Jugendseite
Transcription
Jugendseite
Jugendseite Mittwoch, 15. Dezember 2010 | Nr. 290 7 . FESTIVAL FÜR FRANKOPHILE UND FILMFANS ............................................................................................................................................................................................................................................................................. „Cinéfetê“: Mit Filmen Französisch lernen Eine Projektklasse des Weilheimer Gymnasiums bringt das französische Filmfestival „Cinéfetê“ nach Weilheim. Von 16. bis 22. Dezember sind Filmfans, Frankophile und Freunde der französischen Sprache aus dem ganzen Landkreis ins Weilheimer „Starlight“-Kino eingeladen. VON CHRISTOPH ULRICH Vor lauter Hollywood vergisst man gern, dass Frankreich in Sachen „Kino“ nicht nur Pionierarbeit geleistet hat. Spätestens seit den Sechzigern ist der „Französische Film“ Stilrichtung und Gütesiegel zugleich. Kein anderes Land auf der Erde hat eine „Kinosteuer“ zugunsten der heimischen Filmemacher, in keinem anderen Land schauen sich so viele Menschen deren Produktionen an. Entsprechend bemerkenswert ist, dass eine Projektklasse des Weilheimer Gymnasiums zum mittlerweile zweiten Mal die „Cinéfetê“, ein internationales Jugendfilmfestival des „Institut Français“, ins Weiheimer „Starlight“-Kino bringt. „Vergangenes Jahr konnten wir über 600 Besucher begrüßen, dieses Jahr liegen uns bereits 500 Anmeldungen vor – es sieht also gut aus“, freut sich Anna Scharli, die am „P-Seminar Veranstalter & Filme: Die Gymnasiasten (li.), Anna Scharli und Szenen aus „Welcome“ (o. re.) und „À bout du souffle“. Französisch Q12“ teilnimmt. Deutsch- und FranzösischLehrerin Irina Paloncy-Egle leitet die neunköpfige Gruppe, der außer Anna Scharli auch Sophia Schelle, Naemi Sailer, Julia Stork, Reinhold Erdt, Tobias Kleine, Thiemo Masur, Maximilian Glienke und Julian Jaser angehören. Den Schülern fielen im Vorfeld die Aufgabengebiete „Werbung“ und „Vorbereitung“ zu. „Wir haben die Gymnasien Ettal, GarmischPartenkirchen, Schongau und Penzberg eingeladen, sowie die Oberlandschulen, die Volkshochschule und die Realschule“, erklärt die 18-Jähri- DER TIPP (1) ........................... DER TIPP (2) ........................... DIE NETZWELT ge. Außerdem sind die Schüler derzeit in Schulklassen unterwegs und bereiten anhand von pädagogischen Dossiers zu den Filmen die Schüler auf das vor, was sie auf der Leinwand erwartet. Der offensichtliche Nebeneffekt: So lässt sich unterhaltsam Französisch lernen: „Die Filme sind auf jeden Fall gutes Sprachtraining“, so Anna Scharli. Gezeigt werden der preisgekrönte „Ma vie en rose“ (geeignet für die Klassen 5 bis 13), der anhand der Geschichte des kleinen Ludovic erzählt, wie es ist, anders zu sein. Der Zeichentrickfilm „L’enfant qui voulait être un ours“ (Klassen 5 bis 13) handelt von einem kleinen Jungen, der von einer Eisbärenfamilie aufgezogen wird. „La première étoile“ (Klassen 5 bis 13), eine Komödie, handelt von einer schwarzen Familie, die trotz Geldsorgen unbedingt in Skiurlaub fahren möchte. Das Thema „Migration“ wird von „Welcome“ (ab Klasse 8) angegangen, von einem etwas anderen Weihnachtsfest erzählt „Quand tu descendras du ciel“ (ab Klasse 9). Die Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks „Les palmes de M. Schutz“ (ab Klasse 11) ist sozusagen gleich fächerübergreifend wertvoll: Sie handelt von den Physikern und Nobelpreisträgern Marie und Pierre Curie. Rasant geht’s in „À bout du souffle“ (ab Klasse 11) zur Sache: hier flüchtet ein Autodieb zusammen mit einer angehenden Journalistin vor der Polizei – im Paris der 60er Jahre. Das Festival startet morgen, bis heute in einer Woche gibt es theoretisch täglich um 9, 11, 14 und 16 Uhr eine Vorführung, zusätzlich zum regulären Abendfilm. Da es eine Mindestbesucherzahl gibt und manche Vorstellungen bereits von Schulklassen ausgebucht sind, empfiehlt sich vorab ein Anruf unter 0881/9011410. Mehr Information für Schüler und altersgerechtes Unterrichtsmaterial für Lehrer gibt es unter www.cinefete.de. ...................................................................................................................................................................................................................... Darf ich mein Date googeln? „eEtiquette“: Ein Portal kümmert sich ums Benehmen im Netz VON ANDREA SEEMÜLLER Geigen und mehr im Ausland. Kochen im Jugendhaus. DPA Mit Musik ins Ausland Zum Brunch ins „Come In“ Mit einem außergewöhnlichen Programm wartet der Verein „AFS“ im kommenden Jahr auf: Musikalisch Talentierte können Serbien und Tschechien als Austauschziel wählen, dort die jeweilige Kultur hautnah erleben und eine spezielle Schule mit Musikschwerpunkt besuchen. Grundsätzliche Kenntnisse sind gefordert, Genie ist nicht Voraussetzung. Bewerbungen über: www.afs.de. cu Kulinarisch geht’s in dieser Woche im Weilheimer Jugendhaus „Come In“ zu. Am Freitag, 17.12., kocht das Jugendhaus-Team wie jede Woche gemeinsam mit den Jugendlichen ein Abendessen. Treffpunkt zum Einkaufen ist um 16 Uhr. Am Samstag, 18.12., 11 Uhr, sind Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren zum gemütlichen Brunch (Unkostenbeitrag: 2 Euro) eingeladen. CU Muss man ein schlechtes Gewissen haben, wenn man eine „Kontaktanfrage“ auf Facebook ignoriert? Und welche Regeln gelten eigentlich bei Videokonferenzen? Sich in einem Zeitalter von Instant Messaging, Microblogging und Social Networking im Dschungel der modernen Kommunikationsmöglichkeiten zurechtzufinden, ist eine Herausforderung. Noch schwieriger fällt es vielen, keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen, denn der digitale Lifestyle verändert nicht nur unser Leben sondern oft auch unser Verhalten. In diesem Zusammenhang versucht das Online-Portal „eEtiquette“ (eetiquette.de), Von Oma höchstselbst auf Plastik gestickt: die Amberstix. das unter anderem von der deutschen Knigge-Gesellschaft unterstützt wird, eine Richtlinie zum Umgang mit FKN allen derzeit relevanten Kommunikationskanälen vorzugeben. Dort werden in kurzen Sätzen „Benimmregeln“ be- Ray Charles, Ryan Adams oder auch die Foo Fighters: Man kann schon verstehen, dass sie alle gern mal ein Lied mit Norah Jones aufnahmen. Welch’ vielfältige Duette und Kollaborationen da seit 2001 zusammenkamen, zeigt ...featuring Norah Jones (Blue Note). Und die vielfache Grammy-Gewinnerin kann sich zwischen Country, Jazz und Rock tatsächlich mit allen hören lassen. • Meist beim Jazz bleibt die niederländische Sängerin Fay Claassen. Songs von Björk und Miriam Makeba sind die Ausnahme auf ihrer CD mit der WDR Big Band: „Sing!“ (Challenge Records) überzeugt vor allem mit Standards wie „Tea for Two“ – und viel Bläserpower im Rücken. • Auch Youn Sun Nah ist einem guten Standard nie abgeneigt, etwa den oft gehörten „My Favorite Things“. Doch die aus Korea stammene Sängerin überführt jedes Stück in eine ganz eigene Klangwelt – technisch präzise und doch musikalisch frei, wie „Same Girl“ (Act Music) beweist. • Drei junge Freigeister fanden sich im Jazztrio (em): Pianist Michael Wollny, Bassistin Eva Kruse und Drummer Eric Schaefer. Ihr Auftritt „Live at JazzBaltica“ (Act Music) ist ein Beispiel, wie Jazz knistern kann – vielleicht gerade, weil die sympathischen Drei davor lange nicht zusammengespielt hatten. • „New African Soul“ nennt die in Sambia und den USA aufgewachsene Somi ihre Musik: „If The Rains Come First“ (Obliqsound) steckt voller warmer Klänge und ist von Jazzsängerinnen wie Nina Simone ebenso beeinflusst wie von den großen Stimmen Afrikas. Somis durchwegs selbst komponierte Songs sind stets eingängig – und doch von geradezu spiritueller Tiefe. • Noch ein Tipp, der in gar keine Schublade – passt: „Symphonicities“ (Deutsche Grammophon/Universal) lässt wieder mal den Genius Sting aufblitzen – mit einigen seiner Hits im Philharmoniker-Arrangement. Pop im ganz großen Stil. Magnus Reitinger DIE BÜCHER Föhn‘ mich nicht zu (Stephan Serin) „Um permanentes Chaos im Klassenraum zu vermeiden, muss den Schülern von der ersten Minute an klar sein, wer im Unterricht der Boss ist. In meiner siebten Klasse war das Murat. Aber danach kam gleich ich, denn ich war mit Murat befreundet.“ Junglehrer Serin versucht, vor seinen Berliner Schulklassen zu bestehen. In amüsant-überspitzten Anekdoten erzählt der Referendar mit Klumpfüßen von den täglichen Mühen, seinen Schülern etwas beizubringen – mit viel Sprachwitz und Ironie. Severin Strobl rororo / 255 Seiten / 9,95 e Benny Blu und die Geheimnisse Arkaniens (Doris Wirth) Spannende Fantasy-Saga und historischer Roman: Die neue „Benny Blu“-Reihe bietet beides. Auch Sachbuch-Einsprengsel finden sich im Abenteuer um die „Bucht des Vergessens“ – z.B. Wissenswertes aus der Welt der Piraten. Magnus Reitinger Norah, (em), Youn. ACT MUSIC/FKN Kinderleicht Wissen Verlag / 320 Seiten / 12.80 e Skurriles, Gezuckertes, Beschwingtes & Rockiges Wer mit einer wenig skurrilen Verwandtschaft gesegnet ist und nach den Feierlichkeiten Sehnsucht nach Abseitigem hat, dem gefällt bestimmt Ralph Ruthes Shit Happens Das Buch zum Fest mit allerlei absurden Cartoons um pechvögelige Weihnachtsmänner, Rentiere und Tannenbäume (Carlsen, 12 e). Wer’s verschenkt, kann es stilecht mit einer Postkarte aus dem 15-teiligen Shit Happens WeihnachtskartenBlock dekorieren (Carlsen, 4.95) Und wie immer eine Spur grotsesker zeichnet Joscha Sauer in Nichtlustig (Band 5, 12 e) – zwar wenig weihnachtlich, aber gewohnt nicht nichtlustig. Wie auch der große Nichtlustig-Wandkalender (Carlsen, 12.90 e) der mit Lemmingen, Yetis und Typen, die in Zwischenwänden wohnen, durchs Jahr führt. Auch von Joscha Sauer gibt es Postkarten in der selben Block-Form zum selben Preis. Sein Deckblatt ähnelt in Sachen „knallige Farben“ MITTWOCH, 15.12. Murnau Impro-Theater: Isar 148 in der Westtorhalle, 20.30 h. Penzberg Kino: „Pianomania“ (Doku). KinoP, 20 h. Raisting Tango-Fest: La Mariposa, jeder kann mittanzen, Eintritt frei. NBO-Café, 20 h. Weilheim Kino: „Soulboy“ (Jugendfilm). Starlight, 20.15 h. DONNERSTAG, 16.12. Habach Session. Village, 21 h. Huglfing Jodelfish (Josef Zapf & Co, alpenländische und europäische Volksmusik). Waldstraße 4, 21 h. FREITAG, 17.12. Dießen Festival: „The Nightmare Before Christmas“, mit Tenside, Grantig, Senses May Wither & Farewell To Arms. Juze, 20 h. Habach Konzert: Gambler (Coverrock). Village, 21 h. Huglfing Konzert: Camoz (Heavy Metal Christmas). Waldstraße 4, 21 h. Murnau Party: Kult-Giganten, aufgelegt von DJ Stef (Eintritt frei). Karma-Lounge, 21 h. München Party: Die Weilheimer Smaul-Helden legen in der Roten Sonne auf: Acid Pauli, Hometrainer und FC Shuttle, 23 h. züglich der Nutzung des Internets und des Mobiltelefons veröffentlichtn. Und in der Tat erweisen sich die meisten der dort angeführten Ratschläge – wie etwa die Empfehlung, nur Bilder im Internet zu veröffentlichen, die auch die eigene Mutter freigeben würde – als sinnvoll. Und andere als reizvoll: „Google Deine Verabredung nicht vor dem ersten Rendezvous – lass Dich wenigstens einige Tage lang verzaubern.“ SAMSTAG, 18.12. Amberstix zu gewinnen! Konzert: Lucky Fish (Sixties-Pop, München) und Like Loonies (Indie, München). Atomic Café, 21 h. Wir verschenken zweimal zehn „Amberstix“, das sind auf dem Prinzip der Statik funktionierende Plastik-“Aufkleber“. Einfach eine E-Mail mit einer fälligen OnlineRegel an: [email protected]. DIE POPKULTUR ..................................................................................................................................................................................................................... DER WUNSCHZETTEL (3) .............................................................. DIE MUSIK Von Jazz ganz intim bis Pop im großen Stil DER PLAN und „Knubbeligkeit“ dem Cover von Mariah Careys Weihnachtsalbum Merry Christmas II You. Das war’s aber auch mit Ähnlichkeit: die „First Lady des Pop“ kommt im Rahmen ihres Comeback am Weihnachtsalbum nicht herum – entsprechend süß, krachig und zuckrig bürstet sie „Little Drummer Boy“ & Co auf Hitparade. Stilechter, wenngleich nicht weniger poppig, schreitet Tom Gaebel auf Easy Christmas zu Werke und lässt, unverschämt ausgereift swingend, Schwieriges in vollendetem Fifties-Film-Flair leicht klingen. Sinatra & Co. würden Respekt zollen... Auf die normvollendeten Ideale der 50er folgten die wilden 60er – gern auch unterm Baum: Die Rolling Stones, längst familientaugliche Lordsiegelbewahrer ungestümen Rebellionsrocks, haben 1972 mit „Ladies & Gentlemen“ einen legendären Konzertfilm vorgelegt, der im Rahmen der legendären „Exile On Main Street“-Tournee entstand und jetzt neu aufgelegt wurde. Christoph Ulrich Habach Konzert: Nathaniel Peterson Blues Band (Memphis, USA). Village, 21 h. Huglfing Session. Village, 21 h. Murnau Tangofest, mit Pantango live und Tanz für alle. Westtor, 20.30 h. München Raisting Konzert: Root Bootleg (Fifties-Rock’n’Roll). NBO-Café, 20 h. Weilheim Weilheimer Festspiele: „Spiel’s nocheinmal Sam“ (Woody Allen). Stadttheater, 20 h – auch So., 18 h. SONNTAG, 19.12. Huglfing Konzert: Fiddler’s Fare (Irish Folk & Fiddle Tunes). Waldstraße 4, 21 h. Schongau Kino: „Der kleine Nick“. Lagerhauskino, 17 h (auch 25./26.12., 16 h). REDAKTION „die jugendseite.“ ...erscheint in Weilheimer Tagblatt, Penzberger Merkur und in den Schongauer Nachrichten. Kontakt: Münchener Straße 1 82362 Weilheim Telefon: 0881/189-41 Fax: 0881/189-18 E-Mail: [email protected] www.merkur-online.de/ jugendseite