Erstellung eines Fragebogens
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Erstellung eines Fragebogens
Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens Sommersemester 2006 Empirisches Forschungs-Seminar C ONTINGENT -V ALUATION Erstellung eines Fragebogens zum Thema „Badewasserqualität und Badezugang an der Alster“ Prof. Dr. Richard Tol Dr. Katrin Rehdanz Forschungsstelle Nachhaltige Umweltentwicklung Universität Hamburg Autoren Matrikelnummer Moritz Dammas Sven Kohlmann Roman Negle Jörg Siebahn Niels Thiermann 5533965 5443052 5446655 5335241 5453716 1 Contingent Valuation, Entwicklung des Fragebogens Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis...............................................................................................................................I Literaturverzeichnis ........................................................................................................................III 1 Einleitung.................................................................................................................................... 1 2 Erstellung eines Fragebogens ................................................................................................... 1 3 Entwicklung und Formulierung von Fragen .........................................................................2 3.1 4 Fragearten und Frageformen..................................................................................................3 3.1.1 Fragearten .........................................................................................................................3 3.1.2 Frageformen .................................................................................................................... 4 Fragebogenaufbau..................................................................................................................... 5 4.1 Einleitungstext .................................................................................................................... 5 4.2 Einleitungsfragen ................................................................................................................ 6 4.3 Hauptteil .............................................................................................................................. 6 4.4 Schlussteil............................................................................................................................. 7 5 Die Fakten zu unserem Untersuchungsdesign ...................................................................... 7 6 Pretest......................................................................................................................................... 9 6.1 Messinstrument Fragebogen ............................................................................................. 9 6.1.1 Validität ........................................................................................................................... 9 6.1.2 Reliabilität ......................................................................................................................10 6.2 Testziele...............................................................................................................................10 6.2.1 Überprüfung an den Fragen ........................................................................................10 6.2.2 Überprüfung des Fragebogens..................................................................................... 11 6.3 Methoden ............................................................................................................................ 12 6.3.1 Expertentests .................................................................................................................. 12 6.3.2 Labortests........................................................................................................................ 12 6.3.3 Feldtests ..........................................................................................................................14 I Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens 7 Anwendung auf den Fragebogen ...........................................................................................16 7.1 Umfang ................................................................................................................................16 7.2 Fragestellungen .................................................................................................................. 17 7.3 Ergebnisse und Änderungen ............................................................................................ 17 7.3.1 Befragungsform ............................................................................................................. 17 7.3.2 Single- und Multiple-Choice ....................................................................................... 17 7.3.3 Wieviel Routing verträgt der Mensch? ......................................................................18 8 Fazit ........................................................................................................................................... 18 9 Anhang ......................................................................................................................................19 9.1 Fragebogen Version 1 ........................................................................................................19 9.2 Fragebogen Version 5........................................................................................................ 21 9.3 Fragebogen Version 6 ...................................................................................................... 24 II Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens Literaturverzeichnis Allerbeck, K: Mündliche, schriftliche, telefonische Befragungen – ein Überblick, in: Kaase, M; Küchler, M (Hrsg.): Herausforderungen der Empirischen Sozialforschung, Mannheim 1985 Feldt, L. S.; Brennan, R. L.: Reliability in: Linn, R. L. (Hrsg.): Educational Measurement, 3. Auflage, New York 1989 Gillham, B.: Developing a Questionnaire; Continuum 2000 Holm, K: Die Gültigkeit sozialwissenschaftlichen Messens, in: Holm, K (Hrsg.): Die Befragung, Bd. 4, München 1976 Jacob, R.; Eirmbter, W. H.: Allgemeine Bevölkerungsumfragen: Einführung in die Methoden der Umfragenforschung mit Hilfen zur Erstellung von Fragebögen, Oldenburg 2000 Kurz, K.; Prüfer, P; Rexroth, M.: Zur Validität von Fragen in standardisierten Erhebungen. Ergebnisse des Einsatzes eines kognitiven Pretestinterviews, in: ZUMA-Nachrichten, 44, 1999 Lang, G.; Heiss, G. D.: A Practical Guide to Research Methods; 5th ed.; University Press of America, Inc. 1994 Mayntz, R.; Holm, K.; Hübner, P.: Einführung in die Methoden der empirischen Soziologie, 2. Auflage, Westdeutscher Verlag Opladen 1971 Prüfer, P.; Rexroth, M.: Verfahren zur Evaluation von Survey-Fragen: ein Überblick, in ZUMA-Arbeitsbericht, Nr. 96/05, Mannheim 1996 Ring, E.: Signale der Gesellschaft. Psychologische Diagnostik in der Umfrageforschung, Göttingen, Stuttgart 1992 Schnell, R.; Hill, P. B.; Esser, E.: Methoden der empirischen Sozialforschung 6. Auflage, München 1999 Strack, F.; Martin, L. L.: Thinking, Judging and Communicating: a Process Account of Context Effects in Attitude Surveys, in: Hippler, H. J.; Schwarz, N.; Sudman, S (Hrsg.): Social Information Processing and Survey Methodology, New York 1987, S. 123 – 148 III Contingent Valuation, Entwicklung des Fragebogens 1 Einleitung Im Rahmen des Seminars „Contingent Valuation“ soll die Frage beantwortet werden, was die Bürger und Bürgerinnen der Stadt Hamburg bereit wären für Badewasserqualität in der Außenalster, sowie einen vorher definierten Badezugang zu zahlen. Diese Fragestellung lehnt sich an die Coningent-Valuation-Methode 1 an, welche ein Verfahren, um den Geldwert von Natur zu berechnen, liefert. Mit ihr kann man direkt abfragen, was es einzelnen Menschen wert ist, damit sich ein Stück Natur verändert bzw. nicht verändert wird. Vor diesem Hintergrund steht zur Debatte, welche Anforderungen der dafür zu entwickelnde Fragebogen in Bezug auf Methode, Struktur und Inhalt aufweisen muss. Daher wird im nächsten Abschnitt auf die inhaltliche Ausgestaltung des Untersuchungsfragebogens eingegangen. Hierzu wird der für die persönlichen Interviews eingesetzte Fragebogen vorgestellt. Anhand seines Aufbaus wird erläutert, aus welchem Grund die gestellten Fragen formuliert wurden und wo die geforderten Elemente der Contingent-Valuation-Methode berücksichtigt sind. Zuvor wird auf die allgemeinen Grundlagen und Anforderungen an einen Fragebogen für solch eine Untersuchung hingewiesen. 2 Erstellung eines Fragebogens Der Aufbau eines Fragebogens in Bezug auf die Ausgestaltung und Formulierung der Fragen beeinflusst das Umfrageergebnis in größerem Ausmaß als man auf den ersten Blick vermuten würde. Ein hastiger und mit unzureichender Vorsicht konzipierter Fragebogen kann zu einer Verfälschung des Ergebnisses führen. 2 Die Fragebogenerstellung sollte mit Sorgfalt, ausreichender Zeit und nötiger Kreativität durchgeführt werden. Um der gewünschten Qualität gerecht zu werden, muss der konstruierte Fragebogen in einem Feldversuch, einem Pretest (siehe Kapitel 6) geprüft und ü- 1 2 Siehe Seminar-Thema I vgl. Gillham, B., 2000 1 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens berarbeitet werden. Da ein erster Fragebogen nur selten die richtigen Ergebnisse liefert, hilft ein Pretest den Fragenkatalog zu präzisieren. 3 3 Entwicklung und Formulierung von Fragen Der folgende Abschnitt soll einen schnellen Überblick über notwendige Hinweise zur Entwicklung und Formulierung von Fragen innerhalb des Fragebogens ermöglichen. Die in einem Fragebogen gestellten Fragen sollten einfach formuliert sein und dem allgemeinen Sprachgebrauch entsprechen. Die Fragen sollten keine Fremdwörter, Abkürzungen, ungebräuchlichen Formulierungen, Slang- oder Dialektausdrücke enthalten. Die Fragen sollen als einfache, aber vollständige, eindeutige und konkrete Sätze formuliert werden. Reizwörter und suggestive Formulierungen sind zu vermeiden. Diese Art der Frageformulierung beeinflusst den Befragten unbewusst und ermöglicht dem Interviewer, dem Befragten eine von ihm präferierte Antwortalternative nahe zu legen. Die Meinung des Probanden könnte somit beeinflusst werden und unter Umständen das Ergebnis der Befragung verzerren. Fragen sollen eindimensional gestellt werden, sich also nur auf einen Aspekt beziehen. Fragen sollen nicht hypothetisch formuliert werden. Fragestellungen, die für den Befragten irrelevant oder nicht sinnvoll erscheinen könnten, sollten nicht gestellt werden. Mit Hilfe so genannter Filterfragen (siehe Kapitel 3.1.1.1) müssen diese Personen im Vorfeld ausgefiltert werden. Gestellte Fragen dürfen den Befragten nicht überfordern, da sonst ein erhöhtes Risiko eines vorzeitigen Abbruchs besteht. Sie müssen beantwortbar sein. Es müssen ausbalancierte und gleichwertige Antwortkategorien verwendet werden. Antworten sollten die gleiche Anzahl an positiven und negativen Antwortoptionen beinhalten. Eine wechselseitige Exklusivität, d.h. Überschneidungsfreiheit der Antwortalternativen muss stets gewährleistet sein. Antwortvorgaben dürfen sich inhaltlich nicht überschneiden. Merkmalsausprägungen sind sinnvoll zusammenzufassen. Es dürfen nicht zwei Merkmalsausprägungen in nur einer Antwortalternative vertreten sein, da unter Umständen nur eines dieser Merkmale für den Befragten zutrifft. Die kausale Verknüpfung zweier Behauptungen in einer Antwort ist zu vermeiden, weil der Interviewer nicht nachvollziehen kann auf welchen Teil der Gesamtaussage sich die Ablehnung oder Zustimmung des Befragten 3 vgl. Lang, G.; Heiss, G. D., 1994 2 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens bezieht. Antworten mit Auswahlalternativen sollten die Option „Weiß nicht“ enthalten. Fehlt eine neutrale Antwortmöglichkeit, könnte es zu erzwungenen Fehlangaben kommen. 4,5 3.1 Fragearten und Frageformen Die Informationen die durch Befragungen gesammelt werden, sollen Aufschlüsse über bestimmte Einstellungen, Verhaltensweisen oder soziodemographische Merkmale liefern. 6 3.1.1 Fragearten Fragearten unterteilen sich in inhaltliche Fragen und Funktionsfragen und werden im Folgenden dargestellt. 3.1.1.1 Funktionsfragen Funktionsfragen beziehen sich weniger auf den Inhalt einer Befragung als auf den Aufbau eines Fragebogens und tragen somit maßgeblich zum Gelingen einer Befragung bei. Die Funktionsfragen unterteilen sich in Einleitungsfragen, Pufferfragen, Filterfragen, Kontrollfragen und Schlussfragen. Routing-Fragen ermöglichen den Fragebogen für den Probanden individuell zu gestalten, indem nur Fragen gestellt werden, die für den Probanden relevant sind. 7 Routing-Fragen leiten anhand der gegebenen Antworten durch den Fragebogen. Die Einleitungsfragen werden zu Beginn einer Befragung gestellt und dienen den unter Kapitel 3 genannten Zwecken. Pufferfragen dienen der Überleitung von einem Fragenblock zum Nächsten. Sie sollen leicht zu beantworten sein und sollten weder sensitive noch heikle Themen behandeln. Diese Art der Erholungsfragen geben dem Befragten die Möglichkeit einfache und leicht erinnerbare Antworten zu geben. Die Pufferfragen sollen dabei die Aufmerksamkeit des Befragten von dem zuvor behandelten Themengebiet ablenken. 4 vgl. Jacob, R.; Eirmbter, W. H., 2000 vgl. Schnell, R.; Hill, P.; Esser H., 1999 6 vgl. Mayntz, R.; Holm, K.; Hübner, P., 1971 7 vgl. Gillham, B., 2000 5 3 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens Kontrollfragen dagegen sollen mögliche Inkonsistenzen in den Antworten der Befragten aufdecken. Dieses wird erreicht, in dem schon behandelte Themen in abgewandelter Form zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal abgefragt werden. Filterfragen haben die Aufgabe, Befragte zu identifizieren und gegebenenfalls von Fragen auszuschließen, sofern die gestellte Frage für sie nicht geeignet ist. Schlussfragen stellen den letzten Teil der Funktionsfragen dar. Sie beenden den inhaltlichen Teil der Befragung und leiten zu den soziodemographischen Fragen über. 8 3.1.1.2 Inhaltliche Fragen Inhaltlichen Fragen haben zum Ziel, Erkenntnisse über Meinungen oder Einstellungen, demographische und persönliche Eigenschaften und mögliche Verhaltensweisen der Probanten zu erlangen oder den Wissensstand der Befragten abzufragen. Bei Meinungsfragen ist es wichtig, diese nicht als Klausurfragen zu stellen, so dass beim Befragten kein künstlicher Druck zustande kommt. Aus diesem Grund werden Wissensfragen oft mit Floskeln begonnen wie „Was glauben Sie“ oder „Was denken Sie“, um sie als Meinungsfragen zu tarnen. 3.1.2 Frageformen Die Frageform bestimmt den formalen Aspekt der Formulierung der Fragen. Zunächst muss geklärt werden, welches Merkmal gemessen werden soll. Für unterschiedliche Merkmale müssen dann jeweils die angemessenen Frageformen berücksichtigt werden. Zur Messung von Einstellungen existieren eine Vielzahl unterschiedlicher Frageformen wie z.B. kategoriale-, ordinale- und metrische Frageformen und Skalen. Kategoriale Frageformen stützen Messungen von nominalen Merkmalsausprägungen. Ordinale Fragen hingegen dienen der Messung von Merkmalen, welche sich in einer hierarchischen Ordnung darstellen lassen. Metrische Fragen stellen Fragen mit Intervallniveau dar. Formal lassen sich Skalen in numerische-, verbale- und grafische Skalen gliedern. Numerische Skalen sind Skalierungen einer geordneten Zahlenreihe wobei nur die Endpunkte verbal bezeichnet werden. 8 vgl. Jacob, R.; Eirmbter, W. H., 2000 4 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens Verbale Skalen dienen der Einstellungsmessung. Bei dieser Art der Skalierung wird jeder Skalenpunkt, entsprechend des zu beurteilenden Gegenstandes, verbal benannt. Diese Benennung spiegelt den Grad der Zustimmung oder Nicht-Zustimmung bzw. Ablehnung wieder. Bei der Benennung der einzelnen Skalenpunkte ist zu berücksichtigen, dass eine Ablehnung schwerer fällt als eine bloße Nicht-Zustimmung und dadurch eine Tendenz zur Bejahung hervorrufen wird. Grafische Skalen sind Konstrukte die die Befragung einwenig auflockern sollen. Sie sollten aber mit nötiger Vorsicht behandelt werden, da die Verwendung vieler bunter und verschiedenartiger grafischer Skalen schnell zu einer Überforderung des Befragten führen kann und somit den Abwechslungsaspekt vollständig kompensiert. 9 4 Fragebogenaufbau Für einen Fragebogenaufbau ist, neben dem aufgeführten Regelwerk für Fragenformulierungen, unter anderem das gesamte Konzept von großer Relevanz. Die Struktur von Fragen und deren Reihenfolge stellen wichtige Einflussfaktoren zur Erlangung korrekter Ergebnisse dar. 10 Aus diesem Grund ist die Diskussion und Entwicklung innerhalb eines Teams unverzichtbar. Der Fragebogenaufbau ist im Wesentlichen durch einen Einleitungstext, Fragen zur Einleitung und Kontaktaufnahme und anschließenden Hauptteil mit entsprechenden Sachfragen gegliedert. Am Ende der Befragung folgen die Erhebung von soziodemographischen Merkmalen und ein Schluss. 11 4.1 Einleitungstext Die Eröffnung mit dem Einleitungstext ist kurz und allgemein gehalten und soll über den Auftraggeber und die durchführende Institution informieren. Es soll darauf hingewiesen werden, wie die Zielperson ausgewählt worden ist und, dass eine Teilnahme freiwillig ist sowie Daten vertraulich und anonym behandelt werden. Der Themenbereich sollte in dem Einleitungstext auch genannt werden, ohne ausführlich Untersuchungsziele zu erläutern, die 9 vgl. Jacob, R.; Eirmbter, W. H., 2000 vgl. Mayntz, R.; Holm, K.; Hübner, P., 1971 11 vgl. Jacob, R.; Eirmbter, W. H., 2000 10 5 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens gewisse Erwartungen beim Befragten produzieren könnten und die jeweilige Person zu strategischen Antworten bewegt. 12 4.2 Einleitungsfragen Die Einleitungsfragen sollen vor allem die Befragten zur Teilnahme weiterhin motivieren und das Engagement zur Beantwortung der Fragen stützen. Einleitungsfragen die mit „nein“ oder „weiß nicht“ beantwortet werden können, könnten bei den Befragten das Gefühl aufkommen lassen, dass Sie das Thema nicht betrifft. Geeignete Fragen zur Einleitung könnten einem gewöhnlichen Alltagsgespräch ähneln, in welchem Interesse geweckt, auf das Thema hingewiesen und in dem schon das Fragen und das Antworten vorgestellt und eingeübt wird. 13 Sensible Fragen, die z.B. auf das Einkommen oder das Alter des Befragten abzielen, sollten zum Ende gestellt werden, um schlechter Stimmung vorzubeugen und bei einem eventuell vorzeitigen Abbruch auf vorherige Antworten in der Auswertung zurückgreifen zu können. 14 4.3 Hauptteil Die Förderung der Aussagewilligkeit durch die Variation von Fragetechniken, den Wechsel von schweren und leichten Fragen spielt im gesamten Fragebogenaufbau eine relevante Rolle. Ein guter Fragebogenaufbau erfordert Überlegungen zur Stellung und Reihenfolge einzelner Fragen in der Gesamtheit des Fragebogens. Es soll vermieden werden, dass Antworten von einzelnen Fragen andere Fragen unerwünscht beeinflussen und das Fragen ohne Struktur und Zusammenhang aneinandergereiht werden. 15 Es empfiehlt sich thematisch vergleichbare Fragen zu Blöcken zusammenzufassen und das Mischen von Fragen mit verschiedenen Themen zu vermeiden, um den Befragten nicht zu verwirren oder zu überfordern. 16 Behandelte Themen wieder aufzunehmen, sollte den Kontrollfragen (siehe Kapitel 3.1.1.1) vorbehalten sein. 12 vgl. Jacob, R.; Eirmbter, W. H., 2000 vgl. Ring, E., 1992 14 vgl. Ring, E., 1992 15 vgl. Mayntz, R; Holm, K.; Hübner, P, 1971 16 vgl. Jacob, R.; Eirmbter, W. H., 2000 13 6 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens Es empfiehlt sich, diese Frageblöcke so aufzubauen, dass sie jeweils einem Trichter ähneln. Dieser Trichter sollte zu dem jeweiligen Thema sukzessive speziellere Fragen enthalten. Es empfiehlt sich, mit dieser Fragetechnik zu sensitiven Fragen hinzuführen. 17 4.4 Schlussteil Zum Ende des Fragebogenaufbaus wird die Befragung durch eine Erhebung von soziodemographischen Merkmalen abgeschlossen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass nur relevante Merkmale erhoben werden die in einem direkten Zusammenhang mit der Forschungsfrage stehen. Diese unabhängigen, erklärenden Variablen dienen der Auswertung und sind somit in jeder Datenanalyse unabdingbar. Eine Schlussformel nach der Befragung dient zur Danksagung für die Teilnahme und soll aufklären, wo Befragungsergebnisse erfragt werden können. 18 5 Die Fakten zu unserem Untersuchungsdesign Nachdem die theoretischen Aspekte zu der Erstellung eines Fragebogens thematisiert worden sind, wird im Folgenden der konkrete Fragebogen vorgestellt. Der erste Fragebogenentwurf, auf den sich diese Ausführungen beziehen findet sich im Anhang (siehe Kapitel 9.2). Der Einleitungstext informiert über die Zielgruppe, den Themenbereich und den Auftraggeber. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, wie die Zielperson ausgewählt wurde und dass die Teilnahme freiwillig ist und die gewonnenen Daten streng vertraulich behandelt werden. Hierbei wurde eine konkrete Erläuterung des Untersuchungsziels bewusst vermieden, um Beeinflussungen des Befragten auszuschließen. Strukturell ist der Fragebogen in drei verschiedene Frageblöcke untergliedert. Es wird mit einer Kontaktfrage (Frage 1) begonnen. Diese so genannte Eisbrecherfrage dient dazu, die Neugier des Befragten zu wecken und könnte auch der Anfang eines Alltagsgesprächs sein. Die 2. und 3. Frage soll die Angst abbauen, etwas Falsches zu sagen. In diesem Kontext steht ausdrücklich nur die eigene Meinung im Vordergrund. Die 4. und 5. Frage soll Antwort- 17 18 vgl. Mayntz, R.; Holm, K.; Hübner, P., 1971 vgl. Mayntz, R.; Holm, K.; Hübner, P., 1971 7 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens hemmungen abbauen. Viele Menschen, die persönlich für eine derartige Befragung angesprochen werden, reagieren irritiert und trauen sich nicht offen ihre wirkliche Meinung preiszugeben. Die leicht zu beantwortende Wichtigkeitsskala soll diese Hemmung lösen. Die 6. Frage schließt den ersten Fragenblock ab und sollte einfach zu beantworten sein, damit die Motivation zur weiteren Teilnahme an dieser Befragung aufrechterhalten wird. Die 7. Frage ist als eine Pufferfrage zwischen dem ersten und zweiten Fragenblock integriert und soll die Aufmerksamkeit vom vorherigen Thema ablenken, um unvoreingenommen auf die folgenden Fragen zu antworten. Sie dient als Routing-Frage, um die Frage 8 auszulassen, wenn der Proband noch nichts von den Maßnahmen gehört hat. Der zweite Fragenblock erstreckt sich über die Fragen 9 - 14. An dieser Stelle findet sich die Contingent-Valuation-Methode wieder. Es gibt mehrere Routing-Fragen, um nach individuell gegebenen Antworten, unterschiedlich und dadurch passend zur Antwort des Probanden weiter zu fragen. Die Frage 14 soll die anfangs gestellte Frage klären. Dort wird im Sinne der Contingent-Valuation-Methode explizit nach dem Betrag gefragt, den der Proband zu zahlen bereit wäre, um die Wasserqualität der Alster zu verbessern und einen Badezugang zu schaffen. An dieser Stelle wurde eine ungestützte Antwortalternative gewählt, dass heißt eine freie Wahl des Geldbetrages ohne Vorgaben. Die Gefahr der Beeinflussung durch vorgegebene Geldbeträge ist somit ausgeschlossen. Der dritte und letzte Fragenblock dient hauptsächlich der Kontrolle und Verifizierung der vorher gegebenen Antworten. Die Frage 15 ist eine Kontrollfrage, die überprüft, ob das Geld aus Eigennutz oder zur Verbesserung der Umwelt gezahlt wird. Die Frage 16 ist ebenfalls eine Kontrollfrage die zudem dazu dient, um auf die nächste Frage überzuleiten und um mit dieser zusammen heraus zu bekommen, ob die Bezahlung nutzungsabhängig oder über Steuern realisiert werden sollte. Die 18. Frage dient zur Kontrolle der beiden vorherigen Antworten. Die letzte Kontrollfrage (Frage 19) prüft, ob der Befragte schon bewusst einen indirekten Beitrag zum Wasserschutz leistet. Die Frage 20 dient zur Erfassung der relevanten statistischen Daten. Hier wurden nur die für die Auswertung relevanten Daten abgefragt, um keine unnötige Verlängerung und auftretenden Unmut bei den Probanden - wegen Preisgabe persönlicher Daten - hervorzurufen. 8 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens 6 Pretest Mit einem Pretest wird der entwickelte Fragebogen überprüft bevor die kostenintensive Befragung des Hauptfeldes beginnt. Mit Hilfe des Pretests können Probleme bei der Befragung in der Praxis frühzeitig erkannt werden. Verschiedene Phasen des Pretests reichen von der Analyse des Fragebogens über den praktischen Test bis zur Auswertung der ermittelten Probleme. 19 6.1 Messinstrument Fragebogen Ein Fragebogen ist ein Messinstrument für eine bestimmte Fragestellung. Wie jedes andere Messinstrument hat auch ein Fragebogen Messfehler. Ziel ist es, in Bezug auf die folgenden Kriterien, die Messqualität des Fragebogens zu verbessern. 20 6.1.1 Validität Validität bedeutet übersetzt Gültigkeit. Konkret versteht man darunter im Bereich der empirischen Sozialforschung vor allem zwei Aspekte. Zum einen die Validität von Messungen, also die Eigenschaft, das zu messen, was gemessen werden soll. Zum anderen die Validität von Untersuchungen im Allgemeinen. 21 Im Folgenden soll lediglich auf die Validität von Messungen im Allgemeinen eingegangen werden. Die Validität von Messungen ist von der Reliabilität zu unterscheiden. Zum Beispiel können Messinstrumente sehr exakt immer das Falsche messen; dann sind sie zwar reliabel, aber nicht valide. Validität wird in die Inhaltsvalidität, die Kriteriumsvalidität und die Konstruktvalidität unterteilt. • Inhaltsvalidität Inhaltsvalidität bedeutet, dass die Gültigkeit der Messung mehr oder weniger für jedermann einsichtig aus den einzelnen Teilen des Messinstruments hervorgeht. Die Idee der Inhaltsvalidität ist sehr wichtig, wenn man eine Messung des relevanten Phänomens möglichst in allen Aspekten zu erfassen will. 19 vgl. Prüfer, P.; Rexroth, M., 1996 vgl. Schnell, Hill, Esser, 1999 21 vgl. Holm, K., 1976 20 9 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens • Kriteriumsvalidität Kriteriumsvalidität beschreibt die Übereinstimmung eines Messinstruments mit anderen relevanten Merkmalen (so genannte Außenkriterien). Genauer unterscheidet man hier zwischen der Übereinstimmungsvalidität und der Vorhersagevalidität. • Konstruktvalidität Ist ein komplexes Vorgehen, bei dem man eine Reihe von plausiblen oder sogar bestätigten Hypothesen prüft, die sich unter anderem auf das Konstrukt beziehen, dessen Validität geprüft werden soll. 6.1.2 Reliabilität Reliabilität stellt neben der Validität das zweite zentrale Qualitätskriterium bei Messungen dar. Sie fordert, dass Messinstrumente bei wiederholter Messung unter gleichen Bedingungen auch das gleiche Ergebnis produzieren müssen. 22 Die Reliabilität beschreibt also die Zuverlässigkeit des Messinstruments. Ein wichtiges Verfahren zur Bestimmung der Reliabilität ist die Test-Retest-Reliabilität. Sie bezeichnet den wiederholten Einsatz des Messinstrumentes bei den gleichen Untersuchungspersonen. Dieses Verfahren ist unter der Annahme geeignet, dass die entsprechende Eigenschaft konstant bleibt, sonst würden Änderungen der Messergebnisse auftreten, die man als mangelnde Reliabilität interpretieren könnte. Des Weiteren dürfen Untersuchungspersonen durch die erste Messung nicht lernen, denn sonst würde die zweite Messung wegen des Lerneffekts mit der ersten übereinstimmen und so die Reliabilität überschätzt werden. 6.2 Testziele Im Detail werden verschiedene Fragestellungen untersucht. Diese lassen sich in zwei Kategorien teilen, die das jeweilige Untersuchungsobjekt verdeutlichen. Zum einen werden die einzelnen Fragen selbst überprüft, zum anderen der Fragebogen hinsichtlich seines Aufbaus. 6.2.1 Überprüfung an den Fragen Die Fragen werden zunächst auf Ihre Verständlichkeit untersucht. Dabei wird vor allem auf komplizierte Formulierungen und die Länge der Fragen geachtet. 22 vgl. Feldt, L. S.; Brennan, R. L., 1989 10 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens Bei Fragen mit Auswahlmöglichkeiten muss überprüft werden, ob alle wesentlichen Antworten berücksichtigt wurden. Es bietet sich oft an, in einem Feld „Anderes“ auch freie Antworten zuzulassen. Es sollte hier jedoch die Regel sein, dass der Befragte seine Antwort in den gegebenen findet. Diese Variante erleichtert die Auswertung und die Datenübernahme in entsprechende Statistikprogramme. Oft wird der Befragte weniger beeinflusst, wenn seine Präferenz aufgeführt ist, da er nicht von selbst an die Antwort denken muss und vermieden wird, dass er eine beliebige der vorgegebenen Antworten wählt. Als Verfeinerung der Verständlichkeit einer Frage wird auch die Bedeutung einer Frage überprüft. Die Befragten müssen die Frage auf die gleiche Weise interpretieren, nämlich auf die Weise, wie der Fragesteller die Frage gemeint hat. 23 Außerdem ist nach Fragen zu suchen, die sensibel, heikel oder provokant sind. Solche Fragen sollten, wenn möglich, vermieden werden, da sie die Bereitschaft, an der Befragung teilzunehmen, auch noch während der Befragung schmälern können. Es ist dann zu befürchten, dass bei weiteren Fragen nicht mehr wahrheitsgemäß geantwortet wird. Typische sensible Fragen sind Fragen nach dem Einkommen, dem Alter oder anderen besonders persönlichen Daten. Diese Daten, die insbesondere der Auswertung des Fragebogens dienen, sollten am Ende gestellt und gegebenenfalls von Befragten selbst ausgefüllt werden. 6.2.2 Überprüfung des Fragebogens Der Fragebogen ist auf Kontexteffekte der Befragungssituation zu testen. Zu den Kontexteffekten zählen zum Beispiel das Wetter, der Ort der Befragung, die Uhrzeit, ob der Befragte in Eile ist oder der Unterschied einzelne Personen oder eine Gruppe zu befragen. Als nächstes ist die Handhabung des Fragebogens für den Interviewer zu überprüfen. Der Interviewer soll nicht nach drei Bögen heiser sein, nicht ständig Fragen oder Antworten auf Grund ihrer Länge oder Unverständlichkeit wiederholen müssen, möglichst wenig Schreibarbeit haben und nicht durch die Fragen in Verlegenheit kommen. Beim Pretest muss auch erhoben werden, wie lange die Befragung dauert. Diese Information sollte man den Befragten zu Beginn des Interviews mitteilen können. 23 vgl. Strack, F.; Martin L. L., 1987 11 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens 6.3 Methoden Die Methodik des Pretests gliedert sich in drei Phasen, welche im Folgenden erläutert werden. 6.3.1 Expertentests Expertenurteile zu einzelnen Fragen und den ganzen Fragebogen lassen sich von der ersten Konzeptualisierung eines Themas bis hin zum kompletten Fragebogen immer wieder einholen. Experten sind Sozialforscher, die mit dem Instrument der Befragung einschlägige Erfahrungen haben. 6.3.1.1 Fragebogenkonferenz Die Fragebogenkonferenz fällt in die Phase der Entwicklung des Fragebogens im Team. Diese erfüllt eine Pretestfunktion, weil hier über Sinnhaftigkeit sowie Verständlichkeit nicht nur eine einzelne Person befindet. 6.3.1.2 Focusgruppe Wenn es die zur Verfügung stehenden Ressourcen erlauben, lassen sich Fragebogenkonferenzen zu so genannten „Focus-Gruppen“ erweitern. Hierbei werden Personen der ausgewählten Zielgruppe eingeladen, die ihr Urteil zur Akzeptanz einzelner Themen und zur Verständlichkeit der Fragen abgeben. 6.3.2 Labortests Labortests finden unter kontrollierten Bedingungen statt und lassen detaillierte Untersuchungen mit, der Zielgruppe entsprechend, ausgewählten Probanden zu. Im Folgenden werden die anwendbaren Methoden erläutert. 24 6.3.2.1 Think-Aloud, die Methode des lauten Denkens Bei diesem Test werden die Befragten gebeten, während der Antwortformulierung oder unmittelbar danach alles zu protokollieren, was ihnen dabei eingefallen ist. Bei der Anwendung ist aber zu bedenken, dass diese Methode sehr hohe Anforderungen an den Befragten sowie an den Interviewer stellt. Zudem ist anzumerken, dass es ein derartiges Vorgehen 24 vgl. auch Prüfer, P.; Rexroth, M., 1996 12 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Daraus folgt die Empfehlung, die Think-Aloud-Methode nicht auf den gesamten Fragebogen sondern nur auf die schwierigen Fragen anzuwenden. 6.3.2.2 Probing, gezieltes Nachfragen Hierunter versteht man die Erhebung von weiteren Informationen mit Zusatz- und Nachfragen. Mit Hilfe dieser Techniken wird mittels einer oder mehrerer Zusatzfragen das Verständnis der ganzen Frage gezielt hinterfragt. Zu diesen Elementen zählen einzelne Worte oder Begriffe, vorgegebene Antwortkategorien oder das Verständnis von Ausfüllanweisungen bei einem schriftlichen Fragebogen. 6.3.2.3 Confidence-Rating Befragte bewerten nach ihrer Antwort den Grad der Verläßlichkeit ihrer Antwort auf einer vorgegebenen Skala. Ein sinnvoller Einsatz kann allerdings nur bei Verhaltensreports und Wissensfragen gewährleistet werden. Bei Meinungsfragen wie beispielsweise Statements wird eine Abwandlung in Form von einem Ranking der subjektiven Schwierigkeit von Items, auch als „Difficulty ranking“ bezeichnet, angewandt. Die Befragten ordnen dabei die Items nach deren Leichtigkeit in der Beantwortung. Dies bietet die Möglichkeit die Befragten nach den Gründen zu fragen, warum ein Item als einfach oder schwer empfunden wurde. 6.3.2.4 Paraphrasing Die Befragten werden gebeten die gestellten Fragen noch einmal in eigenen Worten wiederzugeben. Dies erleichtert für den Interviewer die Feststellung ob die Frage auch richtig verstanden wurde. 6.3.2.5 Response Latency, Messung der Reaktionszeiten Es erfolgt eine Messung der Zeitspanne, die der Befragte zwischen Frage und Antwort benötigt hat. Als Indikatoren für Fragemängel oder schwierige Fragen können längere Reaktionszeiten verwendet werden. In diesem Fall sollte der Interviewer durch gezieltes Nachfragen herausfinden, was an dem Item noch zu verbessern ist. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Realisierung der vorgestellten Laborverfahren sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, teuer ist und zudem recht anstrengend für Befragte und Interviewer. Hinzu kommt, dass sich nicht alle Verfahren für den gesamten Fragebogen 13 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens geeignet sind. Es sollten deshalb nur diejenigen Fragen vertiefend überprüft werden, die im vorangegangenen Expertentest als problematisch eingestuft wurden. Will man trotzdem alle Fragen vom Befragten bewerten lassen, so ist es empfehlenswert, diesen vorab zu instruieren, alles anzumerken, was ihm auffällt, unklar oder verbesserungsbedürftig erscheint. Generell sollte der Interviewer darauf achten, klare Instruktionen zu geben, welche Fragen in welcher Form getestet werden sollen und wie mit spontanen Rückfragen umgegangen werden soll. Zudem sollten einem solchen Labortest gesonderte Interviewerschulungen vorausgehen. Vorteil eines Labortests ist, dass schon fünf bis zehn Interviews ausreichen können, um die Qualität des Fragebogens entscheidend zu verbessern. 6.3.3 Feldtests Nach der Labortestphase sollten schwer verständliche, unklare, heikle Fragen weitgehend verbessert oder eliminiert worden sein. In der anschließenden Phase des Tests im Feld wird nun der gesamte Fragebogen überprüft. Hierbei gilt, dass die Pretest-Population der gleichen Grundgesamtheit entstammen muss, wie die im Hauptfeld zu befragende Personenstichprobe. Das bedeutet, dass es nicht genügt, ausschließlich Studenten zu befragen. Im Folgenden werden verschiedene Feldtests vorgestellt. 6.3.3.1 Standard-Pretest Der Standard-Pretest ist das am meisten verbreitete Pretestverfahren und oft auch in der Praxis das einzige, das eingesetzt wird. Das Ziel beim Standard-Pretest ist es, den Fragebogen unter möglichst realistischen Bedingungen zu testen und die durchschnittliche Befragungsdauer zu ermitteln. Man sollte bei der Befragung zwar an Rückfragen interessiert sein aber man sollte diese Rückfragen nicht provozieren, weil sonst eine realistische Befragungszeit ausgeschlossen ist. Der Standard-Pretest produziert aufgrund der fehlenden expliziten Aufforderung nur wenige Rückmeldungen. Folglich kann der Standard-Pretest als ein pas- 14 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens sives Beobachtungsverfahren bezeichnet werden. Deshalb ist es ratsam dieses Verfahren mit anderen Verfahren zu ergänzen. 25 6.3.3.2 Nachfragetechniken Als eine Nachfragetechnik, die wenig Vorbereitung erfordert, kann das BefragtenDebriefing genannt werden. Dabei werden die Befragten aufgefordert, alles was ihnen zu einer Frage einfällt, auszusprechen. Die Interviewer müssen hierbei mit Erfassungsbögen, die Antworten protokollieren. Das Befragten-Debriefing kann in zwei Varianten eingesetzt werden: Entweder erfolgt eine Kommentierung direkt nach der Beantwortung der Frage oder man nimmt diese Kommentierung nach der vollständigen Abarbeitung aller Fragen vor. Die letztere Variante hat den Vorteil, dass der Interviewer in einem Arbeitsgang eine realistische Zeitmessung vornehmen kann und dieser inhaltliche Kommentare zu den Fragen aufnehmen kann. Der Nachteil, der sich aus einem solchen Vorgehen ergibt, ist ein höherer Zeitaufwand. Sollte dieses Vorgehen angewendet werden, so sollte der Befragte schon einmal vorab über das geplante Programm informiert werden und der Interviewer hat zu vermitteln, dass es sich hierbei um eine wichtige Angelegenheit handelt, die die Kompetenz des Befragten erfordert. Beides hat den Vorteil, dass die Befragten höher motiviert sind und sich dadurch die Qualität der Antworten erhöht. 6.3.3.3 Analyse der Antwortverteilung Durch die Analyse der Antwortverteilungen können schiefe Antwortverteilungen und konstante Antworten ermittelt werden, die auf falsch gestellte Fragen hindeuten. 6.3.3.4 Split-Ballots Es werden zwei oder mehr Varianten des Fragebogens mit je unterschiedlichen Fragen verschiedenen Teilgruppen präsentiert, um Formulierungs- und Platzierungsprobleme aufzudecken 25 vgl. Kurz, K.; Prüfer, P; Rexroth, M., 1999 15 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens Die Größe der Pretest-Population bei Feldtests richtet sich zum einen nach den zur Verfügung stehenden Mitteln und zum anderen nach den Zielen des Pretests. So ist eine Stichprobe von 30 bis 50 Personen ausreichend, wenn man lediglich eine qualitative Überprüfung des Fragebogens oder eine Zeitmessung geht. Ist man dagegen an Häufigkeitsverteilungen von Merkmalen interessiert, so sind 100 Personen, die durch eine Zufallsauswahl ausgewählt wurden, das Minimum. Wie bereits anfangs erwähnt, sollte der Standard-Pretest ergänzt werden. Hierfür bietet sich das Befragten-Debriefing an, um immer noch bestehende Formulierungs- und Verständnisprobleme zu identifizieren und zu verbessern. Erst im Anschluss an die Testphase wird dann der klassische Standard-Pretest durchgeführt, mit dem die durchschnittliche Dauer des Interviews ermittelt werden soll und bei dem zum anderen auch zu prüfen ist, ob Layout, Filterführungen und sonstige Intervieweranweisungen, sowie das unterstützende Feldmaterial noch Probleme aufweisen. 7 Anwendung auf den Fragebogen In diesem Kapitel soll die Anwendung der genannten Theorien anhand des oben beschriebenen Fragebogens gezeigt werden. 7.1 Umfang Es wurden im Prozess der Verfeinerung des Fragebogens sechs verschiedene Varianten getestet. Drei dieser Varianten finden sich im Anhang. Unter 9.1 steht der erste Entwurf des Fragebogens, unter 9.2 die erste Variante nach veränderter Fragestellung und unter 9.3 die endgültige Version. Insgesamt wurden 30 Stichproben genommen. Durch die Interviewer wurden zusätzlich 100 Probanden mit der endgültigen Variante befragt. Es darf vorweg genommen werden, dass sich hierbei nur kleinere Änderungen, insbesondere beim Layout, ergaben. 16 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens 7.2 Fragestellungen Als wesentliche Fragestellungen wurde untersucht, ob die Erhebung der Daten durch den Interviewer durchgeführt werden soll oder ob der Proband den Fragebogen selbst ausfüllt 26 , ob Einfachauswahl- oder Mehrfachauswahlfelder in diesem Kontext sinnvoller sind und ob Antwortmöglichkeiten fehlen, überflüssig sind oder gar verwirren. Durch das Thema war es nötig, dass der Fragebogen Routingfragen enthält. Ein besonders hervorzuhebender Punkt des Pretests war die Verbesserung des Routings durch Umordnung, Umformulierung, Zusammenfassung und Vermeidung von Routingfragen. 7.3 Ergebnisse und Änderungen 7.3.1 Befragungsform Es hat sich gezeigt, dass das Ausfüllen des Fragebogens durch den Probanden deutlich schneller ging, als die Befragung durch den Interviewer. Es traten ebenfalls weniger Rückfragen auf. Allerdings ergab sich ein qualitatives Problem angesichts der Antworten. Die Probanden orientierten sich an den Routing-Fragen, um möglichst schnell zum Ende des Fragebogens zu kommen. Beim Befragten-Debriefing zeigte sich, dass Fragen falsch verstanden wurden und es trotzdem nicht zu Nachfragen kam. Mangels Kontrolle und Überwachung durch einen Interviewer kam es vermehrt zu falschen Angaben oder ausgelassenen Fragen. Beispielsweise lag die durchschnittliche Anzahl der Kinder bei 25-jährigen bei 3,5. Bei der Befragung durch den Interviewer waren die Probanden deutlich motivierter Sie haben Thema und Fragen besser verstanden, gaben ehrlichere Antworten und konnten keine Fragen auslassen. Allerdings gab es mehr Rückfragen bei Multiple-Choice-Fragen. Damit hat sich klar gezeigt, dass die Befragung nur durch den Interviewer durchzuführen ist und hierfür die Multiple-Choice-Fragen zu reduzieren waren oder einfache zu formulieren sind. 7.3.2 Single- und Multiple-Choice Der Pretest hat ergeben, dass viele Single-Choice-Fragen durch numerische Skalen einfacher vom Probanden verstanden werden. 26 vgl. Allerbeck, K, 1985 17 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens Bei Multiple-Choice-Fragen neigten die Probanden dazu alle Möglichkeiten zu wählen, insbesondere bei Frage 3 des ersten Fragebogens: „Das ist ja alles wichtig!“ Daher wurden Multiple-Choice-Fragen weitestgehend als Single-Choice umformuliert und es wurde nicht mehr nach „wichtig“, sondern nach „am wichtigsten“ gefragt. Sowohl bei Single- als auch bei Multiple-Choice-Fragen, die nicht durch numerische Skalen ersetzt werden konnten, wurde die Formulierung stark vereinfacht, da die Konzentration der Probanden nachließ, je länger man die Fragen vorlas. Es ergaben sich häufig Nachfragen bei ausführlich gestellten Fragen. 7.3.3 Wieviel Routing verträgt der Mensch? Bei Abgabe an den Probanden sollte man besser ganz auf Routing-Fragen verzichten. Da sich hier für eine Befragung durch den Interviewer entschieden wurde, lassen sich grundsätzlich Routingfragen stellen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass man nicht die eigenen Interviewer verwirrt, um ein sicheres Auftreten zu gewährleisten. In der Handhabung des Fragebogens hat sich gezeigt, dass sprunghafte Routings über mehrere Seiten nicht ratsam sind, weil der Interviewer den Überblick verliert. Bei dem fünften Fragebogen (siehe 9.2) sind diese Probleme sehr deutlich geworden. 8 Fazit Die Theorien zur Erstellung eines Fragebogens stellen einen Leitfaden für den Entwurf eines Fragebogens dar. Dennoch ist die Qualität eines Fragebogens von vielen Faktoren abhängig, die die Individualität des Fragebogens ausmachen und dafür verantwortlich sind, dass er für das spezifische Thema und das Erreichen des Untersuchungsziels geeignet ist. Unter diesen Faktoren sind Kreativität, Objektivität, Überblick über die untersuchte Thematik und ausgeprägtes Engagement nötig, um einen schlüssigen Fragebogen zu konzipieren. 18 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens 9 Anhang 9.1 Fragebogen Version 1 1. Hat Naturschutz eine Bedeutung für Sie? □ Ja □ Nein 2. Welche Aussage trifft Ihre Einstellung am besten? □ Die Umweltschutzausgaben sollten in Zukunft verstärkt werden □ Die Umweltschutzausgaben sollten in Zukunft verringert werden □ Die Umweltschutzausgaben sollten so bleiben wie sie sind 3. Welche Bereiche des Hamburger Umweltschutzes sehen Sie als besonders förderungswürdig an? (Mehrfachnennungen möglich) □ Wasser (z.B. Abwässer, Überfischung) □ Lärm (z.B. Fluglärm, Verkehrslärm) □ Boden (z.B. Überdüngung, Übersalzung) □ Luft (z.B. Abgase, Feinstaub) □ Alle □ Keinen der Bereiche 4. Ist es Ihnen wichtig, dass Hamburger Gewässer Badewasserqualität haben? □ Ja □ Nein 5. Wie schätzen Sie die Wasserqualität in Hamburger Gewässern ein? □ Sehr gut □ Gut □ Mittelmäßig □ Schlecht □ Sehr schlecht 6. Wofür ist ihnen die Wasserqualität wichtig? (Mehrfachnennungen möglich) □ Segeln, Rudern □ Schwimmen, Tauchen □ Für den Tourismus □ Natur- und Umweltschutz □ anderes ______________ 7. Wie interessant wäre es für Sie, in der Außenalster baden zu können? □ Sehr interessant □ Interessant □ Egal □ Uninteressant □ Überhaupt nicht interessant 8. Können Sie sich vorstellen, ehrenamtlich an Maßnahmen zur Wasserqualitätsverbesserung teil zu nehmen. □ Ja □ Nein 19 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens □ vielleicht □ Ich engagiere mich bereits ehrenamtlich 9. Wären sie bereit, für die Verbesserung der Wasserqualität der Alster einen finanziellen Beitrag zu leisten? □ Ja (weiter bei Frage 10) □ Nein (weiter bei Frage 11) 10. Welchen Geldbetrag sind sie bereit pro Jahr zu zahlen? _____________ € 11. Wie oft besuchen Sie im Sommer Freibäder? □ 1-2 mal □ 3-5 mal □ 5 mal oder mehr □ Gar nicht 12. Sind Sie bereit, an der Ostsee Kurtaxe für die Nutzung sauberer Strände zu zahlen? □ Ja □ Nein 13. Würden Sie es bevorzugen, wenn die Reinigung der Strände über Steuern finanziert wird? □ Ja □ Nein 14. Wer sollte Ihrer Meinung nach für Umweltschutzmaßnahmen, von denen Sie persönlich profitieren anteilig aufkommen?(Mehrfachantworten möglich!) □ Staat □ Private Investoren □ Spendenorganisationen □ Sonstige und zwar _______________________ □ Nutzer 15. Achten Sie beim Kauf von Waschmitteln darauf, ob diese Umweltzertifikate/schutzhinweise besitzen? □ Ja □ Nein 16. Persönliche Fragen Geschlecht □ Männlich □ Weiblich Alter □ -18 □ 19- 25 □ 26 – 35 □ 36 – 45 □ 46-55 □ 56-65 □ 66-75 □ 75+ Anzahl Kinder: ______________ Anzahl der Personen im Haushalt: ______________ Schulbildung: □ Kein Abschluss □ Hauptschule □ Realschule □ Abitur 20 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens □ Abgeschlossene Ausbildung □ Abgeschlossenes Studium □ Sonstiges Durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen (€) □ 0 - 1000 □ >1000 - 2000 □ >2000 - 4000 □ >5000 9.2 Fragebogen Version 5 Version 3 entstand nach einer Fokusänderung des Untersuchungsobjektes und hat daher zu massiven Änderungen geführt: Lieber Teilnehmer/ Liebe Teilnehmerin, die Forschungseinrichtung „Nachhaltige Umweltentwicklung“ der Universität Hamburg, unter der Leitung von Prof. Tol führt diese Befragung durch. Wir haben Sie auf Grund des Zufallsprinzips ausgewählt und möchten Sie als Bürger/in Hamburgs einladen, an dieser Befragung über die Verbesserung der Wasserqualität und die Einrichtung von Badezonen an der Alster teilzunehmen. Ihre Teilnahme ist freiwillig und alle Ihre Angaben werden ausschließlich anonym ausgewertet und nicht an Dritte weitergegeben. 1. Wie wichtig sind Ihnen Naherholungsgebiete in Hamburg (Single Choice) □ Sehr wichtig □ Wichtig □ Weniger wichtig □ Überhaupt nicht wichtig 2. Wer sollte sich Ihrer Meinung nach in erster Linie für die Bereitstellung der Gebiete verantwortlich zeigen? □ Die Stadt Hamburg– finanziert durch Steuergelder □ Umweltschutzorganisationen – finanziert durch Spenden (oder ehrenamtlich?) □ Direkt nutzende Privatpersonen oder Unternehmen (z.B. über Eintrittsgelder) □ Weiß nicht 3. Welche Aussage zu bestehenden Naherholungsgebieten in Hamburg spiegelt Ihre Einstellung am ehesten wieder? (Single Choice) Die Ausgaben für Naherholungsgebiete sollten □ in Zukunft erhöht werden □ so bleiben wie sie sind □ in Zukunft verringert werden 4. Wie wichtig ist es Ihnen, dass Hamburger Gewässer Badewasserqualität haben? (Single Choice) □ Sehr wichtig □ Wichtig □ Weniger wichtig □ Überhaupt nicht wichtig 21 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens 5. Wie schätzen Sie die Wasserqualität der Alster ein? (Single Choice) □ Sehr gut □ Gut □ Mittelmäßig □ Schlecht □ Sehr schlecht 6. Wofür ist ihnen Wasserqualität wichtig? (Multiple Choice) □ Für Freizeitaktivitäten (Schwimmen, Tauchen, Segeln etc.) □ Für den Tourismus (guter Ruf im Um -und Ausland) □ Für die ungestörte Entwicklung von Natur und Tieren □ Für unbelastetes Trinkwasser □ Für sonstiges und zwar __________________________ 7. Haben Sie schon einmal von den Maßnahmen der Hamburger Stadtentwässerung zur Verbesserung der Wasserqualität gehört? □ Ja □ Nein (weiter mit Frage 9) 8. Wie schätzen Sie die derzeitigen Maßnahmen der HSE zur Wasserqualitätsverbe der Alster ein? (Maßnahmen erklären in 2 Sätzen) Sind sie: □ Sehr wichtig □ Wichtig □ Weniger wichtig □ Überhaupt nicht wichtig 9. Wäre es interessant für Sie in der Außenalster baden zu können? □ Ja (weiter mit Frage 10) □ Nein (weiter mit Frage 19) 10. Stellen Sie sich vor Sie können in der Alster baden! Über welchen Zugang würden Sie dies am liebsten tun? (Single Choice) □ Strand □ Liegewiese □ Badesteg □ Ich möchte nicht in der Alster baden □ Sonstiger Zugang und zwar_____________________________________ 11. Welche Aussage trifft für Sie zu? □ Ich möchte einen abgesperrten Badezugang mit Bademeister (Freibad). (weiter mit Frage 12) □ Ich möchte einen freien Zugang zum Wasser (Natursee). (weiter mit Frage 13) 12. Was wären Sie bereit für einen Freibadbesuch an der Alster zahlen? __________ € (weiter mit Frage 15) 13. Sind Sie bereit, für die Verbesserung der Wasserqualität der Alster und einen freien Badezugang, einen finanziellen Beitrag zu leisten? □ Ja (weiter mit 14) □ Weil es für mich/meine Familie wichtig wäre □ Weil ich etwas für die Natur tun möchte □ Weil die Alster eine große Bedeutung für Hamburg hat 22 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens □ Weil die zukünftige Generation auch etwas von der Alster haben soll □ Weil ich mich um den Erhalt verschiedener Gewässer kümmere □ Weil es mich erfüllt, der Natur und den Menschen Gutes zu tun □ Sonstiges und zwar _____________________________________ □ Nein (weiter mit 15) □ Weil ich/mein Haushalt sich keine Mehrbelastung leisten kann. □ Weil ich mit der aktuellen Situation zufrieden bin. □ Weil die Veränderung zu gering ist, um von Bedeutung zu sein. □ Weil ich/mein Haushalt die Veränderung nicht nutzen wird. □ Weil es wichtigere Probleme gibt. □ Weil der Senat/die Regierung/die HSE das Projekt finanzieren sollte. □ Weil ich mehr Infos benötige, um die Frage zu beantworten. □ Sonstiges und zwar_____________________________________ 14. Welchen Geldbetrag sind sie bereit pro Jahr für die Verbesserung der Badewasserqualität und einen freien Zugang zur Alster zu zahlen? ___________ € 15. Wie oft besuchen Sie durchschnittlich im Sommer Freibäder oder Naturseen? □ 1-4 mal □ 5-9 mal □ 10 mal oder mehr □ Gar nicht 16. Sind Sie einverstanden, an der Ostsee Kurtaxe für die Nutzung sauberer Strände zu zahlen? □ Ja □ Nein 17. Würden Sie es bevorzugen, wenn die Reinigung der Strände über Steuern finanziert wird? □ Ja □ Nein 18. Wer sollte Ihrer Meinung nach für Umweltschutzmaßnahmen, von denen Sie persönlich profitieren aufkommen? (Multiple Choice) □ Staat □ Private Investoren □ Spendenorganisationen □ Nutzer □ Sonstige __________________________ 19. Haben Sie beim letzten Kauf von Waschmitteln darauf geachtet, ob diese Umweltzertifikate/-schutzhinweise besitzen? □ Ja □ Nein 20. Persönliche Fragen zur statistischen Auswertung Identisch mit Version 2, aber zusätzliche Auswahlmöglichkeit „keine Angabe„ beim Hausahltsnettoeinkommen. 23 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens 9.3 1. Fragebogen Version 6 Wie wichtig sind Ihnen Naherholungsgebiete in Hamburg? Bewerten Sie auf einer Skala von 1 (unwichtig) bis 10 (sehr wichtig). □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 2. Wer sollte sich hauptsächlich für die Bereitstellung der Naherholungsgebiete verantwortlich zeigen? □ Stadt Hamburg □ Umweltschutzorganisationen □ Nutzer □ weiß nicht 3. Für Naherholungsgebiete in Hamburg werden jährlich ca. 12 Mio. Euro ausgegeben. Das sind ca. 0,13 % des Haushaltes. Sollen Ihrer Meinung nach diese Ausgaben: □ erhöht, □ so bleiben oder □ verringert werden? 4. Wie wichtig ist es Ihnen, dass Hamburger Gewässer Badewasserqualität haben? Bewerten Sie auf einer Skala von 1 (unwichtig) bis 10 (sehr wichtig). □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 5. Wie schätzen Sie die Wasserqualität der Alster ein? Bewerten Sie auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut). □ □ □ □ □ □ □ □ □ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 □ 10 6. Wofür ist ihnen die Wasserqualität der Alster am wichtigsten? □ Freizeitaktivitäten (Rudern, Segeln, Joggen etc.) □ Tourismus (guter Ruf im Um -und Ausland) □ ungestörte Entwicklung von Natur und Tieren □ nicht wichtig □ Sonstiges __________________ 7. Haben Sie schon einmal von den Maßnahmen der Hamburger Stadtentwässerung zur Verbesserung der Wasserqualität gehört? □ Ja □ Nein Wenn ja, welche __________________ 8. Stellen Sie sich vor, Sie könnten in der Außenalster baden! Über welchen Zugang würden Sie dies am liebsten tun? □ Strand □ Liegewiese □ Badesteg □ Ich möchte nicht in der Alster baden □ Sonstiger Zugang __________________ 9. Für welche der folgenden Alternativen würden Sie sich entscheiden? 24 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens □ Ein Freibad an der Alster, für dessen Besuch ich Eintritt bezahle. (weiter mit Frage 10) □ Einen freien Zugang zum Wasser, der über zusätzliche Steuern/Gebühren unterhalten wird, also auch meine Steuern und Gebühren. (weiter mit Frage 11) □ Weder noch (weiter mit Frage 12) 10. Was wären Sie bereit, für einen Freibadbesuch an der Alster zu zahlen? _____ € pro Besuch/Person (weiter mit Frage 12) 11. Was wären Sie bereit, zusätzlich an Gebühren (Wassergeld) für einen freien Badezugang an der Alster zu bezahlen? _____ € pro Monat/Haushalt (weiter mit Frage 12) 12. Wie oft besuchen Sie durchschnittlich im Sommer Freibäder oder Naturseen? □ 1-4 mal □ 5-9 mal □ 10 mal oder mehr □ Gar nicht 13. Wer sollte Ihrer Meinung nach für Umweltschutzmaßnahmen, von denen Sie persönlich profitieren, aufkommen? □ Staat □ Private Investoren □ Spendenorganisationen □ Nutzer □ Sonstige __________________________ 14. Angaben des Interviewers Interviewernummer Befragungsort Datum Uhrzeit (Stunde) Wetter Fragebogennummer _______________ _______________ _______________ _______________ _______________ _______________ 15. Persönliche Angaben zur statistischen Auswertung Geschlecht □ männlich □ weiblich Alter __________ Jahre Anzahl Personen im Haushalt __________ Personen Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder unter 18 Jahren __________ Kinder Postleitzahl ihres Wohnsitzes in Hamburg __________ Welchen Schulabschluss haben Sie? □ Kein Abschluss □ Noch kein Abschluss □ Sonderschule □ Hauptschule □ Realschule □ Fachhochschulreife 25 Contingent Valuation Method, Entwicklung und Pretest des Fragebogens □ Abitur Haben Sie eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen? □ Keine Ausbildung □ Ausbildung noch nicht abgeschlossen □ Studium noch nicht abgeschlossen □ Abgeschlossene Ausbildung □ Abgeschlossenes Studium □ Sonstigen ____________________ Durchschnittliches Gesamthaushaltsnettoeinkommen (monatlich) □ > 0000 € bis 1000 € □ > 1000 € bis 2000 € □ > 2000 € bis 3000 € □ > 3000 € bis 4000 € □ > 4000 € bis 5000 € □ > 5000 € □ keine Angabe 26