Symposiumsprogramm DDG Leipzig 2013

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Symposiumsprogramm DDG Leipzig 2013
08.–11. Mai Leipzig
Industriesymposium
InsuPad® – eine neue
Option zur Verbesserung der
Insulintherapie
Vortragssaal 5 „von Noorden“
08. Mai, 13: 30 Uhr bis 16 : 00 Uhr
Übersicht der Referate
13:30 – 16:00 UhrVortragssaal 5 „von Noorden“
Vorsitz: T. Haak, Bad Mergentheim
13:30 – 13:35 UhrEinführung
T. Haak, Bad Mergentheim
13:35 – 14:05 UhrPhysiologie der Insulinabsorption
L. Heinemann, Neuss
14:05 – 14:45 UhrErgebnisse der BARMER-Studie
A. Pfützner, Mainz
14:45 – 15:10 UhrPraktische Erfahrungen mit InsuPad®
K. Funke, Potsdam; G. Müller, Potsdam
15:10 – 15:35 UhrTherapiezufriedenheit mit InsuPad®
N. Hermanns, Bad Mergentheim
15:35 – 15:55 UhrInsuPad® – Sichtweise einer Krankenkasse
A. Karch, Barmer GEK Diabetesmanagement Mannheim
15:55 – 16:00 Uhr
Zusammenfassung
T. Haak, Bad Mergentheim
Einleitung Prof. Dr. med. Haak
Internist, Endokrinologe und Diabetologe
Chefarzt Diabetes Zentrum Mergentheim
Wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang:
1978 – 1979 Rettungssanitäter (berufsbegleitend)
1977 – 1980 Bankkaufmann
1980 – 1981 Volkswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
1981 – 1987 Humanmedizin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
1987 – 1994Facharzt für Innere Medizin
1996
Diabetologe, DDG
1996Schwerpunktbezeichnung Endokrinologe und Diabetologe
1996
Habilitation und Erhalt der Venia Legendi für das Fach Innere Medizin
18.10.2001Ernennung zum Professor für Innere Medizin durch den Präsidenten der
Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main
Berufliche Tätigkeiten:
1996 – 2000 Oberarzt des Diabetes-Schulungszentrums
1997 – 2000Oberarzt der Diabetes-Fußambulanz
1997 – 2000Leiter der Ausbildungsstätte Frankfurt für Diabetes-BeraterInnen
im Auftrag der Deutschen Diabetes-Gesellschaft
Seit 01.03.2000 Chefarzt der Diabetes-Klinik am Diabetes Zentrum Mergentheim
Prof. Dr. rer. nat. L. Heinemann
Science & Co, Düsseldorf
Wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang:
1972 – 1976
Verfahrenstechnik, Fachhochschule Düsseldorf
1976 Abschluss zum Diplom-Ingenieur (FH)
1976 – 1982 Biologie an der Universität Düsseldorf
1982 Abschluss zum Diplom-Biologen
1993 Promotion zum Dr. rer. nat. (summa cum laude)
1998 Habilitierung zum Privat-Dozent
2004 Ernennung zum apl. Professor
Berufliche Tätigkeiten:
1982 – 1985Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Physiologischen Institut unter der
Leitung von Prof. Dr. J. Haase, Universität Düsseldorf
1985 – 1999Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Ernährung und Stoffwechsel
im Zentrum für Innere Medizin und Neurologie unter der Leitung von
Prof. Dr. M. Berger, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
1999 – 2009Bis vor kurzem Teil der Geschäftsführung des Profil Instituts für
Stoffwechselforschung GmbH in Neuss
AktuellTeilhaber des Profil Instituts für Stoffwechselforschung GmbH in Neuss.
Associate Editor des Journal of Diabetes Science & Technology
13:35 – 14:05 Uhr
Physiologie der Insulinabsorption
Lutz Heinemann, Science & Co, Düsseldorf
Bei einer Mahlzeit kommt es bei Stoffwechselgesunden zu einem raschen Anstieg in der endogenen Insulin­
sekretion; die Menge an sezerniertem Insulin wird an die Menge absorbierter Kohlenhydrate angepasst. Dieses
komplexe prandiale Sekretionsmuster soll durch Applikation von Insulin in das subkutane Gewebe möglichst
so nachgeahmt werden, dass die postprandialen Glukoseexkursionen (PPG) möglichst gering ausfallen. Insbesondere bedingt durch die Stärke des Blutflusses im Gewebe, erfolgt die Insulinabsorption aus dem subkutanen
­Insulindepot relativ langsam, d. h. während und nach der Mahlzeit zirkulieren im peripheren Blut vergleichs­
weise zu niedrige Insulinkonzentrationen. Dadurch kommt es bei Patienten mit Diabetes, die eine Insulintherapie
durchführen, eher regelhaft zu erhöhten PPG-Verläufen. Diabetologen haben schon vor 30 Jahren die Forderung
nach „besseren“ Insulinen aufgestellt, dabei geht es vorrangig um eine raschere Absorption. Schaut man sich
die Vielzahl von Faktoren an, die einen Einfluss auf die Insulinabsorption haben, dann gibt es eine ganze Reihe
von Optionen, um dieses Ziel zu erreichen.
In den letzten Jahrzehnten standen Modifikationen des Insulinmoleküls selbst im Vordergrund, d. h. rasch wirkende
Insulinanaloga wurden entwickelt und werden heute intensiv in der Insulintherapie eingesetzt. ­Allerdings wird
selbst mit diesen noch keine optimale Abdeckung des prandialen Insulinbedarfes bei allen ­Patienten ­erreicht.
Deshalb gibt es eine ganze Reihe recht unterschiedlicher Bemühungen, sogenannte ultrarasch wirkende Insuline
zu entwickeln. Eine Option besteht darin, einen Anstieg im subkutanen Blutfluss durch eine Erwärmung des
Hautareals zu induzieren, unter dem das subkutane Insulindepot liegt. Es ist seit langem bekannt, dass z. B. durch
Auflegen eines Heizkissens eine signifikante Steigerung der Insulinabsorption erreicht werden kann. Dabei wurden
bisher allerdings noch keine Produkte entwickelt, die Patienten mit ­Diabetes im Alltag einsetzen können, um
eine kontrollierte und systematische Beschleunigung der Insulin­absorption mit diesem Ansatz zu erreichen.
Das innovative InsuPad® (für die Insulintherapie mit Spritzen/Pens) und InsuPatch-System (für Insulinpumpen­
therapie) bietet nun diese Option. In klinisch-experimentellen Studien wurde gezeigt, dass die lokale Applikation
von Wärme (38 bis 40 °C) für einige Minuten nach der ­Insulinverabreichung zu einer signifikanten Steigerung
der Hautdurchblutung führt. Diese ist mit einer Stei­gerung der Insulinabsorptionsrate korreliert, die zu einer
­Reduktion des PPG-Verlaufes bei Mahlzeiten­studien führt. Ob dieser positive Effekt unter allen Alltagsbedin­gun­
gen in gleichem Ausmaß auftritt und wie stark die dadurch induzierte Verbesserung in der Stoffwechsel­kon­trolle
insgesamt ist, gilt es durch geeignet angelegte klinische Studien zu belegen.
Insgesamt gilt es festzustellen: Unsere Kenntnisse zu den Details der Vorgänge bei der Insulinabsorption im
­subkutanen Gewebe sind eher gering und es findet kaum Forschung dazu statt. In Anbetracht der Verbesserungen bei der Insulintherapie, die möglicherweise erreicht werden können, wenn wir dies ändern, sollte eine
­Renaissance der Forschung zur Insulinabsorption initiiert werden.
Prof. Dr. Dr. A. Pfützner
Wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang:
1980 – 1990Studium der Medizin und Chemie (Diplom) an der Johannes-Gutenberg-Universität,
Mainz, und an der Johann Wolfgang von Goethe-Universität, Frankfurt am Main
1986 Promotion: Medizin an der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz
1998 Promotion: Chemie an der Rocheville University, Rocheville MA, USA
Berufliche Tätigkeiten:
1989 – 1992Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Chemotherapeutischen Forschungsinstitut
des Georg-Speyer-Haus in Frankfurt (AIDS Research)
Leiter der Abteilung Chemie und Ambulanzarzt der AIDS-Ambulanz
1992 – 1993Assistenzarzt der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen
an der Universitätsklinik Mainz
1993 – 1994Leiter der medizinischen Abteilung Endokrinologie der Fournier Pharma GmbH,
Sulzbach.
Fortsetzung der Klinikstätigkeit an der Universitätsklinik Mainz in Teilzeit
1994 – 1998Leiter der medizinischen Abteilung für Diabetologie der Lilly Deutschland GmbH,
Bad Homburg.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Innere Medizin, Endokrinologie und
­Stoffwechselerkrankungen der Universitätsklinik Mainz
1998 – 2000Vicepresident Medical & Marketing Europe und Deutscher Geschäftsführer der
MiniMed Inc. Sylmar, USA, Gründung des Instituts für klinische Forschung und
Entwicklung GmbH (ikfe GmbH), Mainz
seit 03/1998Geschäftsführer Forschung & Entwicklung des Instituts für Klinische Forschung
und Entwicklung (ikfe GmbH), Mainz
10/01 – 02/08Professor of Applied Clinical Research, University of Applied
Sciences, Rheinbach (FH Bonn-Rhein-Sieg)
seit 07/2007 Honorarprofessor für Klinische Forschung, FH Bingen, Bingen-Büdesheim
14:05 – 14:45 Uhr
Ergebnisse der BARMER-Studie
A. Pfützner, Mainz
Das InsuPad®-Gerät verbessert die Absorption von s.c. appliziertem Insulin mittels standardisierter Wärme­
applikation an der Injektionsstelle. Das Ziel dieser prospektiven, kontrollierten, randomisierten Studie war es,
die Auswirkung des Gerätes auf die tägliche prandiale Insulindosis und die Blutzuckerkontrolle bei Insulin­
behandelten Personen mit Diabetes (n = 160, intensivierte Therapie, nur kurz wirksame Analoginsuline) unter
­Alltagsbedingungen zu untersuchen.
In die Analyse konnten 145 Patienten mit intensivierter Insulintherapie (prandiale Tagesdosis > 60 IU) ein­ge­
schlossen werden (51 Frauen, 94 Männer, 13 Typ 1 und 132 Typ 2 Patienten, Alter: 61,6 ± 8,4 J., HbA1c: 7,2 ± 0,5 %,
Gewicht: 106,3 ± 18,6 kg). Zunächst wurde in einer vierwöchigen Vorlaufphase die Insulinbehandlung optimiert
und hinsichtlich der Dosis stabilisiert. Anschließend setzten die Patienten die Therapie für 3 Monate mit
(InsuPad®-Gruppe, n = 73) oder ohne (Kontrollgruppe, n = 72) das InsuPad®-Gerät fort.
In der Run-in-Phase sank der HbA1c von 7,2 ± 0,5 % auf 6,7 ± 0,5 % (p < 0,001). Er verbesserte sich bis zum Studien­
ende (Kontrolle: 6,31 ± 0,40 % InsuPad®: 6,25 ± 0,51 %; jeweils p < 0,001 vs. Baseline). Die Hypoglykämie­frequenz
(Werte < 63 mg/dL) war im Beobachtungszeitraum mit InsuPad® signifikant niedriger als in der Kontroll­gruppe
(3,3 ± 4,8/Patient vs. 6,2 ± 9,9/Patient, p < 0,05). Das Erreichen der verbesserten Blutzuckerein­stellung erforderte
in der Kontrollgruppe bei stabiler Basalinsulindosis (+2,9 %) eine um 8,1 % höhere tägliche prandiale Analog­
insulindosis (66 ± 32 U vs. 71 ± 38 U, p < 0,05). Bei gleicher Einstellung benötigten InsuPad®-Nutzer signifikant
weniger prandiales Insulin (-19,4 %; 70 ± 43 U vs. 55 ± 34 U; p < 0.001) bei praktisch unver­änderter Basal­insulin­dosis
(+3,4 %). Insgesamt stieg die Insulin-Tagesgesamtdosis in der Kontrollgruppe um 3,7 % an und fiel mit InsuPad®
um 8,6 % ab (p < 0,001 vs. Kontrolle).
Der Einsatz des InsuPad® unter Alltagsbedingungen führte bei gleicher verbesserter Stoffwechseleinstellung
zu einer signifikanten Reduktion der prandialen Insulindosis und der Hypoglykämiefrequenz im Vergleich zur
­Kontrollgruppe. InsuPad® könnte bei der intensivierten Insulintherapie helfen, die Therapieziele effizienter und
sicherer zu erreichen.
Dr. K. Funke
Wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang:
Dr. Klaus Funke
1960 – 1966
Medizinstudium HU Berlin
1966 – 1991
Arbeit im Bezirkskrankenhaus Potsdam
1972 Facharzt für Innere Medizin
1978 Subspezialist für Nephrologie
1991 – 1993 Internist in der Poliklinik am Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam
1993 – 2008 Leiter einer Diabetes-Schwerpunktpraxis
1997 Diabetologe DDG
2008 – jetzt Geschäftsführer der ikfe Studiencenter Potsdam GmbH
G. Müller
Beruflicher Werdegang:
1970 Examen als Kinderkrankenschwester
1981 Examen als Krippenerzieherin
1970 – 1991 Tätigkeiten im Bezirkskrankenhaus Potsdam und einer KITA
im Bezirkskrankenaus
1992 – 2009 Arbeit in der Diabetes-Schwerpunktpraxis der Poliklinik
Ernst von Bergmann, Potsdam
1995 Diabetes-Assistentin DDG
1997 Diabetesberaterin DDG
2010 bis jetzt: Tätigkeit als Study Nurse in der ikfe Studienzentrum
Potsdam GmbH
14:45 – 15:10 Uhr
Praktische Erfahrungen mit dem InsuPad®
K. Funke, Potsdam; G. Müller, Potsdam
Im Rahmen einer multizentrischen randomisierten Studie wurden bei uns 59 Patienten mit einer ICT gescreent,
­davon konnten 40 Patienten randomisiert werden: 21 Patienten kamen in die InsuPad®-Gruppe und 19 Patienten
in die Kon­trollgruppe (d. h. Fortführung der bisherigen ICT). Die Erreichung der vorgeschriebenen strengen
Zielkriterien zur Randomi­sation erforderten häufige Kontakte und Korrekturen der Insulindosierungen und hatten
einen er­heb­lichen ­Schulungsaufwand zur Folge. Die letzten Schulungen lagen unterschiedlich lange zurück
(im Schnitt 5 Jahre). Im Rahmen der Studie wurden die Patienten am häufigsten zwischen den Visiten 1 und 2
in Einzelschulungen beraten. Schulungsinhalte waren bei uns: Hypoglykämie; Wirkung der Insuline; Dosis­an­passung; Ernährung und BZ-Selbst­kontrolle mit Studienmessgerät; Umgang mit dem InsuPad®. Ursprünglich
war auch die Dokumentation der KHE/BE geplant, was sich jedoch als Problem erwies, da die meisten Patienten
ihre zugeführten KH nicht richtig abschätzen konnten, so dass darauf verzichtet werden musste. Die Patienten
spritzen nach Gewohnheit oder fest­gelegten Dosen; Zwischenmahlzeiten wurden selten mit Insulin abgedeckt.
Die post­prandialen Werte wurden nicht gemessen.
Die Einstellung auf das InsuPad® selbst machte keine Schwierigkeiten; es wurde gut angenommen. Die prakti­
schen Übungen mit dem InsuPad® und dem Klebepflaster erwiesen sich als hilfreich. Trotz anderslautender
Schulung wechselten einige Patienten aus Sparsamkeit nicht täglich das Klebepflaster, so dass der tägliche
Wechsel der Injektionsstellen deshalb nicht möglich war, was aber keinen Einfluss auf die BZ-Werte hatte. Die
Haftung des Klebepflasters war unter Alltagsbedingungen gut; die weiblichen Studienteilnehmer berichten
­sogar über gute Haftung nach Schwimmen oder Saunagang. Dagegen hatten einzelne männliche Studienteilnehmer Pro­bleme mit der Haftung bei starker Schweiß-Sekretion. 2 Patienten berichteten, dass Quaddeln durch
Injektion großer Insulinmengen nach InsuPad®-Einsatz nicht mehr beobachtet wurden. Als sehr hilfreich erwies
sich auch die Dosierungstabelle mit den Angaben zur Dosisreduzierung in verschiedenen Prozentschritten.
­Positiv war die Tatsache, dass die Studienteilnehmer der Verumgruppe 2 InsuPad® zur Verfügung hatten für
den Fall des techni­schen Versagens oder des Verlustes, was sehr selten eintrat.
Schon nach wenigen Tagen zeigten sich unter einer meist 30 % geringeren „Essinsulin“-Dosis (alle kurzwirkenden Insulinanaloga waren zugelassen) i. d. R. gute im Studienziel liegende BZ-Werte und eine Glättung der
­BZ-Tagesprofile. Es kam in den nächsten 3 Monaten trotz der Dosisreduzierung zu einer HbA1c-Senkung im
Schnitt von 0,61 %, in der Kontrollgruppe von 0,47 %. Die Patienten waren insgesamt begeistert von der Möglichkeit der Insulin­mengen-Einsparung mit konsekutiv reduzierter Zahl von Hypoglykämien und einer moderaten,
in Einzelfällen auch deutlichen Gewichtsabnahme. Da zunächst das InsuPad® nur im Rahmen der Studie zur
Ver­fügung stand, suchten einzelne Studienteilnehmer sogar nach selbst gebastelten Alternativen, um den
­guten Effekt der Wärmeanwendung weiter nutzen zu können.
Insgesamt ist der Einsatz des InsuPad® eine gute Möglichkeit zur Stoffwechsel-Verbesserung trotz InsulindosisReduzierung mit Glättung der BZ-Tagesverläufe und ermöglicht weniger Hypoglykämien und moderate Gewichtsabnahme, zumindest Gewichtskonstanz bei guter Akzeptanz von Seiten der Anwender. Es sollte rasch in die
tägliche Praxis eingeführt werden.
Prof. Dr. phil. Hermanns
Wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang:
1981 – 1986 Diplom in Katholischer Theologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
1982 – 1988 Diplom in Psychologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
1988 – 1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Psychologischen Institut und Promotion zum
Dr. phil. an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
1991 – 1995 Ausbildung in Verhaltenstherapie an der Bayerischen Akademie für Psychotherapie
1999Forschungsaufenthalt am „Health Science Center“ der „University of Virginia“, USA,
­gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (HE 3053/1-.1).
Erlangung der Venia Legendi für das Fach Klinische Psychologie
1999
Approbation als Psychologischer Psychotherapeut
1999 – 2001Habilitation an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg mit Unterstützung durch ein
­Habilitationsstipendium von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (HE 3053/1-.1).
­Erlangung der venia legendi für das Fach Klinische Psychologie
2007
Ernennung zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Bamberg
Berufliche Tätigkeiten:
1988 – 1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für klinische Psychologie an der
Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
1991 – 1995Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut der Diabetes Akademie
Mergentheim (FIDAM) und Koordinator der BMFT-Studie: Verhaltensmedizinische
­Behandlung und Prävention des Typ 2 Diabetes.
seit 1996
Leiter des Forschungsinstitutes der Diabetes Akademie Mergentheim
15:10 – 15:35 Uhr
Effekte einer lokalen Erwärmung der Insulininjektionsstelle
mit Hilfe des InsuPad® auf Therapiezufriedenheit und diabetesbezogene Belastungen
Hermanns, N.1, Kulzer, B.1, Pfützner, A.2 & Haak, T.1
1
Forschungsinstitut der Diabetes Akademie Mergentheim (FIDAM), Bad Mergentheim
2
Institut für Klinische Forschung und Entwicklung GmbH (ikfe GmbH), Mainz, Deutschland
Das InsuPad® erwärmt die Haut an der Insulininjektionsstelle lokal auf 38 °C. Dies führt zu einem schnelleren
Eintritt der Insulinwirkung und kann postprandiale Blutzuckerspitzen bzw. den Insulinbedarf reduzieren.
Da die Anwendung des InsuPad® mit einem Mehraufwand verbunden ist, wurde in einer randomisierten,
­kon­trollierten Studie untersucht, ob sich dieser auf Therapiezufriedenheit und diabetesbezogene Belastungen
­negativ auswirkt.
Methoden: Studienteilnehmer waren 135 Diabetiker mit einer intensivierten Insulintherapie. Durch Randomisierung wurden sie entweder einer Interventionsgruppe (mit InsuPad®-Nutzung) oder einer Kontrollgruppe
(ohne InsuPad®-Nutzung) zugewiesen. Beim 3-Monats-Follow-up wurden Fragebögen zur Therapiezufriedenheit (DTSQ) und zu diabetesbezogenen Belastungen (PAID) ausgefüllt. In der Interventionsgruppe wurde eine
­Änderung des Schmerzempfindens beim Insulinspritzen eingeschätzt.
Ergebnisse: In der Interventionsgruppe wurde trotz einer Senkung des Insulinverbrauchs um 19,4 ± 16,5 %
eine vergleichbare glykämische Kontrolle erzielt. Die Therapiezufriedenheit war in Interventions- (29,1 ± 6,7)
und Kontrollgruppe (29,6 ± 6,6; p = 0,720; Post-hoc-power = 0,82) vergleichbar. Patienten der Interventionsgruppe
(1,4 ± 1,2) berichteten eine signifikant geringere Häufigkeit niedriger Blutzuckerwerte als Patienten der Kontrollgruppe (1,9 ± 1,5; p < 0,05). Die Häufigkeit unakzeptabler hoher Blutzuckerwerte war in der Interventionsgruppe
geringer als in der Kontrollgruppe (1,9 ± 1,4 vs. 2,2 ± 1,5 p = 0,12). Beide Gruppen unterschieden sich bzgl. diabetesbezogener Belastungen nur marginal (19,3 ± 14,5 vs. 18,8 ± 18,9 p = 0,85, post-hoc-power = 0,85). Ein Drittel der
Patienten der Interventionsgruppe gab geringere Schmerzen beim Insulinspritzen an.
Diskussion: Die Analyse der „patient-reported outcomes“ zeigte keinerlei nachteilige Effekte des InsuPad® auf
Therapiezufriedenheit und diabetesbezogene Belastungen. Posthoc-Poweranalysen zeigten eine ausreichende
statistische Teststärke, um potenzielle Unterschiede in Bezug auf Therapiezufriedenheit oder diabetesbezogene
Belastungen zu entdecken. Durch das InsuPad® konnte das Auftreten milder Hypoglykämien deutlich reduziert
werden. Das Schmerzempfinden beim Insulinspritzen wurde bei einem Drittel der Studienteilnehmer durch die
Anwendung des InsuPad® reduziert. Zusammenfassend legen diese Ergebnisse nahe, dass Patienten die Benutzung des InsuPad® als vorteilhaft in Bezug auf die Vermeidung milder Unterzuckerungen und die Reduzierung
des Einstichschmerzes beim Insulinspritzen wahrnehmen.
Andreas Karch
BARMER GEK Hauptverwaltung
Diabetes-Management & -Hilfsmittelberatung
Beruflicher Werdegang:
1984 Schulabschluss mit Abitur
seit 01.08.1984 Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten
bei der BARMER Mannheim.
seit 01.04.1988 Marketingbereich Mannheim, Aufbau Marketingbereich
Jena/Thüringen und Leitung der Geschäftsstelle in Hockenheim.
01.07.1997 Hilfsmittelberater in der Regionalstelle „Vertrag“
Baden-Württemberg in Mannheim, Bereich Nordbaden.
01.01.2000 Bundesweite Hilfsmittelberatung und Diabetesmanagement.
­Konzeptionelle Leitung der innerbetrieblichen
Schulungen Hilfsmittel und Diabetes.
Themenbezogene Arbeitsschwerpunkte:
• V
ertrags- und Leistungsrecht im Diabetesbereich u. a. Blutzuckerteststreifen,
Insulinpumpen & CGM
• Konzeptionelle Ausarbeitungen u. a. Insulinpumpenbegutachtungen
• Interne Schulungskonzepte Hilfsmittel & Diabetes
• Externe Vortragsveranstaltungen Diabetes
•Versorgungs- und Beratungsqualität/Ausarbeitung verschiedener Konzepte
• M
itglied im VDBD und in der Arbeitsgemeinschaft Diabetes Technologie
(AGDT)/Arbeitsgruppe CGM
• u. v. m.
15:35 – 15:55 Uhr
InsuPad® aus Sicht einer Krankenkasse, der BARMER GEK
Als Krankenkasse begrüßen wir Innovationen, die in der Diabetes-Therapie dazu beitragen können, die Stoffwechsellage zu verbessern und den Patienten bei seinem Selbstmanagement zu unterstützen. Ein Ziel aller
­Beteiligten sollte es sein, dass durch eine verbesserte Einstellung mittel- und langfristig diabetesbedingte
­Folgeerkrankungen minimiert werden.
Es war das erste Mal, dass ein Hersteller sich vor einer Markteinführung über das Produkt mit uns austauschen
wollte. Das macht eine Krankenkasse natürlich neugierig. Unsere Meinung u. a. zum Studiendesign, das Thema
Hilfsmittelverzeichnis und auch den im Sozialgesetzbuch verankerten Punkt des Wirtschaftlichkeitsgebotes
­konnten wir in die Diskussion einbringen. Die Idee der Hauterwärmung an der Injektionsstelle klang spannend;
noch spannender jedoch waren die Möglichkeiten, was man damit erreichen kann. Schnelleres Anfluten des
I­nsulins, Verbesserung der postprandialen Werte, weniger Hypo- und Hyperglykämien, stabilere Blutzuckerwerte,
Verbesserung des HbA1c-Wertes, Gewichtsreduktion u. v. m. Schauen Sie sich doch bitte einfach die ­bereits
­abgeschlossenen Studien an. Die Ergebnisse sind vielversprechend und machen Lust auf mehr.
Nach den ersten Gesprächen in Wuppertal und Mannheim wurde schnell klar, dass die Chemie zwischen den
Beteiligten stimmte und die verschiedenen Interessen und Ziele gemeinsam erreicht werden können.
Neben zahlreichen Experten aus den Bereichen der Medizin und der Wissenschaft haben wir als BARMER GEK
die Studie zu InsuPad® mit unserem Know-how fachlich begleitet.
Ihre Fragen beantworten wir auf dem Symposium.
Aber auch gerne danach.
Vielen Dank.
Andreas Karch
BARMER GEK Hauptverwaltung Diabetesmanagement
Notizen
InsuLine Medical GmbH
Elmar Schäfer
Geschäftsführer
Rahnfelsstraße 3 • 68163 Mannheim • Germany
Phone +49 621 8 10 98 66 • Fax +49 621 8 32 63 01 • Mobile +49 176 32 52 48 19
[email protected] • www.insuline-medical.com