Wildes Moers - Die große Vielfalt der aktuellen Musik Sehr geehrte

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Wildes Moers - Die große Vielfalt der aktuellen Musik Sehr geehrte
Wildes Moers - Die große Vielfalt der aktuellen Musik
Sehr geehrte Vertreter und Vertreterinnen der Presse, liebe
Redaktionen,
das diesjährige moers festival feiert seine letzte Ausgabe im
großen Festivalzelt - bevor es 2014 in die "Festivalhalle Moers"
umzieht.
Auslöser für diesen Umzug ist die Finanznot der Stadt Moers. So
wird der städtische Zuschuss zum Festival ab 2014 um 40%
reduziert. In der Folge wurde die Suche nach einer räumlichen
Alternative unumgänglich. Dabei hatte das moers festival Glück im
Unglück: Mit Hilfe des Landes NRW wird die "Festivalhalle Moers"
entstehen - eine ehemalige Tennishalle, die vor Jahren zur
Theaterhalle Moers umgebaut wurde und von Carla Bley für das
Festival "entdeckt" wurde. Diese Festivalhalle wird dem moers
festival zum ersten Mal in seiner Geschichte eine längerfristige,
tragfähige Perspektive für die Zukunft bieten.
Zuvor aber heißt es, in Moers Abschied vom "größten Zirkuszelt
Europas" zu nehmen. Das diesjährige Programm bietet
Gelegenheit, neue Entdeckungen zu machen und sich auf "alte"
Begegnungen zu freuen. Auffälligster Programmpunkt ist ohne
Zweifel der "Zorntag", der in der Geschichte des Festivals ein
Novum darstellt: ein ganzer Festivaltag einem einzigen Künstler
gewidmet. Auch die folgenden Tage sollen einmal mehr den
Beweis antreten, wie vielschichtig und spannend das
internationale Musik-Schaffen heute ist.
Wie schon in den Jahren zuvor werden viele Musiker aus New
York, dem unangefochtenen Zentrum der aktuellen Musik,
anreisen. Die heimische Region ist mit zahlreichen Beiträgen
beteiligt, ebenso Europa mit Künstlern aus Schweden, Norwegen,
Frankreich, Großbritannien, Italien, Ungarn und Polen wie auch
die Welt mit Musikern aus Afrika und Latein-Amerika. So stehen
neben alten Helden auch neue Helden auf der Bühne des
Festivalzelts. Erzählen werden sie uns allerdings nur ihre neuen
Geschichten - so wie es sich gehört für ein Festival, das die große
Vielfalt der aktuellen Musik auf einer Bühne an "drei plus eins"
Tagen zu Pfingsten präsentiert.
Das vollständige Programm, sowie Pressetexte und -fotos stehen
für Sie ab sofort im Pressebereich unserer Webseite zum
Download bereit!
Mit herzlichem Gruß aus dem Festivalbüro
Reiner Michalke
Künstlerischer Leiter
Presseinfo zum Hauptprogramm des moers festval 2013 - www.moers-festival.de
moers festival 2013
Freitag, 17. Mai 2013, 19:00 Uhr
"Zorntag"
Song Project (us)
Illuminations (us)
Holy Visions (us)
The Alchemist (us)
Moonchild / Templars (us)
Dreamers (us)
Electric Masada (us, jp)
Samstag, 18. Mai 2013, 15:00 Uhr
The Dorf (de)
Je Suis (se)
Jenny Hval (no)
Blixt (fi, us)
Lenine & Martin Fondse Orchestra “The Bridge” (br, nl, de)
Sidsel Endresen & Stian Westerhus (no)
Dafnis Prieto Proverb Trio (us)
Sonntag, 19. Mai 2013, 15:00 Uhr
Katrin Scherer’s THE BLISS (de)
Michael Schiefel’s Platypus Trio (de, hu, it)
Caravaggio (fr)
Nohome (de)
Evelyn Glennie & Fred Frith (gb, us)
Mark de Clive-Lowe presents CHURCH (us)
Terri Lyne Carrington MOSAIC Project (us)
„Der Vierte Tag“
Montag, 20. Mai 2013, 15:00 Uhr
Local Heroes (de)
NDR Big Band “The Dark Side of the Moon – A Tribute to Pink
Floyd” (de, fr, gb, it)
Bassekou Kouyaté & Ngoni ba „Jama ko“ (ml)
Fred Kellner & die famosen Soulsisters (de)
Programmänderungen vorbehalten!
Presseinfo zum Hauptprogramm des moers festval 2013 - www.moers-festival.de
moers festival 2013
Festivalzelt
Freitag, 17. Mai 2013, 19 Uhr
„Zorntag“
Die Idee zu einem "Zorntag" beim diesjährigen Festival ist über
einen langen Zeitraum gewachsen. John Zorn hat bisher all seine
runden Geburtstage genutzt, um eine Art Bilanz des vergangenen
Jahrzehnts zu ziehen und gleichzeitig - wie es ihm als einem der
Gegenwart verpflichteten Künstler entspricht - den Blick nach vorn
zu richten. Der "Zorntag" in Moers ist die Premiere einer Handvoll
von Konzerten, die John Zorn in den kommenden Monaten überall
auf der Welt geben wird. Und dass er sich die Orte für seine
Konzerte selbst aussuchen konnte, spricht für seine
Ausnahmestellung in der internationalen Musikszene. Heute
Abend werden wir ein weites Spektrum aktueller Musiken erleben
- classical, rock, jazz, pop, exotica und alles "in between". Ein
neuer Fokus in Zorns Musikkosmos ist die Kombination aus Text
und Musik. Die Texte für "The Holy Visions" und für "Templars" hat
er selbst geschrieben.
Set One
Song Project
John Zorn_sax, cond, Mike Patton _voice, Jesse Harris _voice, git,
Sofia Rei_voice, Marc Ribot_git, John Medeski_p, Trevor Dunn_b,
Kenny Wollesen_vibes, Cyro Baptista_perc, Joey Baron_dr
Anlässlich dieses Ereignisses hat John Zorn einige seiner meist
geschätzten Songschreiber (Mike Patton, Jesse Harris, Sean
Lennon, Laurie Anderson u.a.) gebeten, Texte für ausgewählte
Stücke seines Repertoires zu schreiben. Ein All Star Ensemble mit
langjährigen Weggefährten und den Sängern Sofia Rei, Mike
Patton und Jesse Harris an der Spitze werden den Abend mit dem
"Song Project" eröffnen. Dies ist eine ganz spezielle
Retroperspektive einiger der besten Stücke John Zorns aus den
vergangenen 30 Jahren. Wer heute Abend zu dieser Weltpremiere
zu spät kommt, ist selbst schuld.
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Set two
Illuminations
Steve Gosling_p, Trevor Dunn_b, Kenny Wollesen_dr
Ein wildes Klavierstück, inspiriert und benannt nach einer
Gedichtfolge des radikalen französischen Dichters Arthur Rimbaud
(1854 - 1891). Für Zorn wurde Rimbaud durch die "totale
Verwirrung aller Sinne" zu einem wahren Visionär, der die
persönlichste und intensivste Literatur der Menschheit geschaffen
hat.
Holy Visions
Lisa Bielawa_voice, Martha Cluver_voice , Melissa Hughes_voice,
Abby Fischer_voice, Kirsten Sollek_voice
Ein Mysterienspiel in 11 Strophen um das Leben und Schaffen der
Komponistin, Heilerin und Visionärin des 12. Jahrhunderts,
Hildegard von Bingen. Mit Texten in Latein, präsentiert in einer
konzertanten Fassung.
The Alchemist
Arditti String Quartet: Irvine Arditti_viol, Ashot Sarkissjan_viol, Ralf
Ehlers_viola, Lucas Fels_cello
Eine wahre und genaue Aufzeichnung der esoterischen
spirituellen Versammlungen und geheimnisvollen Handlungen, die
der Alchemist ihrer Majestät Elisabeth I., Dr. John Dee, im 16.
Jahrhundert durchgeführt hat. Eine Reise durch das Labor eines
Alchemisten.
Set three
Moonchild / Templars
Mike Patton_voice, John Medeski_org, Trevor Dunn_b, Joey
Baron_dr
Über ein Jahr hat die Produktion der sechsten CD der MoonchildReihe gedauert. "Templars" ist ein testamentarischer Tribut an die
"Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu
Jerusalem", die legendären Kreuzritter, deren 200-jähriger
Aufstieg zur Macht 1307 jäh unter dem Vorwurf der Ketzerei
endete.
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Set four
Dreamers
John Zorn_cond, Marc Ribot_git, Jamie Saft_keys, Trevor
Dunn_b, Kenny Wollesen_vibes, Joey Baron_dr, Cyro
Baptista_perc
Electric Masada
John Zorn_sax, Marc Ribot_git, Jamie Saft_keys, Trevor Dunn_b,
Kenny Wollesen_dr, Joey Baron_dr, Cyro Baptista_perc, Ikue
Mori_elec
Mit zwei seiner wichtigsten und populärsten Bands beendet John
Zorn den heutigen Abend.
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Samstag, 18. Mai 2013, 15 Uhr
The Dorf (de)
Marie Daniels_voice, Anke Jochmaring_voice, Martin
Verborg_viol, Ludger Schmidt_cello, Markus Türk_tp, John-Dennis
Renken_tp, Johannes Brackmann_tb, Alexander Giffey_tb,
Christoph Berndt_sax, Felix Fritsche_sax, Gilda Razani_sax,
Florian Walter_sax, Veit Lange_sax, Axel Knappmeyer_sax,
Andreas Wahl_git, Christian Hammer_git, Serge Corteyn_git,
Oliver Siegel_synth, Achim Kämper_elec, Jim Campbel_elec, Tim
Isfort_b, Johannes Nebel_b, Volker Kamp_b, Simon Camatta_dr,
Tobi Lessnow_dr, Denis Cosmar_sound, Jan Klare_air movement
Aller guten Dinge sind drei. Vor zwei Jahren war es der Sonntag,
im vergangenen Jahr der Freitag, und heuer werden The Dorf den
Samstag eröffnen. Keiner Formation ist es bisher so gut gelungen,
den Sound des Ruhrgebiets einzufangen und das Ruhrgebiet als
Heimat einer aktuellen Musik neu zu definieren. Dass The Dorf
damit einer ganzen Region ein neues Selbstbewusstsein gegeben
haben, ist der Tatsache zu verdanken, dass diese Großformation
sich in ihrer künstlerischen Entwicklung kontinuierlich
weiterbewegt. So werden die Moerser Publikumslieblinge auch
heute wieder ein nagelneues Programm präsentieren.
Je Suis (se)
Niklas Barnö_tp, Mats Äleklint_tb, Marcelo Gabard Pazos_sax,
Alexander Zethson_p, Joel Grip_b, Magnus Vikberg_dr
Hört man ein Konzert von Je Suis ohne die Akteure auf der Bühne
zu sehen, mag man kaum glauben, dass es tatsächlich nur sechs
Musiker sind, die solch einen imposanten Schalldruck erzeugen
können. Sie beherrschen das ganze Spektrum von den leisen
Tönen bis hin zu den lauten Passagen. Die Musiker selbst sind
noch so jung, dass man ausschließen kann, sie hätten die
Formationen je live erlebt, an die sie erinnern: Die Brotherhood of
Breath des legendären südafrikanischen Musikers Chris McGregor
und das nicht minder legendäre Kollektief des holländischen
Musikers Willem Breuker. Meistens klingen sie aber wie Je Suis.
Und das ist gut so.
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Jenny Hval (no)
Jenny Hval_voice, Håvard Volden_git, Kyrre Laastad_dr
"There are times when you stumble upon a talent so singular, so
unique, that words are not enough." So wie diese Konzertkritik von
Wyndham Wallace beginnen viele Konzert- und CDBesprechungen zu Jenny Hval. Die Osloerin genießt den Ruf zu
den bestgehütetsten Geheimnissen ihres Landes zu gehören. Ihre
Kunst ist tatsächlich schwer in Worte zu fassen. Sie ist Musikerin,
Song-Schreiberin, Journalistin und Schriftstellerin. Eigentlich
gehört sie mit dem, was sie macht, nicht auf ein Jazzfestival. Ihre
Musik taucht auf im großen Ozean der Neuen Musik, der PopMusik und der zeitgenössischen Lyrik. Das was nach einer starken
Konzept-Künstlerin klingt, entpuppt sich jedoch schnell als große
Bühnenpersönlichkeit. Wie gut, dass das moers festival kein
Jazzfestival ist.
Blixt (fi, us, se)
Raoul Björkenheim_git, Bill Laswell_b, Morgan Agren_dr
Es gibt Formationen, die sich - ohne es zu beabsichtigen - in
Moers geradezu aufdrängen. Drei inzwischen schon fast
legendäre Musiker, zwei davon mit einschlägiger MoersVergangenheit, tun sich zusammen und lassen es krachen: Bill
Laswell - bereits mit den Golden Palominos (1983), Last Exit
(1986), Massacre (1999 mit Fred Frith) und Nils Petter Molvaer
(2006) in Moers zu Gast - und Raoul Björkenheim, mit Krakatau
(1990) und Scorch Thing (2006) in der Grafenstadt, treffen auf
Morgan Agren (Mats/Morgan Band), der bisher noch eine reine
Weste in Sachen Moers hat. Ihr erstes gemeinsames Konzert liegt
schon etwas zurück: Im September 2010 spielten sie im Bowery
Poetry Club in New York. Jetzt gibt es von den Dreien erneut was
auf die Ohren. Ohrenschutz rein und Sicherheitsgurte an!
Lenine & Martin Fondse Orchestra „The Bridge“ (br, nl, de)
Lenine_voice, git, Martin Fondse_keys, vibrandoneon, Mete
Erker_cl, Søren Siegumfeldt_sax, Irma Kort_oboe, Annie
Tangberg_cello, Herman van Haaren_viol, Vera van der Bie_viol,
Robert Landfermann_b, Dirk-Peter Koelsch_dr
Eigentlich war es ganz einfach für den zwischen Amsterdam und
Sao Paulo pendelnden Komponisten und Musiker Martin Fondse,
Lenine für ein gemeinsames Projekt zu gewinnen. Und das,
obwohl ein Musiker wie Lenine in Brasilien ein Popstar ist, der
ganze Stadien füllt, während er in Europa nur einem
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vergleichsweise kleinen Publikum bekannt ist. Lenine, 1959 in
Recife geboren, war bereits 2000 in Moers und gehört heute
unbestritten zu den einflussreichsten Künstlern seines Landes.
Wie alle großen Musiker Brasiliens ist er in erster Linie ein
Singer/Songwriter. Er unterscheidet sich jedoch von allen anderen
Kollegen durch seinen unermüdlichen Forschungsdrang, der ihn
zunehmend mit Elektronik experimentieren ließ. Jetzt mit Martin
Fondse wird Lenine in einem überwiegend akustischen Setting zu
hören sein.
(In Zusammenarbeit mit dem Music Meeting in Nijmegen.)
Sidsel Endresen & Stian Westerhus (no)
Sidsel Endresen_voice, Stian Westerhus_git
Das hat der Sport der Kunst voraus: Im Sport gibt es eine klare
Hierarchie des Schnellsten, des Höchsten oder des Weitesten. In
der Kunst ist die Verwendung solcher Superlative nicht zulässig.
Hier beschränken wir uns meist auf die Verwendung des "relativen
Superlativs" und sprechen von einem der besten oder einem der
wichtigsten Künstler oder Werke. Bei Sidsel Endresen & Stian
Westerhus wagen wir es, diese Relativierung beiseite zu lassen
und kündigen das Beste an, was Europa im Bereich der
Improvisierten Musik zurzeit zu bieten hat. Beide MusikerInnen
sind in Moers bereits einschlägig bekannt, treffen allerdings in
dieser Formation erstmals auf der Festivalbühne zusammen. Eine
traumhafte Kombination zweier außerordentlicher Musiker.
Dafnis Prieto Proverb Trio (us)
Kokayi_voice, Jason Lindner_keys, Dafnis Prieto_dr
Wenn es einen Musiker gibt, von dem zurzeit in den Clubs von
New York die Rede ist und auf den sich alle als den neuen SzeneStar einigen können, ist es Dafnis Prieto. Seine Ankunft 1999 aus
Kuba verglich die New York Times mit dem Einschlag eines
Asteroiden. Seine Art Schlagzeug und Perkussion zu spielen ist in
der Tat revolutionär und atemberaubend zugleich. Gefragt, mit
welcher Besetzung er am liebsten in Moers auftreten würde, kam
seine Antwort ohne jedes Zögern: Mit meinem Trio! Mit Kokayi,
Singer/Songwriter und MC aus Washington DC, und Jason
Lindner, aus Brooklyn stammenden Keyboarder, der wie Prieto die
ungeteilte Aufmerksamkeit der gesamten Musikerschaft genießt,
bildet er in der Tat eine traumhaft gut funktionierende
Spielgemeinschaft.
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Sonntag, 19. Mai 2013, 15 Uhr
Katrin Scherer’s THE BLISS (de)
Katrin Scherer_sax, fl, comp, John-Dennis Renken_tp, Sven
Decker_sax, cl, bcl, Andreas Wahl_git, Sebastian Räther_b,
Christian Thomé_dr
Auch wenn Katrin Scherer ihr jüngstes Projekt "Bliss",
Glückseligkeit, nennt, hat sie es sich bisher in ihrer noch jungen
Karriere nicht leicht gemacht. Sie studierte in New York und
Essen, und entschied sich nach ihrem Studium nicht für Berlin,
sondern für Köln als Lebensmittelpunkt. Mit einer Auswahl der
besten Musiker des Ruhrgebiets tritt sie nun an, das vertrackte
Terrain zwischen Komposition und Improvisation, zwischen Neuer
Musik und Jazz zu erforschen. Es ist erstaunlich wie spannend es
ihr dabei gelingt, dieses manchmal wilde und manchmal
zerbrechliche Material unterhaltsam aufzubereiten. Und ja, sie will
unterhalten und sie hat etwas zu erzählen. Und darauf sind wir
sehr gespannt.
Michael Schiefel’s Platypus Trio (de, hu, it)
Michael Schiefel_voice, elec, Paolo Damiani_cello, Miklos
Lukacs_cymbalom
Der Berliner Sänger Michael Schiefel ist Improviser in Residence
in Moers 2013. Er ist damit der Sechste seiner Art und hat die
Aufgabe, das musikalische Leben der Grafenstadt ein ganzes Jahr
lang zu bereichern. Seine ersten Auftritte in Moers, die er als
Solist absolvierte und teilweise im Stile eines flashmobs mit
unangekündigten Kurzbesuchen in Moerser Geschäften und
Kneipen organisierte, hat staunende und ungläubige Zuhörer
hinterlassen. Tatsächlich ist das, was er da nur von einer kleinen
elektronischen Einheit unterstützt auf die Bühne bringt, in jeder
Hinsicht atemberaubend. Für seine "wildcard" auf dem Festival hat
er - man kann es jetzt schon sagen - ein geniales Trio
zusammengestellt.
Caravaggio (fr)
Bruno Chevillon_b, elec, Eric Echampard_dr, elec, Benjamin de la
Fuente_viol, elec, Samuel Sighicelli_keys, elec
Was mag der Grund sein, wenn sich eine schwedische Band
einen französischen Namen gibt ("Je Suis") und sich eine
nagelneue französische Band nach einem italienischen Maler des
Frühbarock benennt? Dabei ist das, was sie machen, eher schon
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das Gegenteil von frühbarocker Malerei. "Die Sehnsucht nach
komplexen Strukturen, das Bedürfnis Klischees zu vermeiden - all
das trieb das vierköpfige Musikerkollektiv Caravaggio aus Paris in
die Arme der britischen Artrocker King Crimson." So Karl
Lippegaus in der SZ über ihre aktuelle CD. Caravaggio gelingt
jedoch etwas, was den meisten nicht gelingt: Ein starkes Konzept,
das beeindruckend gut im Studio funktioniert, auch mindestens
genauso beeindruckend auf die Bühne zu bringen.
Nohome (de)
Caspar Brötzmann_git, Marino Pliakas_b, Michael Wertmüller_dr
Was macht eigentlich Caspar Brötzmann? 1989 war er mit seiner
Band "Massaker" (nicht zu verwechseln mit "Massacre") in Moers.
Jetzt kommt er mit "Nohome" zurück an den Niederrhein. Mit dabei
sind die in Berlin lebenden Schweizer Musiker Marino Pliakas und
Michael Wertmüller, mit denen sein Vater als "Full Blast" 2006 auf
der Moerser Bühne stand. Mit "Massaker" arbeitet Caspar
Brötzmann weiterhin und produziert zurzeit eine neue CD.
Zwischendurch widmete er sich verschiedenen Projekten u.a. mit
Thomas D. und Dea Loher, mit der er für das Theater arbeitete.
Auch seine Zusammenarbeit mit "Neubauten"-Musikern hat er
fortgesetzt. So mit FM Einheit und Blixa Bargeld, mit dem er im
Februar in Berlin das Elektronische Studio in der Akademie der
Künste eröffnete. Und manchmal reicht ein einziges Konzert, um
Legenden zu bilden: Sein fulminater Auftritt mit Marino Pliakas und
Michael Wertmüller beim ersten "A L'ARME!"-Festival
vergangenen Sommer in Berlin führte zu der Gründung der Band
"Nohome" und einer Einladung nach Moers.
Evelyn Glennie & Fred Frith (gb, us)
Evelyn Glennie_perc, Fred Frith_git
Für viele war es das Erlebnis schlechthin: der Auftritt von Evelyn
Glennie und Fred Frith beim Festival in Moers 2004. Und
eigentlich
verbietet
es
sich,
ein
solch
legendäres
Zusammentreffen an gleicher Stelle zu wiederholen. Zu groß ist
die Gefahr, die Erwartungen zu enttäuschen. Auf der anderen
Seite erlaubt uns das Thema "Improvisierte Musik", von denselben
Musikern zehn Jahre später ein ganz unterschiedliches Konzert
geboten zu bekommen. Und für alle, die damals nicht dabei
waren, wird es ohnehin das "Erste Mal" sein. Evelyn Glennie ist
eine faszinierende Künstlerpersönlichkeit, die sich ganz auf den
Bereich der Perkussion konzentriert - mit einer ungeahnten
Vielzahl an Perkussionsinstrumenten auf der Bühne. Und für Fred
Frith müssen wir an dieser Stelle keine Eule mehr nach Athen
tragen. Ein Zusammentreffen zweier "Giganten", auf das wir uns
sehr freuen.
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Mark de Clive-Lowe presents CHURCH (us)
Mark de Clive-Lowe_keys, Jaleel Shaw_alto sax, Tim Lefebvre_b,
Nate Smith_dr, Nia Andrews_voice
Zwar gilt New York City als das kulturelle Zentrum der USA mit der
lebendigsten und experimentierfreudigsten Musikszene unseres
Planeten, aber auch auf der anderen Seite dieses Kontinents, in
Los Angeles, gibt es kreative Köpfe. Einer der umtriebigsten ist
der Musiker, DJ und Produzent Mark de Clive-Lowe. Als Kind
japanisch-neuseeländischer
Eltern
ist
er
in
Auckland
aufgewachsen, wirkte zehn Jahre in London, um sich dann für die
amerikanische Westküste als Heimatbasis zu entscheiden. MDCL
gilt als einer der Masterminds des "Broken Beats", einem im
Londoner Westen der 1990er Jahre entstanden Club-Sound, und
war als Produzent und Musiker an unzähligen Produktionen
beteiligt. Gewisse Parallelen zu der Arbeitsweise von John Zorn
drängen sich auf. So ist es auch ihm mehr als wichtig, immer die
allerbesten Musiker um sich herum zu versammeln - wie ein Blick
auf die Besetzung verrät.
Terri Lyne Carrington MOSAIC Project (us)
Lizz Wright_voice, Ingrid Jensen_tp, Tia Fuller_sax, Geri Allen_p,
Tamir Schmerling_b, Matt Stevens_git, Terri Lyne Carrington_dr
Oft hat es den Anschein, dass ausschließlich mit Frauen besetze
Gruppen in erster Linie eine Reaktion auf die immer noch von
Männern dominierte Musikszene sind. Und leider wird man bei
vielen solcher Gruppen den Eindruck nicht los, dass
Ausschließlichkeit
auch
eine
Einschränkung
der
Auswahlmöglichkeiten mit sich bringt. Nicht so bei Terri Lyne
Carrington. Ihr "Mosaic"-Projekt will zwar auch die Stärke von
Musikerinnen präsentieren, jedoch ohne bei den Ansprüchen an
die Qualität Kompromisse zu machen. "The Mosaic Project" is a
beautiful gathering of great female artists, yet the beauty is also in
the fact that you don't hear gender. You hear many strong musical
ideas based in jazz, performed on the highest of levels.", so Terry
Lyne Carrington. Und wie ernst ihr der qualitative Anspruch ist,
beweist die Tatsache, dass sie nicht nur die erste Liga ihrer
Kolleginnen, sondern auch zwei männliche Kollegen an den
Saiteninstrumenten mit nach Moers bringt.
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Montag, 20. Mai 2013, 15 Uhr
„Der Vierte Tag“
Local Heroes (de)
Moers hat eine lebendige und vielfältige junge Musik- und KulturSzene, mit der das moers festival ganzjährig intensiv
zusammenarbeitet. In diesem Jahr stehen Vertreter dieser Szene
zum ersten Mal als Teil des Festivalprogramms auf der Bühne.
NDR Big Band (de, fr, gb, it)
The Dark Side Of The Moon – A tribute to Pink Floyd
Solisten: Maria Pia de Vito_voice, Nguyên Lê_git, Gary
Husband_dr, Michael Gibbs_arr, cond.
Wir wollen uns hier nicht an der Spekulation beteiligen, "wer ist die
Beste im ganzen Land?". Aber dass die NDR Big Band zu den
absoluten Top Big Bands in Europa gehört, steht außer Frage. So
verwundert es nicht, dass sie schon 2004 in Moers zu Gast war.
Jetzt kommt sie zurück an den Niederrhein mit der Hommage an
eins der erfolgreichsten Alben der Rock-Geschichte: das vor
vierzig Jahre erschienene Album "The Dark Side Of The Moon"
der britischen Supergroup Pink Floyd. Das Stichwort kam von
Mark Twain, der einst feststellte: "Jeder Mensch ist ein Mond und
hat eine dunkle Seite, die er nie den anderen zeigt." Gäste bzw.
Solisten sind die Sängerin Maria Pia de Vito, der Gitarrist Nguyên
Lê, der Schlagzeuger Gary Husband und als Arrangeur und Leiter
ist Michael Gibbs dabei.
Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba „Jama ko“ (ml)
Bassekou Kouyaté_ngoni, Aminata Sacko_voice, Mamadou
Kouyaté_bass ngoni , Moustafa Kouyaté_ngoniba, Mahamadou
Tounkara_yabara, tama, Abou Sissoko_ngoni medium, Moctar
Kouyaté_calebasse
Bassekou Kouyaté gilt als wichtigster und modernster
musikalischer Botschafter seines Heimatlandes Mali. Als Griot,
einem Sänger und Geschichtenerzähler, ist er der Weitergabe der
Geschichte und der Gegenwart seiner Region verpflichtet. Seine
aktuelle CD "Jama ko", die Bassekou Kouyaté während des
Militärputsches in Mali aufgenommen hat, ist ein eindeutiges
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Statement gegen die Islamisierung seines Landes. Für Kouyaté
gibt es aber nicht nur die Pflicht der Verbreitung politischer
Nachrichten sondern auch die Freude am Konzert vor Publikum.
"Jama ko means great meeting of people: You may be rich or
poor, muslim or christian, let's get together and enjoy ourselves.
Jama ko, c'est pour tous le monde", so Kouyaté. Freuen wir uns
auf ein begeisterndes Konzert, bei dem auch die Tanzfreudigen zu
ihrem Recht kommen!
Fred Kellner & die famosen Soulsisters (de)
Er hat den Soul erfunden. Er ist der Weltrekordhalter im
Dauersoul. Und nun, nach einem Vierteljahrhundert im Dienste der
Soulmusik, wird er unsterblich! Wollt Ihr dabei sein, wenn Fred
Kellner seine 25 Jahre Silver Jubilee mit all seinen größten Hits
feiert? Der Funk&Soul Hero bringt die beste und heißeste Show
nach Moers, die Ihr je gesehen habt. Ein Fest für Ohren, Augen
und Beine! Mit dabei sind natürlich Die Horny Horny Horns, Die
SuperSonicSilverStrings und Die famosen Soulsisters! Fred
verspricht: Es wird der tanzbarste Soulmarathon ever! Bringt
Fußspray mit, it`s gonna be funky!
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