Malediven, Rangali island. Wein- und Käse

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Malediven, Rangali island. Wein- und Käse
reise
Malediven
perspektive
Im Restaurant Ithaa
sitzen die Gäste fünf
Meter unter der
Wasseroberfläche
urlaub a la carte
Zwischen den Gängen: Relaxen am
Strand und Abtauchen zu den Korallen
unter
fischen
d
ie Malediven bieten alles, was der Genießer für
einen Aufenthalt im Paradies braucht. Korallenweiße Strände mit Palmen, ein sanftes Meer, das von
Blau über Grün schillert und ein Klima, das wie für
den Europäer geschaffen ist – eine leichte Brise weht immer
über die Atolle.
Neben Schnorcheln und Angeln hat ein neuer Trend die
Inselwelt im Indischen Ozean erfasst. Ist es bereits seit längerem schick, in den Bergen den Skiurlaub mit edlen Weinen
und Speisen zu begleiten, haben nun auch die Malediven den
Gourmet entdeckt. Im Hilton Maldives Resort auf Rangali Island hat General Manager Carsten Schieck die Parole
vom Genuss ausgegeben. In zehn Restaurants und Weinbars
wird vom Weinmenü auf Sterneniveau über Wellness- und
Healthy-Food bis hin zur exquisiten Käseverkostung ein
Gourmetprogramm zelebriert, das mit jeder europäischen
Großstadt mithalten kann. Fragt sich manch einer, ob er das
dort überhaupt braucht – schließlich haben die Malediven so
dicht am Äquator ein tropisches Klima – kommt die Antwort
Malediven, Rangali Island. Wein- und Käse-Menüs spielen im Hilton Resort & Spa eine Hauptrolle. Grösste
Attraktion: ein Unterwasserrestaurant
Text
Nikolas Rechenberg
Gault Millau
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Gault Millau
überzeugend schnell. Die exklusive Hotelanlage mit 150 luxuriösen Gästehäusern, von denen gut die Hälfte auf Pfählen
ins Meer gebaut sind, ist ständig ausgebucht, die Restaurants
gut besucht. Die Gäste wollen eben auch mal im Jacket zum
Dinner kommen und nicht immer nur, wie auf Rangali Island
üblich, ganz locker ohne Schuhe. So erlebte es hier auch
Frederic Engerer, der Präsident von Château Latour, als er
kürzlich seine erste Barfuß-Weinprobe begeistert absolvierte.
Er präsentierte 13 verschiedene Jahrgänge seines Grand Vin
und des Zweitweines Les Forts de Latour. Kenner waren aus
Schweden, England, der Schweiz und Deutschland angereist,
um das Moto »Latour auf Urlaub« zu erleben. Am glücklichsten war natürlich Resort-Sommelière Kavita, die aus Sydney
stammt und auf Rangali Island inzwischen eine Weinkarte
von 750 Positionen führt. Malediven-Rekord!
Einer der interessanten Aspekte dabei ist, das der Anteil
der biodynamisch produzierten Weine kontinuierlich steigt.
Umweltschutz hat vorrangige Bedeutung auf den Maledi-
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reise
Impressum
malediven
Verlag und Herausgeber:
CapCom Media GmbH, München
Geschäftsführung: Peter Niedernolte
Generalbevollmächtigter Verlagsleiter: Bodo Meinsen
heisse luft
Die Strandbar ist mit
einem Grill ausgestattet
ven. Auch die Säfte und Gemüse, die
Produkte in den Minibars stammen
fast ausschließlich aus biologischem
Anbau. Das Wellness-Restaurant
Mandhoo Spa geht eine Stufe weiter
und setzt wie die alten Philosophen
auf Feuer und Luft, auf Wasser und
Erde. Die leichten Healthy-Menüs
sind auf die Elemente abgestimmt und
sollen den Körper mit Gewürzen und
Kräutern reinigen, den Geist mit Aromen, Farben und Wärme stimulieren
– Wellness für Körper und Geist. Alle
Weine, Säfte und Tees im Angebot
wurden biodynamisch erzeugt. Wer
vorher eine der fantastischen AromaMassagen erleben durfte, schwebt
hinterher einige Zentimeter über den
Sand.
In der Weinbar zaubert der witzige
Käse-Maitre Laurent Schenk aus dem
Elsass über 100 Sorten Rohmilchkäse
aus dem Klimaschrank und serviert
dazu die passenden Weine, trockenen
Riesling und Sauvignon zur Ziege,
Chenin zum Schaf, gereifte Chardonnays zur Kuh und aromatische Rebsorten wie Traminer zu den weichen,
würzigen »Stinkern«. Dort unten in
der Kellerbar vergisst der Gast, auf
den Malediven zu weilen, auch wenn
der Fußballen sich vom schwarzen
neuseeländischen Vulkansand massieren lässt.
Eine schöne Idee ist die Aufteilung der Menüs im Restaurant
Vilu. Dort werden die Speisen nach
den Weinen geordnet. Es gibt also
Riesling-, Chardonnay-, Pinot Noir-,
Cabernet- und Champagner-Gänge.
An erster Stelle steht der Wunsch
des Gastes nach dem Wein, den er
trinken möchte, dann erst folgt die
Speise. Eine raffinierte Variante, genau
umgekehrt wie in unserer alten Welt.
Die größte Attraktion ist aber das
Ithaa. Wir sitzen im Restaurant – und
ein Baby-Shark klopft an die Scheibe,
ein Manta-Rochen grüßt durch das
Glas. Erleben wir einen verschrobenen
Traum, bei dem Sigmund Freud seine
Deutungsschwierigkeiten hätte? Nein,
wir sitzen in einem Unterwasserrestaurant, genauer gesagt fünf Meter unter den Wellen des Indischen Ozeans.
Der Rochen schwebt immer noch über
uns, begleitet von einem Schwarm
Papageienfische. Geschützt werden
wir von einer zehn Zentimeter dicken
Plexiglasscheibe. Das Restaurant hat
ein Dutzend Plätze und funktionales
Design. Und obwohl die Malediven
nicht gerade um die Ecke liegen,
ist das Restaurant auf Wochen im
Voraus gebucht. Die Gäste erwartet
ein ausgezeichnetes Crossover-Menü
mit Gelbflossen-Thuna, Wagyu-Beef,
Mango- und Kumquat-Sorbet – die
bekannte East-meets-West-Schiene mit gekonntem Aromeneinsatz.
Wer zum Nachtisch Lust auf Käse
hat, findet die bereits erwähnten 101
Sorten im Klimaschrank. Sommelière Kavita hält perfekt temperierte
Weine bereit. 220 Dollar kostet das
Dinner, 140 Dollar der Lunch. Bei
unserem Besuch schmeckte nicht nur
im Restaurant der Fisch, sondern
über uns verspeiste der Rochen gerade
einen der Korallenfische. Ein kleiner
Junge musste weinend herausgebracht
werden. Nun weiß er, dass die großen
Fische die kleinen verspeisen.
Den Erfolg von General Manager
Carsten Schieck mit diesem mutigen
Angebot beweisen die zahlreichen
Auszeichnungen des Resorts, beispielsweise als »Best Luxury Hotel in
the World«. Ab Dezember wird das
Resort die Bezeichnung »Conrad« im
Namen führen, der für das Luxussegment bei Hilton steht.
Information: www.hilton.de/maldives
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pfahlbau
Die Gästehäuser des Hilton auf
Rangali Island sind gut gebucht
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2,
gültig ab 1. Januar 2007
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lagerstätte
Irgendwo müssen die
750 Positionen auf der
Weinkarte ja herkommen
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