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vom 06.05.2008
„Wiedersehen mit Pan“: Bei so viel fetziger Musik fangen auch Sternchen an zu tanzen.
FOTOS: UTE WEHRLE
Steppen in Nimmerland
Aller guten Dinge sind drei: Temperamentvolle Tanzszenen in „Wiedersehen mit Pan“
STAUFEN. Da muss schon was ganz Besonderes geboten werden, wenn so viele
Kinder und Erwachsene freiwillig an einem vorsommerlichen Sonntagnachmittag in die Schule gehen. Ein drittes Mal an
diesem Wochenende stand in der Aula
des Faust-Gymnasiums „Wiedersehen
mit Pan“, eine Tanzaufführung der Ballettschule Kathrin Wimmer-Keil auf dem
Stundenplan. Und während draußen die
Sonne die frisch geputzten Oldtimer glänzen ließ, funkelten in der proppenvollen
abgedunkelten Aula die Sterne und der
Schmuck in den Piratenkisten um die
Wette.
Rund 200 Mitwirkende im Alter von
vier bis 40 Jahren entführten das Publikum nach Nimmerland – jenes Land, wo
Fantasie zu den Haupttugenden zählt,
Kinder noch Kinder sein dürfen und „erwachsen“ schon fast als Schimpfwort gilt.
Ein Jahr lang hatten die Tänzerinnen und
Tänzer für diese Aufführung geprobt, wie
Kathrin Wimmer-Keil, der die Idee zu dieser Aufführung quasi über Nacht eingefallen ist, erzählte – und was dabei herauskam, konnte sich wahrlich sehen lassen.
Spitzentanz und HipHop, Aerobic, Stepptanz und Breakdance – die Geschichte,
wie Peter Pan seine beiden Kinder aus
den Klauen seines alten Widersachers
rinnen ausdrucksstark und mit viel Begeisterung auf die Bühne gelegt wurde.
Dass Bewegung zu Musik nicht nur Frauensache ist, zeigten die zehn jungen Tänzer der Ballettschule, die ihrer Rolle als
wilde Jungs bei einem Stepptanz alle Ehre
machten.
–
Peter Pan besiegt seinen alten Widersacher Captain Hook.
Captain Hook rettet, bot den Rahmen für
temperamentvolle Choreographien zu
bekannten Filmmelodien. Einer der
schwungvollsten Höhepunkte war der
Auftritt der Piraten, besser gesagt, Piratinnen, zu der phänomenalen Titelmusik aus
„Fluch der Karibik“, der von den Tänze-
Kleine Krokodile
machen Schnappi Konkurrenz
Aber auch die anderen Gruppen – egal
welchen Alters – boten ein tolles Bild: Da
wechselten sich Sternchen, Füchse,
Waldgeister, Detektive, Feen, Fledermäuse, Meerjungfrauen, Indianer und kleine
Krokodile auf der Bühne ab – alle in zauberhaften Kostümen, für die auch die eine
oder andere Mutter im Vorfeld eifrig an
der Nähmaschine gesessen war. Und damit sich alle Tänzerinnen auf ihre Schritte
konzentrieren konnten, führte eine
Schauspielcrew durch die Geschichte um
Peter Pan, bei der Pia Bucher Regie führte. Selbst Live-Musik gab’s von einem Gitarrentrio. Bei so viel Einsatz war’s kein
Wunder, dass einem Happy-End nichts im
Wege stand. Und der zweistündige Sonnenverzicht am Sonntag hatte sich für das
Publikum bei dieser geballten Ladung an
Kreativität, Körpereinsatz und Kostümpracht allemal gelohnt.
Ute Wehrle