Neue Zuger Zeitung, 28. August 2010

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Neue Zuger Zeitung, 28. August 2010
AZ 6002 Luzern / Fr. 3.–, 1 2.– / Nr. 199
Samstag, 28. August 2010
WETTER
Damit Zug vorne bleibt.
Erst stark bewölkt und
Regen, später einige
Aufhellungen. Seite 32
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Der Popstar tritt
im Hallenstadion
Seite 10
auf.
Jugendgewalt
«Junge brauchen Gegendruck»
Jugendpsychologe Allan
Guggenbühl plädiert für ein
strengeres Vorgehen gegen
gewalttätige Jugendliche.
«Harte Strafen müssen drinliegen.» Selbst Gefängnis.
wahllos Personen massiv zusammengeschlagen und ausgeraubt.
bu. Es war ein grosser Schlag gegen
die Jugendkriminalität: In Zug und
Luzern hat die Polizei in den vergangenen Tagen gleich drei Jugendbanden zerschlagen. Die 15bis 21-Jährigen verübten mindestens 64 Straftaten. Die Jugendlichen haben zum Teil
Allan Guggenbühl.
Schnell bestrafen
Für Allan Guggenbühl, Jugendpsychologe und Leiter des Instituts für
Konfliktmanagement, ist das Problem
bei gewalttätigen Jugendlichen, dass sie
nicht in die Schranken gewiesen werden: «Die Jugendlichen brauchen Gegendruck. Deshalb machen sie sich auf
die Suche nach Konfrontation.»
Guggenbühl spricht sich deshalb für
ein hartes Vorgehen aus. «Was diese
Jugendlichen brauchen, ist eine sofortige Gegenreaktion. Irgendwelche
Gespräche, wo gefragt wird: ‹Stimmt
es für dich?›, nehmen sie nicht
BILD DANIEL AUF DER MAUER
ernst», betont er. Deshalb sei es auch
wichtig, dass Jugendliche möglichst
schnell bestraft werden. «Sie dürfen
nicht erst ein Jahr später vor den
Richter kommen», betont er.
Nicht von Schule ausschliessen
Die jugendlichen Straftäter mit
Handschuhen anzufassen, ist laut dem
Jugendpsychologen fehl am Platz: «Harte Strafen müssen schon drinliegen –
bis zu ein paar Tagen Gefängnis – dann
merken sie auch, wo die Grenzen sind.»
Falsch sei dagegen, sie vom Unterricht
auszuschliessen. Guggenbühl: «Dann
hängen sie erst recht auf der Strasse
rum.»
Seite 3, Kommentar 5. Spalte
Swisspor
Bis 120 Stellen
fürs neue Werk
MW. Auf den Gemeindegebieten
von Boswil und Bünzen entsteht für
65 Millionen Franken das erste
Swisspor-Werk für XPS-Dämmstoffe.
Der extrudierte Polystyrol-Hartschaum (XPS) wird in der Schweizer
Bauindustrie zum Isolieren eingesetzt. Derzeit wird in der Schweiz
aber kein XPS hergestellt, sondern
nur importiert. Das ist der Grund,
dass Swisspor die Produktion selber
übernehmen und damit eine Marktlücke abdecken will. In etwa 15
Monaten soll die Produktion anlaufen. Für die Freiämter Region ist von
Bedeutung, dass Swisspor 100 bis
120 neue Arbeitsplätze schaffen will.
Seite 14
Wirbel um
Prügel in der RS
Grosse Festivalfreude – trotz Regens
Am ersten Abend von «Rock the Docks» haben sich unzählige Zuschauer auf
der Siehbachwiese eingefunden. Auch das nasse Wetter konnte der ausgelassenen Stimmung nichts anhaben. – Seite 21
BILD CHRISTOF BORNER-KELLER
INHALT
Agenda
37
Ausland
9
Schweiz
33
Börse
16
Stellenmarkt
18
Forum
31
Todesanzeigen
30
TV/Radio
28
Gewusst wo
24/38
Immobilienmarkt 38
Wetter/Ratgeber 32
Kultur
10
Zentralschweiz
29
Markt
13
Zug
21
SEITE 2: MULTIMEDIA
N
ennen wir die Dinge
beim Namen: Was in
Luzern und Zug über
die drei geschnappten
Jugendbanden ans Tageslicht
gekommen ist, wirkt ziemlich
unerträglich. Wie um Himmels
willen sind so viel Brutalität
und Gefühllosigkeit in so jungen Jahren auf so breiter Ebene
möglich?
Es lässt sich unschwer erahnen,
dass auch in unserer angeblich
heilen Welt einiges im Argen
liegt, wenn Jugendliche so ungeniert menschliches Leben
vorsätzlich gefährden. Angesprochen sind unsere Familien,
unsere Schulen und Behörden.
Klar scheint auch, dass Geduld
angesagt ist auf dem Weg der
Heilung von diesem Übel unserer Zeit. Es braucht kühlen Kopf
in der Analyse und Köpfchen in
der Umsetzung. Was nicht geht
ohne vernetztes Denken und
langen Atem in der Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Und
schliesslich sind wir auch in unserer Zivilcourage gefordert im
Alltag, wenn wir Zeuge von untragbarem Verhalten werden.
Unter Experten ist mittlerweile
ziemlich unbestritten, dass es
im Umgang mit problematischen jungen Menschen mehr
Verbindlichkeit braucht. Das
Wort Strafe ist nicht tabu, sondern vielmehr unverzichtbar in
einer Gesellschaft, welche – zu
Recht – auf die Verantwortung
des einzelnen Menschen setzt.
THOMAS BORNHAUSER
[email protected]
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5/7
Sport
Strafen sollen
schmerzen
Mit Geduld und mit Appellen
allein aber ist es auch nicht getan. Ganz zentral ist und bleibt
die Rolle der staatlichen Gemeinschaft. Die wichtigste und
vornehmste Aufgabe des Staates
ist der Schutz der körperlichen
Unversehrtheit seiner Bürger, in
der Polizeiarbeit ebenso wie in
der Strafverfolgung. Die staatlichen Instanzen müssen ihren
Spielraum nutzen, berechenbar
und konsequent, um Gewalttäter schmerzlich die Untragbarkeit ihres Handelns spüren zu
lassen.
Armee
sda/red. Auf einem dem «Blick»
zugespielten Video ist zu sehen, wie
auf dem Waffenplatz Bière sechs
Rekruten mit Eisenketten geschlagen
werden. Armeesprecher Christoph
Burri bestätigte den Vorfall. Die Armee hat eine Untersuchung eingeleitet und kündigte Sanktionen an. Die
Armee stellt sich aber auf den Standpunkt, der Vorfall und das Video
seien «inszeniert», es handle sich um
einen «geschmacklosen Scherz».
Sollte dies der Fall sein, mache das
die Sache nicht besser, sagt Psychologe Thomas Spielmann gegenüber
unserer Zeitung. Er spricht von einem «üblen Männlichkeitsritual».
Seite 5
KOMMENTAR
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