„Baywatch“ aus Beton - ckolbe-fotos
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„Baywatch“ aus Beton - ckolbe-fotos
LANDKREIS HILDESHEIM SONNABEND 13. JUNI 2015 Wohl kein Dritter am Unfall beteiligt HILDESHEIM � Aufgrund von Zeugenhinweisen konnten die Ermittler der Hildesheimer Polizei gestern Nachmittag den Fahrer des zunächst gesuchten dunklen Fahrzeugs ausfindig machen, der aufgrund der Äußerungen eines Zeugen die Kurve St. Georg-Straße/ Spandauer Weg geschnitten und somit den entgegenkommenden Quad-Fahrer, der gemeinsam mit seinem Sohn in Itzum ums Leben gekommen war, irritiert haben könnte. Nach Aussagen des Fahrers des dunklen Autos sei er in einem sehr nahen örtlichen und zeitlichen Zusammenhang an der Unfallstelle vorbeigekommen, ohne den Unfall selbst gesehen zu haben. Allerdings habe er am Unfallort mehrere heftig agierende Personen gesehen, weshalb er sein Fahrzeug kurz zum Stehen brachte, dann seine Fahrt jedoch fortsetzte. Diese Aussa- ge deckt sich mit den polizeilichen Feststellungen vom Unfalltag. Wichtig für die polizeilichen Ermittlungen ist die Aussage eines Augenzeugen, der mit seinem Auto unmittelbar hinter dem Quad fuhr. Das Quad sei plötzlich vor seinem Auto gewesen, schilderte der Mann. Es sei dann in Schieflage geraten und in die Hauseinfahrt gefahren. Er konnte sich auch an das dunkle Fahrzeug erinnern, das wenig später die Unglücksstelle passierte. Keinesfalls sei es zu einer Berührung mit einem eventuell entgegenkommenden Fahrzeug gekommen. Insgesamt gesehen decken sich die Zeugenaussagen mit den polizeilichen Ermittlungsergebnissen, den Unfallspuren vor Ort und den getroffenen Feststellungen eines von der Hildesheimer Staatsanwaltschaft beauftragten Gutachters. KURZ NOTIERT „Freiheit und Geist“ HILDESHEIM � Am Sonntag, 14. Juni, hält die Präsidentin der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), Christiane Dienel, eine Predigt zum Thema „Freiheit und Geist“. Der ökumenische Gottesdienst der Evangelischen Studierendengemeinde und Katholischen Hochschulgemeinde beginnt um 19 Uhr in der Seminarkirche, Brühl 16, in Hildesheim. Doppelte Kanutaufe am Hohnsensee: Mariah Wellegehausen lässt die Flasche vorsichtshalber nicht am Rumpf zerschellen. Prof. Dr. Gabriele Mausch sieht ihr dabei zu (rechts). � Foto: Kolbe „Baywatch“ aus Beton HAWK-Studenten beteiligen sich an Kanu-Regatta in Brandenburg Von Cornelia Kolbe HILDESHEIM � Der Countdown für die 15. Deutsche Betonkanu-Regatta läuft. Seit gut 20 Jahren ist die HAWK mit eigenen Kanus dabei. Etwa 30 Studierende tauften ihre beiden Prachtstücke auf die Namen „Baywatch“ und „ 1 000 undeinenacht“, am Hohnsensee. An den Bauarbeiten der Kanus waren Studierende der Fakultäten Bau- und Holzin- genieurwesen sowie der Architektur dabei. Erstmals wurde ein Kanu im Betongussverfahren gefertigt. Bisher wurde der Beton in Schichten auf die Schalung gespachtelt. Tim Mayer vom Team der Holzingenieure sagte: „Unsere Schalung ist einfach super“ und schilderte die Vorgehensweise der Gruppe. Ihr Prototyp namens „Baywatch“ ist knapp sechs Meter lang, wiegt 200 Kilogramm und hat einen Auftrieb, der für eine Tonne Gewicht ausreicht. Zwei Studierende werden das Kanu bei der Regatta, die am 19. und 20. Juli in Brandenburg ausgetragen wird, in der Rennklasse auf Touren bringen. Als „i-Tüpfelchen“ tragen sie dem Namen entsprechende Kostüme. Die themenbezogene Verkleidung, das Design der Kanus und ein Präsentationsstand vor Ort wurden von den Architekturstudenten entwik- kelt. Für das in herkömmlicher Bauweise entstandene blaue Kanu im orientalischen Look sind Kostüme vorgesehen, die an Alladin und die bezaubernde Jeannie erinnern. Die angehenden Bauingenieure setzten ihr Wissen für die richtige Betonmischung und weitere Konstruktionsdetails ein. Das gesamte Projekt wurde, wie schon seit Jahren, von Prof. Dr. Gabriele Mausch geleitet. Einsatz in luftiger Höhe Berufsfeuerwehr Hildesheim hilft 69-Jähriger aus Andreas-Kirchturm HILDESHEIM � Eine 69-Jährige konnte wegen ihres Gesundheitszustandes den Abstieg aus dem Turm der AndreasKirche nicht alleine bewältigen und rief so den Rettungsdienst und die Feuerwehr auf den Plan. Am Donnerstag, 11. Juni, ging gegen 16 Uhr bei der Integrierten Rettungsleitstelle (IRLS) Hildesheim der Notruf ein. Eine Frau solle im Turm der St. Andreas-Kirche – mit 114 Metern immerhin der höchste Kirchturm Niedersachsens – aufgestiegen sein und dann einen Kreislaufkollaps erlitten haben. Die IRLS schickte umgehend einen Rettungswagen der Berufsfeuerwehr zur Andreas- Kirche. Dort angekommen wurde den Kollegen mitgeteilt, dass die Frau sich auf der in 75 Meter Höhe gelegenen Aussichtsplattform befindet. Auf Grund dieser Information forderte die Besatzung des Rettungswagens sofort die Feuerwehr inklusive Drehleiter zur Trageunterstützung nach. Die Berufsfeuerwehr rückte mit dem Einsatzleitwagen, der Drehleiter und dem Hilfeleistungslöschfahrzeug zur Andreas-Kirche aus, um dort die Kollegen zu unterstützen. Währenddessen machte sich die Besatzung des Rettungswagens, mit sämtlichem medizinischem Equipment, zu Fuß an den Aufstieg in den Turm, um die Frau zu versorgen. Glücklicherweise stellte sich der Zustand der 69-Jährigen als nicht so schwerwiegend heraus. Übung bewährt sich Allerdings konnte die Frau den Turm nicht selbständig zu Fuß verlassen. Also wurde von der Feuerwehr ein Tragestuhl in den Turm gebracht, auf dem die Frau bis auf eine Ebene in etwa 30 Metern Höhe gebracht werden konnte. Auf dieser Ebene befindet sich ein Fenster, das die Drehleiter der Feuerwehr erreichen kann. Hier stieg die Patientin in den Korb der Drehleiter und ANZEIGE Sichern Sie sich unser Angebot: Aufbau ohne Montagekosten Wochenlang Urlaub zu Hause mit unseren Terrassendächern und Kaltwintergärten Nelson Park Servicebüro Halle Schulstraße 4 37620 Halle bei Bodenwerder 0 55 33 / 9 79 29 97 www.nelsonpark-td.de wurde so sicher zu Boden gebracht und konnte anschließend in ein Krankenhaus transportiert werden. In diesem Einsatz hat sich einmal mehr die gute Ausund Fortbildung der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sowie die gute Vorbereitung auf bestimmte Szenarien bewährt. Die Berufsfeuerwehr Hildesheim übt regelmäßig am Andreas-Kirchturm das Anleitern mit der Drehleiter, da das einzige für die Rettung einer Person geeignete Fenster nur zu erreichen ist, wenn die Drehleiter an einem ganz bestimmten Punkt positioniert und im richtigen Winkel ausgefahren wird. Die Drehleiter wird auf einer Höhe von 30 Metern am St. AndreasKirchturm an einem Fenster postiert. Betriebsversammlung bei Bosch unterbrochen HILDESHEIM � Nachdem die Konzernleitung der Robert Bosch GmbH am vergangenen Dienstag ihre Pläne bekannt gegeben hatte, den Geschäftsbereich „Starter und Generatoren“ auszugliedern und ihn später eventuell zu verkaufen, hatte der Betriebsrat zu einer zusätzlichen Betriebsversammlung eingeladen. 900 Arbeitnehmer nahmen an ihr teil. Die Betriebsräte und die IG Metall kritisierten diese Pläne. Der Betriebsratsvorsitzende Stefan Störmer hat unter lautem Beifall und Sprechchören „Wir sind Bosch“ eingefordert, dass der Geschäftsbereich auch zukünftig im Bosch-Konzern integriert bleibt. Bereits seit mehr als zehn Jahren kämpfen die Beschäftigten und der Betriebsrat gemeinsam mit der IG Metall um den Hildesheimer Standort. „Deshalb war die Empörung der Beschäftigten in der Betriebsversammlung nicht zu überhören“, beschreibt Uwe Mebs, erster Bevollmächtigter, die Stimmung auf der Betriebsversammlung. Erst vor wenigen Wochen hatte die Geschäftsführung einen Standortsicherungsvertrag mit dem Betriebsrat abgeschlossen und nun verkündet sie gewissermaßen das Ende der Starterfertigung in Hildesheim. „Wir fordern die Einhaltung der Verträge“, so Uwe Mebs. „Vor diesem Hintergrund war die Botschaft der Belegschaft heute deutlich. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bosch GmbH, muss sich den Fragen der Arbeitnehmer stellen“, so Bevollmächtigter Uwe Mebs. „Wir sind gespannt, ob Volkmar Denner am nächsten Donnerstag an der vertagten Betriebsversammlung teilnimmt und seiner Verantwortung gegenüber den Beschäftigten gerecht wird.“ Die Arbeitnehmer gaben in der zusätzlichen Betriebsversammlung ein weiteres, kämpferisches Signal an die Geschäftsführung von Bosch.