die Berichterstattung der Lokalpresse

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die Berichterstattung der Lokalpresse
VILLINGEN-SCHWENNINGEN
Vesperkirche wieder offen
Schwenninger Beispiel macht Schule / Von jetzt an vier Wochen geöffnet
Mit einem festlichen Gottesdienst wurde gestern die sechste Schwenninger Vesperkirche
eröffnet. Vier Wochen lang bietet der Kirchenraum der Pauluskirche nun wieder täglich eine
warme Mahlzeit und viel Raum
für Begegnungen.
Schwenningen. Längst ist die Vesperkirche in Schwenningen zu einem
Markenzeichen in der Neckarstadt
geworden. Und auch bei der sechsten
Auflage der sozialen Erfolgsgeschichte bietet sich den Besuchern das gewohnte Bild. Es ist wie in all den Jahren zuvor auch schon: Eine gemütliche Atmosphäre macht die Pauluskirche zu einer beliebten Anlaufstelle
für Bedürftige und Solidaresser. Man
trifft sich, kommt schnell ins Gespräch und freut sich, dass es endlich
wieder Vesperkirchen-Zeit ist.
Bei den Verantwortlichen ist die
Nervosität der ersten Jahre längst
einem freudigen Gefühl gewichen.
Pfarrer Kurt Seemüller befindet sich
mittlerweile zwar im Ruhestand,
doch das gilt nicht für die Vesperkirche. Natürlich mache er hier ehrenamtlich weiter, ließ der engagierte
Mann auch gestern keinen Zweifel an
der Tatsache, dass die Vesperkirche
sein „Baby“ ist. Gemeinsam mit Pfarrer Andreas Güntter und Pfarrer Markus Grapke sorgt er also auch in diesem Jahr wieder dafür, dass die Erfolgsgeschichte Vesperkirche fortgeschrieben wird.
Doch das große Projekt ließe sich
zweifelsohne nicht verwirklichen,
wären da nicht die vielen freiwilligen
Helfer.
Rund 300 Ehrenamtlich sind es, die
in den nächsten vier Wochen für
einen reibungslosen Ablauf in der
Schwenninger Vesperkirche sorgen
werden. Und das unkonventionelle
Esslokal in der Neckarstadt ist längst
zu einem Vorbild für andere Kirchen
und Städte geworden. „Wir sind inzwischen zu Paten für weitere Vesperkirchen geworden“, berichtet An-
Wieder ein
Verletzter bei
Küchenbrand
Schon wieder gab es einen Verletzten bei einem Küchenbrand
in VS. Am frühen Samstagmorgen brach Feuer in der Schwenninger Bürkstraße aus.
Die drei Pfarrer Markus Grapke, Kurt Seemüller und Andreas Güntter stießen gestern auf den erfolgreichen Auftakt der Vesperkirche
2009 mit einer Tasse Kaffe an.
Foto: Eva Schmidt-Steinbach
dreas Güntter zufrieden. Gerade habe
die 15. Vesperkirche in Baden-Württemberg ihre Türen geöffnet, erzählen die Verantwortlichen, dass in diesem Jahr auch in Esslingen, Kirchheim-Teck und Ravensburg Vesperkirchen an den Start gegangen sind.
Alle haben sie sich in den vergangenen Jahren in Schwenningen umgeschaut und hier gesehen, wie ein solches Projekt reibungslos funktioniert.
Die Eröffnung der Schwenninger
Vesperkirche wurde von vielen Besuchern schon ungeduldig erwartet.
Schon während des Einräumens des
Kirchenraums sei so mancher Gast
um die Kirche geschlichen, um zu
schauen, wann es endlich wieder losgeht. Berührungsängste sind hier,
mitten in der Neckarstadt, längst kein
Thema mehr, und viele der Besucher
wissen auch schon genau, dass sie in
der Vesperkirche reden können.
Mittlerweile wissen die Gäste, dass
man hier auf offene Ohren, Interesse
und auch auf Hilfe trifft. Als eine
Unterbrechung der täglichen Routine
beschreibt Pfarrer Seemüller die Ves-
perkirche, und sein Kollege Güntter
bezeichnet das Projekt als einen
„Traum von einer Gemeinde“. Gestern jedenfalls feierte die sechste Auflage der Schwenninger Vesperkirche
wieder einmal einen erfolgreichen
Auftakt mit zahlreichen Bedürftigen
und ebenso vielen Solidaressern. Übrigens: „Gut geschmeckt, Freude gehabt, komme wieder, Danke“, konnte
man schon vor Jahren im Gästebuch
lesen und auch in diesem Jahr wird
man solche Einträge wohl wieder finst
den.
Dreifaches Helau für Narros
Fasnet trifft Karneval: Villinger eröffnen Prinzengarde-Jubiläum in Mainz
Villingens historische Fasnet hat
jetzt auch im Mainzer Karneval
einen Namen: 150 Uniform-,
Häs- und Trachtenträger eröffneten am gestrigen Sonntag in
der Mainzer Phönixhalle das
125-jährige Jubiläum der Prinzengarde.
Villingen-Schwenningen/Mainz.
Das gab es noch nie: 150 Villinger
Traditionsfasnachter fahren mit vier
Bussen nach Mainz und mischen dort
den Karneval auf. Und siehe: Mäschgerle und Prinzengarde, Wuescht und
Funkenmariechen, sie vertrugen sich
prächtig. Stehender Applaus schon
beim donnernden Einmarsch und
dann die Krönung: Die Prinzengarde
ruft ins Auditorium: „Auf die Villinger
Fasnacht drei kräftige Helau! Helau!
Helau!“
Das rauschende Fest in Mainz mit
der prominentesten Karnevalgruppe
am Rhein, der „Meenzer Prinzengarde“, es wurde zur Sause für die Geschichtsbücher. Das Morbile lässt die
Prinzengarde schnupfen, die Stadtund Bürgerwehrmusik spielt einen
donnernden Narromarsch mit 70
Musikern in Mainz, so einfach, aber
auch so eindringlich verbrüdert sich
die Narretei.
Den absoluten Ausnahmecharakter, die „Auslandsreise“ der Villinger
Narros ins Helau-Epizentrum, den
betonte Zunftmeister Joachim Wöhrle in seiner Ansprache. Er präsentierte die historischen Gruppen, viel Beifall gab es für Alt-Villingerinnen und
Morbile und für die markanten Sur-
Montag, 19. Januar 2009
Schwenningen. Der alleinstehende
Bewohner eines Mehrfamilienhauses
hat um 5.14 Uhr über Notruf 112 die
Integrierte Leitstelle über einen Küchenbrand in seiner Wohnung informiert.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war die Wohnung im Obergeschoss verschlossen, der Treppenvorraum stark verqualmt. Da auf
Klingeln und Klopfen niemand reagierte, musste davon ausgegangen
werden, dass sich der Anrufer in hilfloser Lage in der brennenden Wohnung befindet.
Die Feuerwehr hat daraufhin die
Wohnung gewaltsam geöffnet, der
Rettungsdienst hat den Notarzt und
einen weiteren Rettungswagen zur
Einsatzstelle geordert.
Wie vermutet wurde der Bewohner
mit einer starken Rauchvergiftung
hinter der Wohnungstür liegend vorgefunden, von den Rettungsassistenten erstversorgt und anschließend in
Begleitung des Notarztes in die Intensivstation der Schwenninger Klinik
transportiert.
Neben Feuerwehr und Polizei war
der DRK-Rettungsdienst mit zwei
Rettungswagen, dem Notarzteinsatzfahrzeug und dem Organisatorischen
eb
Leiter Rettungsdienst vor Ort.
Schlägerei im
Mühlweg
Zu einer Schlägerei wurde die
Schwenninger Polizei am Samstagabend gegen 20.45 Uhr in
den Mühlweg gerufen.
Schwenningen. Vor Ort war lediglich
noch ein junger Mann, welcher bereits vom Roten Kreuz wegen Blessuren im Gesicht versorgt wurde. Nach
Mitteilung des Geschädigten sind
drei ihm unbekannte jüngere, männliche Personen, etwa 18 bis 20 Jahre
alt, auf ihn zugegangen und eine oder
mehrere der Personen hätten dann
grundlos auf ihn eingeschlagen. Danach sind die Täter in unbekannte
Richtung zu Fuß davongerannt. Der
Geschädigte erlitt eine Risswunde
eb
und Prellung im Gesicht.
Mit 3,7 Promille
in die Zelle
Seinen Rausch in der Zelle ausschlafen musste am Samstagabend ein 38-jähriger Zeitgenosse.
Schwenningen. Er war gegen 18.50
Uhr, trotz gerichtlichem Verbot, an
der Wohnung seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau in der Dickenhardtstraße aufgetaucht und
hatte dort im Treppenhaus angefangen zu randalieren.
Er wurde in Beseitigungsgewahrsam
genommen. Ein Alkomattest ergab
eb
etwa 3,7 Promille.
VOM TAGE
Da ruft die Spitze der Villinger Narrozunft Helau: Prinzengarde-Präsident Karl Otto Armbruster (links) mit den Zunft-Chefs Hans-Jörg
Voggenreiter (zweiter von links) und Joachim Wöhrle (dritter von links). Ganz rechts eine Altvillingerin mit prächtiger Haube und
Schal.
Foto: Norbert Trippl
hebel.
Als die Stimmung schon richtig am
Kochen war, kam Wueschtvater Roland Weisser ans Mikrofon. Er
schmetterte zwei würzige Wueschtsprüchle in die Halle, ein Simultandolmetscher war nicht erforderlich –
so viel spitzmäuliges Hochdeutsch
war nie in seinen kecken Reimen.
Mit dem Narromarsch rein, mit
dem Narromarsch raus, immer voraus Manfred Riegger von der Bürgerwehr – die 150 Villinger hatten dem
Jubiläumsfestakt der Prinzengarde
die erhoffte würdig-schwungvolle
Ouvertüre beschert. Honoriert wurde
von den Gastgebern in Mainz der
enorme logistische Aufwand der historischen Villinger Gruppen. Die Wuescht hatten ein Stroh-Transport-
fahrzeug gen Norden geschickt, und
in den Bussen herrschte Enge zwischen Rollen und Instrumenten von
Narros und Stadtmusikern.
Bis Sonntagabend feierten die Fasnachter aus Villingen Seite an Seite
mit Karneval und Fassenacht. Zunftmeister Joachim Wöhrle war begeistert: „Das war einzigartig und hat sich
tri
für alle gelohnt.“
Der Tag war nicht gerade
strahlend, aber für einen kleinen Spaziergang in warmen Sachen schien das Wetter gut genug. Doch kaum war die kleine
Schar auf dem freien Feld
unterwegs, begann ein regelrechtes Sauwetter. Im Schneeregen wurde die Tour ziemlich
abgekürzt und daheim mit heißem Tee belohnt.