«Big Boy» – die grösste Dampflokomotive der Welt, der Gigant der

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«Big Boy» – die grösste Dampflokomotive der Welt, der Gigant der
«Big Boy» – die grösste Dampflokomotive der Welt, der Gigant der Schiene, ist als Modell im
Atelier Jörg Rohner in Sins während der Ausstellung «Schmuck und Bilder» vom 21. Mai bis
am 31. August 2017 zu bewundern.
«Big Boy» und die «Gotthardstrecke» der Rocky Mountains: Am 10. Mai 1869 hatte in
Promontory Point in Utah der historische Zusammenschluss zur ersten transkontinentalen
Verbindung zwischen New York und San Francisco stattgefunden. Die als Overland Route
bezeichnete Linie weist in den östlichen Rocky Mountains, wie die Gotthardbahn, zwei
riesige Bergstrecken auf.
Der Name «Big Boy» lässt die Herzen von Eisenbahnfans höherschlagen. Die legendäre
Dampflokomotive soll nun nach rund 50-jähriger Pause wieder in Betrieb genommen werden.
Riesig und schnell: Und sie waren nicht nur riesig, sondern auch schnell: Ausgelegt waren
sie für eine Geschwindigkeit bis zu 130 Stundenkilometern.
Sie hat ein Gesamtgewicht von etwa 540.000 Kilogramm, inklusive Tender ist sie mehr als
40 Meter lang: «Big Boy» ist eine Kraftmaschine. Jahrzehntelang zogen diese Dampfloks
schwere Güterzüge über die Berge der US-Staaten Wyoming und Utah. Die 25 «Big Boy»Lokomotiven legten Millionen von Kilometern zurück. Vor einem halben Jahrhundert wurden
sie ausgemustert – jetzt steht ihr Comeback bevor. Union Pacific lässt eine der
Zugmaschinen aufarbeiten. Sie soll später Sonderzüge ziehen.
Zum Vergleich: Die stärkste Dampflokomotive der SBB für den Gotthard, die C 5/6, "Der
Elefant", hat ein Dienstgewicht von 128 t und eine Leistung von 1620 PS.
Als berge man die Titanic: «Es ist so, als berge man die Titanic oder etwas anderes
Unglaubliches, von dem wir gedacht haben, dass es niemals passieren wird», sagt Jim
Wrinn, Redakteur des Eisenbahnmagazins Trains. «Etwas, was so gross, kraftvoll und
prächtig ist – wir haben nicht geglaubt, dass eine von ihnen zurückkommt.»
Die 25 «Big Boys» wurden in den Jahren 1941 bis 1944 im Auftrag von Union Pacific gebaut.
Der Spitzname stammt von einem der Arbeiter, der mit Kreide auf eine der Zugmaschinen
«Big Boy» schrieb. «Von diesem Tag an nannten alle diese Dampfloks Big Boy», berichtet
Ed Dickens jr., bei Union Pacific zuständig für die Unternehmensgeschichte. Unter seiner
Anleitung wird die Restauration der Dampflok in einer Werkstatt in Cheyenne in Wyoming
vonstattengehen. Nach den Worten des Historikers Gordon McCulloh waren die «Big Boys»
die grössten Dampflokomotiven, die im amerikanischen Westen unterwegs waren, sie
gehörten auch zu den grössten weltweit.
17. Mai 2016, Text Heinz Weibel