02 | 16 - CUBE Magazin
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Das Berliner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart 02 | 16 ARCHITEKTUR Spielerischer Purismus – Villa in Dahlem beeindruckt durch dreidimensionale Fassade INTERVIEW mit Prof. Paul Kahlfeldt über das Projekt WerkBundStadt INNENARCHITEKTUR Echte Werte – Penthouse in Wilmersdorf setzt auf die Wirkungskraft von Naturmaterialien KUNST UND KULTUR Welt am Draht – Limitierung und Legitimierung digitaler Technik Das Ende der Dunstabzugshaube. Mit unseren Kochfeldabzugssystemen BORA Professional, BORA Classic und BORA Basic revolutionieren wir die Architektur und das Verhalten in der Küche von heute. So lassen wir Kochdünste und -gerüche gar nicht erst hochsteigen, sondern saugen sie dort ab, wo sie entstehen: direkt aus Pfannen und Töpfen. Für frische Luft ganz ohne störende Hauben. 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Seite 14 4 SPIELERISCHER PURISMUS – Villa in Dahlem setzt sich markant in Szene mit dem Projekt WerkBundStadt entsteht in Berlin ein Gemeinschaftsprojekt von 33 Architekturbüros, welches die dringende Frage erörtert, wie wir in Zukunft wohnen und leben wollen. Im Interview mit CUBE stellt Ihnen der Vorsitzende des Deutschen Werkbundes Professor Paul Kahlfeldt das Projekt vor. Es wird noch ein wenig dauern, bis dort auf der Mierendorff-Insel in Charlottenburg tatsächlich gebaut wird. Bis dahin informiert Sie weiterhin CUBE über aktuelle Architektur und neues Wohnen in Berlin. In dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen unter anderem eine Villa in Dahlem mit markanter dreidimensionaler Fassade, eine faszinierende Verbindung von Architektur und Lichtkunst auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Mitte sowie ein spannendes Beispiel für den Megatrend Microapartment. Außerdem haben wir uns für Sie auf dem Salone del Mobile in Mailand, dem wichtigsten Designevent weltweit, nach neuen Möbeln und Küchen umgeschaut. 8 FLUSSIDYLLE AUS STAHLBETON – Haus an der Dahme im Süden Berlins 11 IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT – Kostengünstig gebautes Holzhaus als Rückzugsort 14 IN BESTER WASSERLAGE – Hochwertiges Wohnen mit idyllischen Ausblicken 17 SUBTILES SPIEL – Baugruppenprojekt in Kreuzberg inszeniert Farben und Formen 20 ALLES IM BLICK – Steuern, Überwachen und Verwalten unter einem Dach 22 INTERVIEW – Prof. Paul Kahlfeldt vom Deutschen Werkbund 24 DAS GROSSE LEUCHTEN – Die sanierte Kapelle auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof 31 ZENTIMETERGENAUE PLANUNG – Microapartment schafft viel Platz zum Wohnen 34 ECHTE WERTE – Penthouse in Wilmersdorf setzt auf Naturmaterialien 36 TEAMBILDENDE MASSNAHME – Experiment mit neuen Arbeitsformen in Kreuzberg 38 SCHWIMMTEICH ODER LIVING POOL – Die perfekte Ergänzung der Architektur des Hauses 42 ERSTARKTE ITALIENER – Messenachlese zum Salone del Mobile 48 CONNECTED FURNITURE – IQ-getunte Möbel mit smarten Zusatzfunktionen 51 DESIGN AUS BERLIN – Das Label New Tendency Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit CUBE – dem Berliner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart. 60 MOBILITÄT – Smarte Highways produzieren Strom und warnen vor Glatteis 62 WELT AM DRAHT – Limitierung und Legitimierung digitaler Technik 70 IMPRESSUM Ihre CUBE-Redaktion 3 ARCHITEKTUR SPIELERISCHER PURISMUS Fotos: Johannes Vogt Eine Villa in Dahlem setzt sich durch dreidimensionale Fassadengestaltung markant in Szene Die im November 2015 fertig gestellte Villa ist nach dem Abriss eines alten Hauses auf einem Grundstück in Dahlem entstanden. Das Geneh migungsverfahren für den Neubau verlief auf ungewöhnliche Weise in Rekordzeit. „Innerhalb von nur zwei Wochen hat das Bauamt uns die Baugenehmigung erteilt“, berichtet Stephan Fuchs, vom verantwortlichen Architekturbü ro Fuchs Wacker. Überzeugt hatte das Bauamt vor allem der Entwurf. Die Architekten wenden ein Gestaltungsprinzip an, was Funktion und Ästhetik auf ungewöhnlich kreative Weise mit einander verbindet. Der Kern des Hauses besteht aus Glas- und Keramikflächen. Die starke Transparenz sorgt für viel Licht und einen maximalen Bezug zur umgebenden Natur. Der Fokus auf Glas erinnert an die berühmten Entwürfe der Moderne, wie Phillip Johnsons Glass House oder Mies van der Rohes Farnsworth House. Diese Häuser stehen isoliert, in einer weiten Parklandschaft, teilweise abgeschirmt durch Bäume. In einem verdichteten Kontext wie in Dahlem würde deren radikale Transparenz das Haus unbewohnbar machen. 4 Die Bewohner müssten vollkommen auf ihre Privatspähre verzichten. Um für die Bewohner nicht nur Transparenz sondern auch Privatheit zu schaffen, erweitern die Architekten den durchsichtigen Glaskern um eine weitere Ebene. Sie lassen die Dachränder ungewöhnlich weit um 1,5 m auskragen, was für eine zusätzliche Verschattung sorgt. Um den Glaskern herum bauen sie außerdem eine zweite Fassade aus scheinbar schwebenden Wandschei ben in weißem Putz. Der Raum zwischen Glas ARCHITEKTUR fassade und Wandscheiben bietet sich für Terrassen und Balkone an. Sie schützen ebenso die Bewohner vor zu viel Sonne und den neugierigen Blicken der Passanten oder Nachbarn. Die Architekten schaffen ein Haus, was viel Transparenz im Sinne der Architektur der Moderne bietet. Dabei müssen die Bewohner aber nicht auf ihre Privatsphäre verzichten. Das Gestaltungsprinzip der Architekten löst nicht nur praktische Probleme wie Sonnen- und Sichtschutz. Die Kombination einer transparenten Fassadenebene aus Glas und einer undurchsichtigen aus Stein verleiht dem Gebäude eine ungewöhnliche Anmutung. Das Haus ist nicht mehr nur ein Kubus mit planen Wänden, sondern bietet in der Fassade ein dreidimensionales Spiel von Formen, Materialien, Licht und Farben. Der Purismus der Moderne verliert seine Kühle und erhält zusätzlich eine leichte, spielerische Note. Die Architekten haben die Villa in vollem Umfang geplant. Dazu gehörten neben der Gestaltung der Außenanlagen und des Lichtkonzepts auch die Auswahl der losen Möblierung sowie der 5 ARCHITEKTUR Kunst, in enger Abstimmung mit dem Bauherrn. Im Erdgeschoss wurde Naturstein gewählt, „aus dem Gedanken heraus, dass in dieser Wohnebene traditionell das Material aus dem Fels geschlagen wird“, so Stephan Fuchs. Bei der Treppe ins Obergeschoss nehmen die Architekten einen Wechsel des Materials vor. „Der Baum wächst nach oben. Deswegen verwenden wir in den oberen Räumen für die Böden Holz. Auch weil hier die privaten Räume sind, in denen eher mal barfüßig gelaufen wird“. Das Innere des Hauses ist ebenfalls luftig gestaltet. Das Zentrum bildet ein zweigeschossiger Raum, von dem aus die Bewohner in alle Richtungen des Hauses sowie in den Garten blicken. Über dem dort aufgestellten Esstisch schwebt eine Lichtskulptur. Den Übergang vom öffentlichen Essbereich zu den privaten Zimmern bildet die Galerie im Obergeschoss. Diese lässt den Blick 6 in die Wohnräume zu, bevor man in den rein privaten Bereich gelangt. „Bildlich könnte man diese Brücke auch als Hängebrücke auffassen, die man hinter sich hochziehen kann“, meint der Architekt. Man gelangt in die Schlafzimmer, zum Ankleide- und Badezimmer sowie in den Wellnessbereich mit Sauna. Die Transparenz verwandelt sich in Abgeschiedenheit. Der Bewohner darf sich geschützt vor der Außenwelt von den Strapazen des Alltags erholen. (Beteiligte Gewerke siehe S. 69) www.fuchswacker.de ARCHITEKTUR FLUSSIDYLLE AUS STAHLBETON Fotos: The Greypixel Á.Mátételki Ein Wassergrundstück ist und bleibt der Traum vieler Hausbauer schlechthin. In Berlin am nordöstlichen Ufer der Dahme, gegenüber der Olympia-Regattatribüne, hatte ein Bauherr ein solches Traumgrundstück gefunden. Leider stellte sich die Eigentümersituation als ausgesprochen schwierig heraus. Der schön gelegene Grund war im Besitz zweier Eigentümergemeinschaften mit jeweils mehreren Eigentümern. Der Bauherr ließ sich von dieser schwierigen Ausgangslage nicht beirren. Er schaffte es, das Grundstück zu erwerben und beim zuständigen Bauamt eine Baugenehmigung zu erlangen. Die Situation war allerdings immer noch kompliziert. Auf dem Grund gab es mehrere alte Bäume. Außerdem sollte der Blick aus der benachbarten Stadtvilla aufs Wasser nicht versperrt werden. Das für die Architektur des Hauses verantwortliche Büro Ambrus+Co architektur.design aus Berlin war aufgefordert, diese beiden Aspekte bei der Planung zu berücksichtigen. Eine das Grundstück beherrschende alte Eiche wollte der Bauherr unbedingt erhalten. Diese Vorgabe bestimmte maßgeblich den Entwurf. 8 © Ambrus+Co architektur.design Haus an der Dahme im Süden Berlins ist als schwebendes Band am Ufer inszeniert Um die alte Eiche herum entwickelte Architekt László Ambrus die Idee eines „schwebenden Bandes“ aus Stahlbeton. Das Gebilde entsteht durch eine Betonplatte, die sich leporelloartig um die Innenräume des Hauses wickelt. Sie überdacht ebenso das Nebengebäude an der Westseite sowie den Carport. Im weiteren Verlauf bildet das Band Decke und Fußboden der Wohnräume. Der Gebäudeteil Nebenraum und Carport bleibt nur eingeschossig, damit den Nachbarn nicht der Blick aufs Wasser verstellt wird. Mit dem Carport öffnet sich das Band und inszeniert den Blick ARCHITEKTUR auf den Fluss wie durch einen Bilderrahmen. Die Betondecke spannt sich imponierend weit über die Einfahrt. Sie wirkt trotz ihrer Massivität leicht und schwebend. Durch den Eichenhof gelangt man zu einem kleinen Sandstrand. Seitlich begrenzt den Hof das eigentliche Wohngebäude, welches nun zweigeschossig wird. Großzügige Glasfronten sowie grün gefärbte Paneele aus melaninharz getränkten Recyclingplatten füllen das Betonband aus. Von jedem Wohnraum aus haben die Bewohner Blick auf den Fluss. Eine Lounge direkt am Ufer vervollständig das Bild einer Flussidylle im zeitgenössischen Stil. Das Gebäude nimmt sich in seiner Materialität und Farbgebung zurück und tritt nicht in Konkurrenz zur einmalig schönen Uferlage. In den Innenräumen treten Stahlbetonflächen in spanungsvollem Kontrast zu individuell gefertigten Einbaumöbeln, Holz, Stein, Leder und Edelputzflächen. Das Gebäude erfüllt alle technischen und raumklimatischen Anforderungen des nachhaltigen Bauens. Die Fenster sind dreifach verglast. Die Wärmeversorgung erfolgt auf einer Geothermie-Basis mit passiver Kühlung. (Beteiligte Gewerke siehe S. 69) www.ambrusco.de 9 ARCHITEKTUR IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT Fotos: Li Yuanhao Kostengünstig gebautes Holzhaus im Kreis Oberhavel ist Rückzugsort für eine Musikerfamilie Bauherr des vom Büro Peter Ruge Architekten errichteten Hauses, nördlich von Berlin im Kreis Oberhavel gelegen, war eine deutsch-russische Musikerfamilie. Die Musiker arbeiten an bekannten Berliner Konzerthäusern. Deren Absicht war es, der Hektik des Alltags etwas entgegen zu setzen und einen Rückzugsort zur Entspannung zu schaffen. Deshalb galt es bei dem Bau statt eines lauten Paukenschlages, eher die feinen und leisen Töne zum Klingen zu bringen. Das sollte für die Architektur genauso gelten wie für die Kosten. Der fertig gestellte Bau strahlt eine angenehme Ruhe und Sachlichkeit aus. Er steht auf einem circa 6.500 m2 großen naturbelassenen Wiesengrundstück. Nur die Zufahrt und Wege sind mit offenem, wasserdurchlässigem Split angelegt. Zum Haus gehört ein kleines Nebengebäude, das die Bewohner als Garage und Schuppen nutzen. Beim Grundriss leisten sich die Architekten ebenfalls keinerlei Extravaganzen. Die Grundfläche des Hauses ist auf schlichte Weise quadratisch. Untergebracht sind auf 86,5 m2 ein Wohn-Essbereich mit offener Küche, davon abge- trennt zwei Schlafzimmer sowie ein Badezimmer. Der Wohnraum ist zweiseitig mit großen Glasfronten versehen. Das schafft einen unverstellten, direkten Bezug zur umgebenden Natur. Vor den Glasfronten verläuft die 47 m2 große Terrasse, die teilweise überdacht ist. Die gesamte Konstruktion des Hauses steht auf einer Betonplatte. Durch die vorgelagerte Holzterrasse schwebt das 11 ARCHITEKTUR Gebäude, was dessen lautlose Anmutung noch verstärkt. Man ist eher an ein Refugium erinnert als an ein massives Haus. Bestätigt wird dieser Eindruck durch die Holzbauweise. Die Tragkonstruktion haben die Architekten als Holzskelettbau mit Unterzügen aus Brettschichtholz realisiert. Die Schalung besteht aus unbehandeltem Lärchenholz. Deren durch die Verwitterung bedingte silber-graue Verfärbung harmoniert nach einiger Zeit mit den anthrazitgrau gestrichenen Fensterrahmen aus Holz. Die Holzbauweise setzt den Anspruch der Bauherren um, möglichst kostengünstig und nachhaltig mit nachwachsenden Rohstoffen zu bauen. Das Haus tritt mit seiner Materialität in Einklang mit der umgebenden Natur, die von 12 vielen dichten Wäldern und einer einzigartigen Seenlandschaft geprägt ist. Das Holz setzt auch einen Bezugspunkt zur Musik. Viele Instrumente sind aus Holz gefertigt. Der Musiker bringt mit seinen Kompositionen, die unterschiedlichen Töne des Orchesters in Einklang. Bei dem Haus an der Oberhavel sind es nicht so sehr die Klänge, sondern die Formen, Farben und Materialen, mit denen die Architekten eine schöne Harmonie erschaffen. (Beteiligte Gewerke siehe S. 69) www.peter-ruge.de Für höchste Ansprüche: Die Küchen-Einbaugeräte von Miele. Überzeugen Sie sich in der Miele Gallery Berlin. Miele Gallery Berlin Unter den Linden 26 l Ecke Friedrichstraße l 10117 Berlin Mo - Fr 10 - 20 Uhr l Sa 10 - 18 Uhr Jetzt Beratungstermin vereinbaren: 030 887 1151-0 oder www.miele-gallery.de Showroom | Beratung | Events | Café ARCHITEKTUR IN BESTER WASSERLAGE Fotos: Marcus Bredt Hochwertiges Wohnen mit idyllischen Ausblicken Das Lichtenberger Rummelsburger Ufer und die Halbinsel Stralau in Friedrichshain bilden zusammen seit Mitte der 1990er Jahre das Entwicklungsgebiet Rummelsburger Bucht. Hier hat Berlin seine Wasserlagen wiederentdeckt: Eine städtische Landschaft am Ufer der Spree, in der sich offene und verdichtete Bereiche abwechseln. Auf der Halbinsel Stralau beleben neue und citynahe Wohnquartiere in zentraler, landschaftlich reizvoller Lage mit Parks und einem durchgängigen Ufergrünzug ein altherkömmliches Terrain der Hauptstadt. Hier wuchs Heinrich Zille auf, traf sich halb Berlin in unzähligen beliebten Ausflugslokalen und baute das Bürgertum seine Wochenendvillen. Diese Tradition greifen viele der neu errichteten Wohnquartiere auf. In bevorzugter Lage im ruhigen hinteren Drittel entstand das „Riverside“, 14 Stadtvillen, die sich harmonisch in die natürliche Umgebung mit dem alten Baumbestand und den Wasserlandschaften einfügen und idyllische Ausblicke in die Natur und auf die historische Inselkirche bieten. Wohnen in bester städtischer Wasserlage, nur 6 km vom Stadtzentrum am Alexanderplatz 14 entfernt und nah zu den S-Bahnhöfen Treptower Park und Ostkreuz. Die markanten dreigeschossigen Baukörper mit Staffelgeschoss wurden vom Hamburger Architekten Giorgio Gullotta entworfen. In den 14 Stadtvillen befinden sich 158 Eigentumswohnungen für den gehobenen Anspruch. Es stehen lichtdurchflutete 2- bis 5-Zimmer Wohnungen mit offenen Wohnbereichen und einer Größe von 84 bis 154 m² zur Verfügung. Alle Einheiten des Quartiers sind mit großzügigen Balkonen oder ARCHITEKTUR Terrassen, Aufzügen und eigenen Stellplätzen ausgestattet. Die Architekten haben darüber hinaus eigens für diese Anlage Designlinien für die Innenausstattung entworfen, die den Wohnungen ihren besonderen Reiz verleihen. Edle Parkettböden in Esche oder Eiche, hochwertige Holzfenster und -türen, Marmorfliesen sowie eine Fußbodenheizung in der gesamten Wohnung runden die Gesamtkomposition ab und bieten einen hohen Wohnstandard. Das Konzept der Landschaftsarchitektur steht im Einklang mit den Baukörpern und macht das Quartier durch großzügige Gartenanlagen mit Wasserzugang komplett. Die Form der Baukörper wird durch die Fassadengestaltung mit weißem Putz, gro- ßen Fensterflächen, umlaufenden horizontalen Schattenfugen und einer abgesetzten Sockelzone betont. Die Anordnung der Balkone und Terrassen gewährleistet den Schutz der Privatsphäre auch in den Außenräumen der Wohnungen. Die Sockelzonen heben die Gebäude von der Umgebung ab und schützen die Fassade zudem konstruktiv vor Verschmutzungen. Die Häuser wurden ökologisch anspruchsvoll als KfW-Effizienzhaus 70 errichtet. www.giorgiogullotta.com 15 Tiefschlaf nach Maß Bester scHlaf aus scHweden jetzt aucH in unsereM neuen store in Berlin Mitte. Unsere erfahrenen Handwerker fertigen jedes Bett nach Maß in den Farben und der Festigkeit ihres Wunsches. Das ergebnis ist mehr als nur ein Bett - es ist eine investition für’s leben. hastens.com Hästens classic €6900, 180x200cM, auflegeMatratze Bj Hästens store Berlin Fasanenstr. 29, 10719 Berlin, tel. 030-818 69 564 Hästens store Berlin Mitte ackerstr. 29, 10115 Berlin, tel. 030-443 512 80 inhaber sascha ahrensdorf ARCHITEKTUR SUBTILES SPIEL Fotos: Liebscher-Tauber + Tauber Ein Baugruppenprojekt in Kreuzberg inszeniert auf feine Weise Farben und Formen Das Grundstück, auf dem das Büro LiebscherTauber + Tauber für eine Baugruppe ein Wohnhaus geplant hat, ist mit rund 1.000 m2 für eine innerstädtische Lage recht groß. Insgesamt sind in dem Haus in der Blücherstraße in Kreuzberg 27 Wohneinheiten sowie eine Gewerbeeinheit untergebracht. Ursprünglich handelte es sich um zwei Parzellen, die zusammengefasst wurden. Die Idee der Architekten war, ein Haus mit zwei unterschiedlichen Gebäudeteilen im Inneren zu planen, denen die Fassade aber ein einheitliches Gesicht verleiht. Die linke Haushälfte erhält zur Straßenseite als markantes Merkmal große, über Eck laufende Loggien. Die Wohnungen sind in diesem Gebäudeteil ähnlich gestaltet. Sie sind 90 bis 100 m2 groß, haben eine Mitteldiele, Wohnräume zur Straße und Zimmer nach hinten. Die Wohnräume im rechten Hausteil orientieren sich zum Garten. Es gibt drei verschiedene Wohnungstypen. Eine lange, durchgestreckte Wohnung, in der Mitte eingespannt, kleinere Einheiten mit ca. 64 m 2 sowie L-förmige Wohnungen mit ca. 100 m2. Mit der Gestaltung der Fensterflächen in der Fassade schaffen die Architekten die Verbindung der beiden Gebäudeteile. „Wir arbeiten mit Bändern, die ganz leicht aus der Fassade hervortreten und so eine Erker-Assoziation zulassen“, meint Architekt Tauber. Auf der rechten Seite gibt es ein flaches Band, hinter dem Schlafräume, Nebenräume und teilweise Bäder liegen. Auf der linken Seite sind zusätzlich bodentiefe Fenstertüren verbaut, hinter denen sich Wohnküchen befinden. Zum Garten hat das Haus durchgehende Balkonbänder. „Uns ging es darum, auf der Gartenseite 17 ARCHITEKTUR eine größtmögliche Homogenität zu schaffen“, meint Tauber. „Das Ganze sollte flächig sein. Wir wollten mit den Volumen spielen, etwas heraus schneiden und dann wieder zusammensetzen“. Das feine, aufeinander abgestimmte Spiel setzt sich fort bei den Farben und Materialien. Der Putz hat eine Oberflächenqualität, die Beton ähnelt. Durch die Luftfeuchtigkeit entwickelt die Fassade erst im Lauf der Zeit ihre eigentliche Farbigkeit. Die Fenster sind innen holzsichtig und außen mit Aluminium verblendet. Deren Zusammenspiel mit dem Fassadenputz ist sehr 18 subtil. „Wir wollten einen Ton in Ton-Effekt erzielen, mit ganz leichten Kontrasten“, so Tauber. Im Inneren setzen sich die Materialitäten fort. Alle Treppenläufe, auch die der Maisonetten im Erdgeschoss, sind in Sichtbeton ausgeführt. Auf dem Dach gibt es neben zwei Penthouses eine Gemeinschaftsterrasse mit festinstallierter Sommerküche. Zusätzlich leistet sich die Baugruppe eine Sauna, aus der die Bewohner einen spektakulären Blick über die Dächer Berlins genießen. www.liebscher-tauber-architekten.de Badewanne „Controstampo“ in Kombination mit Waschtischsystem „EDGE“ in Metall oder mit Glasoberfläche. falper berlin I friedrichstr. 115 I 10117 berlin I tel.: +49 (0) 30 20 07 71 71 I [email protected] I www.falper-berlin.com © archimage Hamburg, Meike Hansen ARCHITEKTUR ALLES IM BLICK Fotos: archimage Hamburg, Meike Hansen, Siteco / Osram Die äußere Gestalt des dreigeschossigen Neubaus ist im wesentlichen durch die innere Struktur der Betriebsleitstelle und die hohen Ansprüche an die Raumgeometrie eines 24-Stundenbetriebs bestimmt. Die städtebauliche Umgebung am neuen Standort Lichtenberg und das heterogen bebaute Werksgelände hatten zudem erheblichen 20 © archimage Hamburg, Meike Hansen Die Leitzentrale der BVG überwacht und steuert den Betrieb des gesamten Berliner U-BahnVerkehrs. Ihr 24-Stundenbetrieb erfordert einwandfreie Organisationsabläufe, eine komplexe technische Ausstattung und unterliegt höchsten Sicherheitsanforderungen. Daraus ergaben sich für das Hamburger Büro Trapez Architektur besondere Herausforderungen bezüglich der Projektentwicklung und -planung sowie der Architektur des Gebäudes. Sie bedingten einen Balanceakt zwischen dem engen Rahmen betrieblicher Vorgaben, technischer und ergonomischer Anforderungen und der architektonischen Gestaltung. Die neue Leitzentrale vereint alle Leitstellen der neun U-Bahn-Linien, die ehemals auf fünf Standorte in verschiedenen Teilen der Stadt verteilt waren. © Siteco / Osram Steuern, Überwachen und Verwalten unter einem Dach Einfluss auf die Platzierung und Ausdehnung des Gebäudes. In diesem Konglomerat aus Gleisstrecken, Lagerschuppen und Werkstätten bildet die Leitstelle – als Herzstück der BVG – einen neuen Mittelpunkt auf dem Werksgelände. Durch die eloxierte Aluminiumfassade mutet das Gebäude sowohl edel als auch industriell an. Die Außenhaut schimmert lebendig je nach Tageslicht von grau bis golden. Das großflächige Fensterband verbindet den Innenraum optisch mit dem umliegenden Betriebshof. In dem 400 m² großen gemeinsamen Leitstellenraum sind 21 Arbeitsplätze untergebracht. Die Bedingungen der Ergonomie und Arbeitsatmosphäre sind hier besonders hoch, um rund um die Uhr ein hochkonzentriertes Arbeiten zu gewährleisten. Die nach Norden ausgerichtete Glasfassade und das großzügige Oberlicht sorgen für einen gleichmäßigen, blendfreien Lichteinfall. Gute Blickbeziehungen – zwischen den Pulten, zu den Monitoren und Großbildschirmen – schaffen ergonomisch optimierte Arbeitsplätze. Drei riesige Monitorwände gewährleisten einen ständigen Überblick in Echtzeit über das U-Bahnnetz und alle Züge. Mehr als 130 Kilometer Kabel wurden verlegt, um alle Systeme mit Energie und Daten zu versorgen. Für eine möglichst kurze Reaktionszeit im Ernstfall besteht eine visuel- © Archimage Hamburg, Meike Hansen © archimage Hamburg, Meike Hansen © archimage Hamburg, Meike Hansen © archimage Hamburg, Meike Hansen © Archimage Hamburg, Meike Hansen ARCHITEKTUR le Verbindung zwischen der Leitstelle und den Pausenbereichen. Die rückwärtige Akustikwand erzeugt eine störungsfreie Raumakustik. Ihre Holzlamellen nehmen die Optik der Fassade auf und unterstützen die Verbindung zwischen Innen und Außen. Das Bestandsgebäude wurde grundsaniert und dient heute als Werkstatt- und Sozialgebäude. Ein neues Treppenhaus verbindet es jetzt mit dem Neubau. www.trapez-architektur.de 21 © Martin Tervoort INTERVIEW Professor Paul Kahlfeldt ist Vorsitzender des Deutschen Werkbundes und einer der Gesamtverantwortlichen für die WerkBundStadt, ein Projekt des Deutschen Werkbundes Berlin e.V. Die WerkBundStadt soll im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf direkt an der Spree, in unmittelbarer Nähe des Schloss Charlottenburg auf der Mierendorff-Insel entstehen. Auf dem circa 22.000 m2 großen Gelände befinden sich momentan noch ein Tanklager mit rund einem Dutzend mächtiger Öltanks sowie ein leerstehendes Wohnhaus. Auf dem Areal sollen rund 1.100 Wohnungen entstehen, die von 33 verschiedenen Architekturbüros aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden geplant werden. Die Präsentation des Projekts mit konkreten Entwürfen wird vom 23. bis 25. September 2016 im Rahmen des jährlichen Werkbundtages stattfinden. www.werkbundstadt.berlin „WIR WOLLEN EINE MIETERSTADT“ Die WerkBundStadt möchte Fragen des modernen Wohnens und Lebens in der Stadt neu diskutieren CUBE: Was ist der Grund, das Projekt WerkBundStadt gerade jetzt hier in Berlin ins Leben zu rufen? Prof. Paul Kahlfeldt: Unabhängig von den aktuellen Fragen, die wir beim Bauen haben, beschäftigen wir uns beim Werkbund schon lange mit der Thematik: Was ist modern? Wie wollen wir heute wohnen? Aktualität ist in das Thema rein gekommen, weil die Wohnungsfrage heute ein so brennendes Anliegen ist – unabhängig von der Flüchtlingsfrage, diese Problematik kommt noch hinzu. Wir sind viele Architekten im Werkbund. Deshalb wollten wir auch eine Selbstreflektion tätigen. Was baut man eigentlich, wie wird gebaut? Was sind heute die Ansprüche, die wir Architekten an unseren Berufsstand stellen? Mit dem Namen WerkBundStadt machen Sie deutlich, dass Sie sich von der Idee der Werkbundsiedlung unterscheiden möchten. Wie wollen Sie sich konzeptionell neu aufstellen? Wir haben uns gesagt, die Stadt ist heute das Thema, nicht die Siedlung oder der Vorort. Deshalb haben wir uns dagegen entschieden, eine Siedlung zu machen. Wir wollten nicht in Zehlendorf hinter der Bruno Taut Siedlung noch ein Grundstück suchen. Wir haben stattdessen ganz bewußt ein Stück Stadt ausgewählt. Was wir auch nicht wollten, war einfach eine Lücke zu besetzen, um dort dann Stadtreparatur zu betreiben. Wir werden zeigen, wie kann man auf einem größeren Areal innerhalb der Stadt heute bauen, wie funktioniert das. Wie kam die Auswahl der beteiligten Büros zustande? 22 Der Werkbund ist föderal aufgestellt. Deshalb haben wir versucht die ganze Bandbreite der Bundesrepublik abzudecken. Wie der Werkbund es immer versucht hat, wollten wir auch junge, noch unbekannte Büros dabei haben. Wir vergessen nicht die Referenz an die ältere Generation. Mies van der Rohe hatte in Weißenhof auch seinen Lehrer Peter Behrens eingeladen. Der Werkbund ist international aufgestellt. Deshalb haben wir in der Schweiz nach interessanten Projekten gesucht. Umgeschaut haben wir uns auch in Holland, wo sehr viel Wohnungsbau gemacht wird. Zu den Beteiligten gehören auch Produkt- und Möbeldesigner, darunter Barber & Osgerby aus London, Mark Braun, Werner Aisslinger oder Jakob Timpe aus Berlin. Welche Aufgabe haben die Designer? Es gab die Idee mit Produktgestaltern, Grafikern, Landschaftsarchitekten, also der ganzen Bandbreite der im Werkbund vertretenen Mitglieder, zu arbeiten. Dazu gehören auch Unternehmen. Wir möchten von der Produktgestaltung über die Innenarchitektur bis zur Herstellung von Produkten alle Beteiligten in das Projekt mit einbeziehen. In dem Haus, was auf dem Grundstück steht, werden wir Musterwohnungen einrichten und zeigen, wie man heute wohnt. Wir möchten ein ganzheitliches Bild entwickeln, wie es auch unserem Selbstverständnis entspricht. Was sind die wichtigsten Zukunftsthemen, mit denen sie sich in der WerkBundStadt beschäftigen? Das interessanteste Thema, was sich derzeit heraus kristallisiert, das ist das der Mobilität. Wir werden zusammen mit dem Car-Sharing Unternehmen Drive Now ein Pilotprojekt realisieren. Der Bewohner der WerkBundStadt wird kein privates Auto mehr haben, sondern Drive Now stellt in der Tiefgarage den Anwohnern Autos zur Verfügung. Sogar die Fahrräder werden sich die Bewohner teilen. Wir setzen dabei auch auf Elektromobilität, was die Bespielung der Tiefgarage vollkommen verändern wird. In einigen Jahren, wenn das Projekt fertig ist, werden wahrscheinlich die Autos fahrerlos sich ihre Parklücke suchen. Zentrale Zukunftsthemen sind in Zeiten des Klimawandels auch die Ökologie und die Energieversorgung. Welche Ideen gibt es dazu? Wir hatten bereits eine Tagung zu dem Thema und haben uns von den Experten als Architekten beraten lassen. Wir werden mit Sicherheit die Frage des Wassers thematisieren. Partner bei der Energieversorgung ist Vattenfall, die das ganze Areal mit Fernwärme klimaneutral versorgen werden. Das Kraftwerk gibt es direkt nebenan. Ob wir noch andere Systeme integrieren, werden wir sehen. Neben diesen großen gesellschaftlichen Themen interessiert vor allem auch die Gestaltung. Machen Sie gestalterische Vorgaben oder kann jeder Architekt selber seine eigenen Ideen verwirklichen? Wir machen zu allererst ein großes Gemeinschaftsprojekt. Deshalb wird der Städtebau von allen beteiligten Architekten, dem Bezirk und den Bauherrn gemeinsam entwickelt. Genauso haben wir uns darauf geeinigt, was die gestalterischen Vorgaben sind. Eine der Vorgaben ist, dass die Straßenfassaden zu 60 Prozent ziegelsichtig sein sollen. Wir sind in der Gegend auch dem Denkmalschutz verpflichtet. Die Kraftwerksbauten sind alle Ziegelbauten. Wir wollen der Langeweile aber nicht zu viel Spielraum geben, deshalb darf die Fassadengestaltung nicht monomateriell sein. Die Freiheit, die die Architekten für © WerkBundStadt © WerkBundStadt INTERVIEW sich gerne reklamieren, bekommen sie im Hof. Wir wollen keine Materialschlacht der Eitelkeiten, sondern eine einheitliche, nachhaltige Architektursprache schaffen. Wie soll sich das Projekt finanzieren? Im Augenblick gibt es auf dem Gelände außer Erdöllagerung nichts anderes. Wir arbeiten eng mit den Eigentümern zusammen, die uns sehr stark bei dem Projekt unterstützen. Der Showdown beginnt, wenn der B Plan rechtsverbindlich steht. Wie dann die Bauherrenstruktur ist, steht noch nicht fest. Die Idee ist, es wird keine Eigentumswohnungen geben, sondern wir wollen eine Mieterstadt. Wer dann der Eigentümer des Hauses ist, welches zum Beispiel die Architekten aus der Schweiz bauen, das ist noch offen. Das kann ein Pensionsfonds sein, ein Investor oder eine Baugruppe. Interessenten finden sich im Augenblick viele. Wann wollen Sie fertig werden? Ursprünglich wollten wir 2019 zum Bauhaus Jubiläum fertig sein. Aus Gründen des B Plan Verfahrens ist dieser Termin vermutlich nicht zu schaffen. Realistisch ist deshalb eher 2020/2021. Ziel ist, dass wir 2019 nicht mehr auf Öltanks gucken. Wir werden versuchen, die Rechtsverbindlichkeit des B Plans abzusichern, damit wir mit dem Stilllegen des Tanklagers anfangen können. Herr Professor Kahlfeldt, wir danken Ihnen für das Gespräch. Das Interview führte Peter Steinhauer. 23 ÖFFENTLICHE BAUTEN DAS GROSSE LEUCHTEN Fotos: Nedelykov Moreira Architekten Die sanierte Kapelle auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof ist Anziehungspunkt für Kunstliebhaber Auf dem 1762 gegründeten Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chauseestraße entdeckt der Besucher beim Spaziergang entlang der Gräber viele deutsche Geistesgrößen. Hier fanden Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Johann Gottlieb Fichte oder Karl Friedrich Schinkel ihre letzte Ruhestätte. Dort liegen Berthold Brecht und Heinrich Mann begraben, ebenso der Schauspieler Otto Sander oder Politiker wie Johannes Rau und Lothar Bisky. Das gesamte Ensemble ist mit seinen prachtvollen Mausoleen, Stelen und Obelisken ein einmaliges Zeugnis europäischer Friedhofskultur. Mit der im letzten Jahr neu eröffneten Trauerkapelle ist der Friedhof nun um eine weitere Sehenswürdigkeit reicher. Die Bauherren, der Evangelische Friedhofsverband und die Stiftung Historische Friedhöfe, liessen die marode gewordene, 1928 errichtete Kapelle nicht nur sanieren. Das Gebäude beherbergt jetzt auch eine Arbeit des berühmten amerikanischen Künstlers James Turrrell, der die Menschen auf der ganzen Welt mit seinen Lichtinstallationen verzaubert. Beauftragt für die Neugestaltung der Kapelle war das in 24 ÖFFENTLICHE BAUTEN Berlin ansässige Büro Nedelykov Moreira Architekten. Eine denkmalgerechte Restaurierung des Interieurs war nicht mehr möglich, da es so gut wie keine Unterlagen zu dessen ursprünglichem Zustand gab. Deshalb hatten die Architekten bei ihrer Arbeit einen großen Gestaltungsspielraum, welchen sie sehr behutsam nutzten. Der Innenraum ist vollkommen schmucklos gehalten. Die Möblierung besteht aus einfachen EichenholzKästen mit integrierter Sitzheizung. Die schlichte Gestaltung schafft Raum für Andacht und Kontemplation. Die Konzentration gilt dem Licht, in der Bibel die Antithese zum Chaos und zur Finsternis, Zeichen des Lebens. Die Fenster, die früher auf Kopfhöhe ansetzten, reichen nun bis auf den Boden. Mattiertes Glas sorgt dafür, dass der Raum tagsüber schattenfrei bleibt. Unter den verschiedenen, mit LED-Leuchten ausgestalte- ten Kunstlichtquellen ist der gläserne Altar die wichtigste. Lichtbänder befinden sich ebenfalls im Boden der Apsis, dem davor befindlichen offenen Glasbogen, an den Decken und in den Seiten der Fensterkästen. Das Licht ist mittels eines Dimmers in 65.000 Abstufungen steuerbar. Der Besucher ist gebannt vom Spiel der Farben. Die Lichter leuchten übergangslos in endlosen Variationen, von himmlisch blau zu frischem Grün, leuchtend Rot zu sattem Gelb. www.nedelykov-moreira.com 25 IMMOBILIEN © Visualisierung: EVE images Anzeige STEGLITZER PARKQUARTIER Fotos: Roland Horn „Bo“ ist das schwedische Wort für Wohnen, „nav“ bedeutet Mittelpunkt. Das beschreibt auf den Punkt, worum es bei Bonava geht: der Geschäftsbereich Wohnprojektentwicklung des Bonava-Konzerns baut nicht einfach nur Häuser, Bonava realisiert für viele Menschen ein neues Zuhause und schafft Wohnumfelder zum Wohlfühlen. Zum Beispiel im bevorzugten Ortsteil Lichterfelde im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Hier entsteht das Steglitzer ParkQuartier. Das Quartier, dessen Lage auf der einen Seite so beschaulich und familiär anmutet, erfüllt auf der anderen Seite alle Erwartungen, die man an eine Adresse in der Metropole stellt: Mit Bus und Bahn lässt sich die Mitte Berlins innerhalb von 30 Minuten erreichen, mit dem PKW ist man – dank bestem Anschluss an die Berliner Stadtautobahn – in nur 20 Minuten im Zentrum. Zudem ist die Infrastruktur optimal: Schulen, Kindergärten, Spielplätze sowie Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten sind zu Fuß erreichbar. Im Steglitzer ParkQuartier entstehen insgesamt sechs elegante Stadtvillen mit 65 Eigentumswoh26 © Aleksandar Nakic Bonava realisiert ein elegantes Wohnquartier in Lichterfelde nungen und 64 komfortablen Reihenhäusern mit eigenem Grundstück. Derzeit sind 19 Eigentumswohnungen und 38 Reihenhäuser im Bau. Die Stadthäuser befinden sich inmitten einer neugestalteten Grünanlage, deren Wege die Häuser miteinander verbindet und zum quartierseigenen Kinderspielplatz führen. Gebaut werden praktische Grundrisse, die dem alltäglichen Leben und Wohnen gewachsen sind oder den individuellen Bedürfnissen angepasst werden können. Die neu angelegten Grünanlagen laden zum Verweilen innerhalb der Wohnanlage, auf der Terrasse oder IMMOBILIEN Anzeige dem Balkon ein. Zur Wahl stehen Eigentumswohnungen mit zwei bis fünf Zimmern und rund 68 bis 143 m² Wohn-/Nutzfläche. Alle Wohnungen verfügen über Raumhöhen von 2,70 m und Balkon oder Terrasse. Die 38 Reihenhäuser – mitsamt Grundstück – vereinen dank effizienter Grundrisse Großzügigkeit, Funktionalität und Leichtigkeit. Gewählt werden kann zwischen Häusern mit ca. 190 m² Wohn-/Nutzfläche mit Dachterrasse und vier Zimmern oder ca. 206 m² Wohn-/Nutzfläche auf fünf Zimmer verteilt ohne Dachterrasse auf drei Vollgeschossen. Alle Häuser verfügen über eine Gartenterrasse und einen geräumigen Keller. Sie sind umgeben von den Stadthäusern des Steglitzer ParkQuartiers und den bereits bewohnten Reihenhäusern in der William-H.-Tunner-Straße. Sowohl die Reihenhäuser als auch die Eigentumswohnungen verfügen teilweise über bodentiefe Fenster, über elektrisch betriebene Rollläden, hochwertiges Eichenparkett, Fußbodenheizungen, bodengleiche Duschen und Sanitärobjekte namhafter Hersteller. Wer sich vor Ort von der Qualität überzeugen möchte, kann im Steglitzer ParkQuartier die Musterwohnung und das Musterhaus besichtigen. bonava.de/parkquartier 27 © Chipperfield Architects Thomas Rücker entwickelt seit fast 20 Jahren Kommunikationslösungen für Immobilienunternehmen. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens Rücker Consult und von The Property Post, dem Online Meinungs- und Wissensportals für die Deutsche Immobilienwirtschaft (www.property-post.de) www.rueckerconsult.de © Gnädinger Architekten © Alexandra Knuth INTERVIEW CORPORATE REAL ESTATE DEVELOPMENT Ein Gespräch mit Florian Lanz CUBE: Herr Lanz, was verstehen Sie unter „Corporate Real Estate Development“? Florian Lanz: Unternehmen verfügen über eine breite Palette unterschiedlicher Immobilientypen: Büroflächen für die Verwaltung, Produktionsstätten, Lagerhallen, Forschungszentren, Repräsentanzen etc.. Sie sind Experten in ihrem jeweiligen Branchenumfeld, ihrem Kerngeschäft. Wachsen und schrumpfen Unternehmen oder ändern sich Produkte oder Produktionsprozesse, so hat dies direkte Auswirkungen auf Grundstücks- und Gebäudebedarf oder auf Gebäudestrukturen und -typen. Die frühzeitige Anpassung und vorausschauende Planung des künftigen quantitativen und qualitativen Flächenbedarfs kann dabei entscheidend für den nachhaltigen Unternehmensfortbestand sein. Dies umfasse ich gerne mit dem Begriff Corporate Real Estate Development im vollumfänglichen Sinne. Bei dem Bedarf an einem neuen Standort umfasst es auch den vollständigen Prozess der Projektentwicklung – von der Grundstückssuche bis zur schlüsselfertigen Übergabe eines Gebäudes. Spezialisierte Corporate Real Estate-Fachabteilungen gibt es bislang nur in wenigen Unternehmen. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass allein in der zweiten Jahreshälfte 2015 über 1,3 Milliarden Euro mit Unternehmensimmobilien umgesetzt wurden. Berlin lag dabei an erster Stelle. Es besteht also eine hohe realwirtschaftliche Nachfrage nach Grundstücken und Gebäuden in der Hauptstadt. Was macht Berlin so reizvoll? In keiner anderen Stadt Deutschlands und vielleicht sogar Europas haben 28 wir eine solche Fülle architektonischer Schmuckstücke aus der Zeit der Industrialisierung. In preußischen Zeiten war Berlin das industrielle Herz unseres Kontinents. Zwar zogen die Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg in andere Städte, doch die Immobilien blieben. Nach langen Jahren des Dornröschenschlafes ist die Revitalisierung dieser imposanten Gewerbehöfe aus der Jahrhundertwende wieder in den Mittelpunkt gerückt. Zudem gibt es in bester Lage verfügbare Flächen, die sich für attraktive Repräsentanzen eignen. Zwei weitere wichtige Gründe dafür, dass Unternehmen ihren Standort nach Berlin verlagern, eine Niederlassung gründen oder eine Repräsentanz eröffnen, sind die Breite der technischen, akademischen Ausbildungen und der Boom innovativer Startups. Nirgendwo in Deutschland werden so viele Unternehmen gegründet wie in Berlin. Es geht also um Immobilien, die in erster Linie als Visitenkarte dienen. Gebäude als Komponente der Marketingstrategie aufzufassen, mag für viele Ohren in der deutschen Wirtschaft noch sehr fremd klingen. Deutsche Unternehmen setzen beim Thema Immobilien noch zu sehr auf Pragmatismus, vernachlässigen dabei aber den nachhaltigen Eindruck, den eine repräsentative Niederlassung in den Medien und der Öffentlichkeit zu erzielen vermag. Unsere erste Assoziation bei Weltkonzernen wie Siemens oder Bayer ist eine gigantische Fabrikfläche mit rauchenden Schornsteinen. Bei Apple hingegen denken wir an die schick designten Stores mit ihrem eleganten Minimalismus. In Deutschland fehlt noch ein Gespür für die Möglichkeit, dass die diversen Niederlassungen das Corporate Design INTERVIEW BUCHTIPP widerspiegeln können. So eignen sich beispielsweise für traditionsreiche Unternehmen Konzernrepräsentanzen in altehrwürdigen Gemäuern ganz hervorragend. Besonders innovative und junge Unternehmen setzen hingegen auf großzügige Designflächen – entweder im Neubau oder im historischen Gewand. In Berlin bietet sich diese einzigartige Verknüpfung von verfügbaren Standorten, einem international-kreativen Ambiente und der Erreichbarkeit breiter Zielgruppen. Letzteres garantieren knapp vier Millionen Einwohner und rund 20 Millionen Touristen pro Jahr. Aber ich möchte Berlin nicht auf die Stadt der politischen oder reputationsträchtigen Repräsentanzen beschränken. Unternehmen kommen auch nach Berlin, weil sie hier die notwendigen gebildeten Fachkräfte für Forschung und Entwicklung finden, was in ländlichen Regionen nur schwer möglich ist. Welchen Herausforderungen begegneten Sie bei Ihren bisherigen Corporate Real Estate-Projekten in Berlin? Da wir bereits mit der Akquisition verantwortlich in ein Projekt einsteigen, bedarf es tiefgreifender Kenntnisse des Berliner Marktes. Freie Flächen zu kennen und attraktive Gebäude zu lokalisieren, bildet die Grundvoraussetzung unserer Arbeit. Daraufhin gilt es, diese Immobilien zwischen Kundenwünschen und Berücksichtigung des historischen Charakters behutsam zu sanieren und umzufunktionieren. Juristische wie auch bautechnische Expertise ist unabdingbar. Es bedarf eines intensiven Abstimmungsprozesses zwischen Auftraggeber und Genehmigungsbehörde, um am Ende einen architektonischen Blickfang als Aushängeschild des Unternehmens zu erhalten. Am Prenzlauer Berg haben wir die 15.000 m2 große Rinderauktionshalle aus den 1870er-Jahren, die seinerzeit zu den größten überdachten Eisenstahlkonstruktionen Deutschlands zählte, zum repräsentativen Vertriebsstandort für einen Fahrradhersteller umgewandelt. Auf dem Gelände der ehemaligen Bötzow Brauerei an der Prenzlauer Allee entwickeln wir auf 24.000 m2 einen Forschungs- und Kulturstandort für ein Medizintechnikunternehmen aus Niedersachsen. Bei diesem Projekt mischen sich alte Struktur und neue architektonische Elemente zu einer spannenden Symbiose. Repräsentanzen, Forschungszentren, Kulturforen: Hat das klassische Bürohochhaus als Unternehmensniederlassung ausgedient? Uninspirierte Türme mit kleinen Büroparzellen haben definitiv ausgedient. Solche außen wie innen unattraktiven Immobilien haben fast schon rufschädigenden Charakter für eine Firma. Heute sind Unternehmen ja viel breiter aufgestellt: Sie haben ausgeklügelte multimediale Werbestrategien, treten als Sponsoren von Kulturevents auf und sind sozial engagiert. Dieses weitläufige Betätigungsfeld sollte sich auch in ihren Immobilien widerspiegeln. Für ein vielfältiges Objektangebot und die Ansprache weiter Kreise ist die Bundeshauptstadt der ideale Standort. © Laborgh Investment GmbH Zur Person: Florian Lanz ist Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer von Laborgh Investment. Laborgh erwirbt, entwickelt, realisiert und vermarktet Wohnimmobilien in Berlin und Umgebung und unterstützt Firmen bei der Suche und Realisierung von Unternehmensimmobilien. Dabei stehen sowohl Neubauten als auch die Revitalisierung von Bestandsgebäuden und die Sanierung denkmalgeschützter Objekte im Fokus. In Berlin hat Laborgh beispielsweise die Bötzow Brauerei für Otto Bock und die Rinderauktionshalle für Zweirad Stadler entworfen und umgesetzt. DAS KINO „INTERNATIONAL“ IN BERLIN Ein Bau der Nachkriegsmoderne und der Filmgeschichte der DDR Das Kino „International“, 1961 - 64 von Josef Kaiser errichtet, ist ein herausragender Bau der DDR-Nachkriegsmoderne. Als DEFA-Premierenkino war es zentraler Ort für die DDR-Filmgeschichte. Seit seiner Eröffnung vor 50 Jahren ununterbrochen bespielt, erfreut sich das Kino bis heute – auch als „Berlinale“-Spielstätte – großer Beliebtheit. Der Architekt Josef Kaiser entwarf das Kino als Kulturhaus mit Bibliothek und Klub als Zentrum des Wohngebiets im zweiten Bauabschnitt der Stalinallee. Besonders das verglaste Foyer im Obergeschoss mit Blick auf die Magistrale macht seine Raumschöpfung hochattraktiv. Der Autor Dietrich Worbs, ein Architekt und Bauhistoriker, vermittelt die Architektur im Detail und die Hintergründe ihrer Baugeschichte im politischen Kontext der DDR, deren Führung sich dem industriellen Bauen zuwandte. Einen weiteren Zugang eröffnen die Biografien des Architekten Kaiser und des Bildhauers Waldemar Grzimek, der die großflächigen Fassadenreliefs entwarf. Gebr. Mann Verlag / Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft (Hrsg.) Das Kino „International“ in Berlin Autor: Dietrich Worbs 160 Seiten, 7-farbige und 54 s/w Abbildungen, 17 x 24 cm, Broschur 19,95 Euro ISBN: 978-3-7861-2711-6 www.reimer-mann-verlag.de 29 W W W.BEN E.COM I AM INNENARCHITEKTUR ZENTIMETERGENAUE PLANUNG Fotos: Ringo Paulusch Microapartment in Moabit schafft auf nur 21 m2 viel Platz zum Wohnen Viel Raum, wenig Platz – so könnte man die Ausgangssituation bei dem vom Büro spamroom in Zusammenarbeit mit dem Architekten John Paul Coss verantworteten Projekt in Moabit beschreiben. Vorgefunden hatten die Architekten eine nur 21 m2 große Wohnung in einem Berliner Altbau. Dort untergebracht waren ursprünglich zwei kleine Zimmer. Nur im Treppenhaus gab es eine Gemeinschaftstoilette. Der Vorbesitzer konnte sich mit der Idee der Außentoilette nicht so richtig anfreunden. Deshalb hatte er in einem der beiden Miniräume zusätzlich ein privates Badezimmer untergebracht. Die gesamte Wohnung war durch unkoordinierte Ein- und Umbauten vollkommen aus der Balance geraten. Um den Räumen wieder eine Struktur zu geben, gab es nur einen Weg. Alles musste raus. Sämtliche Einbauten sowie alle innenliegenden Wände ließen die Architekten entfernen. Sie legten die alten Holzdielen frei, verputzten Wände und Decken neu. In die Mitte des Raumes schoben sie eine mit gekälkter Seekiefer verkleidete Box. Dort untergebracht sind auf nur 2 m2 das Badezimmer mit luxuriöser Regendusche, Waschbecken sowie ein WC. Der Zugang zum Badezimmer erfolgt über eine platzsparende Schiebetür, die einzige Tür innerhalb der Wohnung überhaupt. Auf der einen Seite der Box befindet sich der Eingangsbereich. Gegenüber ist die Kochnische untergebracht – vollausgestattet, im Format aber auf ein Minimum reduziert. Das Fensterbrett in der Küche dient als Ablagefläche. Im Wohnraum wird die Platte vor dem Hoffenster als Arbeitstisch genutzt. Schränke und Regalflächen sind ebenfalls in den Wänden der Seekiefer-Box integriert. 31 INNENARCHITEKTUR Fehlt nur noch der Platz zum Schlafen. Oben in der Luft ist im Altbau aufgrund der imposanten Deckenhöhen Platz genug vorhanden und den gilt es zu nutzen. Die Badbox reicht nicht ganz bis zur Decke. Auf dem Dach der Box entsteht so eine Empore. Dort bleibt in der Höhe zwar nur 83 cm Platz, das reicht zum Schlafen allemal. In einem Alkoven eines Campingbuses ist es oft enger. Der Zugang zur Empore erfolgt über eine Stahltreppe. Das filigrane Objekt ist aus nur acht Millimeter dünnem Stahlblech gefertigt und sieht aus, als wäre es aus Papier gefaltet. Seitlich gibt es 32 auf der Schlafempore sogar Ablageflächen. Das gute alte Hochbett – ein Klassiker im Berliner Altbau – ist auf moderne Weise neu interpretiert. Die Architekten nutzen den üppigen Luftraum des Altbaus. Sie entwerfen nicht nur einen horizontalen Grundriss, sondern nutzen den Raum in seiner Dreidimensionalität. So bringen sie alles, was eine moderne Wohnung braucht, auch auf kleinster Fläche unter. www.spamroom.net www.johnpaulcoss.com The Destination for Design. stilwerk Berlin Kantstraße 17, Ecke Uhlandstraße | Uhlandstraße Öffnungszeiten: Mo. – Sa. 10 – 19 Uhr stilwerk.de | stilwerk-shop.de INNENARCHITEKTUR ECHTE WERTE Fotos: Jens Bösenberg Derzeit beobachtet man beim Wohnen und im Design einen Trend zu hochwertigen Naturmaterialien. Prominentes Beispiel sind die Arbeiten des derzeit enorm erfolgreichen deutschen Designers Sebastian Herkner, der auf vielfache Weise mit Leder, Porzellan oder mundgeblasenem Glas arbeitet. Ähnlich wie Herkner setzen auch Ester Bruzkus und Patrick Batek auf die Wirkungskraft des Echten. Bei der Gestaltung des 210 m2 großen Penthouses am Ludwigkirchplatz in Wilmersdorf arbeiten die Architekten mit Marmor aus Italien und edlem Nussbaumholz. Der Marmor fällt bereits beim Betreten der Wohnung ins Auge. Den großzügigen Wohn-Ess-Raum dominiert die opulente Kaminwand. Der Kamin ist eingefasst von einer Ablage- und Sitzfläche aus dunklem Marmor, die über die gesamte Wandbreite läuft. Der Rest der Wandfläche ist in neutralem Weiß gehalten, damit der wertvolle Naturstein seine volle Pracht entfalten kann. Ebenfalls in Marmor gehalten sind die Wände, Böden und Möbel der Bäder. Die streifenartige Maserung des Cipollino Bianco-Marmors ist das Resultat „echter“ Handwerkskunst. Sie entsteht alleine durch die Schnitttechnik des Steinmetzes. 34 © Bruzkus Batek Penthouse in Wilmersdorf setzt auf die Wirkungskraft edler Naturmaterialien Den Stein haben die Kräfte der Natur hervorgebracht. Jahrzehntelang in der Natur gereift ist ebenfalls das Holz des Nussbaums, mit dem die Architekten die Aufzugsbox verkleiden. Die Box nimmt Funktionen wie Garderobe, Gästebad, Bibliothek und Küchenschränke auf. Sie teilt außerdem das Penthouse in zwei unterschied- liche Wohnbereiche. Der großzügige, loftartige Wohn- und Essbereich bietet viel Raum für gemeinschaftliche Erlebnisse mit der Familie und Gästen. Im Gegensatz zum Wohnbereich ist der private Rückzugsbereich kleinteilig strukturiert. Ein Flur trennt die beiden Schlafräume, die jeweils über ein eigenes Bad verfügen. Das INNENARCHITEKTUR Masterbad schließt ohne Türen direkt an den Schlafbereich an. Die Wohnung verfügt zusätzlich über ein Gästezimmer, welches sich zu der rund 160 m 2 großen Terrasse hin öffnet. Der großzügige Außenraum wird durch die straßenseitige Westterrasse ergänzt, die sich über die gesamte Gebäudebreite erstreckt. Die Architekten verzichten bei ihrer Gestaltung auf jede Art von Spielerei. Extravagant hingegen ist der Fokus auf langlebige, edle Naturmaterialien. Die Gestalter sorgen damit für viel Atmo- sphäre, schaffen Wertigkeit und Individualität. Bei der Möblierung des Penthouses waren die Architekten ebenso beteiligt. Sie wählen Midcentury-Klassiker wie Stühle von Eero Saarinen oder eine über dem Esstisch angebrachte Leuchte von Serge Mouille. Mit diesen auf Auktionen erstandenen Designklassikern unterstreichen die Einrichter den Anspruch einer Gestaltung, die nicht auf Showeffekte, sondern auf Substanz und Zeitlosigkeit setzt. www.bruzkusbatek.com 35 GEWERBLICHE BAUTEN TEAMBILDENDE MASSNAHME Fotos: Haworth GmbH In Kreuzberg experimentiert die Unternehmensberatung Roland Berger mit neuen Arbeitsformen Die Unternehmensberatung Roland Berger ist in Berlin bereits auf der Friedrichstraße in einem größeren Bürokomplex ansässig. Zusätzlich hat das Unternehmen nun in einem alten Postamt in Kreuzberg drei Etagen angemietet und diese vom Büro Kinzo Architekten umgestalten lassen. Mit den neuen Büroräumen möchte die Unternehmensberatung einen neuen Arbeitsstil ausprobieren. Man findet in den Räumen keine gediegenen Designerklassiker aus Stahlrohr und Leder. Preiswerte Tischlerplatte ist das von den Architekten bevorzugte verbaute Material. Die drei Etagen auf einer Fläche von insgesamt rund 1.000 m2 sind alle sehr offen gestaltet. Der Stil bleibt locker und ungezwungen. Im Erdgeschoss gibt es einen öffentlichen Bereich. Dort haben die Architekten eine Schicht aus Epoxidharz auf den Boden auftragen lassen. „Im Laufe der Zeit wird die Fläche opak und erinnert dann an ein Eishockeyfeld“, erklärt Chris Middleton, einer der verantwortlichen Architekten. Middleton und seine Mitstreiter arbeiten in den Räumen mit dezenten Bodenmarkierungen, wie man sie von Laufbahnen oder Sportfelder kennt. 36 Die gesamte Idee des Bürostandorts ist die eines Spielfeldes, auf dem Teams wie beim Sport zusammenarbeiten. Zu den Teams gehören nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Kunden von Roland Berger. Sie können den Standort als Co-Workingspace nutzen und dort projektba- siert in unterschiedlichen Konstellation arbeiten. Die Teamworker sitzen nicht mehr alleine im Einzelbüro, sondern arbeiten an langen, von den Architekten entworfenen Tischen. „Die Gemeinschaftsschreibtische sind flexibel in der Nutzung“, erklärt Middleton. „Teams können GEWERBLICHE BAUTEN dort enger zusammenrücken. Man kann sich mit dem Laptop einfach dazwischensetzen“. Zum Telefonieren oder zum Zwiegespräch können die Mitarbeiter sich in kabinenartige Einbauten zurückziehen. „Die Verkleidung aus Akustikflies haben wir nicht nur platt aufgeklebt, sondern wir arbeiten mit grafischen Motiven, die an eine Schwedenhütte oder ein Vereinsheim erinnern“, sagt Middleton. Das Akustikflies der „Vereinsheime“ findet sich auch bei den Leuchten wieder. Die Geräuschkulisse wird so in den offenen Räumen auf kreative Weise deutlich reduziert. Das Projekt Spielfeld ist ein weiteres Beispiel dafür, wie rasant sich die Arbeitswelt derzeit ändert. Die Dynamik betrifft nicht mehr nur junge Start-up Firmen, sondern macht derzeit vor kaum einer Branche halt. „Selbst die Vorstände von DAX-Unternehmen, die wir durch die Räume geführt haben, fanden unsere Ideen super. Sie blieben sitzen und wollten selber ausprobieren, wie man dort arbeitet“, berichtet Architekt Middleton. www.kinzo-berlin.de 37 © djd/swimming-teich.com © swimming-teich.com/PR Dahoam OUTDOOR SPEZIAL SCHWIMMTEICH ODER LIVING POOL Die perfekte Ergänzung und Erweiterung der Architektur des Hauses Während das visuelle Aussen des Living Pools mit der klassischen Poolvariante nahezu kongruent ist und sich vor allem durch eine spezielle Filtertechnik unterscheidet, wird ein Schwimmteich optisch eher wie eine natürliche Wasserfläche gestaltet. So entsteht ein Biotop mit einem lebendigen Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren. Dabei erfolgt die Wasserreinigung durch die Teilung in den eigentlichen Badebereich und einer ausreichend flächenbreiten Regenerationszone, wo Flora und Fauna den notwenigen Entfaltungsspielraum erhalten. Die Zonenseparierung ist erforderlich, um für sauberes und weitgehend klares Wasser im Schwimmbereich zu sorgen, da es im Laufe der Zeit zu Schlicken38 © Jacob und Spreng Architekten Schwimmteiche und Living Pools, auch Naturoder Biopools genannt, sind künstlich angelegte, gegenüber dem Untergrund abgedichtete Gewässer. Mit beiden Teicharten lassen sich Außenräume äußerst naturnah gestalten und nutzen. Der Vorteil liegt in den variantenreichen Möglichkeiten der Landschaftsarchitektur und im ökologischen Aspekt, denn es kommt ausschließlich chemiefreies Wasser zum Einsatz. und Schlammbildung kommen kann. Die Beheizung ist beispielsweise über Solarplatten, einer Wärmepumpe oder über den Hausanschluss zur Solarheizung möglich. Wer mehr Wert auf eine pflegearme Schwimmfläche legt, dem sei der mit modernsten Filteranlagen ausgestattete Living Pool empfohlen. Er passt durch sein puristisches Design und klarer Linienführung meist besser zu moderner Architektur. Das Wasser wird ebenfalls biologisch aufbereitet, aber ein Regenerationsbereich ist hier nicht nötig. Während in Schwimmteichen Pflanzen und Mikroorganismen die Filterfunktion für das Wasser übernehmen, wird diese Aufgabe im Living-Pool von einem Bio- und einem speziellen Phosphorfilter, der unter dem Steg oder in einem Schacht untergebracht werden kann, durchgeführt. Damit hungern die Algen sozusagen aus. Anschließend wird das Wasser durch mehrere biologische Filtrierungsvorgänge in kristallklare Qualität umgewandelt und entspricht mit dieser Behandlung allen Standards der gesetzlichen Hygienevorschriften in privaten Badeanlagen. Der Verzicht auf Chemie bedeutet übrigens nicht, dass man auch auf Elektrik verzichten muss. Hier können sämtliche Features von Massagedüsen über Beleuchtung bis hin zu Sprudelfunktionen eingebaut werden. © Kalff Gartengestaltung © swimming-teich.com © swimming-teich.com/a2 architekten © MS Drip Consulting/Manfred Socha © Schleitzer OUTDOOR SPEZIAL Bei beiden Poolarten ist jedwede Größe baulich umsetzbar und damit selbst für sehr kleine Gärten geeignet. Die Realisierung selbst ist – abgesehen von strengen Frostphasen – ganzjährig möglich und nimmt rund zwei bis vier Wochen in Anspruch. Für welchen Schwimmbereich man sich letztendlich entscheidet, ist nicht zuletzt von der Präferenz zur Naturarchitektur und den Vorlieben zur ästhetischen Gestaltung sowie den finanziellen Rahmenbedingungen abhängig. 39 BUCHTIPP VORHER-NACHHERGÄRTEN Modernes Gartendesign richtig planen Die Lust auf schöne Gärten ist ungebrochen. Wer sich mit der Gestaltung seines Traumgartens befasst, erkennt jedoch schnell: Erst ein gut durchdachtes Konzept führt zu einem wirklich überzeugenden Design. Der Buchautor und Landschaftsarchitekt Manuel Sauer zeigt in diesem Buch, wie ganzheitliche Gartenarchitektur in der Praxis funktioniert. Anhand seiner eigenen, zum Teil international ausgezeichneten Projekte führt er seine Leser vom ersten Gartenbesuch bis zur Fertigstellung des perfekten Traumgartens durch den Designprozess. Manuel Sauer präsentiert schöne Freizeitgärten unterschiedlicher Stilrichtungen und Inhalte. Der Gartenarchitekt erklärt dabei seine Original-Entwurfspläne und verrät praxisnahe Details. Renommierte Gartenfotografen setzen seine charaktervollen Gärten in Szene und unterstreichen die hohe Designqualität der vorgestellten Projekte. Vorher-Nachher-Gärten Becker Joest Volk Verlag 192 Seiten, 158 Fotos und 29 Entwurfspläne, 23,5 x 28 cm, gebunden Text von Manuel Sauer Fotografie von Jürgen Becker, Volker Michael, Manuel Sauer 39,95 Euro, 41,10 Euro [A] ISBN: 978-3-95453-044-1 www.bjvv.de 40 BUCHTIPP 2015 THG - Photo Didier Grieu Bath & Art de Vivre HELMUT JAHN: BAUTEN 1975-2015 60 an s 016 -2 Herausgegeben von Nicola Borgmann Helmut Jahn: Buildings 1975-2015 – Photographs Rainer Viertlböck 232 Seiten, 184 Tafeln in Farbe und Duotone, 29,7 x 30,7 cm, Deutsch/Englisch 68 Euro (D), 70 Euro (A), 78,20 CHF ISBN: 978-3-8296-0723-0 www.schirmer-mosel.com 56 Ma Der amerikanisch-deutsche Stararchitekt Helmut Jahn (geb. 1940 in Nürnberg), prägt mit seinen aufsehenerregenden Bauten aus Stahl und Glas seit den 1970er-Jahren die Silhouetten der Metropolen der Welt. Von Chicago und Las Vegas bis Singapur und Shanghai, von München, Frankfurt und Berlin bis Tokyo setzt Helmut Jahn spektakuläre Meilensteine einer futurologischen Architektur. Der Photograph Rainer Viertlböck versteht es, die Idee hinter Jahns Bauten in atmosphärisch wirkungsvollen, wohlkomponierten Aufnahmen sichtbar zu machen. Dieser Band präsentiert ein bisher ungesehenes, dichtes visuelles Gesamtportrait von Jahns spektakulären Monumentalbauten und deren unverwechselbarer Glas-Stahl-Architektur, die mit kontinuierlichen Schlüsselelementen wie den geschwungenen Linien, der natürlichen Belichtung und Belüftung, der Farbigkeit und den weiten Räumen zu den architektonischen Vorbildern der internationalen Baukultur zählt. 19 Das futurologische Gesamtwerk des ArchitekturWeltstars, fotografiert von Rainer Viertlböck de in F n ce ra «Saint Germain» Collection Designed and made in France THG Deutschland GmbH Tel. +49 (0)69 25 78 14 33 [email protected] www.thg-deutschland.de © Astep, V. Vigano: VV Cinquanta © Cassina, P. Urquiola: Gender MESSENACHLESE ERSTARKTE ITALIENER Die italienische Möbelindustrie zeigte sich in diesem Jahr in Mailand endlich im Aufwind. Nach sieben Jahren gab es 2015 erstmalig ein Umsatzplus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zugpferde sind die großen italienischen Designmarken, die ihr Geschäft im hohen Maße im Ausland machen. Vor allem die USA ist dabei ein wichtiger Markt. So verkündete B&B Italia stolz, man gehöre zu den Unternehmen, die die neue Zentrale des Apple Konzerns ausstatten. B&B feierte 50-jähriges Jubiläum und setzt dabei stark auf britisches Design. Jasper Morrison hat für den von Herzog & de Meuron geplanten Erweiterungsbau der Tate Modern in London die Sofaserie „Bankside“ entworfen. Das Londoner Designerpaar Doshi Levien setzt mit Loungesesseln und überdimensionierten Poufs den Trend zu runden, voluminösen Formen in Szene. Für Vitra möchte Jasper Morrison mit seiner aktuellen Sofa Kollektion eine neue Art von Sitzkomfort etablieren. Die Polstermöbel sind ungewöhnlich weich, ohne das der Nutzer darin versinkt. Bei Driade zeigte Kreativdirektor David Chipperfield sein neu initiiertes Programm 42 © Hay, E.. & R. Bouroullec: Palissade Auf dem diesjährigen Salone del Mobile in Mailand dominierten die großen italienischen Designmarken © cappellini: W. Aisslinger: July Chair „driade living“. Philippe Starck entwirft dafür die kantige Sofa- und Sessel Serie „cinemascope“. Opulente Formen wählt Patricia Urquiola bei ihrem neuen Loungesessel „Gender“ für Cassina. Die Designerin drapiert unterschiedliche Lagen und Farben schwerer Textilien. Casamania arbeitet mit Luca Nichetto und stellte das modulare Sofasystem „Lofoten“ vor, was stark an „Bikini“ von Werner Aisslinger für Moroso erinnert. Magis zeigte eine Bank-Tisch-Kombination mit schwerem Unterbau aus Gußeisen, gestaltet von Konstantin Grcic. Dazu gibt es als Edition ebenfalls im Grcic-Design den gußeisernen Magis-Esel „Ettore“. An Werkstattmöbel erinnert die konzeptuelle Büromöbelstudie des Designers Jerszy Seymour. Magis folgt weniger dem allgegenwärtigen Trend zur Gemütlichkeit und setzt stattdessen auf einen rauen Industrie- © Petit Friture © Moroso, Ron Arad Collection © Cappellini, Mac Stopa: Drum © B&B Italia, Doshi Levien: Tabour MESSENACHLESE look. Spezialist für Möbel aus Metall ist Emeco aus den USA. Sam Hecht hat zusammen mit Kim Colin neue Objekt-Möbel entwickelt. Der Purismus der Bänke, Tische, Regale aus Holz und Aluminium schafft eine wohltuende Ruhe, wie man sie derzeit nur noch selten im Möbeldesign findet. Aus Metall ist auch die neue Outdoormöbelserie Palissade der Brüder Bouroullec, die der Hersteller Hay in einem Hinterhof in der Brera präsentierte. Cappelini eröffnete in der Brera einen zweiten Showroom. Als Neuheit präsentierte das für viele Designkarrieren so wichtige 43 Unternehmen unter anderem Editionen des July Chairs von Werner Aisslinger und einen skulpturalen Loungesessel des polnischen Designers Mac Stopa. In der Via Pantaccio organisierte Moroso eine Retrospektive des britischen Designers Ron Arad, dessen Objekte auf Auktionen Höchstpreise erzielen. Moroso präsentierte die Möbelkunstwerke in einem schwarzen Tunnel mit scheppernder Technomusik. Das aufwendige Spektakel könnte man als 90er Jahre Revival interpretieren. Jenseits der großen Marken zeigten die Franzosen, wie man sich auf dem Markt behaupten kann. Haymann, Red, Objecto, La Chance und Harto teilten sich als Spezialisten für AutorenDesign einen Messestand. Paris ist das Zentrum für diese Design-Editeure, zu denen auch das 44 © magis, K.Grcic: Ettore ©magis, J. Seymour: Studie © B&B Italia, J. Morrison: Bank Side © casamania: L. Nichetto: lofoten © vitra, J. Morrison Collection MESSENACHLESE Label Petite Friture gehört. Diese Produzenten sprechen eine Klientel an, die weniger die Marken huldigt, sondern nach mehr Individualität beim Einrichten sucht. Einen solchen Leckerbissen für Design-Aficionados ist auch das erstmalig in Mailand vertretene Unternehmen Astep. Inhaber Allessandro Sarfatti ist der Enkel des legendären Leuchten-Designers Gino Sarfatti. Mit Candela produziert er eine Leuchte, die ihren Strom selbst produziert. Außerdem legt Sarfatti Entwürfe seines Großvaters sowie des Mailänder Architekten Vittoriano Viganò neu auf. INNENEINRICHTUNG TÜRKLINKE MAL ANDERSRUM Student entwickelt handgerechten Türgriff Die Idee der Design-Türklinke von Clemens Lauer entsteht während seines Projekts „Design is 10 years old“, das der ProduktdesignStudent an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe durchführt. Eines der teilnehmenden Kinder zeichnet eine Türklinke mit vertikaler Verlängerung nach unten und Lauer entwickelt diese Idee weiter. In Zusammenarbeit mit dem Hersteller Glutz wurde ein Drückerpaar produziert, welches im April auf der Möbelmesse in Mailand erstmals vorgestellt wurde. www.glutz.com Neu Neueröffnung im Designmarkisen, Sonnenschutz und Outdoor-Accessoires. Entdecken Sie die ganze Welt von markilux. Lassen Sie sich JETZT in unserem neuen Schauraum auf über 600 m2 inspirieren, begeistern, beraten … markilux Schauraum · stilwerk, Kantstraße 17, Berlin · T: 030 948 712 45 · markilux.com Montag bis Samstag 10:00 – 19:00 Uhr markilux sicher · zeitlos · schön Die neue Gerätegeneration verschwindet grifflos und flächenbündig in der Wand © Gutmann © Miele MESSENACHLESE Dunstabzug versteckt im Kochfeldrand WENIGER KÜCHE, MEHR WOHNEN Auf der Eurocucina in Mailand zeigte sich deutlich, welchen Wandel die Küche in den letzten Jahren durchgemacht hat. Lange Zeit fand das Zubereiten der Mahlzeiten in einem separierten Funktionsraum statt. Der Hersteller bulthaup demonstrierte mit einer beeindruckenden Installation in der Kirche San Carpoforo im Mailänder Stadtteil Brera die komplette Auflösung dieser alten Vorstellung. Um den Esstisch als zentralen Ort herum kreierte bulthaup seine Produkte als unterschiedliche Lebenswelten. Der Hersteller entwickelt nicht mehr nur Küchensysteme, sondern vor allem „Wohnraumprogramme“. Die Verschmelzung von Küche und Wohnen zeigte sich auch bei den Materialtrends. Statt funktionalen Materialien wie Edelstahl oder Kunststoff sah man an vielen Ständen wertvolle Naturmaterialien. Allgegenwärtig bei den italienischen Premiumherstellern wie Dada, Enestomeda, Valcuccine oder Rossana war der Marmor. Boffi verwendet mit der Mooreiche in der Küche sogar edle Hölzer. Arclinea stellte mit „Italia“ eine neue Küche des Designers Antonio Citerrio vor. Die glänzt nicht mehr in Edelstahl, sondern der Stahl ist beschichtet in den 46 © bulthaup, Claus Brechenmacher & Reiner Baumann Die Eurocucina in Mailand inszenierte die Küche als das repräsentative Zentrum der Wohnung Farben Bronze, Kupfer oder Champagne. Die neuen Materialien werten die Küche auf. Als der wichtigste Ort für gemeinschaftliche Ereignisse mit der Familie oder Gästen ist die Küche heute das repräsentative Zentrum der Wohnung. Bei den Materialien war Beton ein weiterer Trend. Der Hersteller Leicht zeigte nicht nur Arbeitsplatten, sondern mit der Serie „Concrete“ auch © bulthaup, Claus Brechenmacher & Reiner Baumann © Grundig MESSENACHLESE © Boffi © Rossana Induktionskochfelder mit Sensorensteuerung schaffen beim Kochen Raum für mehr Design Korpusmöbel, deren Oberfläche mit Beton beschichtet ist. Durch die Betonoptik wird die Küche Teil der Architektur. Leicht präsentierte auf seinen Messestand und in einem neu veröffentlichen Buch diesen Schulterschluss von Architektur und Küche anhand vieler Projektbeispiele. Auch die Gerätetechnik arbeitet mit am Verschwinden der Küche im traditionellen Sinn. Miele zeigte ein Programm an Geräten, welches grifflos ist und sich flächenbündig einpassen lässt. Dank der immer ausgereifteren Induktionstechnik verstecken sich bei Boffi die Kochfelder unsichtbar in der Arbeitsplatte. Beim Dunstabzug zeigte der deutsche Hersteller Gutmann keine Maschinentechnik, sondern Lüftungssysteme © Leicht, „Concrete“ Unsichtbare Kochfelder dank Under-Top Induktion in Form von handgefertigten Designobjekten. Gutmann ist Teil der Elica Gruppe, welche softwaregesteuerte Dunstabzugssysteme mit USB-Anschluss präsentierte. Per App lässt sich heute das komplette Raumklima regulieren und Kochfeldabzugssysteme machen die klassische Dunstabzugshaube sogar überflüssig. In der Küche verschwindet derzeit wie bei einem Smartphone die Technik hinter dem Design. Es geht dort nicht mehr nur ums Kochen, sondern immer mehr auch ums Wohnen. 47 © DuPont Corian Charging Surface © Moneual INNENEINRICHTUNG CONNECTED FURNITURE IQ-getunte Möbel mit smarten Zusatzfunktionen Ein Trend der ersten Stunde war dabei die Verschmelzung von reinen Wohnzimmer- und TV-Möbeln zu integrierten smarten Einrichtungsgegenständen. Eine neue Entwicklung ist die Integration von Bildschirmen in Spiegeln, Küchenfronten oder (Schreib-)Tischflächen. Mit Stromanschluss, Bluetooth, Wi-Fi und einem Touch-Display erlaubt ein solches Möbel den direkten Anschluss verschiedener Geräte, Höhenverstellbarkeit mit Hinweisen auf eine gesunde Körperhaltung inklusive. Sein 48 © Marjan van Aubel Bisher hatten Möbelstücke primär die Aufgabe praktisch, funktional und im Idealfall ästhetisch zu sein. Von der zukünftigen Möbelgeneration erwartet man zudem Intelligenz, mit anderen Worten, sich in das Konzept eines Smart Homes einzufügen. Die dahinter stehende Vernetzungssoftware macht es einfach, weil sie nicht an Form und Material gebunden ist und sich stattdessen unsichtbar in die Möbel implementieren lässt. Einige Möbelhersteller lancieren bereits erste Produkte, die durch die Einbettung von Informationstechnologie neue Zusatzfunktionen besitzen. Verständnis von „smart furniture“ erklärte kürzlich der koreanischer Hersteller Hyundai und präsentierte eine intelligente Möbellinie, die sich dank integrierter WLAN-Module und Touchscreens bestens für das Internet der Dinge eignen soll. Die Oberflächen von Türen sowie Haushaltsmöbeln werden teilweise zu berührungsempfindlichen Touchscreens, die in der Küche Rezepte oder Nahrungsmittelpreise anzeigen oder beispielsweise während des Anziehens Wetterdaten darstellen können. Die integrierten Systeme lassen sich außerdem auch für Telefonate verwenden, indem der SmartphoneBildschirm auf dem Möbel vergrößert angezeigt wird. In jeden Bereich des Wohnens senken smarte Produkte die Barrieren und sind sogar in der Lage, unsere Gesundheit zu unterstützen. Ein smartes Bett könnte zum Beispiel nicht nur unseren Schlaf messen, sondern auch unsere Körperhaltung verbessern. Die Möbelindustrie hat folglich die Möglichkeit, sich durch digitale Innovationen auf dem Markt zu differenzieren. Doch ist diese Transformation, also der Einzug von digitaler Technik, in bisher eher analoge Produkte nicht ganz einfach. © Genee World © Powermat Technologies Ltd. © Spectral © ahackenberg design consulting © Spell INNENEINRICHTUNG Eine wesentliche Frage ist, wie man mit den unterschiedlichen Produktlebenszyklen von Möbeln und Elektronik umgeht. Auch gilt es zu überlegen, welche Fertigungstiefe man bei den elektronischen Komponenten und der dazugehörigen Software erreichen möchte oder kann. Aufgrund zunehmender Komplexität der Produkte müssen zudem Vertrieb, sprich der Möbelhandel und der Servicebereich entsprechend geschult werden. Der Elektrofachhandel wird dadurch für diese Art von Fragestellung an Bedeutung verlieren. 49 INNENAUSSTATTUNG Bolon Inhaberinnen Annica und Marie Eklund KREATIVE BODENFREIHEIT Fotos: Bolon Neue Möglichkeiten der individuellen Bodengestaltung für Architekten Die beiden Schwestern Annica und Marie Eklund haben das schwedische Unternehmen Bolon von einer traditionellen Weberei zu einem weltweit agierenden Designunternehmen gemacht. Den Designanspruch unterstreicht der Hersteller von gewebten Vinylböden durch die aktuelle Zusammenarbeit mit dem in London ansässigen Designerpaar Nipa Doshi und Jonathan Levien. Mit „Bolon by you“ hat der Hersteller zusammen mit den Designern ein interaktives Tool für Architekten entwickelt. „Mit Bolon for you habe ich die Möglichkeit, dem Raum eine Identität zu verleihen“, sagt Nipa Doshi. „Ich kann eine Gestaltung im minimalistischen Stil von John Pawson realisieren. Ebenso kann ich damit den Showroom einer High-Fashion-Marke oder ein Luxushotel gestalten“. Die Kollektion umfasst sechs neue Muster. Mit Hilfe eines Webtools können die Architekten auf der Grundlage dieses Basismoduls zwischen vier Kettfaden- und zwölf Schussfadenfarben wählen. Die Bodenentwürfe können die Gestalter exportieren und anschließend drucken. „Dem Projekt haben wir uns vom Standpunkt des Architekten aus genähert“, erklärt Nipa Doshi. „Wir möchten den 50 Boden als architektonisches Material neu etablieren, vergleichbar mit Beton oder Glas“. Die in London lebende Designerin stammt aus Indien. In den asiatischen Kulturen hat der Boden eine viel stärkere Bedeutung. Man schmückt ihn mit wertvollen, farbenfrohen Teppichen. Für Nipa Doshi gehört der Boden deshalb ins Zentrum der Arbeit des Gestalters. „Den Boden plant man nicht am Ende, sondern man stellt ihn ganz an den Anfang eines Projekts.“ www.bolon.de DESIGN AUS BERLIN New Tendency Gründer: Sebastian Schönheit, Manuel und Christoph Goller KLARE KANTE Fotos: New Tendency Das Label New Tendency gehört zu den derzeit erfolgreichsten Designexporten aus Berlin Die Ausstellung „Handmade“ der Zeitschrift „Wallpaper“ während der Möbelmesse in Mailand ist einer der wichtigsten Gradmesser für die neusten Designtrends. In diesem Jahr durfte man sich über einen Beitrag aus Berlin freuen. Das 2012 gegründete Designlabel „New Tendency“ stellte einen neuen Barhocker aus. An dem „Barstool“ lassen sich die Gestaltungsprinzipien der Berliner sehr gut verdeutlichen. Das Produkt kombiniert runde und quadratische Elemente, massige und feine Formen. Die Anmutung des Hockers verändert sich je nach Blickwinkel von schwer zu leicht. Ähnlich wie auch der schon auf der diesjährigen imm Cologne vorgestellte Stuhl „Throne“ oder das Tischsystem „Masa“, lässt die Gestaltung keinen Raum für Spielereien. New Tendency arbeitet gerne mit harten Materialien wie Stahl oder Messing. In Kombination mit der kantigen, klaren Formensprache sorgt das für eine starke, maskuline Anmutung. Das Label ist hervorgegangen aus dem Studentenprojekt „My Bauhaus is better than yours“. Das Kernteam besteht aus Manuel Goller, seinem Bruder Christoph und Sebastian Schönheit. Von Anfang an haben New Tendency ihre Produkte nicht nur selber gestaltet, sondern auch die Produktion eigenständig verantwortet. Zu den Projekten in Berlin, die New Tendency mit Möbeln ausgestattet haben, gehört der Shop „The Store“ im Soho House in Mitte. Auch der auf der Alten Schönhauser Straße gerade eröffnete Laden des Brillenlabels „Ace & Tate“ aus Amsterdam verwendet Möbel des Berliner Designlabels. www.newtendency.de 51 INNENEINRICHTUNG Frame & Rest SCHNÖRKELLOS Zur neuen Kollektion Frame & Rest (Design: Norm.Architects für ex.t) gehört u. a. ein Waschtisch mit offenem Unterschrank. Die Verstrebungen können als Handtuchhalterungen genutzt werden. Das minimalistische Design passt besonders gut in moderne Badezimmer. www.ex-t.com Mail 2016 and Twelve Mail 2016 and INDIVIDUELL Sofasystem Twelve (Design: PearsonLloyd für Alias) besteht aus Sessel, Zweier- oder Dreiersofa und Eckelementen sowie einer Chaiselongue. Die Elemente lassen sich individuell miteinander kombinieren. Die Beine aus lackiertem Aluminiumguss tragen einen Stahlrahmen, auf dem eine Fläche aus Holz aufliegt. Darauf befinden sich die Polster. www.alias.design Dim Sum MODERNER RÜCKZUGSORT Sessel Dim Sum (Design: Simon Pengelly für Montis) verfügt über einen schmalen Rücken, der sich langsam über die Armlehnen zu einer breiten Sitzfläche erweitert. Er erinnert so an die chinesischen Porzellanlöffel, mit denen traditionell Dim Sum gegessen wird. Der Sessel ist mit Stoff- oder Lederbezug erhältlich, dabei stehen verschiedene Farben zur Wahl. www.montis.nl 52 INNENEINRICHTUNG Pipeline DYNAMISCH Sofasystem Pipeline (Design: Foersom & HiortLorenzen für Erik Jørgensen) besteht aus verschiedenen Modulen, die sich je nach Bedarf miteinander kombinieren lassen. Gerade und abgerundete Elemente können auch so zusammengesetzt werden, dass sich eine schlangenlinienförmige Sitzkombination ergibt. www.erik-joergensen.com Amond Mail 2016 and KONTRASTREICH Esstisch Amond (Design: Gino Carollo für Bonaldo) spielt mit Kontrasten: Die wuchtige Tischplatte aus Marmor liegt auf einem filigranen Fuß aus Metall, der viel Licht durchlässt. Auf diese Weise scheint die Platte beinahe frei zu schweben. Die Tischplatte ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. www.bonaldo.it Lilli SITZGELEGENHEIT Die Stühle der Serie Lilli (Design: Michael Koenig für Kaether & Weise) wurden speziell für Kinder ab vier Jahren entworfen. Sie bestehen aus MDF Platten, die farbig beschichtet werden: etwa in weiß, hellblau, rosa oder braun. Die Beine kommen in Esche massiv daher. www.kaetherundweise.de 53 INNENEINRICHTUNG Swing HÖHENVERSTELLBAR Design-Objekt mit Funktion: Swing (Design: Samantha und John Ritschl-Lassoudry für Performa) kann als Aufbewahrungsmöbel in der Diele oder im Büro zum Einsatz kommen. Eingespannt zwischen Boden und Decke, passt es sich der Raumhöhe an. Swing ist in verschiedenen Farbtönen erhältlich. www.performa.de Hive PLATZ AN DER SONNE Inspiriert durch Bienenwaben: Die Serie Hive (Design: Fabrice Berrux für Ego Paris) besteht aus einzelnen Modulen, die je nach Bedarf kombiniert werden können. Die Hocker-Grundformen lassen sich mit Rückenelementen ergänzen, sodass ein Sofa entsteht. Zur Wahl stehen verschiedene Gestell- und Bezugsfarben. www.egoparis.com Run Mail 2016 and GERADLINIGES DESIGN Tische, Bänke und Regal der Möbelkollektion Run (Design: Sam Hecht und Kim Colin für Emeco) sind inspiriert von der Geradlinigkeit, die öffentliche Bibliotheken oder Museen ausmacht. Die Tischoberflächen sind erhältlich in Aluminium eloxiert, geeignet für den Innenund Außenbereich, oder drei Arten von Holz. www.emeco.net 54 LEBENSART EINZIGARTIG UND ZUVERLÄSSIG Die Isolierflasche FLSK punktet mit neuer Kühltechnologie und Design Wer kennt das nicht – ein wunderschöner Tag im Freien, aber leider ist der Prosecco zu warm und der Kaffee schon längst kalt. Die stylische FLSK [fla:sk] der gleichnamigen Münchner Firma hält Flüssiges 24 Stunden kalt oder 18 Stunden warm – dank einer speziell entwickelten Technologie, bei der zwischen zwei Edelstahlschichten ein Vakuum liegt. Sie ist Bisphenol-A-frei, ultra-leicht sowie kohlensäurefest. Drei Größen und verschiedene Farben machen die FLSK zu einem perfekten Begleiter in jeder Situation. Alle CUBE-Leser erhalten mit dem Gutscheincode ‚CUBE2016’ einen 15-prozentigen Rabatt auf www.flsk.de WEINEMPFEHLUNG 2014ER XBERG CUVÉE Ein Tipp von Frank Böhm, Inhaber von not only riesling Kein X für ein U vormachen – Die Zeller Weinlage Kreuzberg des Weinguts Schwedhelm wurde 2014 das erste Mal als X-Berg etikettiert. Hierher stammt die Weinempfehlung „2014er XBerg Cuvée trocken“. Im Weingut arbeiten die Brüder Stephan und Georg Schwedhelm in den nördlichsten und kühlsten Lagen der Pfalz und wissen um das Potential ihrer Region. Aus einem der besten Weinberge wurde ein spannender Wein für Berlin gemacht, der „Kreuzberg“. Der Weinhändler not only riesling könnte auch not only Mainstream heißen. Am liebsten werden aufstrebende Winzer aus deutschen Weinregionen, die noch nicht so bekannt sind und dadurch ein gutes PreisLeistungsverhältnis und eine gewisse Exklusivität bieten, empfohlen. Somit ist das Kriterium der Weinselektion: nicht nur jung und wild, sondern auch gut und anders. Weissweine aller deutschen Anbaugebiete vom Mittelrhein bis nach Württemberg – wer Spätburgunder nicht mag, hat eine konzentrierte klassische europäische rote Auswahl von Österreich, Italien, Frankreich und Spanien. Im Weinhandel und in der Weinbar kann natürlich eine große, auch offene Weinauswahl an der Bar und mit Allgäuer Käse getrunken werden. www.not-only-riesling.de 55 INNENEINRICHTUNG © bordbar © Jasmin Schuller KURZINTERVIEW Urlich Müller hat 1999 die Architektur Galerie Berlin gegründet, die seit 2006 ihren Standort in der Karl-MarxAllee hat. Müller versteht seine Galerie als Forum für die Aus einandersetzung mit Architektur jenseits konventioneller Ausstellungspraxis. Schwerpunkt und Spezialität der Galerie sind atmosphärische Installationen. Cramer Möbelfabrik: Soccer Edition Hersteller: bordbar ab 1.627 Euro www.cramer-moebel.de FÜNF FRAGEN AN ULRICH MÜLLER CUBE: Wo sind Ihre drei Lieblingsorte in Berlin? Ulrich Müller: Die Karl-Marx-Allee finde ich als städtebauliches Ensemble täglich imposanter. Und wie sie sich als „Loch“ zwischen Mitte und Friedrichshain behauptet, in dem die rasante Entwicklung der Stadt durchatmet: beeindruckend. Mein öffentliches „Refugium“ ist der Hamburger Bahnhof, mein privates die Z-Bar in der Bergstraße. Was sollte in der Stadt noch passieren, was fehlt in der Stadt? In Sachen Verkehr fehlen Fahrradstraßen, damit alle schneller und sorgenfreier vorankommen. Beim Thema Verdichtung sind für mich Meinungen nicht nachvollziehbar, denen zufolge es in der Stadt kaum noch Platz für Wohnbauten gibt. Allein auf meinem 15-minütigen Weg zur Arbeit sehe ich Orte für Hunderte Wohnungen. Schließlich wünsche ich mir eine zentrale Institution, in der unabhängig von ökonomischen Zwängen vermittelt wird, was Architektur bedeutet. Was ist Ihre persönliche Bausünde in der Stadt? Leider habe ich es noch nicht geschafft, trotz Planung bereits seit 1999 ein Schwarzbuch über die zigtausend Beispiele zusammen zu stellen. Bei den prominenten Großprojekten würden die verkürzte Ausführung des Daches am Hauptbahnhof stehen, die Neugestaltung der Fassade des GaleriaKaufhauses am Alex (Verzeihung Josef Paul Kleihues, aber eingangs habe ich ja den Hamburger Bahnhof gelobt) und das unsägliche Schlossprojekt. Nicht weniger schlimm sind jedoch die zahllosen Bauten „namenloser“ Architekten, die ganze Straßenzüge verschandeln und das kollektive Gedächtnis eher schleichend prägen; sie gehören einfach abgerissen. Wie sind Sie in der Stadt unterwegs? 350 Tage mit dem Fahrrad, 15 mit den Öffentlichen oder dem Taxi. 56 MEIN LIEBLINGSSTÜCK Nils Cramer über den Flugzeugtrolley von bordbar In den Flugzeugen der Welt gehört der Service-Trolley seit Jahrzehnten zum festen Inventar. Aber auch aus immer mehr Räumen am Boden ist er nicht mehr wegzudenken. bordbar verwandelt authentische Flugzeugtrolleys in außergewöhnliche, zeitlose Möbelstücke für die unterschiedlichsten Zwecke. Die Form bleibt auf das absolut Wesentliche reduziert: Pure Funktion. Auf engstem Raum. In unverwüstlicher Verarbeitung. Auf dieser Basis entstehen in der Kölner Manufaktur durch aufwendige Handarbeit echte Einzelstücke. Passend zur EM gibt es nun auch den Kickeraufsatz für den Trolley. Ganz unter dem Motto: Kick it like bordbar. © Cramer Was sind für Sie die Architekturhighlight in der Stadt? In der Reihenfolge ihrer Entstehung: Das Mies-van-der-Rohe-Haus am Weissen See im Zusammenklang mit seinen kleinen aber feinen Ausstellungen, das Kino International mit der wunderbar geschwungen Decke und das riesige Wohnhaus in der Schlangenbader Straße. An zeitgenössischer Architektur Interessierte schicke ich immer noch zu Brandlhuber in die Brunnenstraße, ins Neue Museum von Chipperfield und ins Büro von AFF. Nils Cramer Nils Cramer ist Inhaber der Möbelhäuser „Cramer im Stilwerk“ und „Cramer Möbel“. Um sich auf die EM einzustimmen, kickt er zwischendurch gerne an dem Kickeraufsatz der bordbar. Somit hat er sein ganz persönliches Trainingslager. © Grafenfels INNENEINRICHTUNG Ulrich Gaupp Konzepte und Coaching für gesunden Schlaf. Seit mehr als 20 Jahren entwickelt und vermarktet Gaupp für führende Firmen wie Schlaraffia, Hülsta und Hukla innovative Schlafsysteme. Aktuell ist er als Unternehmensberater in Bochum tätig. BIN ICH ROT- ODER GRÜN-SCHLÄFER Der Weg zum persönlich passenden Schlafsystem Der Mensch ist ein sehr komplexes Wesen, was die Kategorisierung von Schläfertypen sehr schwierig macht. Ein junges Matratzenunternehmen ordnet daher seine Produkte nach Farben. Zum Beispiel steht rot für Weichschläfer und grün für Liebhaber von natürlichen Materialien. Die Stiftung Warentest unterscheidet vier Personengruppen unter dem schönen Begriff HEIA und bewertet danach die Liegeeigenschaften. „H“ steht zum Beispiel für Menschen, die viel Gewicht an Schultern und Bauch haben, „I“ für kleine schmale Personen. In jedem Fall bringt das eine bessere Orientierung für den Endkunden im undurchdringlichen Matratzendschungel. Diese Kriterien sollte sich ein interessierter Matratzenkäufer besonders anschauen, um für sich die optimale Unterlage zu finden: Die Körperform Breite Schultern erfordern z.B. eine besondere Schulterkomfortzone, schmale Körper können darauf verzichten. Die präferierte (Einschlaf-)Position Jeder Mensch hat eine bevorzugte Lage, in der er einschläft. Die ausgeprägte Zonenausbildung in der Matraze unterstützt z.B. besonders die Seitenlage. Die gewünschte Liegehärte Ob man es lieber ein wenig weicher oder fester mag, ist bei vielen Menschen ganz unterschiedlich. Leider ist die Matratzenfestigkeit nicht genormt, so dass man am besten zum Probeliegen ins Fachgeschäft geht. Im Angebot sind aber auch Systeme, bei denen die Matratzenhärte je nach Zone variieren kann, was in der Regel einen besseren Effekt hat als eine Nachjustierung des Lattenrostes. Wärmebildung Es gibt Materialien, die den Körper für eine flächendeckende Stabilität quasi umschließen. Damit wärmen sie aber auch mehr. Das prägnanteste Beispiel ist hierfür der sogenannte Viscoschaum. Wenn Sie es lieber etwas kühler mögen, ist eine (Taschen-)Federkernmatratze oft die bessere Alternative. Weitere wichtige Fragen Haben Sie dauerhaft Rückenprobleme? Dann bitte auch einen Physiotherapeuten zu Rat ziehen. Eine Matratze ist kein Heilmittel. Haben Sie Allergien? Viele Matratzen werden für Hausstauballergiker empfohlen, aber bringen nicht den gewünschten Nutzen. Achten Sie auf kochfeste Bezüge. Wieviel möchten Sie ausgeben? Teuer heißt bekanntlich nicht immer gleich gut. Aber die Materialauswahl ist sehr unterschiedlich. Gerade, wenn Ihnen das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt, sollten Sie auf die Herkunft und Langlebigkeit Wert legen. Da in Deutschland statistisch nur alle 15 Jahre die Matratze gewechselt wird, ist die Qual der Wahl groß. Objektive Hilfe bekommt man leider dabei selten. Diese ersten Orientierungshilfen bringen hoffentlich ein wenig Licht in ein sehr wichtiges Thema bezüglich Lebensqualität und Fitness, den gesunden Schlaf. www.gaupp-consult.de 57 © Anna Pawlicki STADTLEBEN EIN ZUHAUSE FÜR BIENEN Fotos: Johannes Weber Verein kämpft gegen das Bienensterben Seit Anfang der 1990er-Jahre wird beobachtet, dass die Anzahl der Bienenvölker immer weniger wird. Allein in Deutschland sind in manchen Jahren bis zu 30 Prozent des drittwichtigsten Nutztieres gestorben. Ein Problem, das uns alle betrifft – schließlich ist mit dem Sterben der Bienenvölker auch unsere Nahrungsmittelversorgung und die ökologische Vielfalt in Gefahr. Doch auch wenn in den letzten Jahren das Bewusstsein um das ökologische Problem des Bienensterbens stark gewachsen ist, wissen viele Menschen nicht, was sie dagegen tun können. Dabei kann es so einfach sein: Um die Völkerzahlen wieder ansteigen zu lassen und so dem Bienensterben entgegenzuwirken hat der Stadtbienen e. V. die BienenBox entwickelt – eine Bienenbehausung, die Bienenhaltung für alle zugänglich macht. Das Konzept der BienenBox ermöglicht es verantwortungsvollen Bienenfreunden, ohne größere Vorkenntnisse und mit wenig Zeitaufwand, Bienen ein artgerechtes Zuhause zu geben. Die flexible Bauweise, die speziell an den Gegebenheiten der Stadt orientiert ist, macht es möglich, Bienen am Balkon, im Garten oder auf 58 dem Dach zu halten. „Studien zeigen, dass in Zeiten des anhaltenden Bienenrückgangs die Stadt zum Rückzugsort für Bienen geworden ist, da sie hier ein breiteres Nahrungsangebot finden und vor Pestizidbelastung verschont bleiben“, erklärt Gründer und Imker Johannes Weber und fügt hinzu: „Wir entwickeln Angebote, die Städtern die Möglichkeit geben, selbst einen Beitrag zum Wohle von Bienen zu leisten.“ So informieren die Stadtbienen in Workshops und Seminaren über die aktuelle Bienenthematik und bilden Interessierte in der eigenständigen Bienenhaltung aus. www.stadtbienen.org RESTAURANTTIPP JENSEITS DES HIPSTERCHICS Fotos: Steve Herud Im Louis Pretty verspeist der Gast sein Pastrami-Sandwich in gepflegter Palm Springs Atmosphäre Der neu eröffnete Deli „Louis Pretty“ sorgt für eine wohltuende Abwechselung. Bei den vielen Junggastronomen in den Hipsterbezirken Kreuzberg und Neukölln hat sich ein gewisser Einheitsstil etabliert. Beim Interieur sind Vintagemöbel, viel rohes Holz und das Fahrrad an der Wand genauso unerlässlich wie der Waldschratbart und das Karohemd. Das Louis Pretty in der Ritterstraße hingegen setzt auf zeitgenössisches Design. Das Interieurkonzept haben die Macher zusammen mit Phillip Mainzer entwickelt, dem Gründer des Designlabels e15. Die Inspiration kommt vom „Palm Springs Modernismus“ sowie von dem Gemälde „A Bigger Splash“ des britischen Malers David Hockney. Die Farben sind leuchtend wie die Sonne Kaliforniens, die Tische bedruckt mit Swimmingpoolmotiven. Bei den Stühlen verwenden die Einrichter nicht die üblichen Midcentury-Klassiker, sondern eine Sonderedition des Stuhls „Houdini“ aus dem akteullen e15 Programm. Entworfen hat den Stuhl der Münchener Designer Stefan Diez. Die Küchenleitung in Louis Pretty übernimmt der New Yorker Koch Joey Passarella. Das Essen ist angelehnt an die jüdisch-amerikanische Esskultur. Das Pastrami-Sandwich wird hier nicht nur klassisch auf Roggenbrot mit Coleslaw, Salzgurke und Senf serviert, sondern in vielen Varianten. Daneben bietet die Küche weitere Fleischdelikatessen im Sandwich, Matzeball Soup, Salat mit geröstetem Blumenkohl, Kichererbsen und einem Harissa Dressing. Als Nachspeise gibt es selbstgebackene Süßspeisen wie den New York Cheesecake mit Blaubeer coulis. Ausgeschenkt wird Filterkaffee nach amerikanischer DinerManier, Limonaden, Weine und Longdrinks. www.facebook.com/louisprettyberlin 59 © COLAS/Joachim Bertrand © COLAS/Joachim Bertrand MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE) STRASSEN DER ZUKUNFT Smarte Highways produzieren Strom und warnen vor Glatteis Im Kleinen ist diese Version schon heute Realität. Seit Ende 2014 kommen Photovoltaikmodule aus kristallinem Silizium auf einem rund 100 m langen Pilotabschnitt eines Radwegs im niederländischen Krommenie zum Einsatz. Die Solarzellen liegen unter Sicherheitsglas in rechteckigen Betonmodulen. Die Anordnung ist so stabil, dass sogar ein LKW darüber fahren kann. Der weltweit erste Solarradweg produziert im Rahmen des Pilotabschnitts genug Energie, um drei Haushalte mit Strom zu versorgen. Ebenfalls in den Niederlanden entwickelt Studio Rosegaarde Ideen für einen Smart Highway: z. B. Fahrbahnmarkierungen, die durch äußere 60 © Solar Roadways ® Fahrbahnmarkierungen, die sich tagsüber aufladen und im Dunkeln leuchten. Extra Spuren für Elektrofahrzeuge, auf denen die Batterie beim Fahren via Induktion mit neuer Energie versorgt wird: Die Straßen der Zukunft können weit mehr leisten, als nur eine Verbindungsstrecke zwischen A und B zu sein. Wegweisend sind dabei u. a. Photovoltaikmodule, die nicht länger auf Flächen jenseits der Straßen montiert, sondern direkt in die Oberfläche der Fahrbahn integriert werden. Bedingungen die Farbe dynamisch wechseln. Wird eine bestimmte Temperatur unterschritten, werden Schneeflockensymbole auf der Fahrbahn sichtbar, die den Fahrer vor drohendem Glatteis warnen. In die Fahrbahn integrierte Solarzellen können, ähnlich wie beim Solarradweg, Sonnenlicht in Strom umwandeln. Auf speziellen Spuren für Elektrofahrzeuge werden diese dank Induktion bereits beim Fahren neu aufgeladen. Mini-Windräder können den Fahrtwind der Autos nutzen, um ihn in Strom zu verwandeln. In Idaho, USA, werden auf einem Parkplatz in den Belag intergrierte Solarmodule getestet – © SolaRoad Netherlands © SolaRoad Netherlands © COLAS/Joachim Bertrand © SolaRoad Netherlands MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE) In Frankreich sollen in den nächsten fünf Jahren auf einer Länge von rund 1.000 km Straßen in Solarstraßen umgebaut werden. Wattway heißt der rutschfeste Belag, in dem sich Silizium-Solarzellen befinden. Der Vorteil: Er kann einfach auf die bestehenden Oberflächen aufgebracht werden. 1 km Straße soll dabei reichen, um die öffentliche Beleuchtung einer Stadt mit etwa 5.000 Einwohnern mit Strom zu versorgen. In einer nächsten Entwicklungsstufe könnten, laut Hersteller Colas, auch Elektrofahrzeuge beim Fahren über die Photovoltaik-Beschichtung neu aufgeladen werden. © Solar Roadways ® mit Erfolg. Die Module können nicht nur Strom erzeugen. Dank eingebauter Heizelemente bleibt der Testbereich im Winter eis- und schneefrei. In Deutschland werden auf einem Abschnitt der Autobahn A 9 in Bayern Technologien des automatisierten und vernetzten Fahrens unter realen Bedingungen erprobt. Schwerpunkte bilden die Car-to-Car- und Car-to-Infrastructure-Kommunikation: So sollen etwa durch Volldigitalisierung der Streckeninfrastruktur Unfälle, Geisterfahrer und Staus in Echtzeit übermittelt werden. www.bmvi.de 61 KUNST UND KULTUR Jon Rafman – Erysichthon, 2015 / Courtesy of the artist and Future Gallery, Berlin Ed Atkins – Even Pricks, 2013 / Courtesy of the artist and Cabinet, London WELT AM DRAHT Limitierung und Legitimierung digitaler Technik „Welt am Draht“ ist die erste Präsentation in der neuen temporären Dependance der Julia Stoschek Collection in Berlin. Sie widmet sich medienbasierten Werken, die sich mit den Einflüssen und Veränderungen auf unsere gesellschaftliche Realität, Identität und Umwelt seit der Digitalisierung auseinandersetzen. In 38 Werken von 20 internationalen Künstlern aus eigenem Sammlungsbestand veranschaulicht diese Ausstellung eine völlig neue künstlerische Formensprache, die erst durch die Digitalisierung ermöglicht wird. Eine der zentralen Arbeiten in der Ausstellung ist eine Echtzeitsimulation von Ian Cheng. Sein künstlerisches Werk beschäftigt sich vor allem mit dem Evolutionsprozess in Bezug auf den Menschen, der Wesensart von Mutationen und der damit zusammenhängenden Fähigkeit des Menschen, sich an äußere Bedingungen anzupassen. Die virtuell animierten Echtzeitsimulationen, dienen Cheng dazu, mikroskopisch wesentliche Mechanismen des komplexen und über Jahrtausende andauernden Evolutionsprozesses für den Rezipienten erfahrbar zu machen. Dabei 62 Bild-/Textquelle: Julia Stoschek Collection Welt am Draht © Rainer Werner Fassbinder Foundation Britta Thie – Three Informercials, 2016 / Courtesy of the artist Hannah Black – Bodybuilding, 2015 in Auftrag gegeben vom Yarat Contemporary Art Centre, Baku; commissioned by Yarat Contemporary Art Centre, Baku; Courtesy of the artist and Diet Gallery, Miami KUNST UND KULTUR Ian Cheng – Emissary Forks At Perfection, 2015 / Courtesy of the artist and Pillar Corrias, London begreift der Künstler seine Echtzeitsimulationen als „neurologische Gymnastik“, die den Betrachter an die Erfahrung des fortwährenden Wandels sowie an Zustände der Verwirrung, Beklemmung und der kognitiven Dissonanz gewöhnen sollen. Künstler wie Britta Thie oder das Künstlerkollektiv K-Hole nutzen in ihren Werken die Bilder der Werbung als primäre Sprache. Konsum- und Produkterfahrung in kapitalistischen Gesellschaften werden zum Subjekt der Kunst. Jon Rafman, Wu Tsang, Hannah Black und Hito Steyerl hingegen thematisieren die Zerrissenheit in der digitalen Kultur und Subkultur von Online-Communities. Ein weiterer Aspekt der Ausstellung ist die Definition von Sterblichkeit, die besonders in zwei Videoinstallationen „A Minute Ago“ und „Palisades and Palisades“ der US-amerikanischen Künstlerin Rachel Rose als zentrales Motiv erörtert wird. Ihre Erzählungen provozieren einen Deja-vu-Effekt, überlagern sich gegenseitig und offenbaren verschiedene Sichtweisen auf den Tod. Die Werke der Präsentation vereint ein kritischer Impuls, der die Frage nach Limitierung und Legitimierung der digitalen Technik stellt. Ausstellungsdauer: 2. Juni bis 18. September 2016 Julia Stoschek Collection Leipziger Str. 60 / Ecke Jerusalemer Straße 10117 Berlin www.julia-stoschek-collection.net LETTERMAN STANDING OVATION endlich platz für ihre pakete! die große einwurfsklappe schluckt die meisten paketgrößen. der paketkasten LETTERMAN STANDING OVATION bietet ihnen die freiheit nicht mehr zuhause sein zu müssen, um ihre bestellungen zu erhalten. design: michael rösing material: edelstahl/stahl pulverbeschichtet [email protected] | 02232 7636-33 | radius gmbh, hamburger straße 8a, 50321 brühl JETZT BESTELLEN! 63 www.radius-design.com KUNST UND KULTUR Thomas Ruff, neg. india_01, 2014 © VG BildKunst, Bonn 2016 / Courtesy Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf Greg Gorman: Grace Jones with hat, 1991 © Greg Gorman Esther Haase: Sophie Rois, Österreich, 1998 © Esther Haase ALLURE Bild-/Textquelle: C/O Berlin Foundation Fotografien aus der Collection Susanne von Meiss „Allure ist etwas, das existiert. Es hält einen fest. Ob ein intensiver oder flüchtiger Blick auf der Straße oder ein Gesicht in der Menge – man wird festgehalten“, so die Modejournalistin Diana Vreeland. Zwischen all den schnellen Moden, Trends und Meinungen schimmert sie ruhig und zeitlos hervor. In kurzen Momenten nur taucht sie in einer flüchtigen Kombination aus Eleganz, Anmut und Bewegung auf. Haltung, Attitude oder Allure ist unfassbar, unbeschreiblich und unerreichbar im ewigen Rauschen des Zeitgeistes. Und doch ist sie die Essenz, die tief aus dem Innersten strahlt. Sie oszilliert zwischen Coolness und Natürlichkeit, fasziniert zwischen Inszenierung und Authenzität. Je mehr sie selbst jedoch zum Thema wird und in den Fokus rückt, umso stärker verflüchtigt sie sich. Will man sie fassen und erklären, löst sie sich förmlich auf. Wie lässt sich nun aber Allure in ihrem fragilen, immateriallen Charakter fotografisch festhalten? Diesem Paradox nehmen sich Fotografen immer wieder neu an. Ob Modebild, Street Photography, Reportage oder konzeptuelle Ansätze – der jeweilige 64 Elliott Erwitt, Grace Kelly, New York City, January 1956 © Elliott Erwitt / Magnum Photos Werkkontext der einzelnen Fotos ist in dieser Zusammenstellung der Collection Susanne von Meiss ohne Bedeutung. Vielmehr vereint alle Bilder die Abwesenheit des direkten Blicks der Porträtierten in die Kamera und das feine Spiel mit dem Verborgenen und Geheimnisvollen – jenseits von Geschlecht oder Gender. So liegt der Fokus auf Ausschnitten einzelner Körperteile und Accessoires sowie auf Silhouetten, Bewegung oder Verschleierung. Die Einzelbilder erzählen KUNST UND KULTUR Nan Goldin, Kate Moss in the mirror, Sir John Sloan Museum, London, 2001 © Nan Goldin Juergen Teller, Kate Moss, London, 1995 © Juergen Teller Len Prince, Swimming Cap Profile, New York, 1991 © Len Prince / Courtesy Staley-Wise Gallery, New York Frank Horvat, Mode à Longchamp, Givenchy hat, Paris, 1958 © Frank Horvat keine eindeutigen Geschichten, sie enthalten kein direktes Narrativ. Sie sind facettenreiche Projektionsfolie für den Betrachter und seine eigene Interpretation. Die Sammlung Meiss spannt einen repräsentativen Bogen über alle Genres und Stile der Fotografiegeschichte hinweg – von den 1920er- Jahren bis zur Gegenwart. Sie umfasst die Werke international renommierter Fotografen, jedoch bewusst zumeist nicht deren ikonischen Bilder, sondern die unbekannten Klassiker. Die persönliche Auswahl reicht von Diane Arbus, Richard Avedon, Rene Burri und Henri Cartier-Bresson über Horst P. Horst, Irving Penn, Paolo Roversi und August Sander bis zu zeitgenössischen Künstlern wie Tracey Emin, Nan Goldin, Daido Moriyama, Richard Prince und Juergen Teller. Ausstellungsdauer: bis 4. September 2016 C/O Berlin im Amerika Haus Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin www.co-berlin.org 65 KUNST UND KULTUR EINE WOCHE OPERNRAUSCH Fotos: Iko Freese/drama-berlin.de Komische Oper Festival vom 4. bis 10. Juli 2016 Zum Ende der Spielzeit lädt die Komische Oper Berlin wieder zum Festival und präsentiert an sieben Tagen die Neuproduktionen der Saison. An jedem Abend erwartet die Gäste zudem ein Rahmenprogramm mit jeweils einem Einführungsvortrag vor und einer spannenden Diskussion mit Beteiligten der Produktion nach jeder Vorstellung. In den Einführungen stimmen die Dramaturgen auf die Inszenierungen und ihre Hintergründe ein und stellen darüber hinaus das jeweilige Werk in einen größeren Zusammenhang. Unter dem Motto „Jammer und Schrecken – von der reinigenden Kraft extremer Gefühle“ überprüfen sie anhand der jeweiligen Stücke den antiken Begriff der Katharsis auf seine aktuelle Wirksamkeit. In den Gesprächen im Anschluss kommen außerdem Beteiligte der Produktionen zu Wort, darunter unter anderem die Geschwister Pfister, Regisseur Antú Romero Nunes, Bühnenbildnerin Rebecca Ringst und Bariton Dominik Köninger. Musik im Foyer und ein Getränk zur Begrüßung runden das Programm ab. Auf dem Spielplan des Festivals steht u. a. „Der Vampyr“ – Musiktheater nach Hein66 rich Marschner, dessen Roman „Vampyr“ als Paradebeispiel deutscher Schauerromantik gilt. Im Anschluss an die Vorstellung am 5. Juli, 19.30 Uhr, stellen sich Dirigent Antony Hermus und Regisseur Antú Romero Nunes dem Publikum und der Frage: Lässt es sich im Theater gruseln? Komische Oper Festival 4. bis 10. Juli 2016 Vorstellungen täglich um 19.30 Uhr (Mo. bis Sa.), Sonntag um 19 Uhr Karten & Informationen: www.komische-oper-berlin.de VERANSTALTUNGEN VERANSTALTUNGEN IN BERLIN NEONCHOCOLATEFESTIVAL BITTE NICHT STÖREN Iggy Pop, Dave Gahan, Snoop Dogg, U2, Farin Urlaub und viele weitere Berühmtheiten aus Film, Funk und Tonstudio haben etwas gemeinsam. Sie alle standen bereits vor der Kamera von Portraitfotograf Olaf Heine. Seine Bilder entstehen nicht zufällig und spontan, Olaf Heine inszeniert und schreckt auch nicht davor zurück, weltberühmte Musiker zu knebeln und auf dem Grund eines Pools zu versenken. So geschehen mit Sting. Ein paar der stilbildendsten Aufnahmen für die jeweiligen Künstler sind so entstanden. Heine dokumentiert nicht nur den Status Quo der Selbstinszenierung seiner prominenten Modelle, sondern steuert etwas bei, formt ihn quasi mit und neu. In seiner Ausstellung „Do not disturb“ sind 45 Fotografien aus seinen Erfolgsbänden zu sehen. Zeitraum: 07.04. bis 11.09.2016, 10 bis 18 Uhr nhow Hotel Stralauer Allee 3 10245 Berlin Nach dem ersten erfolgreichen ArtFestival im Sommer 2015 geht es nun in die zweite Runde für all jene, denen beim Thema Kunst das Herz aufgeht. Junge wie auch etablierte Künstler und Kreative aus ganz Deutschland zeigen und verkaufen auf dem Neon Chocolate-Festival Arbeiten und Produkte aus den Bereichen Illustration, Grafikdesign, Zeichnung, Siebdruck, Tattoo, Streetart und Graffiti. So vielfältig wie die Farben des Regenbogens ist auch das Festival und vereint alles Kreative miteinander – Kunst, (Live-) Musik, Streetfood, Theater und vieles mehr. Auch ein spezielles Kinderprogramm wird angeboten. Das Festival findet in den Hallen des Berliner Postbahnhofs mit seinem Industriecharme auf zwei Etagen mit über 3.000 m2 Fläche und einer Outdoorfläche von noch einmal 2.500 m2 statt. Zeitraum: 23.-24.07.2016 Postbahnhof am Ostbahnhof Straße der Pariser Kommune 8 10243 Berlin Tageskarte: ab 4 Euro www.neonchocolate-festival.de Kunst-Ausstellung © Stadtteilausschuß Kreuzberg e. V. © Young Euro Classic 2016 Festival für Jugendorchester © Neonchocolate Agency / Martin Krusche Art-Festival Foto: Olaf Heine Ausstellung YOUNG EURO CLASSIC 14. OPEN AIR GALLERY „Qualität plus Begeisterung“: Mit dieser Formel verzaubern seit dem Millenniumsjahr junge Orchestermusiker aus der ganzen Welt das Publikum im Konzerthaus. Als einziges internationales Festival für Jugendorchester bietet Young Euro Classic auch in diesem Sommer ein fabelhaft vielfältiges und gehaltvolles Programm. Am 17. August eröffnet das European Union Youth Orchestra (EUYO) mit Musikern aus allen 28 Mitgliedsstaaten der EU das Festival, am 21. August folgt das Schleswig-Holstein Festivalorchester. Außerdem kehrt das von Claudio Abbado maßgeblich geprägte Gustav Mahler Jugendorchester am 28.08. wieder ins Berliner Konzerthaus zurück. An der Spitze dieser drei Orchester stehen mit Vasily Petrenko, Christoph Eschenbach und Philipp Jordan drei herausragende Meister des Taktstocks. Zeitraum: 17.08. bis 03.09.2016 Konzerthaus Berlin Gendarmenmarkt, 10117 Berlin Tickets: für 16, 22 und 25 Euro erhältlich an allen bekannten Vorverkaufsstellen www.young-euro-classic.de Zum 14. Mal eröffnet über der Spree zwischen Kreuzberg und Friedrichshain die OpenAirGallery, Berlins größte Ausstellung unter freiem Himmel. Präsentiert wird die diesjährige Auswahl von über hundert internationalen Künstleren, die ihre Werke – aus den Bereichen Bildhauerei, Fotografie, Malerei und Grafik – an diesem besonderen Ort ausstellen. Das Spektrum der Arbeiten reicht von der klassischen Schule über Pop-Art und Surrealismus bis zu experimentellen, modernen Werken, Street- und Urbanart. Nur zweimal im Jahr – jeweils am ersten Sonntag im Juni und Juli – wird die Oberbaumbrücke für diesen Anlass für den Verkehr gesperrt. Die Brücke wird an diesen beiden Tagen zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs. Die OpenAirGallery bietet ein Forum für jeden, ob Kunstkritiker oder Sonntagsspaziergänger, über die Kunst ins Gespräch zu kommen. Galeristen haben hier die Möglichkeit, auf ganz anderem Wege junge Künstler zu entdecken. Und den Künstlern selbst bietet sich die Chance, ihre Arbeiten einem Publikum direkt vorzustellen, auf das sie so, in einem klassischen Ausstellungsraum nie treffen würden. Datum: Sonntag, 03.07.2016 10 bis 20 Uhr Oberbaumbrücke Kreuzberg-Friedrichshain www.openairgallery.de 67 ARCHITEKTUR NEWS AKTUELLES AUS BERLIN Stadtentwicklung © Nic Tenwiggenhorn © Herzog & de Meuron Museen © Ortner & Ortner Stadtentwicklung START DER BAUARBEITEN AUF DEM TACHELES AREAL NEUES PRIVATES MUSEUM: THE FEUERLE COLLECTION KONZEPT FÜR STADTQUARTIER AM GLEISDREIECK PARK Das Tacheles-Gelände gilt als eines der letzten unbebauten Filetstücke in Berlin-Mitte. Lange Zeit war die Grafitti übersäte Ruine des ehemals besetzten Kunsthauses Tacheles ein Touristenmagnet. Im Jahr 2012 ist das Kunsthaus wegen diverser Verkaufs- und Umbaupläne geräumt worden und steht seitdem leer. Am 4. April hat der Projektentwickler pwr development mit dem Voraushub auf dem Gelände begonnen. Die Bagger werden zunächst Gebäudereste der 1909 eröffneten Friedrichstraßenpassage entfernen und das Gelände für den Aushub der Baugrube im November vorbereiten. pwr development will ab Mitte 2018 mit dem Hochbau und den Sanierungsarbeiten beginnen, im Laufe des Jahres 2020 sollen die letzten Gebäude bezugsfertig sein. Das Gesprächsthema während des diesjährigen Berliner Gallery Weekends war die Feuerle Col lection, das von dem Sammler Désiré Feuerle neu eröffnete private Museum in einem ehemaligen Hochbunker am Halleschen Ufer in Kreuzberg. Der Besuch der Sammlung von Gegenwartskunst, kaiserlich-chinesischen Möbeln und Kunst aus Südostasien war während der angekündigten „Preview-Woche“ doch schwieriger als angekündigt. Besuchern wurde erst nach vorheriger Anmeldung in Gruppen von 14 Personen Einlass gewährt. Mit dem Konzept „Urbane Mitte am Gleisdreieck Park“ ist die Entscheidung für die Bebauung einer der letzten freien Flächen am Gleisdreieck Park auf der Kreuzberger Seite gefallen. Auf dem knapp 43.000 m2 großen Grundstück unweit des Potsdamer Platzes soll ein neues Stadtviertel entstehen, das die umliegenden Wohnquartiere miteinander verbindet. Das Berliner Architekturbüro Ortner & Ortner Baukunst hat sich im städtebaulichen Wettbewerb mit seinem Konzept gegen insgesamt 22 international hochkarätige Büros durchgesetzt. Bis Anfang 2017 wird auf dieser Grundlage das weitere Bebauungsplanverfahren erarbeitet. 2018 soll der Baubeginn erfolgen. Das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron übernimmt die künstlerische Gesamtleitung des Projekts und wird auch für die Entwicklung wichtiger einzelner Gebäude verantwortlich sein – darunter für die Sanierung des Tacheles. Unter der Regie von Herzog & Meuron werden vier weitere Berliner Architekturbüros an Vorentwürfen für das Gelände arbeiten. Die Verhandlungen dazu stehen kurz vor dem Abschluss. Die Abgabe erster Bauanträge ist für Ende August geplant. Der Entwickler hat sich dazu bekannt, eine attraktive Mischung von unterschiedlichen Wohnungstypen zu realisieren. Der Wohnanteil soll gegenüber den bisherigen Planungen auf 38 Prozent erhöht werden. www.pwrdevelopment.com 68 Die nächste Gelegenheit, den spektakulären Bunkerräumen einen Besuch abzustatten, ist jedoch nun gegeben. Zu der von Juni bis September stattfindenden 9. Berliner Kunstbiennale wird die Feuerele Collection einer der Ausstellungsorte sein. Danach erfolgt die eigentliche Eröffnung der Sammlung. Das Museum befindet sich in einem ehemaligen, aus dem zweiten Weltkrieg stammenden Telekommunikationsbunker. Der englische Architekt John Pawson hat die Bunkerräume renoviert. Pawson ist berühmt für seine minimalistische Architektur und die Sensibilität im Umgang mit bestehenden Gebäuden. Die Feuerle Collection ist die erste Arbeit des Briten in Berlin. Die Gesamtfläche des Musuems umfasst 6.480 m2. Die Hauptausstellungsräume befinden sich im Erd- und Untergeschoss. Im Untergeschoss ist ein See integraler Bestandteil des Gesamtkonzepts. www.thefeuerlecollection.org Bis 2018 hat der Eigentümer des Areals, die Corpo Gruppe, ein Konzept zur Zwischennutzung der Brachfläche entwickelt. Auf dem Areal soll ein urbaner Hotspot für kulturelle Veranstaltungen und Gastronomie entstehen. In einer von Graft Architekten gestalteten Kunsthalle werden wechselnde Events und Ausstellungen stattfinden. Unter anderem werden dort ab September 2016 Pläne, Modelle und Simulationen zur Urbanen Mitte am Gleisdreieck präsentiert. Im Sommer 2016 wird auf dem Areal das „BRLO Brewhouse“ Station machen, eine mobile Craft-Beer-Brauerei mit angeschlossenem Biergarten. Zur Fußball-EM soll auch ein Pop-up-Biergarten eröffnen. www.urbane-mitte.de Als zusätzlichen Service bieten wir Ihnen in jeder Ausgabe unseres CUBE-Magazins auch eine Gewerkeliste von ausgewählten Objekten. Von Architekten über Sanitär- bis hin zu Heizungsfirmen finden Sie hier schnell und bequem Unternehmen, die am Bau der jeweils vorgestellten Gebäude beteiligt waren. © Ambrus © Johannes Vogt Am Projekt beteiligte Gewerke © Li Yuanhao GEWERKELISTE Seite 4 Architekten: Architekturbüro Fuchs Wacker Seite 8 Architekten: Ambrus+Co architektur.design Seite 11 Architekten: Peter Ruge Architekten www.fuchswacker.de www.ambrusco.de www.peter-ruge.de Licht: Büro für Lichtgestaltung Landschaftsarchitekt: LAB Haselbach www.lichtgestaltung.de www.lab-haselbach.de Küche: Küchenhaus Berlin Elektro (Planung): Vetter Statik: Ing.-Büro Stephan Telefon: 03491/611305 Audiodesign: media@Home Wuntke www.vetter-info.de www.mediaathome.de Holzbau: Zimmerei Sandro Schmidt Telefon: 0172/3892680 Statik: Dipl.-Ing. Hartmut Unterberg Telefon: 030/20642888 Baufirma: Signumplan Telefon: 0174/3248046 Elektroarbeiten: HVT Licht- und Möbeldesign: Ambrus+Co www.hvt-potsdam.de www.ambrusco.de Media: Studio 26 Dach: Dachbau-Nord www.studio26.de www.dachbau-nord.de Kamin: r&m Fassade: Küttner www.r-u-m-fliesen.de www.fassadenbau-kuettner.de Tischlerei: Dirk Rothe Tischlerei Fenster: Tischlerei Liermann www.tischlerei-rothe.de www.tischler-liermann.de Parkett: Kutlar – Parkett- u. Dielenarbeiten Metall- und Glasbau: Geyer Edelstahl www.kutlar-parkett.de www.geyer-edelstahl.de Fliesen: Körner Platten, Fliesen, Natursteine Parkett: Sans Souci Parkett www.karl-koerner.de www.sanssouciparkett.de Sauna: Teka Fliesen: Stephan Farthöfer Fliesenlegermeister www.küchenhaus-berlin.de www.teka-sauna.de Garagentor: Elster Tore www.elster-tore.de www.farthoefer.de Maler/Wandgestaltung: ABW oikoartec www.abwshop.de Möbel/Küche: Freiraum Möbel & Mehr Sven Friedrich HLS: Jangel & Klatt www.jangel-klatt.de Sonnenschutz: JM Sonnenschutz Bauelemente www.sonnenschutz-mieth.de 69 IMPRESSUM CUBE 02|16 Das Berliner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart Chefredaktion Gerrit Menke (verantwortlich) Folker Willenberg (verantwortlich) Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf, Telefon 0211 650264-0 Verlag b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211 650264-0, [email protected] Sitz und Registergericht: Düsseldorf, HRB 64429 Geschäftsführung Gerrit Menke, Folker Willenberg Redaktion Peter Steinhauer, Daniela Endrulat, Dunja Hennes-Leiß, Kelly Kelch, Gerrit Menke, Ute Veit, Folker Willenberg Kunst und Kultur: Heiko Cramer Verlagsdirektion Berlin Ute Veit Taut Haus / Engeldamm 70 10179 Berlin Mobil 0171 4171427 [email protected] Vertrieb b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211 650264-0 [email protected] Art Director Folker Willenberg Gestaltung Daniela Karaba, Julia Schmitz, Annika Domdei Druck hofmann druck, Nürnberg Urheber- und Verlagsrecht Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Wir weisen daraufhin, dass in den Artikeln enthaltene Bilder überwiegend dem Urheberrecht Dritter unterliegen. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über (mit Ausnahme der Bilder). Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an den Verlag liegt das jederzeit widerufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen, die von Verlagen oder von kooperierenden Dritten geführt werden. Gebrauchsnamen Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. © b1 communication GmbH ebenfalls erhältlich CUBE Hamburg, CUBE Essen und das Ruhrgebiet, CUBE Düsseldorf, CUBE Köln Bonn, CUBE Frankfurt / Rhein-Main, CUBE Stuttgart, CUBE München, CUBE Wien und CUBE Zürich CUBE – jetzt auch im Abo Wir bieten Ihnen CUBE auch im Abonnement an. Viermal pro Jahr senden wir Ihnen in Deutschland, zum Preis von 25,80 Euro, das Magazin bequem per Post nach Hause. So können Sie sicher stellen, dass jede Ausgabe von CUBE Sie unmittelbar nach Erscheinen und ohne eigenen Aufwand erreicht. Hier können Sie sich informieren: www.cube-magazin.de/abo 70 Feuerring TULIP erhält höchste Auszeichnung im Red Dot Award: Product Design 2016 und gehört damit zu den herausragenden Produkten des Jahres! Die Red Dot-Jury zeigte sich begeistert und prämierte Feuerring TULIP mit einem Red Dot: Best of the Best. Feuerring TULIP beeindruckte durch höchste Designqualität und macht Feuerring damit zu den Spitzenreitern im internationalen Vergleich. W W W.FEUERRING.CH Abb. zeigt Sonderausstattung unsere idee von luxus. ERLEBEN SIE DEN NEUEN VOLVO XC90. INNOVATION MADE BY SWEDEN. Im Volvo XC90 dreht sich alles um Sie und Ihre Bedürfnisse. Vom intuitiven Bedienkonzept Sensus über die hochwertigen Materialien im von Hand gefertigten Innenraum bis zu serienmäßigen Innovationen wie dem Run-Off Road Protection System oder dem Kreuzungsbremsassistenten. 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