Wegleitung: Der Steinbohrer Spezialisten: SDS

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Wegleitung: Der Steinbohrer Spezialisten: SDS
wer bohrt am besten ?
Wegleitung:
Auf den ersten Blick sehen alle Bohrer gleich aus – doch saubere Löcher erzielt man nur, wenn man das richtige Werkzeug in guter
Qualität gekauft hat
Kein Durchkommen und anschliessend ein stumpfer Bohrer? Vermutlich liegt‘s am falschen Werkzeug – oder mangelnder Qualität
desselben. Bohrer für die unterschiedlichen Materialien sind schon durch ihre Form leicht unterscheidbar:
Holzbohrer sind an ihrer kleinen Zentrierspitze erkennbar, die Wendel ist relativ tief genutet.
Metall- und Kunststoffbohrer (Spiralbohrer) sind mit einer vorn spitz zulaufenden Wendelung versehen.
Der Steinbohrer
Steinbohrer tragen an ihrer Spitze ein seitlich überstehendes Metallplättchen, das aus besonders gehärtetem Stahl besteht.
Holz, Metall, Kunststoff und weiche Steinwerkstoffe werden allein mit einer Drehbewegung des Bohrers gebohrt. Das Loch entsteht
durch eine Schneidbewegung der Bohrspitze, die deshalb scharf sein muss. Die Wendelung des Bohrers transportiert das abgelöste
Material aus dem Bohrkanal heraus.
Bei härteren Steinwerkstoffen reicht die Drehbewegung allein nicht aus. Eine überlagerte Schlagbewegung zertrümmert das Material
zusätzlich. Bohrer für den Schlagbohrbetrieb haben deshalb keine scharfe Schneide, wohl aber eine schlagfeste, gehärtete Spitze.
Spezialisten: SDS-Bohrer
Das gilt besonders für Bohrer, die in Bohrhämmern eingesetzt werden sollen: Bei diesen speziellen Maschinen für die
Betonbearbeitung sorgt eine besonders kräftige Schlagbewegung mit einer langsameren Drehbewegung für den zügigen Vortrieb
(siehe Kasten rechts). Damit der Bohrer die Schlagbewegung ungehindert ausführen kann, wird er nicht fest eingespannt, sondern in
einer Längsnut im Bohrfutter beweglich gelagert. Nur spezielle, am Schaft genutete Bohrer passen in das Futter eines Bohrhammers.
Je nach Maschinengrösse unterscheidet man Hammerbohrer mit unterschiedlichen Schaftdicken, die mit Systemnamen versehen
wurden: SDS-plus bezeichnet Werkzeuge mit einer Schaftdicke von 10 Millimetern, das System SDS-top weist 14 Millimeter, SDS-max
18 Millimeter Schaftdurchmesser auf.
Bohrer für die schlagende Steinbearbeitung eignen sich nicht für andere Werkstoffe: Allein im drehenden Betrieb können sie mit der
stumpfen Spitze kaum Material abnehmen. Wird eine Bohrung mit grosser Vorschubkraft trotzdem erzwungen, fasert das Material aus,
der Bohrer kann überhitzen.
Andererseits dürfen Bohrer mit scharfer Spitze nicht mit Schlag eingesetzt werden – dadurch würde die Schneide sofort stumpf.
Vielseitig: Spiralbohrer
Spiralbohrer sind unter den schneidenden Bohrern am vielseitigsten verwendbar. Je härter der zu bearbeitende Werkstoff ist, desto
härter muss allerdings auch die Bohrerspitze sein. Metall sollten Sie deshalb nur mit Bohrern aus HSS (Hochleistungs-Schnell-SchnittStahl) und am besten mit einem Kühlmittel bohren. Bohrer, mit denen Sie schon Metall gebohrt haben, sollten Sie nicht für die
Bearbeitung von Holz oder Kunststoffen verwenden: Die nicht mehr optimale Schärfe der Schneide würde hier ein unsauberes Loch
erzeugen.
Spezielle Bohrer für Holz
Ab einem Durchmesser von etwa sechs Millimetern sollten Sie für Holz spezielle Holzbohrer mit Zentrierspitze benutzen. Einfache
Spiralbohrer finden in diesem inhomogenen Werkstoff zu wenig Halt. Die aussen vorgezogene Schneide eines Holzbohrers sorgt
darüber hinaus für eine exakte Begrenzung des Bohrlochs. Noch grössere Durchmesser können in Holz mit dem Forstnerbohrer
eingebracht werden: Hier sorgen kreisförmige Schneiden an der Aussenkante für ein sauberes Durchtrennen der Holzfasern.
Die richtige Drehzahl
Holz, Holzwerkstoffe und Stein werden mit der maximal möglichen Drehzahl gebohrt – bei grösseren Durchmessern sollte man die
Drehzahl allerdings etwas absenken. Mit weniger als halber Kraft sollten Sie Metall, Keramik und Kunststoffe bohren. Aluminium und
besonders Edelstahl erfordern besonders geringe Drehzahlen, da sonst Material und
Bohrer zu stark erhitzen würden.
Schlechtes Material oder falsche Härtung
können bei der Benutzung des Bohrers
zum Bruch der Wendel führen. Das kann
vor allem beim Schlagbohren gefährlich
werden, denn dabei ist der Anpressdruck
besonders hoch
Holzbohrer mit
Zentrierspitze
Bohrt man Holz mit einfachen
Spiralbohrern, kann das Loch seitlich
ausfasern. Das liegt daran, dass die
Bohrerspitze im nicht homogenen
Werkstoff Holz abgelenkt wird und
den Bohrer daher nicht sauber
führen kann. Holzbohrer haben
deshalb eine Zentrierspitze, die
dieses Problem beseitigt. Ausserdem
greifen durch die spezielle Geometrie
der Schneidspitze die äusseren
Schneiden zuerst ins Holz und
schaffen dadurch eine exakte
Aussenkante des Bohrlochs. Da die
Späne beim Holzbohren besonders
langfaserig sind, lässt die tiefe
Wendelung von Holzbohrern
besonders viel Raum für die
Spanabfuhr. Damit die Abfuhr gut
funktioniert, sollten hohe Drehzahlen
gewählt werden.
Forstnerbohrer können nur saubere
Bohrungen erzeugen, wenn deren
Schneide sauber nachbearbeitet wurde.
Senken Sie bei grossen Durchmessern die
Drehzahl!
Bohrende Werkzeuge für den
Maschineneinsatz: Mauerbohrer (rechts
langes Modell für Durchbrüche),
Hammerbohrer (rechts mit SDS
Aufnahme), Steinbohrer, Holzbohrer,
Schalungsbohrer, Flachfräsbohrer,
Balkenbohrer (Schlangenbohrer),
Zentrumsbohrer mit verstellbaren Klingen,
Holzbohrer mit Bit-Aufnahme, Fräsbohrer,
Forstnerbohrer, Vorbohrer mit Senker,
Senker, HSS-Bohrer für Metalle, HSSBohrer mit Bit- Aufnahme, Lochfräser,
Fliesenlochschneider, Glasbohrer,
Bohrkronen für den Hammerbetrieb,
Bohrkranz, HM-bestreut, UniversalLochsäge, Bi-Metall-Lochsäge, Lochsäge
mit Schnellwechsel-Einsätzen
Bohrer mit Frässchaft
Mit Fräsbohrern lassen sich Ausschnitte in
dünnen Werkstücken in beliebiger Form
ausführen – allerdings sind Genauigkeit und
Güte der Fräskanten nicht besonders hoch.
Fräsbohrer funktionieren in Holz, aber auch
in dünnen Blechen – eine Anwendung in
Vollmaterial ist nicht möglich. Mit dem als
Spiralbohrer ausgeführten Schneidkopf wird
zunächst ein Loch ins Material gebohrt,
danach wird der Bohrer bis zu den
Fräsrippen durchgeführt, damit die
Schneidkanten ins Material greifen können.
Die gewünschte Form des Ausschnitts wird
nun durch seitliches Führen der
Bohrmaschine mit mässigem Vorschub
erreicht. Die gezahnten Rippen arbeiten sich
dabei wie kleine Fräser ins Material. Das
Verfahren eignet sich zum Beispiel für
den Innenausbau.
Forstnerbohrer
Diese Bohrer arbeiten wie Holzbohrer,
haben aber zusätzlich zu Zentrierspitze und
Schneidkanten äussere Umfangsschneiden,
die das Bohrloch exakt herausarbeiten. Es
erfolgt keine Spanabfuhr aus dem Bohrloch,
da keine Wendelung vorhanden ist.
Möbelverbindungen mit Dübeln
Dübelverbindungen gehören zu den einfachsten Verbindungen beim Möbelbau. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sie
am besten herstellen und was Ihnen dabei hilft. In zwei weiteren Folgen zum Thema informieren wir Sie in den
nächsten Ausgaben über Zinken- sowie über Schlitz- und Zapfenverbindungen Dübel haben Ende des 19. Jahrhunderts
den Holznagel als Verbindung abgelöst. Heute sind im Möbelbau Rund- und Flachdübel üblich. Runddübel eignen sich
gut für Eck- und T-Verbindungen. Gehrungsverbindungen lassen sich besser mittels Flachdübelfräse mit ihren Anschlagsund Einstellmöglichkeiten realisieren. Insgesamt sind Flachdübel die einfachere und vielfältigere Verbindungstechnik.
Wollen Sie sie allerdings in allen Feinheiten anwenden, erfordert sie eine Maschine, deren Anschaffung sich nur lohnt,
wenn Sie häufig Möbel selbst bauen. Bei Runddübeln ist genaues Arbeiten erforderlich, sowohl beim Anreißen als auch
beim senkrechten Bohren der Löcher. Prinzipiell bohren Sie zuerst die Löcher in die Kante. Deren Positionen übertragen
Sie auf die betreffende Fläche, dann die Löcher bohren. Achten Sie auch bei den Dübeln auf Qualität: No-name-Ware kann
ärgerliche Maßabweichungen aufweisen; dann sitzen die Dübel lose in ihren Löchern – aber nur wirklich fest sitzende
gewährleisten haltbare Verbindungen. Präzisionsdübel bestehen aus gesundem, gut getrocknetem, astfreiem Hartholz und
sind beidseitig gefasst. Es gibt Fertigdübel und Dübelstangen; wir verwenden sie häufig in den Durchmessern 6, 8 und 10 mm.
Dübel sind meist längs gerillt (Bild oben), was die Leimaufnahme verbessert. Glattdübel nutzt man für Verbindungen, in denen
der (Schmuck-) Dübel nach außen sichtbar bleibt.
Flachdübel, nach dem Schweizer Erfinder dieses Dübelsystems auch Lamellos genannt, sind noch einfacher und schneller
anzuwenden, benötigen jedoch Investitionen in die Technik. Sie sind aus Buche, in zwei Größen (20 und 30) üblich und 4 mm
dick. Anders als bei Runddübeln fräst man bei Flachdübeln die Nuten zuerst in die Fläche, dann in die Kante.
Flachdübelfräsen, teils auch als Schattenfugenfräse bezeichnet, gibt’s heute von verschiedenen Anbietern in unterschiedlichen
Preisklassen. Die gezeigte gehört zu den teureren Profigeräten. Billiger geht’s mit dem Vorsatz: Er macht auch aus einem
Billig-Winkelschleifer eine für diesen Zweck gut geeignete Fräse.
Standardanwendung
mit Tiefenanschlag/Markierungsstiften
Tiefenanschlag und Markierungsstifte (Dübelfixe), sind die Grundausstattung. Gebohrt werden zuerst
die Kantenlöcher. Ihre Positionen übertragen Sie auf die Fläche, indem Sie die Markierungsstifte in
die mittig senkrecht gebohrten Kantenlöcher stecken, das Brett genau an der Kante (Eckverbindung)
oder der Linie (T-Verbindung) anlegen, dann aufdrücken. Auch die Gegenlöcher in der Fläche
senkrecht und mit Tiefenanschlag bohren.
Universaldübler
Die beiden Teile dieser Dübellehre (im Bild unten rechts die Haltezwingen und links die Bohrlehre)
verschrauben Sie für Eckverbindungen wie im kleinen Bild rechts mit den zu verbindenden Platten;
für T-Verbindungen legen oder spannen Sie die Bohrlehre mit den Löchern auf wie im großen Foto
auf der linken Seite. Auch diese Lehre ist für Dübel von 6, 8 oder 10 mm verwendbar. Zum Zubehör
gehören ein 8-mm-Bohrer mit Tiefenanschlag sowie Dübel.
Meisterdübler
Diese Dübellehre ermittelt die Kantenmittellinie für 6-, 8- und 10-mm-Löcher durch Aufsetzen und
Verkanten zwischen ihren Zapfen (Bild oben). Sie hilft mit eingelassenen Metallhülsen, den Bohrer
senkrecht zu führen. Die Gegenposition in der Fläche ermittelt der aufschiebbare Winkelanschlag:
montieren, auf den Dübel stecken und durch die betreffende Bohrhülse bohren (unteres Bild).
Dübelleiste
Sie ist auch auch als Bohrschablone für System-32-Lochreihen für Regalböden oder Beschläge
nützlich – bei Brettern bis zu 60 cm Länge sogar mit nur einem Mal Aufspannen. Bohrbuchsen für
den Schiebeschlitten (oben rechts: Kantenlöcher bohren, links: Flächenlöcher) für 5-, 6-, 8- und 10mm-Bohrer gehören zum Zubehör. Verstellbare Anschläge (rechts) sorgen für exakte Positionierung.
Dübelprofi
Für Eckverbindungen ist diese Dübellehre besser geeignet als für T-Verbindungen: Ihr Handgriff
reicht nicht aus, um sie in der Fläche beim Bohren sicher in Position zu halten. Zum Einstellen der
halben Plattenstärke lassen sich die beiden Bohrlehren mit den Feststellschrauben verschieben.
Bohren Sie auch hier zuerst das Kantenloch (oben), dann das Loch in die Plattenfläche.
Flachdübelfräse
Investition für Hobby-Möbelbauer: die Flachdübelfräse. Nuten sind damit auch in Gehrungen von
mehr oder weniger als 90° problemlos und rasch gefräst. Wichtig dafür: stufenlos verstellbarer
Schwenkanschlag mit Rasten bei 22,5°, 45° und 67,5° (unten), 3-fach Revolveranschlag für die
Einstellung der Plattenstärken (oben links) und Frästiefenverstellung für unterschiedliche
Dübelgrößen (o. rechts).
Flachdübelvorsatz
Nuten in die Fläche fräsen (links), dann erst in die Kante (rechts)
Für den gelegentlichen Einsatz von Flachdübeln ausreichend ist dieser Vorsatz, der auf alle gängigen
Winkelschleifer passt. Er verfügt nicht über die vielfältigen und einfachen Einstellmöglichkeiten der
Flachdübelfräse, reicht jedoch für die üblichen Eck- und T-Verbindungen aus. Der Gerätevorsatz ist
drehbar, sodass auch 45°-Nuten – zum Beispiel für 90°-Gehrungen – möglich sind.
Flachdübel – T- Verbidnung
Flachdübel-T-Verbindung. Die Dübel
quellen im Leim und sorgen so für
festen Sitz. Zum Pressen zusätzlich
Schrauben von außen eindrehen
Werkzeugkunde
Hämmer
Für Möbelverbindungen: 1
Dübelstangen (Rund- oder Riffelstäbe),
2 Holzdübel, 3 Flachdübel, 4 SpezialLamellos (von links): K20 (Kunststoff)
mit Widerhaken-Querstegen für leimlose
Verarbeitung, C20 (Polypropylen) für
Corian u. ä., Duplex (Stahl) als
Möbelscharnier und Simplex (Alu),
aushängbar, für besonders starke
Verbindungen
Den wieder demontierbaren SimplexVerbinder mittels Einschlagwerkzeug
positionieren
Immer wieder kommt es zu ernsthaften Verletzungen durch mangelhaft produzierte Billig-Hämmer. Auch ältere
Schlagwerkzeuge treffen nicht immer den Nagel auf den Kopf
Wackelt Ihrer? Dann sollten Sie auf Nummer sicher gehen und Ihren alten Hammer im Mülleimer zur letzten Ruhe betten.
Schon ein üblicher 300-Gramm-Hammer kann bei einer Ablösung des Metallkopfes schwere Verletzungen verursachen –
eine vor allem bei Heimwerkern unterschätzte Gefahr. Nicht mehr brauchbar ist das Werkzeug auch, wenn der Holzstiel
Risse oder ausgebrochene Fasern aufweist. Mangelnde Qualität bei Hämmern ist ein Dauerbrenner unter den Experten.
Denn seit Jahren überschwemmen billige Handwerkzeuge minderwertiger Qualität den Markt – und das kann besonders
beim Hammer schnell gefährlich werden. Bei Stichproben vor allem in Warenhäusern und Supermärkten, aber auch in
besonders billigen Werkzeugsortimenten tauchen immer wieder Hämmer mit drastischen Qualitätsmängeln auf.
So trifft man z.B. auf Werkzeugstiele aus falschen Holzsorten, in denen sich zuweilen sogar noch Astwuchs findet – als
Folge bricht der Stiel schon bei geringer Belastung ab, etwa wenn der Nagelkopf einmal verfehlt wird. Geeignete Holzsorten
sind die langfaserigen Esche, Hickory und Akazie (Robinie) mit einer günstigen Kombination von Härte und Biegsamkeit.
Allerdings ist die Holzsorte von aussen nicht immer sicher zu beurteilen, denn durch Bleichen können Fernost-Hersteller ein
hochwertigeres Holz vortäuschen. Im Zweifel können Sie den Hammerkopf in einem Schraubstock einspannen und den
Hammerstiel mit Handkraft herabdrücken. Bricht der Stiel dabei ab, liegt ein Produktmangel vor – Sie können das Werkzeug
umtauschen oder den Preis zurückverlangen. Dieser Test zeigt auch, ob Kunststoff- oder Metallstiele ausreichend stabil
sind.
Erbärmlich ist zuweilen auch die Qualität der Hammerköpfe. Statt wie vorgeschrieben geschmiedet und gehärtet, werden
Billigheimer zuweilen mit grob strukturierten Gussköpfen ausgestattet – die schon bei kleiner Schlagenergie platzen und
dabei splittern können. Anzeichen für diese äusserst gefährliche Machart sind eine raue Oberfläche des Metalls, etwa auf
der Hammerbahn.
Schliesslich ist die Verbindung von Stiel und Kopf bei Billigprodukten oft labil. Grund ist die mangelhafte Verankerung mit
nicht dafür geeigneten Metallkeilen oder gar Nägeln oder Metallsplittern. Nicht selten ist der Hammerkopf dann mit
Kunststoff verschlossen, um die mangelhafte Verbindung zu verbergen. Machen Sie deshalb vor dem Kauf eine
Wackelprobe (siehe Tipp).
Bei alten Hämmern und Äxten ist es übrigens nicht ratsam, den Stiel in Eigenregie zu erneuern, weil die fachgerechte
Verkeilung einige Erfahrung erfordert.
Werkzeugkunde
Hämmer
Vorbildlich befestigte Hammerköpfe
wackeln nicht – dabei kann die
Verbindung verkeilt oder geschraubt
werden. Ein Überzug ist zulässig,
kann aber Fertigungsmängel
verbergen
Leider ist auch das international
Für die Verkeilung bei Hämmern
anerkannte GS-Zeichen (für Geprüfte
und Äxten sind solche
Einschlaghülsen vorgeschrieben. Mit Sicherheit) kein verlässlicher Garant
für Qualität: Diese Hämmer aus
ihrer Keilform sichern sie die
Verbindung zuverlässig und
Billig- Werkzeugkästen bestanden
dauerhaft
aus zu kurzfaserigem Holz. Die
Prüfzeichen sind Fälschungen
Am linken Hammerkopf ist zu
erkennen, das ein dunkles
kurzfaseriges Holz zur Vertuschung
hell gebleicht wurde – am rechten
Prüfling ist deutlich zu erkennen,
dass der Kopf unzulässig befestigt
war (offenbar mit Esels-Hufnägeln)
Gusskopf und Ast im Hammerstiel:
Dieses Werkzeug ist eine Gefahr für
den Anwender. Auch die
Verankerung war mangelhaft, eine
Lackierung verbarg die schlechte
Verkeilung
Besonders gefährlich: Gussköpfe
Schon bei geringer Schlagkraft wird
können platzen, dabei frei werdende das Materialgefüge eines
Metallsplitter wirken wie Geschosse gegossenen Hammerkopfes
geschädigt
Auch dieser Hammerstiel wurde
aufgrund von Astwuchs bemängelt.
Die Stielverankerung war mit
Metallsplittern unzulässig ausgeführt
Kleine Schäden ausbessern
Kratzer vom Schlüsselbund auf der Kommode oder Glasränder auf dem Wohnzimmertisch sind hässlich – Abhilfe
lässt sich jedoch recht einfach schaffen.
Das ist schnell passiert: Kratzer, Glanz- und Mattstellen, Scheuerstellen und Haarrisse auf Möbeloberflächen.
Ärgern Sie sich nicht – Sie können diese Mängel verschwinden lassen, ohne die gesamte Fläche zu erneuern.
Mit dem passendem Werkzeug und Material ist das gar nicht so schwierig.
Einfache Hilfsmittel:
Wachskitt, Holzpaste, Retuschierstifte und spezielle Möbelpolitur bekommen Sie in Hobbygeschäften oder im
Baumarkt. Ausserdem brauchen Sie noch einen Hartholzspachtel, etwa aus Buche, einen Korkschleifklotz, feines
Schleifpapier mit 180er bis 240er Körnung oder ein Schleifkissen. Wegwerfhandschuhe schützen Ihre Hände.
Probieren Sie den passenden Farbton an einer unauffälligen Stelle des Möbelstückes oder an einem passendem
Probestück aus. Und wenn die Reparatur mal misslingen sollte – keine Sorge: Die Ausbesserung einfach
abheben und neu beginnen.
Elektro-Schweissen
Schützen Sie sich bei Schweissarbeiten
unbedingt mit einem geeigneten
Augenschutz und Lederhandschuhen
mit langen Stulpen. Vorteilhaft ist es,
ausserdem eine Schürze zu tragen.
Erforderliches Werkzeug sind
Schlackehammer und Drahtbürste zum
Entfernen der Schweissschlacke
So arbeitet ein Elektro-Schweissgerät: Über eine möglichst
kurze Zuleitung (1) erhält der Schweisstrafo (2) Strom.
Zwischen der Elektroden- (3) und Masseleitung (4) wird ein
Strom mit hoher Stromstärke und kleiner Spannung
aufgebaut. Der Elektrodenhalter (4) leitet einen Pol an die
Elektrode (5) weiter, über den Massekontakt und das
Werkstück (7) entsteht an der Schweissstelle (6) gegenüber
dem anderen Pol ein Lichtbogen
Durch die hohe Wärmeenergie des
Lichtbogens schmilzt das Material
sowohl im Werkstück als auch an der
Spitze der Elektrode
Ausrüstung beim Elektroschweissen
Beim Schweissen mit Elektroden entstehen hohe Temperaturen und extrem helles Licht mit hohem UV-Anteil.
Deshalb ist eine feste, die Haut möglichst vollständig abdeckende Bekleidung, empfehlenswert.
Das Gesicht muss mit einem Schutzschild abgedeckt sein, in das ein spezielles, stark getöntes Sichtglas
(Schutzstufe mindestens DIN 9) eingelassen ist. Auf keinen Fall dürfen Sie ohne Augenschutz direkt in den
Lichtbogen blicken!
Tragen Sie Handschuhe aus Leder, damit Funkenflug und heisse Werkstücke Sie nicht verletzen können.
Sinnvoll ist eine Lederschü zusätzlich rze, die ein Verschmutzen der Kleidung verhindert. Zum
Elektroschweissen benötigen Sie ein Schweissgerät, das aus der Netzspannung einen starken Schweissstrom
mit einer relativ ungefährlichen Spannung von rund 40 Volt erzeugt. Damit aus dem Strom ein Lichtbogen
erzeugt werden kann, muss der Strom zwischen Elektrode und Werkstück angelegt werden.
Dazu wird ein Pol per Klemme mit einem blank liegenden Teil des Werkstücks verbunden, der andere Pol mit
dem Elektrodenhalter, mit dem das Elektroden-Ende an die Schweissstelle geführt wird.
Der schweissende Lichtbogen schmilzt das Werkstück-Material und das Ende der Elektrode an der
Schweissstelle. Das Elektrodenmaterial tritt dabei tropfenweise in die Schweissstelle über und verbindet sich
homogen mit dem Werkstück.
Einfache Schweissgeräte arbeiten mit einem
schweren Transformator. Die Stromstärke wird durch
einen Einschub im Trafo geregelt
Gerätetypen
Inverter bereiten den Schweissstrom elektronisch
auf. Sie sind erheblich kleiner und leichter
Sehr verbreitet sind Schweisstransformatoren. Diese Geräte sind relativ preiswert, dafür aber schwer und sperrig. Herzstück ist
ein grosser Trafo, dessen Stromabgabe durch Ein- und Ausfahren eines Kerns beeinflusst werden kann.
Klein und leicht, dafür aber ab rund CHF 1000 teuer sind sogenannte Inverter, die den Strom elektronisch aufbereiten und
deshalb einen besseren Lichtbogen erzeugen. Aufgrund des anderen Arbeitsverfahrens sind Inverter weniger anspruchsvoll bei
der Auswahl und Länge von Anschlussleitungen auf der Netzseite. Transformatoren benötigen grosse Leitungs-Querschnitte und
möglichst kurze Verbindungen zur Steckdose.
Zu Beginn jedes Schweissvorgangs muss zunächst der
erforderliche Lichtbogen gezündet werden. Dazu wird
kurzzeitig ein Kurzschluss erzeugt
Die Zündstelle sollte immer im Bereich der
späteren Schweissnaht liegen, um Risse und
Bindefehler zu vermeiden
Zündung des Lichtbogens
Damit sich zwischen Elektroden-Ende und Werkstück ein Lichtbogen bildet, wird die Elektrode zunächst
senkrecht auf das Werkstück geführt – ähnlich wie beim Anreissen eines Strechholzes. Bei diesem Kurzschluss
fliesst ein starker elektrischer Strom. Unmittelbar bei Kontakt die Elektrode leicht zurückziehen und in den
Arbeitswinkel neigen. Den Zündpunkt auf dem Werkstück überschweissen .
Das passiert beim Schweissen: Der Elektrodenkernstab schmilzt tropfenweise
(3) unter dem Schutz der Gase (4) aus der Elektrodenumhüllung (2) im
Lichtbogen (9) ab. Das am Lichtbogen flüssige Schweissgut (8) verfestigt sich
beim Abkühlen (7), dabei entsteht flüssige (5), sich verfestigende Schlacke (6)
Zündung des Lichtbogens
Je nach Material und
Beanspruchung der Verbindung
gibt es unterschiedlich dicke
Elektroden mit verschiedenen
Umhüllungen
Das hintere Elektroden-Ende ist nicht
umhüllt, damit der Strom aus der
Haltezange ungehindert weitergeleitet
werden kann
Sinnvolle Hilfsmittel bei der Arbeit mit
Metall: Anreisser, Winkel, Zirkel und
Gripzange (von unten nach oben)
Schweissvorgang, Wahl der Elektroden
Halten Sie die Elektrode nach Zündung des Lichtbogens in Richtung der zu schweissenden Naht geneigt und arbeiten Sie mit
leichtem Druck auf die Schweissstelle. Auf diese Weise brennt der Lichtbogen in der richtigen Länge, die ungefähr der Dicke des
Schweissstabs entsprechen sollte. Die Elektrode dabei nicht ziehen: Das Elektroden-Ende schmilzt allmählich ab und verbindet
sich mit der Schweissnaht; der Schmelzvorgang wird durch die verdampfende Umhüllung der Elektrode vor dem Sauerstoff der
Umgebungsluft abgeschirmt (4.1). Breite Fugen und Auftragsraupen können Sie bei Bedarf mit kleinen Pendelbewegungen
breiter schweissen.
Wählen Sie die Elektrode nach der Dicke des Werkstücks und den Anforderungen an die Schweissnaht aus. Die Dicke des
Elektrodenkerns sollte kleiner als die Werkstoffdicke sein: Bis etwa vier Millimeter Blechstärke genügen Elektroden mit zwei
Millimeter Kerndicke, bis 6 mm rechnet man rund 2,5 mm und bis 8 mm rund 3 mm Elektrodenkerndicke. Schweisselektroden
werden mit verschiedenen Materialien als Umhüllung angeboten. Am gebräuchlichsten sind so genannte Rutil-Elektroden. Sie
sind erkennbar am Buchstaben R auf der Packung. Rutil-Elektroden lassen sich leicht zünden, brennen gleichmässig ab und
ermöglichen eine problemlose Entfernung der Schlacke. Andere Materialien als Umhüllung ermöglichen Verschweissungen für
extreme mechanische Belastungen (Brücken, Fahrzeuge) oder unter schwierigen Umgebungsbedingungen – diese Arbeiten
erfordern jedoch hohes Fachwissen und solltem dem Spezialisten überlassen werden.
Schweissstrom zu schwach: Die Schweissnaht liegt Schweissstrom zu stark: Es wird zuviel Material aus
weitgehend auf der Oberfläche des Werkstücks
dem Werkstück aufgeschmolzen,
Durchbrenngefahr
Stromstärke
Die Stromstärke für umhüllte Elektroden bestimmen Sie nach folgender Faustformel: ,Elektrodenkerndicke x 40 =
Stromstärke in Ampere (A)‘.
Bevor Sie am Werkstück arbeiten, sollten Sie die Einstellung jedoch an einem Probestück überprüfen. Den richtigen
Schweissstrom haben Sie gewählt, wenn die Naht nach Entfernen der Schlacke nur leicht erhaben ist und wenig
Spritzer zu sehen sind. Bei zu schwachem Schweissstrom liegt die Naht mit schlechter Haftung auf der WerkstückOberfläche, ein zu hoher Schweissstrom führt zu einer breiten, tiefen Naht – bei dünnem Material kann es sogar zum
Durchbrennen kommen.
Eckverbindung: Nach dem
Blankschleifen werden die Werkstücke
erst gepunktet und noch einmal
gerichtet. Dann Nähte
durchschweissen und polieren
Flachverbindung: Auch hier die
blanken Verbindungsstellen zunächst
anpunkten und danach
durchschweissen. Zuletzt
verschlichten
Durch die Hitzeeinwirkung entsteht
Verzug in Richtung der Schweissnaht
Typische Verbindungsarten
Bevor Sie die Elektrode ansetzen, sollten Sie Ihr Werkstück gut vorbereiten: Rost und Farbe müssen im Bereich
der geplanten Nahtstellen gründlich entfernt werden, damit sich das Material störungsfrei verbinden kann. Am
besten geeignet ist für diese Arbeit eine am Winkelschleifer betriebene Schruppscheibe. Bereiten Sie möglichst
alle geplanten Nahtstellen vor, ehe Sie mit den Schweissarbeiten beginnen.
Danach die zu verschweissenden Teile zusammenlegen und falls nötig mit einer Gripzange oder mit
Schraubzwingen fixieren. Das Massekabel des Schweissgeräts an einer blanken Stelle des Werkstücks befestigen.
Alle Nähte zunächst nur mit Punkten fixieren. So können Sie die Lage der Teile noch korrigieren. Ausserdem
bleiben die Teile in der richtigen Position, auch wenn sich das Metall durch die Hitze des Lichtbogens verziehen
sollte Danach die Punkte mit Hammer und Bürste von Schlacke befreien und alle Nähte durchschweissen.
So erneuern Sie Umleimer
Wer mit dem Bügeleisen umgehen kann, der kann auch Regalkanten erneuern. Denn mit beschichteten Umleimern ist das so
einfach wie Socken bügeln. Wichtig ist vor allem, dass Sie beim Ablösen wie auch beim Aufbügeln ein Küchenhandtuch
unterlegen. Das schützt die Gleitfläche des Bügeleisens und die Oberfläche des Umleimers. Nachdem Sie den alten Umleimer
gründlich erwärmt haben, können Sie ihn vorsichtig von der Kante abziehen. Die verbleibende Fläche von Kleberesten
befreien. Den neuen Umleimer mit gleich hoher Temperatur (Baumwoll-Einstellung) aufbügeln. Solange der Umleimer noch
warm ist, müssen Sie ihn mit einem Klotz gut andrücken. Die überstehenden Kanten können Sie erst entfernen, wenn das
Material kalt geworden ist. Ungeübte sind mit einem Kantenschneider gut ausgerüstet; Könner benutzen entweder eine Feile
oder den Stechbeitel für das Entfernen der seitlichen Überstände. Fürs Schleifen und Brechen der Kanten greifen Sie wieder
zum Schleifklotz und zu feinem Schleifpapier (mindestens 180er Körnung).
Den alten Umleimer mit einem
Bügeleisen erwärmen und dabei von der
Kante lösen.
Den neuen Umleimer dabei in der Länge
anpassen und einfach abbrechen.
Danach....
.... bringen Sie ihn mit dem Bügeleisen
(Stufe: Baumwolle) auf. Handtuch nicht
vergessen.
Die Kanten sorgfältig mit einem Klotz
andrücken, damit sich später nichts
ablösen kann.
Mit einem Stechbeitel die Überstände an
den Kanten vorsichtig entfernen.
Die seitlichen Überstände mit einem
Kantenschneider angleichen. Geübte
nehmen die Feile.
Zuletzt die seitlichen Kanten mit dem
Schleifklotz begradigen und leicht
brechen.
So klappt’s bei der Arbeitsplatte
Umleimer für Küchenarbeitsplatten gibt’s passend zum
jeweiligen Dekor. Sie sind meist nicht mit Kleber
beschichtet. Also bringen Sie zuerst mit einem Spachtel
Kontaktkleber auf beide Klebeflächen auf und lassen ihn
ablüften. Danach den Umleimer aufkleben und mit dem
Hammer und einem Klotz gründlich anpressen. Die
seitlichen Überstände mittels einer Feile entfernen. Die
Kantenüberstände vorne und hinten nehmen Sie mit dem
Beitel ab. Danach die Schnittkanten mit einem Schleifklotz
und feinem Schleifpapier glätten.
Farben und Klebstoffe lösen
Klassische Anwendung: Chemiefreie
Entfernung von Farben und Lacken
Hilfreich: Heissluft erweicht den Klebstoff an Aufklebern, die
sich nach einer Hitzebehandlung leicht abziehen lassen
Farben und Klebstoffe können durch Hitze angelöst oder oft zumindestens erweicht werden. So kann man mit einem Heissluftgebläse alte
Farbanstriche und Lacke ablösen – eine klassische Anwendung, die fast jeder Heimwerker schon einmal ausprobiert hat.Der Vorteil dieser
Ablösemethode ist, dass man ohne Chemie arbeiten kann und keine Einweichzeiten beachten muss. Dadurch kann diese Arbeit
umweltverträglicher und schneller erledigt werden. Arbeiten Sie dennoch unbedingt draussen oder bei sehr guter Lüftung. Denn beim
Erhitzen der Anstrichstoffe werden darin enthaltene Lösemittel frei.
Achten Sie darauf, dass die Oberfläche des Werkstücks nicht zu stark erwärmt wird – Holz könnte bei zu starker Hitzeeinwirkung dunkel
werden oder gar verkohlen. Am besten ist es deshalb, mit einer Breitstrahldüse zu arbeiten und kleine Bereiche des Anstrichs jeweils
gerade so weit zu erhitzen, bis sich der Anstrich löst und mit einem Spachtel abgenommen werden kann (2.1). Beginnen Sie die Arbeit am
besten an einer unauffälligen Stelle. Auch Klebstoffe können mit Heissluft gelöst werden. Gute Erfolge erzielen Sie zum Beispiel bei alten,
brüchig gewordenen Aufklebern, die sonst kaum mehr rückstandsfrei zu entfernen wären. Problemlos und rückstandsfrei ablösbar sind auch
alle Verbindungen, die mit Heisskleber vorgenommen wurden.
Durch Wärme werden elastische
Kunststoffe flexibler. So können Sie einen
erwärmten Schlauch viel besser auf eine
Kupplung schieben
Abgelöste Umleimer
können mit Heissluft
wieder sicher befestigt
werden – ohne Zusatzklebstoff
Kunststoffbahnen und Zeltplanen lassen
sich ohne Klebstoff direkt miteinander
verschweissen
Die Enden von Kunststoffseilen können
mit einem Schweissspiegel versiegelt
werden. Alternativ können Sie dies auch
mit einem erhitzten Beitel erzielen
Kleinere Rohrdurchmesser können über
dem Heissluftstrom gebogen werden. Bei
grösseren Durchmessern müssen Sie das
Rohr allerdings – zum Beispiel mit Sand –
füllen, sonst knickt das Material
unkontrolliert ein
So werden Kunststoffrohre miteinander verschweisst:
Beide Seiten gegen den Schweissspiegel drücken, bis das Material erweicht. Dann die Rohrenden aufeinander drücken und
abkühlen lassen
Kunststoffe bearbeiten
Dass Kunststoffe bei höheren Temperaturen weich werden und sogar schmelzen, können Sie mit einer
Heissluftpistole gezielt nutzen. So lassen sich Gartenschläuche leichter montieren (3.1), aber auch flexible Rohre
biegsamer machen. Mit Heissleim ausgeführte, aufgegangene Verbindungen – etwa Umleimer (3.2) – können
ohne zusätzlichen Klebstoff repariert werden, auf die gleiche Weise können Sie auch neue Umleimer aufbringen
oder grossflächige Heissleimklebestellen so lange offenhalten, bis Sie das Werkstück genau positioniert haben.
Folien und kunststoffbeschichtete Planen können mit Heissluft direkt miteinander verschweisst werden. Beachten
Sie jedoch, dass nur gleiche Werkstoffe miteinander verschweissbar sind. Wählen Sie die richtige Temperatur
(siehe Kasten unten) und probieren Sie die Verschweissung an einem Reststück aus. Temperatur und Einwirkzeit
so lange variieren, bis die aufeinandergefügten Bahnen unlösbar verbunden, aber nicht aufgeschmolzen werden.
Die Verbindung dabei mit einer Rolle fest zusammenpressen .
Die Verschweissbarkeit können Sie bei Kunststoff-Tauen auch dazu nutzen, um die Seilenden vor dem
aufspleissen zu bewahren. Drücken Sie das Seilende dazu gegen einen Schweissspiegel (3.4) oder gegen ein
erhitzes Werkzeug (Beitel), bis die Fasern miteinander verschweisst sind.
Auch Hartkunststoffe können mit Heissluft verformt und verbunden werden.
Reinigen
Heissluft lässt sich auch für Reinigungszwecke nutzen. So können Sie zum Beispel Harzeinlagerungen an
Weichhölzern mit Hitze erweichen und mit Schaber oder Tuch leichter entfernen . Rückstände von Farben,
Spachtel oder Putz auf Werkzeugen können mit Heissluft abgelöst werden.Heissluft kann auch durch das
Sonnenlicht spröde gewordene Kunststoffe wieder erweichen. Diesen Effekt nutzen Sie, wenn Sie Fensterbilder,
die längere Zeit dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, vorsichtig mit Heissluft erwärmen und dann abziehen.
Ohne Heissluft ist es sehr mühsam, die Motive zu entfernen.Ähnlich vereinfachen können Sie sich die Arbeit
beim Entfernen von Dichtstoffen und Bitumenabdichtungen.
Ideal ist der Einsatz von Heissluft auch beim Entfernen von Wachsresten. So können Kerzenständer schonend
gereinigt werden, ohne dass – wie beim Reinigen mit einem Messer – Kratzer entstehen. Am besten führen Sie
diese Arbeit über einer alten Zeitung aus: Das Wachs tropft dann auf diese Unterlage und wird vom Papier
aufgenommen.
Abfluss reinigen und reparieren
Und alles läuft
„Wenn der Abfluss mal verstopft ist...“ braucht man keine umweltbelastende Chemie, um ihn wieder frei zu
bekommen. Wir zeigen Ihnen, wie’s geht.
Einen verstopften Abfluss zu säubern, ist sicherlich nicht angenehm, aber noch lange kein Fall für den Profi.
Ursache solcher Verstopfungen sind meist Fett- oder Seifen-Ablagerungen, gemischt mit Haaren und anderen
Fasern. In vielen Fällen hilft schon eine Gummiglocke, die solch einen Pfropf durch Druck löst. Die Reste spülen
Sie mit heissem Wasser weg. Ist diese Massnahme vergebens, gehen Sie so vor wie in unserer Arbeitsfolge
beschrieben. Viele Ablagerungen befinden sich im Siphon oder direkt im Stutzen unter dem Abfluss. Die Rohre
schrauben Sie entweder mit der Hand auseinander oder mit einer Rohrzange. Ein Küchentuch zwischen Zange
und Überwurfmutter schützt vor Kratzern auf der verchromten Fläche. Vergessen Sie nicht, einen Eimer
unterzustellen! Haben Sie alle Teile gründlich mit der Flaschenbürste gereinigt, setzen Sie sie in umgekehrter
Reihenfolge wieder zusammen. Tauschen Sie sämtliche Dichtungen aus.
Ist der Siphon in schlechtem Zustand, sollten Sie in komplett auswechseln. Messen Sie die alten Teile vor dem
Kauf aus oder nehmen Sie sie mit. Die üblichen Masse bei Waschtisch-Siphons sind 1 Zoll mit 40-mm-Abgang
zum Abfluss. Wenn der Wandanschluss ungünstig liegt und Sie mit dem Standard-Set nicht auskommen, helfen
Ihnen Rohr-Verbindungsstücke mit Quetschverschraubung oder Kunststoff-Siphons mit flexiblem Anschlüssen.
Bei Küchenanschlüssen lagern sich Reste häufig im Rohr in der Wand ab. Diese Ablagerungen können Sie durch
eine Rohr-Reinigungsspirale lösen. Das Ende der Spirale wird in der Wandanschluss geführt, bis Sie auf
Widerstand stossen. Durch Drehen und gleichzeitiges Schieben können die Ablagerungen gelöst werden. Auch
hier viel heisses Wasser nachlaufen lassen um die Reste wegzuschwemmen.
Sie brauchen:
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•
•
Gummiglocke
Rohrzange
Küchentuch
Flaschenbürste
Dichtungen
Evtl. Rohr-Reinigungsspiralen und neuen
Siphon
Erste Hilfe für den Abfluss
Die bewährte Gummiglocke ist immer noch das beste Rezept gegen verstopfte Abflüsse: Wasser ins Becken
einlassen, bis der obere Rand der Saugglocke bedeckt ist. Den Überlauf mit einem feuchten Lappen abdichten.
Durch kurzes, schnelles Pumpen lösen sich meist schon die Ablagerungen. Sitzen sie allerdings hartnäckig fest,
müssen Sie in den sauren Apfel beissen und den Siphon demontieren. Von chemischen Abflussreinigern raten
viele Installateure ab. Sie lösen zwar im ersten Moment das Problem, können aber durch eigene Ablagerungen
auch hartnäckige Verstopfungen fördern
Alles dicht??
Wenn nicht, dann hilft meist Silikon aus der Kartusche. Die Anwendung ist ganz einfach, wenn
man ein paar kleine Tricks beherrscht. Das Fugenset (siehe Bild unten rechts) umfasst ein
Werkzeug zum Auskratzen, Silikon und ein Werkzeug zum Abziehen der Fugen. Fürs Silikon
brauchen Sie keine separate Kartuschenpistole.
Früher hat man Randfugen häufig mit Mörtel geschlossen. Heute nimmt man in der Regel Silikon dafür. Da es
flexibler ist als Mörtel, kann es auftretende Spannungen in den Randfugen besser ausgleichen und hält dadurch
eine längere Zeit dicht.
Es gibt eine Vielzahl von Herstellern, die Silikon anbieten. Meistens benötigt man eine separate
Kartuschenpistole, um das Silikon auftragen und dosieren zu können. Daneben sind Silikonkartuschen mit
integriertem Dosierspender erhältlich. Diese Produkte sind jedoch aufgrund ihrer geringeren Füllmenge nicht für
grosse Aufgaben geeignet. Was die Qualität von Dichtstoffen angeht, können Sie davon ausgehen, dass
Markenware mehr zu bieten hat und länger dicht hält als No-Name-Produkte. Dies hat einen simplen Grund:
Silikon ist der wichtigste Inhaltsstoff der Dichtmassen, aber auch mit der teuerste. Wer hieran bei der
Herstellung spart, tut dies zwangsläufig auf Kosten der Qualität.
Ein weiteres Kriterium bei der Wahl des Silikons stellen Umwelt- und gesundheitliche Gesichtspunkte dar. Doch
hier scheint es durchgehend ein kleines Problem zu geben. So schnitten fast alle Silikonprodukte bei einer
Untersuchung der Zeitschrift öko-Test mit mangelhaft oder sogar ungenügend ab. Der Grund: Fast alle
Produkte enthalten Weichmacher. Doch gerade Markenprodukte überschreiten hier keinerlei Grenzwerte. Wer
viel Silikon verarbeitet, sollte es dennoch nicht mit blossem Finger glätten, sondern sich besser einen
Gummihandschuh überziehen oder ein Spezialwerkzeug dafür verwenden. Ist das Silikon jedoch eingebracht
und trocken, besteht kaum mehr Gefahr für Mensch und Umwelt.
Damit die Silikonfuge einen halbwegs geraden Verlauf hat, empfiehlt es sich, den oberen und unteren Rand mit
Kreppband abzukleben. Trotzdem lässt es sich kaum vermeiden, dass in den Mörtelfugen an Boden und Wand
etwas Silikon verläuft und die Geradlinigkeit stört. Zum Glätten der Silikonfuge benötigen Sie etwas Spülmittel.
Damit benetzen Sie entweder die Fuge direkt, den Finger oder das Glättwerkzeug. Eine sehr saubere Sache
stellt der von uns verwendete Glättcutter dar. Mit ihm lässt sich die Fuge gleichmässig abziehen. Ausserdem
wird überschüssiges Silikon direkt in der Löffelausbildung gesammelt. Ebenso gut können Sie aber auch einen
alten Teelöffel dafür benutzen. Als praktisch und in jedem Fall besser als ein Messer erweist sich der
sogenannte Fugenhai, mit dem Sie alte Silikonfugen problemlos auskratzen können.
(1) Alte Silikonfugen kratzen Sie
mit einem spitzen Gegenstand aus.
Wir verwendeten den sogenannten
Fugenhai, der auch in einem Set
mit einer Silikonkartusche ...
(2) ... und einem Glättwerkzeug
(3) Haben Sie das alte Silikon
angeboten wird. Mit der einen Seite entfernt, kleben Sie ober- und
des Fugenhais kratzen Sie das
unterhalb der Fuge die Fliesen mit
Silikon aus der Fuge, mit der
Kreppband ab
anderen Seite spachteln Sie Reste
ab
(4) Mit der einen Seite des
Glättcutters lassen sich Silikonreste
entfernen oder die
Kartuschenöffnung ablängen
(5) Das Silikon tragen Sie möglichst (6) Bevor Sie die Silikonfuge
mit gleichbleibender
glätten, tauchen Sie das Werkzeug
Geschwindigkeit und ohne
(oder den Finger) in Spülmittel ein
Unterbrechung auf

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