenn, dann meist nur in unzureichender Qualität • Sämtliche Materialien werden dann nach Nakuru gebracht. Dort erfolgt eine weitere Sortierung der Materialien, um die Pakete für die Binder vorzubereiten • Verabeitung der Materialien zu einer Angelfliege • Qualitätscheck unseres Teams • Verpackung in Boxen • Versand nach Deutschland • Weitere Prüfung der Produkte vor Ort • Auslieferung Unser Ziel ist es, ein hochwertiges Produkt zu fertigen, an dem der Mitarbeiter durch ein angemessenes Gehalt partizipiert. Der Händler soll eine gesunde Marge erzielen. Der Endkunde soll Freude an unserem Produkt haben und wissen, dass er durch den Kauf dieses Produktes einen fairen Handel unterstützt. Kristian Golder Fischereibedarf UG Marke: Yangoo Produkt: Angelfliegen, Hegenen etc. Standort: Ostafrika / Kenia / Nakuru Mehr Infos unter www.yangoo.de Bezugsquelle Österreich: Fa. Armin Pijawetz Naturerlebnis, Fliegenfischen & Outdoor, Wiener Str. 13, A-8650 Kindberg, www.pijawetz.com TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 Kristian Golder (Geschäftsführer und Gründer) mit seinem Team. 11 FLIEGENBINDEN F Von Dietmar Ehart liegenbinden – Teil 6 Binden eines Streamer Streamer imitieren in erster Linie kleine Beutefische, die bei großen Raubforellen sehr beliebt und daher auch sehr fängig sind. Das Fischen mit Streamer erfolgt mit Rückgratstarken Fliegenruten ab AFTMA Klasse 8. Fliegenschnüre mit einer Teilsinkenden Spitze bzw. Schusskopfschnüre kommen zum Einsatz bei dieser Fischerei. Die richtige Köderführung ist für ein erfolgreiches Streamerfischen sehr wichtig und entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg. Bindematerial: Streamerhaken: Größe 4 – 8 Schwanz und Körper: Rabbit Strip, schwarz Körper: Chenille in diversen Farben Kopfhechel: Perlhuhn orange Bindeanleitung: 1. Mit dem Grundfaden auf dem Hakenschenkel eine Grundwicklung machen 2. Am Hakenbogen wird ein Stück Rabbit Strip eingebunden. Die Länge des Schwanzes ist die Schenkellänge des Streamerhaken. 3. Chenille am Hakenbogen anbinden. Den Grundfaden nach vorn zum Öhr winden und mit einem halben Stich sichern. Anschließend mit Chenille einen Körper wickeln und hinter dem Haken öhr mit dem Grundfaden abbinden und den Rest abschneiden. 4. Den Rabbit Strip über den Körper nach vor zum Öhr klappen, niederbinden und den überstehenden Teil abschneiden. 5. Nun wird eine Perlhuhnhechel, orange gefärbt, hinter dem Haken öhr eingebunden. 6. Die Hechel mittels Hechelklemme an der Spitze fassen und mit mehreren Windungen einen Hechelkranz winden. Die Hechel mit dem Grundfaden abfangen und mittels halben Stich fixieren. 7. Nun werden die Hechelspitzen zurückgestreift und mit dem Grundfaden ein Köpfchen gewickelt. Das Köpfchen mit 3 halben Stichen sichern und das Köpfchen lackieren. Fertig ist ein Streamer, der in unseren Gewässern bei richtiger Köderführung sehr fängig ist. Beim Steamer binden sind der Kreativität des Fliegenbinders keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist das der Streamer im Wasser eine gewisse Eigenbeweglichkeit besitzt. Tight lines, Dietmar Ehart Egon Baumann Das „kleine aber feine“ Fachgeschäft im Zillertal für Jagd- u. Fischereiartikel, Feuerwerke Fügen, Hauptstraße 82 Tel.: 0 52 88 / 622 63, Fax: DW 4 www.baumann-fuegen.com, e-Mail: [email protected] „Allen Kunden, Freunden und Bekannten ein besinnliches Weihnachtsfest und erfolgreiches Jahr 2011!“ 12 TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 MOBILMACHUNG I Von Gernot Grabher nternationale Verbände machen mobil gegen Fischeinöde Alpenrhein Deutlich ihren Unwillen über die leeren Versprechungen der Renaturierung des Flusses zum Ausdruck gebracht hat die neu gegründete Plattform „Pro Fisch Alpenrhein“. Bei einer Informationsveranstaltung in Vaduz wurde kritisiert, die Kommission der Regierungen der Anrainerländer des Alpenrheins vom Bodensee bis Graubünden habe Millionen für Entwicklungskonzepte ausgegeben, die aber in den Schubladen landeten. Die Pläne versanden seit Jahren, für einen wieder natürlicheren Rhein wurde noch kein Stein bewegt. Im Rathaussaal von Vaduz begrüßte der Vorarlberger Verbandspräsident Dr. Egon Helbok als Vorsitzender der neuen Plattform die Spitzen der Verbände Graubünden, St.Gallen, Liechtenstein und Vorarlberg, dazu Vertreter weiterer Umweltinitiativen wie „Lebendiger Alpenrhein“, amtliche Fischereiexperten und eine Reihe von Wasserbauverantwortlichen. „Den Fischen im Rhein und seinem Einzugsgebiet geht es trotz einiger verwirklichter Gewässerschutzmassnahmen schlecht“, stellte Helbok fest. „Kranker Patient, aber mit enormem Potential“ Der Fluss bietet Fischen kaum noch Lebensraum und ist zur öden Wasserautobahn geworden, das Artenspektrum ist auf Grund der Kanalstruktur des Flusses und des Schwallbetriebes besonders auf der 95 Kilometer langen Strecke vom Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein in Reichenau bis zum Bodensee dramatisch zurückgegangen. „Der Rhein ist ein kranker Patient, aber mit enormem Potential“, sagte die St.Galler Kantonsrätin Claudia Friedl als Sprecherin der Initiative „Lebendiger Alpenrhein“. Während die Planungen zur Renaturierung keinen Schritt vorankommen, nehmen dagegen die beantragten Kraftwerksprojekte sprunghaft zu. Allein in Graubünden sind Dutzende Anlagen zur Stromgewinnung in unterschiedlichen Genehmigungsphasen. Besatzunterstützung links des Rheins auch noch amtlich untersagt ist, müssen die Fischer 3 bis 4 Mal ans Wasser, um mit Glück eine zu landen. Am Beispiel der Leitart Seeforelle illustrierte Gertrud Haidvogel auch den quantitativen Rückgang der Fischbestände. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts gab es im Alpenrhein mindestens fünf von der Obrigkeit genehmigte Ausfangplätze für Seeforellen, an denen pro Jahr um die 1000 Stück gewichtiger Bodenseelachse gefangen wurden. Im Ausnahmejahr 1804 waren es sogar 1800 Seeforellen gewesen, die Fische wurden zum Armeleuteessen. Nach einer Schätzung und unter Annahme eines 30prozentigen Ausfanges muss damals die Seeforellenpopulation im Alpenrhein um 7500 Stück betragen haben. Die Art erhielt sich damals zahlreich, obwohl auch viele Rheintalbewohner die Tiere selbst an den Laichgruben mit allen Mitteln erbeuteten. Heute passieren im Jahresschnitt noch rund 500 laichwillige Forellen die Aufstiegshilfe im Wehr des Rheinkraftwerkes Reichenau unter dem Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein. Dies aber nur, weil die knapp vor dem Aussterben stehende Fischart durch künstliche Nachzucht und Schonbestimmungen massiv unterstützt wurde. Signifikanter Artenschwund Einen geschichtlichen Rückblick auf den Lebensraum am „größten Wildbach Europas“ skizzierte Dr. Gertrud Haidvogel von der Wiener Universität für Bodenkultur. Die Expertin für historische Entwicklungen von Gewässersystemen zeigte auf, wie dem Fluss im 19. Jahrhundert durch zunehmenden Siedlungsdruck, Landwirtschaft und Industrialisierung immer mehr Raum genommen wurde. „Die Ökonomie siegte über die Ökologie.“ Zwar gelang es weitgehend, die Hochwassergefahr im Rheintal zu bannen, dafür entstanden aber eine Reihe neuer, die Gesellschaft belastender Probleme wie die Eintiefung der Sohle, das drastische Absinken des Grundwasserspiegels, die Verlandung des Mündungsgebietes am Bodensee oder der Verlust von Erholungsräumen. Um das Jahr 1850, als zahlreiche heute in Binnenkanälen abgeleitete Bäche im Rheintal noch niveaugleich an den Rhein angebunden waren, lebten laut historischen Quellen im Rhein und den ihn säumenden Augewässern 30 Fischarten. Nach den letzten Untersuchungen 2005 waren es gerade noch sechs Arten, die häufiger vorkommen. Noch einige Fangchancen haben heute die Angler auf die herbstlichen Wanderfelchen, Seeforellen sind Zufallserfolge, für eine Regenbogenforelle, deren Schäden der Kraftwerke Einen grellen Lichtstrahl auf den für Fische negativen Einfluss der Wasserkraftwerke lenkte im düsteren Vaduzer Rathaussaal Dr. Sebastian Hanfland, Artenschutzbeauftragter des Bayerischen Fischereiverbandes. „Die Kraftwerksbetreiber verharmlosen in ihrer Werbung die Folgen der Anlagen. Wasserkraftwerke sind keineswegs so umweltfreundlich, wie der Öffentlichkeit glauben zu machen versucht wird“, betonte Hanfland. Die Wehre unterbrechen die Zugwege der Fische, auch moderne Aufstiegshilfen funktionieren nur eingeschränkt und stellen Behelfslösungen dar. In den Stauräumen finden Kieslaicher keine Fortpflanzungsmöglichkeit, das Artenspektrum ändert sich ungünstig. Dazu kommen zu knapp dotierte Restwassermengen, die Gewässer zu Rinnsalen degradieren. Die schnell wechselnden Wasserstände durch die Gewinnung von Spitzenstrom wirken sich für Wasserlebewesen vielfach verheerend aus. Weitgehend ungelöst ist der Abstieg von Wanderfischen nach dem Laichgeschäft. Große Elterntiere kommen nicht durch die Treibholzrechen und verpilzen. Der Nachwuchs wird vielfach beim Abstieg durch die Turbinen zerstückelt. Am Beispiel der bedrohten Aale wies Hanfland auf die widersinnigen Auswüchs hin. Ein Managementplan der EU soll dem dramatischen Rükkgang der Aale entgegenwirken. Weil die etwa aus dem Bodensee auf die Laichwanderung abziehenden Aale aber zu über 90 Prozent die Kraftwerkskette im Hochrhein nicht überleben, verfiel man auf die Idee, die Aale vor den Turbinen mit Netzen abzufangen und sie per Lastwagen an die Nordsee zu karren. Dort werden sie freigelassen und können, so sie den Netzbarrieren in den Mündungsgebieten entkommen, ihre Wanderung in die Sargassosee aus eigener Kraft fortsetzen. Kantonsrätin Claudia Friedl, Sprecherin die Initiative „Lebendiger Alpenrhein“ im Rathaussaal von Vaduz: „Der Rhein ist ein kranker Patient, aber mit enormem Potential.“ Nur wenige Wochen im Jahr haben die Angler am Alpenrhein Chancen auf ein paar Wanderfelchen – sonst gehen sie meist umsonst ans Wasser. TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 13 AQUAKULTUR-SEUCHENVERORDNUNG S Aquakultur-Seuchenverordnung, Teil II pezielle Bestimmungen für genehmigte Betriebe In der letzten Ausgabe unseres Mitteilungsblattes wurden der Anwendungsbereich, die Begriffsbestimmungen und die Bewertung von Aquakulturbetrieben erläutert und welche Rechte und Pflichten für die einzelnen Betriebskategorien gemäß den neuen Rechtsvorschriften gelten. In dieser Ausgabe sollen spezifische Bestimmungen und Anforderungen an genehmigte/ genehmigungspflichtige Betriebe beleuchtet werden. Wie im ersten Teil schon berichtet sind Aquakulturbetriebe, die Besatzfische produzieren, andere Fischzuchtbetriebe oder den Großhandel beliefern, überregional vermarkten oder Fischerzeugnisse herstellen, genehmigungspflichtig. Voraussetzung für eine Genehmigung ist eine Beurteilung des Betriebes durch die örtlich zuständige Behörde, allenfalls unter Beiziehung von Sachverständigen, wenn nachgewiesen werden kann, dass ein Renkenbesatz 14 Von Dr. Johannes Fritz Übertragungsrisiko von Krankheitserregern durch geeignete Maßnahmen minimiert wird, notwendige technische und personelle Voraussetzungen erfüllt sind und Aufzeichnungs-, Untersuchungs- und Mitteilungspflichten eingehalten werden. Genehmigung und behördliche Kontrolle von Betrieben Die Genehmigung erfolgt mittels Bescheid durch die Bezirksverwaltungsbehörde und den Betrieben wird eine Genehmigungsnummer zugeteilt. Im Genehmigungsbescheid sind erforderlichenfalls entsprechende Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen vorzuschreiben, um eine seuchensichere Gebarung zu gewährleisten. Weitere Auflagen können jederzeit unter Setzung einer angemessenen Frist auch nach Rechts- kraft des Bescheides erteilt werden, um Ziele und Zweck dieses Gesetzes sicherzustellen. Kommt der Betreiber den Aufforderungen nicht nach, hat die Behörde die Genehmigung zu entziehen. Jede Änderung der Anlage bzw. der Produktions- und Vermarktungswege sind der Behörde unverzüglich schriftlich mitzuteilen. Die genehmigten Betriebe unterliegen in der Folge der Kontrollpflicht durch den Amtstierarzt, der je nach Kategorie und Risikoniveau periodisch Nachschau zu halten hat, ob Bedingungen und Auflagen eingehalten werden. Die Kontrolle umfasst ua. die Besichtigung des Zuchtbetriebes, die Kontrolle der Buchführung und die Untersuchung auf Anzeichen einer Fischkrankheit. Bei unklarer Symptomatik oder Feststellung erhöhter Mortalität ist eine Probenentnahme zu Diagnosezwecken bzw. Durchführung von Abklärungs- und Ausschlussuntersuchungen vorgesehen. Bachforellenbesatz TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 AQUAKULTUR-SEUCHENVERORDNUNG Eigenkontrolle und Betreuungstierarzt Jeder Aquakulturbetrieb, unabhängig ob genehmigt oder nur registriert, hat grundsätzlich die Verpflichtung zur Eigenkontrolle und muss Auffälligkeiten wie eine erhöhte Sterblichkeitsrate oder den Verdacht einer Fischseuche der Behörde melden. Betreiber von genehmigten Anlagen haben ihren festgelegten/ ermittelten Gesundheitsstatus ihres Betriebes regelmäßig auf eigene Kosten von einem der Behörde namhaft gemachten Betreuungstierarzt überprüfen zu lassen, der je nach Kategorie/ Risikoniveau eine Besichtigung des Betriebes durchführt, die Einhaltung der bescheidmäßigen Auflagen beurteilt, die Hygienepraxis bewertet und die Herkunft der Fische kontrolliert und auf Krankheitsanzeichen untersucht. Bei Bedarf bzw. im Anlassfall sind Proben zu Diagnosezwecken zu entnehmen und in autorisierten Laboratorien untersuchen zu lassen. Die Ergebnisse dieser Eigenkontrollmaßnahmen sind der Behörde vorzulegen. Buchführung Jeder Betreiber eines genehmigten Aquakulturbetriebes hat Aufzeichnungen über – Tierbewegungen, – Sterblichkeitsrate, – Ergebnisse der Eigenkontrollen – und Hygienemaßnahmen zu führen. Umgang mit Tieren und Waren in der Aquakultur gewährleisten sollen. Diese Vorschriften sind auch dem ev. vorhandenen Betriebspersonal nachweislich zur Kenntnis zu bringen. Jeder Transportunternehmer, der Tiere der Aquakultur befördert, hat über – Mortalität beim Transport, – die angelieferten Betriebe und – jeden Wasserwechsel während des Transportes Buch zu führen. Bewertung und Ausblick Die Aufzeichnungen sind in einer Weise zu führen, dass Betriebsabläufe, Zu- und Abgänge nachvollziehbar und rückverfolgbar und für die Kontrollorgane ersichtlich sind. Um die Umsetzung der vorgesehenen Dokumentationspflicht zu erleichtern, wurde vom Bundesministerium für Gesundheit ein „Teichbuch“ veröffentlicht, welches auf dessen Internetseite http://www.bmg.gv.at unter der Rubrik ´Veterinärwesen´ herunter geladen werden kann. Genehmigte Aquakulturbetriebe haben gemäß der „Leitlinie für gute Hygienepraxis“ ein betriebsspezifisches Hygienekonzept festzulegen, welches alle Maßnahmen umfasst, die die Gesundheit und Sicherheit im Für die genehmigten/ genehmigungspflichtigen Aquakulturbetriebe ergibt sich aufgrund der neuen Rechtsvorschriften nicht nur ein erheblicher bürokratischer und finanzieller Mehraufwand, sondern es sind unter Umständen jahrelang geübte Betriebsabläufe abzuändern und anzupassen. Das Gesetz beinhaltet weitreichende Konsequenzen für diesen Zweig der Landwirtschaft, in der bisher keine Biosicherheitsmaßnahmen geregelt waren. Damit steigt für die Betreiber die Eigenverantwortung, weil sie bei Nichteinhaltung der Vorgaben zur Rechenschaft gezogen werden können. Vorteile ergeben sich durch bessere Transparenz der Gebarung mit Tieren und Waren der Aquakultur und Verbesserung der Qualität und des Angebotes durch nachvollziehbare Herkunft und bekannten Gesundheitsstatus bei Zu- und Verkäufen. Besatztransport TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 15 FANGSTATISTIK F Von Dr. Helmut Alexander Fangstatistik mit Interpretationsversuch am Beispiel eines mittleren Innreviers 5. Hohe Pachtpreise und damit verbunden teure Jahreskarten erfordern eine Intensivierung der Besatzmaßnahmen, unter anderem auch mit fangfähigen Fischen, um den gestiegenen Anforderungen der Fischer gerecht werden zu können. Langfristige bzw. nachhaltige Besatzprogramme (Stichwort „Tiroler Ur-Bachforelle“) mit ausschließlich 1-und 2-sömmrigen Fischen sind daher in den mittleren Innrevieren nicht realisierbar. Generell sollten Menge und Art des Besatzes auf die individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse eines jeden Reviers abgestimmt sein. Chronobiographie – Von Kindheitstagen an begeisterter Angler – Seit 1982 Jahreskarte am Innrevier 3 Silz-Haiming – 1990/91 Umstieg aufs Fliegenfischen mit Unterstützung von Peter Schröcksnadel – Seit 1994 Im Bezirksrevierausschuss des TFV Imst unter Obmann Jörgl Marberger tätig – 2004 Übernahme der Pacht des Innrevier 3 nach dem Tod von Peter Meraner Dr. Helmut Alexander – Tagebuchmäßige Erfassung von mir in 28 Jahren in diesem Revier gefangenen 9617 Fische, davon 504 Entnahmen (=5,24%), d.h. Catch-and-Release-Rate 94,76 % Schlussfolgerungen Diese Schlussfolgerungen basieren lediglich auf meiner persönlichen Erfahrung und beziehen sich nur auf dieses Innrevier. Sie sind daher eher als Diskussionsgrundlage gedacht. 1. Das Eigenaufkommen der Fische im mittleren Innabschnitt ist in den letzten 30 Jahren stark zurückgegangen. (Schwallbetrieb, Schlickablagerung durch Stauraumspülungen)- dementsprechend haben Besatzmaßnahmen im gleichen Ausmaß an Bedeutung gewonnen. 2. Mit der Verschlechterung der Lebens-und Laichbedingungen für die in diesem zur „Äschenregion“ gehörenden Flußabschnitt ursprünglich dominierenden Fischarten Äsche und Bachforelle hat 16 sich die widerstandsfähigere Regenbogenforelle im Lauf der Zeit durchgesetzt. (gezielter Regenbogen-Besatz in den Jahren 1997 und 1998 hat die Bachforelle nachhaltig zurückgedrängt siehe Grafik!) 3. Während in den oberen Inn-Abschnitten (ich fische auch in Landeck) und den Seitenbächen die Bachforelle weiterhin in guten Bedingungen dominiert, scheint ab den mittleren Innregionen die Regenbogenforelle besser zu gedeihen. Das Bachforelle-Besatz-Förderprogramm des Fischereiverbandes (auf Bezirksebene) zeigt seit ca. 5 Jahren aber doch Erfolge in Form eines Anstiegs der Bachforellenpopulation. 4. Seit ca. 1998 (siehe Grafik) war der Äschenbestand auf ein AllzeitTief abgesunken. Das Äschenprogramm des Tiroler Fischereiverbades bringt seit 2006 erste meßbare Erfolge in Form einer Zunahme der Äschenpopulation. Die massive Verschlechterung der Fischereibedingungen in den vergangenen Jahren mit zunehmenden Wassertrübungen, Schlickablagerungen, Rückgang der Mikrofauna, Verhinderungen des Laichvorgangs ist unzweifelhaft auf den Schwellbetrieb und die Stauraumspülungen zurückzuführen. Empfehlenswerte Maßnahmen Ergeben sich aus der Hauptursache für die Verschlechterung. Sie bestehen in einer Intensivierung von Kontaktgesprächen mit den TIWAG-Vertretern, z.B. Projektleiter Ing. W. Stroppa, der in einem Gespräch mit mir den Willen zur Zusammenarbeit mit den Fischern bekundet hat, über Themen wie – Möglichkeiten der Schwallreduzierung ( sogenannter “dynamischer“ Schwellbetrieb, Abschwächung des Schwalles durch Bachbett-Ausweitungen etc.) – Möglichkeiten der Anhebung der gesetzeskonformen Restwasser- TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 FANGSTATISTIK menge ( 5m3/sec im Winter sind einfach zu wenig) – Möglichkeit der Frischwasserbeimengung zum Schwall bzw. zur Stauraumspülung zwecks Minderung der Schlickablagerungen (in Vorarlberg bereits realisiert) – Möglichkeiten für Fischaufstieg im Staustufenbereich (Umgehungsgerinne, „Fischtreppe“ etc.) – Möglichkeiten für eine kontrollierte zeitoptimierte Durchführung der Stauraumspülungen – Möglichkeiten für eine verstärkte Unterstützung bzw. Besatzmaßnahmen, Renaturierungsmaßnahmen, Forschungsprojekten (wie bereits teilweise realisiert). Da meine Statistik letztendlich nur die schon bekannte Verschlechterung der Fischerei am Inn in den vergan- TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 genen drei Jahrzehnten dokumentiert, hoffe ich fest, dass mit dem Ergreifen von geeigneten Sofortmaßnahmen dieser Entwicklung Einhalt geboten werden kann! Mit einem ungebrochen optimistischen „Petri Heil!“ Dr. Helmut Alexander 17 ANGLERGLÜCK A Von Ernst Ascher nfängerglück! Lieber Anglerprofi! Nimm nie einen „Anti-Angler“ mit an`s Fischwasser. Und in Ausnahmefällen nur nach schriftlichen Vereinbarungen wie: 1.) Keine Fragen stellen 2.) Sparsamster Umgang mit geistreichen Kommentaren 3.) Keine Anglerwitze erzählen Und nun der wichtigste Rat zum Schluss. Gib ihm nie deine Angelrute in die Hand. Auch nicht für 2 Minuten zum Anzünden einer Zigarette oder weil dein Handy bimmelt. Denn niemand wird dir je die Frage beantworten können, warum ausgerechnet in diesem Moment der Kapitale gebissen hat. Und warum dieser Trottel (Verzeihung „Anti-Angler“) die Angelschnur um die Rollenkurbel gewickelt hatte, bleibt auch sein Geheimnis. Über den Salto der Monsterforelle Richtung Flußmitte, akustisch begleitet vom Peitschenknall beim Schnurbruch, wirst du noch deinen Enkerl’n erzählen. Ein Glück, dass wir alle einmal Anfänger waren. Und hat nicht jeder von uns selbst von diesem sprichwörtlichen Anfängerglück profitiert? In diesem Sinn war mein Optimismus im Sommer 1972 beim Start zur zweiten Anglerreise zum Walchensee nicht unbegründet. Der gefüllte Pfrillenkübel unter meinem Gasfuß, meine Frau als Glücksmaskottchen an meiner Seite, was sollte da schon schiefgehen. hatte. Aber so konzentriert ich die Pfrille am Tirolerhaken zuerst in Grundnähe, dann im Mittelwasser tanzen ließ – kein Zupfer, kein Biss. Die Fahrt im Schneckentempo hinter mehreren Fernlastern über den Zirlerberg ist schon ein besonderer Genuss. Vor allem wenn die aufmunternde Musik aus dem Autoradio begleitet wird vom rhythmischen Getrommel der Regentropfen auf dem Autodach. Endlich Zimmerbezug beim Schwaigerhof und Übernahme des Leihbootes, das auf Grund des tagelang anhaltenden Regens halbvoll mit Wasser war. Ich war nervlich schon so ziemlich am Tiefpunkt, als einer der Angler seine Rute einzog und unmittelbar an mir vorbeiruderte. Er muß meinen fragenden Blick richtig gedeutet haben, denn er sagte: „Sie beißen heute nur auf Nymphen.“ Nymphen? Was in aller Welt sind Nymphen? Am nächsten Morgen lag dichter Bodennebel über dem See. Trotz leichtem Nieselregen schöpfte ich um 6:00 Uhr morgens verschlafen das Wasser aus dem Boot. Meine Frau reichte mir noch den Pfrillenkübel in`s Boot und ich ruderte hastig an jene Stelle, an der ich vor 2 Monaten meine ersten Seesaiblinge gefangen 18 Der Bodennebel über dem Wasser hatte sich im Laufe des Vormittags etwas gelichtet und ich konnte mehrere Fischerboote in unmittelbarer Nähe beobachten. Ich traute meinen Augen nicht, denn die Angler hatten Biss um Biss. Der Angler zögerte nicht lange, zupfte einen Haken von seiner Angel und gab ihn mir mit den Worten: „Petri Heil“. Es war ein kleiner Goldhaken, mit einem roten Faden umwickelt. Ich wollte ihm noch nachrufen: „Und was köderst du auf diesen Haken?“ Aber er war schon zu weit entfernt und so gab ich gegen Mittag entnervt auf. Beim Wasserwechseln für die Pfrillen am Ufer fiel mir auch noch der Pfrillenkübel in den See, war für die Fischlein ein will- kommener Anlass war, zwischen den Steinen schnellstens das Weite zu suchen. Beim Mittagstisch war die rauchgeschwängerte Gaststube beim Schwaigerhof bis zum letzten Platz gefüllt. Ich hätte mir am liebsten die Ohren zugehalten, um die Erfolgsgeschichten der anwesenden Anglerprofis nicht mithören zu müssen. Und die Röstkartoffel als Beilage zum Schweinsbraten drohten mir im Hals stecken zu bleiben. Meiner Frau war ich sehr dankbar, weil sie durch beharrliches Schweigen zur Entspannung der Situation wesentlich beigetragen hat. Einem besonders redseligen Angler mag wohl unsere triste Stimmung aufgefallen sein und er setzte sich zu uns. Er war ein Deutscher und stellte sich ganz förmlich mit dem Namen „Eberhard“ vor. Wortgewaltig erzählte er, dass er hier schon seit vielen Jahren Stammgast sei und immer wieder erfolgreich auf Seeforellen angeln würde. Er war so besessen, mir von den großen Seeforellen vorzuschwärmen, dass ich gar nicht Zeit fand, ihm von meinem Saiblingproblem zu erzählen. „Komm mit“, sagte er plötzlich, und ich folgte ihm etwas misstrauisch die steile Holztreppe hinauf in den 1. Stock zu seinem Zimmer. Dort holte er eine Lederrolle aus dem Schrank, die er seitlich ausgerollt und nach oben ausgeklappt auf dem Tisch ausbreitete. Auf einer Fläche von gut 1m2 waren fein säuberlich in Schlaufen eingehängt eine Auswahl an Kunstködern, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Blinker, Spinner und Wobbler, sowie künstliche Mäuse und Frösche, es mögen wohl weit über 100 gewesen sein, eröffneten mir die Welt eines echten Anglerprofis. Ich war heilfroh, dass mein Gegenüber meine primitive Fischerausrüstung nicht kannte und daher auch nicht ahnen konnte, welchen Anti er vor sich hatte. „Nimmste den, und den“, sagte er, und wählte gezielt einen goldfarbigen Blinker und den Colonel, das ist TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 ANGLERGLÜCK der graue Gummifisch mit dem silbernen Spinnerblatt. Dann drückte er mir noch eine Tiefenkarte des See`s in die Hand und wünschte mir für das Schleppangeln auf Seeforellen Petri Heil. So fuhren meine Frau und ich an diesem windstillen, herrlichen Sommerabend hinaus auf den spiegelglatten Walchensee. An der einen Rute hatte ich den goldfarbigen Blinker, an der anderen den Colonel, jeweils an der 28-er-Monofil befestigt. Meine Frau saß mir gegenüber und hielt die zwei biegsamen Forellenrütlein, eine über die linke und eine über die rechte Schulter. Ich hatte noch nie vorher geschleppt und zog daher nach Gutdünken Schnur von den kleinen Mitchell-Röllchen. Anfangs ruderte ich sehr schnell, weil ich Angst hatte, die geliehenen Köder durch Hängen am Grund zu verlieren. Nach etwa 10 Minuten beruhigte sich die Lage im Boot, an einen Biss glaubte ich ja sowieso nicht. So gingen die Gedanken in der Fantasiewelt von zwei Verliebten spazieren und bald schenkten wir einem besonders schön gefärbten Laubbaum am Ufer oder dem munteren Gesang eines Vogels mehr Beachtung als den beiden Forellenrütlein. So beiläufig sagte mein Frau: “Du, ich kann die linke Rute nicht mehr halten.“ TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 Tatsächlich, die Rute war vom Handteil waagrecht nach hinten durchgebogen. Obwohl ich sofort versuchte, durch Gegenrudern das Boot zum Stehen zu bringen wurde der Zug auf die Rolle so stark, dass der Rollenbügel aus der Arretierung gerissen wurde und wie ein Propeller zu rotieren begann. Es lag natürlich an mir, die Situation gleich richtig einzuschätzen. „So, jetzt haben wir den Salat. Wir haben die Tiefenkarte nicht studiert und jetzt hängen wir am Grund. So eine Blamage!!“ Und ich begann, durch abwechselndes Anschlagen und Loslassen den „Hänger“ zu lösen. Ja, und dann explodierte förmlich die Wasseroberfläche. Eine gewaltige Seeforelle sprang gut 2 Meter aus dem Wasser, drehte sich in der Luft nach links während sich mein Colonel gleichzeitig nach rechts verabschiedete. Kreidebleich ruderte ich zum Bootssteg zurück und hatte nur noch den Wunsch, möglichst vielen Anglern von diesem Erlebnis zu erzählen. Als in der Gaststube auch noch meine Angelausrüstung begutachtet wurde, würdigten mich die Angler keines Blickes mehr und Kommentare wie „Ar...och“ waren noch als Kosenamen einzustufen. kaufte mir umgehend ein Boot, eine Schlepprute bestückt mit einer Multirolle und 60-er-Monofil sowie diverse Schleppköder, natürlich auch den Colonel. 3 Wochen später traf ich mit dieser Superausrüstung am Walchensee ein. 1 Woche schleppte ich jeden Tag stundenlang, morgens und abends, rund um den See. Wie gerne hätte ich die auftrainierten Armmuskeln gegen den Biss einer Seeforelle eingetauscht – vergebens. Fast 40 Jahre sind seither vergangen. Das Boot steht längst, gefüllt mit Blumenerde, in unserem Garten und bunte Lupinien bereichern die Fantasie eines inzwischen ergrauten Petrijüngers. Ich hatte jedenfalls Blut gerochen, 19 FISCHEN ANNO DAZUMAL F Von Stefan Hackl – 9. Folge ischen Anno Dazumal Aus dem Fischkalender des Barons von Ehrenkreutz Das Ganze der Angelfischerei, 12. Auflage, Leipzig 1872 (die Erstausgabe erschien 1845) December Der Betrieb ist wie im Januar. Kleine Bärsche beißen auf kleine rothe Regenwürmer, wenn letztere noch zu bekommen sind. Es laicht die Quappe, die Bachforelle und der Lachs. Bei hartem Froste werden die Teiche geöffnet, damit die Fische unter dem Eise nicht ersticken, sondern immer frische Luft erhalten; damit die Luftlöcher nicht zufrieren, steckt man zwei Stöcke kreuzweise durch dieselben und legt Stroh oder Reisigbündel darauf. Der Schnee auf der Eisdecke vermindert die Kälte, macht aber dunkel, man thut daher sehr wohl, wenn man um die in's Eis gehauenen Löcher den Schnee fleißig fortfahren läßt. Unter dem Eise kann in diesem Monat wie im folgenden auch gefischt werden. Rohr und Schilf wird auf dem Eise abgestoßen und die Teiche aufgeeist. Kurzer Schafmist wird bei magerem Boden auf das Eis gebracht, damit nach geschmolzenem Eise die Fische bessere Nahrung erhalten. Beim Schneefall muß untersucht werden, ob ein Fischotter nicht etwa Besuch im Teiche anstellt und sich dort einnistet. Beim Auftauen der Wuhnen [= Eislöcher zum Anglen] auf den Teichen muß man sich in Acht nehmen, daß man diese da nicht ins Eis schlage, wo die Fische ihre Winterlager haben. Denn alle Teich- und Landsee-Fische haben ihr ordentliches Winterlager, woselbst sie sich hinein retiriren, als: die Schleien, Karpfen und Aale in den Moder; Hechte, Bärsche, Döbel oder Möne, Bleien, Barben u.drgl. auf dem Moder; oder sie machen und drehen sich solche Kessel, daß sie darin zusammen, doch eine jede Art allein, liegen können. Kommt man nun und macht über dem Lager Wuhnen, oder treibt viel Pochens darauf herum, so haben sie ein leises Gehör, daß sie unruhig werden und aufstehen, oder an das Eis steigen und dort anfrieren. Es ist die geeignetste Zeit, seine Angelgeräthe nachzusehen, und für deren Ersatz bei Mangel oder Defecten zu sorgen, besonders für Diejenigen ist es gerathen, welche keine Gelegenheit haben ihren Angelbedarf zur Stelle sich zu beschaffen, sondern solchen aus der Ferne verschreiben müssen, jetzt schon solches zu thun, da oft Aufträge der Art nicht immer sogleich zu besorgen in der Macht des Auftragempfängers stehen; dem guten Angler ist es sehr empfindlich, bei beginnender Saison erst der Effectuirung seines Auftrags sehnsüchtig entgegen sehen zu müssen. Nach einer erfolgreichen Sommersaison mit schönen Fängen am Weidachsee und in der Leutascher Ache starten wir, so es die Witterung erlaubt, am 25.12.2010 in die EISFISCHSAISON. Jeweils FR, SA u. So von 10.00 – 16.00 Uhr können Sie am Weidachsee diesem winterlichen Vergnügen nachgehen. Das Fischladele wird an den Wochenenden ebenfalls geöffnet sein und Sie mit frischen Produkten aus der Leutascher Fischerei verwöhnen. Nach spannenden Stunden dick eingepackt am Eisloch bzw. am See können Sie Leib und Seele am prasselnden Kaminfeuer mit Glühwein, Tee oder Punsch aufwärmen. Aktuelle Fotos werden auf der web site: www.eisfischen.at zu sehen sein! Wir wünschen allen Fischern und speziell unseren Kunden „Frohe Weihnachten und ein gesundes Jahr 2011 mit reichlich Zeit zum Fischen und Petri Heil“! Ihre Fam. Dr. Angerer mit dem Team der Leutascher Fischerei 20 TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 UNSER KOCHREZEPT VOM KÜCHENPROFI Kochrezepte von Dipl.-Pädagoge & Küchenmeister Peter Mitterer Kontakt: E-Mail: [email protected] Viel Spass beim Nachkochen! TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 21 INVASIVE ARTEN I Von DI Manuel Hinterhofer, Bundesgeschäftsführer Österreichischer Fischereiverband nvasion durch nicht heimische Arten bedroht biologische Vielfalt Europas! Die Europäische Kommission nimmt sich des Problems invasiver Arten an und arbeitet gemeinsam mit Vertretern von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und internationalen Organisationen an einer EU-Strategie. Bundesgeschäftsführer Manuel Hinterhofer ist aus gegebenem Anlass nach Brüssel gereist. Die Europäische Union gibt zur Zeit mehr als 12 Milliarden Euro pro Jahr für die Bekämpfung invasiver Arten und für die Beseitigung der Schäden aus; dabei beläuft sich der ökonomische Aufwand für Reparaturmaßnahmen europaweit auf ca. 9,6 Milliarden Euro pro Jahr. Und das ist erst der Anfang! Angesichts wachsender grenzüberschreitender Handelsströme und zunehmender Mobilität tritt das Problem invasiver Arten immer stärker in Erscheinung. An die 11.000 invasive gebietsfremde Arten1 hat das europäische Forschungsnetzwerk DAISIE2 bereits do- kumentiert. Dabei handelt es sich um meist sehr anpassungsfähige Tier- und Pflanzenarten, die durch direkte oder indirekte Mitwirkung des Menschen in ein für sie neues Gebiet eindringen, sich stark ausbreiten, heimische Arten verdrängen und ganze Ökosysteme verändern können. Die Notwendigkeit einer europaweit koordinierten Aktion zur Bewältigung des Problems biologischer Invasionen wurde am 3. September in Brüssel erneut angesprochen. Unter der Mitwirkung von knapp 70 Vertretern von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und internationalen Organisationen wurden mögliche Optionen eines gemeinsamen Aktionsplans diskutiert. Prävention ist mit Sicherheit der beste und kostengünstigste Ansatz. Dabei spielen Frühwarnsysteme sowie Informationsund Forschungsinitiativen (siehe DAISIE, ALARM3 und NOBANIS4) eine wichtige Rolle. Behörden können nur dann rasch intervenieren, wenn alle Neuankömmlinge identifiziert werden, bevor sich diese etabliert haben. Einfuhr-, Handelsund Haltungsverbote für bedenkliche Arten können ebenfalls als Präventivmaßnahmen angesehen werden. Hat sich eine invasive Art bereits etabliert, sind Ausrottung bzw. Eindämmung und langfristige Bekämpfung die wirksamsten Maßnahmen, jedoch bereits kostenintensiver. Noch diesen Herbst sollen Arbeitsgruppen gebildet werden und sich mit dem Entwurf für die gemeinsame Strategie befassen. Mit der Fertigstellung ist jedoch nicht vor 2011 zu rechnen. Bedeutungen: 1 [engl.] Invasive Alien Species, kurz IAS 2 Delivering Alien Invasive Species Inventories for Europe, DAISIE 3 Assessing Large Scale Environmental Risks for Biodiversity with Tested Methods, ALARM 4 North European and Baltic Network in Invasive Alien Species, NOBANIS Die neue Fischersaison am Lauchsee wird wieder im März 2011 eröffnet! Ab März 2011 darf wieder geangelt werden! – Die nächste Fischersaison am Lauchsee kommt bestimmt! Bei uns können Sie von 8 bis 19 Uhr oder in der Nacht von 20 bis 7 Uhr früh angeln. Bei schönem Wetter bietet der See herrliches Badevergnügen. Ausgabestellen für Gästekarten: Castello, Dorfplatz 1, Fieberbrunn Tel.: 05354-52040; Wolfgang Schneider, Tel.: 0664/8763178 Angelzeiten: Tageskarte: 8 – 19 Uhr; Nachtkarte: 20 – 7 Uhr, an jedem Tag Achtung: Tageskarten nur außerhalb der Badesaison bzw. an wetterbedingt badefreien Tagen erhältlich. Beachten Sie bitte unsere Fischerpauschalen! www.gastronomie-schneider.at 22 TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 NEUE PLATTFORM E Willkommen auf www.feldundhof.at! ine neue Plattform unterstützt Fischer Seit 10.10.2010 ist die unabhängige Agrarplattform www.feldundhof.at initiiert von Frau Dr. Katharina Fellnhofer (26) online. Diese unterstützt sowohl Fischer, Landwirte als auch gewerbliche Anbieter beim Suchen und Finden von Produkten und Dienstleistungen im ländlichen Bereich. Kostenlos für Fischer und Gebühren für gewerbliche Anbieter nur bei Erfolg prägen das faire Konzept. 22.000 Seitenbesucher und bereits 600 registrierte Benutzer nach nur 40 Tagen offenbaren den Bedarf! Wenn sich die Natur auf den Winter vorbereitet und das Wetter sich von seiner unliebsamen Seite zeigt, bleibt Zeit für Fischer in anderem Gewässer zu „fischen“. Faktum ist, dass sich das Internet zu einem selbstverständlich genutzten Instrument zur Gewinnung (Wetter, Marktdaten etc.) und Übermittlung (Naturbeobachtung, Futtermittel usw.) von Informationen entwickelt hat. Seit An- TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 fang Oktober bietet eine innovative, zugleich hoch benutzerfreundliche Plattform www.feldundhof.at eine neue Drehscheibe im ländlichen Bereich. Auf dem Portal können Fischer Anfragen und Angebote kostenlos und anonym inserieren. Anfragen bzw. Gesuche oder Angebote über (gebrauchte) Angelartikel, Fischfutter, Fischteich, Fischzuchtanlagen, etc. können auf einfachem Wege inseriert werden. Trotz kurzer Onlinezeit von www.feldundhof.at sind bereits schon mehrere Anfragen bzw. Angebote von Fischern (z.B. Fischzucht etc.) inseriert. Grundsätzlich entstehen für Fischer NIE Kosten. Auch für Private die agrarnahe Produkte wie beispielsweise Brennholz, Pellets etc. suchen um Angebote zu vergleichen entstehen keine Kosten – lediglich der gewerbliche Anbieter hat eine pauschale Nutzungsgebührt von 8 EUR excl. MwSt. zu zahlen ABER nur dann, wenn sein Dr. Katharina Fellnhofer, Gründerin Angebot angenommen wurde! Das Ziel der Plattform besteht darin sämtliche Anbieter und Suchende im ländlichen Bereich auf einer Plattform zu vernetzen. Während Katharina Fellnhofer Ihre Doktorarbeit am elterlichen Hof schrieb, machte sie sich Gedanken wie man der ländlichen Bevölkerung – vom Landwirten über den Fischer bis hin zum gewerblichen Anbieter in der Landwirtschaft bei der individuellen Suche oder Anbieten von Produkten und Dienstleistungen unterstützen kann. Bis dato wurde die Idee bereits vielzählig ausgezeichnet - Businessplanwettbewerb der Tiroler Zukunftsstiftung, I2B, und Genius. Dieses Projekt wurde durch das niederösterreichische akademische Gründerservice ACCENT, das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Rahmen des „austrian electronic network“ (www.ffg.at/atnet) gefördert. 23 DAS TFV-JAHR 2010 IM RÜCKBLICK Das Bruthaus in Thaur. D Interessierte Kinder bei der Schulführung in der Fischzucht Thaur. Von Mag. Evelyn Holzer as Jahr 2010 im TFV Einige im Jahr 2010 geleistete Arbeiten: Im Jahr 2010 wurden insgesamt 4 Vorstandssitzungen und eine Vollversammlung des TFV abgehalten. Pacht der Fischzucht in Thaur und Äschenprojekt 2010 Der Tiroler Fischereiverband hat beschlossen mit April 2010 die Fischzucht in Thaur für die Reproduktion der heimischen Inn-Äsche und der autochthonen (donaustämmigen) Bachforelle zu pachten. Für die anfallenden Arbeiten in der Fischzucht wurde Herr Nikolaus Megyesy Jun. engagiert, der sich um die Aufzucht von genanntem Besatzmaterial kümmert. So wurde gleich im April mit dem Abstreifen der Äschen im Bezirk Landeck begonnen, und der Laichfischfang konnte erfolgreich in die Fischzuchten in Thaur und Kreuzstein transportiert werden, wo sich derzeit nach der üblichen Befruchtungsrate von 60 – 65% circa 120.000 Stück Jungäschen befinden. Zu erwähnen sei, dass die anfallenden Kosten für die Pacht und Bewirtschaftung der Fischzucht Thaur zur Gänze aus Subventionen beglichen werden können und keine Verbandsgelder in Anspruch genommen werden müssen. Vom Äschenlaich 2009 konnten wieder mehr als 120.000 Stück Jungäschen in den Fischzuchtanlagen in Kreuzstein und Thaur gezogen werden, welche am 26. April diesen Jahres in die entspre- 24 chenden Reviere in Tirol besetzt wurden. Zusätzlich wurden ca. 40.000 Stück Beifische (Nasen und Barben) im Rahmen des Äschen- und Beifischprojektes des TFV besetzt. Alle Beifische stammen aus der Nachzucht der Zuchtanstalt Kreuzstein in Scharfling. Aufsichtsfischerkurs (03. – 08. Mai 2010) Der Aufsichtsfischerkurs war auch im heurigen Jahr wieder ein toller Erfolg und erneut konnten wir eine große Anzahl von Interessenten, insgesamt 27, für den Kurs gewinnen. Aufgrund der Tatsache, dass der Kurs sehr zeitintensiv ist, und für die meisten doch eine ganze Woche des Jahresurlaubes in Anspruch nimmt, freuen wir uns immer wieder über das rege Interesse. Es ließ sich beobachten, dass sich in dieser Woche ein netter Zusammenhalt unter den Teilnehmern entwickelte und neue Freundschaften geschlossen werden konnten. Bei den Exkursionen in den Alpenzoo und in die Leutascher Fischerei konnten praxisbezogene Aspekte in den Kurs einfließen. Alle 27 Teilnehmer haben die Prüfung am Ende der Woche bestanden und sind somit befähigt, die Tätigkeit als Aufsichtsorgan auszuüben. An dieser Stelle noch einmal Herzliche Gratulation allen Teilnehmern! Universum Filmproduktion „Genpool der Alpen“ Am 22. Juni 2010 fand im ORF Lan- desstudio die Preview des TV-Films aus der Reihe ORF UNIVERSUM über „Alpenzoo- Genpool der Alpen“ statt. Der Tiroler Fischereiverband war Förderer dieses Projektes und konnte sich und die durch den TFV geleisteten Projekte erfolgreich im Film präsentieren. Einer der Themenbereiche bezog sich auf das weltweit einzigartige Kaltwasser-Aquarium im Alpenzoo, die Fischzucht in Thaur und die damit einhergehenden Aktivitäten des Alpenzoo in Zusammenarbeit mit dem Tiroler-Fischereiverband zur Rettung der InnÄsche und zur Bestandsvermehrung der „Ur-Forelle“. Zu diesem Zweck wurde die enge Zusammenarbeit zwischen dem TFV und dem Alpenzoo, im Rahmen des Äschenprojektes, vom Fang der Mutterfische, Abstreifen, Schlupf und Entwicklung der Jungfische bis zum Ausbringen der Setzlinge in einem angepasstem zeitlichen Rahmen dargestellt. Kriterienkatalog Die Tiroler Landesregierung hat sich mit der Energiestrategie 2020 für eine Steigerung der Energieeffizienz zum verstärkten Ausbau heimischer, erneuerbarer Energieträger im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ausgesprochen. Seit Mai 2009 befasst sich ein interdisziplinäres ExpertInnenteam mit der Ausarbeitung eines KriterienkatalogEntwurfes für eine zukunftsorientierte Wasserkraftnutzung in Tirol. Dieser Entwurf ist die Basis für die künftige Diskussion, zu deren aktiver Beteiligung auch der Tiroler Fischereiverband eingeladen wurde. Seit April bis Oktober 2010 fanden demnach Fachgespräche mit Vertretern der einzelnen Fachbe- TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 DAS TFV-JAHR 2010 IM RÜCKBLICK Aufsichtsfischerkurs 2010. Aufsichtsfischerkurs in der Tierarztpraxis von Dr. Angerer. reiche statt, seit Juli werden gemeinsame Gespräche und Diskussionen über die Bewertung und Gestaltung der einzelnen Kriterien geführt. Die Einarbeitung der von Seiten des Tiroler Fischereiverbandes vorgeschlagenen und geforderten Kriterien- speziell die Sachbereiche Naturschutz und Gewässerökologie betreffend- ist allerdings nicht zur Gänze zufriedenstellend. Inwiefern diese geforderten Kriterien nun schlussendlich in den fertigen Kriterienkatalog eingearbeitet werden, ist uns unklar. Die weitere Vorgehensweise und Fertigstellung des Kriterienkataloges ist unklar und wird wohl in einer gewissen Eigenregie der Tiroler Landesregierung erfolgen. Schulführung in der Fischzucht Thaur Inn.day – Familienerlebnis am Inn Der WWF und seine Kooperationspartner von der.inn (Tiroler Fischereiverband) konnten Anfang Juli 2010 wieder erfolgreich zu einem Familienerlebnistag an den Rietzer Innauen laden. Ziel der Veranstaltung sollte wieder sein, die Bevölkerung, insbesondere die Kinder, auf das Thema „ Inn und seine Arten“ hinzuweisen und zu sensibilisieren. Gerade die Rietzer Innauen sind mit dem geplanten Wasserkraftwerk der IKB von nachhaltigen und möglichen irreversiblen Eingriffen in die Struktur und somit des gesamten Lebensraumes für diverse Tier- und Pflanzenarten gefährdet. Der Tiroler Fischereiverband konnte mit verschiedensten Plakaten und Schautafeln den Besuchern vor allem die Artenvielfalt im Inn und die Problematik mit den Anbindungen der Seitengewässer näher bringen. TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 Am 22.September besuchten 60 Volkschulkinder die Fischzucht in Thaur. Niki Medgyesy erklärte den Kindern die Aufzucht der Fische, zeigte ihnen die Teiche, fütterte mit ihnen die Forellen und Äschen, und beantwortete ihre Fragen. Die Kleinen zeigten reges Interesse am "Biologieunterricht im Freien" und vielleicht wird aus dem Einen oder Anderen ein Petrijünger der Zukunft. Neben den hier erwähnten Tätigkeiten des heurigen Jahres, haben wir noch viele weitere Serviceleistungen über die Geschäftsstelle des TFV vollbracht. Nicht zu vergessen ist auch die viele Arbeit unserer Fischereibezirke und Bezirksrevierausschüsse, die sie in unzähligen Stunden ehrenamtlich für den Tiroler Fischereiverband geleistet haben. So wurden auch heuer wieder in allen 8 Fischereibezirken Unterweisungsveranstaltungen abgehalten, durch welche wir wieder eine hohe Anzahl an neu dazu gekommenen FischerInnen im TFV begrüßen dürfen. Familienerlebnistag am Inn. Äschenbesatz am Inn. Äschensetzlinge. Das war das Jahr 2010 im Tiroler Fischereiverband. Wir wünschen von Seiten der Obmannschaft und des Vorstandes, sowie von den Bezirksrevierausschüssen und der Geschäftsstelle des TFV ein Frohes Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2011. Jungäschen. 25 BUCHBESPRECHUNGEN Francis Ray Hoff Richard Weixler Markus Bötefür Vom Hacken in die Pfanne Garten-und Schwimmteiche Bau-Bepflanzung-Pflege Erfolgreich angeln an Stau- und Baggerseen Leopold Stocker Verlag ISBN 978-3-7020-1177-2 Markus Bötefür BLV; ISBN 978-3-8354-0671-1 Vom Paradies im eigenen Garten- einer Verbindung aus Badefreude, Möglichkeit der Naturbeobachtung und Erholungsort – träumen viele. Wie man dazu kommt, was man dazu selber beitragen kann und welche Kategorien der Ausführung es dabei gibt, finden Sie in diesem umfassenden Praxisbuch. Dieser Praxis-Ratgeber ermöglicht es Ihnen an Seen und Talsperren gute Angelplätze zu erkennen. Der Autor Markus Bötefür gibt Grundlagenwissen zum Angeln an Stauseen, Baggerseeen, Talsperren, Gebirgs-und Flachlandseen weiter. Erkennen sie diese wahren „Hotspots“ in Steilufern und Sandbänken, Schilfufern und Seerosenfeldern und lernen sie über die wichtigsten Zielfische, deren Lebensweise und die jeweils geeigneten Fangmethoden. Die beschriebenen Tricks und Kniffe lassen sich leicht umsetzen und erfordern nicht mehr als die vorhandene Standartausrüstung. Frisch gefangene Fische köstlich zubereiten BLV ISBN 978-8354-0658-2 Wenn sie ihren Fang so frisch wie möglich genießen wollen, nach einfachen, bodenständigen Rezepten suchen die auch für Ungeübte gut nachvollziehbar sind, dann ist diese Sammlung von 100 Fischrezepten das Richtige für Sie! Von den ersten Arbeitsschritten nach dem Fang – z.B. Entschuppen, Ausnehmen und Filetieren bis hin zum Grillen, Braten oder Räuchern wird die Zubereitung anhand von Bildserien gut erklärt und das Ergebnis ist denkbar einfach nachzumachen. Petri Heil und guten Appetit! Planung, Bauausführung, Einrichtung, Bepflanzung, Wartung und Pflege…. Mit diesem wunderschön illustrierten Führer gelangen sie Schritt für Schritt zu ihrem Gartenteichparadies! Salmoniden DVD Serie Erfolgreich angeln Nr. 17 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG; ISBN 3-440-10530-X Bachforellen, Äschen, Lachse: Nennt man diese Fische, sind Angler elektrisiert. Jens Ploug Hansen, selbst ein international bekannter Salmoniden-Angler zeigt in diesem Film wie die Fische aussehen, wie sie leben und vor allem wie man sie fängt. Wir begleiten ihn an die Gewässerläufe und Seen mit Bach-und Regenbogenforellen, treffen auf Äsche und Bachsaibling, den Seesaibling bis hin zum Meer auf die Meerforelle. Nach Norwegen und Alaska führt uns der Weg hin zum König der Fische – dem Lachs. Unvergessliche Höhepunkte eines Anglerlebens, in der herrlichen Natur, wo die Luft frisch und das Wasser kristallklar ist. 26 TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 JUGENDFISCHEN Jugendfischen in Prutz Am 5.September fand das alljährliche Jugendfischen statt. Nachdem alle Nachwuchsfischer mit dem notwendigen Zubehör ausgestattet waren und jeder genügend Köder hatte hieß es "Petri Heil". Es zeigte sich bald, dass die Jungfischer sehr geschickt mit Rute und Haken umgehen konnten. Zur Belohnung durfte sich jeder zwei Fische mit nach Hause nehmen. Beim abschließenden Grillfest konnte jeder Jungfischer seinen Fang präsentieren und sich noch für den Heimweg stärken. Die Kinder waren allesamt sehr begeistert und voller Ehrgeiz dabei. Jeder konnte seine Fähigkeiten unter Beweis stellen, oder seine Technik verfeinern. Auch für die Veranstalter war es ein toller Erfolg. Alle freuen sich schon auf das nächste Jahr, wenn der Fischereiverein „Petri Heil“ wieder zum Jugendfischen einlädt. Kinderfischen in Gerlos am 28.08.2010 Wie sollte es heuer auch anders gewesen sein, hatte Petrus kein Einsehen mit dem Wetter und schickte uns das feuchte Nass in Kübeln von oben. Wir dachten, dass bei diesem Wetter keine 10 Kinder am Fischen teilnehmen würden, doch wir wurden eines anderen belehrt. 29 Kinder wollten unbedingt einen Fischertag erleben, egal was von oben kommt. Da wir für diese Fälle gut gerüstet sind, wurde die Veranstaltung wieder ein voller Erfolg und ein besonderes Erlebnis für die Kinder. Es wurden 13 Regenbogenforellen und 8 Barsche auf die Schuppen gelegt. Auf diesem Wege ein besonderer Dank an das Organisationsteam mit: Hauser Hanspeter, Hauser Margret, Höfer Manni, Offner Harry, Schiestl Christa, Schiestl Johann; sowie unseren Sponsoren: Tiroler Landesfischereiverband, Revierbesitzer Platzer Franz, Angelgeräte Ges.m.b.H Gesa, Fischereibedarf Baumann, Gasthof Schöne Aussicht, EZEB Bäckerei, Jausenstation Seehüter Schriftführer Johann Schiestl, Fischerclub Petri Heil Zillertal TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 27 STARKE FÄNGE IN TIROL – WIR WÜNSCHEN PETRI HEIL! Ungewöhnlicher Fang einer Aalrutte am Inn bei Silz Äschenfang im Inn-Revier Datum: 5.10.2010 Größe: 59 cm Gewicht: ca. 1,5 kg Köder: Bienenmade Leopold Jura, Völs Länge: 50 cm Gewicht: 1,24 kg Gefangen am 26.10.2010 Wir gratulieren unserem Clubkameraden! Kainz Friedl Forelle aus der Vils im Tannheimertal Einen seltenen Fang hat der Fischer Thomas Walzthöni am 29.8.2010 gemacht. Hierbei handelt es sich um einen Huchen. Ein seltenes Exmplar. Zangerle Serafin Zwei starke Fänge am Walchsee Huchenfang im Inn-Revier Roppen 1.) Seeforelle 57 cm 2,6 kg am 1.5.2010 gefangen auf Hegene von Hr. Bramböck Alexander aus Breitenbach Datum: 26.09.2010 gefangen von Dr. Markus Schröcksnadel ca. 70 cm lang! Der Huchen wurde natürlich wieder schonungsvoll zurückgesetzt. ! Fischart: Barbe; Größe: 75 cm Köder: Bienenmade auf Grund Fänger: Erwin Rohregger / Kramsach Der Drill dauerte mit der Forellenrute u. dem 20er Vorfach ca. eine Stunde. Der Fisch wurde selbstverständlich wieder schonungsvoll u. wohlbehütet in sein Elemet zurückgesetzt. PS: Bereits eine Woche zuvor habe ich etwas flussabwärts eine Barbe mit 47 cm gefangen – also das Barben-Wiederansiedelungsprojekt scheint Früchte zu tragen! Erwin Rohregger Huchen Fänger: Kurt Untersteggaber mit der Fliegenruthe auf Streamer. Größe: 65 cm Gewicht: 3,3 kg Petri Heil Koch Andreas Seltener Barbenfang im InnRevier 5021 (Kundl) Wenn auch Sie Ihren „starken Fang aus heimischem Revier“ hier abgebildet sehen wollen, dann senden Sie uns doch bitte Ihr Foto an die Redaktion des TFV. 2.) Hecht 100 cm 8,5 kg am 16.6.2010 gefangen auf Kunstköder von Hr. Ager Tom aus Ebbs (8828jpg) Petri Heil O. David - Fischereiaufseher ! Teilen Sie uns bitte auch einige Informationen zum Fang mit. Zum Beispiel: Wer hat das Tier wann gefangen, welche Fischart ist es (am Foto oft schlecht zu erkennen), wo wurde der Fang gemacht (welches Revier), Länge, Gewicht, welchen Köder bzw. welche Methode, usw. … 28 TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 TERMINANKÜNDIGUNGEN ++ WICHTIGE TERMINE ++ WICHTIGE TERMINE ++ 14.3.2010 – 13.2.2011 Aliens – Pflanzen und Tiere auf Wanderschaft Sonderausstellung im NÖ Landesmuseum. Info: NÖ Landesmuseum, 3100 St.Pölten, Kulturbezirk 5, www.landesmuseum.net. Dienstag bisSonntag 09:00-17:00 Uhr. 17.1. – 4.2.2011 Fischereifacharbeiterkirs, Modul II BAW-Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling 18, 5310 Mondsee Tel.: 06232/3847, E-Mail: [email protected] 18. – 19.1.2011 Fortbildungstagung für Fischhaltung und Fischzucht Schlossberghalle - Stadt Starnberg Info: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Fischerei, Weilheimer Str.8 82319 Starnberg, Tel.:0049 (0)8151/2692-121 http://www.LfL.bayern.de (Das Fachprogramm wird in Heft 11/12, 2010 veröffentlicht) 11. – 13.2.2011 Jaspowa & Fischerei und„absolut allrad 2011 Fixtermin für Jäger, Fischer und Naturliebhaber in der Messe Wien. Info: www.jaspowa.at/presse/pressetext.html?id=738 24. – 27.2.2011 Hohe Jagd & Fischerei in Salzburg Fixtermin für Jäger, Fischer und Naturliebhaber in der Messe Salzburg. Info: www.hohejagd.at 4.3. – 6.3.2011 7. ÖKF FORUM 2011 auf der LWK in Linz/OÖ. TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 29 WAS BRAUCHT MAN, UM IN TIROL FISCHEN ZU DÜRFEN? Was braucht man, um in Tirol fischen zu dürfen? Die Fischerkarte Natürlich eine Fischerkarte, im Normalfall ist das eine Gästekarte (Tageskarte). Sie wird vom Revierinhaber, Pächter oder Bewirtschafter ausgegeben. Es gibt auch Namenskarten (Jahreskarten), diese werden über die zuständige BH ausgegeben. Unverbindlich haben wir auf unserer Homepage www.tirolerfischereiverband.at Adressen von Fischereikartenausgabestellen veröffentlicht. Fachliche Eignung Wer in Tirol fischen will, muß fachlich geeignet sein. Diese Eignung erwirbt man mit dem Besuch einer Unterweisung, die die Fischereirevierausschüsse jährlich, meist im April oder Mai, durchführen. Eine Fischereiprüfung oder Unterweisung eines anderen Bundeslandes, die mindestens den gleichen Umfang hat, wird als gleichwertig anerkannt. Eine bloße Lizenz, die nur eine Abgabe bestätigt, ist zu wenig! Der Fischereiberechtigte, Pächter oder Bewirtschafter ist verpflichtet, vor Ausgabe der Karte die Voraussetzungen zum Fischen zu prüfen. TFV-Mitgliedschaft Jeder Fischer, ob Namens- oder Gastkartenbesitzer, ist Pflichtmitglied beim Tiroler Fischereiverband. Er muß dazu vor der Abholung der Fi- scherkarte bei Gästekarten € 25,– (Jugendliche € 10,–) und bei Namenskarten € 50,– an den Tiroler Fischereiverband überweisen. Die Einzahlungsbestätigung ist mitzunehmen und auf Verlangen dem Aufsichtsfischer vorzuweisen. Einzahlungsscheine liegen bei den Fischereiberechtigten, Pächtern oder Bewirtschaftern und bei den BH’s auf und können auch über die Geschäftsstelle des Tiroler Fischereiverbandes bezogen werden. Mitglieder welche namentlich erfasst wurden, bekommen automatisch die Einzahlungsscheine zugesandt. Was ist beim Fischen mitzuführen • Eine gültige, revierbezogene Fischerkarte (Gast- od. Namenskarte) • Die Unterweisungsbestätigung des Tiroler Fischereiverbandes • Einzahlungsbestätigung an den Tiroler Fischereiverband (10, 25 od. 50 €) • Lichtbildausweis (z.B: Führerschein) • Fangkarte mit Revierangaben und Vorschriften Organisation der Fischerei in Tirol Die Fischerei in Tirol ist ein Privatrecht. Dazu sind die Gewässer in ca. 400 Reviere eingeteilt. Die Fischerei ist ein für jedes Revier im Grundbuch eingetragenes Recht, das unabhängig vom Grundbesitz ist. Die Nebengewässer sind dem jeweiligen Revier zugehörig. Es gibt also kein Gewässer in dem man ohne Erlaubnis fischen darf. Die Reviere werden von den Bezirkshauptmannschaften in einem Fischereikataster geführt. Darin ist neben der Lage auch der Besitzer, Pächter oder Bewirtschafter sowie der für jedes Revier namhaft gemachte Aufsichtsfischer vermerkt. Der Aufsichtsfischer darf alle mit der Fischerei zusammenhängende Geräte, Fänge, Papiere usw. kontrollieren! Für jedes Revier stellt die Behörde eine limitierte Zahl an Fischerkarten aus. Namenskarten gelten für das ganze Jahr, nur für eine Person (mit Lichtbild). Gästekarten (Tageskarten) können vom Fischereiberechtigten, Pächter oder Bewirtschafter jeden Tag ausgegeben werden. Sie gilt nur im angeführten Revier für die betreffende Person an einem Tag. Für Angelteiche werden vom Angelteichbetreiber Erlaubnisscheine ausgestellt. Für die lokale Wahrung der Interessen der Fischer und der Fische sorgen die Bezirksrevierausschüsse. Die gesetzliche Grundlage ist das Tiroler Fischereigesetz und die dazuge hörige Durchführungsverordnung. Zur Organisation der Fischerei in Tirol wurde der Tiroler Fischereiverband in Innsbruck, Ing.-Etzel-Straße 63, Tel. & Fax: 0 512 / 58 24 58, E-Mail: [email protected], eingerichtet (Geschäftsstelle). Die wichtigsten Schonmaßnahmen: Die angeführten Mindestmaße, Fangzeiten und die Führung einer Fangkarte stellen nur den gesetzlichen Mindeststandard dar, die einzelnen Revierinhaber haben fast immer weiter gehende Vorschriften und Einschränkungen (z.B. Fliegenfischen), die unbedingt einzuhalten sind! 30 TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 WERBUNG Frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! wünscht Ihr Tiroler Fischereiverband! „BISS“ Angelcenter Alles für den Angler & Fliegenfischer Ruten und Rollen von Balzer, Chub, Grey’s, Amundson, Byron, Hardy u. a. Chub Karpfenzubehör, alles für die Hegenefischerei, Jig’s, Lebendköder Große Auswahl an Nymphen, Streamer, Nass- und Trockenfliegen Zubehör für den Fliegenfischer: Loon, Dr. Slick, Byron, Hardy&Fishpond Watbekleidung und ein großes Sortiment für den Fliegenbinder (Wapsi) Fliegenfischer Einsteigerkurse (Termine auf Anfrage) 6380 St. Johann, D. Wieshoferstrasse 11 Tel. & Fax: 05352/61885, E-Mail: bissangelcenter@aon. at Öffnungszeiten: MO. – FR. 900 – 1230 & 1430 – 1800 Uhr, SA. 900 – 1230 Uhr Fischwasser Südtirol Fischereirecht am linken Talufer nahe Bozen (im Abschnitt 239b des Südtiroler Gewässerverbandes) zu verpachten oder zu verkaufen! Zuschriften unter Chiffre Nr. 1/2010 an den Tiroler Fischereiverband, Ing.-Etzel-Straße 63 – 65, 6020 Innsbruck ++ VERBANDSBEITRAG 2011 – EINZAHLEN ++ Der Verbandsbeitrag ist die einzige Einnahmequelle des Tiroler Fischereiverbandes und per Tiroler Fischereigesetz festgelegt. Durch Ihre Einzahlung ermöglichen Sie uns die Arbeit für die Fischerei in Tirol, in gewohnt guter Qualität fortzuführen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an unsere treuen Mitglieder! Für Namenskartenfischer € 50,– für Gastkartenfischer € 25,– und für Jugendliche (unter 18 Jahren) € 10,– Diesem Heft liegt ein Erlagschein bei! Bitte füllen Sie den Erlagschein vollständig und korrekt aus. Damit helfen Sie uns Ihre Mitgliedschaft korrekt zu führen. Nicht vollständig bezahlte Mitgliedsbeiträge bedeuten einen erhöhten Aufwand für die Arbeit der Geschäftsstelle und es kann somit zu Verzögerungen und Problemen in der Abwicklung der Zahlungskorrekturen kommen. Fischen Sie mit dem „Biber Schorsch“ weltweit! www.angelreisen-welt.eu Tel.: (0049) 8745-91163 TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010 31 TERMINVORSCHAU 2011 ++ MESSEVORSCHAU 2011 ++ 9. – 10.4.2011 6. Internationale Erlebniswelt Fliegenfischen SA. 9.4.2011 von 9:00 bis 18:00 Uhr; SO. 10.4.2011 von 9:00 – 17:00 Uhr Veranstaltungsforum Fürstenfeld / Kloster Fürstenfeld nahe München, Fürstenfeld 12, D-82256 Fürstenfeldbruck Besucher aus 20 Ländern, ca. 86 Aussteller präsentieren 140 Marken. Wurfdemos für Ein- und Zweihandruten, Fliegenbindevorführungen, Fachvorträge, Rutenbau, Kinderfliegenbinden, Damenprogramm, neutrales Einsteigerprogramm u.v.m. Details unter www.erlebniswelt-fliegenfischen.de ++ UNTERWEISUNGSTERMINE 2011 ++ INNSBRUCK Unterweisung: Anmeldungen: 6.3.2011 im GH. Sandwirt, Reichenauer Straße 151. Beginn 9:00 Uhr Herr Albert Held, Ibk. Burggraben, Tel.: 0512/586327 IMST Unterweisung: Anmeldungen: im Frühjahr 2011 Bekanntgabe auf der Homepage des TFV ++ WICHTIGER AUFRUF ++ Im Jahr 2011/2012 wird es zu einer Novellierung des Fischereigesetzes für Tirol kommen. Der TFV bittet daher die Chance zum Mitwirken wahrzunehmen und konstruktive Vorschläge für die Novellierung des TFG bei der Geschäftsstelle einzubringen. KITZBÜHEL Unterweisung: Anmeldungen: Kurs: 26.3.2011 in der „Grenzlandhalle“ in Kössen Hr. Lubach, Tel.: 0664/55 88 155 18.6.2011 „Fliegenfischer-Schnupperkurs für Anfänger“ REUTTE Unterweisung: Anmeldungen: 2. Bezirksvers.: 19.3.2011 im Veranstaltungszentrum Breitenwang, Beginn: 8:00 Uhr Tel.: 0664 / 8314726, Fax: 05634 / 20030, oder E-Mail: [email protected] 24.3.2011 im Gasthof Goldenes Lamm, Oberbach 14, Beginn 19:30 Uhr 23./24.2011 im Stadtsaal Landeck Bekanntgabe auf der Homepage des TFV SCHWAZ Unterweisung: im Juni 2011 Anmeldungen: Bekanntgabe auf der Homepage des TFV Bezirkshauptversammlung: 6.05.2011 im Gasthaus Neuhäusl in Hart i.Zillertal Beginn: 18:00 Uhr Bei allen Unterweisungen ist ein Kostenbeitrag von € 40,– pro Teilnehmer zu entrichten! Genauere Terminangaben für 2011, sowie für andere interessante Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des TFV unter der Adresse: www.tiroler-fischereiverband.at ++ FISCHEREIAUFSEHER 2011 ++ Der einwöchige Ausbildungskurs für zukünftige Fischereiaufsichtsorgane findet vom 9. – 14. Mai 2011 statt. Anmeldungen nimmt das Sekretariat des TFV ab sofort entgegen. Tiroler Fischereiverband, Ing. Etzel Str. 63-65, 6020 Innsbruck, Tel./Fax: 0512/582458, E-Mail: [email protected] 32 27. – 29.5.2011 Veranstaltungsort: Hotel „Zellerhof“, Seestraße 5, A-3293 Lunz am See Veranstalter: ARGE ProFisch, Helmelbodenstraße 7, A-3293 Lunz am See Vortragende: LANDECK Unterweisung: Anmeldungen: ++ SEMINAR FLUSSKREBSE ++ Ing. Johannes Hager, Fischereisachverständiger, Autor des Buches „Edelkrebse“ Reinhard Pekny, Flusskrebszüchter Autor „Rote Liste NÖ: Flusskrebse“, „Krebse im Aquarium“ Anmeldeschluss: 14. Mai 2011 Seminargebühr (inkl. Krebsessen): € 255,– Hotel „Zellerhof“: 2 Übernachtungen mit VP im EZ: € 110,–, im DZ: € 90,– Die Zimmerreservierungen werden entsprechend der Anmeldung von uns durchgeführt. Die Zimmerabrechnung erfolgt direkt vor Ort. Bankverbindung: Sparkasse NÖ Mitte, BLZ: 20256, Kontonr.: 03500075019 BIC: SPSPAT21, IBAN: AT142025603500075019 IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber & Redaktion: Tiroler Fischereiverband, Ing.-Etzel-Straße 63, 6020 Innsbruck, Tel. u. Fax: 0 512 / 58 24 58. Redaktionsleitung: Mag. Evelyn Holzer Herstellung: Druckmanagement Wolfgang Herzig, 6020 Innsbruck Druck: Walser Druck KG, 6410 Telfs TFV-Mitteilungen Nr. 2/2010