Niedrig-Interview_Norderney 2012 - ISLANDMAN
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Niedrig-Interview_Norderney 2012 - ISLANDMAN
3. wind sportswear ISLANDMAN – Norderney Interview mit Schirmherr Andreas Niedrig Bereits zum dritten Mal findet dieser Triathlon auf der wunderschönen Insel statt. Von Kailua Kona auf Hawaii, dem alljährlichen Austragungsort der Triathlon-Weltmeisterschaft, träumt wohl fast jeder begeisterte Tri-Sportler, hier am Norderneyer Nordstrand kann man schon mal daran schnuppern. Schwimmen in der Nordseebrandung, der Kampf auf dem Rad gegen Landund Seewinde und der abschließende Lauf entlang der jubelnden Zuschauer ins Ziel – Augen auf, wir sind auf Norderney. Die Streckenlängen sind es nicht, aber die sportlichen Aufgaben und emotionalen Empfindungen sind durchaus ähnlich. Moin Herr Niedrig, schön Sie wieder auf Norderney zu treffen. Sie haben für dieses Jahr ihren Start zugesagt, muss der Titelverteidiger fürchten, Ihren Atem auf der Strecke zu spüren? Im dritten Jahr meiner Schirmherrschaft habe ich mich trotz offizieller Beendigung meiner aktiven Wettkampflaufbahn zu einem Start entschieden. Zu Beginn des Jahres bat mich ein langjähriger Freund, Triathlon-Veranstalter, zu seinem 60zigsten Geburtstag noch einmal ein Rennen zu bestreiten. In Anbetracht der langen Pause (zwar nicht ohne Training, aber ohne Wettkampferfahrung) sagte ich zu. Und ich muss sagen, es fühlte sich gut an, die Veranstaltung siegreich zu beenden. Ein paar kleinere Rennen verliefen ebenfalls positiv. Hier auf Norderney will ich auch vorne mit dabei sein. Bestreitet Ihr 14jähriger Sohn auch ein Rennen? Ja, Lorenz ist auch mit dabei. Seine ältere Schwester Conny (Semesterferien) und meine Frau Sabine, sonst eher für die ernährungstechnischen, -praktischen Bereiche zuständig – werden uns lautstark unterstützen. Was machen Ihre Kinder- und Jugendprojekte? Meine Berichte, Vorträge, Bücher und Filme über frühere „Ups and Downs” in meiner ersten Lebensphase bis hin zur jetzigen Situation sind für viele Jugendliche, Ratsuchende, Gestrauchelte, Hilfebedürftigen, etc. in ähnlichen Lebenslagen Lichtblicke am Horizont. – Man kann aus welchen Gründen auch immer im Leben hinfallen, aber man muss auch immer wieder Aufstehen, oft alleine, aber auch mit Hilfe. Sie werden Freitag ihren neuen Film „TRAUMWÄRTS” vorstellen und über das Race Across America, also das 4.809,5 km lange Radrennen quer durch America berichten. Verletzungsbedingt startete „nur” Ihr Team das Rennen und erreichte das Ziel. Planen Sie hier noch einmal einen Einzelstart? Wenige Tage vor dem Start erlitt ich eine Knieverletzung, die das gut, bis ins Detail geplante Projekt ins Wanken brachte. Schon auf dem Weg ins Krankenhaus kam mir der Gedanke, mein Team als Ersatz für mich einzuspringen zu lassen, um den geplanten Film doch zu realisieren. Auf ihren spontanen Einsatz basiert dieser emotionsgeladene Film. Ich möchte an dieser Stelle Kindern und Jugendlichen die kostenlose Möglichkeit eröffnen, am Freitag an der Meldestelle Norddeich „Am Januskopf” eine Freikarte für die Abendvorstellung (19:00 h Kurtheater) zu bekommen. Haben Sie weitere Highlights Ihrer sportlichen Karriere im Visier? Ein Highlight ist sicher der Start hier am Freitag. In diesem Jahr habe ich aber auch noch für den Marathon in Barcelona gemeldet. Auch Wilhelm Loth, der Kurdirektor und Geschäftsführer der Staatsbad GmbH startet im „meine Insel-Team ”. Hat er Sie im Vorfeld nach einem Trainingsplan gefragt? Nein, Herr Loth hat bei mir nicht nach einem Trainingsplan gefragt. Aber ich bin gerne bereit, auch kurzfristig, mit Rat und Tat zur Seite zur stehen. Gerade ist Olympia vorbei, Jan Frodeno errang Platz 6, Justus Steffen Platz 16, Anne Haug Platz 11 und Anja Dittmer Platz 12. Zur Spitze fehlten bei den Männern 61 Sekunden und bei den Frauen 107 Sekunden. Warum ist aus Ihrer Sicht alles an Deutschland vorbei gegangen? Ich muss ganz klar Jans Leistung heraus stellen, bei der verletzungsbedingten Vorgeschichte, Chapeau! Die Knackpunkte dieser Rangfolgen unserer Athleten sind aus meiner Sicht die gezeigten Schwimmleistungen. Schon in den Kaderwettkämpfen ist klar: Wer die erste Radgruppe verpasst, hat (fast) keine Chance auf einen Top Zieleinlauf. Eine Top Leistung in der ersten Disziplin bekommt man nur durch intensives Training. Die mentale Stärke im Wasser hat gefehlt. Am Start sind wieder viele Jugendliche und Schüler. Für die dürfte „TRAUMWÄRTS ” Anleitung und Motivation sein. Haben Sie an den Nachwuchs eine persönliche Botschaft, wie man „Triathlon” am Besten in sein Leben einbauen kann? Triathlon muss zu einer Lebenseinstellung werden. Man muss an Leistung Spaß haben, um sie zu trainieren. Training ist wie Zähne putzen, man muss es einfach tuen. Ich wünsche allen gute Erfahrungen hier auf Norderney. Herr Niedrig, vielen Dank für das interessante Gespräch und Samstag viel Erfolg im Wettkampf.