Zu Besuch bei den edlen Pferden

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Zu Besuch bei den edlen Pferden
Montag, 30. April 2012 | az | www.limmattalerzeitung.ch
Limmattal
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Zu Besuch bei den edlen Pferden
Nachrichten
Urdorf Der Pferderennstall Beliar gewährt Interessierten einen Blick hinter die Kulissen
Für das diesjährige Weinfest
vom 24. bis 26. August hat der
Gemeinderat den alljährlichen
Unkostenbeitrag in der Höhe
von 10 000 Franken gesprochen
sowie die generellen Bewilligungen erteilt, wie er mitteilt.
Die Verschiebung der Polizeistunde wurde am Freitag,
24. August, bis 2 Uhr, Samstag,
25. August, bis 3 Uhr bewilligt.
Zudem wurde dem Weinfest-OK
die Durchfahrtsbewilligung für
ein «Zügli» auf dem Strassengebiet der Gemeinde für den
Samstag erteilt. (AZ)
Uitiker Peter Kapp will sich ein Bild
machen: «Wenn wir im Wald spazieren, treffen wir immer wieder Pferde
an. Wir wollten einmal sehen, woher
die kommen und was dahinter steckt.
Ich bin beeindruckt.» Bruno Bauder,
Gemeindeschreiber von Uitikon,
hofft, dass dieser Anlass das Verständnis der Bevölkerung für den Stall im
Schüracker fördere. Die Aufregung
um den Pferdemist, so Bauder, habe
sich inzwischen gelegt.
VON FRANZISKA SCHÄDEL
Alles begann mit ein paar dampfenden Pferdeäpfeln auf den Waldwegen
von Urdorf und Uitikon. Spaziergänger hatten sich beschwert. Der Uitiker Gemeinderat lud zu einer Aussprache. Und schon war sie geboren,
die Idee eines Tages der offenen Tür
im Rennstall Beliar auf dem Hof «Im
Schüracker in Urdorf, wo Pferde für
Flachrennen trainiert werden.
Am Samstag war es nun so weit.
Viele Interessierte nahmen die Gelegenheit wahr, sich den Trainingsbetrieb erklären zu lassen und dem einen oder andren Vollblut den Hals zu
klopfen. Im Schüracker leben edle
Pferde. Es sind ausschliesslich Vollblüter, deren Stammbaum sich auf eine
«Schon meine Vorfahren
in der Slowakei haben
mit Pferden gehandelt.»
Miro Weiss, Trainer im Stall
Beliar
Herde von 3 Hengsten und 20 Stuten
im England des 18. Jahrhunderts zurückführen lassen. Trainer Miro Weiss
bereitet sie auf eine Karriere im
Schweizer Pferderennsport vor.
Tric und Trac, die beiden Hofhunde, begrüssen die Besucher mit Gebell
und es ist nicht klar, ob sie von den
vielen «Eindringlingen» begeistert
sind. Vor den Ställen drehen Jockeys
Aufwärmrunden auf ihren Pferden,
INSERAT
Der Tag der offenen Tür lockte viele Neugierige in den Stall Beliar.
bevor sie zum Lauftraining auf die
Rennstrecke entlang der S-Bahn-Linie
Urdorf-Birmensdorf reiten.
Kein Vergleich zu England
Barbara Bachofner, selber Besitzerin von 1/5 Rennpferd mit Namen Baseline, führt durch die Stallungen
und beantwortet die Fragen der Gäste. «Vor dem Rennen sollte ein Pferd
80 Prozent fit und 20 Prozent frisch
sein», erklärt sie und ergänzt: «Ein
guter Jockey gewinnt mit nur einer
Nasenlänge. Denn für jede Länge Vorsprung muss das Pferd an künftigen
Rennen bis zu einem Kilo mehr Gewicht tragen.» Natürlich interessiert
FSC
auch, wie viel ein Rennpferd kostet.
«Der Rennsport in der Schweiz ist
nicht zu vergleichen mit dem in
Frankreich oder England. Dort wird
schon mal bis zu einer Million Euro
für ein Rennpferd bezahlt», sagt
Weiss. Die Pensionäre im Stall Beliar
nehmen sich mit einem Wert von
50 000 bis 100 000 Franken dagegen
schon fast bescheiden aus.
Besucher, die Anstoss nehmen am
Pferdemist, sind unter den Gästen keine auszumachen. Hanspeter Kunz aus
Uitikon ist seit Jahrzehnten mit dem
Rennsport verbunden und er verrät,
dass er auf dem «Eidgenossen» seines
Vaters getauft worden sei. Auch der
Ein internationales Team
Miro Weiss trainiert zwischen 60
und 70 Pferde. «Schon meine Vorfahren in der Slowakei haben mit Pferden
gehandelt, sind Pferdekutschen gefahren», erzählt er. Weiss führt den Trainingsbetrieb seit Jahren zusammen
mit seiner Lebenspartnerin Ingrid Bult
und einem motivierten, internationalen Team von Mitarbeitenden. Einer
von ihnen ist Richard Dohnalek. Er
hilft den Jockeys beim Aufsitzen, mistet die Ställe aus und präpariert die
Bahn, auf der sich seine Schützlinge
die Kondition für die Rennen in Avenches, Fehraltorf, Frauenfeld, Aarau
oder Maienfeld holen. «Alles mach ich,
nur nicht reiten», grinst er und leert
schwungvoll seine Schubkarre voll
Pferdemist – dem Mist, der im Dorf
noch vor kurzem für so viel Aufregung
gesorgt hat.
Weitere Fotos finden Sie unter
www.limmattalerzeitung.ch
Oberengstringen Beitrag
für Weinfest gesprochen
Bergdietikon Inspektor
hat keine Beanstandung
Die Sozialversicherungsanstalt
des Kantons Aargau (SVA Aargau) hat die Arbeiten der Gemeindezweigstelle SVA einer
Inspektion unterzogen und einen Kontrollbesuch durchgeführt. Der Inspektor konnte
durchwegs eine positive Rückmeldung geben und kam zum
Schluss, dass die Sachbearbeitung auf der Gemeindezweigstelle zu keinerlei Beanstandungen führte, wie der Gemeinderat mitteilt. (AZ)
Dietikon 55 Autos waren
zu schnell unterwegs
Die Kantonspolizei hat bei einer
Geschwindigkeitskontrolle
an
der Bremgartnerstrasse 134 758
Fahrzeuge kontrolliert und dabei 55 Übertretungen geahndet,
wie der Stadtrat mitteilt. (AZ)