12_files/14_Medienbasiertes kooperatives Lernen
Transcription
12_files/14_Medienbasiertes kooperatives Lernen
Leitfaden „Kooperative medienbasierte Lernarrangements“ Herausgeber: Beraterteam „Drei Engel für Murat“ Name, Vorname: Isekenmeier, Jeanine Name, Vorname: Kalkan, Murat Name, Vorname: Morfeld, Annika Name, Vorname: Preß, Jana Nordrhein-Westfalen MACHT SCHULE. DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ EINE TEAM STELLT SICH VOR 12/2007 1 Ein Team stellt sich vor SKOLA an den Maßnahmenbereichen ‚koopera- ICQ, Skype, StudiVZ, Wikipedia... Wem sind tives Lernen’ und ‚Lernen mit neuen Medien’“ diese „social software ” kein Begriff? Digitale (ERSTER ZWISCHENBERICHT KOOL 2006, Medien gehö ren heutzutage mehr denn je zu m S.4). Gegenständlich befa sst sich der M odellver- Lebensstil der Jugendlic hen und jungen Erwach- such mit der Entwicklung von ko senen. Sie werden sozusagen in diese Lebenswelt Lernumgebungen, der Er probung v on Medien- hineingeboren und sehen digitale Medien als konzepten sowie von Strukturen zur Implementa- Selbstverständlichkeit an, um tion. mit der sozialen operativen Umwelt in Kontakt zu treten. Damit entsteht gerade für uns Lehrkräfte - die Möglichkeit, Lehren und Lernen durch n eue Inform ations- und Kommunikationstechnologien zu verändern und didaktische Qualitäten eines Lernum feldes zu Drei Engel für optimieren. Wir, „ Drei Engel für Murat“, stehen als Beraterteam für den Modellversuch KooL im Rahmen des LearnLab Mediendid aktik zur Verfügung. Unser Team setzt sich zusammen aus vier Experten, die im Wesentlichen gemeinsam mit ihrem Wissen die berufliche Bildung erfors chen und den Lernkulturwandel, der durch die neuen Informations- und (v.l..: Jeanine Isekenmeier, Jana Preß, Annika Morfeld) Murat Kommunikationstechnologien entsteht, untersuchen wollen. Hierbei w ollen wir Bezug zu m Modellversuch KooL herstellen. KooL basiert auf kooperativem L ernen in webbasierten Lernum gebungen in der be ruflichen Erstausbildung, k onkret a n der Entwi cklungsschule, dem Staatlichen Berufskolleg Glas | Keramik | Gestaltung des Landes NRW in Rheinbach sowie an den Transferschulen. Kre mer, der die wissenschaftliche Unterstützung für diesen Beitrag zur Lehre darstellt, positioniert den Modellversuch „im Rahmen des BLK-Programms (Murat Kalkan) DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ EINE TEAM STELLT SICH VOR 12/2007 2 Was hat uns zu dieser Broschüre bewegt? Des W eiteren bezwecken wir mit die ser Bro- Für wen ist diese Broschüre gedacht? schüre, dem Modellversuch KooL durc h unseren Um die sich aus medienbasierten kooperativen Fragenkatalog angebrachte Anregung Lernen ergebenden Potenziale effektiv nutzen zu können, benötigen die Lernenden bestimmte Fertigkeiten und Fähi gkeiten, wo durch den Lehrkräften ein verändertes Aufgabenfeld eröffnet wird. D.h. sie m üssen „ Lernumgebungen in der Form gestalten, dass ein individuelles Lernen ermöglicht werden kann“ (ERSTER ZWISCHENBERICHT KOOL 2006 , S.5). Medien können an dieser Stell e ei ne entscheidende Beihilfe leisten. Im Modellversuch werden bereits Formen von kooperativen Lernum gebungen entwickelt. Wir als Beraterteam wollen nun mit dem Thema „Schöne neue Welt: medienbasiertes kooperatives Lernen!?“ ei nen Beitrag zur U msetzung und Weiterentwicklung eines bestimm ten Lernverständnisses durch neue Informationsund Kommunikationstechnologien leisten. Dabei richtet sich u nser Fokus v. a. auf die Lehrkräfte. Sie sollen in dieser Bros chüre Antworten auf Fragen wie: Welche Rolle nimmt die Lehrkraft in einem mediengestützten Lernumfeld ein? Wie sieht Lernen überhaupt in einem mediengestützten Lernumfeld aus? Mit welchen Problemen wird die Lehrkraft hier konfrontiert? Damit Sie als Lehrkraft n un m edienbasierte kooperative Lernum gebungen gestalten kön nen, folgt nachstehend ein Fr agenkatalog, mit de m Ziel, wichtige Themen, Konzepte und Ergebnisse zu dokum entieren, die hilfreich für Ihre Arbeit sein können. en bzw. Hilfestellungen zur Entwicklung von kooperativen Lernumgebungen zu geben. DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ DER LEIDFADEN 12/2007 Was wird unter kooperativem Lernen ver- Individuelle Merkmale: standen? Welche Vorraussetzungen gibt es • 3 Hohes Maß an Ungewissheitstoleranz Æ für kooperatives Lernen? Ungewissheit, wenn Folgen einer be- Unter kooper ativem Lernen wird gem äß Rein- stimmten Handlung unvorhersehbar sind mann „eine Form des sozialen Lernens“ verstan- • Ungewissheitsorientierte Personen wer- den (REINMANN, 2007, S.135). Hierbei nimmt den motiviert, wenn die Ergebnisse ihres jedoch der in dividuelle Anteil des Lerners eine Handelns nicht vorab festgelegt sind, ebenso bede utende Rolle ein, wie wie beim kooperativen Lernen die sozial e Partizipation (Vgl. REINMANN, 2007, S.135). • Motivation Das kooperative Lernen um fasst zwei Zielset- • Sozialkompetenz (Vgl. KOPP/MANDL, 2007, S. 21f). zungen: Eine rseits dient es der Erreichung von Lernzielen, Lernende organisieren sich in Gruppen, um gemeinsam eine Aufgabe zu bewältigen. Gruppenmerkmale: Diese Form der Lernorganisation wird auch sozi- • ales Lernen, Gruppenarbeit, kollaborati ves Lernen, service Learning etc genannt. An dererseits rale Voraussetzung • kann es selbst Ziel des didaktischen Handelns werden (Vgl. EULER, 2 007, S.3 3). Kooperatives Lernen durch das Interagieren Alter, Geschlecht, Status, Vorwissen spielen eine Rolle • bedarf spezifischer Ausprägungen von Sozialko mpetenz. Die se charakterisiert sich Zusammensetzung der Gruppe Æ Zent- Beim Vorwi ssen ist eine leichte Asy mmetrie vorteilhaft • mehrerer Personen zur Der Wis sensunterschied darf aber auch nicht zu groß Bewältigung von Pr oblemen, eine gegenseitige sein (Vgl. KOPP/MANDL, 2007, S. 22). Bezugnahme, die Entstehu ng einer Roll enverteilung sowie die Abstimmung unterschiedlicher Einzelinteressen auf ein ge meinsames Ziel hin Aufgabenmerkmale: • (Vgl. EULER, 2007, S.34). Allgemeine Vorraussetzungen vom kooperativen Lernen: Komplexe A ufgaben, die nicht nur eine Lösung zulässt • Teilaufgaben, die abhängig voneinande r sind • Individuelle Merkl und Koordination voneinander abhängig Gruppenmerkmale sein • Aufgabenmerkmale Lernende müssen durch Kommunikation Anreizmerkmale Aufgaben, wodurch die in trinsische Motivation geweckt wird Æ Größeres Engagement und die Verwendung v Lernstrategien (Vgl. KOPP/MANDL, 2007, S. 22f). on DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ Anreizmerkmale: • • 4 DER LEIDFADEN 12/2007 - Gruppe belohnen, wenn säm tliche Individuelle Verantwortung: Jedes Gruppenmitglied fühlt sich für die Mitglieder das Lernzi el erreichen Æ eigenen als auch für den Gruppenproz ess Kohäsion inn erhalb der Gruppe wird verantwortlich und trägt erhöht Vollendung der Aufgaben bei. Feedback, bei dem der Anteil des Ein - - tatkräftig zur Face-to-Face Interaktion: Die Gruppen- zelnen am Gruppenerfolg deutlich wird mitglieder sind sich räu (Vgl. KOPP/MANDL, 2007, S. 23). kommunizieren miteinander. Auf diese mlich nahe und Weise w erden die Arbeitsprozess e optimiert. - Soziale- und Teamkompetenz: Interaktionsfertigkeiten, d ie es Grup pen ermöglichen, effektiv zu funktionieren (z. B. sich abwechseln, ermutigen, zuhör en, Hilfestellungen geben, prüfen, etc.). Solche Fähigkeiten verstärken Ko mmunikati- Was müssen Sie als Lehrkraft beachten? on, Vertrauen, Verhandlungsfähigkeit Damit Gruppenarbeit eff ektiv gelingt , müssen Sie als Lehrkraft die „Wichtigkeit vo n Zusam - menarbeit und hilfreicher Interaktion“ (GREEN/GREEN, 2007, S 76) verständlich machen. Grundl age hierfür, bzw. für die kooperativen Gruppen sind die im Arbeit in Folgenden beschriebenen fünf Basise lemente. Diese werden auch als Werkzeuge zum Lösen von Problemen im Zusammenhang der Gruppenarbeit genutzt. - Positive gegenseitige Abhängigkeit: Alle Mitglieder einer Gruppe fühlen sich in der Erreichung e ines Ziels miteinander verbunden. Jedes einzelne Mitglied m uss er- folgreich sein, dam it die Gruppe erfolgreich ist. en, Entscheidungssicherheit und Konfli ktmanagement. - Bewertung / Evaluation von Gruppenprozessen: Die Gruppenmitglieder reflektieren und bewerten ihre gemeinsamen Anstrengungen, um ihre kooperativen Kom petenzen und Arbeitsstrat egien zu verbessern. (Vgl. GREEN/GREEN, WEIDNER, 2003, S. 35). 2007, S. 76 und DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ 5 DER LEIDFADEN 12/2007 Was haben Medien mit kooperativem Ler- virtuellen communities sollten fol gende Merk- nen zu tun? male erfüllen: Gemäß Kremer können Medien „wichtige Funktionen zur Unterstützung des Lernprozesses bzw. der Übernahme von Lehrfunktio nen wahrneh- nehmen didaktisch- men. Medienkonzepte methodische Entscheidun gen auf un d erm öglichen den Lernenden ei ne Entwicklung individu- 1. Kombinationen von Face-to-Face mit computergestützten Kommunikationslernphasen sind besonders für die Überbrückung von räu mlichen und zeitlichen Distanzen geeignet. 2. Kleine Teilneh mer, Struktur, Lernziel eller Fähigkeiten. Die Funktion von Med ien geht sowie dessen Um fang (Anwendungen dann darüber hinaus Info rmationen zu den Ler- gestatten dab ei eine individuelle Rollen- nenden zu tr ansportieren, vielmehr sollen Me- zuweisung zu den Teil nehmern, die mit dien dazu beitragen, indiv iduelle Such- und Er- entsprechenden Lese- und Schreibrech- kundungsprozesse zu unt erstützen sowie durch ten verbunden sind.) virtuelle Kommunikationsprozesse Wi ssenskon- 3. Möglichst flexible Lehrpläne, welche struktion zu unterstützen“ (ERSTER ZWI- Selbstbestimmung und Selbsterhaltung SCHENBERICHT KOOL 2006, S.5). der Community fördern. 4. Fördern v on Selbstaufm erksamkeit und Computerunterstütztes kooperatives Lernen (CSCL) THOMAS J. BARTOS zitiert in seine r Dissertation eine Definition vo n Pfister „Dies bedeutet, dass mehrere Personen unter (…) Nutzung von Computern und Com puternetzen k ooperativ Wissen aust auschen und aufbauen: kooperativ bedeutet, dass alle Beteiligten dabei ein ge meinsames Lernziel haben“ (BARTOS, 2004, S. 55). Neue Medien können in d em Prozess d er „traditionellen“ kooperativen Gruppenarbeiten seit einigen Jahren sehr gut eingebunde „Ihre Flexibilität im n werden. örtlichen und zeitlichen Einsatz sowie ihre neuarti gen Möglichkeiten der Wissensvermittlung, sollen dabei helfen effizienter und hochwertiger zu l ernen“ (NOTHDURFT, 2006, S. 3). Kooperatives Lernen kö nnte durch so genannte „learning communitis“ unterstützt werden. Diese Selbstreflexion der Gruppenmitglieder 5. Einbringung verschieden er Ko mponenten durch die verschiedenen Erfahrungen der Nutzer / Teilnehmer (z. B. Texte, Bilder, Animationen, Filme, etc.) 6. Fördern von Kreativität 7. Keine zu eingegrenzten Definitionen, damit die Teilnehmer die Zieldefinition selbst festlegen können. (Vgl. NOTHDURFT, 200, S. 5 und BARTOS, 2004, S. 62) DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ 6 DER LEIDFADEN 12/2007 Die Co mputer gestützte Ko mmunikation dient Welche Rolle spielen Sie als Lehrkraft? meistens dem Infor mationsaustausch und der Es ist nicht mehr Ihre Haupttätigkeit, Fachwissen Kommunikation zwischen den Präs enzphasen. stupide vorzutragen. Ihre Aufgabe ist es viel- Sie sollte auf keinen Fall als eine Alt ernative der mehr, den Lernenden bei dessen Ler nvorgang Face-to-Face Phasen angesehen werden. medienbasiert zu begleiten und ihnen W erkzeuge Der w esentliche Be standteil virtueller Lerngrup- und Strategien zur effektiv en Wissenskonstrukti- pen ist der gegenseitige Austausch der Teilneh- on bereitzustellen: mer. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Beiträ- Lehrens auf das Lernen wird bestritten (...)“, ge dauerhaft zu speichern somit ist eine entspre- weshalb das pädagogische Handeln nur als „An- chende Auseinandersetzu ng m it den Inhalten regung des Subjekts“ verstanden werden kann. möglich. Unter der Vorraussetzung einer inter- Ziel ist es, die Lernsubjekte anzuregen, die eige- nen Gliederung der einzel nen Einträge kann die- ne Vorstellung von Wirkli chkeit zu hinterfragen se Möglichkeit auch zu m Aufbau einer gemein- und weiterzuentwickeln“ samen Wissensdatenbank genutzt werden (Vgl. http://coforum.de/?2572;12/2007). BARTOS, 2004, S. 73). Konkret k önnten Sie Lehrer treten als Ber ater für die Schüler auf, als Lehrkraft beispielswei se folgende Plattfor m indem Sie geeignete Arbeitstechniken zur Kon- nutzen: frontation vo n Schülerkonstruktionen mit ande- http://www.teamlearn.de/Data/Layout_Mainf ren Konstruk tionen o der mit der Um welt bereit- rame?mitte_src=Anonymous_First_Page halten. Der Lernende is t dem Lehrer dahinge- (Stand: 12/2007). hend gleichb erechtigt, dass seine Art, sich Kon- Hier wird Ihren Schülern beispielsweise die strukte von einem Thema zu erstellen, respektiert Möglichkeit gegeben, sich durch einen passwort- wird sowie a uch sein Interesse an einem Lernge- geschützten Account einzuloggen , um sich die genstand ode r einer Kons truktionsrichtung ernst von Ihnen zuvor bereitgest ellten Arbeitsmateria- genommen wird lien runter z u laden oder in einem Forum mit http://coforum.de/?2572; 12/2007). Zu den anderen Schülern über Le rngegenstände auszu- Aufgaben des Lehrers gehört außerdem die Form tauschen. D er Modellversuch KooL hat sic der Darbietung und den Umfang der Inform atio- h „Ein direkter Einfluss des (Vgl. Sie als (Vgl. ebenfalls für diese Plattf orm entschieden und nen nach dem Lernenden und seinen Bedürfnis- besondere Schulun gen für die Lehrkräf te einge- sen aus zu ric hten und sie mit Medien zu verbin- führt. den (Vgl. http://coforum.de/?2572 ; 12/2007). DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ 7 DER LEIDFADEN 12/2007 Sie besetz en die Rolle als Moderator, desse n 1. Wissensmanagement (Die Lehrerinnen Aufgabe darin besteht, „ optimale U mstände zu und Lehrer sorgen für anr egende und ge- schaffen, in denen sich Kooperation haltvolle Lernumgebungen und benutzen den Lernenden zwischen einstellt“ (Vg l. http://coforum.de/?2572; 12/2007). Aus dieser Rolle des Lehrers ergibt sich, dass er weitgehend „in einem dem okratischen, dialogischen und symmetrischen Kommunikations- und Gruppenprozess eingebunden“ ist (Vgl. http://coforum.de/?2572; 12/2007). Di e Aufgabe des Lernenden besteht dari n, sich mit dem zugewiesenen Stoff auseinander zu setzen und dafür zu sorgen, dass ander e Gruppenmitglieder die ihnen zugewiesenen Inhalt e sinnvoll aufbereiten (Vgl. http://coforum.de/?2572; 12/2007). Es ist Ihre Aufgabe, eine Lernum gebung zu schaffen, in der diese positive Abhängigkeit entstehen kann. Unter den didaktisch-methodischen Voraussetzungen des medienbasierten kooperativen Lernens ändert sich Ihre Rolle im Lehr- und Lernprozess dahingehend, dass Sie d en Lernenden m ehr Entscheidungs- und Gestaltungsräume geben m üssen. Die Schül er sollen selbständig, kooperativ und medienbasiert Probleme erfassen, lösen und evaluieren. „Die Lehrperson agiert als Moderator, der Lösungsansätze initiiert und den Schülern bei Fragen un d Pro blemen als Lernberater zur Verfügung steht. Dabei sind drei Bereiche zu unterscheiden“ (http://www.neuss.de/neuss/bildung/mep/ 542.htm; 12/2007). gleichwertig unm ittelbare Erfahrungen und medienvermittelte Informationen) 2. Mediendidaktik (Die Lehrerinnen und Lehrer ent werfen intelligente, an- spruchsvolle Aufgabenstellungen, f ör- dern die Ei geninitiative i hrer Schülerinnen und Sch üler, beziehen Schülerinn en und Sch üler bei der Un terrichtsgestal- tung mit ein, reflektieren das Verständnis von Wissenskonzepten anstatt eigene Auffassungen in den Vo rdergrund zu stellen und machen die Medien selbst zum Unterrichtsgegenstand, um Medienkompetenz zu vermitteln) 3. Lernberatung (Die Lehrerinnen un d Lehrer geben methodische Hinweise zum Umgang mit Lernressourcen und Informationsquellen und zum Entwickeln von Pro blemlösungsstrategien, m oderieren Lern- und Ko mmunikationsprozesse und geben individuelles Feedback, (Vgl. http://www.neuss.de/neuss/bildung/mep/ 542.htm; 12/2007). In dem Medienentwicklungsplan für di e Schulen der Stadt Neuss werden folgenden Aspekte genannt, die Si e als Lehrkraft in Zusammenhang mit de m Einsatz neuer Medien berücksichtigen müssen, um so der Erweiterung ihrer Kom petenzen gerecht werden zu können: DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ DER LEIDFADEN 12/2007 8 Die Bedeutung v on Med ien und Info rmations- Durch Lob, Bonuspunkte etc. wird beobachtet technologien für Jugendliche bzw. für ihre Iden- und zur An wendung er mutigt. Als Organisator titätsentwicklung m üssen erfasst werden, insbe- und M oderater beobachten un d greifen sie m it sondere die Einflüsse auf Gefühle, Vorstellun- Hilfestellungen bei Schwierigkeiten ein. Zusätz- gen, Verhaltensweisen- und Wertorientierungen lich muss das Lernen der Schüler bewertet und sollten mit berücksichtigt werden. Sie als Lehr- das Funkti onieren der Gruppe ausgewertet wer- person m üssen Geschlechterverhältnisse und den. Für ein en effektiven Abschluss der Grup- Geschlechterdifferenzen s owie soziale Differen- penarbeit m it Ergebnispräsentation sollte der zen beim Zugang zu un d beim Umgang mit Me- Lehrende sorgen (vgl. GREEN/GREEN, 2007, dien un d Inf ormationstechnologien re flektieren S. 99 ff). und die Ausgangssituatio n des Lernens mit und über Medien und I nformationstechnologien analysieren. Zudem sollten die Medien für den Fachunterricht nach bildungs- und lernrelevanten Kriterien aus gewählt wer den. Didaktische Kon- Welchen Problemen müssen zepte für die Verwendung von Medien im Rah- Sie als Lehrkraft entgegen- men weiterentwickelter Lehr- und L wirken? ernformen sollten erarbeitet und um gesetzt werden, welche auch die Nutzung von Medien und Informationstechnologien zur eigenen Unterrichtsvorbereitung darstellen. Den Schülerinnen u nd Schüler werden in Bezug auf Gestaltungs-, Präsentationsund Problemlösehilfen unterstützend Medien und Informationstechnologien zur Verfügung gestellt. (http://www.neuss.de/neuss/bildung/mep/ 542.htm; Stand 12/2007) werden, indem Sie Aufgaben erklären und positive Abhängigkeit initiieren. Für die Gestaltung von Koopera tion zwischen den Gruppen und dem Unterrichten von ko operativen Fähigkeiten Letzteres bedeutet, dass die Notwendigkeit von kooperativen Kompetenzen verdeutlicht wird. aufgeführten Vorteilen auch Probleme, denen Sie als Lehr kraft gezielt entgegenwirken müssen. In der Grupp e kann fehlende, indi viduelle Verantwortung unter anderem zu m so genannten „Trittbrettfahrerproblem“ oder „ sozialen Bum meln“ führen . Erstere s ist eine bewus ste Entscheidung, wohingegen das Z weite unbewusst Ihre Unterrichtsstunde musse strukturiert geplant sind Sie als Lehrkraft verantwortlich. Dennoch ergeben sich neben den zahlreichen geschieht. Diese Effekte sind Folge disjunkter (Æ Die Ko mpetenz des kom petentesten reicht aus) oder ko njunktiver ( Æ Die Kompetenz des schwächsten Mitglieds reicht aus) Aufgabenstellungen. Neh men die Gruppenm itglieder das Trittbrettfahrerproblem wahr, reduzieren auch sie, ihr Engagement, was dadurch einen weiteren Effekt, den „Sucker Effekt“ zur Folge hat. DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ DER LEIDFADEN 12/2007 9 Bei unüberlegter Einteilu ng der Grup pen bzw. Eine weitere Methode zur Unterstützung vo einer zu großen Heterogenität hinsichtlich des Gruppenprozessen bietet die „ Sciptet Coopertti- Wissensstandes, führen zu große Wissensunter- on“. Sie dient dazu, dass kogniti ve Prozesse, die schiede zu relativ schlechter Leistung der anderweitig nicht stattfinden würden schwächeren Gruppenm itglieder, wodurch die und negative soziale Prozesse verringert werden Starken immer besser und die Schwachen immer (Kopp/Mandl, 2007, S. 25). schlechter werden. Tritt innerhalb der Gruppe Konkurrenzdenken auf, so kann dies dazu füh- ren, dass der Informationsaustausch untereinander eingesch ränkt wird (Vgl. KOPP/ MANDL, 2007, S. 23f.). Dennoch können diese Pr obleme durch Präventionsmaßnahmen oder Unterstützungsmöglich- keiten eingedämmt oder sogar vermieden wer- den. Hier müssen Sie als Lehrkraft eingreifen. Die „Jigsaw-Methode“ ist ein Hilfsm ittel, das die Abhängigkeit der Lernenden unte reinander hervorruft. Jeder Lernende erhält einen Teil, den er bearbeiten m uss. Da mit alle den gesa mten Lernstoff erf olgreich erwerben können, müssen die Lernenden wie in einem Puzzle die verschiedenen Teile zusammensetzten, nur so ergeben sie eine sinnvolle Einheit. Dadurch werden der Erwerb von inhaltlichem Wissen und die Entwicklung v on Sozialkompetenzen sowie Selbstwertgefühl gewährleistet. n stimuliert DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ FAZIT 12/2007 10 Medien eröffnen Ihnen erweiterte Perspektiven zur Gestaltung von Lernarrangements. Ihnen wird damit eine neue Welt eröffnet, die Kooperation und Kommunikation von Schülern in den Vordergrund stellt. Danke, dass Sie sich für unseren Leitfaden Allen beteiligten am Modellversuch KooL entschieden haben. Wir hoffen, dass wir Ihnen und auch allen anderen interessierten Leh- eine Hilfestellung zur För derung und Umsetzung rerpersonen wünschen wir viel Spaß und von k ooperativem medienbasiertem Lernen und Erfolg bei der Umsetzung von kooperativem den daraus ergebenden Potenziale geben kon n- medienbasiertem Lernen! ten. DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ 12/2007 LITERATURVERZEICHNIS 11 LITERATURVERZEICHNIS Printmedien: Bartos, T. J. (2004): Selbstgesteuertes und kooperatives Lernen mit Neuen Medien. Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades – Doktor der Philosophie. Hagen 2004 (http://deposit.ddb.de/cgibin/dokserv?idn=980151384&dok_ var=d1&dok_ext=pdf&filename=98 0151384.pdf Stand: 07.12.2007) Kopp, B. 1 Mandl, H. (2007): Kooperatives Lernen wofür? - Welche Potenziale besitzt kooperatives Lernen?; In: Euler, D. Pätzold, G., Walzik, S. (Hrsg.); Kooperatives Lernen in der beruflichen Bildung; Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik; Stuttgart, Franz Steiner Verlag; 2007, S. 17-29 Euler, D. (2007): Methoden und Prinzipien zur Förderung von Sozialkompetenzen im Rahmen des kooperativen Lernens; In: Euler, D. Pätzold, G., Walzik, S. (Hrsg.); Kooperatives Lernen in der beruflichen Bildung; Zeitschrift fur Berufs- und Wirtschaftspädagogik; Stuttgart, Franz Steiner Verlag; 2007, S. 33-46 Kremer, H.-H. (2002): Virtuelle Wissensforen - Konsequenzen für Forschung und Entwicklung; In: bwp@ Ausgabe Nr. 2a - ISSN 1618-8543 1 (http://www.bwpat.de) Erster Zwischenbericht KooL(Kooperatives Lernen): Kooperatives Lernen im webbasierten Lernumgebungen in der beruflichen Erstausbildung (Kool | NRW) im BLK – Modellversuchsprogramm `skola`. Berichtszeitraum: 1.Oktober 2005 vis 30.September 2006. Stand: 22. November 2006 Green N. / Green K. (2007): Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium. Das Trainingsbuch. 3. Auflage, Seelze-Velber, Erhard Friedrich Verlag GmbH, 2007 Nothdurft, F. (2006): Virtuelle Seminare und netzbasiertes kooperatives Lernen (Ausarbeitung). Ulm 2006 (http://www.informatik.uniulm.de/sfp/fileadmin/lehrveranstaltung en/kosopsy06/Nothdurft_Virtuelle_Se minare.pdf Stand: 07.12.2007) Reinmann, G. (2007): Kooperatives Lernen als informelles Lernen der NetGeneration; In: Euler D.; Pätzhold G., Walzik S. (Hrsg.); Kooperatives Lernen in der beruflichen Bildung; Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik; Stuttgart, Franz Steiner Verlag; 2007, S.131-144 DER LEITFADEN VON „DREI ENGEL FÜR MURAT“ 12/2007 Digitale Medien: http://www.teamlearn.de/Data/Layout_Mainf rame?mitte_src=Anonymous_First_Page Stand: 12/2007 http://coforum.de/?2572 Stand: 12/2007 http://www.neuss.de/neuss/bildung/mep/542. htm Stand: 12/2007 LITERATURVERZEICHNIS 12