- Dramaturgische Gesellschaft

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- Dramaturgische Gesellschaft
VORSTELLUNGSRÄUME - Dramaturgien des Raumes
Jahreskonferenz der Dramaturgischen Gesellschaft vom 29. bis 31. Januar 2010 in Zürich
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Impulsgeber
Tischgespräche
Künstlerpräsentationen
Workshops
Politisches Podium
Kleist Förder Preisträger 2009 und 2010
Gastauftritt
Forum Diskurs Dramaturgie
Dramaturgische Gesellschaft (Vorstand/Geschäftsführung)
1. Impulsgeber
Stephan Günzel, Raumwissenschaftler (Potsdam)
The Spatial Turn
Der Vortrag gibt eine Einführung in die gegenwärtigen Theorien des Raumes und einen Überblick über die unterschiedlichen
wissenschaftlichen Ansätze und Fragestellungen. Besondere Berücksichtigung erfährt dabei die Spannbreite der Bewegung
des sogenannten "Spatial turn", in dem es zu teils gegenteiligen Aussagen und Ansichten über Raum kommt. Im Zuge der
Vorstellung wird insbesondere auch auf die Vorläufer in der Kultur- und Wahrnehmungsphilosophie sowie der
neomarxistischen Kulturgeographie eingegangen. Ferner wird ein Ausblick gegeben, welche Ansätze erfolgversprechend
sind und welche Methoden und Strategien hierbei eine Rolle spielen.
Dr. Stephan Günzel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Künste und Medien der Universität Potsdam,
Forschungsfelder Raum- und Medientheorie, Bildräumlichkeit von Computerspielen, Wissensgeschichte und Ästhetik.
Publikationen: Handbuch Raum (Hg., Stuttgart 2010), Archivologie (Hg., Berlin 2009), Raumwissenschaften (Hg.,
Frankfurt/M. 2009), Maurice Merleau-Ponty (Wien 2007), Topologie (Hg. Bielefeld 2007), Raumtheorie (Hg., Frankfurt/M.
2006). www.stephan-guenzel.de
Matthias Böttger, Raumtaktiker
Urban Performers
Urs Troller, Regisseur/ Dramaturg
Welche Bedeutung hat der Guckkasten für das Theaterspielen, da er immer noch da ist?
Er ist schon längst abgeschafft worden. Unzählige Manifeste haben ihn erledigt. Doch noch immer wird allabendlich in
Theaterarchitekturen gespielt, die auf den Guckkasten und die ihm zugrunde liegende Ästhetik zurückgehen. Was also gilt?
Ist er abgeschafft worden, nimmt man ihn in Ermangelung anderer Spielstätten hin, gibt es eine Auseinandersetzung mit
dieser Theaterarchitektur? Der pragmatische Umgang mit dem, was nun einmal da ist (immer noch da ist), bestimmt in nicht
wenigen Fällen die ästhetische Praxis. Ist der Guckkasten nur noch ein notwendiges Übel, oder gäbe es Überlegungen, die zu
einer kritischen und dennoch produktiven Auseinandersetzung mit ihm führen könnten?
Urs Troller war Dramaturg und Chefdramaturg an verschiedenen Theatern im deutschsprachigen Raum, Mitglied der
Künstlerischen Leitung an den Schauspielhäusern in Hamburg und Bochum und bis 2007 Professor für Schauspiel/Regie
am Mozarteum Salzburg. Er inszenierte u.a. am Schauspielhaus Hamburg, an den Münchner Kammerspielen, am
Schauspielhaus Bochum, am schauspielfrankfurt, am Nationaltheater Mannheim und am Schauspiel Hannover.
Gesa Mueller von der Haegen, Szenografin und Architektin (Karlsruhe)
Unplugged - Szenografie zwischen Alltagspoesie und theatralen Ver- Handlungsräumen
Stadtraum wird zunehmend als ein dynamisches Gefüge aus stabilen und labilen Komponenten wahrgenommen. Stadt als
Erzähl- und Handlungsraum eröffnet da neue Spielmöglicheiten für theatrale Inszenierungen. Entsprechend werden neue
Formate in der Verflechtung von Bühnen- Publikums- und Alltagsraum erforscht: Theater reist als temporäre Box zum
Publikum, Privatwohnungen werden zu Vorstellungsräumen auf Zeit, soziale Projekte werden zur theatralen Behauptung,
Gebäude werden zu Erzählfiguren einer Inszenierung. Wie sieht da die Theaterverabredung der Zukunft aus?
Gesa Mueller von der Haegen ist Szenografin und Architektin mit Studio in Karlsruhe. Ihre künstlerische Arbeit und
praxisorientierte Forschung bewegt sich an der Schnittstelle von Szenografie, Urbanismus, und Architektur. Sie unterrichtet
seit 2001 als Gastprofessorin und Dozentin an Kunst- und Architekturhochschulen vorwiegend mit interdisziplinären
Gruppen (u.a. Bauhaus Weimar, HdK Zürich, HfG Karlsruhe).
Szenografische Arbeiten aus 2009: Ausstellungsszenografie für frühgeschichtl. Funde im arabischen Raum,
Theaterinstallation für Schiff und Hafen (Nationaltheater Mannheim) mit Gesine Dankwart, Veröffentlichung: „Szenografie“
Coautorin, in: Raumwissenschaften, Hg. S. Günzel, Frankfurt/M. 2009 Kontakt: [email protected]
2. Tischgespräche
Armin Chodzinski, Künstler, Performer und Publizist (Hamburg)
Raum und Ökonomie
Armin Chodzinski, Künstler/Performer (*1970) studierte Freie Kunst in Braunschweig, arbeitete mehrere Jahre in
Management und Beratung und promovierte 2006 an der Universität Kassel in Anthropogeographie. Das Verhältnis
zwischen Kunst und Ökonomie destilliert sich im Stadtraum, sagt er und so beschäftigt er sich tanzend, zeichnend,
schreiend, dozierend und schreibend in diesem thematischen Dreieck.
In der Kreativitätsökonomie ist nicht nur die Problemlösung, sondern auch die Aneignung eine umkämpfte Produktivkraft.
Raum in seinen unterschiedlichen Ausprägungen ist von zentraler Bedeutung und dokumentiert immer wieder das Problem:
Die Ordnungen werden neu erstellt, die Welt wird neu sortiert und diese Sortierungen sind es die unsere Zukunft bestimmen.
Es ist ein Kampf um Räume, um Aneignung, Definition, Besetzung, Gestaltung, Nutzung und Behauptung. Ein kurzer Impuls
von den Schlachtfeldern der Creative Cluster und aktuellen Klassenfragen.
Andrea Gleiniger, Kunst- und Architekturhistorikerin
Fliessende Räume – Experiment und Medialität seit der Moderne
Die Grenzen des Raumes ebenso wie die Grenzen zwischen den künstlerischen Disziplinen sind spätestens mit den
Anstrengungen der klassischen Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts in Bewegung geraten. Elektrizität, die
Entwicklungen der neuen Medien- und der digitalen Informationstechnologien haben die künstlerische Wahrnehmung und
Dramaturgie des Raumes nachhaltig beeinflusst und verändert. Die Topologie fliessender Räume und medialer Szenografien
umfasst Stadt und Architektur, Bühne und Ausstellungsraum. Der Beitrag von Andrea Gleiniger zeichnet schlaglichthaft die
Entwicklung künstlerisch-szenografischer Raumexperimente und -konzepte nach und diskutiert den Dialog zwischen
medien-und informationstechnologischer Innovation und szenografisch-künstlerischem Experiment im Spannungsfeld von
virtuellem und realem Raum.
Seit 2007 Dozentin an der Zürcher Hochschule der Künste. Studium der Kunstgeschichte, vergl. Literaturwissenschaft und
Archäologie in Bonn und Marburg, Promotion 1988; 1983–93 Kuratorin am Deutschen Architektur Museum in
Frankfurt/Main; seit 1983 Lehraufträge und Gastprofessuren an Hochschulen in Karlsruhe, Stuttgart und Zürich.
Publizistische Tätigkeit vor allem im Bereich Architektur, Städtebau, Kunst und neue Medien im 20. Jahrhundert. Gemeinsam
mit Georg Vrachliotis gibt sie seit 2008 die Reihe Kontext Architektur. Grundbegriffe zwischen Kunst, Wissenschaft und
Technologie im Birkhäuser Verlag (Basel, Boston) heraus.
Christoph Lang, Künstler, Szenograph, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Institut für Gegenwartskünste an der ZHdK (Zürich)
Christoph Schenker, Kunstwissenschaftler (Zürich)
Kunst und Konflikte im öffentlichen Raum
Bildende Kunst im öffentlichen Raum steht unter stetiger Beobachtung durch die Bürger. Nicht selten werden Projekte
bereits vor deren Realisierung durch Volksabstimmungen und politische Manöver verunmöglicht. Die Kommunikation und
Vermittlung von Gegenwartskunst stellt eine besondere Herausforderung dar, da Kunst der Gesellschaft eher kritische
Fragen stellt als einfache Antworten anbietet.
Diese gesellschaftliche Funktion nimmt traditionellerweise auch das Theater war. Allerdings findet die darstellende Kunst im
geschützen, ja beheizten Theaterraum vor einem Publikum statt, dass sich mehr oder weniger bewußt dieser
Auseinandersetzung stellt.
Wie könnten die Erfahrungen aus dem Kunstbereich im offenen Raum, der dem kalten Wind der öffentlichen Kritik
ausgesetzt ist für die Theaterschaffenden nutzbar gemacht werden?
Christoph Lang (1971), Lehrerausbildung und Beginn eines theaterwissenschaftlichen Studiums. 1996-99 Regieassistent,
Regisseur und Dramaturg am Luzerner Theater. Studium der Szenografie in Zürich und London. 1999 Gründung des
Kunstlabels value zusammen mit Stephan Meylan. Zahlreiche Ausstellungen in Museen und kollaborative Projekte in der
Schweiz. Freie künstlerische Tätigkeit im Bereich Fotografie, Video und Installation. Dozenz an der MFA Art in Public Space an
der Hochschule Luzern. Gastdozenturen in Zürich, Bern, Vaduz.
Prof. Christoph Schenker ist seit 2005 Leiter des im selben Jahr gegründeten Instituts für Gegenwartskünste (IFCAR Institute
for Contemporary Arts Research) der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Er leitet transdisziplinäre Forschungsprojekte
im Feld der Gegenwartskunst, insbesondere im Bereich von Kunst und Öffentlichkeit. Als Professor für Philosophie der
Kunst und Kunst der Gegenwart lehrt er im Master of Arts in Fine Arts des Departements Kunst und Medien der ZHdK.
Sandra Umathum, Theaterwissenschaftlerin, FU (Berlin)
Installative Kunsträume und ihr Ereignischarakter
Ausgehend von einem Verständnis, das Raum nicht als Voraussetzung für, sondern hingegen als Ergebnis von
Anordnungen und Handlungen denkt, nimmt dieses Tischgespräch Beispiele aus der Installationskunst in den Blick und
fragt insbesondere nach den Prozessen, in denen diese Kunsträume auch von den Besuchern und ihren Erlebnissen
performativ hervorgebracht werden.
Sandra Umathum ist Theaterwissenschaftlerin an der Freien Universität Berlin und Koordinatorin am Internationalen
Forschungskolleg „Verflechtungen von Theaterkulturen“. 2008 hat sie mit einer Arbeit über Aufführungserfahrungen in
der zeitgenössischen Ausstellungskunst promoviert. Publikationen zu Relationen von Theater und bildender Kunst seit
den sechziger Jahren, zum Paradigma der Handlungsanweisung in der bildenden Kunst, zum Verhältnis von Performance,
Kunst und Dokumentation sowie zur Ästhetik des zeitgenössischen Theaters. Assistenzen bei Tino Seghal und Christoph
Schlingensief
Anna Volkland, Dramaturgin, Tanzwissenschaftlerin (Berlin)
Theater ohne Bühne - Rauminszenierungen im zeitgenössischen Theater
Was passiert, wenn eine Aufführung nicht nur auf die Bühne als tradionellen (architektonischen) Ort verzichtet, sondern
auch auf die Bühne als ihren scheinbar ureigensten Raum...- wenn also eine Aufführung die Grenzen des speziellen Raums
für Fiktion und Inszenierung durchlässig werden lässt für die sogenannte Realität? Droht durch die Infragestellung der
Grundverabredung des Theaters, auf der Bühne sei alles nur Spiel und Schein, am Ende die Auflösung der Kunst? Oder lässt
sich anhand aktueller, ausgewählter Inszenierungen an den Rändern von Architekturlaboren, Tourismusevents,
Lehrveranstaltungen, Gruppentherapien, Protestbewegungen, Installationskunst oder Sozialarbeit die Frage nach einer
möglichen (Ein)Wirksamkeit von Theater, seiner Öffnung in den gesellschaftlichen "Realraum" produktiv diskutieren?
Anna Volkland studierte Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, wo sie auch Mitbegründerin des
Vereins Werkstattmacher am LOFFT zur Förderung junger, experimenteller Theaterarbeiten verschiedenster Formate war.
2008 erhielt sie das erste von Friedrich Schirmer gestiftete Marie-Zimmermann-Stipendium für NachwuchsdramaturgInnen.
Eigene Produktionen waren 2008 ihr "!"#$%&!- Russenabend. Eine partyzipatorische Lecture Demonstration zum Feiern
auf Russisch." am LOFFT und die Performance-Serie "record dances" zur Raumerforschung am Bauhaus Dessau. Zur Zeit
studiert sie an der FU Berlin im Master Tanzwissenschaft.
Benno Werlen, Geograph, (Jena)
Räume sind nicht! Räume werden gemacht
Ein großer Teil der Auseinadersetzungen mit „Raum“ gehen davon aus, dass Räume vor jedem Handeln oder zumindest
unabhänig von diesem existieren. Deshalb könnten sie auch zum Gegenstand der Forschung gemacht werden. Der Beitrag
will zeigen, dass es wenig Erfolg versprechend ist, materielle Räume als unabhängige Wirklichkeiten oder gar Wirkinstanzen
zu postulieren. „Raum“ wird vielmehr als Aspekt des Handelns verstanden, über welchen die Konstruktion gesellschaftlicher
Räumlichkeit verwirklicht wird.
Benno Werlen, Prof. Dr., Professor für Sozialgeographie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Panel-Mitglied des
Europäischen Forschungsrates (ERC). Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Geographien der Globalisierung, Alltägliche
Regionalisierungen und Gesellschaftliche Raumverhältnisse. Publikationen (Auswahl): Society, Action and Space,
London/New York 1993; Zur Ontologie von Gesellschaft und Raum, Stuttgart 21999; Globalisierung, Region und
Regionalisierung, Stuttgart 22007; Sozialgeographie. Eine Einführung, Bern 32008; Sozialgeographie alltäglicher
Regionalisierungen, Stuttgart 2007; Gesellschaftliche Räumlichkeit, Stuttgart 2010 (2 Bände).
3. Künstlerpräsentationen
Manuel Fabritz, Szenograph (Zürich)
Jochen Kiefer, Dramaturg, Theaterwissenschaftler (Zürich)
Projekt Bühne A
Seit dem Herbstsemester 2009 entwickeln Studierende der Szenografie der ZHdK in Zusammenarbeit mit einer studentischen
Programmgruppe eine Raumkonzeption, die als Einheitsbühne für ein Jahr Aufführungen der gesamten Zürcher Hochschule
der Künste bündeln und kontextualisieren soll. Wir verstehen die Bühne A als ein "Theater der Künste". Anhand der
Vorstellung der Bühnenbildmodelle zur Bühne A laden wir zu einem Werkstattgespräch über den Stand der Konzeption ein.
Manuel Fabritz (1961, Berlin) studierte Bühnenbild am Mozarteum in Salzburg und hat als Bühnebildner an verschiedenen
Bühnen in Deutschland gearbeitet. Seit 2001 arbeitet er im Team von pleasant_net, Kommunikationsdesign, gemeinsam mit
Johannes Bröckers, Daniel Wagner u.a. Seit 2006 leitet er das Department Scenografical Design an der Zürcher Hochschule
der Künste.
Jochen Kiefer war Lehrbeauftragter für Theaterpraxis am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Hildesheim,
Programmdramaturg des Lofft in Leipzig und Chefdramaturg an der Kulturinsel Halle (Saale). Als DFG-Stipendiat
promovierte er im Forschungsbereich „Authentizität als Darstellung“an der Universität Hildesheim. Als
Produktionsdramaturg von Allein das Meer nach Amos Oz wurde er 2006 zum Berliner Theatertreffen eingeladen, mit der
Uraufführung des „Seefahrerstück“ im selben Jahr nominiert. Gemeinsam mit Jos Houben (Paris) konzipierte er die
Stadtverführungen für Theater der Welt 2008 und entwickelte mit der Choreografin Heike Hennig Rituale, eine Tanzoper für
Georg Friedrich Händel in Kooperation mit der Oper Leipzig. Seit 2009 ist Jochen Kiefer Leiter der Vertiefung Dramaturgie an
der Zürcher Hochschule der Künste.
Benjamin Förster-Baldenius, darstellender Architekt, raumlabor (Berlin)
Urbane Legenden
Neulich erklärte mir ein professioneller Detektiv, wie seine Praxis aussieht. Wie man Spuren liest, wie man unaufällig
beobachtet und das es vor allem darum geht selbst keine Spuren zu hinterlassen. Der Detektiv hinterlässt zwar keine Spuren,
aber er verändert seine Umwelt nicht unerheblich, indem er enthüllt, was geheim gehalten werden sollte. Um an die
gewünschten Informationen zu kommen muss er auch häufig einen erfundenen Charakter annehmen. Legende heisst das
dann in Fachkreisen. Dramaturgen braucht man die nähe zu Artauds unsichtbaren Theater nicht erklären. Woran wir zur zeit
vermehrt arbeiten und worüber ich mit ihnen gerne sprechen möchte, sind erfundene Versatzstücke urbaner Geschichte um
einen Stadtraum neu zu erfinden.
Benjamin Förster-Baldenius (1968) gründete mit Matthias Rick und Jan Liesegang 1999 das „raumlabor berlin“
(www.raumlabor-berlin.de). raumlaborberlin ist eine gruppe für architektur und städtebau. das raumlaborberlin ist
genreübergreifend und arbeitet interdisziplinär. bekannt u.a. für die flutung des palastes der republik, das hotel neustadt in
halle an der saale, dolmusch xpress in kreuzberg und seine arbeiten für den steirischen herbst. in letzte zeit arbeitet er u.a.an
urbanen legenden die räumlich in erscheinung treten.Förster-Baldenius über sich selbst: "Ich bin ausgebildeter Architekt,
habe aber die meiste Zeit meines Lebens eher Theaterstücke produziert als Häuser gebaut. Inzwischen bemühe ich mich,
beides in einem zu machen und nenne meinen Beruf daher darstellender Architekt. Das Ergebnis meiner Arbeit ist kein
Bühnenbild, sondern Architektur als Teil einer neuen Welt."
Muriel Gerstner, Bühnenbildnerin / Szenografin (Luzern)
Zu bösen Häusern gehen
Die Bühnenbilder von Muriel Gerstner sind sowohl vielschichtige Räume für Geschichten als auch eigenständig erzählende
Installationen. Sie versinnbildlichen nicht nur den Schauplatz der Stücke, auch werden Räume bei ihr häufig zu Tatorten.
Löcher, doppelte Böden oder Leerstellen lassen Figuren auftauchen oder verschwinden. Dadurch entwickeln diese
ästhetischen Kunstorte ein meist unheimliches Eigenleben, das der Inszenierung eine zusätzliche erzählende Dimension
verleiht.
Muriel Gerstners Räume operieren mit Ambivalenzen und Abgründen, die auch in den Texten stecken, die sie inspirieren.
Künstlerisch aufs engste verbunden ist sie seit über neun Jahren mit dem Regisseur Sebastian Nübling und dem Musiker
Lars Wittershagen, "wobei die Grenzen zwischen unseren Gebieten fließend sind", wie sie betont. Inzwischen entstehen ihre
Räume des Erzählens auch als selbstständige Installationen wie beispielsweise "Zu bösen Häusern gehen" in Prag und Bern.
Muriel Gerstner wurde in der Schweiz geboren und studierte als ausgebildete Theatermalerin Bühnenbild in Wien. Seit 1990
arbeitet sie als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin, seit 2000 hauptsächlich mit Sebastian Nübling und Lars
Wittershagen. In diesem Team entstanden Arbeiten für das Theater Basel, die Münchner Kammerspiele, das Staatstheater und
die Staatsoper Stuttgart, das schauspielhannover, das Hamburger Schauspielhaus, die Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin,
die Salzburger Festspiele sowie für die RuhrTriennale. Insgesamt fünf Produktionen wurden bislang zum Theatertreffen
eingeladen. 2006 wurde Muriel Gerstner in der Kritikerumfrage der Zeitschrift "Theater heute" als Bühnenbildnerin des
Jahres ausgezeichnet.
Thomas Goerge, Bühnen- und Kostümbildner, Installationskünstler (Wien/Berlin)
Ein Festspielhaus für Afrika
Die Larven der Gallwespen schlüpfen aus der wilden Feige. Bugonie, die Spontangeburt aus dem Kadaver. So sitzen die
Zuschauer im dunklen Theater. Das Theater als Feige, als Brutkasten für eine Wandlung. Das Öffnen des Vorhangs:
Feigenritzung. Der Theaterschaffende, der Ziegenhirt, der die Feige schlitzt und den Kopf des Zuschauers öffnet. Das Theater
kann Ort einer Initiation werden, es ist eine Erfahrungsmaschine, die der Gesellschaft einen Riss zufügt, eine Wunde schlägt.
Um das Werden, das dem Vergehen folgt begreifen zu können,ist eine Beschäftigung mit dem Bewegungsprinzip, eine
Auseinandersetzung mit Raum, als Zeitbild nötig. Räume werden zerschnitten und neu zusammengesetzt. Durch die
Vernichtung entsteht neues Leben, zur Zeit wird nun der Raum. Theater ist eine Symbiose – wie die Feige, die Wespe und der
Ziegenhirt.
Zeige Deine Wunde!
Jedem Menschen seine Feige!
Jedem Menschen sein Theater!
Thomas Goerge wurde 1973 in Freising geboren und studierte Bühnen- und Filmgestaltung an der Universität für
angewandte Kunst Wien. Seit 2003 ist er freischaffender Bühnen- und Kostümbildner. Es folgten Engagements am
Künstlerhaus Wien, Museum für Moderne Kunst Wien, Schauspiel Frankfurt, Thalia Theater Hamburg, Schauspiel Köln, bei
den Bregenzer Festspielen, an der Wiener Kammeroper und bei den Bayreuther Festspielen. Zu seinen wichtigsten Arbeiten
gehören: Bühnenbild für „Platonow“ von A. Tschechow (Regie: D. Gotscheff) sowie die Ausstattung für „Eine Kirche der
Angst vor dem Fremden in mir“ sowie „Parsifal“ von Christoph Schlingensief.
Victor Morales, Performer und Programmierer (Berlin)
Barcelona Version 2.5 (Performance)
Barcelona Version 2.5 is a "performance through the machine" where the communication between the performer and the
audience is realized only with computers. The computers will provide "the space and the media" which talk about Barcelona,
interpreted as an imaginary and very concrete/statistical place. The presentation will be performed mostly through a video
game and google.
Victor Morales, originally from Venezuela, was based in New York City since 1991 until 2008, he completed a Master’s degree
in Technology Applied to the Arts at New York University's Gallatin Division, in 1993. He is a director, performer and
designer, whose work includes video animation and design, text, sound design and movement. He has worked with the
Wooster Group, Chris Kondek, Joseph Silovsky and several New York TV stations as animator/designer. Since 2003 he has
been obsessed with the art of video game modifications and has implemented different game engines into most of the
works he has participated in or created. He is Currently based in Germany working as a video artist/director for performance
theater.
Anton Rey, Dozent für Dramaturgie und Theatergeschichte, Leiter des Institute for the Performing Arts and Film ipf
(ZHdK)
Denkraum Künstlerische Forschung
Forschung findet zunehmend nicht nur über Theater, sondern durch und mit Theater statt. Welches Wissen lässt sich
besser mittels oder durch Praxis generieren, unter welchen Voraussetzungen wird die Bühne zum Labor, wann werden
ephemere Ereignisse Forschung?
Am ipf-Institute for the Performing Arts and Film der ZHdK wird der Forschungsauftrag nah an der Lehre wahrgenommen.
So etabliert sich allmählich, nebst internationalen Tagungen und Publikationen in Buchform, eine Forschung mit dem
Bühnenraum als Labor.
Prof. Anton Rey, geb. 1959, studierte in Zürich und Berlin Theaterwissenschaft und verdiente sich u. a. als
Produktionsleiter und Dramaturg an der Schaubühne Berlin, am Berliner Ensemble, Brandenburger Theater, Wiener
Burgtheater und an den Münchner Kammerspielen mit Peter Stein, Klaus Michael Grüber, Luc Bondy, Peter Zadek, Robert
Wilson, Herbert Achternbusch, Wim Wenders uva. Seit 2002 lehrt er an der ZHdK Theatertheorie und Dramaturgie. 2007
gründete er das Forschungsinstitut ipf des Departements Darstellende Künste und Film der ZHdK.
Mira Sack, Dozentin für Theaterpädagogik, ZHdK (Zürich)
Stolpern durch Raum und Zeit - Die Gedenkstätte Buchenwald als Ort theatraler Recherche.
Dokumentation eines Projektes, das die Gedenkstätte Buchenwald zum Ausgangspunkt nimmt.
Im Verlauf des ersten Tages auf der Gedenkstätte Buchenwald bekommen Theaterpädagogik-Studierenden den Auftrag, eine
Recherche als Selbstbeobachtung zu initiieren. An welchen Themen sie anknüpfen steht ihnen frei, verbindlich gefordert
wird allein, dass sie sich auf eine Suche begeben, von der sie sich treiben lassen, weiter getrieben werden ohne an
„Brauchbarkeiten“ für ein theatrales Projekt zu denken. Verpflichtend ist darüber hinaus, dass sie ihre eigene
Suchbewegung aufzeichnen, sie in Wort, Bild oder Schrift grafieren. 3 Tage stolpern wir über das Gelände. Danach werden
die Erfahrungen und Dokumente für die Bühne bearbeitet.
Mira Sack, geb. 1968; Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg und Theaterpädagogik an der
Universität der Künste, Berlin. Professorin und Leiterin der Vertiefung Theaterpädagogik (BA) an der Zürcher Hochschule der
Künste, Zürich und lehrt in der Fachrichtung Transdisziplinarität und Theater.
Michael Simon, Regisseur, Bühnenbildner, Professor für Szenographie (ZHdK)
Der Prozess als Bühnenbild
Bei der Entwicklung von Raumkonzepten für die Bühne steht nicht allein die Auseinandersetzung mit Inhalten und
Darstellern im Vordergrund sondern der kreative Umgang mit den finanziellen und personellen Resourcen der Theater. Das
führt zu einer neuen Ästhetik: der Sozialen Skulptur.
Michael Simon (Jg. 1958) leitet seit 2008 die Vertiefung Bühnenbild, Master of Arts in Theater an der Zürcher Hochschule
der Künste, zuvor war er Professor für Szenographie an der HfG Karlsruhe. Er kam von der Bildenden Kunst zum Theater,
arbeitete u.a. mit William Forsythe, Heiner Goebbels, Peter Greenaway und Jiri Kylian. Seit 1994 eigene Inszenierungen an der
Schaubühne und Volksbühne Berlin, in Düsseldorf, Karlsruhe, Nürnberg und im Ausland.
Penelope Wehrli Künstlerin, Szenographin
Raumpartituren
Für die Raumpartituren organisiere ich Aktionen Bilder, Klänge und Text-Material zu eigenständigen parallelen Spuren und
Erzählsträngen, die sich in der Inszenierung überlagern. Es entsteht eine Polyphonie der Inhalte, die sich ergänzen und
widersprechen können. Vom Besucher verlangt diese kalkulierte Unübersichtlichkeit einen aktiven Lesevorgang; er muss das
Material für sich (im Kopf) zu einem eigenen Strang, einem eigenen Film sortieren. Da man in diesen Inszenierungen nie alles
gleichzeitig sehen kann, bewegt man im Imaginationsraum des Fragmentarischen, die Be-Deutung ist einem selbst
überlassen.
Penelope Wehrli ist geboren in Zürich, lebt zur Zeit in Berlin. Bis 2009 Professur für Szenografie an der Hochschule für
Gestaltung Karlsruhe. Als Szenografin Zusammenarbeit mit Johann Kresnik, Jossie Wieler, Dimiter Gottscheff, Robert
Schuster, Barbara Frey. Performance-Installationen, Film, Video in New York, Belgrad, Bangalore, Tel Aviv. Seit 2001
Inszenierungen als begehbare Mehr-Kanal-Videoinstallationen mit Live-Performance. www.aether1.org
4. Workshops
Andreas Horbelt, Dramaturg/Regisseur (Köln)
Storylining Spaces
Räume werden auf spezifische Art und Weise wahrgenommen, dem ersten Eindruck folgt ein zweiter, dem großen Ganzen
das Detail (oder andersherum). Damit lassen sich Räume auch als Geschichten interpretieren, die aus einer Abfolge von
spezifischen Wahrnehmungen bestehen. Diese 'Wahrnehmungsreihenfolgen' lassen sich im Sinne einer Dramaturgie
steuern und verändern, so wie eine Geschichte auf unterschiedlichste Weisen erzählt werden kann.
Ein Theaterbesuch besteht damit neben dem eigentlichen Stück auch aus einer übergeordneten Geschichte, in der das Plakat
an der Litfasssäule, die Pressebesprechung, die äußere Gestalt des Hauses, das Foyer, der Kartenschalter, das Einlasspersonal
und die Garderobendame wichtige Bestandteile sind. Der Workshop diskutiert, vor allem anhand der Foyergestaltung,
welche Erkenntnisse es bringt, Räume als Geschichten zu interpretieren – und welche Gestaltungsmöglichkeiten sich daraus
ergeben.
Andreas Horbelt studierte Dramaturgie und Theaterwissenschaft in München und Wien und Kulturmanagement in Berlin.
Nach einigen Jahren als Autor, Dramaturg und Regisseur im Performance-Bereich arbeitet er heute als Kreativdirektor für die
Agentur Triad (www.triad.de) und leitet deren Kölner Büro. Er verantwortet das Storylining und die Konzeption für
Ausstellungen und Showrooms für Kulturbetriebe und Wirtschaftsunternehmen.
She She Pop, Performancegruppe - Fanni Halmburger, Lisa Lucassen (Berlin)
In My Room- Bauanleitungen für die Mitmach-Hölle
Wenn man die Bühnenrampe abbaut und die Fiktionsmaschine des Guckkastens hinter sich abschaltet, ergeben sich einige
Fragen, zum Beispiel:
Was geschieht mit den Zuschauern, wenn sie Teil des Bühnenbilds werden? Wie regelt man Verkehr und Verhalten im
offenen Raum der Performance? Wie organisiert man momentane Bühnen inmitten der unübersichtlichen Situation? Aus
welcher Richtung und wie weit kann man sich den Zuschauern nähern? Wie kann man die allgegenwärtigen Gefühle von
Angst, Stress, Hoffnung, Scham, Langeweile, Euphorie für die Performance nutzen?
In dieser Lecture Performance mit Videobeispielen und Stühlerücken werden She She Pop einige ihrer Performanceräume
skizzieren und gemeinsam mit den Teilnehmern auswerten.
She She Pop sind ein Performance-Kollektiv mit sieben Mitgliedern in Berlin und Hamburg, das 1998 aus dem Studiengang
der Angewandten Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen hervorgegangen ist. Ihre Performance-Stücke
zeichnen sich durch starke Konzepte und originelle Spielstrukturen aus. Ständige Mitglieder sind Sebastian Bark, Johanna
Freiburg, Fanni Halmburger, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou und Berit Stumpf.
5. Politisches Podium
Theaterräume der Zukunft; Architektur, Nutzung, Notwendigkeiten und Visionen
Theaterräume der Zukunft: Wie sieht die Theaterarchitektur in 20 oder 30 Jahren aus? Wo wird gespielt? Welche Funktionen
müssen erfüllt werden? Was findet in diesen Theatern statt? Die Frage nach den Räumen beinhaltet natürlich auch die Frage
nach der Ästhetik und den Themen der Zukunft. Hierüber sprechen:
Rolf Bolwin, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins (Köln)
Rolf Bolwin (1950) war nach seinem Jura-Studium im Justitiariat des Deutschlandfunks in Köln tätig. Seit 1992 ist er
Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins. Mit zahlreichen Publikationen hat er sich in den letzten Jahren
an der öffentlichen Debatte um die zukünftige Struktur der Staats- und Stadttheater beteiligt.
Amelie Deuflhard, Künstlerische Leiterin Kampnagel,Hamburg
Amelie Deuflhard, geboren in Stuttgart, verheiratet, vier Kinder; studierte Romanistik, Geschichte, Kulturwissenschaften; seit
1997 Freie Produktionsleitung und Öffentlichkeitsarbeit für Theater und Musikprojekte; 2000 - 2007 Künstlerische Leitung
und Geschäftsführung der Sophiensæle; 2003 Vorsitzende des Vereins ‚Zwischen Palast Nutzung’ e.V. Künstlerische Leiterin
von „Volkspalast“ (2004) im Palast der Republik, Künstlerische Leiterin von „VOLKSPALAST – DER BERG“ (2005); seit
August 2007 Intendantin der Kampnagel Fabrik Hamburg. Diverse Gremien. Publikationen: „VOLKSPALAST – Zwischen
Aktivismus und Kunst“ (2005) und „Spielräume produzieren“ (2006).
Jörg Friedrich, Architekt
Prof. Jörg Friedrich; geb. 1951;Architekturstudium in Stuttgart und Rom; freier Architekt mit Büros in Venedig (bis 1983)
und, ab 1984, Hamburg und Genua/Italien;seit 2000 Lehrstuhl für Gebäudelehre und Entwerfen Leibniz - Universität
Hannover; Gastprofessuren in Mendrisio/ Schweiz;Reggio Calabria/Italien ; Genua/Italien; Max-Planck Institut, Rom;
zahlreiche Theaterbauten und Projekte (u.a. Theater Erfurt; Theater Gütersloh, Schauspielhaus Düsseldorf, Neukonzeption
Theater Augsburg; Schauspielhaus Nürnberg; Theater Linz, Kl. Festspielhaus Salzburg), Museumsbauten und Bauten für
Bildung und Kultur in Berlin,Darmstadt,Dresden,Hamburg,Meissen,Flensburg,Frankfurt,Ancona,Bergamo,Genua und Rom;
Kunst- und Architekturpreise u.a.: Villa Massimo Preis , Rom; Staatspreis Thüringen; Sächsischer Kunstpreis,
Architekturpreis Hamburg; BDA Preis Hamburg; Ausstellungen u.a.: Deutsches Architektur Museum, Frankfurt;
Architekturbiennale Venedig; Kestner- Gesellschaft, Hannover. Veröffentlichungen u.a: Giuseppe Terragni,1998; Radical City
Vision,Zürich 2004.
Dominique Mentha, Direktor Luzerner Theater
Der gebürtige Berner studierte zunächst Konzert- und Operngesang bei Ernst Haefliger, später Regie bei August Everding an
der Musikhochschule in München. Seine rege Tätigkeit als Konzert- und Opernsänger machte ihn in Deutschland, Österreich
und Frankreich sowie in der Schweiz bekannt. 1987 wurde Dominique Mentha Oberspielleiter am Stadttheater Würzburg,
anschliessend übernahm er dieselbe Funktion an den Städtischen Bühnen Münster. 1992 ging er als Direktor an das Tiroler
Landestheater in Innsbruck. Von 1999 bis 2003 wirkte er als Künstlerischer Leiter an der Volksoper Wien. Bis heute
inszenierte er im Bereich Musiktheater über sechzig Werke in Deutschland, Österreich, in der Schweiz und in den USA. Seit
2004 ist Dominique Mentha Direktor des Luzerner Theaters. Zu seinen letzten Regiearbeiten gehören «Orfeo ed Euridice»
(Gluck) am Alten Theater Steyr und «Hercules» (Händel) am Staatstheater Kassel sowie «Oreste» (Händel), «Das Land des
Lächelns» (Lehár), «L'elisir d'amore» (Donizetti), «Die rote Zora» (Naske) und «Orfeo ed Euridice» (Gluck) in Luzern.
Carena Schlewitt, Künstlerische Leiterin Kaserne Basel
Carena Schlewitt, geboren 1961 in Leipzig, ist seit der Spielzeit 2008/09 Künstlerische Leiterin der Kaserne Basel. Von 1985
bis 1993 war sie Mitarbeiterin der Abteilung Darstellende Kunst/Bereich Theater an der Akademie der Künste in Ost-Berlin,
bis 1999 Mitarbeiterin am Podewil, Berlin und freie Mitarbeiterin beim Festival Theater der Welt 1999, ebenfalls Berlin. Von
1999 bis 2003 wirkte sie als Dramaturgin und Stellvertretende Künstlerische Leiterin am neu gegründeten Forum Freies
Theater in Düsseldorf, bevor sie 2003 als Kuratorin für das Hebbel am Ufer zurück nach Berlin kam. Carena Schlewitt war am
HAU für die Konzeption und Durchführung von diversen Koproduktionen, Festivals, Gastspielen und
Programmschwerpunkten verantwortlich.
Moderation:
Peter Spuhler, Intendant Theater Heidelberg, Vorsitzender der Dramaturgischen Gesellschaft
(sehe unten)
6. Kleist Förder Preisträger 2009 und 2010
Ulrike Freising
Ulrike Freising wurde am 01. Mai 1979 in Friedrichshafen geboren. In Berlin studierte sie Szenisches Schreiben und
Psychologie. Sie hat bislang drei Theaterstücke verfasst. Ihr erstes Stück „Schneefall“, das 2004 als Abschlussarbeit an der
Universität der Künste entstand, wurde am 25. Oktober 2008 in Bochum uraufgeführt. „Feuerlaufen“ kam am 24. Mai 2007
in Karlsruhe zur Uraufführung und wurde 2008 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Friedrichshafen ausgezeichnet. „Straße
zum Strand“, für das sie den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker 2009 erhielt, wird am 25. Februar 2010 in Frankfurt
Oder unter der Regie von Matthias Brenner uraufgeführt. Ulrike Freising lebt und arbeitet als Psychologin und freie Autorin
in Berlin.
Oliver Kluck
Oliver Kluck wurde im April 1980 in Bergen auf Rügen geboren. Nach einer Berufsausbildung studierte er in Rostock
Ingenieurwissenschaften. 2006 folgte mit dem Abbruch des Studiums sein Wechsel an die Universität Leipzig, wo er Prosa,
Dramatik und neue Medien u.a. bei You Il Kang, Jens Sparschuh, Roland Schimmelpfennig und Jens Groß studierte. Im Mai
2009 gewann Oliver Kluck den Förderpreis für Junge Dramatik des Berliner Theatertreffens für den Text “Das Prinzip Meese”
(UA am Gorki-Theater im Februar 2010). Seit Oktober 2009 wird die Auftragsarbeit “Zum Parteitag Bananen” am Theater
Chemnitz gespielt. Das jüngste Werk heißt “Warteraum Zukunft” und wird als Preisträgerstück des Kleist-Förderpreises
2010 in Hamburg, Recklinghausen und Frankfurt (Oder) gespielt werden. Oliver Kluck ist freier Schriftsteller, lebt und
arbeitet in Berlin.
7. Gast-Auftritt
PROJEKT CHAOS - Fight Club Remix
Ein Projekt von Studierenden der ZHdK, Department Darstellende Künste und Film
Regie: Christopher Kriese
CHAOS - Zustand vollständiger Unordnung, aber auch vollständiger Freiheit. Keine billige Ikea-Schrankeinheit, kein 8:0017:00 Uhr Job mehr.
Zurück zum Urzustand der Welt und zu den niedersten menschlichen Trieben. Zurück zur Anarchie, zum Gewaltexcess, zur
Revolution bis hin zum faschistuiden Scheitern.
8. Forum Diskurs Dramaturgie
Jan Deck
Jan Deck ist Politikwissenschaftler, arbeitet als freier Dramaturg, Regisseur und Kurator und lebt in Frankfurt/Main. Er ist
Geschäftsführer des Landesverbandes Professionelles Freies Theater Hessen (laPROF) und leitet gemeinsam mit Natalie
Driemeyer das Forum Diskurs Dramaturgie. 2010 ist er u.a. als Kurator und Dramaturg des Festivals "Schwindelfrei" in
Mannheim tätig. Als Herausgeber publizierte er 2008 gemeinsam mit Angelika Sieburg "Paradoxien des Zuschauens. Die
Rolle des Publikums im zeitgenössischen Theater", 2010 folgen "Politisch Theater Machen. Neue Artikulationsformen des
Politischen in den darstellenden Künsten" (mit Angelika Sieburg) und "Stop Teaching! Neue Theaterformen mit Kindern
und Jugendlichen" (mit Patrick Primavesi)
Natalie Driemeyer
Natalie Driemeyer, Literatur- und Theaterwissenschaftlerin, arbeitet als freie Dramaturgin und Produktionsleiterin national
sowie international und leitet zusammen mit Jan Deck das Forum Diskurs Dramaturgie. Seit Mai 2009 ist sie als persönliche
Assistentin Amelie Deuflhards auf Kampnagel Hamburg tätig. Ab der Spielzeit 10/11 wird sie am Stadttheater Bremerhaven
unter dem neuen Intendanten Ulrich Mokrusch, gemeinsam mit Sibille Hüholt, das Schauspiel leiten.
9. Dramaturgische Gesellschaft - Vorstand
Hans-Peter Frings - geboren 1962, Dramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Nationaltheater Weimar. 2005 2009 Dramaturg am schauspielfrankfurt, 2000 – 2005 Schauspieldramaturg (seit 2003/2004 Chefdramaturg) am
Nationaltheater Mannheim, 1990 – 2000 Dramaturg (seit 1995 Chefdramaturg) an den Freien Kammerspielen Magdeburg.
Uwe Gössel - geboren 1966, Theaterwissenschaftler, Dramaturg und Autor. Leiter des “Internationalen Forums,
Theatertreffen/Berliner Festspiele”. 2002 – 2004 Dramaturg am Maxim Gorki Theater Berlin, 1999 – 2002
Schauspieldramaturg am Volkstheater Rostock.
Christian Holtzhauer - geboren 1974, Schauspieldramaturg am Staatstheater Stuttgart, von 2001 – 2004
Dramaturgie/Künstlerisches Programm Sophiensaele Berlin.
Birgit Lengers - stellv. Vorsitzende, geboren 1970, ist Theaterwissenschaftlerin (Universität Hildesheim, UdK Berlin),
Dramaturgin (German Theater Abroad) und Moderatorin (u.a. “Stückemarkt” , Theatertreffen/Berliner Festspiele.)
Publikationen u. a. in “Text + Kritik”, “Theater der Zeit”, “Die Deutsche Bühne”. Seit dieser Spielzeit 09/10 Leitung des
Jungen DT am Deutschen Theater in Berlin, gem. mit Barbara Kantel.
Jan Linders - geboren 1963, seit dieser Spielzeit Schauspieldirektor am Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt
Heidelberg.l Bis 2009 tätig als freier Dramaturg, Regisseur und Autor in Berlin. Stück- und Projektentwicklungen u. a. am
HAU, Sophiensaele, Maxim Gorki Theater, schauspielfrankfurt und international.
Christoph Macha - kooptiertes Mitglied, geboren 1986, seit 2007 Studium der Dramaturgie an der HMT “Felix
Mendelssohn Bartholdy” Leipzig und an der Zürcher Hochschule der Künste; seit 2008 Assistenzen bei She She Pop,
Dramaturgie- & Regieassistenzen am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen (2005/06); Hans Otto Theater Potsdam,
Kinder- und Jugendtheater (2006/07). Ab Spielzeit 2010/2011 Dramaturg am Jungen Staatstheater Braunschweig.
Amelie Mallmann - geboren 1975; von 2002 - 2005 Dramaturgin am u\hof:, Theater für junges Publikum am
Landestheater Linz; seit 2005 Theaterpädagogin und Dramaturgin am THEATER AN DER PARKAUE, Junges Staatstheater
Berlin.
Peter Spuhler - Vorsitzender, geboren 1965, Intendant des Theaters und Philharmonischen Orchesters der Stadt
Heidelberg, 2002 – 2005 Intendant des Landestheaters Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen (LTT), 1998 –
2002 Leitender & geschäftsführender Dramaturg & Schauspieldirektor am Volkstheater Rostock.
Geschäftsführung
Suzanne Jaeschke - geboren 1968 in den Niederlanden, seit 1996 Dramaturgin und freie Produktionsleiterin in Berlin.
Arbeit u. A. mit Constanza Macras, Lotte van den Berg - Niederlande, Anne Hirth, Public Movement – Israel, Rundfunkchor
Berlin.