SO-2013-4-Web
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Das Magazin der Christlich-Sozialen ausgabe 4/2013 66. Jahrgang ISSN 1432-9689 NEUES AMT IN BERLIN: Karl-Josef Laumann wird bevollmächtigter für Pflege und Patienten DA STECKT VIEL CDA DRIN: RÜCKBLICK: Cda-tagung zur Kommunalpolitik in recklinghausen CDA Verlagsgesellschaft mbH, Zinnowitzer Str. 1, 10115 Berlin – Postvertriebsstück G 6361 – Gebühr bezahlt der Koalitionsvertrag steht Frohe Weihnachten 2013 der Cda-bundesvorstand und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Cda-Hauptgeschäftsstelle wünschen allen Mitgliedern, Freundinnen und Freunden der Cda ein frohes und gesegnetes weihnachtsfest. Karl-Josef Laumann und Martin Kamp Das Hintergrundmotiv der Weihnachtskarte ist ein Bild des CDA-Bundesvorstandsmitglieds Karl-Albert Eßer. Es ist Teil der Broschüre „Haltepunkte im Alltag – 12 Gebote für Dich“. Das Heft kann über die Hauptgeschäftsstelle kostenlos bestellt werden. vorwort Liebe Kolleginnen und Kollegen, endlich haben wir Gewissheit: In den kommenden vier Jahren regiert eine Koalition aus CDU/CSU und SPD – natürlich unter Führung von Angela Merkel, die am 22. September einen großartigen Wahlsieg mit der Union errungen hat. Ich bin mir sicher: Die große Koalition ist gut für unser Land. Zum einen, weil Euro-Rettung und Energiewende breite Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat erfordern: Wir können diese Herkulesaufgaben nur stemmen, wenn sich die großen Parteien einig sind. Noch wichtiger: Union und SPD haben sich in der Sozialpolitik viel vorgenommen. Der Koalitionsvertrag ist so arbeitnehmerfreundlich wie kaum einer zuvor. All das, für das wir als CDA seit Langem streiten, findet sich dort wieder: Ein robuster Mindestlohn, neue Regeln gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen, Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente und eine Lebensleistungsrente (Aufstockung der Renten auf etwa 850 Euro) für Geringverdiener, die ein Leben lang gearbeitet haben. Mit den Sozial demokraten wird eben viel möglich, was der Starrsinn der FDP bisher verhindert hat. Sie hat alles abgeblockt, was für die Beschäftigten wichtig gewesen wäre. Deshalb bedauern auch so wenige das Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag. Bald wird sich der Koalitionsvertrag im Gesetzblatt niederschlagen. Dann können wir uns auf die Schultern klopfen. Denn dieser Koalitionsvertrag Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 wäre ohne uns nicht möglich gewesen. Er ist nämlich nur deshalb so arbeitnehmerfreundlich, weil es viele Gemeinsamkeiten in der Sozialpolitik gegeben hat. Die Gemeinsamkeiten gab es nur, weil das Wahlprogramm der Union eine arbeitnehmerfreundliche Handschrift getragen hat. Diese Handschrift konnte das Wahlprogramm nur prägen, weil es entsprechende Parteitagsbeschlüsse gegeben hat – vor allem den Beschluss von „Leipzig 2011“ zu Lohnuntergrenze und Equal Pay. Diesen Beschluss wiederum hat es nur gegeben, weil wir den Antrag dazu gestellt haben und weil unsere Kampagne „Weil Arbeit WERTvoll ist…“ es zum Parteitag geschafft hat. Und unsere Kampagne hat es nur deshalb zum Parteitag geschafft, weil so viele CDA-Kreisverbände in der CDU für unseren Antrag geworben haben! Es hat also mit der CDA zu tun, dass im Koalitionsvertrag so viel für die „kleinen Leute“ steht. Das zeigt einmal mehr: Wir werden in unserer Mutterpartei und überhaupt in der deutschen Politik gebraucht. Und wir sind da! In den Koalitionsverhandlungen haben vier CDA-Vorstandsmitglieder in den Arbeitsgruppen „Arbeit und Soziales“ sowie „Gesundheit und Pflege“ mitverhandelt. Hinzu kommen in den anderen AGs viele weitere aus der Arbeitnehmergruppe der Bundestagsfraktion. Fast 100 CDA- und CSA-Mitglieder haben im Bundestag Sitz und Stimme. Wir Christlich-Sozialen sind in Partei und Parlament gut aufgestellt – und wollen in der neuen Legislaturperiode für die Beschäftigten und ihre Familien viel erreichen. Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen! Ein fröhliches Weihnachtsfest und ein frohes neues Jahr wünscht Karl-Josef Laumann Ich freue mich darauf, als Bevollmächtigter der Bundesregierung für Pflege und Patienten meinen Beitrag dazu zu leisten, dass unsere christlich-soziale Denke weiterhin die Sozialpolitik in diesem Land mitprägt. 3 inHaLtSvErzEiCHniS Cda aKtuELL auS PoLitiK und gESELLSCHaFt titEL Cda: Egbert Biermann bei IG BCE wiedergewählt S. 6 der Koalitionsvertrag von union und SPd: Das plant die große Koalition S. 10 Cda-tagung in recklinghausen: 100 Christlich-Soziale diskutierten über Kommunalpolitik S. 21 Cda: Nachlese zur Bundestagswahl Cdaler am verhandlungstisch: Was den Christlich-Sozialen wichtig war S. 13 Karsten Matthis: Seminare zur Kommunalpolitik S. 7 56 inHaLtS diE aKtuELLE z S. 22 Stimmen zum Koalitionsvertrag: Die Vorhaben bei Arbeitsschutz und Leiharbeit S. 19 iMPrESSuM Herausgeber CDA Deutschlands Zinnowitzer Str. 1 10115 Berlin redaktion Anselm Kipp Telefon: 030/922511-194 Telefax: 030/922511-2194 [email protected] 4 verlag CDA-Verlagsgesellschaft mbH, Berlin gestaltung iconate Gesellschaft für Kommunikation und Medien mbH www.iconate.de anzeigen Telefon: 030/92 25 11-195 E-Mail: [email protected] Website: www.soziale-ordnung.de Die Ausgaben erscheinen in unregelmäßigen Abständen. Namensartikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Preis Abonnement: 25,60 €, der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Derzeit gültige Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2013. druck Heider Druck GmbH, Bergisch Gladbach Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Inhaltsverzeichnis Meinung und Debatte CDA intern Die aktuelle Zahl 56 Martin Kamp: „Sexarbeit“ ist menschenunwürdig! S. 23 Dennis Radtke: Die JU muss soziale Sensibilität zeigen S. 24 Axel Knoerig: Mehr Schutz vor Spähangriffen Titelfoto Friedhelm Windmüller Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 CDA Hamburg: Diskussion mit Regina Görner S. 29 Junge CDA Wuppertal: Spielplatzfest in Elberfeld S. 30 SO! einer: Salih Tahusoglu S. 31 S. 25 Christian Bäumler: Bildungsfreistellung auch in BadenWürttemberg S.27 Mitgliederservice Telefon: 030/92 25 11-120 Telefax: 030/92 25 11-2110 E-Mail: [email protected] CDA Dortmund: Miksch erhielt „Eisernen Amboss“ S. 28 Fotonachweis: jeweils ausgewiesen Die große Resonanz hat alle überrascht: Gleich 56 junge Leute haben sich um einen Platz in der CDA-Talentschmiede 2014 beworben. Nach den Auswahlgesprächen im November starten nun 20 CDA-Talente in das Seminarprogramm. Der Startschuss fällt am 28. Februar: Dann beginnt das erste Schulungswochenende im Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter (AZK). Bei einem zweiten Treffen Ende Mai nimmt der CDA-Bundesvorsitzende Karl-Josef Laumann sich Zeit für den CDA-Nachwuchs: Geplant ist ein gemeinsamer Grillabend am Rhein. Neben der Talentschmiede findet nun noch ein „CDA-Nachwuchstag“ im Herbst statt, zu dem alle Mitglieder der Jungen CDA eingeladen werden. Angeboten werden Vorträge zu aktuellen politischen Themen und eine kleine „Messe“, auf der sich Arbeitnehmerverbände und Gewerkschaften vorstellen. Ziel ist es, den CDA-Nachwuchs untereinander zu vernetzen – und Kontakte zu anderen Organisationen herzustellen. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Texte redaktionell zu überarbeiten und zu kürzen. 5 Cda aKtuELL Cda SiEgEn-wittgEnStEin Cda roswith-oerter-Preis verliehen Egbert biermann bei der ig bCE wiedergewählt Der CDA-Kreisvorsitzende Hartmut Steuber (rechts) mit der Laudatorin Christine Lieberknecht (3. von rechts), dem Preisträger Mark Georg, Elke Hannack (links) und weiteren Gästen (Quelle: CDA Siegen-Wittgenstein). Der Arbeitnehmerpreis der CDA SiegenWittgenstein ging in diesem Jahr an die Maschinenfabrik Georg in Kreuztal. Die nach Roswith Oerter benannte Auszeichnung wird jährlich an Unternehmen verliehen, in denen in besonderer Weise ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Betriebsführung und Belegschaft gepflegt wird. Die Laudatio hielt die thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Zu Gast beim CDA-Kreisvorsitzenden Hartmut Steuber war unter anderem auch Elke Hannack, die stellvertretende Vorsitzende von DGB und CDA. Egbert Biermann bleibt im Hauptvorstand der IG BCE (Quelle: IG BCE/Jesco Denzel). CDA-Vorstandsmitglied Egbert Biermann bleibt Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG BCE. Er erhielt von den Delegierten des Gewerkschaftskongresses in Hannover 77 Prozent der abgegebenen Stimmen. Cda SaCHSEn wahlkampf-Seminar in Schwarzenberg Cda rudolf Henke bleibt vorsitzender des Marburger bundes Der CDU-Bundestagsabgeordnete Rudolf Henke ist erneut zum Vorsitzenden der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund gewählt worden. Henke ist Mitglied im CDA-Landesvorstand von NordrheinWestfalen. 6 Landeschef Alexander Krauß (rechts) und sein Vize Wolfgang Schmidt konnten 15 Gäste zu ihrem Wahlkampfseminar in Schwarzenberg im Erzgebirge begrüßen (Quelle: CDA). Der Dokumentarfilm „Auf dem Weg zur Schule“ begleitet Kinder, die einen langen und gefährlichen Schulweg meistern (Quelle: Promo/Entertainment-Kombinat). Cda-FiLMtiPP wenn der Schulweg gefährlich ist Im Kino läuft seit einigen Wochen ein unterhaltsamer Dokumentarfilm über die Bildungschancen von Kindern weltweit. Im Pressetext heißt es: Was für viele Kinder ganz normal ist, bedeutet für manche ein echtes Abenteuer: der Weg zur Schule. Ob gefährlich nah an einer Elefantenherde vorbei, über steinige Gebirgspfade, durch unwegsame Flusstäler oder mit dem Pferd durch die Weite Patagoniens – Jackson (11) aus Kenia, Zahira (12) aus Marokko, Samuel (13) aus Indien und Carlito (11) aus Argentinien haben eines gemeinsam: Ihr Schulweg ist sehr lang und gefahrvoll, doch ihre Lust am Leben und am Lernen ist größer. Sie wissen alle, welches Privileg ihre Ausbildung ist – und doch sind sie auch ganz normale Kinder, die Spaß haben wollen. Weitere Infos unter www.aufdemwegzurschule. senator.de und www.facebook.com/ wegzurschule.film. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Cda intErn naCHLESE zur bundEStagSwaHL: Die Union ist bei Arbeitern erste Wahl die bundestagswahl am 22. September war für Cdu/CSu und angela Merkel ein riesenerfolg: die union erhielt mehr als 41 Prozent der Stimmen. in Politik und Medien war man sich einig: das gute Ergebnis hat viel damit zu tun, dass die union im wahlkampf auch auf soziale themen gesetzt hat. Kein Wunder, dass CDU und CSU bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern so gut abgeschnitten haben wie noch nie. Das zeigt eine Analyse, die Anselm Tiggemann (Referent der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) und Jan Woestmann (Praktikant CDA-Hauptgeschäftsstelle) zusammengetragen haben (Quellen: veröffentlichte Zahlen von infratest dimap, Forschungsgruppe Wahlen). Zum zweiten Mal nach 2009 haben die Unionsparteien bei Arbeitern besser Fast 100 Christlich-Soziale im neuen bundestag 72 CDA-Mitglieder haben Sitz und Stimme im Deutschen Bundestag. Darunter sind sechs Mitglieder des Bundesvorstands: Ralf Brauksiepe, Axel Knoerig, Karl Schiewerling, Peter Weiß, Heinz Wiese und Matthias Zimmer. Hinzu kommen weitere Funktionsträger aus Landes- und Bezirksverbänden wie Elisabeth Winkelmeier-Becker, Rudolf Henke und Gabriele Schmidt. Die bayerische Schwestervereinigung CSA ist mit 25 Köpfen im Berliner Reichstagsgebäude vertreten. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 abgeschnitten als die SPD. 35 Prozent machten bei CDU und CSU ihr Kreuzchen, nur 27 Prozent gaben den Sozialdemokraten ihre Stimme, 13 Prozent wählten die Linkspartei, 4 Prozent die Grünen. Die Angestellten wählten zu 40 Prozent christ- und zu 26 Prozent sozialdemokratisch. Bei den Beamten war der Vorsprung für die Union mit 45 zu 27 Prozent noch größer. Jeder zweite Selbstständige und Rentner sowie fast jeder dritte Auszubildende entschied sich für CDU oder CSU. Nur bei den Arbeitslosen schnitt die SPD ein wenig besser ab als die Union (SPD: 26 Prozent, Union: 24 Prozent). zent gaben an, angemessene Löhne und Arbeitsbedingungen seinen für ihre Wahlentscheidung sehr wichtig. Gleich viele sagten, eine gute Absicherung im Alter spiele für ihre parteipolitische Präferenz eine große Rolle. Ergo: Es war mit wahlentscheidend, dass die Union diese CDA-Themen in ihr Programm aufgenommen hat. Das gilt besonders für das Plädoyer für einen Mindestlohn: Laut einer Befragung stimmten 74 Prozent der Wählerinnen und Wähler der Union der Forderung nach einem Mindestlohn zu. Jedes dritte gewerkschaftsmitglied wählte die union neues KaS-buch zu christlichsozialen themen erschienen Die SPD bleibt unter Gewerkschaftsmitgliedern stärkste Partei (36 Prozent), die Union ist zweitstärkste Kraft: Beinahe jedes dritte Gewerkschaftsmitglied wählte CDU oder CSU (32 Prozent). Die Linkspartei erhielt hier 11 Prozent, die Grünen 8. Bemerkenswert: Der Stimmenanteil der Union in dieser Gruppe ist um stattliche 7,4 Prozentpunkte angewachsen. Bei der Konrad-Adenauer-Stiftung wurde ein neuer Band über die „Zukunft der Arbeit“ veröffentlicht. Herausgeber sind Michael Thielen und Matthias Zimmer. Zu den Autoren zählen unter anderem Karl-Josef Laumann und Christian Bäumler. Das Buch kann auf der Internetseite der KAS (www.kas.de) bestellt werden. die unions-wähler wollen einen Mindestlohn Dass CDU und CSU mit den Inhalten des Wahlprogramms richtig lagen, das zeigt die Auswertung der Sachkompetenzen, die die Wählerinnen und Wähler den Parteien zuschreiben. Geht es um Arbeitsplätze, billigen 51 Prozent der Befragten der Union Kompetenz zu – das sind 14 Prozentpunkte mehr als 2009. 57 Pro- Die Zukunft der Arbeit – Christlich-Soziale Perspektiven, Michael Thielen und Matthias Zimmer, 2013, KonradAdenauer-Stiftung e.V., Sankt Augustin/Berlin 7 TITEL CDA: Gut vertreten in der neuen Bundesregierung Laumann wird Bevollmächtigter für Pflege und Patienten Nicht nur der Koalitionsvertrag steht – auch das Team, mit dem Bundeskanzlerin Angela Merkel das Land in den kommenden vier Jahren regieren will. Der bisherige CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe übernimmt das Gesundheitsministerium – und wird dort vom CDA-Bundesvorsitzenden KarlJosef Laumann unterstützt. Der wird Bevollmächtigter der Bundesregierung für Pflege und Patienten. „Die Patienten und Pflegebedürftigen brauchen in der Bundesregierung ein offenes Ohr und eine tatkräftige Hand“, sagte Laumann zu seiner neuen Aufgabe. Ralf Brauksiepe auf der CDA-Bundestagung 2013 in Münster (Quelle: CDA/Friedhelm Windmüller) Peter Altmaier (Quelle: BMU/Foto: Christian Doppelgatz/KUXMA) Der CDA-Vize bleibt ihr Parlamentarischer Staatssekretär. Maria Böhmer, bisher Integrationsstaatsministerin, wird Staatsministerin im Auswärtigen Amt, die stellvertretende CDU/CSUFraktionsvorsitzende Ingrid Fischbach wird Parlamentarische Staatssekretärin bei Gesundheitsminister Gröhe. Hans-Joachim Fuchtel wechselt als Parlamentarischer Staatssekretär Ursula von der Leyen bei der CDA-Rententagung 2012 (Quelle: CDA/Friedhelm Wind müller). Karl-Josef Laumann wechselt von Düsseldorf nach Berlin (Quelle: CDA/CDU NRW). Auch in der Ministerriege sind einige CDA-Mitglieder vertreten: Peter Altmaier bekommt den einflussreichen Posten des Kanzleramtsministers, Ursula von der Leyen wird Verteidigungsministerin. Mit ihr wechselt auch Ralf Brauksiepe das Ressort: 8 vom Arbeits- ins Entwicklungshilfeministerium. CDU/CSU-Fraktionsvize Michael Meister übernimmt dieselbe Funktion bei Finanzminister Wolfgang Schäuble. Hermann Gröhe (Quelle: CDU/Laurence Chaperon) Und Peter Tauber wird neuer CDUGeneralsekretär. Auch er gehört der CDA an. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 TITEL Überblick über den Koalitionsvertrag Das plant die große Koalition Geht es nach der neuen Koalition in Berlin, wird sich in der Sozialpolitik in den kommenden Monaten und Jahren vieles ändern. Der Koalitionsvertrag enthält viele Vorhaben, für die die CDA im Wahlkampf gestritten hat. Auf den folgenden Seiten stellt die SO! die wichtigsten Vorhaben in der Arbeitsmarkt-, Gesundheits- und Pflegepolitik vor. Den Text des Koalitionsvertrags und eine noch ausführlichere Auswertung aus Sicht der CDA findet man auf der Internetseite www.cdabund.de. I. Politik für gute Arbeit und anständige Löhne Arbeit hat Würde, die sich vor allem in angemessener und gerechter Bezahlung sowie guten Arbeitsbedingungen zeigt: Aus diesem christlichsozialen Credo ergeben sich unsere Ansprüche an eine gute Politik für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Koalition hat im Koalitionsvertrag viele Vorhaben verankert, die Wert und Würde der Arbeit sichern. Sie will die Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen erleichtern sowie den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen stoppen. Außerdem plant sie, einen Mindestlohn einzuführen. Die Einigung darauf wäre nicht möglich gewesen, wenn die CDA nicht in der CDU den Boden für eine Positionierung pro Mindestlohn bereitet hätte – vor allem durch die CDA-Kampagne „Weil Arbeit WERTvoll ist…“ im Jahr 2011. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Deutschland bekommt einen robusten Mindestlohn Union und SPD haben sich darauf verständigt, zum 1. Januar 2015 einen allgemeinen verbindlichen Mindestlohn einzuführen. Die Höhe soll 8,50 Euro betragen. Bis Ende 2016 soll davon noch auf der Grundlage von Tarifverträgen abgewichen werden können (repräsentative Tarifverträge auf Branchenebene), ab dem 1. Januar 2017 gelten die 8,50 Euro für alle. Künftige Anpassungen (erstmals mit Wirkung zum 1. Januar 2018) sollen auf Vorschlag einer Mindestlohnkommission durch Rechtsverordnung vorgenommen werden. Der Kommission sollen je drei Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden sowie ein neutraler Vorsitzender angehören. Zudem sollen beide Seiten je einen Wissenschaftler ohne Stimmrecht vorschlagen können. Die Tarifautonomie wird gestärkt Die Erfolgsgeschichte allgemein verbindlicher Branchenmindestlöhne wird fortgeschrieben. Das Arbeitnehmerentsendegesetz wird für alle Branchen geöffnet. Zudem soll es in Zukunft einfacher möglich sein, Tarifverträge für allgemein verbindlich zu erklären – nämlich dann, wenn ein besonderes öffentliches Interesse vorliegt. Voraussetzung für eine AVE wäre dann nicht mehr, dass die tarifgebundenen Arbeitgeber mindestens 50 Prozent der unter den Geltungsbereich des Tarifvertrages fallenden Arbeit- nehmer beschäftigen. Die Neuregelung schützt die Arbeitnehmer und wirkt der Tarifflucht der Arbeitgeber entgegen. Dem Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen wird ein Riegel vorgeschoben In der Leiharbeit soll wieder eine Überlassungshöchstdauer gelten – und zwar 18 Monate (Abweichungen davon nur auf Grundlage von Tarifverträgen). Die Koalitionspartner sind sich einig, dass spätestens nach neun Monaten für gleiche Arbeit am gleichen Ort das gleiche Geld gezahlt werden soll (Equal Pay). Leihbeschäftigte sollen nicht als Streikbrecher eingesetzt werden können. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit soll mehr und besser kontrollieren, um rechtswidrige Werkverträge aufzudecken. Die Informations- und Unterrichtungsrechte des Betriebsrates in diesem Bereich sollen konkretisiert werden. Scheinwerkverträge und verdeckte Arbeitnehmerüberlassung sollen sanktioniert werden. Bund, Länder und Sozialpartner schmieden eine „Allianz für Ausund Weiterbildung“ Die Koalition will den Ausbildungspakt mit Ländern und Sozialpartnern ausbauen und eine „Allianz für Ausund Weiterbildung“ schmieden. In diesem Rahmen soll eine Ausbildungsgarantie umgesetzt werden: Jugendliche mit Startschwierigkeiten sollen 9 TITEL auf ihrem Weg in den Job besser unterstützt werden. Ein Schwerpunkt der Allianz wird die Einbindung von jungen Menschen mit Behinderung. II. Würdig leben im Alter Wer ein Leben lang gearbeitet und Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt hat, darf im Alter nicht auf Sozialhilfe angewiesen sein. Und: Wer krank und dadurch arbeitsunfähig wird, darf deshalb nicht arm werden und bleiben. Diese beiden zentralen rentenpolitischen Forderungen der CDA werden durch den Koalitionsvertrag umgesetzt. Die solidarische Lebensleistungs rente kommt Wer 40 Jahre Rentenbeiträge gezahlt hat, aber dennoch nur über ein Alterseinkommen von weniger als 30 Entgeltpunkten verfügt, soll seine Rente aufgestockt bekommen – auf bis zu 850 Euro, sofern er sonst über keine Mittel verfügt. Vor allem Geringverdiener profitieren von der solidarischen Lebensleistungsrente, die voraussichtlich bis 2017 eingeführt wird. Bis 2023 soll eine Übergangsregelung gelten; demnach reichen 35 Beitragsjahre. Bis zu fünf Jahre Arbeitslosigkeit werden wie Beitragsjahre behandelt. Später soll eine zusätzliche Altersvorsorge Voraussetzung für den Anspruch auf die solidarische Lebensleistungsrente sein. Der Erwerbsminderungsschutz wird verbessert Die Zurechnungszeit in der Erwerbsminderungsrente wird zum 1. Juli 2014 um zwei Jahre erhöht. Das 10 heißt, wenn jemand krank wird und nicht mehr arbeiten kann, wird bei der Rentenberechnung künftig so getan, als ob er bis zum Alter von 62 (derzeit: bis 60) gearbeitet hätte. Das macht für einen Durchschnittsverdiener, der invalide wird, gut 40 bis 50 Euro Rente pro Monat aus (Quelle: Rische, RV aktuell 1/2012). Die Anrechnung der Kindererziehungszeiten wird ausgeweitet Pro Kind bekommen Mütter bzw. Väter drei Entgeltpunkte bei der Rente gutgeschrieben – wenn die Kinder ab 1992 geboren sind. Für vor 1992 geborene Kinder gibt es nur einen Entgeltpunkt. Die Koalition will diese Gerechtigkeitslücke schließen – durch die Berücksichtigung eines weiteren Entgeltpunktes für vor 1992 geborene Kinder ab dem 1. Juli 2014. Der flexible Ausstieg aus dem Berufsleben wird erleichtert Die Koalition will den rechtlichen Rahmen für flexible Übergänge vom Erwerbsleben in den Ruhestand verbessern – zum Beispiel dadurch, dass man einfacher Rente und Arbeitseinkommen miteinander verbinden kann. Mit 45 Beitragsjahren (einschließlich Zeiten der Arbeitslosigkeit) soll man künftig mit dem vollendeten 63. Lebensjahr abschlagfrei in Rente gehen können. Schrittweise – parallel zur Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 – soll das Zugangsalter für diese abschlagfreie Rente von 63 auf 65 angehoben werden. III. Gut versorgt bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit Union und SPD stellen die Weichen für eine sichere und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung – ob ambulant oder stationär, beim Hausarzt, Facharzt oder im Krankenhaus. Auch in der Pflegepolitik setzt die Koalition neue Maßstäbe. Die Leistungen sollen erheblich ausgeweitet werden. Bei der Entscheidung, wer in welchem Maße pflegebedürftig ist (und Geld aus der Pflegekasse bekommt), sollen künftig beispielsweise Demenz und psychische Beeinträchtigungen eine größere Rolle spielen. Mit einer Neuordnung der Pflegeausbildung und neuen Angeboten für pflegende Angehörige will die Koalition die Rahmenbedingungen für Pflege verbessern. Gesetzlich Versicherte bekommen schneller einen Facharzttermin Eine zentrale „Terminservicestelle“ bei der Kassenärztlichen Vereinigung soll eingerichtet werden. Sie soll gesetzlich Versicherten bei einer Überweisung innerhalb einer Woche einen Behandlungstermin beim Facharzt vermitteln. Der Termin muss innerhalb einer Frist von vier Wochen liegen. Gelingt es nicht, dem Versicherten in dieser Zeitspanne eine Visite zu ermöglichen, soll ihm eine ambulante Behandlung in einem Krankenhaus angeboten werden. Monatelange Wartezeiten sollen dann auch für gesetzlich Versicherte der Vergangenheit angehören. Die medizinische Versorgung in bisher unterversorgten Gebieten wird verbessert Viele Gebiete in Deutschland, insbesondere im ländlichen Raum, sind medizinisch unterversorgt, weil zu we- Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 titEL nige Ärztinnen und Ärzte in erreichbarer Nähe praktizieren. Die Koalition will das ändern. Sie setzt vor allem darauf, Bürokratie bei der Niederlassung abzubauen und die Regelungen für die Zulassung flexibler zu gestalten. individuelle zusatzbeiträge lösen die „Kleine Kopfpauschale“ ab Reicht das Geld aus dem Gesundheitsfonds nicht, müssen die Krankenkassen nach bisheriger Rechtslage einen pauschalen einkommensunabhängigen Zusatzbeitrag erheben; in einigen Jahren wären solche Pauschalen wohl bei vielen Kassen fällig gewesen. Die Koalition will nun, dass die Kassen die Zusatzbeiträge prozentual statt pauschal erheben. Die „Kleine Kopfpauschale“ hat also ausgedient, der Zusatzbeitrag wird ggf. individuell, also am Einkommen orientiert erhoben. demenzkranke erhalten passgenauere Pflegeleistungen Seit Jahren herrscht in Politik und Fachwelt Einigkeit, dass der Pflegebedürftigkeitsbegriff im Sozialgesetzbuch XI „zu eng“ ist. Er orientiert sich beispielsweise zu wenig an sozialen Bedürfnissen, wie Anleitung, Kommunikation oder emotionale Betreuung. Deshalb soll ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt werden, verbunden mit fünf (statt bisher drei) Pflegestufen. Ein Expertenentwurf dazu liegt bereits vor. Die Koalition will die Einführung nun schnellstmöglich umsetzen. Das hilft zum Beispiel Menschen mit Demenzerkrankungen, weil sie dann passgenauere Leistungen für ihre Bedürfnisse erhalten können. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Pflegende angehörige werden mehr unterstützt Wer aufgrund einer plötzlich entstehenden Situation die Pflege eines Angehörigen (neu) organisieren muss, kann eine zehntägige Auszeit vom Job (Pflegezeit) nehmen. Sie wird künftig mit einer Lohnersatzleistung verbunden. Die Regelungen zu Pflegezeit und Familienpflegezeit sollen in einem Gesetz zusammengefasst und mit einem Rechtsanspruch verbunden werden. Ein Pflege-vorsorgefonds wird eingerichtet Der Beitrag zur Pflegeversicherung wird bis zum Ende der Legislaturperiode schrittweise um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Gründ sind die demografische Entwicklung und der geplante (qualitative und quantitative) Ausbau der Pflegeleistungen (Dynamisierung, zusätzliche Leistungen nach dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff). Die Mittel aus 0,1 Prozentpunkten der Erhöhung sollen genutzt werden, um einen PflegeVorsorgefonds einzurichten (diese Forderung hatte bereits die CDA-Bundestagung 2011 beschlossen). Er dient der Abfederung künftiger Beitragserhöhungen. iv. gesundheitsschonend arbeiten, im Job fit bleiben Vor einem Jahr hat der CDA-Arbeitskreis „Humanisierung der Arbeit“ Handlungsempfehlungen und einen Forderungskatalog zur Vermenschlichung der Arbeitswelt vorgelegt. Im Abschlussbericht wird unter anderem mehr Kontrolle der Arbeitsschutzvorschriften und ein besserer Schutz der Psyche im Job gefordert. Viele der Vorschläge finden sich im Koalitionsvertrag wieder. die betriebliche gesundheitsförderung wird ausgebaut Arbeitsschutz und betriebliche Gesundheitsförderung sollen enger verzahnt werden. In einem Präventionsgesetz 11 TITEL wird schwerpunktmäßig die Gesundheitsförderung in „Lebenswelten“ (wie Betrieb oder Pflegeheim) geregelt. In den Betrieben sollen in Kooperation mit den Krankenkassen mehr Gesundheitszirkel entstehen. Der Schutz vor Überbelastungen der Psyche im Job wird verbessert Experten sind sich einig: Die Belastung der Psyche in der Arbeitswelt ist gestiegen. Immer mehr Menschen werden aufgrund von psychischen Störungen erwerbsunfähig. Eine Hauptursache ist laut Studien schädlicher Stress und Druck im Job. Die Koalition will auf dieses Problem einen Schwerpunkt ihrer Arbeitsschutzpolitik legen. Sie setzt beispielsweise auf eine bessere Kontrolle der Aufsichtsbehörden im Arbeitsschutz und will dafür sorgen, dass in allen Arbeitsschutzvorschriften der Schutz auch der psychischen Gesundheit explizit als Ziel genannt wird. Angekündigt wird zudem eine wissenschaftliche Analyse über Arten, Verbreitung und Wirkung von psychischen Belastungen in der Arbeitswelt; auf dieser Basis sollen dann weitere Schritte beraten werden – ggf. auch eine Verordnung zum Schutz vor psychischen Erkrankungen. V. Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen mit dem Beruf zu vereinbaren, stellt viele Arbeitnehmer vor Herausforderungen. In der vergangenen Wahlperiode hat die CDU-geführte Bundesregierung den Kita-Ausbau massiv unterstützt. Nun plant die Koalition weitere Verbesserungen für Familien – neben den Leistungen für pflegende Angehörige (siehe oben). 12 Ein „Rückkehrrecht“ bei Teilzeit wird eingeführt Wer seine Arbeitszeit zu Gunsten von Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen reduziert, soll einen Anspruch erhalten, später zum vorherigen Umfang der Arbeitszeit zurückzukehren. Dieser Anspruch auf befristete Teilzeitarbeit mit „Rückkehrrecht“ wird im Arbeitsrecht verankert. ischen Union und anderen Ländern aufzunehmen. Das heißt: Wer ausbeuterische Kinderarbeit duldet, darf kein bevorzugter Handelspartner der EU werden – eine Forderung, die die CDA schon seit Langem vertritt. Zudem heißt es: „Kinder brauchen Nahrung, Bildung und medizinische Versorgung. Wir unterstützen alle Bemühungen, dass sie nicht als Arbeits- und Sexsklaven oder als Soldaten missbraucht werden.“ Die Elternzeit wird flexibler Bisher galt: Elternzeit kann man in den ersten drei Lebensjahren des Kindes nehmen – oder bis zu zwölf Monate (von den maximal 36) zwischen dem 3. und 8. Lebensjahr mit dem Nachwuchs verbringen. Künftig sollen es sogar 24 Monate sein. Der Arbeitgeber muss dieser Zeitplanung auch nicht mehr zustimmen; es reicht künftig, wenn Mama oder Papa ihre Elternzeitpläne rechtzeitig („nach angemessener vorheriger Anmeldung“) beim Chef kundtun. VI. Weltweit mehr Gerechtigkeit schaffen Christlich-Soziale engagieren sich nicht nur für Beschäftigte und ihre Familien im eigenen Land. Vielmehr haben sie immer auch die Menschen in der „Einen Welt“ im Blick und kämpfen gegen Kinderarbeit, Menschenhandel und Ausbeutung. Keine Kinderarbeit – Voraussetzung für Handelsabkommen CDU/CSU und SPD treten dafür ein, die Beachtung von Menschenrechten und ILO-Kernarbeitsnormen in Handelsabkommen zwischen der Europä- Menschenhandel und Zwangs prostitution werden bekämpft Die Koalition will Menschenhandel und Zwangsprostitution bekämpfen – und damit vor allem die Fehlentwicklungen korrigieren, die durch die rot-grüne Liberalisierung des Prostitutionsrechts 2002 ausgelöst worden sind. Kontrollen sollen verstärkt, Täter härter bestraft werden. Dabei will man nicht nur gegen die Menschenhändler vorgehen – sondern auch gegen diejenigen, die die Zwangslage der Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution wissentlich und willentlich ausnutzen. Mehr Druck bei der Finanztransaktionssteuer Schon in der vergangenen Wahlperiode hat sich die Bundesregierung im Rahmen einer „Verstärkten Zusammenarbeit“ einiger EU-Länder für die Finanztransaktionssteuer starkgemacht. Die neue Koalition will ihre Einführung forcieren. Damit werden Exzesse an den Finanzmärkten eingedämmt, unter denen die Ärmsten, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern, am meisten leiden. Die Koalition strebt eine Steuer mit breiter Bemessungsgrundlage und niedrigem Steuersatz an. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 TITEL Berichte aus den Koalitionsverhandlungen Was den Christlich-Sozialen am Verhandlungstisch wichtig war Bei den Koalitionsverhandlungen saßen viele Politikerinnen und Politiker aus Reihen der CDA und der Fraktions-Arbeitnehmergruppe mit am Tisch. Hier berichten sie, welche Themen ihnen dabei besonders am Herzen lagen. Uwe Schummer (Foto: Swen Siewert / Quelle: Büro Schummer MdB) Uwe Schummer CDU-Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSUBundestagsfraktion Die berufliche Bildung nach dem dualen System ist in Deutschland unterbewertet. Deshalb war mir wichtig, dass für den Übergang von der Schule in den Beruf ein schlüssiges Instrumentarium geschaffen wird. An dem Kapitel berufliche Bildung im Koalitionsvertrag habe ich federführend mitgewirkt. Im Kern geht es um einen Dreiklang: Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 So soll die erweiterte und vertiefte Berufsorientierung an allen Schulen flächendeckend umgesetzt werden – mit Potenzialanalyse, der Erkundung von Berufsfeldern, mit Praktika und, wenn personaler Hilfebedarf notwendig ist, auch mit dem Instrument der assistierten Ausbildung. Wir wollen keine neuen Modelle, wir wollen endlich die obligatorische Verpflichtung für einen zielsicheren Übergang des Schülers in Beruf oder Studium. Diese Bildungsketten legen wir von den Förderschulen bis zu den Gymnasien. Dies würde einen zusätzlichen Finanzaufwand von 1,8 Milliarden Euro bedeuten. Den bisherigen Ausbildungspakt zwischen Bund, Ländern und Wirtschaft wollen wir zu einer Allianz für Ausund Weiterbildung fortentwickeln. So sollen die Gewerkschaften eingebunden werden, da sie als Sozialpartner gemeinsam mit den Arbeitgebern für die Entwicklung von Berufsbildern und Prüfungsordnungen zuständig sind. Außerdem regeln sie die Konditionen in den Ausbildungsverhältnissen. Bei der Zielbestimmung geht es, anders als beim bisherigen Ausbildungspakt, nicht mehr um die Anwerbung von neuen Ausbildungsplätzen, sondern um die Umsetzung einer Ausbildungsgarantie für jeden Schulabgänger, der ausbildungsfähig und ausbildungswillig ist. Vier Monate nach der Schulentlassung wollen wir Jugendliche, die nicht vermittelt wurden, ein angemessenes Qualifizierungsangebot anbieten. Die Allianz soll Instrumente wie ausbildungsbegleitende Hilfen, Einstiegspraktika und assistierte Ausbildung so einsetzen, dass über kommunale Jugendberufsbüros der noch suchende Jugendliche mit der Qualifizierung zusammengeführt wird. Unsere Grundmelodie: Jeder wird gebraucht, jedem seine Chance. Karl-Josef Laumann (Quelle: CDA) Karl-Josef Laumann Bundesvorsitzender der CDA Wer kennt das nicht? Da wird man vom Hausarzt an einen Facharzt überwiesen – und wartet und wartet und wartet… Damit soll nun Schluss sein: Gesetzlich Versicherte sollen schneller als bisher Facharzttermine bekommen – nämlich innerhalb von vier Wochen. Das ist nur ein Punkt, auf den wir uns in den Koalitionsverhandlungen verständigt haben. Ein weiteres wichtiges Ergeb- 13 TITEL nis: Die „kleine Kopfpauschale“ wird durch einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag ersetzt. Damit verhindern wir, dass Kassen durch pauschale Zusatzbeiträge Menschen mit geringem Einkommen überproportional belasten, wenn das Geld aus dem Gesundheitsfonds nicht reicht. Und wir wollen die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum verbessern – denn jeder braucht gute Mediziner in seiner Nähe. Daher wollen wir Bürokratie bei der Niederlassung abbauen. Schon in der vergangenen Wahlperiode haben wir die Leistungen der Pflegeversicherung für Demenzkranke ausgeweitet. Nun wollen wir die „Pflegebedürftigkeit“ neu regeln – mit fünf statt bislang drei Pflegestufen. Dabei es ist klar: Pflegebedürftigkeit hängt nicht nur mit körperlicher Hinfälligkeit zusammen. Auch soziale Bedürfnisse, das heißt, Anleitung, Kommunikation und emotionale Betreuung, sind wichtig. Das soll sich im neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff widerspiegeln. Vor allem für Ausweitung und Dynamisierung der Pflegeleistungen soll der Pflegebeitrag schrittweise um 0,5 Prozentpunkte steigen. Ein Teil der zusätzlichen Einnahmen dient dazu, in der Pflegeversicherung Geld anzusparen. Damit will man erreichen, dass die Pflegebeiträge in der Zukunft nicht so stark steigen müssen, wenn weniger Beitragszahlern mehr Pflegebedürftige gegenüberstehen. Pflegende Angehörige wollen wir durch eine zehntägige Auszeit vom Job – die mit einer Lohnersatzleistung verbunden ist – unterstützen. Entbürokratisierung in der Pflege und Neuordnung der Pflegeausbildung runden unser Paket für eine bessere Pflege ab. 14 Karl Schiewerling (Quelle: Büro Schiewerling). trags für heute und morgen geschaffen hat. Für mich persönlich sind zudem zwei weitere Punkte wichtig: 1. Bekenntnis und Stärkung der Selbstverwaltung der Sozialkassen. Für mich ein tragendes Element im christlich-sozialen Menschenbild: Selbstverantwortung tragen! 2. Der klare Auftrag, den Teufelskreislauf der so genannten vererbenden Sozialhilfe aufzubrechen. Kinder müssen raus aus der Spirale „Stütze statt Erwerbsleben“ ihrer Eltern und Großeltern. Auch unserer Kanzlerin Angela Merkel ist dies ein Herzensanliegen. Karl Schiewerling CDU-Bundestagsabgeordneter und CDA-Bundesvorstandsmitglied Es ist mehr als „nur“ unsere Handschrift! Das ist mein Fazit der Koalitionsverhandlungen und des Vertrags aus Sicht unserer CDA. Gerade am Tisch in der Verhandlungsgruppe „Arbeit und Soziales“ haben wir etliches erreicht, was deutlich den Markenkern „christ-sozial“ trägt. Der Mindestlohn zum Beispiel. Eine alte Forderung der CDA wird Realität, auch wenn andere dafür im Fokus der Medien standen. Mindestlohn ist klar auf unserer „Habenseite“ – zumal die Zuständigkeit durch den Einsatz der Kommission bei den Tarifpartnern bleibt. Zu mehr Fairness gehört auch, dass wir uns noch intensiver um die Benachteiligten des Arbeitsmarktes kümmern, unter anderem mit mehr Geld für Eingliederung, Begleitung und Förderung für Langzeitarbeitslose oder Menschen mit bestimmten Handicaps für den Job. Überdies sind es auch Beispiele aus der Sozialpolitik wie die Mütterrente. Sie wird für mehr Gerechtigkeit einer ganzen Generation sorgen, die mit ihrem damaligen „Ja“ zu Kindern erst die Voraussetzung für den Fortbestand des Generationenver- Peter Weiß (Foto: Claudia Thoma, Waldkirch / Quelle: Büro Weiß MdB) Peter Weiß CDU-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Der Arbeitnehmergruppe und der CDA ist immer wichtig gewesen, dass neben der „Mütterrente“ auch ein wirksamer Schutz vor künftiger Altersarmut vereinbart wird. Die Koalitionäre haben unseren Vorschlag für eine Lebensleistungsrente weitgehend übernommen. Die Ansprüche langjährig Versicherter mit sehr geringen Einkommen werden so aufgestockt, dass ihnen im Alter ein Leben ohne staatliche Unterstützung Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 TITEL möglich ist. Das ist ein Bekenntnis zu konkreter Hilfe statt zielloser Grundsatzdebatten. Die solidarische Lebensleistungsrente ist solide durch Steuermittel gegenfinanziert und soll 2017 kommen. Auch mit den vereinbarten Verbesserungen beim Erwerbsminderungsschutz und bei Rehabilitationsleistungen folgt die Koalitionsvereinbarung unseren Forderungen. Bei der jährlichen Anpassung des Reha-Budgets wird künftig neben der Lohnentwicklung auch die demografische Entwicklung zu Grunde gelegt. Leider konnten wir nicht erreichen, dass auch eine verpflichtende Altersabsicherung für Selbstständige und Minijobber in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurde. Es gilt aber die Aussage der Bundeskanzlerin, dass auch nicht verboten ist zu machen, was nicht im Vertrag steht... Elisabeth Winkelmeier-Becker (Quelle: Büro Winkelmeier-Becker MdB) Elisabeth Winkelmeier-Becker CDU-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSUBundestagsfraktion Das von Rot-Grün im Jahr 2001 verabschiedete Prostitutionsgesetz hat sein Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Ziel verfehlt. Statt den Prostituierten mehr Schutz zu bieten, hat es beste Rahmenbedingungen für Zuhälter, Menschenhändler und Freier geschaffen, die die Prostituierten – vielfach junge Frauen aus Osteuropa – ausbeuten. Zwar gibt es auch die freiwillige und selbst verantwortete Prostitution; diese soll nicht verboten werden. Zumeist sieht die Wahrheit aber anders aus: Die Frauen, die meist unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt werden, arbeiten unter besonders gesundheitsgefährdenden und entwürdigenden Bedingungen. Die Zuhälter bestimmen über Arbeitszeiten (zum Beispiel bis zu 16 Stunden), Anzahl und Auswahl der Freier, sexuelle Praktiken usw. Die polizeilichen Kontrollrechte sind dabei schwächer als zum Beispiel in einer Gaststätte. Wir haben nun eine wirksame Reform des Prostitutionsgesetzes vereinbart: Von klaren Kontrollrechten über regelmäßige, vertrauliche ärztliche Untersuchungen, Kondompflicht, Aufhebung des Weisungsrechts bis zum Verbot bestimmter Praktiken und unangemessener Werbung brauchen wir wirksame Maßnahmen. Verbesserungen im Aufenthaltsrecht und Ausstiegshilfen, aber auch eine praktikable Fassung der Strafnormen sollen den Opfern helfen und dazu beitragen, dass die Täter besser belangt werden können. Ralf Brauksiepe CDU-Bundestagsabgeordneter und stellvertretender CDA-Bundesvorsitzender In der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales lagen die Vorstellungen zwischen CDU/CSU und SPD zu Beginn weit Ralf Brauksiepe (Foto: Stella von Saldern / Quelle: Foto- und Bildstelle des Deutschen Bundestages) auseinander. Insofern freut es mich, dass wir am Ende gute Kompromisse gefunden haben. Besonders freut mich, dass der erfolgreiche Weg branchenbezogener Mindestlöhne fortgesetzt wird, indem der Anwendungsbereich des Arbeitnehmerentsendegesetzes auf alle Branchen ausgeweitet wird, die dies wünschen. Zudem sinken die Hürden für die Anwendung des Instrumentes der Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen. Neben dem Thema Mindestlohn habe ich mich in den Verhandlungen insbesondere für eine bessere Rahmensetzung in der Zeitarbeit eingesetzt. Wir haben uns darauf verständigt, die Überlassungshöchstdauer auf 18 Monate zu begrenzen. Darüber hinaus bekennen wir uns zur Verwirklichung des Equal Pay-Grundsatzes, indem im Hinblick auf die Entlohnung spätestens nach neun Monaten Zeitarbeitnehmer und Stammbelegschaft gleichgestellt sein sollen. Dies sind wichtige Beiträge dafür, dass sich die Arbeitsbedingungen weiter verbessern und die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ihre Fortsetzung finden kann. Fortsetzung S. 18 15 anzEigE Partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen CDA und R+V „Füreinander einstehen. Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten: Das entspricht nicht nur dem Subsidiaritätsprinzip – und damit einem der zentralen Prinzipien der christlichen Gesellschaftslehre –, sondern das ist auch die Grundidee von Genossenschaften. Deshalb fühlen wir Christlich-Soziale uns der Genossenschaftsidee verbunden.“ wir auch die Gelegenheit, uns Ihnen im Rahmen der CDA-Bundestagung am 25. und 26. Mai 2013 in Münster vorzustellen und mit einer Vielzahl von Delegierten interessante Gespräche zu den verschiedensten Themen der ergänzenden privaten Vorsorge sowie zu den Inhalten unserer Kooperation zu führen. Mit diesen Worten beginnt das Schreiben von Martin Kamp, Hauptgeschäftsführer der CDA Deutschlands, mit dem er den Abschluss des Kooperationsvertrages zwischen der CDA Deutschlands und der R+V Versicherungsgruppe im April 2013 bekannt gab. Seit April 2013 hat sich vieles getan, um der Kooperation das gewünschte Leben einzuhauchen. So hatten Es ist grundsätzlich festzuhalten, dass die CDA Deutschlands bei der Absicherung der großen Lebensrisiken traditionsgemäß auf die gesetzliche Sozialversicherung baut, die eine solide und ausgewogene Grundversorgung sicherstellt. Dennoch sind die Einflüsse des demografischen Wandels auch hier deutlich spürbar. So ist es wichtig, über eine ergänzende Absi- cherung nachzudenken und dies in Folge auch um zu setzen. Ein Bestandteil unserer Kooperation ist, Ihnen als Mitglied der CDA Deutschlands sowie Ihren Angehörigen sinnvolle Lösungsmöglichkeiten für eine ergänzende Absicherung zur Verfügung zu stellen. Auf der Internetseite www.cda-bund.de/ruv bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sich über Themen der privaten Alters- und Gesundheitsvorsorge, Pflege und betrieblichen Vorsorge zu informieren. nachfolgend möchten wir ihnen die einzelnen themenfelder etwas detaillierter vorstellen. Ergänzende private gesundheitsvorsorge Neben einer privaten Altersvorsorge nimmt auch die private Gesundheitsvorsorge eine immer größer werdende Rolle ein. Die gesetzliche Krankenversicherung, als der älteste Zweig der Sozialversicherung, ist in Deutsch- land ein entscheidender Träger des Gesundheitssystems. Aber auch hier ist es sinnvoll, über eine ergänzende Vorsorge nachzudenken. Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung bieten eine ausgewogene Ver- sorgung im Krankheitsfall. Jedoch sind z.B. bei Zahnersatzleistungen, einer neuen Brille, der Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer bei einem Krankenhausaufenthalt oder einer homöopathischen Behandlung die Kosten nur zum Teil oder gar nicht durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt. Mit einer privaten Kranken-Zusatzversicherungen der R+V können Sie diese Lücken schließen und Ihren Gesundheitsschutz ganz nach Ihren Wünschen gestalten. Im nachfolgenden Schaubild sind die unterschiedlichen Varianten der ergänzenden Gesundheitsvorsorge abgebildet, die Sie im Rahmen unserer Kooperation aktuell nutzen können. Ergänzende private altersvorsorge Die schematische Darstellung gibt Ihnen einen ersten Überblick, welche Möglichkeiten der ergänzenden privaten Altersvorsorge wir Ihnen im Rahmen unserer Kooperation zur Verfügung stellen. 16 Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 anzEigE Hand in Hand – ein sich ergänzendes Pflegekonzept In unserer alternden Gesellschaft steigt die Zahl der Pflegebedürftigen stetig an. Ende 2011 waren in Deutschland rund 2,5 Millionen Menschen betroffen, 2030 wird diese Zahl nach Schätzungen des Statistischen Bundesamts auf etwa 3,4 Millionen ansteigen. Bei Ehepaaren liegt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer von beiden zum Pflegefall wird, bei mehr als zwei Drittel. Hinzu kommt, dass sich die klassischen Familienstrukturen zunehmend ändern. Die Folge ist, dass für die Pflege häufig fremde Hilfe benötigt wird. Hierfür müssen die finanziellen Mittel bereitstehen. Die Politik hat Rahmenbedingungen geschaffen, die es ermöglichen, die finanzielle Vorsorge für den Eintritt des Pflegefalles mit einer staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung („Pflege Bahr“) zu verbessern. Vorgesehen ist, dass alle Krankenversicherten über 18 Jahre eine Förderung von 60 Euro im Jahr erhalten. Dieses Angebot stellt einen Einstieg in eine ergänzende private Pflegeabsicherung dar. Für alle, die ihre Versorgungslücke weiter reduzieren möchten, gibt es zusätzliche Pflegetarife ohne staatliche Förderung. Die Kombination aus staatlicher Leistung und zusätzlicher privater Absicherung eröffnet Ihnen die finanziellen Möglichkeiten für eine bestmögliche Pflege. Für Sie als CDAMitglied bieten wir Ihnen die in der Abbildung erwähnten Absicherungsstufen. Gerne beraten wir Sie über die Möglichkeiten der ergänzenden Absicherung in der Alters-, Gesundheitsund Pflegevorsorge. Besuchen Sie unsere gemeinsame Internetseite www.cda-bund.de/ruv. Hier finden Sie neben weiteren Informationen auch ein Kontaktformular, mit dem Sie uns Ihre Wünsche gerne mitteilen können. Mietbürgschaft: Mietbürgschaft: Die Dieclevere clevereArt Artder der Mietkaution Mietkaution exekxlkulsus iv iv FüFrüCrDCD A-AMiM itlgielie tg DeDrer 00 ,9,9 00€€ nunrur Clever Clever vor vor allem allem dann, dann, wenn wenn sie sie sichsich dasdas Geld Geld für für die die Mietkaution Mietkaution bei bei ihrer ihrer Bank Bank leihen leihen müssen. müssen. Aber Aber auch auch sonst sonst gewinnen gewinnen sie sie finanzielle finanzielle Freiheit, Freiheit, weilweil ihr kapital ihr kapital eben eben nicht nicht auf auf einem einem schlecht schlecht verzinsten verzinsten sparbuch sparbuch festliegt festliegt sondern sondern sie sie jederzeit jederzeit selbst selbst entscheiden entscheiden können, können, wiewie sie sie es es intelligent intelligent einsetzen. einsetzen. 1.1. registrieren registrieren 2.2. Mitglied Mitglied werden werden 3.3. Kaution Kaution beantragen beantragen registrieren sie sie sichsich kostenlos kostenlos PPregistrieren undund unverbindlich unverbindlich unter unter Mitgliedschaft statt statt 9,909,90 € für € für PPMitgliedschaft nurnur 0,900,90 €! €! sofortige Bonitätsprüfung, Bonitätsprüfung, keine keine PPsofortige Wartezeit Wartezeit Mitgliedschaftsurkunde zurzur BestätiBestätiPPMitgliedschaftsurkunde gung gung ihrer ihrer Mitgliedschaft Mitgliedschaft undund ihrer ihrer Mietkaution unschlagbar unschlagbar günstig! günstig! PPMietkaution schon schon ab ab 50 €50im € im JahrJahr Antrag einfach einfach online online ausfüllen ausfüllen PPAntrag kautionsurkunde kautionsurkunde wird wird ihnen ihnen pünktpünktPPlich lich perper Post Post zugestellt zugestellt www.mietkautionsbund.de/cda.html www.mietkautionsbund.de/cda.html Deutscher Deutscher Mietkautionsbund Mietkautionsbund e. V.e. V. Elsenheimerstraße Elsenheimerstraße 49,49, 80687 80687 München München Service-Hotline Service-Hotline 0800 0800 500500 58 58 98 98 [email protected] [email protected] Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Bonität Bonität für für denden vermieter vermieter erhalten erhalten 17 TITEL Berichte aus den Koalitionsverhandlungen (Fortsetzung) Was den Christlich-Sozialen am Verhandlungstisch wichtig war Marcus Weinberg (Foto: Gundula Stein / Quelle: Büro Weinberg MdB) Marcus Weinberg CDU-Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion Eine der Stärken Deutschlands ist die duale Berufsausbildung. Sie ist für die Innovations- und Wettbewerbsstärke deutscher Unternehmen und unseren Mittelstand unerlässlich. Dank des dualen Systems der beruflichen Ausbildung erhält fast jeder Jugendliche nach Abschluss der Ausbildung einen Job. Diejenigen jungen Erwachsenen, die dennoch aufgrund schwierigerer Startbedingungen nicht in eine Ausbildung kommen und daher schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, wollen wir intensiver unterstützen. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, in den kommenden vier Jahren den Schwerpunkt auf die Stärkung der beruflichen Ausbildung zu setzen. 18 In den Koalitionsverhandlungen haben wir uns daher darauf verständigt, die Berufsorientierung auszubauen. Die Initiative der „Bildungsketten“ werden wir mit dem neuen Programm „2. Chance Beruf“ auf Jugendliche anderer Bildungswege und Institutionen ausweiten. Damit schaffen wir mehr Anschlussmöglichkeiten zwischen den verschiedenen Bildungswegen, insbesondere zwischen akademischer und beruflicher Bildung. Benachteiligte Jugendliche werden wir zukünftig verstärkt durch ausbildungsbegleitende Hilfen (Assistenzen) unterstützen – so erhalten alle Jugendlichen gute Startchancen auf einen Beruf! der Menschen untereinander und die Produktionsprozesse der Wirtschaft. Diesen Wandel zu gestalten, das ist das Ziel der Arbeitsgruppe „Digitale Agenda“. Insbesondere im Hinblick auf die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet die Digitalisierung durch Telearbeit und Kontakthaltemöglichkeiten während Familienphasen große Chancen, die im Interesse der Arbeitnehmer zu nutzen sind. Gleichzeitig müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber durch klare Vereinbarungen darauf hinarbeiten, dass dabei kein Anspruch auf dauerhafte Verfügbarkeit entsteht. Neue Formen des bürgerschaftlichen Engagements, Telemedizin, E-Government und neue Formen von Bildung und Weiterbildung bieten ganz neue gesellschaftliche Chancen. Diese sind mit politischer Unterstützung zu erforschen und zu erproben. Nadine Schön (Foto: Laurence Chaperon / Quelle: Büro Schön MdB) Nadine Schön CDU-Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Die Digitalisierung verändert unser Leben, Arbeiten, Wohnen, den Kontakt Nicht nur wirtschaftspolitisch, sondern auch sicherheitspolitisch mit Blick auf die derzeitige Abhängigkeit von amerikanischen und asiatischen Produkten ist von Bedeutung, dass wir jungen innovativen IT-Unternehmern beste Gründungs- und Wachstumsmöglichkeiten bieten. Deshalb fordern wir die Einführung einer Gründerzeit, unbürokratische Gründerdarlehen und bessere Wachstumsfinanzierung ebenso wie die Unterstützung von Unternehmen in den klassischen Wirtschaftsbereichen, damit auch sie die Chancen der Digitalisierung nutzen. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 TITEL desrepublik zu ihrer außenpolitischen Verantwortung in der globalen Weltordnung. Ausdruck dieses Bekenntnisses war der klare Konsens darüber, dass die EU-Mitgliedsstaaten internationalen Herausforderungen nicht mehr im Alleingang begegnen, sondern ihre nationalen außenpolitischen Interessen am effektivsten mit einer gemeinsamen Stimme durchsetzen können. Elmar Brok (Quelle: Büro Brok MdEP) Elmar Brok Abgeordneter im Europaparlament und Vorsitzender der EUCDA Die Koalitionsverhandlungen in der Arbeitsgruppe Auswärtiges, Verteidigung, Entwicklungszusammenarbeit und Menschenrechte standen ganz im Zeichen des Bekenntnisses der Bun- Dieser Grundsatz findet seine Bestätigung auf vielen Ebenen: So können wir uns im Bereich Energie gegenüber Russland nur durchsetzen, wenn wir eine gemeinsame Ressourcen- und Energiepolitik verfolgen. Auch die nationalen Mittel im Militärbereich könnten viel effizienter eingesetzt werden, wenn wir diese vermehrt verknüpfen würden, da in der EU aktuell eine große Unverhältnismäßigkeit der Gesamtheit der Militärhaushalte gegenüber ihren operativen Fähigkeiten herrscht. So ließe sich auch die momentane Mittelknappheit bei der Bundeswehr vermeiden. Mit dieser Einstellung will die Bundesregierung nach dem EU-Gipfel im Dezember neue politische Initiativen zur Stärkung und Vertiefung der gemeinsamen Außenund Sicherheitspolitik ergreifen, um damit gemeinsam mit den anderen EU-Mitgliedsstaaten künftig als „Global player“ die Außen- und Sicherheitspolitik im 21. Jahrhundert mitgestalten zu können, anstatt weiterhin als „Global payer“ betrachtet zu werden. Dazu leisten die Ergebnisse der Arbeitsgruppe einen großen Beitrag. Deutsche und europäische Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik stehen für Prävention, für Frieden, Freiheit, Menschenrechte und Solidarität. Anzeige Das Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter (AZK) der Stiftung CSP e. V. lädt ein Wir bieten politische Fort- und Weiterbildung für engagierte Menschen aus christlich-sozialer Verantwortung an. Weitere Infos zu den Seminaren im Internet unter www.azk.de oder telefonisch 02223 – 73 119 (Regina Ochs) „Politische Bildung bringt auf Augenhöhe!“ –Aktuelles aus unseren Bildungsprogrammen 2014 Aufstieg durch Bildung im vereinten Europa 07.-09.02.2014 6.924 Tagungsbeitrag: 130,00 Euro Öffentlichkeitsarbeit kompakt – Teil I für Einsteiger 20.-22.01.2014 6.937 Tagungsbeitrag: 250,00 Euro Bei gleichzeitiger Buchung von 6.938 (Teil II vom 09.-11.07.2014) gewähren wir ins. 100,00 Euro Rabatt. „Bankenmacht“ Europäische und deutsche Banken – Finanzpolitisches Seminar 10.-14.03.2014 6.925 Tagungsbeitrag: 180,0 Euro Praktische Rhetorik für Kommunalpolitiker/innen 29.-31.01.2014 6.936 Tagungsbeitrag: 160,00 Euro Industriestandort Deutschland – Made in Germany 02.-04.04.2014 6.926 Tagungsbeitrag: 130,00 Euro Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Staat und Kultur in der DDR Tagungsort: Jakob-Kaiser-Haus, Weimar 30.06.-02.07.2013 7.933 Tagungsbeitrag: 130,00 Euro Im Tagungsbeitrag sind enthalten: Übernachtung im Doppelzimmer, Vollverpflegung, Lehrmaterialien. Der EZ-Zuschlag beträgt 16,00 Euro pro Nacht. ALG-II-Empfänger, Auszubildende und Studenten erhalten bei allen Seminaren einen Rabatt von 50 % auf die Tagungsgebühr 19 TITEL Matthias Zimmer über die neue Legislaturperiode: Den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen stoppen Matthias Zimmer ist stellvertretender Vorsitzender der CDA und der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Hier erläutert er, warum er sich über die Passage im Koalitionsvertrag freut, in der Maßnahmen gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen angekündigt werden. Unserer christlich-sozialen Tradition folgend wollen wir sichere und gut bezahlte Arbeit für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Kaum hatten wir in der vergangenen Legislaturperiode Pflöcke in die Arbeitnehmerüberlassung eingeschlagen (Mindestlohn, Drehtürklausel), um Missbrauch zu verhindern, waren es zunehmend Werkverträge, die zulasten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eingesetzt wurden. Diesen Missbrauch wollen wir unterbinden. Das hat die CDA auch im Rahmen der Koalitionsverhandlungen deutlich gemacht. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD haben wir festgeschrieben, dass wir die Finanzkontrolle Schwarzarbeit effektiver gestalten, die Informations- und Unterrichtungsrechte der Betriebsräte konkretisieren und verdeckte Arbeitnehmerüberlassung sanktionieren. Darüber hinaus muss auch der Arbeitsschutz für Werkverträge sichergestellt sein: Schutzstandards dürfen nicht durch sie untergraben werden. Wir lehnen Leiharbeit nicht ab, denn sie soll es Unternehmen ermöglichen, Auftragsspitzen flexibel abzufedern. Sie darf aber kein Dauerzustand sein. Um dies sicherzustellen, wollen wir die ma- Matthias Zimmer (Quelle: Büro Zimmer MdB) ximale Arbeitnehmerüberlassungsdauer auf 18 Monate deckeln. Wir wollen, dass künftig spätestens nach neun Monaten der „Equal-Pay“-Grundsatz gilt und dass Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmern nicht als Streikbrecher eingesetzt werden können. Damit wollen wir Leiharbeit und Werkverträge auf ihre Kernfunktionen hin orientieren. Christian Bäumler zum Koalitionsvertrag: Die Koalition will den Arbeitsschutz ausbauen Christian Bäumler, der erste stellvertretende CDA-Bundesvorsitzende, war Leiter des CDA-Arbeitskreises „Humanisierung der Arbeit“. Er analysiert für die SO! die Passagen im Koalitionsvertrag zum Arbeitsschutz. Als CDA-Arbeitskreis haben wir gefordert, die Einhaltung der ArbeitsschutzVorschriften strenger zu kontrollieren und die Psyche im Job besser zu schützen. Diesen Weg schlägt die Koalition jetzt ein. Sie setzt auf mehr Kontrollen der Aufsichtsbehörden. Außerdem soll in allen Arbeitsschutzvorschriften der Schutz der seelischen Gesundheit als Ziel verankert werden. Gut finde ich auch, 20 dass die psychischen Belastungen in der Arbeitswelt wissenschaftlich untersucht werden. Unsere Forderung nach einer „Anti-Stress-Verordnung“ dürfte dadurch neue Nahrung bekommen… logie, Soziologie etc. In Abstimmung mit den Sozialpartnern will die Koalition die Arbeitsforschung fördern. Ein Ziel des Programms besteht darin, zur „Humanisierung der Arbeitswelt“ beizutragen. Eine positive Überraschung ist die Einführung eines Forschungsprogramms zur „Arbeit von morgen“. In Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung entstehen neue Produkte und Dienstleistungen, mit denen neue Arbeitsabläufe einhergehen. Wie können sie gesundheitsschonend organisiert werden? Welche Belastungen ergeben sich für die Beschäftigten? Um diese Fragen kümmert sich die Arbeitsforschung in Betriebswirtschaft, Psycho- Gewünscht hätte ich mir konkretere Pläne für den Ausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung. Immerhin soll in einem Präventionsgesetz die Gesundheitsförderung in „Lebenswelten“ (wie Schule oder Betrieb) geregelt werden. Auch der Mutterschutz wird auf den neuesten Stand gebracht: Schließlich ändern sich in einer sich wandelnden Arbeitswelt auch die Gefahren für werdende Mütter. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Aus Politik und gesellschaft Tagung in Recklinghausen: 100 Christlich-Soziale diskutierten über Kommunalpolitik Welche Kitas werden gebaut? Was ist erforderlich, damit Kinder mit Behinderung Regelschulen besuchen können? Wie integriert man Zuwanderer in die Gesellschaft? – All das sind Fragen, auf die Verantwortliche in Städten, Gemeinden und Landkreisen konkrete Antworten geben müssen. Grund genug für die CDA, die „christlich-soziale Kommunalpolitik“ in den Fokus zu rücken. Auf einer Fachtagung in Recklinghausen diskutierten Anfang November rund 100 Ratsmitglieder, Hauptverwaltungsbeamte und Interessierte. Der CDA-Bundesvorsitzende Karl-Josef Laumann warb für eine Re-Kommunalisierung der Politik: Die Stadträte müssten mehr zu sagen haben. Und ihre Arbeitsbedingungen müssten attraktiv sein: Sitzungen dürften nicht zu lange dauern, Vorlagen der Verwaltung müssten einfach und schnell verständlich sein. Der nordrhein-westfälischen Landesregierung warf Laumann vor, die Kommunen finanziell zu schlecht auszustatten. Der Bund hingegen habe die Kommunen erheblich entlastet, indem er die Kosten der Grundsicherung im Alter übernommen habe. Darauf wies der nordrhein-westfälische CDALandesvorsitzende Ralf Brauksiepe hin. CDA-ler referierten zu Inklusion und Integration Recklinghausens Bürgermeister Wolfgang Pantförder erläuterte die strategische Ausrichtung der Politik in seiner Stadt: Die Familie stehe im Zentrum. Das reiche von der Kinderbetreuung Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Von links: CDA-Schatzmeister Willi Zylajew erläuterte den Potenzialcheck seines Heimatkreises Rhein-Erft, die beiden CDA-Kollegen Ralf Steindorf, Vorsitzender der Rosendahler CDU-Gemeinderatsfraktion, und Bernd Schulze-Waltrup, Kreistagsmitglied in Paderborn, berichteten über ihr kommunalpolitisches Engagement. Rechts: Josef Zolk (Quelle: CDA/Marco Wirtz). Viele Referenten berichteten aus ihrer kommunalen Praxis: Integration Ulrich Hempel, CDA-Kreisvorsitzender und Vorsitzender des städtischen Sozialausschusses in Recklinghausen, zählte all das auf, was in seiner Stadt zur Integration von Zuwanderern beiträgt: darunter Sprachkurse (u.a. „Mama lernt Deutsch“), Einbürgerungsfeiern und Integrationsvereinbarungen. Inklusion Georg Möllers, Beigeordneter der Stadt Recklinghausen, wandte sich dagegen, Inklusion als „ideologischen Kampfbegriff“ zu verwenden und ihn auf die Schule zu verengen. In Recklinghausen habe man schon vor zwölf Jahren eine Ratskommission gegründet. Es gebe viele Angebote für Menschen mit Behinderung – vom Wegweiser für Blinde bis zum Gebärdendolmetscher für Taube. Teure Kita-Betreuung Auch Rheinland-Pfalz lässt die Gemeinden finanziell im Stich – findet Josef Zolk, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Flammersfeld. 100 Prozent betrage die Anmeldequote in Flammersfeld für die Kleinkindbetreuung („U 3“). Denn das Land habe den Kindergarten ab dem zweiten Lebensjahr beitragsfrei gemacht, lasse die Kommunen aber auf den Kosten sitzen. bis zu einem „großartigen Ferien programm in den Sommerferien“. Und Recklinghausen verfüge über etwa 80 öffentliche Spielplätze. Jeder werde etwa alle acht bis zehn Jahre erneuert. Die Stadt gebe dafür etwa 200.000 bis 240.000 Euro jährlich aus. 21 Meinung und Debatte Karsten Matthis stellt das AZK-Programm vor: Neue Seminare für kommunalpolitisch Aktive tigen die kommunalen Entscheidungsträger. Der politische Wettbewerb über diese Zukunftsfragen hat längst begonnen; er entscheidet sich zum Beispiel bei den anstehenden Kommunalwahlen. Demokratie muss lokal spürbar sein Karsten Matthis ist Geschäftsführer und pädagogischer Leiter der Stiftung ChristlichSoziale Politik (CSP) (Quelle: AZK). Karsten Matthis leitet das Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter (AZK), die Bildungseinrichtung der Stiftung Christlich-Soziale Politik (CSP). Hier stellt er das Seminarprogramm 2014 für diejenigen vor, die sich kommunalpolitisch engagieren. Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker sind mit neuen Herausforderungen konfrontiert: Ein tief greifender Strukturwandel in der Wirtschaft, eine rückläufige und alternde Bevölkerung, die Energiewende und leere Kassen beschäfInformationen zum Angebot für kommunalpolitisch Aktive stehen auf der Internetseite www.azk.de und im Jahresprogramm 2014. Es kann per EMail an [email protected] kostenlos bestellt werden. 22 Städte und Gemeinden haben elementare Bedeutung für das Leben ihrer Einwohner. Kommunalpolitik beeinflusst die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung vor Ort. Unser Grundgesetz schreibt eine kommunale Selbstverwaltung im Artikel 28,2 fest, weil Kommunalpolitik nicht auf übergeordneten Ebenen entschieden werden kann und Demokratie lokal stets für alle spürbar und nachvollziehbar sein muss. Vor diesem Hintergrund ist praxisnahe politische Weiterbildung unabdingbar. Ehrenamtliches politisches Engagement braucht grundlegende Kenntnisse zu kommunalen Verfassungen und Verwaltungsordnungen, Wissen zu neuen Themen – und den Austausch von Erfahrungen. Im Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter wird vom 2. bis zum 4. Mai 2014 eine Tagung zur umweltgerechten Stadt angeboten. Sie greift Fragen der Energieversorgung und des kommunalen Umweltschutzes auf. Experten diskutieren städtebauliche Konzepte für die nächsten Jahrzehnte. Dabei spielen auch wohnungsbaupolitische Aspekte eine Rolle: Die Menschen ziehen zunehmend in die Stadtmitte, wollen kurze Wege zu Arbeit und medizinischen Einrichtungen, profitieren vom leistungsfähigen Nahverkehr. Schulungen zu Inklusion und Rhetorik Schulungen werden auch zur kommunalen Wasserpolitik (21./22. März 2014) und zur Inklusion (04.02.2014, 21.-22.02.2014, 09.05.2014, 23.05.2014, 11.-13.06.2014) angeboten. Viele Kommunen haben ihre Stadtwerke in den 90er-Jahren privatisiert. Jetzt rollt eine Welle der „Reprivatisierung“ durchs Land. Die Rückkäufe werden von vielen Einwohnern unterstützt, zum Beispiel in Berlin und Hamburg. Die Menschen gehen sensibel mit der Ressource Wasser um. Welche Aufgaben hat die kommunale Wasserwirtschaft? Nordrhein-Westfalen will konsequent den Weg der Inklusion gehen. Dabei überfordert die Landesregierung die Kommunen; sie können das vom Land verordnete Aufgabenpaket kaum schultern. Wie können realistische Schritte für mehr Inklusion im Interesse von Menschen mit Behinderung gemacht werden? Wer andere motivieren möchte und eigene Positionen darstellen will, muss über ein sicheres Auftreten und rhetorische Fähigkeiten verfügen. Seminare, die diese Kompetenzen einüben, sind für Lokalpolitiker sinnvoll. Diese Trainings haben eine lange Tradition in Königswinter. Neben qualifizierten Referenten bringt die Stiftung Erfahrungswissen aus über 25 Jahren ein. Unsere Termine: 20.-22.01.2014, 29.31.01.2014 und 09.-11.07.2015. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Meinung und Debatte Martin Kamp über menschenunwürdige „Sexarbeit“: Die große Koalition geht gegen Zwangsprostitution vor Trübe ist es an diesem Novembermorgen, kurz vor neun. Aus den Dönerbuden an der Potsdamer Straße in Berlin dringt schon der Geruch gegrillten Fleisches, vor den türkischen Lebensmittelläden locken die Auslagen. Und in den Schaufenstern des Sexshops werben gesichtslose Puppen in Latexwäsche. Um die Ecke, in der Kurfürstenstraße, stehen Frauen in hautengen Hosen, die Schminke in ihrem Gesicht ist zerlaufen. Ob sie schon die ganze Nacht hier stehen – oder gerade erst angefangen haben zu „arbeiten“? Ob sie sich freiwillig prostituieren, auf eigene Rechnung – oder das Geld an Zuhälter abliefern müssen? Man sieht es ihnen nicht an. Nur spricht aus ihren Augen eher Traurigkeit als Selbstbewusstsein. Rot-Grün hat das Prostitutionsrecht liberalisiert Dabei war das die zentrale These bei der Liberalisierung des Prostitutionsrechts durch Rot-Grün im Jahr 2002: Dass stolze Huren selbstbewusst arbeiten, dass „Sexarbeit“ ein Beruf wie jeder andere ist – der nur arbeits- und sozialrechtlich besser abgesichert werden muss. Seitdem ist Prostitution nicht mehr sittenwidrig, ihre Förderung nicht mehr strafbar. Alice Schwarzer zieht nach elf Jahren eine niederschmetternde Bilanz. Nicht einmal 50 Prostituierte sind wirklich sozialversichert – 50 von Hunderttausenden. Kontrollen wurden durch die Lockerung erschwert. Viele Prostituierte kommen aus Ost- und Südosteuropa. Unter fadenscheinigen Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Die Kurfürstenstraße in Berlin gilt als typischer Ort von Armutsprostitution in Deutschland (Quelle: CDA). Gründen werden sie nach Deutschland gelockt, manchmal auch von Ehemännern, Brüdern und Vätern geschickt. Wenn ihnen vielleicht 200 Euro im Monat von ihrer Arbeit bleiben, schicken sie davon noch die Hälfte an ihre Familie in der Heimat. Alice Schwarzer schätzt den Anteil der Osteuropäerinnen unter den Prostituierten auf 90 Prozent: „Armutsprostituierte“, die auf der Kurfürstenstraße ebenso anschaffen wie in „Laufhäusern“ und in „Flatrate“-Bordellen in vielen anderen deutschen Städten; Mädchen und Frauen, die für ungeschützten Verkehr 10, 20 Euro bekommen und mitunter 100 Euro und mehr für ein schäbiges Zimmer abdrücken müssen – pro Nacht. Die Koalition will Zwangsprostitution bekämpfen Während rumänische und bulgarische Männer unter unwürdigen Bedingungen auf deutschen Schlachthöfen Fleisch zerlegen, tragen rumänische und bulgarische Frauen auf deutschen Straßen ihr eigenes Fleisch zu Markte. Wenn uns die Situation auf den Schlachthöfen zu Recht empört, kann uns die Situation auf Straßenstrichen und in Bordellen nicht kaltlassen. Nur wird man der Armuts- und Zwangsprostitution mit dem Arbeitsrecht, mit Mindestlöhnen und allgemein verbindlichen Tarifverträgen nicht beikommen. Deshalb ist es gut, dass sich Union und SPD nun darauf verständigt haben, Zwangsprostitution und Menschenhandel den Kampf anzusagen. Kontrollen sollen erleichtert werden, das rot-grüne Prostitutionsgesetz kommt auf den Prüfstand. Und die Koalition will gegen diejenigen vorgehen, die „wissentlich und willentlich“ die Notsituation der Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution ausnutzen – auch gegen Freier. Martin Kamp 23 Meinung und Debatte Dennis Radtke zur Ausrichtung der Jungen Union: Eine wirtschaftsliberale Monokultur ist keine Lösung Vor 40 Jahren waren der JU-Vorsitzende Philipp Mißfelder und ich noch nicht geboren. Von den 34 Jahren, die wir auf der Welt sind, kennen wir uns 30: gleicher Kindergarten, gleiche Grundschule, gleiches Gymnasium, gleiche Partei. Nach so langer Zeit kennt man sich gut und weiß, was man aneinander hat. Aber trotz der persönlichen Verbundenheit: In der sozialpolitischen Ausrichtung bleiben wir an vielen Stellen unterschiedlicher Auffassung. Dennis Radtke (Quelle: Friedhelm Windmüller / CDA) Junge Union und CDA standen sich einst politisch nahe. An diese Zeit erinnert Dennis Radtke, der Vorsitzende der Jungen CDA. Hier erläutert er, warum er sich von der CDU-Jugendorganisation wieder mehr Sensibilität für soziale Themen wünscht. 40 Jahre sind eine lange Zeit, da ändert sich viel. 1973 landeten hinter Meister Bayern der 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf und der Wuppertaler SV auf den Plätzen 2 bis 4, mein Bayer Leverkusen spielte in der Zweiten Liga. Kann man sich kaum noch vorstellen. Gleiches gilt für die Nähe, die JU und CDA damals pflegten. Die JU forderte 1973 eine Öffnung der CDU für soziale Themen und plädierte für eine „Demokratisierung“ der Gesellschaft. Beim Parteitag in Hamburg kämpfte sie (mit ihrem Vorsitzenden Matthias Wissmann) mit der CDA für die paritätische Mitbestimmung in Unternehmen. 24 Ich bin JU-ler mit Leib und Seele. Deshalb tut es mir weh, dass sozialpolitische Themen dort oft abgebügelt werden. Man kann in der Sache verschiedener Meinung sein, aber in der Nachwuchsorganisation der Union muss eben auch Raum für Soziales sein. Denn Nachwuchs einer Volkspartei zu sein bedeutet, dass sich der Volksparteicharakter, zu dem das Christlich-Soziale gehört wie die Nordsee zu Sylt, widerspiegeln muss. Ein „Anwalt der jungen Generation“ muss deren Probleme aufnehmen. Und die lassen sich nicht durch eine wirtschaftsliberale Monokultur lösen. Viele junge Menschen leiden nämlich nicht unter zu wenig Markt und Flexibilität, sondern unter zu viel davon. Grundsatzprogramm heißt es: „Wir wenden uns gegen Maßnahmen, die die Flexibilität am Arbeitsmarkt einschränken“. Woher kommt die bedenkenlose Vergötterung der Flexibilität? Wieso lassen die aus Befristung resultierenden Probleme (Kettenverträge, Aufschieben von Lebensentscheidungen etc.) die JU kalt, obwohl die doch besonders die junge Generation treffen? Mag sein, dass Leiharbeit für den DurchschnittsJU-ler weit weg ist. Aber dann wäre es doch hilfreich, dazu zu schweigen, statt vor „unangemessenen Änderungen“ zu warnen. Wäre denn „Equal Pay“ unangemessen? Ich finde: Wenn jemand am gleichen Ort die gleiche Arbeit macht und weniger verdient als die Stammbelegschaft, dann ist das ungerecht. Für diese Erkenntnis muss man nicht erst 35 werden! In der Arbeitsmarktpolitik ist die JU „dagegen“ Ich wünsche mir von meiner JU einen Schuss Nachdenklichkeit und mehr Sensibilität für die Sozialpolitik. In manchen Grundsatzfragen sind einige Funktionäre klerikaler als die Kirche, aber in sozialen Fragen wollen sie von der katholischen Soziallehre nichts wissen. Mut macht mir, dass Dialog und Miteinander zwischen Junger CDA und JU besser geworden sind – „Wandel durch Annäherung“ war in der Geschichte ja schon einmal erfolgreich… Die JU ist derzeit in der Arbeitsmarktpolitik vor allem eines: dagegen. Sie wettert gegen den Mindestlohn, gegen die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung, gegen Änderungen bei Zeitarbeit und Werkverträgen. Im P.S.: Zum Ausscheiden von Dieter Hundt aus seinem Amt als BDA-Präsident hat die JU eine Ergebenheitsadresse an ihn veröffentlicht. Ob auch DGB-Chef Michael Sommer bei seinem Abschied Post bekommt? Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Meinung und Debatte Peter WeiSS bleibt Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe „Mehr Merkel, weniger Wirtschaftsliberalismus“ Peter Weiß (rechts) bleibt Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe, Stefan Klinger Geschäftsführer (Quelle: Frank Zwiener). Peter Weiß, der frisch in seinem Amt bestätigte Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSUBundestagsfraktion, wagt einen Ausblick auf die neue Legislaturperiode – und die große Koalition. Das Ergebnis der Bundestagswahl hat den Kurs der Bundesregierung grundsätzlich bestätigt. Einen Akzent haben die Wählerinnen und Wähler aber gesetzt: „Mehr Merkel, weniger Wirtschaftsliberalismus“ lautet ihre Botschaft. Die Arbeitnehmergruppe hat in der ausgelaufenen Wahlperiode ihren Beitrag dazu geleistet, dass die Union sich vom Koalitionspartner abgrenzen konnte. Unsere Partei bringt wirtschaftspolitische Kompetenz und soziale Verantwortung in Einklang. Die Arbeit hat sich gelohnt, denn ohne die Unterstützung vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wäre dieser großartige Wahlerfolg unmöglich gewesen. Dieser Erfolg hat auch die Arbeitnehmergruppe gestärkt: Der neuen Fraktion gehören viele CDAKolleginnen und -Kollegen an, die nicht unbedingt mit einem Einzug ins Parlament rechnen durften. Dem neuen Vorstand der Arbeitnehmergruppe gehören an: Peter Weiß als Vorsitzender; Paul Lehrieder als sein erster Stellvertreter; Heike Brehmer, Axel Knoerig, Reiner Meier, Uwe Schummer, Elisabeth Winkelmeier-Becker, Marcus Weinberg und Matthias Zimmer als stellvertretende Vorsitzende; Rudolf Henke, Karl Holmeier, Bettina Hornhues, Uwe Lagosky, Katharina Landgraf, Matthäus Strebl und Peter Wichtel als Beisitzer. Axel Knoerig zur NSA-Affäre: Wirtschaft und Beschäftigte vor Spähangriffen schützen Die digitale Arbeitswelt ist ein Schwerpunktthema von Axel Knoerig, der stellvertretender Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion und Mitglied im CDA-Bundesvorstand ist. Vor dem Hintergrund der aktuellen NSA-Affäre fordert er, Unternehmen und Beschäftigte besser vor Spähangriffen zu schützen. Der deutsche und europäische Datenschutz gehört zu den wichtigsten Aufgaben in der neuen Legislaturpe- Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 riode. Unsere Wirtschaft und unsere Beschäftigten müssen besser vor virtuellen Spähangriffen geschützt werden. In der vergangenen Wahlperiode hat der Bund die Sicherheitsforschung der Informationstechnik mit rund 66 Millionen Euro gefördert. Das müssen wir jetzt ausbauen. Anstatt immer mehr Produkte aus Asien und Amerika zu importieren, müssen wir bei der Informations- und Kommunikationstechnologie in Europa verstärkt auf die eigene Entwicklung und Produktion von Multimediageräten und deren Zubehör setzen. Wirtschafts- und industriepolitisch sind die Weichen so zu stellen, dass – wie in der Luft- und Raumfahrtindustrie mit EADS – ein Gemeinschaftsprojekt auf europäischer Ebene entsteht. Deutschland ist im Anlagen- und Maschinenbau sowie in der Fabrikausstattung Nummer eins auf dem Weltmarkt. Damit wir uns auch in Zukunft gegenüber den USA und China behaupten können, brauchen wir eine Datenschutzreform auf EU-Ebene, die den Datenaustausch transparent regelt. 25 Meinung und Debatte Elmar Brok über die Flüchtlingspolitik der EU: Die lebensgefährlichen Meeresüberquerungen müssen aufhören sion im Mittelmeer zu koordinieren. Am 3. Dezember trat das Grenzkontrollsystem EUROSUR in Kraft, das mithilfe modernster Satellitentechnik die Fahndung nach und Rettung von Bootsflüchtlingen erleichtert. Gegen Schlepper und Schleuser vorgehen Elmar Brok ist Vorsitzender der EUCDA (Quelle: Büro Brok MdEP). Der EUCDA-Vorsitzende Elmar Brok fordert angesichts der Flüchtlingsdramen an Europas Grenzen mehr Engagement der EU-Länder. Die Tragödie, die sich am Tag der Deutschen Einheit vor der Küste der Insel Lampedusa ereignete, ist leider Teil einer traurigen Reihe von tödlichen Bootsunglücken im Mittelmeer. In den letzten zwei Jahrzehnten kamen über 20.000 Bootsflüchtlinge auf grausame Art ums Leben. Unsere politische Reaktion sollten wir zuerst der sofortigen Beendung der gefährlichen Meeresüberquerungen widmen. Die Europäische Kommission, der Europäische Auswärtige Dienst und die EU-Grenzschutzagentur FRONTEX haben den Auftrag bekommen, mit den Mitgliedsstaaten eine umfassende Rettungsmis- 26 EUROSUR wird auch die Ermittlungen gegen kriminelle Netze und Schlepperbanden unterstützen. Wir dürfen die Kooperation mit den so genannten Transitländern nicht vernachlässigen, damit tatkräftig gegen illegale Schleuser vorgegangen wird und damit Flüchtlinge auch schon in den Transitländern human behandelt und von lebensgefährlichen Grenz- oder Meeresüberquerungen abgehalten werden. Egal, ob ein Land überfordert ist oder nicht, jedes Flüchtlingsboot soll in erster Linie gerettet werden. Für schnellere und erfolgreichere Rettungsoperationen muss deswegen auch eine bessere Koordination zwischen den Behörden der Mitgliedsstaaten stattfinden. Sie sind letztlich verantwortlich für die Grenzüberwachung. Auch wenn sich diese Dramen zumeist an den Außengrenzen der EU abspielen und der Grenzschutz der nationalen Kompetenz unterliegt, tragen alle europäischen Mitgliedsstaaten eine gemeinsame Verantwortung. Schließlich haben viele Flüchtlinge nord- und westeuropäische Mitgliedsstaaten als Endziel. Im Rahmen des Europäischen Binnenmarkts und des Schengener Ab- kommens zur Abschaffung der Grenzkontrollen wurden Binnengrenzen abgebaut, jedoch mussten im Gegenzug die Außengrenzen der EU verstärkt werden. Und ein solcher europäischer Freiraum für Personenverkehr braucht unbedingt eine gemeinsame Strategie zur Bewältigung der Herausforderungen der internationalen Migration. Jeder Asylbewerber muss menschenwürdig behandelt werden. Das im Juni 2013 verabschiedete Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) muss rasch von allen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden. Das GEAS schafft einheitliche Verfahren und Mindeststandards für die Behandlung von Asylbewerbern. Damit soll das so genannte Asylshoppen beendet und jedem Asylbewerber eine menschenwürdige Behandlung garantiert werden. Hunderttausende Flüchtlinge verlassen weltweit ihre Herkunftsländer, weil dort Krieg, Armut und Diktatur herrschen. Wenn sich die Verhältnisse vor Ort nicht drastisch verbessern, wird der Anreiz illegaler Migration weiter bestehen. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten geben 60 Prozent der Entwicklungshilfe dieser Welt. Da die 7,5 Prozent der Weltbevölkerung, die die EU ausmachen, über fast 30 Prozent des Reichtums dieser Welt verfügen, wird Europa von Afrika aus als Paradies angesehen. Deshalb werden Maßnahmen gegen illegale Zuwanderung allein nichts bewirken, wenn es nicht gelingt, den Menschen in ihrer Heimat wirkliche Lebensperspektiven zu bieten. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Meinung und Debatte Christian Bäumler kritisiert Grün-Rot in Baden-Württemberg: Wir brauchen einen Anspruch auf Bildungsfreistellung Ob Politik, Wirtschaft oder Gewerkschaften: Alle singen das Hohelied der Weiterbildung. Die Beschäfigten sollen schließlich fit im Job bleiben und länger arbeiten. Dafür gibt es die Idee des Bildungsurlaubs: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden von der Arbeit zeitweise befreit, um sich fortzubilden. Baden-Württemberg gehört mit Bayern, Sachsen und Thüringen zu den vier Bundesländern, in denen es noch kein entsprechendes Gesetz gibt. Christian Bäumler, erster stellvertretender CDA-Bundesvorsitzender und baden-württembergischer Landesvorsitzender der CDA, erläutert, wie die CDA im „Ländle“ das ändern will. Nach der Landtagswahl schien alles klar: Die grün-rote Landesregierung hatte sich „gute Arbeit“ auf die Fahnen und den Rechtsanspruch auf Bildungsfreistellung in den Koalitionsvertrag geschrieben. Doch nach der Hälfte der Legislaturperiode ist das Projekt erstmal hängen geblieben. Ministerpräsident Kretschmann bestätigt all diejenigen, die ihm bescheinigen, mit der Arbeitswelt nicht wirklich etwas am Hut zu haben. Der ehemalige Lehrer sieht sich wohl als Vertreter des Bildungsbürgertums und der herkömmlichen Bildungsinstitutionen und meint offenbar, Fortund Weiterbildung der Beschäftigten seien bei den Arbeitgebern gut auf gehoben. Der Rechtsanspruch auf Bildungsfreistellung koste viel Geld, Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 so Kretschmann – und wenn es nicht um den Schutz von Bäumen und Natur geht, steht beim Ministerpräsidenten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen anscheinend an erster Stelle. Gerade Ältere brauchen mehr Weiterbildung Aber: Spricht das gegen die Bildungsfreistellung? Wohl kaum. Für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen kommt es doch langfristig darauf an, dass dort gut ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten. Im Zuge der demografischen Entwicklung gilt das besonders für ältere Beschäftigte. Die OECD hat wiederholt darauf hingewiesen, dass bei der Weiterbildung der Ü-50-Generation in Deutschland vieles im Argen liege. Schon deshalb muss es auch in Baden-Württemberg einen Rechtsanspruch auf fünf Tage Bildungsfreistellung im Jahr geben. Wichtig ist auch, dass die Freistellung nicht auf (im engeren Sinne) berufliche Fort- und Weiterbildung beschränkt bleibt. Die Globalisierung und unsere alternde Gesellschaft erfordern ein ganzheitliches Bildungskonzept. Die Beschäftigten müssen auch lernen, wie sie mit den steigenden psychischen Belastungen am Arbeitsplatz umgehen können – und wie sie verhindern, dass Belastungen zu Überbeanspruchungen werden. Immerhin sollen wir alle bis mindestens 67 durchhalten. Gerade weil die Christian Bäumler (Quelle: CDA) Arbeitswelt sich so rasch wandelt, ist nicht nur berufspraktische, sondern auch gesellschaftliche, politische und gewerkschaftliche Bildung unverzichtbar. Die CDA macht Grün-Rot Beine Die CDU-Sozialausschüsse in BadenWürttemberg haben sich in Sachen Bildungsfreistellung massiv öffentlich zu Wort gemeldet. Wir machen der grün-roten Regierung Beine. Dass nicht die SPD-Arbeitnehmerorganisation, sondern die der CDU Grün-Rot an ihre Versprechungen im Wahlkampf erinnert, das hat viele erstaunt. Es war aber einfach notwendig: Arbeitnehmerinteressen kommen in der SPD kaum noch vor – der Kampf um die Bildungsfreistellung ist dafür ein gutes Beispiel. 27 cda intern CDA Siegen-Wittgenstein Besuch in der AWOWerkstatt CDA Bremerhaven CDA Dortmund Ralf Brauksiepe zu Gast bei Arbeitnehmerkammer Miksch erhielt den „Eisernen Amboss“ Ralf Brauksiepe unterstützte Bettina Hornhues im Wahlkampf (Quelle: CDA Bremerhaven). CDA-Kreischef Hartmut Steuber (Mitte) besuchte mit den CDU-Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe (2. von rechts) und Volkmar Klein (rechts) eine AWO-Werkstatt in Siegen (Quelle: CDA Siegen). Die Siegener CDA hat im Rahmen einer Sommerbereisung die AWOWerkstatt am Heidenberg besucht. Mit dabei: Hubert Hüppe, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung. Hüppe erneuerte seine Forderung, die „Lücke“ zwischen den Werkstätten und dem ersten Arbeitsmarkt zu schließen. „Wir machen das zurzeit schon“, berichtete AWO-Bereichsleiterin Dagmar Graf. 45 Personen würden bereits Außenarbeitsplätze nutzen oder Praktika in Betrieben und Einrichtungen in der Region absolvieren. „Wir wollen unsere Beschäftigten in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermitteln“, erklärte sie. In den letzten beiden Jahren sei dies schon einige Male gelungen. 28 CDA-Vize Ralf Brauksiepe hat jüngst die Bremerhavener CDA besucht. Gemeinsam mit dem stellvertretenden hannoverschen CDA-Landesvorsitzenden Niels Christiansen und dem CDA-Kreisvorsitzenden Claus-Dieter Raschen besichtigte er die Baustelle der neuen Dependance der Bremer Arbeitnehmerkammer am Alten Hafen. Ebenfalls dabei: Bettina Hornhues, zum Zeitpunkt des Besuchs noch CDU-Kandidatin für den Bundestag, seit Oktober Bundestagsabgeordnete und Beisitzerin im Vorstand der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSUBundestagsfraktion. Adolf Miksch (2. von rechts) erhielt von der Kreisvorsitzenden Claudia Middendorf (2. von links) den „Eisernen Amboss“ der CDA Dortmund (Quelle: CDA Nordrhein-Westfalen). Die Dortmunder CDA-Kreisvorsitzende Claudia Middendorf hat Adolf Miksch mit dem „Eisernen Amboss“ ausgezeichnet. Die Laudatio auf den ehemaligen Bürgermeister hielt Manfred Jostes, ein langjähriger politischer Weggefährte. Der CDA-Kreisverband verleiht den „Eisernen Amboss“ alle zwei Jahre an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich vorbildlich für die Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eingesetzt haben. Frühere Preisträger waren unter anderem Norbert Blüm und Kardinal Reinhard Marx. CDA Wermelskirchen Tour mit Wolfgang Bosbach Zu einer Betriebsbesichtigung der Firma Ortlinghaus hatte der Wermelskirchener CDA-Vorsitzende Stefan Leßenich den CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach eingeladen. Geführt wurden sie von Geschäftsführer Peter Ortlinghaus. Das Traditionsunternehmen ist ein Hersteller von Lamellen, Bremsen und Kupplungen. Wolfgang Bosbach (4. von links) besuchte gemeinsam mit der CDA Wermelskirchen (5. von links: Stefan Leßenich) ein heimisches Traditionsunternehmen (Quelle: CDA Wermelskirchen). Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 cda intern CDA Westhessen Jahrestreffen mit Schummer und Zimmer Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jahrestreffens der CDA Westhessen in Wiesbaden. Im Vordergrund: CDA-Landeschef Matthias Zimmer (Quelle: CDA Hessen). 40 Mitglieder und Gäste haben im Oktober beim 17. Jahrestreffen des CDA-Bezirksverbands Westhessen über das Thema „Aufstieg durch Bildung“ diskutiert. Zu den Referenten im Wiesbadener Wilhelm-KempfHaus zählten der hessische CDALandesvorsitzende und Bundesvize Matthias Zimmer sowie der CDUBildungsexperte Uwe Schummer. Ebenfalls dabei: Sabine BächleScholz, die Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag. Uwe Schummer beschrieb die „Bildungsrepublik Deutschland“ als zentrales Projekt der Bundesregierung in der vergangenen Legislaturperiode. Es gehe vor allem darum, die Zahl der Studienabbrecher und junger Menschen ohne Berufsabschluss durch gezielte Maßnahmen zu verringern. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 CDA Hamburg Diskussion mit Regina Görner Regina Görner (2. von rechts) sprach auf Einladung von Karen Koop (EAK), Sybille Möller-Fiedler (EAK) und dem CDA-Landesvorsitzenden Egbert von Frankenberg in Hamburg (Quelle: Ellen Schutrich). Welche Weichenstellungen sind nötig, damit die Soziale Marktwirtschaft auch langfristig ein Erfolgskonzept für Deutschland bleibt? Dieser Frage sind Evangelischer Arbeitskreis (EAK) und CDA Hamburg mit CDA-Vize Regina Görner unter der Überschrift „Nach der Bundestagswahl – Perspektiven für die Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert“ nachgegangen. Görner monierte, die Politik habe zuletzt zu sehr auf die freien Kräfte des Marktes gesetzt und die sozialen Belange vernachlässigt. Ein Beispiel dafür sei der Anstieg der prekären Beschäftigung. SO! geschehen: Der CDA-Ticker +++ Die CDA Hessen gratuliert Karl-Winfried Seif zum 70.: Er feierte am 16. November Geburtstag. Der Kollege engagiert sich seit fast 50 Jahren für die CDA, war Gewerkschaftssekretär in der GdED (heute: EVG), Landtagsabgeordneter und von 1999 bis 2009 Staatssekretär im Hessischen Sozialministerium. Seit 2013 steht er dem VdK HessenThüringen vor +++ Uwe Kaven bleibt CDA-Vorsitzender in Köln: Mit einem einstimmigen Ergebnis wurde er im Sport- & Olympiamuseum im Amt bestätigt. Kaven steht seit 2007 an der Spitze des bundesweit größten Kreisverbandes der CDA. Stellvertreter sind Oliver Czernik, Stefan Götz und Peter Zaun. Als Schriftführer wurde Michael Berkemeyer gewählt +++ Wormser CDA-Urgestein Hans-Joachim Rühl gestorben: Rühl hatte den CDAOrtsverband Worms gegründet und war ihr Vorsitzender von 1975 bis 2010. Er war seit 30 Jahren Mitglied im Stadtrat und galt als das Gesicht der Sozialpolitik der Wormser CDU +++ René Arsène Waldmann in Hannover einstimmig bestätigt: Er führt auch in den kommenden zwei Jahren die CDA Hannover. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Martina Königsfeld und Ute Krüger-Pöppelwiehe gewählt, Katharina Lochter ist Schriftführerin +++ 29 cda intern CDA Bergisch Gladbach CDA Schwarzwald-Baar Gespräch mit Christian Bäumler Karl-Josef Laumann erhielt Stadtverbandsvorsitzende Sylvia Wöber-Servaes begrüßte im November 30 Gäste zum traditionellen Grundlagengespräch der CDA Bergisch Gladbach. Referent war Christian Bäumler, die Moderation übernahm Ludger Reuber. Schwenninger Uhr Sylvia Wöber-Servaes begrüßte Christian Bäumler (Mitte) und Ludger Reuber (Quelle: CDA Bergisch Gladbach). Gottfried Schmidt überreichte Karl-Josef Laumann eine Uhr als Geschenk der CDA Schwarzwald-Baar (Quelle: CDA Schwarzwald-Baar). Viel Spaß hatten alle beim Spielplatzfest (Quelle: CDU Wuppertal). Junge CDA Wuppertal Spielplatzfest in Elberfeld Als Spielplatzpate der Stadt Wuppertal und des Deutschen Kinderschutzbundes hatte die Junge CDA Wuppertal im Sommer zum 1. Spielplatzfest ins Wuppertaler „Briller Viertel“ eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein spielten Kinder und Erwachsene und stärkten sich anschließend mit Kuchen, Muffins und Kinderpunsch. Mit von der Partie waren – neben Jung und Alt aus der Nachbarschaft – Dennis Radtke, der 30 Bundesvorsitzende der Jungen CDA, der Wuppertaler CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Müller und Kerstin Holzmann vom Deutschen Kinderschutzbund. Diana Kinnert, Vorsitzende der Jungen CDA Wuppertal, freute sich über die vielen Gäste: „Gerade in Großstädten wie Wuppertal verdienen Kinder und Familien besondere Zuwendung. Deshalb wollen wir auch im nächsten Jahr wieder ein Spielplatzfest auf die Beine stellen.“ Karl-Josef Laumann hat im Sommer der CDA Schwarzwald-Baar einen Besuch abgestattet. Dort konnte er dem Kreisvorsitzenden Gottfried Schmidt für seine (mit vielen Neueintritten belohnte!) besonders engagierte CDA-Arbeit danken. Laumann erinnerte in seiner Rede an die Wurzeln der christlichen Soziallehre und forderte, die Christlich-Sozialen müssten ihre Stimme weiter in der Politik erheben. Gottfried Schmidt überreichte Laumann einen Wecker aus der Produktion des Schwenninger Uhrenindustriemuseums als Geschenk. Neben Laumann waren auch sein erster Stellvertreter, CDA-Landeschef Christian Bäumler, und die CDABezirksvorsitzenden von Nord- und Südbaden, Karin Möhle und Peter Weiß, zu Gast. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 cda intern SO! einer: Das Porträt in der Sozialen Ordnung Salih Tahusoglu, CDA-Vorstandsmitglied 2. Was bedeutet für dich „christlichsoziale Politik“? Christlich-soziale Politik rückt den Menschen in den Mittelpunkt des politischen Handelns. Sie steht für Nachhaltigkeit und Verantwortung. Christlichsoziale Politik fördert den Schwachen und eröffnet gesamtgesellschaftlich Chancen auf Teilhabe und Erfolg. 7. Welche Musik hörst du am liebsten? Tupac, Frank Sinatra, Tschaikowsky, Louis Armstrong, The Rat Pack, Linkin Park, Sting, Ibrahim Tatlises... Sehr durchmischt. 8. Mit welchem Promi würdest du dich gerne mal in Ruhe unterhalten? Barack Obama Salih Tahusoglu (Quelle: Deutschlandstiftung Integration) Geboren am 30. März 1989 in Willich, Abitur 2010, derzeit JuraStudium in Bochum. CDU-Mitglied seit 2005, CDA-Mitglied seit 2008, IG Metall-Mitglied seit 2013. Stipendiat der Deutschlandstiftung Integration 3. Was ist deiner Meinung nach die größte Herausforderung für die Politik? Sozial verträglich, ökologisch nachhaltig und gleichzeitig wirtschaftlich zu sein. 4. Was sind deine Hobbys? Ich tanze mit meiner Freundin und lese viel. Außerdem spiele ich gerne Basketball, komme aber zu selten dazu. 5. Welches Buch kannst du empfehlen? 1. Wann bist du zum ersten Mal der CDA begegnet? Wann und warum bist du eingetreten? Meine Familie ist sehr politisch. Durch das Engagement meiner Mutter als Betriebsrätin interessierte ich mich schon früh für Sozialpolitik. Wenn ich mich mit meinem Vater unterhalte, geht es meist um Politik, da war der Weg in eine Partei nicht weit. Durch unseren Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer kam ich zu christlich-sozialen Themen und war schnell Feuer und Flamme für die christlich-soziale Idee. Soziale Ordnung Ausgabe 4 2013 Sofies Welt von Jostein Gaarder. Was ich sonst empfehlen kann sind Fantasyromane, wie zum Beispiel Eragon von Christopher Paolini. Sie sind eine tolle Möglichkeit abzuschalten und einfach in eine neue Welt abzutauchen. 6. Welche Gegenstände würdest du mit auf eine einsame Insel nehmen? Einen sich selber magisch nachfüllenden Topf Wirsingeintopf mit Mettwurst, BÜCHER, einen Basketball und einen Korb. 9. Welchem Fußballverein hältst du die Daumen? Als Niederrheiner halte ich natürlich zu den Gladbachern. Der letzte Verein, dem ich im Stadion zugesehen habe, war der KFC Uerdingen. 10. Was war das Schönste, das du in deinem Leben bisher erlebt hast? Das Erlebnis Familie! Sowohl mit meiner eigenen als auch mit meiner durch meine Freundin dazugewonnenen Familie habe ich extremes Glück. Ich bin für jeden Tag dankbar, den ich mit allen habe. 11. Was bringt dich so richtig auf die Palme? Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Hass. 12. Wie lautet dein Lebensmotto? Life isn‘t about waiting for the storm to pass, it‘s about learning to dance in the rain: Es geht im Leben nicht darum, auf das Ende des Sturms zu warten, es geht darum, im Regen tanzen zu lernen. 31 Einmischen. Einfluss nehmen. Eintreten! Jed Mitgli es ed w ein ne irbt ue Mitgli s ed! aufnahmeantrag der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA) Postfach 04 01 49 • 10061 Berlin ich beantrage die aufnahme in die Cda: Herr SEPa-Lastschriftmandat: CDA Deutschlands Gläubiger-ID: dE20Cda00000124351 Frau Wiederkehrende Zahlung (Mitgliedsbeitrag) einmalige Zahlung (Aufnahmespende) Name: Meine bankverbindung lautet: Vorname: Straße: PLZ: IBAN: DE Haus-Nr.: BIC: Wohnort: bei der Geb.-Datum: Geb.-Ort: (Kreditinstitut, Ort) dieses SEPa-Lastschriftmandat für den Einzug von: Telefon: Telefax: Buchungsart: Mitgliedsbeitrag Betrag im Monat: 5,00 € 7,50 € 10,00 € _____ € (Mindestbeiträge siehe unten) Mobil: E-Mail: Zahlungszeitraum: Quartal Halbjährlich Jährlich Buchungsart: Aufnahmespende (einmalig ______ €) (wird mit dem 1. Beitrag eingezogen) Betrieb / Verwaltung / Ausbildungsstätte: Ich ermächtige die CDA Deutschlands die oben genannten Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschriften einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der CDA Deutschlands auf mein/unser Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. CDU-Mitglied: ja nein , den Als Aufnahmespende zahle ich € , den Unterschrift Ich bin mit der Erhebung, Speicherung und Nutzung der vorstehenden personenbezogenen Daten sowie der besonderen Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9 BDSG, z.B. politische Meinungen) einverstanden. Meine Daten werden nur für die Zwecke der Arbeit der Partei erhoben, gespeichert und genutzt. Die E-Mail-Adresse kann für den Versand von Einladungen zu satzungsgemäßen Versammlungen genutzt werden. Der Versand der Einladungen auf elektronischem Wege steht in diesem Fall dem Postweg gleich. Unterschrift (für das Lastschriftmandat) unsere monatlichen beiträge: > Familienbeitrag für Ehepartner und Kinder: 5,10 € > Nichtmitglieder der CDU: 4,60 €, > CDU-Mitglieder: 4,10 € > Mitglieder, die das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben: 2,60 € > Auszubildende, Schüler/-innen, Studenten/-innen, Wehr- und Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose und bei besonderen sozialen Härten auf Antrag: 1,10 € Zuwendungen (Mitgliedsbeiträge und Spenden) an politische Parteien sind steuerlich als Sonderausgaben absetzbar (§ 10 b EStG).