Maria durch ein Dornwald ging 12 14
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Maria durch ein Dornwald ging 12 14
Maria durch ein Dornwald ging Meditative Gedanken zum Lied „Maria durch ein Dornwald ging“ 1.Gedankengang Maria geht mit Gott schwanger. Wer mit Gott schwanger geht, erlebt Besonderes. Maria begegnet einem Engel, Maria singt Gott ein Loblied, Maria darf die Treue von Josef spüren, Maria bekommt viele Worte und Verheißungen, die sie alle im Herzen bewegt. Was erleben wir, wenn wir mit Gott schwanger gehen? Wenn noch nicht klar ist, was das für uns bedeutet? Wenn sich erst noch zeigen wird, dass Gott durch uns zur Welt kommt? Wir werden Fragen haben, wie Maria. Wir lassen das Lob Gottes, das „Magnificat“ anklingen. Wir erleben Wunder, auch wenn wir sie oft erst im Rückblick deuten können. Auch wir können Gott zur Welt bringen, wenn wir mit Gott schwanger gehen. Wir machen uns auf einen Weg, - mit Gott im Bauch, mit Gott im Herzen und in unserer Seele. Im Laufe des Weges zeigt sich Gott, - in Jesus Christus. Im Laufe des Weges erleben wir Wunder, Erfahrung, Führung,… Auch wenn wir keinen Raum in der Herberge finden, auch im Stall, auch im Arme-Leute-Viertel, ja, vielleicht gerade dort erleben wir Gottes Welt. Was wäre, wenn Maria gesagt hätte: ich will nicht!? Was wäre, wenn Maria abgetrieben hätte? Was wäre, wenn Maria nicht mit Josef nach Bethlehem gezogen wäre? Also: machen wir uns auf den Weg - mit Gott, mit Jesus im Bauch. Soll er sich doch zeigen. Wir vertrauen uns der Führung Gottes an, ergeben uns und lassen uns leiten. Mal sehen, was das mit uns macht. 2.Gedankengang Die Welt ist ein Dornenwald! Ja, es piekst von allen Seiten. Sticheleien über all. Ein stacheliger Weg. Wie viel Schmerzen gibt es? Seite 1 von 2 Maria war kein Paradies auf Erden verheißen. Aber sie fand Erfüllung in diesem Kind, in der Gottesbegegnung - bei allen Beschwerlichkeiten. Manchmal tragen die Dornen nicht mal Blätter. Sieben Jahre lang nicht, - wie es im Lied heißt. Das kann jemand nachempfinden, der unter einer schweren Krankheit leidet. Das können Flüchtlinge nachempfinden, die jahrelang unterwegs sind, die in ihre Heimat nicht zurückkehren können. Das bekommen Gefangene zu spüren, wenn sie jahrelang nur gesiebte Luft einatmen. Den Dornenwald können aber auch Schülerinnen nachempfinden, die in der Schule gemobbt werden. Die Welt ist ein Dornenwald. Da können wir immer wieder „Kyrieeleison“ singen: „Herr erbarme dich!“ Und dann geschehen die Wunder. Gott taucht auf. In Jesus Christus erbarmt er sich, bahnt sich einen Weg durch die Dornenhecke, kommt auch zu uns, will bei uns wohnen. Einem Gefangenen wird ein Päckchen geschickt. Ein Flüchtling findet Unterkunft in einem sicheren Land; er darf zur Ruhe kommen. Die gemobbte Schülerin findet eine Freundin, die sich vor sich stellt. Die Kranke findet einen Arzt, der ihr hilft. Da haben die Dornen Rosen getragen. Mit dem Kind im Bauch, mit Jesus im Herzen, beginnen die Dornen zu blühen. Die Welt um uns verändert sich. Und sie verändert sich durch uns, weil wir durch Gott verändert werden. Wo wir mit Gott schwanger gehen, wo Jesus in uns lebt, können wir Dornen zum Blühen bringen, - und sei es nur eine einzelne Rose. Da haben die Dornen Rosen getragen. Konzertandacht am 6. Dezember 2014 in der Christuskirche Kassel mit dem „Ensemble Flügelschlag“ Pfarrer Martin Becker, Baunsbergstraße 10,34131 Kassel Seite 2 von 2