Ost-Ausschuss Informationen

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Ost-Ausschuss Informationen
ost-ausschuss
informationen
7+8-2013
Ost-Ausschuss der Deutschen Wir tschaft in Zusammenarbeit mit dem Wir tschaftsmagazin Ost-West-Contact
Prof. Dr. Claus Hipp
Durch zahlreiche erfolgreiche Reformen erwarb sich
Georgien in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf als attraktiver Markt für ausländische
Unternehmen. Zwar ist das Land mit knapp vier Millionen Einwohnern und einer Fläche vergleichbar mit
der Bayerns eine recht kleine Volkswirtschaft.
Georgiens günstige geostrategische Lage zwischen
Asien und Europa, das gute Geschäftsklima, die
niedrigen Steuern und das hohe Bildungsniveau der
Bevölkerung machen aus dem Land jedoch einen
Standort mit großem Potenzial.
Die georgische Regierung verfolgt seit vielen Jahren vehement das Ziel, einer der
unternehmensfreundlichsten Standorte weltweit zu werden. Dazu ergriff sie Maßnahmen, um Steuern zu senken, Bürokratie abzubauen und Korruption zu bekämpfen. Zu
Recht wurde Georgien im Weltbank-Bericht „Doing Business 2013“ für den Zeitraum
2005 bis 2012 zum weltweiten Top-Reformer gekürt. Im genannten Zeitraum arbeitete sich das Land im „Doing Business Report“ von Position 137 auf aktuell Platz neun
vor. Auch die neue Regierung unter Bidsina Iwanischwili hat weitere Reformen zur
Förderung privater Unternehmen und Verbesserung der unternehmerischen
Rahmenbedingungen angekündigt. Wie in den vergangenen Jahren wird auch für
2013 und die kommenden Jahre mit einer dynamischen Entwicklung der Wirtschaft
gerechnet.
Das Wirtschaftswachstum und die großen reformerischen Fortschritte Georgiens
sind eine gute Grundlage für ein wachsendes Vertrauen auch unter deutschen
Unternehmen. Das deutsche Interesse an Georgien als Wirtschaftsstandort nimmt
zu. Nicht zuletzt kann diese Entwicklung auf die Tätigkeit der Deutschen Wirtschaftsvereinigung Georgien zurückgeführt werden, die mit zahlreichen Beratungsangeboten insbesondere für deutsche mittelständische Unternehmen aktiv über die Möglichkeiten für ein wirtschaftliches Engagement in Georgien informiert. Die Deutsche
Wirtschaftsvereinigung hat derzeit 80 Mitgliedsunternehmen und ist in Georgiens
Hauptstadt Tbilisi und seit März 2013 auch mit einer Außenstelle in Armeniens Hauptstadt Jerewan vertreten.
Die Entwicklung Georgiens lässt mich mit großer Zuversicht auf die kommenden
Jahre blicken. Deutsche Unternehmen ermuntere ich, ihr Engagement in Georgien
auszuweiten. Ihre Initiative ist ein wichtiger Baustein für das weitere Wirtschaftswachstum Georgiens.
Prof. Dr. Claus Hipp
Geschäftsführender Gesellschafter der Hipp-Werk Georg Hipp OHG und
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Wirtschaftsvereinigung Georgien
Inhalt
Special:
Südkaukasus
11 Ost-Ausschuss-Delegation in Armenien
13 Interview mit dem Botschafter der Republik Armenien
14 Interview mit dem Botschafter der Republik Aserbaidschan
15 Interview mit dem Botschaftsrat an der Botschaft von Georgien
16 Georgien Top-Reformer, Armenien stark in Nischen
18 Wettlauf um aserbaidschanisches Erdgas
19 Brückenbauer zwischen Orient und Okzident
Foto: Folkert Garbe
Georgien – Reformweltmeister
aus dem südlichen Kaukasus
Weitere Themen:
3 Der Ost-Ausschuss im Sommer
4Länder-News
6Finanzierung
7 Ost-Ausschuss-Veranstaltung zum EU-Beitritt Kroatiens
8 Deutsch-Russisches Gipfeltreffen in St. Petersburg
9 5. Alumni-Treffen der Deutsch Russischen Gespräche
10 Bilanz des Deutschlandjahrs in Russland
20Termine
21Kooperationen
22Publikationen
Der Ost-Ausschuss auf einen Blick
Unser Profil:
dem Ost-Ausschuss über 190 Mitgliedsunternehmen
an (Stand: Juni 2013).
Seit 1952 vertritt der Ost-Ausschuss die Interessen
der deutschen Wirtschaft im östlichen Europa. Aktuell werden 21 Länder betreut: Russland, Belarus,
die Ukraine, Moldau, Albanien, die drei EU-Länder
Rumänien, Bulgarien und Kroatien, die EU-Beitrittskandidaten, Mazedonien und Montenegro sowie
Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo und die
Länder des Kaukasus und Zentralasiens.
Eine Mitgliederliste und aktuelle Informationen zu
unserer Arbeit finden Sie in diesem Jahrbuch oder im
Internet: www.ost-ausschuss.de
Der Ost-Ausschuss ist jährlich an über 100 Veranstaltungen beteiligt. Mit den Instrumenten der Wirtschaftsdiplomatie richtet er in Zusammenarbeit mit
der Bundesregierung Gesprächsrunden zwischen osteuropäischen Regierungsmitgliedern und deutschen
Unternehmen aus und repräsentiert die deutsche
Wirtschaft in bilateralen Gremien. Der Ost-Ausschuss
organisiert zudem Fachseminare, Delegationsreisen,
Mittelstandskonferenzen, Parlamentarische Abende
und Empfänge und beteiligt sich an internationalen
Messen. Hinzu kommt eine intensive Projektarbeit.
Unsere Mitglieder:
Träger des Ost-Ausschusses sind fünf Spitzenverbände: Bundesverband der Deutschen Industrie,
Bundesverband deutscher Banken, Gesamtverband
der Deutschen Versicherungswirtschaft, Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels und
Zentralverband des Deutschen Handwerks.
Zudem können sich einzelne Unternehmen und Verbände mit Sitz oder Repräsentanzen in Deutschland
um eine Mitgliedschaft bewerben. Aktuell gehören
Unsere Ziele:
K Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen mit
den betreuten Ländern
K Verbesserung der Handels- und Investitionsbedingungen für deutsche Unternehmen
K Unterstützung marktwirtschaftlicher Strukturen
und des europäischen Einigungsprozesses
K Weiterbildung und Vernetzung junger Fachleute
K Förderung der Osteuropa- und Zentralasienexpertise in Deutschland
Unsere Angebote:
K Netz an Kontakten zu Regierungsstellen und
Wirtschaftsvertretungen
K Interessenvertretung in bilateralen Gremien und
Gesprächsrunden
K Delegationsreisen, Konferenzen, Fachgespräche
und Empfänge
K Positionspapiere und aktuelle Pressestatements
K Länder- und themenspezifische Arbeitskreise
d e r o s t- a u s s c h u s s i m s o m m e r
Liebe Leserinnen und Leser,
das Wetter in Deutschland hat sich in den vergangenen Wochen von den
unterschiedlichsten Seiten gezeigt. Nach wochenlangen Regenschauern
und der darauf folgenden Flutkatastrophe folgte ein Hitzerekord, der
wiederum heftige Gewitter nach sich zog. Ähnlich abwechslungsreich
stellt sich die Lage im bundesdeutschen Vorwahlkampf dar: Eben noch
bei den Flutopfern in Bayern, Sachsen, Thüringen und Niedersachsen,
reist Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Nordirland zum G8-Gipfel,
begrüßt Barack Obama am Brandenburger Tor und im Schloss Charlottenburg, um nur 30 Stunden später zum St. Petersburg International
Economic Forum und einem Treffen mit dem russischen Präsidenten
Wladimir Putin aufzubrechen. Mit in der Kanzlerinnen-Maschine: eine
Wirtschaftsdelegation unter Leitung des Ost-Ausschuss-Vorsitzenden
Eckard Cordes.
Das Wirtschaftsforum in der zweitgrößten Stadt Russlands gilt als Davos
des Ostens. Lange hatte der Ost-Ausschuss um die Teilnahme der Kanzlerin geworben. Dass es 2013 schließlich trotz gelegentlicher politischer Misstöne im deutsch-russischen Verhältnis klappte, unterstreicht
den hohen Stellenwert der Wirtschaft für die bilateralen Beziehungen.
Im Rahmen des Forums trafen Merkel und der russische Präsident mit
deutschen und russischen Unternehmern zusammen, um über aktuelle
Projektvorhaben zu sprechen. Einen Bericht zum Wirtschaftsforum in
St. Petersburg finden Sie auf Seite acht.
Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe ist der Südkaukasus. Armenien,
Aserbaidschan und Georgien haben in den vergangenen Jahren durch
beherzte Wirtschaftsreformen auf sich aufmerksam gemacht. Grund
genug, in verschiedenen Beiträgen die Chancen für die deutsche Wirtschaft in der Region an der Schwelle zwischen Europa und Asien zu analysieren (ab Seite13). Der Ost-Ausschuss hat alle drei Länder in den vergangenen zwölf Monaten mit Wirtschaftsdelegationen besucht. Zuletzt
fand im Mai 2013 eine Reise nach Armenien statt, deren Ergebnisse wir
in dieser Ausgabe zusammenfassen (Seite 11).
Komplettiert wird die Doppelausgabe Juli/August durch Berichte
zu einer Veranstaltung zum EU-Beitritt Kroatiens (Seite 7), zum
Alumnitreffen des Baden-Baden-Netzwerks in Moskau (Seite 9)
sowie durch einen Abschlussbericht zum Deutschlandjahr in
Russland (Seite 10).
Am 10. Juni fand in der Berlin-Repräsentanz der Deutschen Bank eine öffentliche
Diskussionsrunde mit dem rumänischen
Premierminister Victor Ponta (Mitte)
statt. Ponta verwies darauf, dass sein Land
mit 21 Millionen Einwohnern das siebtgrößte der EU sei und im vergangenen Jahr
in der EU die drittgrößte Wachstumsrate
erzielt habe. Mit Verweis auf ein Flat-TaxSystem von 16 Prozent Einkommenssteuer
warb er um Investoren und kündigte einen
konsequenten Kampf gegen fehlende
Transparenz, Korruption und bürokratische Regeln an: „Ich bin der wirtschaftsfreundlichste Sozialdemokrat in Europa“.
Die Staatsfinanzen wolle man so weit
sanieren, dass ab 2019 die Euro-Einführung
möglich werde. Ost-Ausschuss-Vorsitzender Eckhard Cordes (rechts) nannte
neben transparenten und verlässlichen
Verwaltungsstrukturen den Ausbau der
Infrastruktur in Rumänien als wichtigste
Herausforderung. Für Investoren seien
annehmbare Transportkosten, eine verlässliche Energieinfrastruktur und funktionierende IT-Netze entscheidende Kriterien. Einig waren sich die Experten darin,
dass Rumänien ein großes Entwicklungspotenzial hat, beispielsweise im Energieund Agrarsektor. Dass Rumänien bislang
nur einen Bruchteil seines Anteils aus den
EU-Strukturhilfen abrufen konnte, zählt zu
den größten Baustellen der Regierung.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und eine erholsame Sommerzeit!
Ihre Redaktion
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
3
l ä n d e r- n e w s
IWF Publikationen
MITTEL- UND OSTEUROPA
Belarus
Country Report No. 13/159
Republic of Belarus: 2013 Article IV
Consultation and Fourth Post-Program Monitoring Discussions
Bereits zum achten Mal führten die regionalen Auslandshandelskammern eine
Konjunkturumfrage zu Mittel- und Ostaeuropa durch. Laut den Ergebnissen der Umfrage, an der sich1623 Unternehmen in 16 Ländern beteiligten, liegt
Polen als Investitionsstandort auf dem ersten Platz. Es folgen Tschechien und
Estland. Die Schlusslichter bilden Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Albanien. Die Euro-Krise wirkt sich laut Umfrage zwar auch auf die Mittel- und Osteuropa-Länder aus – die Wirtschaftslage wird schlechter beurteilt als im Vorjahr
–, trotzdem glauben 16 Prozent der Unternehmen an eine Verbesserung der Lage.
 http://www.imf.org/external/
pubs/cat/longres.aspx?sk=40666.0
Country Report No. 13/82
Republic of Lithuania: Selected
Issues
 Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Internet unter
www.ahk.pl/medien/wirtschafts-news/einzel/artikel/polen-gewinnt-in-der-moeregion-konjunktur-2012/?cHash=eb47b3466e73bcbf83c3e1d3b016bcb5.
 www.imf.org/external/pubs/cat/
longres.aspx?sk=40424.0
OECD
Bosnien und Herzegowina
Country Report No. 13/121
Bosnia and Herzegovina: Second
Review Under the Stand-By Arrangement
 http://www.imf.org/external/
pubs/cat/longres.aspx?sk=
40540.0
Mazedonien
Country Report No. 13/118
Former Yugoslav Republic of Macedonia: Technical Assistance Evaluation Report
 http://www.imf.org/external/
pubs/cat/longres.aspx?sk=40531.0
Estland
Country Report No. 13/114
Republic of Estonia: 2013 Article IV
Consultation
Georgien
Country Report No. 13/95
Georgia: First and Second Reviews
Under the Stand-By Arrangement
and Under the Standby Credit Facility Arrangement
 http://www.imf.org/external/
pubs/cat/longres.aspx?sk=40510.0
 http://www.imf.org/external/
pubs/cat/longres.aspx?sk=
40457.0
4
 Detaillierte Angaben zu den einzelnen Ländern finden Sie unter
www.oecdbetterlifeindex.org.
SERBIEN
 http://www.imf.org/external/
pubs/cat/longres.aspx?sk=40520.0
Kosovo
Country Report No. 13/113
Republic of Kosovo: Third Review
Under the Stand-By Arrangement
and Request for Waiver of Nonobservance of Criterion
Der OECD Better Life Index sucht neben der Analyse von Wirtschaftssystemen auch nach Indikatoren, die den gesellschaftlichen Fortschritt und das Wohl
des Einzelnen erfassen. Mit Hilfe eines interaktiven Computerprogramms
werden die Lebensbedingungen in den 34 OECD-Ländern sowie Russland und
Brasilien verglichen. Anhand von elf Kriterien, die unter den Stichpunkten material living conditions und quality of life (darunter Bildung, Arbeit, Umwelt und
Gesundheit) zusammengefasst werden, ergibt sich ein Ranking, das im Mai vorgestellt wurde. Am besten lässt es sich 2013 demnach in Australien, Schweden
und Kanada leben. Deutschland belegt in der Gesamtbewertung Platz 17. Dahinter liegen Slowenien auf Platz 19, die Tschechische Republik auf Platz 22, Ungarn
auf Platz 29, Estland auf Platz 31, gefolgt von Russland auf Platz 32. Schlusslichter
sind Chile, Mexiko und die Türkei mit Rang 34 bis 36.
Ungeachtet der wirtschaftlich schwierigen Lage bewertet die Mehrheit der deutschen Unternehmen in Serbien ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend.
Zu diesem Schluss kommt eine von der Delegation der Deutschen Wirtschaft
in Serbien und der Deutsch-Serbischen Wirtschaftsvereinigung durchgeführte
Konjunkturumfrage. Trotz der Kritik an Standortfaktoren wie Ineffizienz der
örtlichen Verwaltung, Bürokratie und Korruption planen 37 Prozent der befragten Unternehmen in 2013 erhöhte Investitionen, 39 Prozent beabsichtigen, die
Zahl ihrer Beschäftigten zu erhöhen. Als gut empfunden werden die Qualifikation und Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer, die akademische Ausbildung,
Produktivität und Verfügbarkeit von Fachkräften sowie die Arbeitskosten.
Wieder in Serbien investieren würden 88 Prozent der befragten Unternehmen,
die Erwartungen an die Entwicklung der Geschäftslage des eigenen Unternehmens sind positiv: 53 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung der Unternehmenssituation. 39 Prozent prognostizieren beständige
und unveränderte Bedingungen für ihr Unternehmen. Lediglich acht Prozent
erwarten eine schwierigere wirtschaftliche Situation im Jahr 2013. Deutschland
war 2012 der größte Handelspartner Serbiens und der Handelsumsatz hat sich
auf das Vorkrisenniveau von 2,5 Milliarden Euro erholt.
 Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Internet unter:
http://serbien.ahk.de/fileadmin/ahk_serbien/DWB/Konjunkturumfrage/
Praesentation/DSW_Konjunkturmfrage_2013_ppt.pdf.
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
l ä n d e r- n e w s
SLOWAKEI
Länder-Analysen
Im Vergütungsreport 2013 in der Slowakei, der von DSIHK und der Managementberatung Kienbaum erstellt wurde, fließen die Angaben über 19.000 Positionen zu Informationen über Löhne und Gehälter zusammen. An der Umfrage
beteiligten sich 50 (überwiegend deutsche) Firmen in der Slowakei. Die Vergütungsstudie enthält neben detaillierten Gehaltsdaten für 86 verschiedene Positionen – vom Geschäftsführer bis zum einfachen Arbeiter – Angaben zu gewährten
Zusatzleistungen sowie eine Übersicht über den Arbeitsmarkt in der Slowakei.
An dieser Stelle möchten wir Sie
auf die Länder-Analysen Belarus,
Russland, Ukraine und Zentralasien
aufmerksam machen. Alle Länder-Analysen können unter www.
laender-analysen.de komplett eingesehen und kostenlos abonniert
werden.
 Weitere Informationen bei Markus Halt:
E-Mail: [email protected]
Tel.: +421 2 2085 0634.
TADSCHIKISTAN
Seit zwei Jahren entsteht 85 Kilometer von Duschanbe entfernt die Sonderwirtschaftszone „Dangara“, in der sich bereits erste Betriebe wie eine Spinnerei,
ein Kalk- und Gipswerk, eine Obst- und Gemüseverarbeitung und eine Pharmafabrik angesiedelt haben. Eisenbahn-, Flughafen- und Straßenanbindung
sind vorhanden, Niederlassungsmöglichkeiten gibt es für Keramikwaren/ Fliesen, Glasproduktion (Quarzsand ist vorhanden), Obst- und Gemüseverarbeitung, Baumwollverarbeitung, Maschinenbau/ Metallverarbeitung, Logistik
und Leichtindustrie. Zudem gibt es Vorkommen von dreifarbigem Marmor und
Baumaterialien wie Kalkstein und Gips. Qualifizierte Arbeitskräfte sind vor Ort.
 Informationen in russischer Sprache erhalten Sie bei Chisraw Goibow:
[email protected].
Belarus-Analysen Nr. 12
(14.06.2013)
•Alternativkultur
Russland-Analysen Nr. 259
(14.06.2013)
• Wirtschaftsentwicklung und
politischer Prozess
Russland-Analysen Nr. 258
(31.05.2013)
• Alltagskultur und Politik
• Der Fall Lewada
Ukraine-Analysen Nr. 118
(11.06.2013)
• Rückkehrende Arbeitsmigranten
• Der Visadialog mit der EU
• Verschiebung der Stadtratswah len in Kiew
USBEKISTAN
In Usbekistan findet am 20. September 2013 der 3. Tag der Deutschen Wirtschaft statt, der vom Deutschen Wirtschaftsklub in Usbekistan und dem Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien mit Unterstützung der
Deutschen Botschaft in Usbekistan organisiert wird.
Der Wirtschaftstag bietet Gelegenheit, am Dialog zwischen deutschen und usbekischen Unternehmen teilzunehmen, Finanzierungsmöglichkeiten für neue
Projekte in den Bereichen Investition und Handel kennenzulernen und Erfahrungsberichte deutscher Firmen zu hören. Interessierte Firmen können sich mit
einem Stand präsentieren. Die Teilnahme am Wirtschaftstag ist kostenlos, lediglich die Teilnahme am „Taschkenter Oktoberfest“ ist kostenpflichtig.
Zentralasien-Analysen Nr. 65
(07.06.2013)
• Investitionspolitik Usbekistans
1994-2010
• Zentralasien in politikbezogenen
Länderrankings
 Weitere Informationen finden Sie unter:
www.zentralasien.ahk.de/index.php?id=74232
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
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f inanzierung
LETTLAND
Pressemitteilungen des
Ost-Ausschusses
Die Ratingagentur Standard & Poor´s (S&P) hat die Bonität Lettlands von
„BBB“ auf „BBB+“ hochgestuft. Dies ist vor allem dem bevorstehenden Beitritt
des Landes zum Euroraum ab 2014 geschuldet. Die Mitgliedschaft in der Währungsgemeinschaft soll die Wechselkursrisiken senken und die monetäre Flexibilität verbessern.
An dieser Stelle möchten wir Sie
über die aktuellen Pressemitteilungen des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft informieren. Die
vollständigen Pressemitteilungen
können Sie im Internet unter www.
ost-ausschuss.de/pressemitteilungen abrufen.
MAZEDONIEN
20. Juni 2013
Wirtschaftsdelegation in
St. Petersburg
Gemeinsame Teilnahme mit Bundeskanzlerin Merkel am internationalen Wirtschaftsforum / Abschluss
des Deutschlandjahres
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hat eine
neue Strategie für Mazedonien herausgegeben. Die EBRD ist seit 1993 in
Mazedonien engagiert und war bislang an 80 Projekten in den Bereichen Infrastruktur, Finanzen, Energie sowie Industrie, Handel und dem Agrarsektor
beteiligt. Durch Investitionen der Bank soll nun die Integration in regionale und
globale Märkte gefördert werden, insbesondere durch eine intensive Kooperation mit der Europäischen Union und der Europäischen Investment Bank. In
der von 2013 bis 2016 laufenden Strategie werden verschiedene Prioritäten festgelegt. Die EBRD will weiterhin bei der Anwerbung ausländischer Investitionen
unterstützen, im Bereich der Energieeffizienz will die EBRD verstärkt bei der
Entwicklung Erneuerbarer Energien ansetzen. Im Rahmen der regionalen Integration sollen Transport-Netzwerke sowie der grenzüberschreitende Handel und
Investitionen gefördert werden.
 Die Strategie im Internet unter
www.ebrd.com/english/pages/country/fyrmacedonia/strategy.shtml.
MONTENEGRO
In Montenegro wurde die Mehrwertsteuer von 17 auf 19 Prozent erhöht. Die
niedrigere siebenprozentige Mehrwertsteuerrate bleibt unverändert. Die Anhebung der Mehrwertsteuer soll zusammen mit anderen Steuermaßnahmen den
Bedarf nach neuen Krediten verringern und beim Abbau der Schulden helfen.
Die Maßnahme der montenegrinischen Regierung entspricht einer Empfehlung
des Internationalen Währungsfonds.
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OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
o s t- a u s s c h u s s i n t e r n
„Investoren geht es dort gut,
wo man Gesetze respektiert“
Ost-Ausschuss-Veranstaltung zum EU-Beitritt Kroatiens in der
Commerzbank
Kroatiens Weg in die EU begann im Jahr 2000 mit dem Abschluss eines Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens mit der EU. Nach der Vergabe des
offiziellen Status eines Beitrittskandidaten vom Europäischen Rat im Jahr
2004 konnten die Beitrittsverhandlungen im Oktober 2005 aufgenommen
werden. Im Winter 2011/2012 folgte schließlich die Unterzeichnung des
Beitrittsvertrags und die Ratifizierungsphase wurde eingeläutet. Anfang
2012 sprachen sich die Kroaten in einer Volksabstimmung mit großer Mehrheit für den EU-Beitritt aus, und auch die 27 EU-Mitgliedsstaaten stimmten
schließlich für den Beitritt, der am 1. Juli dieses Jahres offiziell vollzogen
wurde.
Wirtschaftsstaatssekretärin Sabina Škrtić
will die Rahmenbedingungen für Investoren in Kroatien verbessern.
Foto: Jan Heinecke
Aus Anlass des Beitritts veranstaltete der Ost-Ausschuss gemeinsam mit der
Commerzbank und der kroatischen Botschaft am 11. Juni eine Diskussionsrunde
in der Commerzbank-Repräsentanz am Brandenburger Tor. Zu Beginn wiesen
die Organisatoren auf die besondere historische Bedeutung des bevorstehenden Ereignisses hin. Der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses Prof. Dr. Rainer
Lindner erinnerte an die starke Unterstützung der deutschen Wirtschaft für den
Beitritt. Der kroatische Botschafter in Berlin Miro Kovac legte den Schwerpunkt
seiner Rede auf die Reformen der vergangenen Jahre. Kroatien habe eine große
Zahl von Wirtschafts- und Rechtsreformen umgesetzt und werde auch nach dem
EU-Beitritt weiter an sich arbeiten, um in der EU wettbewerbsfähig zu sein.
Ähnlich drückte sich die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Sabina
Škrtić aus: Das Ministerium arbeite täglich daran, Investoren das Leben zu vereinfachen. Neben der günstigen geographischen Lage als „Brücke“ zwischen den
europäischen Ländern sehe man besonders im Wissens-, Energie- und Industriesektor weiteres Entwicklungspotential. Deutschland als drittgrößter Investor sei dabei ein wichtiger Partner.
Die anschließende Diskussionsrunde wurde von Peter Tils geleitet, Bereichsvorstand Mittel- und Osteuropa der Deutschen Bank. Kroatien erhofft sich
vom EU-Beitrittt laut Staatssekretärin Škrtić verbesserte Chancen für kroatische Unternehmen durch Öffnung des EU-Binnenmarkts und die Nutzung der
EU-Strukturhilfen für den Ausbau der Infrastruktur. Zu Risiken und Möglichkeiten von Investitionen in Kroatien äußerte Nicolas Adamovich von der Commerzbank bezüglich des Bankensektors wenig Bedenken, hob jedoch hervor,
man müsse besonders die kleinen Unternehmen und auch die Öffentlichkeit
noch weiter auf den Beitritt vorbereiten.
In der Telekommunikationsbranche Kroatiens sieht der Vertreter der Deutschen
Telekom Joachim Haas weiteres Potential. Investitionen hingen allerdings von
den Rahmenbedingungen ab. Niko Warbanoff von der Deutschen Bahn International zeigte sich optimistisch: Kroatien werde bis 2020 rund 800 Millionen
Euro aus EU-Töpfen für die Verbesserung der Infrastruktur zur Verfügung
haben und lege dabei besonderen Wert auf Qualität – eine gute Chance gerade
für deutsche Firmen.
Zum Thema Eintritt in die Währungsunion nahm abschließend Sabina Škrtić
Stellung: Es sei schwer zu entscheiden, ob eine solche Einführung sinnvoll sei,
und man müsse bei der Beurteilung besonderes Augenmerk auf die industriellen
und wirtschaftlichen Konsequenzen legen. Das große Ziel sei es, aus Kroatien ein
geordnetes Land mit sicheren Strukturen zu machen. Denn es gehe Investoren
nur dort gut, wo man die Gesetze respektiert.
Lisa Hermsen
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
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o s t- a u s s c h u s s i n t e r n
Deutsch-Russisches Gipfeltreffen auf einem Schiff
Wirtschaftsdelegation begleitet Bundeskanzlerin Merkel nach
St. Petersburg
Am 21. Juni 2013 reiste Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer 12-köpfigen Wirtschaftsdelegation unter Leitung des Ost-Ausschuss-Vorsitzenden
Eckhard Cordes zum St. Petersburg International Economic Forum. Das
Wirtschaftsforum in der zweitgrößten Stadt Russlands wird gern als „russische Antwort auf Davos“ bezeichnet. „Die erstmalige Teilnahme der Bundekanzlerin ist ein starkes Signal an Russland, dass wir die gemeinsamen
Wirtschaftsbeziehungen vertiefen wollen“, sagte Cordes.
Das deutsch-russische Unternehmergespräch auf dem St.Petersburger Wirtschaftsforum fand auf diesem Schiff statt.
Foto: Ost-Ausschuss
Wirtschaftsgespräch mit Präsident
Wladimir Putin und Bundeskanzlerin
Angela Merkel.
Foto: The Presidential Press and Information Office
Zu Beginn ihres Aufenthalts nahm die Bundeskanzlerin gemeinsam mit dem
russischen Präsidenten Wladimir Putin auf dem Forum an einer öffentlichen
Podiumsdiskussion teil. Putin warb in seiner Rede um Investoren und erklärte
den Ausbau der Infrastruktur zum Hauptziel für Russland. „Russland ist ein
Wachstumsmarkt. Wir haben Interesse an zuverlässigen, ehrgeizigen und starken Partnern.“ Dabei räumte er ein durchaus eingetrübtes Investitionsklima in
Russland ein. „Die Regierung und alle Behörden müssen zu einer Verbesserung
beitragen, das hat absolute Priorität.“ Bundeskanzlerin Merkel bot Russland
deutsche Unterstützung bei der Modernisierung der Wirtschaft an. Sie mahnte
jedoch verlässlichere rechtliche Rahmenbedingungen an, damit sich auch mittelständische deutsche Firmen stärker in Russland engagieren könnten.
Am späteren Nachmittag trafen Kanzlerin Merkel und Präsident Putin mit
deutschen und russischen Unternehmern zusammen, um über aktuelle Projektvorhaben zu sprechen. Das zweistündige Unternehmergespräch, das vom
Ost-Ausschuss-Vorsitzenden Eckhard Cordes und auf russischer Seite vom
Severstal-Vorstandsvorsitzenden Alexej Mordaschow moderiert wurde, fand
auf einem Schiff auf der Newa statt, das vom Lenexpo-Gelände des Wirtschaftsforums zur Anlegestelle der Eremitage fuhr. Der Ost-Ausschuss-Vorsitzende
sprach hier die Themen Zollunion und gemeinsamer Wirtschaftsraum in Europa
an. „Eine gemeinsame Freihandelszone der EU mit Russland und den Ländern
der Zollunion stärkt die Wachstumskräfte in Europa und muss langfristig unser
Ziel sein. Es liegt im Interesse beider Seiten, die wirtschaftlichen Standards in
Europa zu vereinheitlichen, Zollschranken abzubauen und Visa-Hürden zu
beseitigen“, so Cordes. „Wir brauchen mehr Tempo bei diesem Prozess.“
Ein Thema, das alle Unternehmensvertreter gleichermaßen interessierte, sind die
aktuellen Maßnahmen der russischen Regierung zur Verbesserung des Investitionsklimas. Der russische Präsident möchte Russland bis zum Jahr 2018 zu einem
der 20 attraktivsten Investitionsstandorte weltweit entwickeln. Aktuell sind hier
die Signale aus Russland jedoch nicht eindeutig: Der WTO-Beitritt Russlands
hat einerseits Vertrauen geschaffen, andererseits führen protektionistische Maßnahmen etwa bei Nutzfahrzeugen, bei Landtechnik, im Pharma-Bereich und in
der Agrarwirtschaft zu einer Verunsicherung der Investoren.
Ein Schwerpunkt in den Gesprächen war die Förderung des Mittelstands in Russland. Auch hier ist das Bild derzeit nicht einheitlich: Die russische Wirtschaftspolitik schwankt zwischen der Förderung mittelständischer Strukturen und
einer Bevorzugung großer, oft staatlich kontrollierter Konzerne. Um deutschen
mittelständischen Firmen den Einstieg auf den russischen Markt zu erleichtern,
hat der Ost-Ausschuss eine „Kontaktstelle Mittelstand für Russland“ gegründet,
die im Mai ihre Arbeit aufnahm.
Der deutschen Wirtschaftsdelegation gehörten Vorstandsvorsitzende und Aufsichtsratsvorsitzende von elf Unternehmen an, darunter Dax-30-Unternehmen
und mittelständische Firmen. Vertreten waren die Branchen Energie, IT/TK,
Bau, Chemie, Finanzen, Handel, Automotive, Maschinenbau und Logistik.
Dr. Christiane Schuchart
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
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OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
o s t- a u s s c h u s s i n t e r n
Ein starkes Netzwerk feiert Jubiläum
5. Alumni-Treffen der Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden in
Moskau
Die Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden sind eine exklusive Dialogplattform für junge Manager und Unternehmer aus Russland und Deutschland, die der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft in Kooperation mit
der Robert Bosch Stiftung und der BMW Stiftung Herbert Quandt jährlich
organisiert.
„Wer einmal in Baden-Baden dabei gewesen ist, wird Teil einer Familie“, so
bringt es Klaus Mangold, Mitglied des Beirats der Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden und ehemaliger Vorsitzender des Ost-Ausschusses, auf den
Punkt. Alle Teilnehmer bleiben über ein aktives Alumni-Netzwerk miteinander
in Kontakt und haben jährlich im Frühsommer in Russland die Gelegenheit, sich
wiederzusehen und jahrgangsübergreifend zu vernetzen.
Architekturführung durch Moskau.
Am 5. Alumni-Treffen vom 30. Mai bis 1. Juni 2013 in Moskau nahmen 30
Alumni aus allen bisherigen fünf Durchgängen der Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden teil, um das Netzwerk auszubauen und enger zu knüpfen.
Bei einer Architekturführung zu „Utopien der Stalinzeit – Moskaus geplanter
Ausbau zur Welthauptstadt“ erhielten die Alumni einen intensiven Einblick in
die Planungsgeschichte der russischen Hauptstadt – abseits ausgetretener Pfade.
Selbst für die in Moskau beheimateten Seminarteilnehmer bot die Exkursion
spannende Informationen.
Beim anschließenden Welcome Dinner über den Dächern Moskaus unterstrich
der deutsche Botschafter in Moskau Ulrich Brandenburg das Positive an den
aktuellen, nicht ganz konfliktfreien politischen Beziehungen zwischen beiden
Ländern: „Die Diskussion zeigt, dass ein wirkliches Interesse an der weiteren
Entwicklung des Partnerlands besteht, dass man nicht gleichgültig ist“. Auch die
Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden leisteten einen wichtigen Beitrag
zur vertrauensvollen Zusammenarbeit: „Ich bin sehr froh, dass es sie gibt“, so
Botschafter Brandenburg.
Am zweiten Tag besuchten die Alumni ein Heim für Menschen in Krisensituationen. Ohne staatliche Unterstützung, aber mit sehr viel Engagement unterstützt
die Einrichtung Menschen, für die es keine oder nur unzureichende Hilfe gibt
– junge Mütter ohne Wohnsitz, Gastarbeiter mit Problemen bei Arbeitsgenehmigungen oder Asylsuchende. Die Alumni erhielten tiefe Einblicke in die schwierige Arbeit der Einrichtung und entwickelten anschließend Ideen, wie insbesondere die notwendige Einwerbung von Spenden professionalisiert werden kann.
Durch den Besuch ergaben sich bereits konkrete Hilfsangebote der Alumni für
die Sozialeinrichtung.
Abendessen mit Dinner Speaker
Oleg Alexejew, Vice President der Skolkovo
Foundation.
Fotos: Viktor Pronikov
Bei einem Unternehmensbesuch bei LSG Sky Chefs, dem Caterer der Lufthansa
und weiterer Mitglieder der Star Alliance, hatten die Alumni die einmalige Gelegenheit, den neuen Standort am Flughafen Domodedowo einen Monat vor der
offiziellen Inbetriebnahme zu besichtigen. Das Abendbuffet nahm die Teilnehmer mit auf eine kulinarische Reise zu den von der Sky Alliance angeflogenen
Destinationen.
Nach der abschließenden Dampferfahrt auf der Moskwa kehrten die Alumni mit
vielen neuen Eindrücken, neuen Kontakten und Freundschaften in ihre Heimatstädte in Deutschland und Russland zurück. Viele der Alumni sagten bereits zu,
auch in der zweiten Wochenhälfte der vom 7. bis 13. Oktober 2013 stattfindenden 6. Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden anzureisen und sich mit den
Teilnehmern des neuen Jahrgangs austauschen.
Weitere Informationen zu den Deutsch-Russischen Gesprächen sind auf der
zweisprachigen Homepage www.deutsch-russische-gespraeche.com verfügbar.
Matthias Toepfer
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
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o s t- a u s s c h u s s i n t e r n
„Gemeinsam die Zukunft gestalten“
Nach über 1000 Veranstaltungen endete im Juni das Deutschlandjahr in
Russland
Pressekonferenz im Rahmen des City-Solutions-Kongresses mit dem Ost-Ausschuss-Vorsitzenden Eckhard Cordes, dem
russischen Wirtschaftsminister Andrej
Belousow und seinem deutschen Amtskollegen Philipp Rösler (v.l.).
Foto: Faupics.ru
Unter dem Motto „Deutschland und Russland – gemeinsam die Zukunft
gestalten“ führte die Bundesregierung in Kooperation mit dem Goethe-Institut und dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft von Juni 2012 bis Juni
2013 das „Deutschlandjahr in Russland“ durch. Ziel war es, Deutschland mit
seiner international renommierten Kultur und einer leistungsfähigen und
zukunftsorientierten Wirtschaft zu präsentieren. In ganz Russland fanden
über 1000 Veranstaltungen statt, die sich an alle Gesellschaftsschichten
richteten.
Der Ost-Ausschuss koordinierte im Deutschlandjahr die Beteiligung der deutschen Wirtschaft, die rund zwei Millionen Euro zur Verfügung stellte. Herausragend war dabei die Beteiligung der Unternehmen Siemens, METRO Group,
Bosch, BMW Group, Herrenknecht und E.ON SE. Neben der finanziellen
Unterstützung zahlreicher Projekte bestand das Engagement der deutschen
Wirtschaft auch aus einer eigenen Veranstaltungsreihe zum Thema „City Solutions – Urbane Lösungen“. Dieser thematische Fokus verweist auf den aktuellen
Modernisierungsprozess und die zunehmende Konzentration urbaner Zentren in Russland und bot deutschen Unternehmen die Möglichkeit, innovative
Lösungen für Großstädte in den Bereichen Mobilität und Infrastruktur, Städtebau und Architektur sowie Umwelt und Klima zu präsentieren.
Am 16. November 2012 fand dazu als Höhepunkt der vom Ost-Ausschuss veranstaltete Kongress „City Solutions“ in Moskau statt. Mit insgesamt 400 Teilnehmern stießen die sieben Diskussionsforen rund um Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung auf großes Interesse. Bundeswirtschaftsminister Philipp
Rösler eröffnete den Kongress zusammen mit dem russischen Vize Premierminister Arkadij Dworkowitsch. Zusätzlich zu den oben genannten Unternehmen
wurde der Kongress von Ernst & Young und SAP unterstützt.
Vom 19. Mai bis 22. Mai 2013 veranstaltete die AHK Russland gemeinsam mit
dem Ost-Ausschuss in Moskau das Fußball Festival „Two Nations – One Passion“, in dessen Rahmen Organisatoren der Fußball WM 2018 und Unternehmensvertreter über anstehende Infrastrukturmaßnahmen und Investitionsprojekte diskutierten.
Den wirtschaftlichen Abschluss des Deutschlandjahres bildete die Reise
von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer vom Ost-Ausschuss geleiteten
Wirtschaftsdelegation zum St. Petersburg International Economic Forum am
21. Juni 2013. Es war der bis dahin profilierteste Auftritt der deutschen Wirtschaft und Politik bei diesem Wirtschaftsforum, das als Davos des Ostens gilt.
Zu den Höhepunkten im Deutschlandjahr gehörte zudem ein gemeinsamer
deutsch-russischer Wirtschaftsgipfel am 8. April im Rahmen der Hannover
Messe 2013, den ebenfalls der Ost-Ausschuss organisierte. Russland war nach
2005 zum zweiten Mal Partnerland der Hannover Messe.
Theorie trifft Praxis: Ballübungen während
des deutsch-russischen Fußball-Symposiums in Moskau.
Foto: FS Produtction
Deutsche Unternehmen beteiligten sich am Deutschlandjahr zudem als Sponsoren für zahllose Kulturveranstaltungen. Herausragend dabei war die große Ausstellung zu 1000 Jahren deutsch-russischer Geschichte, die wochenlang sowohl
in Moskau als auch Berlin zu sehen war und die maßgeblich von E.ON finanziert
worden ist.
Insgesamt konnte das Deutschlandjahr so das positive Deutschlandbild in
Russland vertiefen, bestehende Partnerschaften stärken und neue Kooperationen anbahnen. Das durch den Ost-Ausschuss gewählte Thema „Urbane Lösungen“ stieß auf großes Interesse. Es wird in Zukunft zu den Schwerpunkten der
deutsch-russischen Modernisierungspartnerschaft gehören.
Oliver Friske
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
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OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
o s t- a u s s c h u s s i n t e r n
Ost-Ausschuss-Delegation in Armenien
Treffen mit Premierminister Sargsyan und der lokalen Wirtschaft
Vom 14. bis zum 17. Mai 2013 organisierte der Ost-Ausschuss gemeinsam
mit der IHK Karlsruhe eine Delegationsreise nach Armenien. Ziel der Reise
war es, in Gesprächen auf Regierungsebene Möglichkeiten zum Ausbau der
bilateralen Handelsbeziehungen zu erschließen und die Aktivitäten der deutschen Unternehmen in Armenien politisch zu flankieren.
Unter Leitung des Geschäftsführers des Ost-Ausschusses Rainer Lindner und
des Vorsitzenden des Ausschusses für Außenwirtschaft der IHK Karlsruhe
Robert W. Huber nahmen elf Vertreter deutscher Unternehmen aus den Sektoren Industrie, Baugewerbe, Bankwesen und Landwirtschaft an der Reise teil.
Günter Pilarsky, Senior Chef der seit 15 Jahren in Armenien engagierten Cronimet GmbH, der deutsche Botschafter in Jerewan Reiner Morell und Patrick
Jung, Büroleiter der lokalen Vertretung der Deutschen Wirtschaftsvereinigung
Georgien/Armenien (DWVG) begleiteten und berieten die Delegation. Im
Mittelpunkt des Besuchs standen Gespräche mit dem Premierminister Tigran
Sargsyan und dem kurz vor Reisebeginn neu ernannten Wirtschaftsminister
Vahram Avanesyan.
Premierminister Tigran Sargsyan (li.)
unterstrich zu Beginn des Treffens mit der
Delegation unter der Leitung des Ost-Ausschuss-Geschäftsführers Rainer Lindner
(re.) die große Bedeutung der Unternehmerreise für sein Land.
Foto: Presseamt der Regierung Armeniens
Bekenntnisse zu vertiefter Zusammenarbeit
Die Reise fand in einer für Armenien wichtigen Phase statt, die von Annäherungsbemühungen der Kaukasus-Republik und der Europäischen Union geprägt ist.
Neben zahlreichen Besuchen hochrangiger EU-Vertreter in Jerewan im vergangenen Jahr erzielten die Partner unlängst Fortschritte bei den Verhandlungen
über ein Assoziierungsabkommen mit der EU, darunter über die Einrichtung
einer vertieften und umfassenden Freihandelszone („DCFTA“).
Auch wirtschaftlich befindet sich das Land in Bewegung. Nach dem großen
Einbruch im Jahr 2009 wies die armenische Wirtschaft in den Folgejahren
wieder BIP-Zuwächse auf, mit rund sieben Prozent im Jahr 2012 als vorläufigem
Höhepunkt. Als Treiber dieses Wachstums zeichneten insbesondere günstige
Entwicklungen in den Sektoren Handel, Industrie, Dienstleistungen und Bergbau verantwortlich. Weiterhin rückläufig ist jedoch der Umfang ausländischer
Direktinvestitionen.
Deutschland war 2012 mit einem Handelsvolumen von fast 420 Millionen
US-Dollar der zweitwichtigste Handelspartner Armeniens nach Russland. Bei
den armenischen Einfuhren aus Deutschland dominieren Maschinen, Fahrzeuge und Ausrüstung, bei den Ausfuhren Metalle, insbesondere Kupfer.
Entsprechend unterstrich Premierminister Sargsyan zu Beginn des Treffens
die große Bedeutung der Unternehmerreise für sein Land. Er bekannte seinen
Willen zu vertiefter Zusammenarbeit und betonte die Bedeutung Deutschlands
als einem der wichtigsten Wirtschaftspartner für Armenien. Der Premierminister machte die Delegation mit dem aktuellen Programm seiner Regierung
vertraut und nannte die Förderung der Sektoren Industrie, Chemie, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Tourismus prioritär für seine
Regierung.
Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Lindner zeigte sich erfreut über die seit 2012
anhaltende wirtschaftliche Stabilisierung des Landes und lobte die Fortschritte
bei den Verhandlungen über ein Assoziierungsabkommen und über das DCFTA
mit der Europäischen Union. Ebenso begrüßte er die einseitige Abschaffung des
Visaregimes für EU-Bürger.
Elf Vertreter deutscher Unternehmen
aus den Sektoren Industrie, Baugewerbe,
Bankwesen und Landwirtschaft nahmen
an der Reise teil.
Foto: Presseamt der Regierung Armeniens
Die Vertreter der deutschen Unternehmen berichteten von ihren Projekten
und Investitionsideen in Armenien. Sargsyan nahm diese sehr positiv auf und
sagte seine uneingeschränkte Unterstützung zu. Chancen für das Engagement
deutscher Unternehmen sahen die Beteiligten vor allem im Ausbau und in der
Modernisierung der Infrastruktur, in der verarbeitenden Industrie, in der Landwirtschaft und im Sektor Informations- und Kommunikationstechnologien.
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
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o s t- a u s s c h u s s i n t e r n
Mit Blick auf konkrete, potenzielle Kooperationsmöglichkeiten stellte der Premier zahlreiche vor dem Start stehende Großprojekte insbesondere im Sektor
Infrastruktur vor, darunter den Bau einer Bahntrasse und einer Autobahn als
Teil des internationalen Transportkorridors „Nord-Süd“ sowie mehrere Vorhaben im Bereich der Energiewirtschaft.
Lindner würdigte die Vielfalt der konkreten Projektvorhaben und sagte zu, seitens des Ost-Ausschusses auf deutsche Unternehmen aus den Sektoren Chemie,
Fahrzeugbau, Infrastruktur und Informationstechnologie zuzugehen und über
Vorhaben in Armenien zu informieren. Ferner warb Lindner für trilaterale
Gespräche zwischen Armenien, Russland und Deutschland.
Armeniens Hauptstadt Jerewan präsentiert sich mit zahlreichen Skulpturen und
Denkmälern.
Wirtschaftsminister Avanesyan nannte als wesentliche Zielsetzung seines Ressorts die Steigerung der zuletzt rückläufigen ausländischen Direktinvestitionen
und die Erhöhung der Investitionssicherheit in seinem Land. Auch an Maßnahmen zur Weiterbildung und Professionalisierung armenischer Fachkräfte zeigte
er sich sehr interessiert. Daraufhin schlug die deutsche Delegation vor, jeweils
pro Unternehmen ein dreimonatiges Praktikum oder Volontariat für armenische Absolventen anzubieten. IHK-Vertreter Huber regte darüber hinaus ein
Pilotprojekt an, bei dem der Versuch unternommen werden soll, das deutsche
Modell der Dualen Ausbildung mit einem Unternehmen in Armenien und der
Dualen Hochschule in Karlsruhe auf internationaler Ebene zu etablieren. Ein
solches Projekt wäre ein Novum, das beispielhaft werden könne, so Huber.
Wachstumsbranche IT-Wirtschaft
Günter Pilarsky, Senior Chef der Croniment
GmbH, gehört zu den größten Investoren
in Armenien.
Fotos: Folkert Garbe
Neben den Konsultationen auf Regierungsebene standen Gespräche mit lokalen Institutionen auf der Tagesordnung. So besuchte die Delegation die Armenian Development Agency (ADA) - eine staatliche Behörde, deren Aufgabe in
der Bereitstellung von Informationen und Kontaktvermittlung für potenzielle
Investoren besteht. Lindner stellte fest, dass die ADA bei der Anbahnung gemeinsamer Projekte ein idealer Ansprechpartner für deutsche Unternehmen sei und
schlug einen regelmäßigen Austausch vor. Die Delegation diskutierte gemeinsam mit den Gastgebern insbesondere Möglichkeiten zur Förderung des armenischen IT-Sektors, der dank der hohen Qualität der Fachkräfte und der niedrigen
Kosten vor Ort zu den Wachstumsbranchen Armeniens zählt. Die deutsche Seite
brachte den Vorschlag ein, armenischen Unternehmen im Rahmen der nächsten
CeBIT verstärkt die Gelegenheit zur Präsentation zu geben und regte eine Veranstaltung zur armenischen IT-Wirtschaft an.
Anschließend stellte die European Bank for Reconstruction and Development
(EBRD) der Delegation bei einem Treffen in ihrem Regionalbüro ihre Aktivitäten in Armenien vor. Zum Abschluss traf sich die Delegation mit der Industrie- und Handelskammer Armeniens, mit der die Teilnehmer Möglichkeiten
zur Stärkung des bilateralen Handels, Perspektiven des armenischen IT-Sektors
sowie konkrete Kooperationsmöglichkeiten auf Unternehmensebene diskutierten.
Folkert Garbe
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
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OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
special südkaukasus
„Stabilitätsanker in der Region“
Interview mit dem Botschafter der Republik Armenien
Armen Martirosyan
Exzellenz, was macht Ihr Land als Partner für deutsche Unternehmen interessant?
Als wichtigsten Punkt möchte ich die Reputation Armeniens als verlässlicher Partner anführen. Armenien ist seit den 90er Jahren ein Stabilitätsanker in der Region
gewesen, die durchaus von Konflikten geprägt war und ist. In unserem Land gab
es natürlich ebenfalls politische Herausforderungen, nur wurden sie allesamt im
Rahmen der Verfassung friedlich gelöst. Diese politische Stabilität wirkt sich auch
auf die ausländischen Investoren aus. Bislang habe ich noch von keinen großen
Klagen seitens der Investoren gehört. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen
werden von der Regierung an die internationalen Standards angepasst. Hier holt
sich die Regierung auch Beratungshilfe von außen. Natürlich ist Armenien ein
eher kleiner Markt. Interessant ist unser Land aber vor allem als Produktionsbasis,
dank zahlreicher Freihandelsabkommen und großer Nachbarmärkte. Politische
Schwierigkeiten gibt es noch im Grenzverkehr mit unseren Nachbarn Aserbaidschan und Türkei, die Armenien blockiert haben, so dass der meiste Transport
über Georgien und Iran erfolgt. Dennoch ist das Potenzial immens groß und die
Regierung tut mit der Weiterentwicklung der Infrastruktur, vor allem Flughäfen
und Straßen, einiges dafür, dieses Potenzial zu heben.
Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Rainer
Lindner mit dem armenischen Premierminister Tigran Sargsjan und dem Botschafter der Republik Armenien Armen
Martirosyan (v.l.nr.) am 7. Dezember 2012 in
Frankfurt/Main.
Foto: Commerzbank
Wie schätzen Sie die deutsch-armenischen Wirtschaftsbeziehungen ein?
Deutsche Unternehmen gehören zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern Armeniens. So hat zum Beispiel die Cronimet Mining AG ursprünglich mit einem
Investment im Bergbaubereich angefangen. Mittlerweile wurde ein neues Unternehmen zur Herstellung von Akkumulatoren in Jerewan aufgebaut, der Export
erfolgt in viele Nachbarländer. Auch im Sektor der Informationstechnologien und
Telekommunikation engagieren sich deutsche Unternehmen. Und viele Deutsche
besuchen unser Land als Touristen und lernen Armenien und seine Sehenswürdigkeiten kennen. In den letzten Jahren wurde einiges in die Tourismusinfrastruktur
investiert, und die reiche Geschichte Armeniens lockt immer mehr Besucher an.
Natürlich wollen wir nicht im Status quo verharren. Gerade hat eine Delegation
deutscher Unternehmensvertreter unter der Leitung des Ost-Ausschusses unser
Land besucht. In vielen Gesprächen mit Regierungsvertretern wurden neue
Anknüpfungspunkte und Projekte besprochen.
Welche Aktivitäten zur Unterstützung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen plant die Regierung Armeniens in der nächsten Zeit?
Zunächst einmal möchte ich betonen, dass in Armenien alle ausländischen Investoren willkommen sind, da wird kein Land bevorzugt. Vor diesem Hintergrund
ist es das wichtigste Anliegen der Regierung, die Rahmenbedingungen vor Ort
zu verbessern. Armenien ist Mitglied der WTO, die vertiefte und umfassende
Freihandelszone (DCFTA) mit der EU wird voraussichtlich im November 2013
in Vilnius beschlossen. Diese internationalen Verträge verpflichten Armenien zu
gewissen Standards und unterstützen die Internationalisierung der Wirtschaft.
Bei den deutsch-armenischen Wirtschaftsbeziehungen sind wir auch auf die
Arbeit solcher Organisationen wie den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
angewiesen, der seit Jahren eine treibende Kraft in den bilateralen Beziehungen
ist. Gemeinsam mit dem Ost-Ausschuss haben wir schon zahlreiche Businessforen
und Begegnungen organisiert. Wünschenswert wäre, dass der Informationsaustausch auch zwischen den Begegnungen weitergeht. Dank neuer Technologien
kann dieser Informationsaustausch auch gut umgesetzt werden. Auf der armenischen Seite könnte die Armenian Development Agency als Partner für solch ein
Projekt fungieren. Die armenische Wirtschaft möchte sich diversifizieren und
dabei kommt der deutschen Wirtschaft eine sehr bedeutende Rolle zu. Gerade in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten hat Deutschland gezeigt, dass es als verlässlicher
Partner zur Verfügung steht.
Die Fragen stellte Eduard Kinsbruner,
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
13
special südkaukasus
„Aserbaidschan ist die Brücke zwischen Europa
und Asien“
Interview mit dem Botschafter der Republik Aserbaidschan
Parviz Shahbazov
Parviz Shahbazov,
Botschafter der
Republik Aserbaidschan
Exzellenz, was macht Ihr Land als Partner für deutsche Unternehmen interessant?
In der Region belegt Aserbaidschan den ersten Platz in Bezug auf ausländische
Direktinvestitionen. Seit Mitte der 90er Jahre hat Aserbaidschan eine nachhaltige wirtschaftliche Stabilität erreicht und ein breites Spektrum an Wirtschafts- und Rechtsreformen durchgeführt, um ein positives Investitionsklima
zu ermöglichen. Während der letzten 16 Jahre betrug das Investitionsvolumen in
Aserbaidschan fast 140 Milliarden US-Dollar, wobei mehr als die Hälfte davon
ausländische Investitionen ausmachten.
Die gesetzlichen Regelungen für ausländische Direktinvestitionen in Aserbaidschan sind insgesamt sehr großzügig. Sämtliche Bereiche, in denen Investitionen für einheimische Unternehmen getätigt werden dürfen, stehen auch
ausländischen Investoren offen. Zur Reduktion von Bürokratie und Kosten,
die mit der Registrierung von Unternehmen zu tun haben, wurde 2008 das
„Single-Window-System“ zur Unternehmensregistrierung eingeführt. Zudem
wurden wichtige Reformen in den Bereichen Beschäftigungsregelungen, Eintragung von Eigentum, Zugang zu Finanzierungsmitteln, Versteuerung und Investorenschutz realisiert. Aserbaidschan verfolgt auch weiterhin die Vereinfachung
der Geschäftsbedingungen und möchte eine günstige Umgebung für Unternehmensgründungen schaffen. Im Global Competitiveness Report 2011-2012 des
Weltwirtschaftsforums stand Aserbaidschan vor vielen seiner Nachbarn weltweit auf Platz 46. Die Attraktivität des Landes wird darüber hinaus durch seine
außerordentlich günstige geografische Lage erhöht. Aserbaidschan bildet die
Brücke zwischen Europa und Asien und ist Schnittstelle zwischen Ost und West.
Wie schätzen Sie die deutsch-aserbaidschanischen Wirtschaftsbeziehungen ein?
Bisher konnte ich feststellen, dass die bilateralen Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Deutschland ein dynamisches Wachstum aufweisen. Beide
Länder sind an einem weiteren Ausbau der Zusammenarbeit interessiert. Die
regelmäßigen politischen Kontakte auf hoher Ebene bestimmen den Ton in der
vielschichtigen Zusammenarbeit zwischen Aserbaidschan und Deutschland
und bilden die Basis für deren Vorwärtsentwicklung. Derzeit gibt es rund 120
deutsche Unternehmen in Aserbaidschan. Im Moment haben deutsche Investoren großes Interesse an Investitionen in den Bereichen Umwelttechnologien,
in der petrochemischen Industrie, in der Verarbeitungsindustrie und anderen
Bereichen. Die bilateralen Handelsbeziehungen sind dynamisch gewachsen. Im
Jahr 2011 wurde mit einem Anstieg auf 2,3 Milliarden Euro das Handelsvolumen
des Vorkrisen- und Rekordjahres 2008 fast wieder erreicht. Auch im vorigen Jahr
wurde dieses Volumen erzielt. Heute ist Aserbaidschan Deutschlands wichtigster Handelspartner im Südkaukasus: Etwa 75 Prozent des gesamten Handelsvolumens zwischen Deutschland und den drei südkaukasischen Staaten entfällt auf
Aserbaidschan. Unser Land ist auch siebtgrößter Öllieferant für Deutschland.
Mit dem Managerfortbildungsprogramm besteht seit 2009 eine Zusammenarbeit bei der Förderung und Fortbildung von Führungskräften der aserbaidschanischen Wirtschaft in Deutschland. Im Jahr 2011 haben wir eine bilaterale
hochrangige Arbeitsgruppe für Handel und Investitionen eingerichtet. Ein
Höhepunkt in unseren Wirtschaftsbeziehungen war die Eröffnung der deutschen Außenhandelskammer in Baku im vergangenen November. Das alles
zeigt, dass die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder hohe Priorität für
die Zusammenarbeit haben und dass in diesem Bereich noch ein erhebliches
Potenzial besteht.
Welche Aktivitäten zur Unterstützung der bilateralen Beziehungen plant
die Regierung Aserbaidschans in der nächsten Zeit?
Wir werden die Festigung der bilateralen Beziehungen weiter vorantreiben und
den Austausch von Erfahrungen auf allen Ebenen unterstützen. Dazu gehören
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OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
special südkaukasus
unter anderem die Bereiche Erneuerbare Energien, Bildung und Berufsausbildung, Gesundheit, wissenschaftliche und technologische Forschung, die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen. Neben den wirtschaftlichen
Beziehungen sind wir auch an der Vertiefung des politischen Dialogs und des kulturellen und wissenschaftlichen Austauschs interessiert. Dieses Jahr richten wir
beispielsweise in einigen deutschen Städten aserbaidschanische Kulturabende
und Konzerte aus. Zwischen unseren Regierungen wird im Moment ein neues
Kulturabkommen ausgehandelt. Wir legen großen Wert darauf, dass persönliche
Kontakte und wechselseitige Landesbesuche der Politik-, Kultur- und Wissenschaftsvertreter weiter intensiviert werden.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen unseren Ländern wurden vor 22
Jahren aufgenommen. Die Beziehungen zwischen unseren Völkern reichen
jedoch sehr viel weiter zurück: Bald werden wir das 200. Jubiläum der Gründung der ersten deutschen Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Aserbaidschan
– Helenendorf, heute Göy Göl – begehen.
Die Fragen stellte Eduard Kinsbruner,
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
„Das Korruptionsniveau ist niedriger als in einigen
EU-Ländern“
Interview mit dem Botschaftsrat der georgischen Botschaft in Berlin
Ilia Marjanidze
Was macht Ihr Land als Partner für deutsche Unternehmen interessant?
Georgien ist sehr darum bemüht, besonders gute Voraussetzungen für Geschäftsleute zu schaffen. Mehrere internationale Organisationen stellen Georgien ein
besonders gutes Zeugnis aus. Tatsache ist, dass man innerhalb weniger Tage eine
Firma in Georgien registrieren und eröffnen kann. Ein ganz wichtiger Punkt ist
die Bekämpfung der Korruption im Land. Bemerkenswert ist, dass das Korruptionsniveau in Georgien viel niedriger ist, als in einigen EU-Ländern. Öffentliche
Ausschreibungen werden transparent im Internet veröffentlicht.
Ein sehr vereinfachtes und durchsichtiges Steuersystem mit nur sechs Steuerarten und mit sehr fairen Flat-Steuersätzen schafft eine attraktive Umgebung.
Die geographische Lage des Landes ermöglicht den Zugang zu den wichtigen
Märkten sowohl in der Kaukasus-Region, aber auch in Richtung Zentralasien
und Türkei. Das bevorstehende Abkommen über ein vertieftes und umfassendes
Freihandelsabkommen mit der EU sichert den Zugang zum stabilen und sehr
zahlungskräftigen europäischen Markt. Die Versuche der neuen georgischen
Regierung, die Beziehungen mit Russland zu normalisieren, eröffnen die Möglichkeit, in absehbarer Zukunft auch den russischen Markt für in Georgien produzierte Waren zu gewinnen.
Das alles schafft sehr attraktive Voraussetzungen für deutsche Unternehmer. Wir
haben ein ständig wachsendes Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern
zu verzeichnen. Mehr und mehr deutsche Unternehmen eröffnen Niederlassungen im Land.
Ilia Marjanidze,
Botschaftsrat an der Botschaft von
Georgien
Wie schätzen Sie die deutsch-georgischen Wirtschaftsbeziehungen ein?
Der Stand der deutsch-georgischen Wirtschaftsbeziehungen ist gut, aber es ist
noch viel Potential vorhanden. Deutschland genießt ein besonders positives
Ansehen in der georgischen Gesellschaft.
Georgien befindet sich in einer Phase der gründlichen Transformation. In
diesem Prozess könnten die deutsche Art des Geschäftsmachens und die vielen
deutschen Tugenden, wie Gründlichkeit und Präzision, positive Auswirkungen
auf die neue georgische Geschäftskultur haben.
Im Jahr 2012 war Deutschland der größte Direktinvestor in Georgien. Deutschland ist der fünftgrößte Handelspartner für unser Land. Die Zahl der deutschen
Touristen in Georgien weist im Vergleich zu 2011 einen deutlichen zweistelligen
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
15
special südkaukasus
Zuwachs auf. Dieser anhaltend positive Trend bestätigt ganz deutlich das wachsende Interesse der deutschen Geschäftsleute.
Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft besuchte Georgien Ende 2013 mit
einer Delegation. Die Gespräche mit den Regierungsvertretern, darunter auch
mit dem Premierminister, eröffneten eine neue Perspektive für unsere Kooperation.
Welche Aktivitäten zur Unterstützung der bilateralen Beziehungen plant
die Regierung Georgiens in der nächsten Zeit?
Die neue, demokratisch gewählte Regierung Georgiens versucht, möglichst
positive und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen im Land zu schaffen.
Ansonsten sieht die Regierung sich nur als fairer Schiedsrichter auf dem Platz,
auf dem alle Player die gleichen Bedingungen genießen. Ein Investitionsfonds
mit rund sechs Milliarden US-Dollar aus privaten Mitteln wird demnächst damit
beginnen, interessante Geschäftsideen und Projekte mitzufinanzieren.
Der Staat versucht, die Landwirtschaft anzukurbeln, damit sich Georgien als
ehemals bekanntes Agrarland weiterhin zum größten Teil selbst ernähren kann.
Auch im Bereich der Landwirtschaft sind deutsche Geschäftsideen herzlich
willkommen. Wir nehmen ein deutliches Interesse im Bereich der Erneuerbaren
Energien wahr, etwa in Form von Wasserkraftwerken sowie Wind-und Solarenergieanlagen.
In Deutschland muss eine institutionalisierte Einheit geschaffen werden, die der
deutschen Wirtschaft die Möglichkeiten Georgiens klar aufzeigt. Der Ost-Ausschuss hat seine Bereitschaft erklärt, diese Idee mit zu unterstützen. Ein sowohl
von der georgischen als auch von deutscher Seite mitgetragener Deutsch-Georgischer Wirtschaftsrat könnte eine direkte Brückenfunktion übernehmen.
Die Fragen stellte Eduard Kinsbruner,
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Georgien Top-Reformer, Armenien stark in Nischen
Der Südkaukasus mausert sich zum interessanten Wirtschaftsstandort
Die beiden kleinen südkaukasischen Länder Georgien und Armenien konnten sich in den vergangenen Jahren international als attraktive Wirtschaftsstandorte auf dem Ost-West-Korridor etablieren. Georgien gehört seit einigen Jahren zu den Top-Reformern und liberalsten Marktwirtschaften der
Welt und schneidet in internationalen Rankings wiederholt mit Bestnoten
ab.
 Die Autorin
UTA BEYER
Geschäftsführerin
Deutsche Wirtschaftsvereinigung
Georgien (DWVG)
16
Für 2013 rechnet die georgische Regierung mit einem Bruttokapitalzufluss aus
dem Ausland in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar. Im Doing-Business-Bericht der Weltbank 2013 verbesserte sich Georgien gleich um sieben Plätze und
rangiert nun an neunter Position, nur knapp geschlagen von Ländern wie Dänemark, Norwegen, Großbritannien und Südkorea. Die Ratingagenturen Fitch
sowie Standard & Poor’s stuften die Kreditwürdigkeit Georgiens von B+ auf
BB- auf. Georgiens Wirtschaft entwickelte sich auch 2012 weiterhin positiv: Das
Bruttoinlandsprodukt wuchs um 7,2 Prozent. Auch für die Jahre 2013 bis 2015
wird mit einem Wirtschaftswachstum von sechs bis sieben Prozent gerechnet.
Nach dem Regierungswechsel im Oktober 2012 legte der neue Premier Bidsina
Iwanischwili zahlreiche Reformen auf, die positive Folgen auf bislang vernachlässigte Wirtschaftszweige erwarten lassen, darunter vor allem die Landwirtschaft.
Generell reagierte die Wirtschaft positiv auf den Machtwechsel. Es werden
weitere Zuwächse in den Branchen Energie/Wasserkraft, Tourismus, Bau und
Logistik erwartet. Ebenfalls angegangen wurde das seit 2006 bestehende einseitige Handelsembargo Russlands. Dieses hob die Russische Föderation Ende
2012 offiziell auf, was ein starkes Exportwachstum erwarten lässt.
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
special südkaukasus
Das deutsch-georgische Handelsvolumen lag 2012 bei 592,4 Millionen Euro
(2011: 482,4 Millionen Euro). Aus Deutschland importiert wurden Waren im
Wert von 403,6 Millionen Euro, während aus Georgien Waren im Wert von 188,8
Millionen Euro nach Deutschland
exportiert wurden.
Georgien
Für deutsche Unternehmen ist GeorStärkenSchwächen
gien aufgrund seines großen Nach• niedrige Steuern
• kleiner Binnenmarkt
holbedarfs an Ausrüstungsgütern
• niedrige Lohn- und Energiekosten
• Fachkräftemangel
in nahezu allen Wirtschaftszweigen
• gutes Geschäftsklima • Bürokratie
interessant. Derzeit in Georgien aktive
• praktisch keine Handelshemmnisse
• geringe Rohstoffvorkommen
deutsche Unternehmen – dies waren
• unkomplizierte Firmengründung
• kleinteilige Firmenstruktur
im Juni 2012 über 230 – sind zu einem
• günstige Lage zwischen Europa und Asien
großen Teil in der Bauwirtschaft als
Zulieferer und Berater (Ingenieursleistungen, Projektmanagement, Bauberatung) tätig. Zu den wichtigsten Firmen gehören HeidelbergCement, Knauf,
Caparol, Siemens und DB International. Weiterhin vielversprechend: Für den
Maschinenbau bestehen Möglichkeiten im Bereich der Landwirtschaft und
Nahrungsmittelindustrie. In der Chemie besteht steigender Bedarf an Düngemitteln und Konsumgütern. Die Pharmaindustrie wächst jährlich um 15 Prozent, georgische sowie ausländische
Investoren sind hier zunehmend aktiv.
Armenien
In der Medizintechnik sowie Prüf-,
Mess- und Regeltechnik bestehen gute
StärkenSchwächen
Lieferchancen.
• liberale Wirtschaft
• begrenzt entwicklungsfähiger
Georgiens südlicher Nachbar Arme• großes Potenzial im IT-Sektor Markt aufgrund regionaler
nien hat später als Georgien und weni• interessante Erzvorkommen Konflikte
ger energisch mit Reformen begonnen
• große Aufgeschlossenheit gegenüber
• starke Monopolisierung der
und dementsprechend mehr Nachhol ausländischen Geschäftspartnern Wirtschaft (Oligarchen)
bedarf. Zudem leidet das Land, anders
• erhöhte Korruption
als Georgien, unter den geschlossenen
•Fachkräftemangel
Grenzen zu den Nachbarn Türkei
und Aserbaidschan sowie insgesamt
schwachen Investitionen – Faktoren, die einer nachhaltigen Entwicklung im
Wege stehen. Weitere Herausforderungen des Landes bestehen in der Korruptionsbekämpfung. Starke Monopolbildung und Abwanderung qualifizierter
junger Leute ins Ausland stellen zusätzliche Herausforderungen dar.
Das Bruttoinlandsprodukt Armeniens wuchs 2012 um 7,2 Prozent und für 2013
wird mit einem BIP-Zuwachs von 6,2 Prozent gerechnet, in der Industrie von 9,2
Prozent. Prioritär setzt die Regierung aktuell auf die Stärkung von Industrie und
KMU, des Tourismus, des IT-Sektors und der Exporte.
Deutschland war 2012 mit einem Volumen von 234,3 Millionen Euro zweitwichtigster Handelspartner Armeniens nach Russland. Armenische Exporte nehmen
dabei mit 98,4 Millionen Euro einen beachtlichen Anteil ein, wofür zu einem
großen Teil die Ausfuhr von Metallen, insbesondere Kupfer, verantwortlich ist.
Deutsche Ausfuhren nach Armenien umfassen vor allem Maschinen, Fahrzeuge,
Elektroausrüstungen, Betriebs-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, pharmazeutische Erzeugnisse, Medizintechnik, Kosmetika, Kunststoffe und Papierwaren.
Chancen für deutsche Unternehmen gibt es derzeit vor allem bei größeren Infrastrukturprojekten im Straßen- und Bahnnetzausbau, in der Energiewirtschaft
sowie im Bereich Wasser/Abwasser und Bewässerung. Ebenso hat die Landwirtschaft Ausbaupotenzial, insbesondere in der Obst- und Gemüseverarbeitung.
Kooperationschancen bestehen im Hüttenwesen und Erzbergbau. Schließlich
gilt der armenische IT-Sektor weltweit als sehr vielversprechend, ein IT-Industriepark ist in Vorbereitung.
Uta Beyer
Geschäftsführerin
Deutsche Wirtschaftsvereinigung Georgien (DWVG)
info & kontakt
 Deutsche Wirtschaftsvereinigung Georgien (DWVG)
24, Rustaveli Avenue
0108 Tbilisi
Georgien
Tel.: +995 32 2205767
Fax: +995 32 2205767 110
E-Mail [email protected]
www.georgien.ahk.de
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
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special südkaukasus
Wettlauf um aserbaidschanisches Erdgas
Entscheidung über neues Pipeline-Projekt steht unmittelbar bevor
 Der Autor
FLORIAN SCHRÖDER
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsch-Aserbaidschanischen Auslandshandelskammer
Termine der AHK
Aserbaidschan
10. – 11. September 2013
1st European- Azerbaijan
Investment Forum in Baku
Unternehmer aus Deutschland sind
zur Teilnahme am Ersten Europäischen Investitionsforum nach Baku,
Aserbaidschan am 10. und 11. September 2013 eingeladen. Weitere
Informationen und Anmeldung finden Sie unter www.ahk-baku.de.
27. Oktober – 1. November 2013
2. Markterkundung: Umweltschutz, Abfallwirtschaft, Recycling, Industrieabfälle – Aserbaidschan und Georgien
Im Auftrag des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Technologie
(BMWi) wird die Markerkundung
von der AHK Aserbaidschan und der
Deutschen Wirtschaftsvereinigung
Georgien durchgeführt. Weitere
Informationen finden Sie unter
www.ahk-baku.de.
 AHK Aserbaidschan
Deutsch-Aserbaidschanische
Auslandshandelskammer
Nigar Rafibeyli Str. 37
(Neue Adresse)
1000 Baku, Azerbaijan
Tel: +994 12 448 39 95
Fax: +994 12 497 03 95
www.ahk-baku.de
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In Aserbaidschan stehen in den nächsten Tagen wichtige Entscheidungen
an: Es geht dabei im Kern um die Frage, welchen Beitrag aserbaidschanisches Gas zur Energiesicherheit in Europa leisten wird. Im Finale stehen die
beiden Pipeline-Projekte „Nabucco West“ (Eigentümer: OMV Österreich,
BEH Bulgarien, BOTAS Türkei, FGSZ Ungarn, Transgaz Rumänien) und
„Trans-Adriatic-Pipeline“ (TAP) (Eigentümer: AXPO Schweiz, Statoil Norwegen, E.ON Deutschland). Die letzten Meter des „Schaulaufens“ haben
begonnen. Vorstandsvorsitzende und Vertreter der Aktionäre haben sich
zuletzt auf der jährlichen Öl- und Gasmesse in Baku bei den Gesprächen
mit der staatlichen Ölgesellschaft SOCAR die Klinke in die Hand gegeben.
Die Entscheidung wird vom Shah Deniz Konsortium (BP, SOCAR, Statoil,
Lukoil, Total, Nico, TPAO) getroffen. Auf Grund der komplexen internationalen
Shareholder-Struktur werden wohl vielfältige Aspekte in die Entscheidung einfließen. Die wichtigsten Treiber der Entscheidung sind einerseits die kommerziellen Parameter des Pipeline Projektes – hier spielen vor allem der „Return on
Investment“ und bei Annahme einer gleichen verfügbaren Gasmenge aus Aserbaidschan („ceteris paribus“) die absolute Höhe des Investments eine Rolle. Der
aserbaidschanische Energieminister Natig Alijew hat betont, dass die Zeitachse
– also die Schnelligkeit, mit der die Gewinne erzielt werden, entscheidend ist.
Ein Aspekt, der sich als vorteilhaft für TAP erweisen dürfte, da die Pipeline über
die Hälfte kürzer als Nabucco West (520 km vs. 1.329 km) ist, und daher präferiert wird. Auf der anderen Seite der Rechnung ist jedoch zu berücksichtigen,
dass die Kernzahlen der jeweils mit der Pipeline direkt erreichten Märkte über
die zukünftige wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Pipeline entscheiden werden.
Hier stehen Italien und Griechenland auf der einen Seite, Bulgarien, Rumänien,
Ungarn und Österreich auf der anderen.
Neben den wirtschaftlichen Gründen dürften auch politsche Gründe eine wichtige Rolle bei der Entscheidung spielen. Europa benötigt vor dem Hintergrund
der abnehmenden eigenen Gas-Ressourcen zusätzliches Gas. Hinzu kommt,
dass Bulgarien, Rumänien und Ungarn zu fast 100 Prozent von russischen Gaslieferungen abhängig sind. Eine Diversifizierung der Lieferstruktur böte für
diese Länder wirtschaftlich und politisch enorme Vorteile.
Die Entscheidung wird in Kürze vom Shah Deniz Konsortium erwartet. Die
Pipeline wird nicht nur die geographische Route des Gas-Exportes, sondern
auch die Ausrichtung der regionalen Kooperation zwischen dem Kaspischen
Raum und Europa festlegen. Egal, welche Pipeline am Ende das Finale als
großer Sieger beendet, zwei Gewinner stehen schon fest: Aserbaidschan und
Europa.
Betrachtet man die Entwicklung der deutschen Exporte nach Aserbaidschan, so
fällt auf, dass sich die Exporte in den letzten vier Jahren insgesamt fast verdoppelt
haben. Schwerpunkt bleiben Kraftfahrzeuge, Maschinen und chemische Erzeugnisse. Made in Germany erfreut sich hoher Beliebtheit in Aserbaidschan. Die Steigerungen sind sowohl auf die wachsende Kaufkraft der Bevölkerung als auch auf
erhöhte Investitionen zum Aufbau eigener Produktionskapazitäten zurückzuführen. Hier ist die deutsche Wirtschaft als besonders kompetenter Partner gefragt.
Aber Aserbaidschan hat sich auch in der Zukunft viel vorgenommen. Die
Diversifizierung der Wirtschaft ist weiterhin Priorität der aserbaidschanischen
Regierung. Konkret geplant sind umfangreiche Investitionen in den Aufbau
von Produktion und Verarbeitung in den Bereichen Landwirtschaft, Obst- und
Gemüseverarbeitung, IT, Tourismus, Maschinenbau, Infrastruktur, Hafenbau,
Immobilien und Sporteinrichtungen.
Florian Schröder
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied
Deutsch-Aserbaidschanische Auslandshandelskammer
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
special südkaukasus
Brückenbauer zwischen Orient und Okzident
Gastbeitrag des Deutsch-Aserbaidschanischen Forums
Es ist wenig bekannt, aber Deutschland und Aserbaidschan verbinden
gemeinsame Wurzeln, die bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreichen. Es
war der russische Zar Alexander I., der die württembergischen Bauersleute
einlud, im Südkaukasus, das damals zum russischen Zarenreich gehörte,
eine neue Heimat zu suchen. Über 400 Familien folgten dem Aufruf in Hoffnung auf ein besseres Leben und legten unter widrigen Bedingungen 3.000
Kilometer zurück, bis sie Aserbaidschan erreichten. Die Erwartungen der
Neuankömmlinge sollten nicht enttäuscht werden. Aserbaidschan bot klimatisch hervorragende Bedingungen für eine ertragreiche Landwirtschaft
und die Aserbaidschaner hießen die Deutschen herzlich willkommen.
Recht schnell gründeten sich erste deutsche Kolonien. Die Übersiedlung verlief erfolgreich – die Siedler, die vornehmlich Wein und darüber hinaus Reis,
Tabak und Baumwolle anbauten oder als Schuhmacher, Schneider, Schmiede
oder Tischler tätig waren, erwarben Vermögen und Ansehen. Die Beziehungen
zwischen Deutschen und Aserbaidschanern waren stets freundschaftlich.
Heute ist Aserbaidschan ein sich dynamisch entwickelnder, aufstrebender Staat,
der sich kulturell als Brückenbauer zwischen dem Orient und dem Okzident versteht. Aserbaidschan kann dadurch in verschiedenen geopolitischen Räumen
gleichzeitig agieren, ohne dabei seine politische Westausrichtung zu verlieren.
Die Vertiefung der Beziehungen zur Europäischen Union und allen voran zu
Deutschland und die Integration in die europäische Nachbarschaftspolitik hat
für Aserbaidschan Priorität. Auch deshalb bleibt die Einbindung in europäische
und euroatlantische Strukturen und die weitere Vertiefung der deutsch-aserbaidschanischen Beziehungen eines der wichtigsten strategischen Ziele Aserbaidschans.
 Der Autor
HANNS-EBERHARD SCHLEYER
Vorsitzender des Vorstands
Deutsch-Aserbaidschanisches
Forum
Aserbaidschan ist für Deutschland in vielerlei Hinsicht interessant, wirtschaftlich natürlich vor allem auf Grund seiner enormen Energieressourcen. Mit der
Baku-Tbilissi-Ceyhan (BTC) Ölleitung und der Baku-Tbilissi-Erzurum (BTE)
Gasleitung leistet Aserbaidschan bereits einen wichtigen Beitrag zur Sicherung
der europäischen Energieversorgung. Aber auch als Absatzmarkt und verlässlicher
Handelspartner gewinnt Aserbaidschan zunehmend Bedeutung. Die ökonomische Entwicklung Aserbaidschans war in den vergangenen zehn Jahren ungebrochen gut. Das Bruttoinlandsprodukt des Landes hat sich trotz der Weltwirtschaftskrise in kürzester Zeit von 6,2 auf 63 Milliarden Dollar verzehnfacht. Der Verschuldungsgrad liegt inzwischen bei unter 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Deutsche Waren und deutsche Technologie genießen in Aserbaidschan ein hervorragendes Vertrauen. Dies ist eine gute Grundlage für deutsch-aserbaidschanische Projekte. An dem Bau des Crystal-Palace für den Eurovision Songcontest
waren daher vor allem deutsche Firmen mit über 500 Architekten, Projektsteuerern, Ingenieuren und Facharbeitern beteiligt.
Die Bundesregierung hat inzwischen die Bedeutung Aserbaidschans erkannt
und eine bilaterale hochrangige Arbeitsgruppe für Handel und Investitionen
eingerichtet. Am 15. März 2012 wurde als weiterer wichtiger Schritt zum Ausbau
der wirtschaftlichen Beziehungen die deutsch-aserbaidschanische Auslandshandelskammer gegründet. Das Deutsch-Aserbaidschanische Forum arbeitet
intensiv an der Fortentwicklung der Beziehungen. Wir organisieren Begegnungen und Gespräche zwischen Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft aus beiden Ländern und arbeiten an neuen Ideen und Konzepten
für deutsch-aserbaidschanische Kooperationen. Aserbaidschan und Deutschland – da bin ich zuversichtlich – stehen erst am Anfang ihrer Beziehungen und
werden künftig im großem Umfang voneinander profitieren.
Hanns-Eberhard Schleyer
Vorsitzender des Vorstands
Deutsch-Aserbaidschanisches Forum
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
19
termine
Ost-Ausschuss
27. August 2013, Ludwigshafen
11. – 14. September 2013, Moskau
19. September 2013, Kiew
Informationsveranstaltung: „Industrielle Energieeffizienz in Kasachstan“
Im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz bietet die IHK Pfalz in Ludwigshafen
am 27. August 2013 eine Informationsveranstaltung zum Thema „Energieeffizienz
in der Industrie in Kasachstan” an. Die
Veranstaltung vermittelt den Teilnehmern
aktuelle Informationen über die Rahmenbedingungen, die Marktentwicklung
sowie Förder- und Finanzierungmöglichkeiten für Energieeffizienzmaßnahmen
und -programme in Kasachstan. Ferner
werden Chancen und Herausforderungen für deutsche Unternehmen diskutiert.
Russland: IV. Internationaler RZD-Salon
für Technik und Technologie „EXPO 1520”
Der IV. Internationale RZD-Salon für
Technik und Technologie „EXPO 1520” in
Shcherbinka (Moskau) findet vom 11. bis
14. September auf dem Gelände von Experimental Ring im JSC Russian Railway Research Institute (VNIIZhT) statt und wird u.a.
von der russischen Bahngesellschaft RZhD
mitorganisiert. Die „EXPO 1520” zeigt die
neusten Fortschritte bezüglich Ausstattung, Technologie, Infrastruktur, Service
und Logistik in der Eisenbahnindustrie.
Neben dieser Ausstellung wird zudem
eine Konferenz rund um das Thema Railway Engineering abgehalten.
Ukraine: 4. UCAB-Konferenz
„Large-Farm-Management“
Zu der 4. UCAB-Konferenz werden Redner
von führenden Agrarunternehmen aus
Russland, Argentinien, USA, Australien
und Sambia erwartet. Themen sind die
weltweiten landwirtschaftlichen Produktionstendenzen, Produktivität und
Know-How, HR und Modern Agribusiness
Management. Die Veranstaltung wird vom
Ukrainian Agribusiness Club mit Unterstützung der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss der Deutschen
Wirtschaft und des IAMO durchgeführt.
Bei einer Anmeldung bis zum 14. Juli gibt
es vergünstigte Teilnahmekonditionen
von 200 € pro Person.
 Gerlinde Sauer
Ost-Ausschuss der Deutschen
Wirtschaft
Tel.: 030 206167-124
E-Mail: [email protected]
www.ost-ausschuss.de
www.agrievent.com.ua/en/
8. – 21. September, Sibirien
Sonstige
11. Juli 2013, München
Quartely Focus: Import und Logistik
nach und in Russland
Am 11. Juli findet in München ein Seminar
von RUSSIA CONSULTING mit den Themen
Herausforderungen Logistik in Russland,
Importverzollung nach Russland und
Umsatzsteuer bei Import und Handel
innerhalb Russland bzw. Zollunion statt.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Registrierung bis zum 8. Juli 2013
 Tel.: +7 495 956 55 57
E-Mail: [email protected]
 Renewables Academy (RENAC) AG
Laura Scharlach
Tel.: 030 5268958-71
E-Mail: [email protected]
 IHK Pfalz
Petra Trump
Tel.: 0621 5904-1901
E-Mail: [email protected]
Fit für das Russlandgeschäft
Die russische Regierung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) laden zu einer zweiwöchigen
Fortbildung nach Russland ein. Das Training
zielt auf die Anbahnung von Geschäftskontakten und Wirtschaftskooperationen mit
russischen Unternehmen und vermittelt
das dazu notwendige Know-how. Russland ist ein wichtiger Export- und Investitionsmarkt für deutsche Unternehmen. Der
Modernisierungsbedarf der russischen
Wirtschaft ist nach wie vor umfassend.
Dadurch bietet das Land vielfältige Chancen für deutsche Unternehmen – auch
jenseits von Moskau. Gerade in den russischen Regionen liegen unerschlossene
Wachstumspotentiale für die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen deutschen
und russischen Unternehmen. Kooperationen sollten jedoch nicht unvorbereitet
geschlossen werden, sie bedürfen der
sorgfältigen Planung. Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sind Mitarbeiter mit
Russlandkompetenzen und -erfahrung ein
entscheidender Schlüssel zum Erfolg.
 Veranstalter und Kontakt:
OOO Business Dialog, Moskau
Tel.: +7 495 9881800
E-Mail: [email protected]
www.bd-event.ru
13. September 2013, Moskau
Russland: Eastern Construction
Forecasting Conference
Die Eastern European Construction
Forecasting Association wurde mit dem
Ziel gegründet, Marktführer im Bauwesen
mit den zuverlässigsten Marktinformationen und Prognosen zu sieben osteuropäischen Ländern (Bulgarien, Rumänien,
Russland, Slowenien, Serbien, Türkei,
Ukraine) zu versorgen. Nach zwei Jahren
methodologischer Forschungsarbeit und
einjähriger Beratungstätigkeit möchte die
Vereinigung ihre Forschungsresultate auf
einer Konferenz vorstellen, zu der Interessenten herzlich eingeladen sind. Es werden Berichte zum Markt im Bauwesen mit
Prognosen bis 2015 in den genannten sieben osteuropäischen Ländern und Sichtweisen lokaler Experten dieser Länder auf
den Markt Bauwesen präsentiert sowie ein
besonderer Fokus auf Russland gesetzt.
 Alexey Semenov
Tel.: +7-499-250-4874
[email protected]
www.eecfa.com
 Deutsche Gesellschaft für Internatio-
nale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
E-Mail: [email protected]
www.gc21.de/mp
20
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
kooperationen
Ihr Ansprechpartner
für Ost- und Mitteleuropa
Die Eurokontakte sind ein Gemeinschaftsprodukt der Netzwerkpartner der Kooperations-AG aus Berlin,
Chemnitz, Frankfurt/Oder, Hannover,
Kiel, Magdeburg, Mülheim, Potsdam,
Rostock, Trier und Wiesbaden.
Zahlreiche weitere Geschäftspartnergesuche der letzten zwölf Monate
finden Sie auf der Website des EuropaServices der Sparkassen-Finanzgruppe
unter http://europaservice.dsgv.de/
eurokontakte.
Wünschen Sie nähere Angaben zu
den inserierenden Unternehmen, so
teilen Sie bitte die Chiffrenummern
der gewünschten Angebote sowie
Ihre Adresse mit. Die Informationen
werden Ihnen dann per Fax oder E-Mail
zugesendet.
E-Mail: [email protected]
KROATIEN
EG0513 HR01
Röstkaffee – Vertriebspartner gesucht
Ein kleines kroatisches Unternehmen ist
auf der Suche nach Geschäftspartnern
für den Vertrieb ihrer Röstkaffeemarke in
neuen Märkten.
#CP 20130507030
LITAUEN
EG0513 LT01
Management- und IT-Beratungsleistungen – Auftraggeber gesucht
Ein litauisches Unternehmen, das Management- und IT-Beratungsleistungen anbietet, sucht Kontakt zu Unternehmen, die
in Litauen eine Repräsentanz aufbauen
möchten.
#CP 20130429007
ARMENIEN
MAZEDONIEN
EG0513 AM01
Tür-, Fensterrahmen, Bau und Reparatur - Vertrieb, Franchise, Aufträge
gesucht
Ein armenisches Unternehmen, das PVCTür- und Fensterrahmen herstellt sowie
Bau- und Reparaturleistungen erbringt,
ist auf der Suche nach Vertriebspartnern, Franchise Partnern und bietet seine
Dienste als Zulieferer an.
#CP 20130430024
EG0513 MK01
Gewebte und gestrickte Stoffe – Vertriebspartner und Auftraggeber gesucht
Ein mazedonisches Unternehmen, Produzent von gewebten und gestrickten
Stoffen, bietet Zulieferung und sucht Zwischenhändler (Agenten, Distributoren).
#CP 20130528036
BULGARIEN
EG0513 BG01
Nussbutter - Vertriebspartner gesucht
Ein bulgarisches Unternehmen ist auf die
Herstellung von Nussbutter, basierend auf
Halva und geschälten Sonnenblumenkernen, spezialisiert und sucht Vertriebspartner innerhalb und außerhalb der EU.
#CP 20130520027
POLEN
EG0513 PL14
Angebot von Transportdienstleistungen
Ein polnisches Unternehmen, spezialisiert
auf internationale Transport- und Verschiffungsdienstleistungen, bietet seine Leistungen für Hersteller an, die ihre Waren von
West- nach Osteuropa transportieren möchten. Das Unternehmen ist in der Nähe der
ukrainischen Grenze ansässig. Es hat eine
starke Position auf dem Transportmarkt und
ist europaweit anerkannt. Das Unternehmen arbeitet mit Herstellern und anderen
Speditionsunternehmen zusammen.
#CP 20130429018
Aufgabe des Ost-Ausschusses ist
die Flankierung und Förderung
des Engagements deutscher Unternehmen in Handel, Industrie, bei
Investitionen und im Dienstleistungsbereich.
Wir bieten
•ein Netzwerk an Kontakten zu
Regierungsstellen und Wirt-
schaftsvertretungen in Deutsch-
land sowie in den Ländern und Regionen;
• Koordinierung des institutionalisierten Dialogs mit den amtli-
chen Stellen (Kooperationsräte, Arbeitskreise etc.);
•aktuelle Informationen über die
wirtschaftliche Entwicklung in den Ländern und Regionen;
• Delegationsreisen, Konferenzen,
Seminare mit hochrangigen
Regierungsvertretern und Unter nehmern aus Russland, Südost europa, dem Kaukasus sowie aus
Zentralasien.
Arbeitskreise für:
•Belarus
•Gesundheitswirtschaft
•Informationstechnologie/
Telekommunikation
•Rohstoffkooperationen
•Russland
• Sotschi 2014/ Fußball-WM 2018
• Südkaukasische Republiken
•Südosteuropa
•Tourismuswirtschaft
•Ukraine
•Zentralasien
• Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft
Das Gemeinschaftsorgan der Spitzenverbände
der deutschen Wirtschaft. Trägerverbände:
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI);
Bankenverband (BdB);
Außenhandelsvereinigung des Deutschen
Einzelhandels (AVE); Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH); Gesamtverband der
Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Vorsitzender: Dr. Eckhard Cordes
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
21
publikationen
„Osteuropa und die Zusammenarbeit mit Internationalen Strafgerichtshöfen“
Impressum
Von Susen Wahl
Herausgeber:
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Breite Straße 29, D-10178 Berlin
Telefon: +49 30 2028-1452
Telefax: +49 30 2028-2452
Geschäftsführer: Prof. Dr. Rainer Lindner
Die internationale Strafgerichtsbarkeit gilt
als unabdingbares Element der internationalen Sicherheits- und Friedensordnung
sowie als höchste Form internationaler
Kooperation in Strafsachen. Der Internationale Strafgerichtshof verfolgt das
Ziel, in Straffällen mit den betroffenen
Ländern zu kooperieren und schwere
Delikte wie Völkermord strafrechtlich zu
verfolgen. Das Buch umreißt im ersten Teil
die Arbeit des Jugoslawien-Strafgerichtshofs zur Verfolgung der Verantwortlichen
schwerer Verstöße gegen das humanitäre
Völkerrecht im ehemaligen Jugoslawien.
Der zweite Teil ist dem Internationalen
Strafgerichtshof gewidmet. Die Arbeit
gibt Antwort auf die Frage, inwiefern der
nationale Souveränitätsanspruch mit
der internationalen Strafgerichtsbarkeit
gesetzlich in Einklang gebracht wurde
und betrachtet dazu die Umsetzung der
Kooperationspflichten in der nationalen
Gesetzgebung Deutschlands und der
osteuropäischen Länder im Vergleich.
Diese Umsetzung bestimmt den Erfolg
der Gerichtshöfe grundlegend.
Redaktion:
Andreas Metz (ViSdP), Eduard Kinsbruner
Telefon: +49 30 206167-122
Telefax: +49 30 2028-2476
[email protected]
Redaktionelle Mitarbeit: Carolin Gerhold,
Lisa Hermsen
Verlag:
OWC – Verlag für Außenwirtschaft GmbH
Regenskamp 18, D-48157 Münster
Telefon: +49 251 924309-0
Telefax: +49 251 924309-99
[email protected]
www.owc.de
Geschäftsführer:
Dr. Jutta Falkner, Klaus Leger
Anzeigen:
Nadja Klein
Telefon: +49 251 924309-25
Telefax: +49 251 924309-99
[email protected]
Repräsentantin Moskau:
Katrin Morosow
[email protected]
Erscheinungsweise: 10 x jährlich (monatlich, außer Februar
und August)
Abonnement: Die Ost-Ausschuss-Informationen können nur gemeinsam mit der Monats-zeitschrift Ost-West-Contact bezogen
werden. Der Jahresbezugspreis für beide
Publikationen beträgt zusammen
€ 108,– (Inland: + 7% MwSt., + € 11,– Porto;
Ausland: + € 23,– Porto). Luftpostzustellung auf Anfrage.
Abonnement-Service:
Astrid Leger
Telefon: +49 251 924309-21
Telefax: +49 251 924309-99
[email protected]
Gerichtsstand:
Münster, Amtsgericht Münster, HRB 4574
Erscheinungstermin: Juli 2013
Der Ost-Ausschuss übernimmt trotz größter
Sorgfalt keine Haftung für Vollständigkeit
und Richtigkeit der weitergegebenen
Informationen.
22
„Internationaler Politiktransfer
und nationaler Politikwandel.
Ausbreitung und Effektivität des
Umweltaktionsprogramms in
Mittel- und Osteuropa“
Von Ralf Nordbeck
Bankverbindung:
Sparkasse Münsterland Ost
BLZ 40050150 – Kto-Nr: 49003155
Druck: merkur Print & Service Group,
Detmold
 Erschienen: 2013
629 Seiten
Preis: 98 €
Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH
Nordbecks Arbeit befasst sich mit der
Frage nach dem Umsetzungserfolg von
nationalen Umweltaktionsprogrammen
(NEAP) in 22 mittel- und osteuropäischen
Ländern durch einen organisierten internationalen Politiktransfer. Aufbauend auf
der Theorie der Internationalisierung und
des nationalen Politikwandels sowie der
Darstellung bisheriger Erfahrungen mit
Umweltpolitikplänen in Industrie- und
Entwicklungsländern wählte der Autor
vier Analysekriterien zur Beantwortung
seiner zugrunde liegenden Fragen: die
Interdependenzmechanismen,
der
umweltpolitische Innovationswille der
Akteure, die strukturelle Innovationsfä-
higkeit und die Charakteristika einer nationalen Umweltpolitikplanung. Durch eine
makro-qualitative Analyse und die Untersuchung von vier Fallstudien zu Estland,
Kasachstan, Rumänien und Polen ermittelt Nordbeck die Effektivität der NEAPs
für MOE als tendenziell positiv und den
Einfluss des Internationalen Politiktransfers auf einen nationalen Politikwandel als
teilweise wirksam.

Erschienen: Mai 2013
504 Seiten
Preis: 59,99 €
Springer VS Verlag
“The Changing Business
Landscape of Romania. Lessons for
and from Transition Economies”
Von Andrew R. Thomas, Nicolae Al. Pop,
Constantin Bratianu
Dieser Sammelband verbindet verschiedene Blickwinkel angesehener rumänischer Forscher auf die rumänische
Geschäftswelt, die in den letzten Jahren
einem schnellen Wandel unterlag. Es
werden Themen wie der Einfluss von
Kultur auf Wettbewerbsfähigkeit und
Wissen in Osteuropa, die Rolle der „organic food“-Bewegung, die Bedeutung der
Euro-Einführung für die Transition, der
Energie-Sektor und die Nutzung von
Neuen Technologien, die Entwicklungen
der ehemals staatlichen Unternehmen
seit 1990, das rumänisches Geschäftsklima
und das Management von Kundenbeziehung in der rumänischen Telekommunikationsbranche behandelt. Dadurch
erhält der Leser einen breitgefächerten
Einblick in das „neue“ Rumänien.

Erschienen: 2013
306 Seiten
Preis, E-Book: 83,29 €
Hardcover: 106,99 €
Springer Verlag
OST-AUSSCHUSS-INFORMATIONEN – Ausgabe 7+8/2013
Erfolg durch
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Die Ost-Ausschuss Informationen & OST-WEST-CONTACT bieten fundierte Wirtschaftsinformationen über die Märkte in Mittel- und Osteuropa. OAI informiert Sie über Aktivitäten des
Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und stellt eine ausgezeichnete Ergänzung zu den
praxisbezogenen Wirtschafts- und Hintergrundberichten der Zeitschrift OST-WEST-CONTACT dar.
Wirtschaftsförderer in Mittel- und Osteuropa und Deutschland
Internationale Dienstleister mit Osteuropa-Kompetenz
Ost- und mitteleuropäische Unternehmen in Deutschland
15 Zugang zu Kapital für
landwirtschaftliche Betriebe in
Osteuropa
17 Investitionen zur globalen
Ernährungssicherung
Dr. Thomas Kirchberg
Allerdings haben die verantwortlichen Politiker
sowohl in Russland als auch der Ukraine auf die
damaligen Folgen des drastischen Markteingriffes, wie negative Auswirkungen auf
Investitionen in den Agrarsektor sowie den Vertrauensverlust bei Handelspartnern,
reagiert. So hat die ukrainische Regierung gemäß einer Vereinbarung mit Wirtschaftsverbänden im Sommer abgestimmte Höchstmengen für den Getreideexport festgelegt. Auch Russland hat angekündigt, den Preisanstieg durch den Verkauf von
Getreide aus Interventionsbeständen zu dämpfen und auf ein Exportverbot möglichst ganz zu verzichten.
Mit dem Beitritt Russlands zur WTO haben sich auch die Perspektiven des Agrarsektors weiter verbessert. Russland hat mit dem Programm zur Entwicklung der Landwirtschaft 2013 bis 2020 eine Gesamtstrategie für Investitionen in den Sektor vorgelegt. Auf dieser Basis soll die nationale Doktrin zur Ernährungssicherung umgesetzt
werden. Auch im Rahmen ihrer G20-Präsidentschaft hat die russische Regierung das
Thema Ernährungssicherung auf die Agenda gesetzt und einen Agrarministergipfel
angekündigt.
Als Träger des „Global Forum for Food and Agriculture“, das vom 17. bis 19. Januar
2013 in Berlin zum Thema „Verantwortliche Investitionen in Agrar- und Ernährungswirtschaft – Schlüsselfaktor für Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung“
stattfindet, engagiert sich die Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft des Ost-Ausschusses zu
Fragen der nachhaltigen Produktivitätssteigerung und Sicherung der Welternährung.
Mit Regionalpodien zu Südosteuropa sowie Russland, Ukraine und Kasachstan wird
der Ost-Ausschuss dabei aktuelle Fragen der Agrarpolitik in der Region vor dem Hintergrund der internationalen Herausforderungen des Sektors diskutieren und damit
die Bedeutung der Modernisierungspartnerschaft der deutschen Wirtschaft mit Osteuropa für den Agrar- und Ernährungssektor unterstreichen.
Kooperationspartner
Russland-Teil in Zusammenarbeit mit
13 Die Zollunion zwischen Belarus,
Kasachstan und Russland und ihre
Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Tourismus: Auftrag aus drei Teilen
Wirtschaft & Politik: Sechs Jahre nach dem EU-Beitritt
Bauindustrie: Steiniger Weg
Weitere Themen:
3 Der Ost-Ausschuss im Januar/
Februar
4 Länder-News
6 Finanzierung/ Zertifizierung &
Recht
7 Ost-Ausschuss-Delegation besucht
Georgien
9 Diskussionsveranstaltung zur
Eurasischen Union in der DGAP
11 Kirgisischer Präsident in Berlin
12 Armenien – Branchenplatz im
Kaukasus
Zentralasien: Über die Ländergrenzen Wirtschaft & Politik: Ausgebremst
Banken: Wachstum im Krebsgang Rohstoffe: Knappheiten existieren
Expo 2017 in Astana: Thema „Future Energy“
18 Termine
Dr. Thomas Kirchberg, Mitglied des Vorstands der Südzucker AG
Vorsitzender der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft und Mitglied im Präsidium des
Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft
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20 Kooperationen
22 Publikationen
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Mai 2013 . 59. Jahrgang . H 30859F
OST WEST
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3-2013
Ost-Ausschuss der Deutschen Wir tschaf t in Zusammenarbeit mit dem Wir tschaf tsmagazin Ost-West- Contac t
Mittel- und Osteuropa –
Jahrbuch 2012
Marktanalysen, Fakten und Trends
Jahresbericht 2011/2012 und Mitgliederverzeichnis
des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft
Banken: Türkisch für Anleger
Maschinenbau: Mit deutschen Firmen auf den Weltmarkt
Messen: Warum die Türken nach Deutschland kommen
10.01.2013 16:39:38 Uhr
ost-ausschuss
informationen
Titel_MOE_2012.indd 1
20.06.2012 19:19:00 Uhr
Osteuropa: Banken stehen
für Finanzierung bereit
Inhalt
Die Staaten Mittel- und Osteuropas haben sich in den
vergangenen Jahren sehr unterschiedlich entwickelt.
Dennoch sind die meisten von der Schuldenkrise im
Euro-Raum und der weltweiten Konjunkturabkühlung in
ähnlicher Weise getroffen worden. Je enger die Verflechtung mit den Ländern der Europäischen Währungsunion
(EWU), desto größer waren die wirtschaftlichen Kollateralschäden in Form einer spürbaren Verlangsamung des
Wachstums; einige Länder verzeichneten 2012 sogar
negative Wachstumsraten.
Dr. Theodor Weimer
Die langfristigen Wachstumsperspektiven der Region
sind aber weiterhin positiv. So erwarten wir bereits im Laufe
dieses Jahres wieder eine Beschleunigung des Wachstums. Flexible Arbeitsmärkte in
Kombination mit niedrigen Arbeitskosten bleiben wichtige Wettbewerbsvorteile der
Region. Insbesondere für die deutsche Wirtschaft sind die Staaten Mittel- und Osteuropas ein weiterhin hoch attraktiver Wirtschaftsraum direkt vor der Haustür.
Um die Wachstumschancen zu nutzen, brauchen die mittel- und osteuropäischen
Staaten ein funktionierendes Finanzsystem und leistungsfähige Banken. Denn die
Unternehmen in diesen Staaten sind in starkem Maße abhängig von Bankfinanzierungen: Der Anteil der Bankkredite an den Gesamtverbindlichkeiten der Unternehmen
liegt in vielen Ländern bei über 80 Prozent.
Eine Besonderheit des mittel- und osteuropäischen Bankensystems ist die große
Bedeutung ausländischer Banken. Insgesamt 43 Prozent der Bilanzsumme des Bankensystems entfallen auf Banken mit ausländischen Eigentümern. Rechnet man
Kasachstan und Russland heraus, sind es sogar fast zwei Drittel. Deshalb ist die Krise
in der EWU auch eine besondere Herausforderung für die Finanzmärkte in Mittel- und
Osteuropa. Denn als Folge der Verlangsamung der ökonomischen Aktivität und der
Krise auf den EWU-Finanzmärkten im vergangenen Jahr schwächte sich das Kreditwachstum in Mittel- und Osteuropa spürbar ab. Anders als in der EWU blieb es in der
Gesamtregion allerdings seit 2008 stets positiv.
Und eine erfreuliche Entwicklung hat sich unter dem Eindruck der Krise auch eingestellt: Die Region hat das Funding angepasst und finanziert das Kreditwachstum
zunehmend über inländische Einlagen. Dies sollte dazu führen, dass sich der Kredittrend in den kommenden Quartalen wieder verbessern wird.
Alles in allem hat das Bankensystem in Mittel- und Osteuropa die Auswirkungen
der Finanzkrise gut überstanden und steht für die Finanzierung des zukünftigen
Wachstums der Region bereit. Dieser Thematik wird sich auch das bevorstehende
east forum Berlin widmen, das der Ost-Ausschuss zusammen mit der UniCredit am
17./18. April veranstaltet.
14 Entwicklung und Perspektiven des
Finanzsektors in Osteuropa
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ost-ausschuss
informationen
16 Hermesdeckungen für
Russlandexporte sehr gefragt
18 Finanzierungsbedingungen für
deutsche Unternehmen in
Kasachstan bleiben schwierig
19 Belarus: Finanzierungsangebote
für den deutschen Mittelstand
Weitere Themen:
3 Der Ost-Ausschuss im März
4 Länder-News
5 Zertifizierung & Recht/
Finanzierung
6 Zehn Fragen an...Oliver Wieck
8 Grüne Woche: Regionalpodium
des Ost-Ausschusses zu Russland
Die deutschen Warenlieferungen nach Russland
sind in den letzten drei Jahren um insgesamt rund
85 Prozent gestiegen. 2012 wurde eine Zunahme
um mehr als zehn Prozent auf gut 38 Milliarden Euro
erreicht – ein neuer Rekordstand. Vergessen werden
darf dabei aber nicht: 2009 brachen die Exporte
nach Russland in der Finanzkrise um rund ein Drittel
ein. Der folgende kräftige Anstieg ist überwiegend
eine Erholung vom Rückschlag der Finanzkrise.
Dr. Bernhard Reutersberg
Die Fortschritte im deutsch-russischen Handel
werden im Rückblick auf die letzten zehn Jahre
deutlich. Seit 2002 hat sich der Anteil Russlands an den deutschen Exporten auf 3,5
Prozent verdoppelt. In der Rangliste der Kundenländer der deutschen Wirtschaft
rückte es von Platz 15 auf Platz elf vor. Es bleibt aber ein großes Wachstumspotenzial.
In die Tschechische Republik exportiert Deutschland zum Beispiel je Einwohner elf
Mal so viel wie nach Russland.
Die Rückblende zeigt auch, dass starke Schwankungen im Russlandgeschäft nicht
auszuschließen sind. Solange allein Erdöl, Mineralölprodukte und Erdgas rund zwei
Drittel der gesamten russischen Exporterlöse stellen, bestimmen zumindest auf mittlere Sicht häufig schwankende Energiepreise die Importmöglichkeiten Russlands.
Eine breite Diversifizierung der Produktionsstruktur muss daher für Russland ein vorrangiges Ziel bleiben.
Die deutsche Wirtschaft könnte Russland dabei noch weit stärker als bisher durch
Lieferung moderner Technologien und Investitionen unterstützen. Dafür müssen
aber auch die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden. Die russische Regierung hat dies oft selbst betont. Den Ankündigungen sind bisher allerdings zu wenige
Taten gefolgt. Das ist jedenfalls das Fazit vieler wirtschaftspolitischer Experten. Der
Rektor der Moskauer New Economic School, Professor Sergei Guriew, hat erst kürzlich
insbesondere Reformen der Staatsverwaltung und der Justiz, eine entschlossenere
Bekämpfung der Korruption und mehr Wettbewerb angemahnt. Nach Einschätzung
von Professor Guriew dürfte die russische Wirtschaft ohne diese Reformen nicht wie von Ministerpräsident Medwedew angestrebt - um fünf Prozent jährlich wachsen
können, sondern nur um zwei bis drei Prozent. Das engt die Chancen für weitere
Steigerungen der deutschen Exporte nach Russland ein. Durch wirtschaftspolitische
Reformen könnte Russland unerschlossene Wachstumspotenziale aufbrechen – auch
für den deutschen Export.
10 Geschäftsklima-Umfrage des
Ost-Ausschusses und der
Deutsch-Russischen AHK
20 Termine
21 Kooperationen
22 Publikationen
04.03.2013 15:21:36 Uhr
Wirtschaft & Politik: Produktion ist Trumpf
Regionalporträt Győr: Stadt unter vier Ringen
IT & Telekommunikation: Budapest global
4 -2013
Ost-Ausschuss der Deutschen Wir tschaf t in Zusammenarbeit mit dem Wir tschaf tsmagazin Ost-West- Contac t
Großes Wachstumspotenzial
in Russland
Special:
Finanzierung
12 Ost-Ausschuss informiert auf der
BAU 2013 über Fußball-WM 2018
Dr. Theodor Weimer
Sprecher des Vorstands, HypoVereinsbank – UniCredit Bank AG
Mitglied des Präsidiums des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft
Das Wirtschaftsmagazin für Ost-West-Kooperation
Dr. Bernhard Reutersberg
Mitglied des Vorstands der E.ON SE und Sprecher des Arbeitskreises Russland im
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Inhalt
Special:
Russland
14 Russland nach dem WTO-Beitritt
aus der EU-Perspektive
16 Deutsch-russische
Rohstoffkooperation
18 Die Deutsche Bahn setzt auf
Gütertransporte nach und durch
Russland
19 Die Paralympics Zeitung/
Paralimpijskij Reporter
20 Good Governance in der
Kommunalverwaltung
21 Anstehende Änderungen
im russischen Handels- und
Gesellschaftsrecht
22 Recht und Steuern beim Export
nach Russland
24 Strukturen für M&A-Transaktionen
in Russland
26 Compliance in Russland
Foto: Andreas Metz
Nach dürrebedingten Ernteausfällen in wichtigen
Produktionsländern wie den USA und Russland im
vergangenen Jahr ist die Lage auf den Weltagrarmärkten wie vor zwei Jahren, als steigende Nahrungsmittelpreise weltweit zu sozialen Unruhen
führten, erneut angespannt. Mit Sorge wurde daher
weltweit verfolgt, ob Russland sowie die Ukraine
erneut ein Exportverbot verhängen und damit den
Preisanstieg weiter anheizen würden.
Inhalt
Special:
Grüne Woche
OWC Verlag für Außenwirtschaft GmbH
Das Wirtschaftsmagazin für Ost-West-Kooperation
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Investitionen im Agrarsektor
sichern die globale Ernährung
März 2013 . 59. Jahrgang . H 30859F
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Das Wirtschaftsmagazin für Ost-West-Kooperation
Ungarn 2013
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Ost-Ausschuss der Deutschen Wir tschaf t in Zusammenarbeit mit dem Wir tschaf tsmagazin Ost-West- Contac t
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32. AUFLAGE
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Das Wirtschaftsmagazin für Ost-West-Kooperation
Türkei 2013
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Februar 2013
Das Wirtschaftsmagazin für Ost-West-Kooperation
Bulgarien 2013
OST-WEST-CONTACTer 02-2013
Directory 2013
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Kasachstan 2013
Januar 2013 . 59. Jahrgang . H 30859F
59. Jahrgang .
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Weitere Themen:
3 Der Ost-Ausschuss im April
4 Länder-News
6 Finanzierung
7 Öko-Landbau in der Ukraine
8 Kroatien: Kurz vor dem EU-Beitritt
9 east forum Berlin 2013
12 Wasser, das Blut der Erde
26 Termine
28 Kooperationen
30 Publikationen
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28.03.2013 11:24:20 Uhr
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