Auslandssemester in Edinburgh -Schottland

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Auslandssemester in Edinburgh -Schottland
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Studiengang: BWL-Personalmanagement/ -dienstleistung (2013)
Zeitraum: Sept – Dez 2015, 5. Semester
NAPIER
UNIVERSITY:
THE
BUSINESS
SCHOOL
AUSLANDSSEMESTER IN EDINBURGH SCHOTTLAND
Erfahrungsbericht | Teresa Bawa
Vorbereitung des Aufenthaltes
Für mich war von Anfang an klar, dass ich gerne ein Auslandssemester in einem englisch
sprachigen Land machen würde, da ich englisch im Abitur abgewählt hatte und gerne meine
Sprachkenntnisse verbessern wollte. Die Studiengebühren in den USA überstiegen leider
mein Budget, deshalb fiel meine Wahl auf Großbritannien. Hier kamen nach näherem
Betrachten der Fächer und der Semesterzeiträume nur die Dublin Business School, die
Staffordshire University und die Napier University für mich in Frage. Letztere befindet sich in
Edinburgh. Von dieser Stadt hatte ich bis zu dem Zeitpunkt nur Gutes gehört und damit war
die Entscheidung für mich klar.
Es ist zu empfehlen mit den Vorbereitungen für das Auslandssemester ca. ein Jahr vor
Beginn des Auslandssemesters zu starten. Nur so kann man sicherstellen alle
Bewerbungsfristen einzuhalten und man hat genügend Zeit sämtliche Unterlagen (z.B.
Sprachtest, Letter of Motivation, Genehmigung vom Ausbildungsunternehmen, usw.) zu
sammeln.
Tipp: Ich habe mich gleichzeitig mit der Bewerbung für das Auslandssemester auch für das
Baden-Württemberg Stipendium beworben gehabt. Das bietet sich an, da man dafür einfach
dieselben Unterlagen nochmals an anderer Stelle einreichen muss. Leider hat es bei mir
nicht geklappt, dennoch wäre es nicht schlecht gewesen etwas mehr Geld zur Verfügung zu
haben, insbesondere da in Schottland und insbesondere in Edinburgh die
Lebenshaltungskosten etwas höher sind als in Deutschland.
Wohnungssuche
Wie viele andere hatte ich vor meiner Ankunft in Edinburgh noch keine Unterkunft gefunden.
Deshalb wohnte ich mit zwei weiteren Studentinnen aus Lörrach am Anfang im Hostel
‚Argyle Backpackers‘. Das Hostel ist in Ordnung und auch die Lage ist relativ gut. Die
Wohnungssuche allerdings gestaltete sich schwieriger als erwartet. Es gab zu wenig
Wohnungen und dementsprechend waren die übrigen auch sehr teuer. D.h. 450 Pfund für
ein durchschnittliches Zimmer waren normal. Dennoch sollte man sich davon nicht unbedingt
abschrecken lassen, wenn man keine hohen Ansprüche hat, wird sich immer etwas ergeben.
Ich selbst bin nach vier Tagen im Hostel zu einem Mädchen aus Ungarn mit ins Zimmer
gezogen. Im Endeffekt haben wir zu dritt in einem Haus mit zwei Schlafzimmern und einem
Wohnzimmer (Durchgangszimmer) gelebt, was ging, dennoch nicht ideal war.
Tipp: Bei der Suche vorab im Internet eignen sich die Internetseiten Gumtree, Edlets und
Spareroom. Auch über Facebookgruppen wie „Erasmus + Internationals Edinburgh 2015/16“
findet man einige Angebote. Allerdings muss man vorsichtig sein, da sich unter den
Angeboten auch viele Fake-Angebote befinden, die versuchen Kaution und Miete
abzukassieren, bevor die Wohnung jemals gesehen wurde.
Leben in Edinburgh
Das Semester an der Napier hat mit der Freshers Week begonnen. Das ist eine Woche
vollgepackt mit Aktivitäten von einer Schnitzeljagd, über gemeinsames Pizzaessen oder Pub
Crawls bis hin zu Partys oder Ceilidhs. Die Teilnahme an einem Ceilidh kann ich jedem, der
nach Schottland kommt nur empfehlen. Das ist eine Art Tanzball, bei dem der traditionelle
schottische Tanz getanzt wird. Während der Freshers Week gab es die Möglichkeit vorab ein
wenig Tanzunterricht zu nehmen.
Insbesondere empfehle ich die Teilnahme an der Freshers Fair. Das ist eine Messe, bei der
sich sämtliche Societies der Universität vorstellen. Bei dieser Gelegenheit kann man Fragen
zu den einzelnen Vereinen klären oder sich für bestimmte Aktivitäten einschreiben. Dort gibt
es ein sehr breites Angebot wie Surfen, Tanzen, Chor, Bogenschießen, etc. Sollte dennoch
nicht das richtige für einen dabei sein, empfehle ich, sich bei den Societies der University of
Edinburgh umzusehen.
Was Feste und Veranstaltungen betrifft, kann ich Halloween im Teviot Row House der
University of Edinburgh empfehlen. Des Weiteren das Samhuinn Fire Festival, ein keltisches
Fest, das ebenfalls an Halloween stattfindet und den Weihnachtsmarkt auf der Princess
Street, der den ganzen Dezember über aufgebaut ist.
Wer gerne abends ausgeht ist in Edinburgh genau richtig. Dort gibt es viele gemütliche
kleine Pubs, aber auch größere mit Live-Musik und Tanzfläche. Ich war sehr gerne im
Finnegan’s Wake oder im Footlights. Auch Diskotheken gibt es einige, wie beispielsweise
das Why Not oder das Espionage.
Reisen
Für Reiselustige bietet Schottland auch die Möglichkeit für verschiedene kurz Trips und
Wochenend-Reisen. In der näheren Umgebung von Edinburgh sind die Städte Glasgow und
Stirling. Vor allem Stirling Castle lohnt einen Besuch. Wenn man etwas weiter weg möchte,
sollte man sich auf jeden Fall die Highlands inklusive den Isles of Skye anschauen. Die
günstigste und flexibelste Variante hierfür ist es, sich mit ein paar Freunden zusammenzutun
und ein Auto zu mieten. Es empfiehlt sich als Fahrer eine ältere (22+) Person einzusetzen,
da die Mietpreise ansonsten schnell sehr teuer werden.
Wer noch weiter weg möchte hat die Option vom Edingburgh Airport nach London, Dublin
oder Island zu fliegen. Dazu kann ich allerdings nichts weiter sagen, da ich das selbst nicht
gemacht habe.
Tipp: Um die Städte rund um Edinburgh zu erkunden, empfiehlt es sich einen Bus (z.B.
Megabus) zu nehmen, da dieser um einiges günstiger ist als der Zug. Wer das Ticket einige
Tage vor Antritt der Fahrt online bucht kann es sogar nochmals günstiger kriegen.
Studium
Im dualen Studium ist ein „Urlaubssemester“ leider nicht vorgesehen. Deshalb sollte man
versuchen sich so viele Kurse des Auslandssemesters wie möglich anrechnen zu lassen, da
man ansonsten im folgenden Semester einiges nachzuholen hat. Die Kurse werden vorab
mit der Studiengangsleitung abgesprochen und im Learning Agreement inklusive
Ersatzkurse festgehalten. Ein Kurs an der Napier University entspricht 10 ECTS Punkten.
Somit kann man mit nur drei Kursen dort ein Semester daheim gut abdecken. Ein Kurs
besteht jeweils aus einer Vorlesung und einem Tutorial. Daher kann es sein, dass man in der
Woche nur sechs bis sieben Präsenzstunden hat. Der Arbeitsaufwand hingegen ist jedoch
weitaus größer. Ich musste in jedem Fach ein Essay und eine Prüfung schreiben und in
einem Fach zusätzlich eine Präsentation halten.
Tipp: Beim Schreiben gibt es für Austauschstudenten die Möglichkeit sich von Seiten der Uni
(z.B. dem Essay-Doctor) unterstützen zu lassen. Dies ist deshalb hilfreich, da insbesondere
in den Modulen aus dem dritten und vierten Studienjahr Wert auf akademische
Ausdrucksweise gelegt wird. Da ich dieses Angebot allerdings nie genutzt habe, kann ich
dazu nichts weiter sagen.
Persönliches Fazit
Alles in allem hatte ich während meines Auslandssemesters sowohl Höhepunkte als auch
Tiefpunkte. Der Stress und die Ungewissheit während der Wohnungssuche oder der Druck
vor Klausuren wurden durch Erlebnisse wie den Roadtrip durch die Highlands oder die tollen
Leute, die ich in Schottland kennenlernen durfte auf jeden Fall wett gemacht. Ich habe
während meines Auslandssemesters sehr viel lernen können und viele neue Eindrücke und
Erfahrungen sammeln können. Auch mein Englisch konnte ich trotz sehr vieler Deutscher
Leute vor Ort verbessern. Es empfiehlt sich immer offen und ohne Scheu auf die Leute
zuzugehen und einfach zu reden. ;)
Ich würde jederzeit wieder an einem Auslandssemester teilnehmen und kann diese
Erfahrung jedem empfehlen!