2 - Die Novum
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DIE NOVUM Jeden Mittwoch für Mittweida 10. Ausgabe 15. Mai 2013 Der sächsische Stürmer Den Sommer begrüßen „Wir sind das Volk“ wird von Rechtspopulisten beansprucht. Wie geht es mit dem Slogan der friedlichen Revolution weiter? – Seite 2 Udo Steinberg war Mittweidaer Student, Rasensportler mit Herz – und Mitbegründer des legendären FC Barcelona. – Seite 5 Auf den Festivalwiesen in ganz Deutschland wird getanzt und die Leichtigkeit des Lebens gefeiert. – Seite 8 Crystal Methweida Steigender Drogenkonsum fordert Eltern und Lehrer M ittweida hat ein Drogenproblem. Das zeigt die jüngste Polizeistatistik. Daraus geht hervor, dass die Kriminalitätsrate speziell auf dem Drogensektor enorm gestiegen ist. Auch die Suchtkrankenhilfe Blaues Kreuz Mittweida führt nun innerhalb eines Jahres beinahe doppelt so viele Beratungsgespräche zum Thema Crystal Meth wie zuvor – manchmal zu spät, erklärt Wolfgang Käthner vom Blauen Kreuz: „Die Situation ist besorgniserregend“. Besonders Erwachsene und Schüler, die unter hohem Leistungsdruck stehen, verfallen dieser Droge. Crystal gehört mittlerweile zu den gefährlichsten illegalen Drogen. Es ist ein meist weißes und kristallförmiges Gift. Das Betäubungsmittel kann preisgünstig unter anderem auf den Märkten an der tschechischen Grenze erworben werden. Der Wegfall von Grenzkontrollen begünstigt den Drogenhandel umso mehr. So wächst die Zahl der Abhängigen stetig. Die Droge sorgt für Euphorie, höhere Leistungsfähigkeit und unterdrückt die Müdigkeit. Nachdem bereits vor vier Jahren ein Labor für Methylamphetamine in Mittweida ausgehoben wurde, ist das Thema Drogen seit Ende März auch hier wieder aktuell. Neben der Polizeistatistik hat vor allem ein anonymer Brief das Thema wieder in den Fokus der Bevölkerung gerückt. Der Brief eines Schülers ging Ende März bei der Polizei und dem städtischen Gymnasium ein. „Dieser Ort ist inzwischen zu einem regelrechten Basar verkommen“, heißt es darin. Polizei und Schulleitung gingen der Sache nach. Gerd Becker, Schulleiter des Gymnasiums, äußerte sich zu dem anonymen Schreiben: „So wie es in dem Brief steht, ist es nicht.“ Dies sei ihm durch Gespräche mit Schülern und Lehrerkollegen bestätigt worden. „Dennoch haben wir uns gemeinsam sensibilisiert und werden noch größeres Augenmerk darauf legen, Warnsignale zu erkennen“, erklärt Becker. Das Thema Suchtprävention findet laut Becker regulär in der 8. Klasse statt. Ein Referent der Fachstelle für Suchtprävention Chemnitz hält einen Vortrag über Drogen und ihre Wirkung. Kurz nach der Veröffentlichung des Briefes meldete sich Nadja Nestler, die Mutter eines Schülers, in der „Freien Presse“ zu Wort. Ihr Sohn besuchte bis 2011 das Gymnasium. Während dieser Zeit wurde er abhängig von Crystal Meth. Laut der Mutter kam jedoch keine Reaktion seitens der Schule. Sie konnte lediglich beobachten, wie sich Noten und Aussehen des Jungen stark verschlechterten. „Auch fehlte Geld“, meint Nestler und beschreibt, dass ihr Sohn viele persönliche Dinge verkaufte, um an das nötige Geld zu kommen. Erst der MatheNachhilfelehrer konnte die eindeutigen Zeichen erkennen. Da der Sohn nicht freiwillig in die Kinder- und Jugendpsychiatrie wollte, erwirkte die Mutter eine Einweisung per Gerichtsbeschluss. Das Jugendamt schaltete sich ein und sprach sich gegen eine Einweisung aus. Die Familie sollte einen Entzug erst einmal zu Hause versuchen. Durch das Interview in der „Freien Presse“ machte sich große Kritik am Jugendamt breit. Grund war die mangelnde Kompetenz im Bereich Crystal Meth. In einer Stellungnahme fordert das Jugendamt die gesamte Gesellschaft auf, Verantwortung zu übernehmen. „Das Jugendamt ist sensibilisiert und hat in mehreren Bereichen Berührungspunkte“, heißt es darin. Mittlerweile wird auch mit den regionalen Sucht- Lisa Patzer Deutsche Geschichte beratungsstellen gearbeitet. Ziel dabei ist ein jährlicher Erfahrungsaustausch. Auch gegen die Polizei richtete sich der Zorn der Mutter: „Die Polizei weiß, wo gedealt wird. Ich habe auch Namen genannt, doch die Leute laufen weiter unbehelligt herum“. „Jedem konkreten Hinweis, den wir bekommen, gehen wir auch nach“, entgegnet Frank Fischer von der Polizeidirektion Chemnitz. Schon am 27. Mai wird das Blaue Kreuz Mittweida eine Themenwoche zur Sucht starten. Der Fokus soll auf der Vorbeugung von Abhängigkeit liegen. Vor allem soll es in Schulen Gespräche zur Drogenaufklärung geben. Am 16. September wird außerdem ein Fachtag zum Thema Crystal Meth stattfinden. Dieser wird vom Jugendamt des Landratsamtes Mittelsachen und der Fachstelle für Suchtprävention im Direktionsbezirk Chemnitz initiiert. Bei der Veranstaltung wird über die Substanz, das Verhalten der Klienten und über die Prävention aufgeklärt. Martin Wolf Eine Umfrage zum Thema finden Sie auf Seite 5. 2 Die Novum Politik und Wirtschaft 15. Mai 2013 Wer ist das Volk? Rechtspopulisten missbrauchen Slogan der friedlichen Revolution ir sind das Volk“ skandierten die Leipziger DDR-Bürger im Herbst 1989 bei den Friedensdemonstrationen. Der Spruch der Montagsdemonstrationen, ein Stück deutschdeutscher Geschichte, wird nun in einem neuen Kontext stehen. Denn zwei Rechtspopulisten aus Schleswig-Holstein sicherten sich im Februar die Markenrechte am Revolutionsspruch. Das bestätigt auch Jörg-Eckhard Dördelmann vom deutschen Marken- und Patentamt in München; „Wir sind das Volk“ sei zehnmal als Bild- und Wortmarke registriert. Auch die Einträge der beiden Rechtspopulisten finden sich hier, seit Mai 2012 gibt es ihre Partei „Wir sind das Volk WSDV“. Die Partei fordert härtere Asylgesetze und eine Bildungspolitik, die ausschließlich auf die Bedürfnisse der deutschen Wirtschaft reagieren soll. Sie schürt die Angst vor dem „Verlust der deutschen Identität“. Die Organisation tritt erstmals zur schleswig-holsteinischen Kommunalwahl an, auch bei der Bundeswahl wird WSDV wohl vertreten sein. Verfassungsschützer stufen die unter Beobachtung stehende Partei als bedenklich ein und warnen vor der Nähe zur rechtsextremen Szene. Die nicht- dpa: Frank Kleefeldt W Wem gehört der Slogan „ Wir sind das Volk“? Ein Leitspruch, der polarisiert. kommerzielle Nutzung von „Wir sind das Volk“ – etwa auf DemonstrationsPlakaten – bleibt weiterhin erlaubt. Ansonsten hat WSDV das Recht, die Parole fünf Jahre zu nutzen – zum Beispiel als Aufdruck auf T-Shirts, Badetüchern, Schnapsgläsern und Bierkrügen. Zuvor war die Stadt Leipzig Markenträger, sie erwarb die Rechte an dem Slogan im Jahr 2002. Schon damals hatten Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee und die DDR-Bürgerrechtler Christian Führer und Uwe Schwabe einen Missbrauch befürchtet. Denn schon vor mehr als zehn Jahren zogen Rechtsradikale mit der Parole „Wir sind das Volk“ durch Leipzig – zum Leidwesen all jener, die im Herbst 1989 für Menschen- und Bürgerrechte auf die Straße gingen. Doch genutzt hatte die Stadt den Slogan nicht. Daran stieß sich die DDRBürgerrechtlerin Angelika Kanitz und beantragte die Löschung der Marke. Denn Markenschutz kann nur existieren, wenn die Parole kommerziell genutzt wird. Kanitz begründete weiterhin, der Slogan gehöre auch nur dem Volk und verwies auf eine Entscheidung der Patentamts-Dienststelle Jena, die bereits 2012 einen Antrag zum Markenschutz für einen gemalten Schriftzug „Wir sind das Volk“ ablehnte. Nach Ansicht der Thüringer ist die Wortkombination keine Produktkennzeichnung. Damals legte die Stadt Leipzig keinen Widerspruch ein, womit ihre Rechte verfielen. Anders sieht es bei der neuen Eintragung der Partei aus. Hier prüft die Stadt Leipzig rechtliche Schritte, um gegen einen Missbrauch vorzugehen zu können. „Ein Widerspruch kann dann eingelegt werden, wenn ein Verstoß gegen die guten Sitten oder Arglist vorliegt. Auch bei Verwechslungsgefahr kann der vorherige Rechteinhaber auf seinen Markenschutz bestehen“, bestätigt das Patentamt: „Verwechslungsgefahr wäre auch das Argument, auf das sich die Stadt Leipzig stützen könne“. Gegen die Entscheidung des Münchner Patentamtes ist noch bis zum 3. Juni Widerspruch möglich. Doch die Stadt Leipzig zweifelt an dem Erfolg eines Widerspruches: „Das deutsche Marken- und Patentrecht eignet sich nicht dafür, Politik auf Kosten dieser Gesetze zu machen.“ Sebastian Weiß Was sich neckt, das liebt sich? Eine deutsch-französische Hassliebe ünktlich im Jubiläumsjahr des vor 50 Jahren unterzeichneten ÉlyséeVertrages befinden sich Deutschland und Frankreich in ihrer schwersten Krise seit dem Ende des zweiten Weltkrieges. Der Élysée-Vertrag verpflichtet die deutsche und französische Regierung sich in allen wichtigen Fragen der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik zu beraten. Beide Nationen sind Motoren der europäischen Integration – vorausgesetzt sie können unterschiedliche Auffassungen überbrücken. Das ist nicht einfach, zum Beispiel bei der europäischen Industriepolitik, dem EU-Budget und bei Verhandlungen zur Wettbewerbsordnung im Binnenmarkt. Auch der Streit über den Maastrichter Vertrag dauert an, er sollte 1991 den Weg für ein vereintes Europa ebnen, belastet aber die Beziehung der beiden Länder. In Deutschland wird das Eingreifen des Staates in die Industriepolitik nicht gern gesehen, in Frankreich trifft genau das auf große Zustimmung. Beide verstehen unter der industriellen Politik etwas anderes. In Frankreich wird die Modernisierung vom Staat Führung für die Eurozone, durch einen regelmäßigen Eurogipfel, durchsetzen. Der EUGipfel ist ein Treffen des Europäischen Rates. Dieser ist ein Gremium der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union und findet mindestens zweiMerkel als Feindbild: die deutsch-franzöische Freundschaft leidet. mal pro Halbjahr statt. Genau dies lehnte gesteuert. Dagegen richtet sich das Deutschland ab, um kein politisches deutsche Modell nach der sozialen Gegengewicht zur Europäischen ZenMarktwirtschaft. Obwohl der Staat tralbank zuzulassen. Doch nun demzufolge nicht direkt involviert kämpft Frankreichs Politik ums Überist, wie in Frankreich üblich, werden leben: Dort herrscht Massenarbeitsdie öffentlichen Interessen dennoch losigkeit und die Wirtschaftsdaten vertreten: Die engen Verbindungen sagen eine düstere Zukunft vorraus. zwischen Unternehmen und Banken Statistiken zählen heute 3,2 Millionen bieten Unternehmen beispielsweise Arbeitslose, in Wahrheit sind es aber Schutz vor Übernahmeangeboten. mehr als fünf Millionen. Die RegieAls Ziel steht in Deutschland die rung von Präsident Hollande fordert „Entpolitisierung“, dagegen forderte deshalb Deutschland auf, die KonNicolas Sarkozy 2007 die Rückkehr junktur anzuschieben und die strikdes Politischen. Frankreich konnte te Sparpolitik fallen zu lassen – das unter Druck der Finanzkrise seine deutsche Beharren ist aus Frankreichs alte Forderung nach einer politischen Sicht nicht nachvollziehbar. Bei der dpa: Kay Nietfeld P Umsetzung der Bankenunion reagiert Deutschland gelassen. Als europäische Bankenunion werden die Vorschläge im Zusammenhang der Finanzkrise für eine zentrale und gemeinsame Verantwortung für die Finanzaufsicht in der EU bezeichnet. Auf französischer Seite gilt sie als Voraussetzung für den Erhalt der niedrigen Zinsen. Beide Staaten machen sich immer wieder gegenseitig Vorwürfe. Die regierende Sozialistische Partei Frankreichs hat Angela Merkel zum Feindbild erklärt. Merkel sei egoistisch, unnachgiebig und eine „Sparkanzlerin, die an nichts anderes denke als an die Einlagen der Deutschen und die Handelsbilanz der Bundesrepublik“, nur auf das Wohl der Bundesrepublik bedacht. Deutschland wiederum belächelt arrogant die jüngsten Sex- und Finanzskandale der französischen Elite und verachtet die marode französische Wirtschaft. Ein Austritt Frankreichs aus der Eurozone, oder sogar aus der EU, würde nicht nur die Demokratie Frankreichs bedrohen, sondern auch die deutsch-französische Partnerschaft. Lisa Fritzsche Hintergrund 15. Mai 2013 Die Novum Kosmische Müllhalde D as Weltall ist eine Müllkippe. Besonders da, wo die wichtigen Satelliten die Erde umkreisen, fliegen Unmengen Schrott umher und bedrohen die Raumfahrt. Das ist gefährlich, denn Satelliten liefern Daten für die Navigationssysteme in Flugzeugen, Schiffen oder Autos und Informationen über das Wetter – das ist wichtig für Landwirtschaft, Katastrophenschutz und die Gefahrenabwehr. Werden durch Weltraumschrott Satelliten funktionsunfähig oder gar zerstört, müsste die Erdbevölkerung wieder auf Kompass und Wetterfrosch zurückgreifen. Galaktisch schnell Das Thema „Weltraummüll“ diskutierten im April 300 Experten in Darmstadt. „Ganz wichtig ist, dass erst einmal kein zusätzlicher Weltraummüll entsteht“, sagte Dr. Manuel Metz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zu Beginn der Konferenz. Die europäische Weltraumorganisation ESA hatte Wissenschaftler, Raumfahrtmanager und Entscheidungsträger aus 26 Ländern zur Konferenz eingeladen. Damit keine neuen Trümmer entstehen, müssen Treibstoffe bis zum Ende einer Mission vollständig verbraucht werden, um Explosionen vorzubeugen. Ebenso müssen die Batterien an Bord gänzlich entladen werden, denn auch dadurch kann es zu Explosionen kommen. In Zukunft sollen außerdem Satelliten durch Flüssigbrennstoffmotoren angetrieben werden. Diese erzeugen nur Abgase, nicht wie die jetzigen Feststoffmotoren Schlacketeilchen. Diese Teilchen sind bis zu drei Zentimeter groß und werden im Weltall zu regelrechten Geschossen: Der Müll ist um ein Sechsfaches schneller als eine Gewehrkugel und besitzt somit eine enorme Zerstörungskraft. Bei Ausweichmanövern verbrauchen die Satelliten mehr Treibstoff und ihre Lebensdauer verringert sich. in Betrieb. Von den beiden Satelliten blieben nur noch mehrere tausend Trümmerteile übrig. Seitdem umrunden sie mit einer rasenden Geschwindigkeit von durchschnittlich 25.000 Kilometern pro Stunde die Erde und mit jeder weiteren Kollision entstehen wieder neue Teile. „Es kommt auf die Größe und die Geschwindigkeit der Teile an, aber gefährlich ist der Müll auf jeden Fall“, sagt Tassilo Römisch, der Besitzer des Raumfahrtmuseums in Mittweida. 16.000 Trümmerteile Friedhofsbahn Laut europäischer Raumfahrtorganisation ESA befinden sich etwa 16.000 Trümmerteile in der Erdumlaufbahn. Das ist jedoch nur die Anzahl der registrierten Teile, die größer sind als zehn Zentimeter. Schätzungen zu Folge sind noch mehrere tausend weitere Teile im Umlauf. Durch den Kaskadeneffekt werden es bei jeder Kollision nur noch mehr Trümmerstücke – denn wenn zwei Gegenstände aufeinander treffen und kollidieren, zersplittern sie in viele neue Teile. Dieser Effekt sorgt dafür, dass die Gefahr von Kollisionen immer größer wird. Im Februar 2009 geschah das, was keiner erwartet hatte. Zwei Satelliten kollidierten rund 800 Kilometer über Sibirien. Der russische Militär-Satellit Kosmos-2251 war bereits seit einigen Jahren nicht mehr funktionsfähig, aber das US-amerikanische Raumfahrzeug Iridium 33 befand sich noch Bei der Tagung in Darmstadt wurden verschiedene Möglichkeiten für die Entsorgung von Schrott im Weltraum vorgestellt. So zum Beispiel die Idee, den Müll auf eine „Friedhofsbahn“ zu leiten. „Die Bahn ist so weit oben, dass sie niemandem gefährlich werden kann und dass es hunderte oder gar tausende Jahre dauert, bis der Schrott wieder runter kommt“, erklärt Römisch. „Denn runter kommt alles.“ Mit Hilfe eines Netzes soll der Müll eingefangen werden und in der Friedhofsbahn wieder freigelassen werden, damit er den Satelliten nicht mehr schaden kann. Ein weiterer Vorschlag befasst sich mit einem Satelliten, der mit Hilfe eines Robotergreifarms an den Schrott andockt und diesen dann in Richtung Erde lenkt, damit der Müll in der Atmosphäre verglühen kann. Die Teile, die zu groß sind, um vollständig zu verglühen, landen auf der Erde in einem Steffen Knüdel Alte Satellitentrümmer rasen mit 25.000 Kilometern pro Stunde ziellos um die Erde 3 eigens dafür vorgesehenen Zielgebiet. „Dieses Gebiet ist im Südatlantik und wird seit bestimmt 30 Jahren genutzt. Da sind keine Schiffe und keine Inseln. Es ist definiert: 6.000 Kilometer lang und 2.000 Kilometer breit und dort sinken die großen Teile rein“, erklärt Römisch. In dem Gebiet sind seit Beginn der Raumfahrt schon oft die Raketen nach erfolgter Mission gelandet, doch Weltraumschrott kam dort noch nicht an. Gefahr für Astronauten Für die bemannte internationale Raumstation ISS besteht keine akute Gefahr. Sie umkreist die Erde in einer Höhe von 300 bis 400 Kilometern – da ist noch nicht so viel Schrott verbreitet, der fliegt in höheren Lagen. Nur wegen ihrer Größe von 100 Metern Spannweite musste die ISS bisher ein bis zwei Ausweichmanöver im Jahr fliegen. Als zusätzliche Sicherheit sind ihre einzelnen Module mit einer Schutzschicht bedeckt. So können kleine Objekte abgefangen werden. Doch dieser Überzug kann nicht jedes Teil abwehren. Erst in der vergangenen Woche schrieb Chris Hadfield, Astronaut der ISS, über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass ein kleiner Stein aus dem Universum ein Loch in ein Solarfeld der Raumstation gerissen hatte. Er war froh, dass der Müll den Schiffskörper verfehlt hat. Linda Barthel 4 Hochschule und Wissenschaft Die Novum 15. Mai 2013 Einer telefoniert – und alle hören zu Woher das zwanghafte Belauschen von Handygesprächen kommt N Andreas Scherer eulich im Bus: Es herrscht Ruhe auf den Sitzplätzen – bis plötzlich das Handy einer Frau klingelt. Diese fängt dann lautstark an, ihrem Mann am Telefon über ihr neues Paar Schuhe zu berichten. Und obwohl das eigentlich keinen anderen im Bus interessiert, versuchen alle zu verstehen, was sie erzählt. Aber warum? Ganz einfach: Das menschliche Gehirn möchte alles verstehen, was in der Umgebung geschieht. Um herauszufinden, warum unser Hirn das tut, unternahmen Psychologen der Universität von Kalifornien in San Diego dazu ein Experiment. 150 Probanden wurden zusammen in einen Raum gesetzt, um dort Worträtsel zu lösen. Diese Aufgabe war jedoch nur ein Vorwand, denn in dem Raum begannen zwei Eingeweihte einen Dialog. Zur selben Zeit in einem anderen Zimmer führte eine Person ein Gespräch am Handy, während auch hier Probanden die Aufgaben lösen sollten. Am Ende des Experiments sollten alle Testkanditaten aus 70 Wörtern diejenigen heraussuchen, die in den beiden Gesprächen vorkamen. Wie Telefonate in der Öffentlichkeit machen Passanten zu unfreiwilligen Zuhörern. vermutet, erinnerten sich mehr Personen an die richtigen Wörter, die das Handygespräch belauscht hatten. Der Grund: Bei einem Telefonat fehlt die Hälfte der Informationen. „Dies erhöht unwillkürlich unsere Aufmerksamkeit, ohne dass wir uns dessen bewusst sind“, so Veronica Galván von der Abteilung für Psychologische Wissenschaften der Universität von Kalifornien in der Tageszeitung „Die Welt“: „Unser Gehirn möchte gern Informationen verarbeiten, Muster erkennen und Zusammenhänge verstehen. Lücken rufen Irritationen hervor.“ Bei einem Dialog zweier Personen ist unser Hirn nicht ausreichend gefordert. Es blendet die Unterhaltung als Hintergrundgeräusch aus. Schuld an dem Zwang Handytelefonaten zuzuhören, ist also nicht einfach nur die Neugier. Selbst das oft gut gemeinte Flüstern am Telefon erfüllt seinen Zweck nicht. Denn dann fühlt sich der Denkapparat erst recht herausgefordert, der unvollständigen Konversation zu lauschen und herauszufinden, in welche Richtung das Gespräch geht. Menschen, die einem Handygespräch ausgeliefert sind, zeigen eine erhöhte Anzahl an Stresshormonen und Aggressionen stauen sich an. „Ein Grund dafür, dass wir uns von Handytelefonaten anderer gestresst fühlen, ist die Tatsache, dass wir ihnen einfach nicht entkommen können“, so Neuropsychologin Sarah Jensen, ebenfalls von der University of California. Anders als das Auge, lässt sich das Ohr eben nicht einfach verschließen. Außerdem fühlt sich der unfreiwillige Zuhörer vom Gespräch ausgeschlossen, was ihn frustriert und unzufrieden stimmt. Das Experiment wurde unter Studenten durchgeführt, einer Generation, die schon mit Handys aufgewachsen ist. Das Phänomen des unfreiwilligen Zuhörens sei bei älteren Menschen daher noch stärker ausgeprägt, vermuten die US-Forscher. Ines Göbel Anzeige ime rtyt a p MM ZU ZUMBA UMBA Party mit Nuvia Ollares „Spaß und Bewegung“ mit motivierender lateinamerikanischer Musik und exotischen Rhythmen. Mitmachen ist ausdrücklich erlaubt. Samstag, 18. Mai 2013 ab 20.00 Uhr – Eintritt frei Öffnungszeiten: Mo - Do 17.00 Uhr - 24.00 Uhr Fr - Sa 17.00 Uhr - 01.00 Uhr So 15.00 Uhr - 23.00 Uhr digital IMMotions. Heinrich-Heine-Straße 25 / Ecke Bahnhofstraße • Mittweida tel +49 3727 999 83 83 • www.zumm-mittweida.de Fan werden Lokales 15. Mai 2013 Die Novum 5 Vom Studenten zum Stürmer Wie Mittweidaer Udo Steinberg zum Mitinitiator und Spieler des FC Barcelona wurde do Steinberg war ein sehr talentierter und vor allem engagierter junger Mann mit einer großen Leidenschaft: Fußball. Einige berühmte Studenten hat Mittweida bereits hervorgebracht: Walter Bruch, Friedrich Opel oder Hans Bahlsen. Doch nur selten wird Udo Steinberg erwähnt. Dessen Bedeutung war auch Horst Kühnert vom Heimat- und Geschichtsverein Mittweidas lange unbekannt: „Erst beim Studium alter Chroniken stieß ich darauf, dass der ‚Mittweidaer Ballspielclub‘ mit der Gründung des FC Barcelona im Zusammenhang steht.“ Daraufhin begann Kühnert zu recherchieren, gemeinsam mit Dr. Marion Stascheit, Leiterin des Hochschularchives, und fand die außergewöhnliche Geschichte Steinbergs. Im Jahr 1877 in Berlin geboren, studierte er ab Oktober 1895 am damaligen Technikum Mittweida Elektround Maschinenbau. Mit einigen anderen Jugendlichen spielte er in seiner Freizeit Fußball am Schützenplatz. Kurz darauf, am 5. Mai 1896, gründete Steinberg den „Mittweidaer Ballspielclub“, kurz „M.B.C.“, den ersten akademischen Sportverein Deutschlands. Er wurde erster Vorsitzender des Clubs. Noch im Gründungsjahr stieg die Mitgliederzahl Stadtarchiv U Bevor der FC Barcelona entstand, gründete Steinberg den „Mittweidaer Ballspielclub“. stark an. Der Verein spielte zunehmend auch in deutschen Großstädten wie Berlin. Mit Werbespielen wollte er mehr Menschen für den damals noch unpopülären Sport gewinnen. Für den Studienabschluss waren auch praktische Erfahrungen nötig. Im Jahr 1897 unterbrach Steinberg darum sein Studium. Zufällig entdeckte er in Barcelona eine freie Arbeitsstelle, wo auch andere Studenten des Technikums arbeiteten. Seine eigentliche Leidenschaft vergaß Steinberg aber nicht: Er freundete sich mit dem Schweizer Hans Gamper an und kam mit anderen Ausländern zusammen, die sich für das Fußballspielen genauso begeisterten wie er. Bei der eigentlichen Gründungsveranstaltung des FC Barcelona im Jahr 1899 war Steinberg zwar nicht anwesend, da er zu diesem Zeitpunkt bereits sein Studium in Mittweida wieder aufgenommen hatte. „Er war aber trotzdem im Vorfeld maßgeblich an der Gründung beteiligt“, erklärt Horst Kühnert. Sein Freund Hans Gampert, der sich später Joan Gampert nannte, gilt als Hauptgründer des Clubs. Ein Jahr nach der Gründung des FC in Barcelona war Steinberg als Delegierter an der Gründung des DFB in Leipzig beteiligt. Damit nicht genug: Nach Abschluss seines Studiums im April 1900 kehrte er wieder nach Spanien zurück und spielte aktiv als Stürmer für den FC Barcelona. Gemeinsam mit seinem Freund Gampert zählte er zu den besonderen Leistungsträgern. Bei der ersten Begegnung zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid im Jahr 1902 erzielte er für seine Mannschaft die ersten beiden Tore. Bis zum Jahr 1910 spielte er erfolgreich für den Fußballclub. Im Dezember 1919 starb er laut Dr. Stascheit in Madrid an den Folgen einer spanischen Grippe. Während seiner Zeit in Spanien tat Steinberg seiner Hochschule einen großen Dienst: Er berichtete vom Technikum Mittweida und warb junge Spanier an. „Damit hat er der Stadt und der Hochschule noch zusätzlich Geltung verschafft“, erklärt Kühnert. Er fügt hinzu: „Auch wenn viele den Namen Udo Steinberg nicht kennen, steht er in einer Reihe mit anderen berühmten Köpfen der Stadt.“ Clemens Leisegang Abhängigkeit nicht totschweigen Fotos: Anne Pammler/ Redaktion: Sarah Könitzer Was hilft gegen Drogenkonsum bei Minderjährigen? Die Novum hat sich umgehört. Thomas Tensierowski (35), Angestellter Janet Hildebrandt (33), Restaurantfachfrau Kathleen Wachowski (41), Beraterin André Sigmund (52), Schlüsselmacher und Schuster Die Drogen gibt es in jeder Stadt, selbst auf dem kleinsten Dorf! Es ist ganz egal, wo man hingeht, dieses Zeug lauert an jeder Ecke. Es ist grenzenlos. Ich würde Prävention fordern! Die Drogenabhängigen würde ich zur Therapie schicken, aber trotzdem in die Schule! Das Thema darf nicht tot geschwiegen werden. Auch schon im Kindergarten ist es ein großes Thema geworden! Einige haben große Geschwister. Die Eltern der Viertklässler haben Angst, ihr Kind in das Gymnasium Mittweida zu schicken. Wenn mein Kind von Drogen abhängig wäre, dann würde ich ihm den Freundeskreis höchstpersönlich aussuchen, aber vor allem würde ich zu ihm halten! Für mich war es ein erschreckender Gedanke. Meine Tochter soll in vier Jahren an dieses Gymnasium gehen! Ich kann mir schwer vorstellen, wie die Schüler an die Drogen und an das nötige Geld kommen. Wenn es mein Kind wäre, würde ich schnell aktiv werden und permanent das Gespräch suchen. Die Schulen sollten auch aufklären. Ich bin weniger schockiert über dieses Ereignis. Es ist eine Frage der jüngeren Generation. Die Drogenabhängigen erkennt man schnell an ihrem oftmals agressiven Verhalten. Sie demolieren Autos oder auch meine Ladentür. In Chemnitz habe ich dieses Elend schon gesehen und nun wiederholt es sich hier in Mittweida. 6 Sport Die Novum 15. Mai 2013 ChemCats wieder erstklassig Chemnitzer Basketball-Damen gewinnen Play-off-Duell ie ChemCats haben den Wiederaufstieg in die erste Bundesliga perfekt gemacht. Nach dem unglücklichen Abstieg in der vergangenen Saison gewannen die Chemnitzer Basketball-Damen um Trainer Peter Kortmann am Sonntag das entscheidende Play-off-Spiel gegen den ASV Moabit Berlin mit 77:66. Nach einem klaren ersten Platz in der Hauptrunde der 2. Damen Basketball Bundesliga, gingen die ChemCats als Favorit in die Play-off-Duelle gegen Berlin. Das Team konnte nach einem Sieg im ersten Spiel diesen Erfolg in der zweiten Begegnung nicht wiederholen, sodass es zum entscheidenden Spiel in der Chemnitzer Schlossteichhalle kam. Bei den „Katzen“, die sich den Aufstieg als erklärtes Saisonziel gesetzt hatten, spielten von Anfang an die Nerven mit. Schon beim Einlaufen überkam ChemCats-Kapitänin Katharina Wohlberg ein „Gänsehautfeeling“. Rund 630 Zuschauer verfolgten das entscheidende Spiel, das über weite Strecken zur unerwünschten Zitterpartie wurde. Im ersten Viertel konnte das Team den Ball häufig nicht im Korb unterbringen und lag deshalb schon früh zurück. Doch je länger das Thomas Brüning D Den Aufstieg im Blick – Nachwuchsakteurin Mary Ann Mihalyi behielt im Aufbau den Überblick. Spiel andauerte, desto sicherer wurden die Korbjägerinnen. Nach dem dritten Viertel lagen sie in Führung: „Wir haben aggressiver gespielt, haben uns die Rebounds besser geholt als im letzten Spiel“, erklärt Katharina Wohlberg die Überlegenheit gegenüber den Berlinerinnen. In den entscheidenden letzten Minuten nutzten die Basketball-Damen ihre Chancen gut und konnten mit einigen Dreiern aus der Distanz wichtige Punkte erzielen. „Der Druck war sehr hoch, deswegen sind wir erleichtert, dass es letztendlich doch geklappt hat“, so Katharina Wohlberg. Nach Schlusspfiff gingen die ChemCats als strahlender Sieger und Meister der 2. DBBL Nord vom Feld und ließen sich vom Publikum feiern. „Das Gefühl ist einfach überwältigend, wir haben uns nach einer langen Saison endlich den verdienten Lohn für unsere Arbeit abgeholt“, freut sich Wohlberg. Mit Arbeit meint die 1,85 Meter große Center-Spielerin den großen Trainingsaufwand des Teams: Vier Mal in der Woche Mannschaftstraining und zusätzlich vormittags Einheiten für Ausdauer und Kraft. Auch die Nachwuchsförderung hat sich der Verein zur Aufgabe gemacht – mit Erfolg. In dieser Saison standen gleich drei junge Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs im Kader der Chemnitzerinnen. Am Sonntag war mit Mary Ann Mihalyi sogar eine 18-jährige Spielerin in der Startformation. Die bundesligaerfahrene Katharina Wohlberg ist sich schon kurz nach Abpfiff über die nächsten Ziele der Mannschaft bewusst: „Wir wollen uns natürlich in der ersten Liga behaupten, das ist für uns eine große Motivation“, sagt die 31-Jährige. Veränderungen werden laut Vize-Präsidentin Susann Drechsel im Bezug auf die kommende Bundesliga-Saison nicht ausbleiben: „Wir wollen das Training optimieren und die erste und zweite Mannschaft besser zusammenführen“. Auch ein Trainerwechsel steht schon fest. Peter Kortmann wechselt in der neuen Saison zum Zweitligisten Grüner Stern Keltern. Dafür wird Roland Senger die „Katzen“ in der kommenden Spielzeit betreuen. Claudia Metzner Anzeige Bist du auch ... verrückt nach Fashion? flippi ern mod cool g ll due i v i ind schic k elegant Dann komm vorbei! Du findest uns direkt am Markt von Mittweida! Öffnungszeiten: Mo-Fr 9:00 - 18:00 Uhr Sa 9:00 - 12:00 Uhr Sei bei unserer Modenshow bei den Mittweidaer Shoppingtagen dabei. (25. und 26. Mai Rochlitzer Straße) Mode in allen Größen & für jeden Geldbeutel! Inh.: Susan Standke I Tel.: 0152 2292 7076 I Malzgasse 2, Mittweida Kurz vor knapp 15. Mai 2013 Die Novum 7 Schlau in 3 Minuten Die Tücken des Frühlings Gesundheit! Alle Jahre wieder Schmetterlinge im Bauch? Die ansteigenden Temperaturen im Frühjahr verursachen das Phänomen der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit. Da wir im Winter eine niedrigere Kerntemperatur als im Sommer haben, muss sich der Körper erst langsam wieder daran gewöhnen. An die klimatischen Veränderungen passt sich der Organismus mit einer Blutgefäßerweiterung an. Der dadurch sinkende Blutdruck lässt uns ermüden. Die Müdigkeit im Frühjahr tritt meistens dann ein, wenn es nach einigen warmen Tagen zu abwechselnden Warm-Kalt-Perioden kommt. Weiterhin spielt der vom Gehirn produzierte Stoff Melatonin eine wichtige Rolle. Studien haben gezeigt, dass sich erhöhte Konzentrationen des Schlafhormons negativ auf das Wohlbefinden auswirken. Sogar Depressionen können dadurch begünstigt werden. Erst durch das helle Licht der neuen Jahreszeit wird die Produktion langsam verringert. Gleichzeitig wird die Synthese des Glückshormons Serotonin angeregt, welches uns euphorisch und fröhlich stimmt. So stellt sich langsam das auf die Frühjahrsmüdigkeit folgende Frühlingsgefühl ein. Niesen schützt die Nase vor Fremdkörpern, die ihre Sinneshärchen reizen. Doch auch helle Lichteinstrahlung kann den Reflex auslösen. Der Sehnerv und der mit der Nase verbundene Trigeminusnerv liegen im Gehirn sehr nahe beieinander. Ihr Zusammenwirken lässt einen elektrischen Reiz überspringen. Dieses Phänomen wird als photischer Niesreflex beschrieben und ist vererbbar. Schätzungen zu Folge sind 17 bis 35 Prozent der Weltbevölkerung von diesem Phänomen betroffen. Besonders im Frühling und Sommer kommt es durch das warme und trockene Wetter zu einem starken Gräserpollenflug. Objektiven Schätzungen zufolge sind 15 Prozent der deutschen Bevölkerung Heuschnupfengeplagt – sie reagieren auf die Pflanzenpollen, die durch den Wind verteilt werden. Dazu gehören fast alle Bäume, Gräser, Getreide und Kräuter. Im Freien atmet ein Mensch bis zu 8.000 Pollenkörner ein. So heißt es für Allergiker alle Jahre wieder: Rette sich wer kann! Unbewusst nimmt das Gehirn ein Kribbeln im Magen wahr und interpretiert dieses Gefühl als Verliebtheit. Dabei werden Glückshormone in Form von Endorphinen ausgeschüttet. Der psychosomatische Prozess wird durch das vegetative Nervensystem im Körper gesteuert. Dieser sorgt für Herzklopfen, schweißnasse Hände und ist vermutlich auch für das wilde Flattern verantwortlich. Was genau dabei im Körper passiert, konnte bislang noch nicht geklärt werden. Nadine Weser Einfach Selbstgemacht! Benötigt wird eine leere 1,5 Liter PET Flasche, ein scharfes Messer, circa 20 Zentimeter Baumwollfaden und eine starke Nähnadel. Zuerst wird die PET-Flasche geteilt, wobei der untere Teil größer als der obere ist. Mit der Nähnadel wird nun die Verschlusskappe durchbohrt und durch dieses Loch anschließend der Faden bis zur Hälfte gezogen. Der untere Flaschenboden wird nun bis ungefähr zwei Zentimeter mit Wasser befüllt und mit dem oberen Teil zusammengesteckt, wobei die Verschlusskappe nach unten zeigt. Dabei sollte der Baumwollfaden im Wasser liegen und der Deckel nicht in das Wasser eintauchen. Der Faden sollte senkrecht in die Erde eingearbeitet werden, da er das Wasser zur Pflanze transportiert. Wasser darf nur im unteren Flaschenteil aufgegossen werden. Stefanie Seifert Franziska Keller Gießkanne ade – beim selbstbewässernden Blumentopf vertrocknet nichts mehr! Mensaplan Impressum Die Novum ist eine Ausbildungszeitung der Fakultät Medien / Die Novum Print der Hochschule Mittweida, unterstützt von: AMAK AG und Medieninstitut Mittweida e.V., Verleger gemäß SächsPresseG vom 3. April 1992: Mittweida Research, Division GmbH / AMAK AG, Technikumplatz 3, 09648 Mittweida, www.amak-online.de Mittwoch, den 15.5.2013 Donnerstag, den 16.5.2013 Freitag, den 17.5.2013 mensaVital Schweinefleisch „Masala“ Tomaten, Mais, Vollkornspagetti | Gedünsteter Rahmspinat, drei Rühreier, Kartoffeln | zwei Schweinemedaillons Pfefferrahmsauce, Kaisergemüse und Kroketten Zwiebelrostbrätel, Bratkartoffeln und Salatmix | mensaVital Steckrüben-Bohnen-Paprika-Curry mit Chilikartoffeln | Burgunder Rinderragout, Pariser Karotten und Bandnudeln Moussaka – griechischer Auflauf mit Hackfleisch, Aubergine, Tomate und Zucchini gratiniert | Paniertes Fischfilet (gebacken), Majo-Dip, Pommes frites und Salat | mensaVital Karamelisiertes Putenschnitzel, Sesam-Rosenkohl, Kartoffelpüree Grüße Herzlichen Glückwunsch den HSG-TischtennisDamen zum Aufstieg in die Landesliga und der 1. Herrenmannschaft zum Aufstieg in die 2. Bezirksliga. Danke im Namen aller für die Super Saison. Euer Captain Liebe Freunde, ich finds echt klasse euch alle kennengelernt zu haben. Das kleine Mittweida ist durch euch für mich jetzt nicht mehr nur Studiensondern ein Stück weit auch Heimatstadt geworden. Egal ob gute Laune, geniale Partys oder ein offenes Ohr, all das find ich bei EUCH! Einen besonderen Dank an: Nino Pazourek, Michael Gräbner, Maximilian Jäger, Rudolf Schiller, Sebastian Wirsching, Benny Lischka, Sascha, Mandy Häusler, Maja Spasic, Nina Jacobi, Tanja Arendt, Nicole und Maureen Müller. Die Zeit mit euch egal ob hier, in München oder auf der Halbinsel Pouch war und wird legen…där! Euer Basti Liebe Mama, liebe Marianne, wir wünschen euch alles Liebe und Gute zum Geburtstag. Mit 50 geht das Leben erst richtig los. Liebe Grüße Semra, Markus und Selvim Bald geht es zum ersten Mal in den Primark nach Berlin. Ich freue mich riesig auf einen tollen Tag und grüße alle die bei dieser lustigen Fahrt dabei sein werden. Eure Mari Ich grüße Stefan Schäfer, Schatz du bereicherst mein Leben, ich denke es ist Zeit für den nächsten Schritt. Dein Maximilian Desczyk Ich grüsse die 2 Studenten-Mädl‘s, die der „Germania-Kneipe“ Freitag einen unverhofften,Besuch abgestattet hatten ! Cool, T. :-) Hinweis Ihren Gruß schicken Sie bitte an: [email protected]. Des Weiteren weisen wir darauf hin, dass Grüße keine fremdenfeindlichen, rassistischen, persönlichkeitsverletzenden oder in anderer Art gegen bestehendes Recht verstoßende Inhalte aufweisen dürfen. Bei Verletzung dieser Richtlinien behalten wir uns rechtliche Schritte vor. Tweets der Woche „Mein Vater leitet mir Spam weiter und fragt, ob er das löschen kann.“ @humpaaa „Universalfernbedienung: 9,99€. In der Kneipe von Fußball auf Germany´s Next Topmodel umschalten: unbezahlbar!“ @docintro „Mein Arzt meinte, ich hätte Wahrnehmungsstörungen. Aber das sehe ich ein bisschen anders!“ @freval „Auf der Parkbank. Mondschein. Romantik. Er: „Hach...“ Sie: „Was seufzt du denn so?“ Er: „Am liebsten Pils!“ @schabbock Kinoprogramm Von Montag den 13.5. bis voraussichtlich 22.5. finden keine Vorführungen statt. Filmbühne Mittweida, Theaterstraße 1 Telefon: 0 37 27 / 31 42 Geschäftsführerin: Silke Knauer Vorstand: Prof. Dr. Otto Altendorfer Anschrift: Hochschule Mittweida, Redaktion Die Novum-Print, Leisniger Straße 9, 09648 Mittweida E-Mail: [email protected], www.die-novum.de; Herausgeber: Fakultät Medien V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Michael Hösel Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Andreas Wrobel-Leipold Chefredaktion: Stefan Kirsten, Nicole Grimm CvD: Linda Nowak Politik: Florian Barth Hintergrund: Kitty Kalkbrenner Lokales: Linda Nowak, Eric Klapper Hochschule/Wissenschaft: Christina Honig Sport: Maximilian Desczyk Magazin: Susann Schadebrodt Feuilleton: Sophie Herwig, Corinna Robertz Marketing: Annabell Saupe Anzeigen: Marcus Winkler Grafik: Sara Bieder Layout: Philipp List, Ulrike Dorn Foto: Markus Kretzschmar Online: André Baumjohann Technik & Druck: Christian Greim, Sindy Herrmann, Stefan Heidisch Vertrieb: Sara Kamolz 8 Feuilleton Die Novum 15. Mai 2013 Ode an die Tanzenden ie Idylle des Sommers vermischt sich hier und da mit entferntem Lachen. Dumpfe Bässe lassen den Boden erbeben und fast scheint es, als zittert die Erde im Rhythmus der tanzenden Menschen. Die ersten warmen Tage locken sie alle nach draußen. Mädchen schütteln sich lachend das Konfetti aus ihren Haaren. Der Morgen startet mit Dosenbier und -ravioli – das reicht. Wiesen und Wälder werden zu Tanzflächen, die noch im Herbst am zertrampelten Gras erkennbar sind. Der Tag und die Nacht gehören der Musik. Es ist Sommer und es ist Zeit für Sorglosigkeit und Freiheit. Es ist Zeit, loszufahren zu den Festivals, die den Rest der Welt für ein paar Tage vergessen lassen. Hoch im Norden, am Teich von Marios Oma, trafen sich 1998 ein paar Freunde. Sie hörten gemeinsam Musik, tanzten, grillten und schliefen unter den Sternen. Die Geschichte von Omas Teich Festival begann. Jährlich gefeiert, entwickelt sich mitten in Ostfriesland ein Treffpunkt für rund 10.000 Musikbegeisterte. „Seit Jahren schon wird das gemütliche Wohnzimmer der Oma zu deinem Lieblingsfestival und die grüne Wiese zu deinem Schlafzimmer“, beschreiben die Veranstalter auf der Website. Diesen Sommer werden den Enkeln, pardon, den Festivalgästen, Größen wie OK Kid, Fall Out Boy und Bloodhound Gang geboten. Zusammen mit rund 40 anderen Bands bedienen sie vor allem den bunten Musikgeschmack. Der reicht von Hip Hop über Punkrock bis hin zu Songwritern. Und weil es bei Oma bekanntlich am besten schmeckt, kochen ausgewählte Bands in der guten Stube höchstpersönlich für ihre Gäste. Ein Meet and Greet der besonderen Art. In Eppendorf in Sachsen findet auf dem Gelände des Freibads das Riverside Open Air statt. Wo sonst Kinder über die Wiesen rennen und vergnügt im Wasser spielen, tanzen jetzt die Freunde des Hardcore, Metalcore oder auch Dubstep. Eine ebenso ungewöhnliche wie innovative Mischung, das Festival findet diesen Sommer erst zum zweiten Mal statt. Aber es wird auch elektronisch. Deephouse mischt sich unter Indietronics und Techno. Dazu tanzen überschaubare 3.000 Gäste der Nacht entgegen. Knicklichter baumeln an Handgelenken. Sie erhellen die Umgebung und leuchten zu Deadbeat, Ashraf Khan & Vikor Marek und Kettenkarussell. Das Nachtdigital Festival im Bungalowpark Olganitz Ein kühles Bier, Sonnenstrahlen und umgeben von den liebsten Freunden. David Binnewes D Splash Festival Mit den ersten Sonnenstrahlen beginnt auch die Entdeckungsreise zu den Festivals der Nation Normen Gadiel Gemeinsam der Musik lauschen. Ein Bad in der Menge und jeder Beat für dich. Splash Festival Flucht vor der Realität, den Rest der Welt vergessen. Frei sein und Abschalten. Der Tag neigt sich dem Ende und die Nacht wird begrüßt. Von Müdigkeit keine Spur. überzeugt wie gewohnt durch vielversprechende Künstler. Trotz Beliebtheit in der Szene wird die Veranstaltung klein gehalten. Keine kommerzielle Massenabfertigung, sondern familiäre Atmosphäre. Der Festivalbesucher genießt. Westwärts klingen derweil Gitarrenmelodien unter rauen Stimmen, während ein brünettes Mädchen ihr Tamburin im Takt schwingt. Die Musik ist experimentell und anders. Der Festivalgänger wiegt sich rhythmisch oder tanzt wild über das Feld. Auf jeden Fall aber taucht er ab in eine eigene Welt. Denn hier ist er noch unter seinesgleichen, der traditionelle Hipster. Independent-Musik ist schon längst auf dem Weg in den Mainstream, denn anders sein ist angesagt. Jutebeutel und Vollbärte also soweit das Auge reicht? Weit gefehlt! Das Appletree Garden Festival in Niedersachsen ist die Flucht aus dem Alltag der Großstadt, die von modischen Trittbrettfahrern beherrscht wird. Ein überschaubar kleines Festival mit Charme. Unter tiefsinnigen Songwritern, die den Sonnenuntergang begrüßen, mischt sich die tanzbare Musik von Kakkmaddafakka. Oder auch von Fuck Art Let´s Dance, bei deren Klängen niemand mehr stillsitzen wird. Zu Beginn ihrer Geschichte noch wegen mangelnder Performance kritisiert, haben sie heute dazugelernt: „Seitdem reißen wir uns auf der Bühne unseren Arsch auf. Wir sind auch bekannt dafür, dass auf der Bühne relativ viel passiert.“ Und damit zerren sie selbst den letzten Festivalgänger aus seinem Wiegerythmus, denn es wird getanzt. Ekstatisch und frei. Fuck Art Let’s Dance ist die Band des Sommers, denn sie schaffen das, was jedes gute Festival ausmacht. Ausgelassene Stimmung und Spaß am Leben. „Wir sind auch immer eine Liveband gewesen. Dass wir die Songs aufgenommen haben, okay, aber live war immer unser Fokus.“ Ihr Elektro-Indie erfüllt das Festivalgelände und schallt durch die Nacht. Noch einen Tag lang wird Diepholz das idyllische Mekka für die Freunde der alternativen Musik bleiben. Danach werden sie wieder zurückgeholt, in die Realität. Zusammen mit tausenden anderen die leere Bierdosen zerdrücken und ihre Zelte abbauen. Das Konfetti aus den Haaren kämmen und über die Autobahnen zurück in die Heimat fahren. Nur die Festivalbändchen an ihren Handgelenken werden übrigbleiben und sie auch im Winter noch an abenteuerreiche Tage und durchtanzte Nächte erinnern. Corinna Robertz