Schüler - Gießener Allgemeine Zeitung

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Schüler - Gießener Allgemeine Zeitung
6. Jahrgang | Juli 2014
Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
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XXX
Im Vuvuzela-Land
In Südafrika ist von der
Weltmeisterschaft eine enge
Kooperation mit Bremen
geblieben.
SEITE 10
Auf leisen Sohlen
Auf der Theaterbühne stehen
oft die Kostüme im Mittelpunkt –
doch die Schuhe sind genauso
wichtig.
SEITE 20
Rätsel + Comic + Web-Tipps + Kinotipps + CD-Rezensionen + Veranstaltungen
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Aus dem Inhalt
Der erste Urlaub ohne Eltern . . . . . . . . . . . . . 4
Schuhe fürs Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Sommerliebe – Sommerhass . . . . . . . . . . . . . 7
Model mit Ambitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Das große Urlaubs-Abc . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
CD-Rezensionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
BMX-Spaß im Vuvuzela-Land . . . . . . . . . . . . 10
Zwischen Ballermann und Campingplatz . . 26
Die Top Ten für die perfekten Ferien . . . . . . 12
Strahlende Gewinner . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Zwischen Tradition und Moderne . . . . . . . . . 14
Rätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Über kurz oder lang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Kinotipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Comic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Aufrecht auf zwei Rädern . . . . . . . . . . . . . . . 18
Wege ins Berufsleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
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Schüler
DIE SCHÜLERZEITUNG
der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
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Telefon 06 41/30 03-4 19
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Themen
Lange Abende ...
Tradition mit Zukunft
Auf der Rolle
... gehören zu den guten Eigenschaften des Sommers. Doch für manche
überwiegen die Nachteile während
der warmen Jahreszeit.
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Die Anzüge, die Sportler beim Karate
tragen, haben eine lange Tradition.
Und sie sind Teil einer modernen
Wirtschaft.
SEITE 14
Viele deutsche Städte kann man
inzwischen per Segway auf zwei
Rädern erkunden, der Trend zeigt
nach oben.
SEITE 18
Editorial
Da ist er wieder: der Sommer! Im Gepäck
hat er Sonnenschein, hohe Temperaturen,
Badespaß, Grillabende und natürlich die
Sommerferien. Sechs Wochen Freizeit.
Was macht ihr damit? Verbringt ihr die
Nachmittage am Badesee? Fahrt ihr
weg, vielleicht sogar mit euren besten
Freunden? Oder möchtet ihr während der
schulfreien Zeit mit einem Ferienjob euer
Taschengeld aufbessern? Es gibt viele
Möglichkeiten, die schönste Zeit des Jahres zu nutzen. Wir möchten euch mit diesem Heft eine weitere an die Hand geben:
Lesen. Zum Beispiel etwas darüber, wie
es am besten mit dem ersten Urlaub ohne
Eltern klappt. Ihr erfahrt auch, welches die
zehn Dinge sind, die den Deutschen in den
Ferien am wichtigsten sind. Und warum
ein Zwölfjähriger so viel Spaß am Funken
hat – einem Hobby, dass man eigentlich
eher mit älteren Männern verbindet.
Besonders spannend sind aber natürlich
die Geschichten, die ihr selbst geschrie-
Impressum
ben habt. Leonard etwa berichtet uns
von einem Wirtschaftszweig, von dem die
meisten vermutlich nicht einmal wussten,
dass er existiert: dem Handel mit Karateanzügen. Er beschreibt, wie sich dort
Tradition und Moderne treffen.
Luisa hat beobachtet, dass man in immer
mehr Städten Besichtigungstouren mit
dem Segway machen kann. Und das,
obwohl einer der Hersteller der zweirädrigen Gefährte mit einem Segway zu Tode
stürzte. Ein Glück, dass man nicht allzu
oft an solch steilen Klippen vorbeikommt,
wie sie dem Briten zum Verhängnis
wurden.
Sophia hat Theaterschauspielern mal genauer auf die Füße geschaut. Denn dort
befinden sich nämlich sehr oft Unikate,
extra für diesen Fuß und extra für diese
Aufführung angefertigt. Volles Programm
also für die Ferien. Viel Spaß beim Lesen
wünscht
Euer Redaktionsteam
Herausgeber:
Mittelhessische Druck- und
Verlagshaus GmbH & Co. KG
Verantwortlich im Sinne des Presserechts:
Dr. Max Rempel, Gießener Allgemeine Zeitung,
Marburger Straße 20, 35390 Gießen
Redaktion: Katrin Hanitsch, Burkhard Bräuning
E-Mail: [email protected]
Druck und Verlag: Mittelhessische Druck- und
Verlagshaus GmbH & Co. KG, Marburger Straße 20,
35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift
für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), Sitz:
Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409; PhG: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus Verwaltungsgesellschaft
mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 8053,
Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max
Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen,
Amtsgericht Gießen HRB 43, Geschäftsführer:
Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen).
Erscheinungsweise:
»Schüler AZ« erscheint alle zwei Monate und wird an
Schulen der Stadt und des Landkreises Gießen sowie im
westlichen Vogelsbergkreis ausgelegt.
Auflage: 10 000 Exemplare
Anzeigenleitung: Jens Trabusch
Anzeigenverkaufsleitung:
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24,
E-Mail: [email protected],
Anschrift siehe oben
Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 62 vom 1. Januar 2014
Schüler AZ – Die Schülerzeitung der Gießener
Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Titelbild: dpa
© Schüler AZ, Gießen
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Foto: dpa
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Strandurlaub mit den Mädels: Die Eltern davon zu überzeugen, ist meist ein hartes Stück Arbeit.
Erster Urlaub ohne Eltern
Zwei Wochen wandern mit den Eltern? Eine Woche an die See mit der ganzen
Familie? Viele Jugendliche stellen sich ihren Urlaub anders vor: Strand, Abenteuer –
und vor allem ohne Eltern. Wer das erste Mal alleine verreist, kann aber nicht einfach
ins Blaue hinein buchen.
Das Angebot ist groß für Jugendliche,
die das erste Mal ohne Eltern verreisen
wollen: Jugendreisen mit Reiseleitern
oder Betreuern, Sprachreisen, Sportreisen, selbst organisierte Reisen mit
Freunden. Die Unterschiede werden vor
allem bei der Betreuung deutlich: »Des-
4
wegen muss ich mir überlegen, was ich
will. Kann ich alleine reisen, oder brauche
ich Begleitung?«, sagt Ulrich Gerth. Er
ist Vorsitzender der Bundeskonferenz
für Erziehungsberatung (bke). Ob man
besser mit einem Veranstalter oder alleine
reisen sollte, hängt vom eigenen Alter, der
Selbstständigkeit und der Erfahrung ab.
Ein Reiseleiter beispielsweise organisiert
die Reise nur. Im Urlaub selbst hält er
sich eher zurück und kümmert sich nur,
wenn Schwierigkeiten auftauchen. Ein
Betreuer hingegen sorgt auch tagsüber
für Programm, man ist unter Aufsicht. Wer
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sagt Erziehungsberater Gerth. »16 ist die
nehmen aus ihrem Urlaub«, sagt Schiller.
das erste Mal ohne seine Eltern wegfährt,
magische Grenze, da hat man bessere
fängt besser klein an, rät Gerth. Städterei- Vor allem Städte- und Sprachreisen seien
Chancen.« Pfingst- oder Zeltlager der
derzeit im Trend. Für die Auswahl einer
sen über ein längeres Wochenende seien
Gemeinde sind hier ausgenommen: »Das
organisierten
Reise
empfiehlt
Schiller
Jugut. Für die Entfernung gilt die Faustregel,
sind ganz andere Kategorien.« Denn je
gendlichen, eine eigene Checkliste anzuan einem Tag hin- und zurückfahren zu
legen, was sie von ihrem Urlaub erwarten. nach Größe der Gemeinde kennt hier
können – nur für den Fall. »Funktioniert
jeder jeden, und das Ziel ist meist in
Nach ersten kleinen Schritten können
das gut, gewinnt man nicht nur das Vererreichbarer Nähe.
Jugendliche
ihren
Radius
ausweiten
und
trauen der Eltern, sondern auch SelbstDass man lieber mit Freunden in den
sich selbst an der Planung einer Reise
vertrauen.«
Urlaub fahren möchte,
Gesetzlich geregelt ist ein Urlaub ohne El- versuchen: »Etwas
erklärt man seinen
selbst zu organisie- »Ein Hotelzimmer dürfen
tern für Minderjährige nicht. »Das können
ren, kann eine Hernur die Eltern entscheiden«, erklärt UndiMinderjährige nicht buchen.« Eltern besser nicht
von heute auf morausforderung sein,
ne Krebs, Anwältin für Familienrecht im
gen. Gerth empfiehlt den Jugendlichen,
an der man wächst«, sagt Ulrich Gerth.
Deutschen Anwaltverein. Den rechtlichen
öfter von verschiedenen Möglichkeiten zu
Den Frust, falls es schiefgeht, sollte man
Rahmen steckt dafür das Jugendschutzreden und sich konkret zu informieren –
aber nicht unterschätzen. Auch hier spielt
gesetz ab. Eltern können die Aufsichtsvor allem über die Kosten. »Weihnachten
das Alter wieder eine große Rolle. Denn
pflicht an die Reiseleiter oder Betreuer
wünscht man sich am besten schon das
ein Hotelzimmer dürfen Minderjährige
übertragen – Jugendliche dürften so auch
Geld für den Sommerurlaub.« Das zeuge
ohne ihre Eltern nicht buchen. Bei Julänger als bis 24 Uhr in Begleitung in die
von einer guten Planung. Außerdem
gendherbergen
Disco.
»16
ist
die
magische
Grenze
für
könnten sich die Jugendlichen vor dem
oder Zeltplätzen
Jugendliche
Urlaub einen Job suchen und sparen.
rät
Rechtsanwälab 16 Jahren
die erste Reise ohne Eltern.«
Dass die Eltern den Urlaub bezahlen,
tin Undine Krebs
dürfen zwar Alkönnten junge Leute nicht verlangen. Ob
kohol trinken, aber keine hochprozentigen genau hinzuschauen – im Zweifelsfall
Zeltlager, organisierte Jugendreise oder
müssen die Eltern für ihre Kinder buchen.
Getränke. Verlässlichkeit spielt eine große
alleine mit Freunden: Jugendliche sollten
»Reisen ins Blaue ohne Ziel und festgeRolle, besonders in Bezug auf Alkohol,
das Gefühl haben, der Verantwortung
legte Routen sind so nicht möglich.«
sagt Erziehungsberater Gerth. Merken die
gewachsen zu sein – egal, wofür sie sich
Mit 16 das erste Mal alleine zu verreiEltern vorher, der Jugendliche trinkt nur in
entscheiden.
sen, ist strategisch oft besser als mit 15,
Maßen Bier oder Wein, machen sie sich
für den Urlaub weniger Sorgen. Für junge
Leute unter 16 Jahren gilt dennoch weiterhin das eingeschränkte Alkoholverbot:
»Hier müssten die Eltern als sogenannte
Personenberechtigte anwesend sein«,
erklärt Krebs.
Entscheiden sich Jugendliche für eine
organisierte Reise, sollten sie auf einiges
achten. Vor allem, wie die Reisebegleiter
oder Betreuer ausgebildet sind, sei ein
entscheidendes Kriterium für die Seriosität des Veranstalters, sagt Undine Krebs.
Weitere Kriterien hat das Bundesforum
für Kinder- und Jugendreisen im Internet
zusammengestellt. Das Forum gibt unter
anderem die Mindestanzahl der Betreuer
an: »Ist das Durchschnittsalter 17 Jahre,
sollte ein Betreuer für 17 Kinder da sein«,
erklärt Sprecher Stephan Schiller. Einen
Reiseveranstalter, der unter 18-Jährige im
Urlaub unbeaufsichtigt lässt, stuft Schiller
als unseriös ein. Eine gute Jugendreise
bietet ein buntes Programm an. Ob Sport,
Kultur, Sprache: »Jugendliche wollen
So muss sich Freiheit anfühlen ... Doch Reisen ins Blaue sind für Minderjährige
Angebote haben, sie wollen etwas mitmeist nicht machbar.
5
ab
01.08.2015
Voraussetzungen:
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Ansprechpartner:
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:064180452
Mehr Infos unter: www.wettenberg.de
Anzeigenberatung
[email protected]
Telefon 06 41/30 03-2 24
11. Gießener Drachenbootcup
um den Pokal der Sparkasse Gießen.
Samstag, 16. August 2014 ab 9.00 Uhr, im Rahmen des Gießener Stadtfestes
200 Meter, Fun- und Sportcupwertung
Cup-Veranstalter: Gießener Ruderclub Hassia 1906 e.V. , Uferweg 14, Gießen
Anmeldung unter www.wilde-hassianer.de
Sparkasse
Gießen
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Sommerliebe – Sommerhass
Hallo, Sommer! Mit steigenden Temperaturen steigt bei den meisten auch die gute
Laune – bei anderen aber auch der Drang, zu nörgeln. Zu Unrecht? Nicht unbedingt.
Gründe, den Sommer zu lieben – oder ihn zu hassen.
PRO
an – und mit dem Auto durch die Gegend
brausen. Wann macht das mehr Spaß als
im Sommer? Wer kein Auto hat, radelt
zum See oder zum Biergarten. Mit dem
Fahrrad an einem lauen Sommerabend
nach Hause fahren, eine leichte Brise im
Gesicht – wer braucht da noch Bus und
Bahn?
 VITAMIN D: Im Winter haben wir davon viel zu wenig, im Sommer produziert
unser Körper Vitamin D auf Hochtouren.
Durch die Sonnenstrahlen auf der Haut
wird es gebildet – und sorgt für starke
Knochen und ein besseres Immunsystem.
Dass die wohlige Wärme im Gesicht gute
Laune macht, haben wir ja schon längst
gemerkt.
 BIKINI-FIGUR: Im Winter lässt sich
ein kleines Bäuchlein hinter weiten Pullis
verstecken. Im Freibad wird es aber
schonungslos offengelegt – und man
achtet wieder mehr auf die Linie. Früchte
wie Wassermelonen, Erdbeeren & Co.
machen das ohnehin einfacher. Und bei
leichten Sommer-Eissorten wie Mango ist
Sündigen auch mal erlaubt.
 LANGE TAGE: Wenn morgens schon
um halb 5 die Sonne aufgeht, sind selbst
Morgenmuffel schneller munter. Und das
Beste: Weil es abends erst spät dunkel
wird, fühlt sich der Feierabend viel länger
an.
 GUTE LAUNE: Lange Gesichter bei
strahlendem Sonnenschein? Eher nicht.
Mit steigenden Temperaturen steigt bei
den meisten von uns auch die Laune –
und das überträgt sich wiederum auf
unsere Mitmenschen. Und wer trotzdem
einmal schlecht drauf ist, kann sich
ja hinter einer großen Sonnenbrille
verstecken.
Foto: dpa
 OBEN OHNE: Verdeck auf, Musik
Eines der besten Argumente für den Sommer: ein leckeres Eis.
KONTRA
 BSSSS!: Das Eis ist kaum in der
Hand, schon geht das Surren los: Mit
dem Sommer schlägt auch die Stunde
von Bienen, Wespen & Co. Fiese Stiche
gibt es aber nicht nur von denen. Auch
die Mücken lauern schon und plagen ihre
Opfer mit juckenden Flatschen auf der
Haut.
 SCHWEISS: Gegen Kälte kann man
sich anziehen, aber bei 30 Grad im
Schatten sind irgendwann die Hüllen gefallen. Besonders im Büro, wo nicht jeder
in kurzer Hose und leichtem Flatterkleid
erscheinen darf, wird der Sommer schnell
zur Plage. Noch schlimmer als der eigene
Schweiß: Ausdünstungen von Mitmenschen – ob in der U-Bahn oder im engen
Fahrstuhl.
 ROTE HAUT: Hat man sich am See
der Kleider entledigt, droht schon das
nächste Ungemach: Statt mit satter
Bräune endet das nämlich viel zu oft mit
einem schmerzhaften Sonnenbrand.
 UNLIEBSAME EINBLICKE: Es gibt
Dinge, die würde man lieber nicht sehen:
die käsigen Cellulite-Oberschenkel der
Nachbarin zum Beispiel oder den nackten
Bierbauch vom Schwiegervater. Solche
Einblicke bekommt man aber nur einmal
im Jahr zu sehen: Dann, wenn es warm
ist – im Sommer.
 REISEN: Steigt man ins Auto, kommt
der Hitzeschock. Das Lenkrad: zu heiß
zum Anfassen. Der Sitz: zu warm zum
Anlehnen. Überhaupt fühlt sich der
Innenraum an wie eine Sauna. Bahnreisende haben es nicht besser: Gefühlt fällt
die Klimaanlage entweder ganz aus oder
sie ist gleich auf Kühlschranktemperatur
eingestellt.
 FREIZEITSTRESS: Biergarten oder
Baggersee? Sport im Park oder ins
Open-Air-Kino? Im Sommer hat man
permanent das Gefühl, das gute Wetter
nutzen zu müssen. Chillen auf der Couch
macht eben nur bei schlechtem Wetter
richtig Spaß.
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Foto: dpa
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Couchsurfing ist eine sehr persönliche Reisemethode – auf der Straße landet man dabei allerdings wohl eher selten.
Reisen von A bis Z: Ein Urlaubs-Abc
Sommerzeit ist Urlaubszeit. Wer es sich leisten kann, verreist. Was heute alles zum
Tourismus gehört – in einem Überblick von A wie Airbnb bis Z wie Zugfahren über die
guten und schlechten Seiten des Reisens.
A
IRBNB: Private Unterkunft statt
unpersönliches Hotel – das ist das
Motto Millionen Reisender, die dieses
beliebte Computerreservierungssystem
aus Kalifornien nutzen.
ERGE: Der alte Grundkonflikt der
Urlaubsplanung heißt Berge oder
Meer. Alpen oder Adria? Schwarzwald
oder Ostsee? Sozusagen Wandern und
Skifahren gegen am Strand liegen
und baden.
B
8
C
OUCHSURFING: Noch persönlicher
als Airbnb – ein boomendes Gastfreundschaftsnetzwerk, mit dem man sich
via Internet bei Privatleuten einlädt oder
selbst die Welt zu Besuch bekommt.
URCHFALL: Entschuldigung,
unappetitliches Thema, aber die
negative Seite mancher Reise soll nicht
ganz verdrängt werden. Zum Glück gibt
es Medikamente, wenn man etwas nicht
vertragen hat.
URO: Früher war Europa ein Kontinent voller Schlagbäume und Währungswirrwarr – trotz
D
E
aller Krisen: die Gemeinschaftswährung
ist ein Gewinn. Dasselbe Geld von Madrid
bis Helsinki.
REMDSCHÄMEN: Für viele Deutsche gehört es im Urlaub dazu, sich
grundsätzlich für andere Deutsche zu
schämen. Man will möglichst einziger und
bester Repräsentant des Landes sein.
ATE: »Go to gate...« – so verheißungsvoll beginnt am Flughafen der
Weg zum Flugzeug – und der kann lang
sein. Moderne Airports wirken oft nur
noch wie Einkaufszentren mit Fluganschluss.
F
G
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H
Q
I
R
V
ANDGEPÄCK: Viele Billigflieger-VielUENGELNDE KINDER AUF DEM
ISUM: Mit einem deutschen Pass
reisende (der sogenannte EasyjetAUTORÜCKSITZ: Gerade im Norscheint die Visumspflicht Seltenheit
set) sind Meister darin, alles für drei Tage
den Deutschlands mit dem Auto Richtung
geworden zu sein, doch Reiseziele wie
in ein kleines Rucksäckchen packen zu
Brenner losgefahren und schon die Frage: Russland oder Algerien sind auch heute
können. Wer’s nicht kann, ist Anfänger.
»Wann sind wir endlich da?« Geduldsnoch ohne das Extra-Papier nicht zu
probe für Eltern.
erreichen.
MPFUNG: »Kernstück einer reisemedizinischen Beratung ist die landesEISEFÜHRER: »Nie war es so einfach, über
ETTER: Das
spezifische Impfberatung durch einen
Ein Buch
Wichtigste
das Wetter informiert zu sein.«
Reisemediziner«, schreibt das
vorab zu kaufen,
im Urlaub ist das
Auswärtige Amt.
sparen sich heute viele. Das Internet hilft
Wetter – was sonst? Es geht meist um
mit diversen Portalen und Infos oft ausrei- Sonnenschein. Nie zuvor konnte man so
AHRESZEITEN: Sommerurlauber
chend bei der Reisevorbereitung.
gut im Bilde sein wie heute. Wetter-Apps
oder Winterurlauber? »Weder noch«,
zeigen einem zum Beispiel, wo und wann
antworten Leute, die etwa Mai oder
EX: Manchem geht es nur um einen
es regnet.
September als ideale Reisezeit empfinharmlosen Flirt im Urlaub, doch
den. Und was ist, wer im Februar auf die
andere suchen richtige Abenteuer. SexENOPHOBIE: Vorurteile, AuslänSüdhalbkugel reist?
tourismus in Asien, Afrika oder Osteuroderhass und Rassismus sind nicht
pa ist keine Seltenheit. Gibt es auch in
totzukriegen. Wer weltoffen ist, baut beim
REUZFAHRT: Nach wie vor sind
Deutschland.
Reisen Ressentiments ab, doch automaSchiffspauschalreisen eine bootisch macht Tourismus keine besseren
mende Urlaubsform. Die schwimmenden
RIPADVISOR: Online-ErfahrungsbeHotels sind komfortabel – und viele verrichte über Hunderttausende Restau- Menschen.
gessen gern,
rants, Hotels und
ES, PLEASE: Fast weltweit ist die
»Ansichtskarten geben ein anderes Sehenswürdigdass sie auch
englische Sprache hilfreich, wenn
Dreckschleukeiten
erleichtern
man
unterwegs
ist. Wichtigste Vokabeln
Gefühl als elektronische Post«
dern sind.
Millionen Mensind natürlich »Hello«, »How are you?«,
schen weltweit jedes Jahr die Urlaubspla»Fine, thank you« und »Please«. Und:
UXUSHOTEL: Teure Hotels – zum
nung.
»No« und »Yes«.
Beispiel die »Leading Hotels of the
World«-Häuser – sind Oasen des WohlRLAUBSGRÜSSE: Auch wenn es
UGFAHREN: Eisenbahnreisen haben
stands. Unvergessen: der Literaturklassialtmodisch ist – eine Ansichtskarte
manchmal etwas von guter alter Zeit,
ker »Menschen im Hotel« (1929) von Vicki
im Briefkasten gibt ein anderes Gefühl
manchmal von Zukunftsreise. Das hängt
Baum.
als eine E-Mail, WhatsApp-Message oder
davon ab, ob man gerade etwa in einem
Fotos bei Facebook und Co. als Nachschicken tschechischen Speisewagen
EER: Neben dem Urlaubsgrundricht von der Reise.
oder im ICE oder TGV sitzt.
konflikt Meer/Berge ist die See
ein Sehnsuchtsort. Das Meer sehen und
Brandung hören ist Erholung. Lieder wie
»Tag am Meer« von den Fantastischen
Vier bringen’s auf den Punkt.
EUES ENTDECKEN: »Der Tourist
zerstört das, was er sucht, indem
er es findet«, wusste Hans-Magnus
Enzensberger bereits in den 70er Jahren.
Verlorene Flecken auf der Erde gibt es
heute kaum noch.
NLINE SEIN: Früher war es aufwendig, während des Urlaubs etwa
extra ins Internet-Café zu gehen. Heute ist das Online-Sein mit günstigeren
Handy-Tarifen zumindest innerhalb der
EU oft erschwinglich.
AUSCHALREISE: Gerade mit kleinem Geldbeutel sind Pauschalangebote oft die bezahlbarste Form des Reisens, auch wenn mancher sich erlaubt,
über Schnäppchen- und Club-Urlauber
Wer für den Drei-Tage-Trip einen Koffer braucht, ist Anfänger. Der Easyjetset
versnobt zu lästern.
bekommt die Sachen alle ins Handgepäck.
J
K
L
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Y
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P
Foto: dpa
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Foto: dpa
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BMX-Abenteuer im Vuvuzela-Land
Die Weltmeisterschaft in Brasilien ist gerade vorbei – doch was blieb von Südafrikas
WM? Die Bremer haben dort nach dem Abpfiff eine Partnerschaft mit Afrikas größter
Hafenstadt besiegelt. Bei einem von ihnen angestoßenen Sportprojekt steht heute
nicht nur Fußball hoch im Kurs.
Über den Bolzplatz von Isithumba
schallt der lärmige VuvuzelaKlang der
10
vergangenen Fußball-Weltmeisterschaft.
»Laduuuuma« – Toooor, schreit ein
schlaksiger Zulu-Junge. Sein viel zu
großes Trikot mit der Aufschrift »Deutschland« schlackert ihm
um die Hüften. »A gift from Bremen«, sagt
er – ein Geschenk aus Bremen.
In Isithumba ist vieles »from Bremen«.
Denn das kleinste deutsche Bundesland
ist seit 2011 Partnerstadt von Durban,
der am Indischen Ozean
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Foto: dpa
auch die Schachkurse. »Das Interesse
mit ein. Dessen Finanzierung könnte
gelegenen Metropole mit Afrikas bedeuan Schach ist enorm«, sagt Mlaba. »Viele
so durch Touristen weiter abgesichert
tendstem Hafen. Schon Jahre vor der
der Kinder sind mittlerweile so gut, dass
werden. Zurzeit sind zwei Freiwillige aus
vergangenen WM in Südafrika entstand
ihre Trainer leicht frustriert sind, weil sie
Süddeutschland
als
Helfer
in
Isithumba:
der Verein Partnerschaft Bremen-Durban
dauernd besiegt werden«, sagt HansFranzi Hirschauer (26) ist Trainerin, Axel
– und vor den Toren der Stadt die Kopie
Ulrich Barde, Mitbegründer des Bremer
Neuschwander (19) aus Heilbronn betreut
eines innovativen Bremer Jugendtreffs,
Sportgartens.
Isithumbas
des Sportgartens.
»Bremen
wollte
eine
lebendige
Nicht weit vom
Stolz,
den
Junge Bremer und Zulus sanierten dort
Weserstadion
BMX-Parcours. Partnerschaft mit Südafrika.«
Skate-Anlagen, ebneten Bolzplätze,
entfernt leitet er
»Als einziges
bauten Infrastruktur auf. »Wir hatten fünf
das 1999 eröffnete Projekt, bei dem sich
weißes Mädel ist man hier noch eine KuGenerationen von Freiwilligen«, sagt
nach seinen Angaben bis zu 800 Jugendriosität«, sagt die Münchnerin, die in GieSportgarten-Manager Amimi Mlaba (24),
liche pro Tag tummeln. »Das Konzept ist
ßen Sportwissenschaften studierte und
der 2010 und 2013 insgesamt neun Moauch in Deutschland einzigartig», erklärt
seit Januar den Kindern Hip-Hop-Dance
nate in Bremen war. Seitdem spricht er
er.
und lateinamerikanische Tänze lehrt.
fließend Deutsch – selbst das norddeutBremen war eine der ersten Städte in
Eine Weiße, die Afrikanern das Tanzen
sche »Moin, moin« kommt ihm fließend
Deutschland, die Nelson Mandela einen
beibringt? »Ich weiß, das ist eigentlich ein
über die Lippen. Entwicklung durch Sport
Friedenspreis verliehen hat. »Und das zu
Unikum«, lacht sie. »Aber wenn man als
lautet das Motto der südafrikanischen
Zeiten, als er für viele noch als Terrorist
Weiße tanzen kann, ist man hier in Afrika
Einrichtung, die mit Schulen der Umgegalt«, sagt Barde. Die Bremer wollten eine
echt ein Star.«
bung zusam»Wenn
man
als
Weiße
tanzen
kann,
lebendige Partnerschaft, die in den BereiMlaba hört das
menarbeitet.
chen Umwelt, Kirche, Wissenschaft und
gerne, denn es
Ein regelmäßi- ist man in Afrika ein Star.«
vor allem Sport und Jugendarbeit Akzengehört zum inger Austausch
te setzt. Bei einem Freundschaftsspiel der
terkulturellen Konzept des Sportgartens:
von Praktikanten und Freiwilligen findet
südafrikanischen Fußball-Nationaltruppe
»Es ist toll, mal wieder ein paar Klischees
zwischen Bremen und Isithumba im
im Jahre 2003 entstand die Idee für einen
über den Haufen zu werfen.«
sogenannten Tal der tausend Hügel statt.
südafrikanischen Ableger des Bremer
Bis zu 100 Jugendliche nutzen täglich
Die pittoreske Landschaft vor den Toren
Sportgartens. Von heftigen Geburtswehen
den Sportpark – mehrere Hundert weitere
Durbans wird vom Umgeni-Fluss durchund auch einigen Rückschlägen spricht
sind in Aktivitäten außerhalb der Anlage
schnitten – die Stadtväter wollen diese
Barde in der Rückschau – doch die seien
eingebunden. Hauptattraktionen sind
Region nun touristisch erschließen und
heute längst Vergangenheit, sagt er.
nicht nur der BMX-Parcours, sondern
beziehen den Sportgarten in ihr Konzept
Vor den Toren der Stadt Durban entstand eine Kopie des innovativen Bremer Jugendtreffs, des Sportgartens. Dazu gehören
Bolzplätze, Skate-Anlagen und ein BMX-Parcours.
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Foto: dpa
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Top Ten für das
perfekte Urlaubsglück
Was ist für das persönliche Urlaubsglück wichtig? Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen
in Hamburg wollte es genauer wissen und startete eine Repräsentativbefragung von
4000 Menschen ab 14 Jahren. Die »Top Ten für das perfekte Urlaubsglück« – und was
Professor Ulrich Reinhardt, Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung, dazu sagt.
1.
Insgesamt gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (79 Prozent)
Prof. Ulrich Reinhardt: »Klar, das PreisLeistungs-Verhältnis steht für die meisten
an erster Stelle. Auch wenn es für viele
12
die besten Wochen des Jahres sind,
müssen diese einen fairen Preis haben.
Die Deutschen sind reiseerfahren und
wollen genau wissen, was sie für ihr Geld
bekommen.«
2.
Schöne Natur (73 Prozent)
Reinhardt: »Die natürliche Umgebung vor Ort ist von ganz zentraler Bedeutung. Das Merkmal »schöne Natur«
ist eines von zweien, die als einzige im
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Jahresvergleich durchgängig in den Top
Ten waren.«
3.
Gastfreundschaft, freundliches
Personal (73 Prozent)
Reinhardt: »Als Hotelier sollte man sich
überlegen, mehr Geld ins Personal zu
investieren. In die Zimmer geht man
oft nur, um zu schlafen. Doch mit dem
Personal ist man den ganzen Tag in Kontakt, und an einen freundlichen Service
erinnert man sich dann noch gerne und
lange zurück.«
4.
Atmosphäre/Gemütlichkeit
(72 Prozent)
Reinhardt: »Auch die gemütliche Atmosphäre gehört zu den beiden Kriterien,
die im Jahresvergleich immer eine TopTen-Rolle spielten. Für die deutschen
Urlauber ist es wichtig, nicht nur im
Meer, sondern auch in einer schönen
Atmosphäre zu baden.«
5.
Foto:
Viel Harmonie (71 Prozent)
Reinhardt: »Das sind natürlich
die Zahlen für die Gesamtbevölkerung.
Für kinderlose Paare und Familien etwa
hat Harmonie im Urlaub eine wesentlich
größere Bedeutung als für Singles. Das
Harmoniebedürfnis hängt eben stark von
gutes Wetter seltener als andere Kriteder Lebensphase ab.«
rien genannt wird, mag vielleicht daran
liegen, dass viele Bundesbürger von
Leckeres Essen (70 Prozent)
vornherein sonnige Urlaubsorte auswähReinhardt: »Im Langzeitvergleich
len.«
sieht man, dass in den 80er Jahren für
Urlauber noch eher Dinge wie ein tolles
gastronomisches Angebot und zahlreiGesundes Klima (65 Prozent)
che Tennisplätze vor Ort zählten. Das war
Reinhardt: »Sich etwas Gutes tun,
die Zeit, als der Flugtourismus deutlich
die Batterien wieder aufladen, abschalan Bedeutung
ten vom Allgewann. Aber »Das Harmoniebedürfnis hängt
tagsstress. In
auch heute ist stark von der Lebensphase ab.«
unserer Geselluns noch eine
schaft nehmen
gute – und zunehmend auch gesunde –
Zivilisationsbeschwerden zu, weshalb
Verpflegung wichtig.«
immer mehr Menschen ihren Urlaub mit
zu einer kleinen persönlichen Kur werden
lassen.«
Viel Ruhe und Erholung
(68 Prozent)
Reinhardt: »Ruhe und Erholung sind die
Unkomplizierte Anreise
Grundmotive des Reisens. Man möchte
(64 Prozent)
sich erholen und die Seele baumeln lasReinhardt: »Zum einen wird im Zuge
sen. Wenn auch noch Kultur angeboten
des demografischen Wandels unsere
wird, ist das für die Mehrheit schön, aber
Gesellschaft immer älter. Diese älteren
nicht entscheidend für das persönliche
Generationen schätzen eine unkomUrlaubsglück.«
plizierte und auch kurze Anreise. Zum
anderen möchte man entspannt in den
Urlaub starten und nicht schon gestresst
Warmes Wetter, viel Sonne
und erschöpft am Zielort ankommen und
(66 Prozent)
sich erst einmal von der Reise erholen
Reinhardt: »Deutschland ist nicht das
müssen.«
sonnenreichste Land der Welt. Dass
6.
9.
7.
10.
8.
Viel Ruhe und Erholung gehören für
68 Prozent der Deutschen zu einem
perfekten Urlaub dazu.
13
Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Fernöstliche Tradition
trifft moderne Wirtschaft
Wenn man die Halle betritt, fühlt man sich oft in eine andere Zeit und in eine andere
Welt versetzt. Die Gegensätze sind spürbar. Alte fernöstliche Tradition trifft beim
Karate auf den Menschen des 21. Jahrhunderts. Die markanten weißen Anzüge sind
der auffälligste Bestandteil der Traditionen. Doch bei näherer Betrachtung sind diese
zwei Welten nicht so getrennt, wie es scheint. Schon längst ist der Verkauf der
Anzüge ein kleiner Bestandteil unserer modernen Wirtschaft.
Wie die Kampfsportart Karate selbst,
stammt auch die Trainingsbekleidung
aus Japan. Dort wird sie als Keikogi
bezeichnet. Die letzten zwei
Silben sind
jedoch die verbreitetste Bezeichnung für
die Anzüge und so ist ein Karateanzug
ein Karategi. In der Regel bestehen diese
aus reiner Baumwolle oder Anteilen von
Synthetik. Die angebotenen Modelle
sind unterschiedlich. Angepasst an die
verschiedenen Typen
»Abnehmer sind vor
allem Vereine und Einzelpersonen.«
14
von Sportlern und an die verschiedenen
Disziplinen, haben die Anzüge einen
anderen Schnitt oder eine andere Verarbeitung. So gibt es neben den herkömmlichen Einsteigermodellen auch Anzüge
für Leistungssportler. Dementsprechend
sind auch die Preise der Modelle nicht
einheitlich. Sie variieren
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
zwischen 20 und bis zu 240 Euro. Neben
Gürteln werden auch Schutzbekleidung
wie Fuß-, Schienbein- und Spannschützer
verkauft. Die Abnehmer dieser Produkte
sind Vereine und Einzelpersonen. Allein
in Deutschland belaufen sich die möglichen Kunden auf ca. 120 000 Athleten.
Diese Zahl entspricht den Mitgliedern des
Deutschen Karate Verbandes (DKV). Dazu
kommen die nicht registrierten Vereine
und Sportler.
Der Verkauf findet einerseits im Internet
statt. Dabei benutzen vor allem ausländische Anbieter Zwischenhändler, um den
Kunden die Ware zu verkaufen. Neben
dem Online-Verkauf bieten einige Unternehmen aber auch Lagerverkäufe an. Diese sind deutsche Unternehmen wie die
Firma Kwon KG in Vierkirchen und DAXSPORT in Nürnberg. Ergänzend dazu sind
sie so wie die Firma Chikara Sporthandel
mit Ständen auch bei Wettkämpfen auf
internationaler und nationaler Ebene
vertreten. Kein Unternehmen beschränkt
sich auf einen nationalen Markt, sondern
alle sind, je nach Größe der Firma, mehr
oder weniger im Ausland aktiv. Dieser
Umstand erschwert eine klare Übersicht
über den Markt, da umgekehrt auch
ausländische Unternehmen den deutschen Markt mitbestimmen. Zusätzlich
ist kein Unternehmen ausschließlich auf
Karateanzüge spezialisiert. Das Angebot
umfasst die beschriebene Bandbreite an
Ausrüstungsgegenständen.
Eine der großen ausländischen Firmen,
die über ihren Partner DAX-SPORT auch
Deutschland beliefert, ist Tokaido. Gegründet 1956 von Shizuo Shugiura, ist es
eine der ältesten Karatefirmen in Japan.
Auf der Internet-Seite dieses Unternehmens beschreibt es sich als den ersten
professionellen Hersteller von Karateanzügen und gilt damit als Pionier dieser
Branche. Noch heute werden die Anzüge
in Handarbeit und in Zusammenarbeit mit
Sportlern gefertigt. Seit zwei Jahren ist
Tokaido der Proudsponsor des Karateweltverbandes (WKF) und rüstet diverse
Kämpfer bzw. Nationalmannschaften aus.
Das Sponsoring wird individuell geregelt
und beinhaltet Produkte bzw. finanzielle
Unterstützung. Längst ist das Unternehmen eine internationale Größe. Die Ware
wird primär in Asien und nach bestimmten Vorgaben produziert. Dabei werden
auch soziale Standards nicht außer Acht
gelassen. Aus Ländern wie Pakistan, China, Taiwan und Japan werden die Anzüge
und weitere Produkte containerweise
in verschiedene Länder eingeführt. Ein
weltweites Händlernetz umfasst mehrere
Kontinente. Für Nord- und Südamerika
besitzt Seka-Sports die Exklusivrechte und Tokaido für Japan in Asien. Die
deutsche Firma DAX-SPORT in Nürnberg
ist seit mehreren Jahren für Europa und
Afrika zuständig.
Mittels dieses Händlernetzes, Internet
und Verkauf bei Meisterschaften werden
die Produkte am Markt platziert. Laut
Dietmar Nowak, dem Geschäftsführer von
DAX-SPORT, arbeiten in Nürnberg derzeit
16 Mitarbeiter und in Hongkong, exklusiv
für Tokaido, 40 Arbeiter. Die Kooperation
mit Tokaido ist ein lukratives Geschäft
für ihn: »DAX-SPORT hat mit TokaidoArtikeln im Jahr 2013 eine Umsatzsteigerung von 15 Prozent erfahren. Mittlerweile
werden diese von DAX-SPORT in 35
Länder verkauft.« In einem Jahr verkauft
das Unternehmen je 20 000 Karategis
und Schützer. Die Preise für einen Anzug
bewegen sich hier zwischen 20 und 200
Euro. Die meistverkauften Anzüge sind
die Einsteigermodelle, und aufgrund der
guten Entwicklung wird das Sortiment um
weitere Artikel ergänzt. »Man kann sagen,
dass das Interesse am Kampfsport steigt.
Die traditionellen Kampfsportarten wie
Boxen, Ringen, Judo und Karate sind
aber tendenziell eher etwas rückläufig«, meint Herr Nowak zur Zukunft der
Branche. Andere deutsche Unternehmen
sehen das ähnlich. Vladimir Jordanov, der
Geschäftsführer und Gründer von Chikara
Sporthandel e. K., sieht die Zukunft
seines Unternehmens optimistisch: »Der
Branche geht es gut. Die Zahl der Menschen, die aktiv Kampfsport betreiben,
steigt, jedoch erschweren neue kleine
Anbieter den eigenen Verkauf.« Chikara
ist ein in diesem Jahr erst acht Jahre altes
Unternehmen und hat sich, laut eigenen
Angaben, mit einem Umsatz von ca.
100 000 Euro am Markt etabliert.
Ein umsatzstarker Konkurrent ist die
Firma Kwon KG in Vierkirchen. Das
Sortiment dieses Anbieters enthält auch
Ausrüstung für andere Kampfsportarten.
Kwon wurde 1976 gegründet und der damalige Boom vernöstlicher Kampfsportarten begünstigte den Ausbau des Unternehmens. Im Jahr 1980 wurde es dann
national und international registriert.
Zur gleichen Zeit (1976) gründete Horst
Hinschberger die Marke Kamikaze, die
sich bis heute zu einer weltweit agierenden Unternehmensgruppe entwickelte.
Inzwischen jedoch unter dem Namen Kaiten. In Produktion und Vertrieb sind mehr
als 150 Mitarbeiter tätig und auch hier ist
seit der Gründung das Angebot erweitert worden. Neben zwölf verschiedenen
Modellen von Anzügen umfasst das Sortiment auch Taschen und Alltagsbekleidung. Mit weltweit 250 000 Kunden ist die
Kamikaze Sportartikel Vertriebs GmbH,
ähnlich wie Kwon KG, starker Konkurrent
für die kleineren Unternehmen.
Auch bei der Kamikaze Sportartikel
Vertriebs GmbH sieht man die Zukunft
zuversichtlich. »Ich kann die Befürchtungen bezüglich neuer Unternehmen
nicht teilen. Letztendlich entscheidet die
Qualität«, hieß es dort von Herrn Schandon. Doch welche Entwicklungen auch
noch bevorstehen, die zwei Stichworte,
auf die sich alle Unternehmen verlassen,
sind Tradition und Qualität. Diese Aspekte
mit den wirtschaftlichen Interessen in
Einklang zu bringen ist schwierig, doch
letztendlich bestimmen sie die Unternehmenspolitik. Die Karateanzüge werden
nach dem Training zwar wieder abgelegt,
doch diese Prinzipien bleiben.
Leonard Janho, Landgraf-Ludwigs-Gymnasium
Quellen:
• www.kamikaze.de/content/de/Ueber-Kaiten.
html
• www.kwon.com/ueber-kwon
• kampfsportversand.eu/index.
php?route=information/contact
• www.tokaido.de/karate/de/budo/040:845/-/
Philosophie.html
• www.tokaido.de/karate/de/budo/040:849/-/
TOKAIDO_&_Dax-Sports.html
• Telefonat mit Herr Jordanov, Geschäftsführer
und Gründer von Chikara Sporthandel e. K.,
am 4. 1. 2014
• Telefonat mit Herr Schandon, Kamikaze
Sportartikel Vertriebs GmbH, am 4. 1. 2014
• Telefonat und E-Mail mit Dietmar Nowak, Geschäftsführer von DAX-SPORT, am 3. 1. 2014
15
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Veranstaltungen
Jetzt wird’s bunt!
Weiße Kleidung ist hier Pflicht. Denn nur auf den hellen
Klamotten kommen die bunten Farben so richtig zur
Geltung.
mit frischem und authentischem Deutsch-Rock
ein Ziel gesetzt haben: Sie wollen die Leute mit
ihrer Musik erreichen, begeistern und berühren.
17.30 Uhr, SWG-Veranstaltungsbühne,
Landesgartenschau Gießen
Freitag, 25., bis Sonntag, 27. Juli
Golden Oldies
Vom 25. bis 27. Juli 2014 wird Wettenberg
bereits zum 25. Mal »Deutschlands Hauptstadt
der 50er/60er/70er Jahre«. Für drei Tage steht
der gesamte Ort unter dem Motto »Musik,
Motoren, Modetrends«. Auf neun Bühnen
präsentieren am Fuße der Burg Gleiberg 52
Musikgruppen Beat, Soul, Pop und Rock’n’Roll
der 50er bis 80er Jahre. Auf dem wohl ältesten
und einem der größten Nostalgie-Märkte der
50er/60er Jahre bieten über 100 Verkaufsstände die Originalware der sogenannten »Wirtschaftswunderzeit« an: Petticoats, Tulpenlampen, Schallplatten und Jukeboxen stehen zum
Verkauf. Das vollständige Programm gibt es im
Internet unter www.golden-oldies.de.
je ab 10 Uhr, Innenstadt, Krofdorf-Gleiberg
Foto: dpa
Freitag, 18. Juli
Ursprünglich wurde mit dem Holi Festival of Colors in Indien der Frühling begrüßt.
Inzwischen ist das bunte Spektakel als Partytrend auch in Mitteleuropa beliebt. Holi
Festival of Colors heißt: Musik, Spaß und natürlich jede Menge Farbe. Die Teilnehmer
werfen mit kleinen, mit Farbpulver gefüllten Beuteln um sich, bis das letzte bisschen
Grau verschwunden ist. Los geht es am Samstag, dem 12. Juli, ab 12 Uhr auf dem
Gießener Open-Air-Kino-Gelände (Karl-Glöckner-Straße 4). Die Tickets kosten
22,99 Euro, als Package mit fünf Farbbeuteln 31,79 Euro und als Fan-Package mit
Farbbeuteln und T-Shirt 37,29 Euro.
Freitag, 11., bis Sonntag, 13. Juli
3 Tage Marburg
Marburgs Stadtfest bietet jedes Jahr am
zweiten Juli-Wochenende ein vielseitiges und
anspruchsvolles Programm in der Innenstadt,
im Schosspark und am Lahnufer. Über 60
Musikgruppen unterhalten die Gäste von Freitag
bis Sonntag auf zehn Bühnen, 300 Marktstände
und der verkaufsoffene Sonntag laden zum
Bummeln und Shoppen ein, auf der Lahn kämpfen zahlreiche Drachenboot-Mannschaften um
Sieg oder Niederlage. Schon am Freitag um 23
Uhr erleuchtet das bunte Höhenfeuerwerk über
dem Landgrafenschloss den Nachthimmel.
Marburg, Innenstadt
Donnerstag, 17., bis Sonntag, 20. Juli
Open-Air-Kino
Vier unterhaltsame Abende mit Filmen, Musik
und Theater. Den Anfang macht am Donnerstag die Band Radio Rumeli, anschließend wird
der Film »Grand Budapest Hotel« gezeigt. Am
Freitag stehen die Band Groove Ballet und
16
die Film-Preview »Monsieur Claude und seine
Töchter« auf dem Programm. Am Samstag
spielt Colors of Blue auf, bevor »Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und
verschwand« über die Leinwand flimmert. Das
Festival wird abgeschlossen mit der TheaterPremiere von »Was ihr wollt«, gespielt vom
Theater Traumstern.
jeweils 20 Uhr, Schlosspark Laubach
Samstag, 19. Juli
Musikfestival mit Bosse
Sommer, Sonne, Live-Musik. Was will man
mehr? Zusammen mit der Musikzentrale
präsentiert die Landesgartenschau an diesem
Abend das Musikfestival mit tollen Künstlern
aus der deutschen Pop/Rock-Szene. Mit dabei
ist unter anderem Bosse. Er wird nicht nur seine Gewinner-Single »So oder So« zum Besten
geben, sondern noch viele weitere seiner Hits.
Auch Neoh werden auf der Bühne stehen.
Lebensfreude, Energie und Emotionen – das
sind Neoh aus Gießen. Fünf Freunde, die sich
Adel Tawil
Adel Tawil hat so einiges erlebt. Er war als
ehemaliges Mitglied einer Boyband am Boden
zerstört und mit Ich + Ich ganz weit oben. Adel
Tawil hat ein Leben, das eigentlich für zwei
reicht und er ist bereit, davon zu erzählen: Mit
seiner Live-Band und dem Debütalbum »Lieder« im Repertoire kommt der gefeierte Sänger
am Freitag, 18. Juli, um 20 Uhr zum Open Air
auf dem Schlosshof in Butzbach. Die Open AirBesucher werden sowohl die Songs des neuen
Albums als auch die großen Hits »Vom selben
Stern«, »Stark«, »Stadt«, »So soll es bleiben«
und viele weitere Titel live erleben.
20 Uhr, Schlosshof Butzbach
Samstag, 2. August
Lichterfest in Laubach
Ein »Fest der Sinne, des Spektakels und des
Feuers« verspricht die Vereinsgemeinschaft
Laubach zum 42. Laubacher Lichterfest im
romantischen Schlosspark der ehemaligen
Residenzstadt. Dabei haben sich die Veranstalter, mehr als 30 Laubacher Vereine, wieder eine
Menge einfallen lassen, um den Besuchern
etwas Neues zu bieten: So wird es wie im
Vorjahr wieder eine – erweiterte – Lasershow
mit Teichfeuerwerk am Schwanenteich geben
und die Feuerwehr wird ein illuminiertes Fontänenschaupiel zeigen – ein beeindruckendes
Zusammenspiel von Wasser und Licht.
18 Uhr, Schlosspark Laubach
Freitag, 15., bis Sonntag, 17. August
Stadtfest Gießen
Von Freitag bis Sonntag feiert Gießen mit dem
Stadtfest eines der größten Feste Mittelhessens. Und das bedeutet: Gemeinsam feiern
und Gießen erleben – mit viel Musik, sportlichen Wettkämpfen und einem breiten kulinarischen Angebot. Neben Gießener Drachenbootcup am Samstag und dem Benefizlauf
»Run’n’Roll for Help« am Sonntag findet auch
der vom Ausländerbeirat der Stadt Gießen organisierte »Tag der Kulturen« auf dem Kirchenplatz wieder statt. Das komplette Programm
gibt es auf www.stadtfestgiessen.de.
Innenstadt, Gießen
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Kinotipps
22 Jump Street
Start: 31. Juli
Nachdem sie es (zum zweiten Mal) durch die High School geschafft haben, stehen den beiden Polizisten Schmidt und Jenko
erneut große Veränderungen bevor: denn nun müssen sie undercover im örtlichen College ermitteln! Doch als Jenko im Football
Team auf eine verwandte Seele trifft und Schmidt der Künstlerszene auf dem Campus beitritt, beginnen die beiden, ihre
Partnerschaft infrage zu stellen. Sie müssen jetzt nicht mehr nur
einfach den Fall lösen, sie müssen herausfinden, ob sie in der
Lage sind, eine reife Freundschaft wie Erwachsene zu führen.
Falls diese beiden, etwas zu groß gewordenen Jugendlichen
es schaffen, von Freshmen zu richtigen Männern zu werden,
könnte sich das College am Ende als das Beste herausstellen,
das ihnen je passiert ist.
Wir sind die neuen
Start: 17. Juli
In den Hauptrollen dieser abgefahrenen Actionkomödie agieren erneut Frauenschwarm Channing Tatum und der bereits
zweifach für einen Oscar® nominierte Jonah Hill. Rap-Star und
Allround-Talent Ice Cube kehrt als Captain Dickson zurück.
Neu mit dabei ist Peter Stormare. Regie führten wieder Phil Lord
und Christopher Miller.
Transformers
Start: 17. juli
Wer sagt, dass man mit 60 alt ist? Anne, Eddi und Johannes
bestimmt nicht. Sie sind um die sechzig, können sich wenig
leisten und gründen deshalb ihre alte Studenten-WG einfach
neu. Alles soll so sein wie früher: Bis nachts am Küchentisch
sitzen und Wein trinken, über Gott und die Welt philosophieren
und dabei die ehemaligen Hits hören. Doch die neue WG hat
die Rechnung nicht mit der Hausgemeinschaft gemacht. Denn
über den drei Studenten von damals wohnen drei Studenten
von heute. Es dauert nicht lange, bis sich beide Generationen
höllisch in die Haare kriegen. Aber was genau läuft hier falsch?
Haben die Alten die Zeichen der Zeit nicht kapiert? Oder sehen
die Jungen einfach nur alt aus?
Diesen Sommer wird die
unglaubliche Entdeckung
eines Mannes die Welt in den
Ausnahmezustand versetzen.
Dabei werden die Grenzen der
Technologie bis ins Unkontrollierbare überschritten und eine uralte Transformers-Macht die
Erde an den Rand der Zerstörung bringen: es ist die Ära des
Untergangs. Der Kampf zwischen Mensch und Maschine, Gut
und Böse, Freiheit und Versklavung steht unaufhaltsam bevor.
Neben Hollywood-Star Mark Wahlberg, wird die asiatische
Schönheit Bingbing Li, eine der bekanntesten Schauspielerinnen Chinas, das Transformers-Vermächtnis weiterführen.
Erfolgsregisseur Michael Bay hat mit diesem visuell atemberaubenden Actionspektakel eines der erfolgreichsten Franchises
der Kinogeschichte geschaffen.
17
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Auf zwei Rädern durch die Stadt
Der Verkauf der Segways ist in Deutschland allerdings nicht sehr erfolgreich,
da sie für viele Privatleute mit mehreren
Tausend Euro zu teuer sind. Auch die
zunächst nicht vorhandene Straßenzulassung der Segways war ein Grund für
den schlechten Verkauf. Allerdings hat
auch die 2009 bestätigte Straßenzulassung keine großen Auswirkungen auf den
Verkauf der Segways, jährlich werden
nur rund 700 Segways in Deutschland
verkauft, nach Angaben des Artikels
»Flop auf zwei Rädern« des Handelsblatts. Doch obwohl nur wenige von
ihnen in Deutschland an private Kunden
verkauft werden, sieht man sie in vielen
Städten als Transportmittel für Stadtbesichtigungen und Sightseeing-Touren.
Mit den Segways durch die Großstädte
Deutschlands. Egal ob in Berlin, Hamburg, Lübeck, Köln, Mainz oder Frankfurt,
Spaß ist garantiert.
Seit April 2009 bietet Katrin Lauber, die
Inhaberin der Mindways Segway Citytour
in Frankfurt, diese Touren in der Mainmetropole an. Die Mindways Segway
Citytouren sind der erste Anbieter, der
in Deutschland geführte Segwaytouren
durchführt. Auf die Frage, wie solche
Touren verlaufen und was das Besondere
daran ist, antwortet Katrin Lauber: »Man
18
Foto: dpa
Ein zweirädriges Einpersonentransportmittel mal
anders. Kein Roller, kein
Motorrad, sondern ein
Segway. Es besitzt zwei
auf derselben Achse
liegende Räder und hält
seine Balance von ganz
alleine. Auch die
Bedienung der Elektroroller ist kinderleicht.
Daher sind sie für den
Freizeitspaß gut geeignet.
ist näher an den Sehenswürdigkeiten
und mit jeder Menge Spaß geht es mit
den Segways durch die Bankenviertel,
die Altstadt, zum Römer, zur Paulskirche
und zu noch viel mehr Sehenswertem in
Frankfurt. Eine solche Tour dauert etwa
zweieinhalb Stunden und kostet zwischen 60 und 70 Euro, je nach Wahl des
Versicherungsschutzes. Eine Haftpflichtversicherung ist Standard, verschiedene
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Foto: dpa
Angaben von Katrin Lauber. Allein mit
Kaskoversicherungen können hinzugeauf die Popularität der Segwaytouren hatdiesen Touren erreicht sie im Jahr einen
bucht werden.«
te, antwortet Katrin Lauber: »Wir wurden
Allerdings gilt es zu beachten, dass einige Umsatz von etwa 90 000 Euro. Die Umund werden noch oft auf diesen Unfall
satzzahlen
bewegen
sich
in
etwa
im
Bedingungen erfüllt sein müssen, um eine
angesprochen und sicherlich sind
gleichen Rahmen wie in den Jahren
Segwaytour zu bestreiten. Man muss ein
Segways dadurch allgezuvor.
Mindestgewicht von 45 Kilogramm und
mein mehr in den Fokus
Das Geschäft mit den Segwaytouren
ein Höchstgewicht von 115 Kilogramm
der Öffentlichläuft
also
gut,
was
sich
auch
an
den
Kunhaben. Auch eine Fahrerlaubnis in Form
keit gerückt,
denrückeines Motorrad-, Mofa- oder Pkw-Führereine direkte
meldungen Um Segway fahren zu dürfen, muss
scheins muss vorhanden sein, um durch
Auswirkung
erkennen
die Großstädte fahren zu dürfen.
haben wir
man einige Bedingungen erfüllen.
lässt. »Alles
Eine Einweisung vor der Tour gibt es für
aber nicht
in allem hat es uns sehr viel Spaß gejeden der maximal acht Teilnehmer, die
gespürt.«
macht, wir haben tolle Ecken der Stadt
von zwei erfahrenen Tourguides durchIm Hinblick
gesehen und viele Informationen erhalten.
geführt wird. Auch während der Fahrt
auf dieses
Wir werden auf jeden Fall noch weitere
stehen die Guides für sämtliche Fragen
Ereignis stellt sich zum Schluss
Touren mit Mindways Segway Citytour
zur Verfügung und sorgen so für eine
noch die Frage, ob Segways Fluch oder
machen«, so Oliver Hess, der schon an
hohe Sicherheit
Segen sind. Für Katrin Lauber können
mehreren Touren teilgenommen hat. Auch
der Teilnehwir eindeutig von einem Segen spredie Kunden aus anderen Ländern sind
mer. Die
chen. Auch bei Jimi Heselden waren die
begeistert. „It is fun to ride segways. It
InformaSegways zu Beginn ein Segen, welcher
was our first
tionen
sich zum Schluss zu einem Fluch umgeDer britische Segway-Hersteller hat time. But
zu den
kehrt hat. Man sollte den Segwayspaß
not
the
last«,
jeweiligen
also mit Vorsicht genießen, da aus dem
die Gefahren zu spüren bekommen.
berichtet
Sehensgedachten Segen schnell der nicht ernst
Anders Gronborg aus Dänemark.
würdigkeigenommene Fluch werden kann.
Doch in den Segways steckt nicht nur
ten werden von
Luisa Schöffmann,
Spaß, sondern auch eine Gefahr. Diese
den Guides per
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Gießen
Gefahr hat der britische Segway-HerstelFunk über das TMD
Quellen:
ler Jimi Heselden zu spüren bekommen.
Tour-Audiosystem an die
Am 26. September 2010 verunglückte er
Teilnehmer weitergegeben.
• Interview mit Katrin Lauber, Inhaberin der
Mindways Segway Citytour in Frankfurt,
im Alter von 62 Jahren auf seinem GrundAuf diese Weise werden unnötige
geführt am 22. 11. 13
stück in North Yorkshire, als er mit einem
Stopps während der Tour vermieden. In
• www.segway-citytour.de
Segway eine Klippe hinunterstürzte. Auf
der Hochsaison finden wöchentlich etwa
• www.handelsblatt.com
• http://www.tripadvisor.de
die Frage, ob dieser Unfall Auswirkungen
zehn bis zwölf Segwaytouren statt, laut
Stadtführungen mit dem Segway werden inzwischen beinahe in jeder größeren Stadt angeboten. Voraussetzung:
ein Führerschein und ein Körpergewicht zwischen 45 und 115 Kilogramm.
19
Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Meist sind es eher die Kostüme, die bei einer Theater- oder Musicalproduktion im Mittelpunkt stehen. Dabei sind die Schuhe
für die Authenzität genauso wichtig.
Des Kaisers neue ... Schuhe!
»Eine grandiose Inszenierung! Wundervoll dargestellt! Und diese bildschönen
Kleider!« So hört man viele Besucher beim Verlassen des Theaters schwärmen.
Doch dabei übersehen sie einen wichtigen Punkt: die Schuhe der Darsteller.
Was auf den ersten Blick unwichtig erscheinen mag, ist aber für eine überzeugende Wirkung auf der Bühne essenziell.
Oder würde eine Hexe aus dem Musical
»Wicked« den Zuschauer genauso in die
Welt von Oz mitreißen, wenn sie Turnschuhe tragen würde? Genau diesem
Problem nehmen sich Sylvia Hiegl-Schön,
Geschäftsführerin der Firma Schuhe
Hiegl GmbH in München,
und ihr Team
an. Schon in dritter Generation werden in
ihrem Betrieb Schuhe für jeden Bedarf,
mit Schwerpunkt auf Theaterschuhen,
von Hand hergestellt und verkauft.
Was vor über 60 Jahren als kleines
Familienunternehmen begann, hat sich zu
einem Betrieb mit einem Geschäft für die
Fertigung und den Verkauf der Schuhe
in Odelzhausen und einem weiteren nur
für den Verkauf in München entwickelt,
der auch über deutsche Grenzen hinaus bekannt ist. »Wir arbeiten für große
Theater, zum Beispiel
»Im Bereich Theater werden
immer besondere Schuhe gesucht.«
20
für die Oper München. Wir haben immer
aufwendige Produktionen für die Vereinigten Bühnen Wien oder Det Kongelige
in Kopenhagen. Im Moment bedienen wir
allerdings mehr Musical-Produktionen
wie ›Sister Act‹ oder ›Mamma Mia‹.
Wir haben auch für ›We Will Rock You‹
gearbeitet, ›Tanz der Vampire‹, ›Elisabeth‹
usw. Außerdem durften wir im Jahr 2000
das komplette ›König Ludwig‹-Musical in
Füssen mit Schuhen ausstatten«, so
Frau Hiegl-Schön.
»Im Bereich Theater werden immer
besondere Schuhe
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
te Unternehmen HARR bietet seit über 30
Jahren neben Tanz-, auch Theaterschuhe
an und beschäftigt Auszubildende aus
Frankreich und Lettland sowie eine Praktikantin aus Japan. Die Kunst, authentische Schuhe für Musicals und die großen
Theater dieser Welt herzustellen, lockte
sie alle nach Ravensburg.
Doch auch Einzelpersonen werden bei
Schuh Hiegl fündig, denn egal, ob für ein
Mittelalterfestival oder ein Wochenende
leben wie die alten Römer, das Angebot
an Schuhen aus verschiedenen Epochen
scheint grenzenlos. Wer trotzdem nicht
ganz zufrieden ist mit den vorgestellten
Modellen, der kann seinen Schuh auch
selbst entwerfen. Dazu muss man kein
herausragender Designer sein, eine Skizze oder auch nur eine Beschreibung des
Wunschschuhes reichen aus.
Natürlich gibt es auch immer wieder
Schuhe, die einem während der Fertigung
besonders ans Herz wachsen. Bei Frau
Hiegl-Schön sind dies die kniffligsten Fälle: »Umso komplizierter, umso mehr wird
es mein Lieblingsschuh, natürlich nur,
wenn diese Schuhe auch den Ansprüchen des Kunden entsprechen.« Sie liebt
und lebt für die Herausforderung, die ihr
Beruf mit sich bringt, denn das ist es, was
ihren Job zu etwas Besonderem macht.
Mit den Theaterschuhen und dem speziellen, kundenorientierten Service, der
es möglich macht, seine eigenen Schuhe
mit passender Tasche und Gürtel selbst
zu entwerfen und nach Maß anfertigen zu
lassen, erzielte die Schuhe Hiegl GmbH
im Jahr 2011 einen Bilanzgewinn von
62 939,18 Euro. Egal, ob 19. Jahrhundert,
Renaissance oder Mittelalter, die ausgefallensten Wünsche im Bezug auf Stil
und Farbe werden von dem fachkundigen
Team umgesetzt.
»Die Herausforderung bei jedem Auftrag besonders im Bereich Theater, aber
natürlich auch in der Modebranche – wir
arbeiten auch für große Modefirmen, die
an großen Shows in Berlin, Paris und
Mailand teilnehmen – man wird ständig
gefordert und der Kreativität sind keine
Grenzen gesetzt. Wenn wir dann erfolgreich waren und den nächsten Auftrag
bekommen, was könnte schöner sein?«,
stellt Frau Hiegl-Schön abschließend fest.
Sophia Ehlert,
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Gießen
Quellen:
• Schriftliches Interview mit
Frau Sylvia Hiegl-Schön am 13. 1. 2014
• Internet-Seite schuh-hiegl.de
Foto: dpa
gesucht, und durch die frei arbeitenden
Kostümbildner kommt man im besten
Fall bei verschiedenen Theatern rein. Man
arbeitet immer sehr kurzfristig, da man
die Terminvorgaben einhalten muss«,
ergänzt sie.
Aber was ist eigentlich das Besondere
an »Theaterschuhen«? Zuerst einmal ist
da natürlich das andere, zuweilen auch
etwas exotische Aussehen. Bei einem
samstäglichen Bummel durch die Stadt
sieht man doch eher selten Narrenschuhe
aus Samt mit Glöckchen oder Gladiatorenstiefel. Ein weiterer Unterschied zu
normalen Schuhen ist, dass sie einerseits an die Füße ihrer Träger angepasst
werden, das heißt zum Beispiel Fußdeformierungen oder unterschiedlich lange
Beine kaschieren. Andererseits stellt auch
die Theaterbühne ganz eigene Anforderungen an die Schuhe. Ein sicherer Stand,
rutschfeste Außen-, und schweißaufsaugende Innensohlen sind sehr wichtig,
genauso wie »leise« Absätze bei Frauen.
Wer schon einmal mit hohen Schuhen,
die nicht für den Theaterbetrieb gemacht
wurden, über eine Bühne gelaufen ist, der
weiß, wie störend und vor allem auch laut
dieses »Klackern« sein kann.
Vom Neuling, der grade seine dreijährige
Ausbildung bei der Firma beendet hat, bis
hin zum mittlerweile 71-jährigen Seniorchef Herrn Hiegl ist in dem 14-köpfigen
Team um Frau Hiegl-Schön alles vertreten. Da können die frischgebackenen
Schuhmacher nicht nur von dem Wissen
und der Erfahrung eines »alten Hasen«
profitieren, sondern auch von dessen
Gelassenheit. Denn nur, wer auch unter
Stress konzentriert und sicher arbeitet,
fertigt Schuhe, die den Kunden zufriedenstellen.
Die wichtigste Grundvoraussetzung zur
Erlernung dieses Berufes ist allerdings
eine ganz andere: »Man benötigt keine
besondere Schulausbildung. Das Handwerk muss man leben. Natürlich gehört
etwas Begabung dazu und logisches
Denken. Nicht zu vergessen, der Wille
muss vorhanden sein. Wo ein Wille ist, ist
auch ein Weg«, sagt Frau Hiegl-Schön.
Deutschlandweit gibt es nur zwei Firmen,
die von Hand Theaterschuhe herstellen
und verkaufen. Auch das 1902 gegründe-
Auch das Musical »Elisabeth« stattete die Firma Schuh Hiegl aus München aus.
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Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Toni Garrn engagiert sich in Afrika
Model mit Abi und Ambitionen
Bei einem WM-Public-Viewing wurde sie einst entdeckt, heute ist sie ein
gefragtes Topmodel: Die Hamburgerin Toni Garrn ist nicht nur als Freundin von
Leonardo DiCaprio bekannt. Mit einem Projekt jenseits der Laufstege will sie
nun »etwas zurückgeben«.
Das Märchen der Toni Garrn begann vor
fast genau acht Jahren während der
Fußball-Weltmeisterschaft.
Damals, kurz
vor ihrem 14. Geburtstag, wurde die Hamburgerin bei einem Fanfest als Model
entdeckt – heute gehört sie zur Topriege
ihrer Branche. Die Freundin von Hollywoodstar Leonardo DiCaprio (39) ist eine
der Gefragtesten auf
»Mir hat die ganze
Afrikareise wahnsinnig viel gegeben.«
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den internationalen Laufstegen, lebt längst
in New York und wird für große Kampagnen gebucht. Aber auch in ihrer Heimat
Hamburg ist sie immer wieder. Wie erst
vor Kurzem, um ein Projekt jenseits aller
Shootings und Modenschauen vorzustellen: Die 22-Jährige wird
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Foto: dpa
nehmen?« Zusammen mit dem ModelaBotschafterin für das Kinderhilfswerk
bel Closed habe sie Jeans und T-Shirts
Plan International.
entworfen – hohe Erlöse daraus sollen
Der gelebte Traum ist dem blonden
ebenfalls in das Plan-Projekt
Topmodel bewusst. »Mir war klar, dass
fließen.
so, wie ich aufgewachsen bin, nicht
Die erste Patenschaft
normal ist«, sagt sie. »Ich wollte immer
für ein Kind, wie das
irgendwann einmal etwas zurückgeHilfswerk sie
ben.« Doch bislang habe ihr die Zeit
vermittelt,
dazu gefehlt. Denn trotz schnellen
übernahm
Erfolges sei für sie stets klar geweGarrn schon
sen, die Schule
»Ich bin ausgepickt worden, ich
als 15-Jähzu beenden
rige. Auf
und das Abitur musste nicht mal zu Castings.
diese Idee
abzulegen. Vier
kommen
Jahre lang ging sie unter der Woche zum
vielleicht
Unterricht und flog an den Wochenenden
nicht viele Gleichaltrige – »aber nicht
zu Shootings nach New York, Paris oder
jeder verdient in dem Alter so viel Geld,
Mailand. »In meiner Familie hieß es nicht,
wie ich es bekommen habe«, sagt sie.
entweder Schule oder Modeln, sondern
»Ich habe ja wirklich nichts gemacht. Ich
wenn, dann nur beides«, erzählt sie. »Ob
bin ausgepickt worden, ich musste nicht
ich jemals studiere, weiß ich nicht, aber
mal zu Castings«, erzählt sie. »Ich hatte
ich könnte es.«
so viel Glück.« Jetzt könne sie etwas
Auch als Plan-Botschafterin liegt ihr Bilzurückgeben – dafür sei die Afrika-Reise
dung am Herzen. Im Rahmen der Kampawichtig gewesen. »Ich wollte nicht Botgne »Because I am a Girl« setzt sie sich
schafterin von etwas werden, wovon ich
im westafrikanischen Burkina Faso für ein
keine Ahnung habe, weil ich so behütet
Projekt ein, das Frauen eine Ausbildung
aufgewachsen bin«, erklärt Garrn.
zur Grundschullehrerin ermöglicht. Dazu
war sie eine Woche lang in dem westafrikanischen Land, das zu den ärmsten
Staaten der Welt gehört. Dort hätten Eltern oft kein Geld für Schulbesuche ihrer
Kinder, Bildung für Mädchen hielten viele
für überflüssig, Schülerinnen würden von
Lehrern missbraucht. »Nur 50 Prozent der
Mädchen besuchen eine Grundschule«,
sagt Garrn. »Aber die meisten hören mit
zehn oder elf Jahren wieder auf, zum
Beispiel weil sie verheiratet oder früh
schwanger werden.«
Von der Zeit in Afrika brachte sie nicht nur
»sooo viele Fotos« mit. »Mir hat die ganze
Reise wahnsinnig viel gegeben«, sagt sie
und redet dabei schnell und engagiert.
»Einfach zu sehen, wie die Menschen
dort leben, was sie machen – diese
Bilder bekommt man nicht mehr aus
dem Kopf.« Das habe sie auch im Alltag
bewusster werden lassen: »Ich lasse das
Wasser überhaupt nicht mehr laufen und
ich schmeiße keine Lebensmittel weg. Ich
rufe dann lieber an und sage: Ich fahre
morgen weg und mein Kühlschrank ist
voll – kannst du bitte kommen und alles
Vorurteile gegenüber Engagements Prominenter in Afrika verwundern Garrn. »Ich
könnte auch ganz leise Patenschaften
übernehmen, aber so kann ich doch viel
mehr Menschen zum Helfen bewegen«,
sagt das Model, das gerade 22 Jahre alt
wurde. In ihrer Hamburger Wohnung habe
sie mit ihrem älteren Buder inzwischen
alle Kartons ausgepackt, etwa einmal im
Monat sei sie hier. Dann gehörten auch
jedes Mal Franzbrötchen dazu. »In Paris
kann ich nicht in Bäckereien gehen, da
ich alles kaufen würde«, sagt sie, »bei
Franzbrötchen mache ich eine Ausnahme.«
Dass sie in Interviews nun als PlanBotschafterin auch über andere Themen
sprechen könne, freut das Model besonders. »Wenn ich die Leute zum Spenden
animieren kann, ist das doch auch für sie
sinnvoller, als dass sie erfahren, wo ich
gestern zu Mittag gegessen habe«, sagte
Garrn Anfang Juli in der »Frankfurter
Allgemeinen Zeitung«. Ein Thema aber
lässt sie weiterhin aus: ihre Beziehung zu
Hollywood-Star Leonardo DiCaprio. Nicht
jedes Geheimnis ihres Märchens soll
gelüftet werden.
Toni Garrn weiß zu schätzen, wie viel
Glück sie hatte. Und sie weiß auch,
dass andere Menschen weniger gut
dran sind.
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
CD-Rezensionen
Melancholie des
Wilden Westens
Lana Del Rey veröffentlicht
ihr zweites Album »Ultraviolence«.
Nie war Leiden schöner.
Elizabeth Grant alias Lana Del Rey legt
auf eines großen Wert: Sie will als Person
nicht richtig zu fassen sein. Als sie 2012
ihr Vorgänger-Album »Born to die« veröffentlichte und über Nacht zum Superstar
wurde, lag das nicht nur an ihrer besonderen Musik. Es lag auch an der Art und
Weise, wie sie sich inszeniert hatte. Sie
selbst sah sich damals als eine »Lolita,
die sich im Ghetto verlaufen hat«.
Lieder in Zeitlupe
Obwohl sie sich als starke Frau gibt,
zeigte sie sich mit Konzerten überfordert
und sagte öfter mal wichtige Auftritte ab.
Oder sie behauptete auf dem Höhepunkt
ihres bisherigen Erfolges: »Ich werde nur
ein einziges Album veröffentlichen, weil
ich nur diese eine Geschichte zu erzählen
habe.« Das zumindest war gelogen. Kurz
vor ihrem 28. Geburtstag hat sie ihr Ziel
trotzdem erreicht: Zu fassen ist Lana Del
Rey auch mit dem neuen Album nicht.
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»Ultraviolence« klingt, als wären alle
Songs auf Zeitlupe gestellt worden. Der
Film, der beim Hören im Kopfkino abläuft,
ist schwarz-weiß und stoppt immer
wieder für sorgsam inszenierte, dramatische Großaufnahmen. Und genau diese
Wirkung macht die Magie der Musik von
Lana Del Rey aus. Ihr Gesang ist hypnotisch, und um diese Stimme herum wird
alles andere so arrangiert, dass man ab
dem zweiten Song wie in einen Strudel
gezogen wird und weiterhören muss.
Ihr letztes Album wurde von Guy Chambers produziert, der für viele Hits von
Robbie Williams verantwortlich ist. Dieses
Album produzierte unter anderem Dan
Auerbach von The Black Keys. Wahrscheinlich war er es, der dem ganzen
zusätzlich noch einen Wildwest-Sound
verpasst hat mit schnorrenden Gitarren
und dem Gefühl, dass Lana Del Rey
manche Songs in der brennenden Sonne
auf der staubigen Straße zwischen zwei
Saloons aufgenommen hat. Anspieltipps
sind »Brooklyn Baby«, »Shades of cool«,
»Fucked my way up to the top« oder »Old
money«.
Balanceakt
Lana Del Rey schafft auf diesem Album
etwas sehr Beeindruckendes: Song für
Song gelingt ihr eine Gratwanderung.
Obwohl alle Songs langsam sind, sind sie
nicht langweilig. Obwohl ihr Gesang hypnotisch ist, schläft man nicht ein. Obwohl
sie sich inszeniert, als seien wir in den
1960ern, klingt sie modern. Dass all das
Song für Song funktioniert, ist das größte
Kompliment, das ich diesem Album
machen kann. Denn über eines muss man
bei Lana Del Rey nicht diskutieren: Sie
kann singen, sie kann große Popsongs
schreiben und sie kann sie verkaufen. Das
perfekte Album für die melancholischen
Stunden des Sommers, wenn die Welt in
goldenes Licht getaucht ist.
Von You-FM-Sounds-Moderatorin Bianca
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Crossover is not dead
Keine Band kreuzt seit
Jahren so erfolgreich Rock
mit Rap wie Linkin Park.
Mit ihrem sechsten Album
»The hunting party« sagen
sie sich vom Pop los und
hauen wieder richtig in die
Saiten.
Den Begriff Crossover gibt es in der
Musikgeschichte schon seit Jahrzehnten.
In den späten 80ern steht er für harte
Gitarrenriffs gemischt mit Rap-Parts.
Dieser Sound hat seinen Peak in den
90ern mit Bands wie Dog Eat Dog, Korn,
Limp Bizkit oder den deutschen Such A
Surge. 1996 wird in Los Angeles die Band
Xero gegründet, die sich später in Hybrid
Theory und dann in Linkin Park umbenennt. Crossover heißt jetzt NuMetal, und
Linkin Park werden zur erfolgreichsten
Band dieser Richtung. Schon mit dem
zweiten Album »Meteora« landen sie in
den USA, Großbritannien und auch bei
uns in Deutschland auf der Eins. Mit ihrem sechsten Studioalbum kehren sie zu
ihrem härteren Rock-Sound zurück.
Härter und aggressiver
Was macht man, wenn man als Band mit
jedem Album einen kommerziellen Volltreffer landet und von Grammy bis MTV
Award sämtliche Preise im Schrank hat?
Man versucht, sich neu zu erfinden oder
noch mehr Geld zu verdienen. Mit den
letzten beiden Alben haben Linkin Park
beides getan: Ihr Sound ist mit der Zeit
immer poppiger geworden, die Gitarren
softer, die Melodien gefälliger. Mit »A light
that never comes« machen sie 2013 einen
Track mit dem Elektro-DJ Steve Aoki,
der eher dancig als rockig klingt. Nun ist
es aber vorbei mit dem Kuschelkurs. Mit
ihrem neuen Studioalbum »The hunting
party« veröffentlichen sie das härteste
und aggressivste Album, das sie bisher
gemacht haben. Dafür arbeiten sie auch
nicht mehr mit Star-Produzent Rick Rubin
zusammen, der die letzten drei Alben
gemacht hat. Am Konzept Rock meets
Rap hat sich zwar nichts geändert, es gibt
sogar ein Feature mit der Rap-Legende
Rakim, aber das neue Album klingt doch
deutlich aggressiver als die Vorgänger.
Nur für Rocker
Ich bin ehrlich: Ich war noch nie LinkinPark-Fan, hatte aber immer Respekt vor
ihrem Erfolg und bin auch sehr beeindruckt von ihren Live-Qualitäten, wie zum
Beispiel bei Rock am Ring 2014. Aber,
back to the roots hin oder her, für mich ist
der »neue« Linkin-Park-Sound einfach an
der Zeit vorbei. Ich war zum Beispiel froh
darüber, dass sie einen Track mit Star-DJ
Steve Aoki gemacht haben. Einfach, weil
das frischen Wind in diesen typischen
Linkin-Park-Sound gebracht hat. Stattdessen machen sie jetzt Musik, die Anfang der 2000er vielleicht noch innovativ
und hörbar war, 2014 fehlt mir da aber die
Frische. Von der anderen Seite betrachtet könnte man sagen, dass genau das
besonders innovativ ist – jetzt ein hartes
Rock-Album zu machen. Leider fehlen
die Hits, die auf jedem Album bisher zu
finden waren – große Hymnen mit großen
Melodien zum Mitgrölen auf dem Festival.
Stattdessen wirkt es, als hätten Linkin
Park bewusst ein besonders rohes Album
gemacht. Leider haben sie dabei – meiner
Meinung nach – vergessen, gute Songs
zu schreiben.
Von You-FM-Sounds-Moderator Tilmann
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Zwischen Ballermann
und Campingplatz
Der Sommerurlaub steht vor der Tür. Auch für die Moderatoren der You-FM-Morningshow Ariana und den Reppahn heißt es in den nächsten Wochen, einfach mal
Abschalten und Seele baumeln lassen. Wir haben Ariana Baborie und Jan Reppahn
gefragt, wie und wo sie die schönste Zeit des Jahres verbringen.
Am meisten überrascht hat Ariana ein
Urlaub am Ballermann – dass sie dort
gelandet ist, war eher ein Zufall. Ansonsten lässt sie es in der schönsten Zeit des
Jahres lieber ruhig angehen.
Wie verbringst du deinen Sommerurlaub dieses Jahr?
Ariana: Mit meiner Schwester am Strand
– wenn wir uns bis dahin nicht mal wieder
in die Haare kriegen ;-)
Welche Länder stehen auf deiner
Favoritenliste und warum?
Ariana: Dieses Mal nur Griechenland! Da
wir nur eine Woche verreisen, wollen wir
in Südeuropa Urlaub machen, und von
den Ländern dort war ich am längsten
nicht mehr in Griechenland.
Dein bisher schönster Urlaub
war ...
Ariana: ... eine vierwöchige USA-Reise!
Mein erster Urlaub in Amerika und gleich
ein paar Highlights abgehakt: New York
mit der Freiheitsstatue, dem Empire State
Building, der Fifth Avenue und dem
Museum of Modern Arts.
Welches war dein kuriosestes
Urlaubserlebnis?
Ariana: Geplant war ein ruhiger Familienurlaub am Strand von Mallorca. Die Postkarten mit den Bierfässern drauf in den
Geschäften haben uns schon ein wenig
misstrauisch gemacht, und als wir dann
herausgefunden hatten, wo wir waren, war
alles klar: Wir waren aus Versehen am Ballermann gelandet, und unser Hotel stand
auf der berühmten »Schinkenstraße« – ich
war 14. Aber es war ein toller Urlaub!
Was macht einen tollen Urlaub
für dich aus?
Ariana: Das Wichtigste ist, dass man mal
den Kopf freibekommt,
1.
2.
3.
Foto: hr/Andreas Frommknecht
4.
26
5.
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
ausschlafen (!!!) und sich entspannen
kann – das geht aber bei einem Strandurlaub genauso gut wie bei einem Städtetrip oder beim Wandern in den Bergen.
Jan Reppahn verbringt seinen Urlaub am
liebsten in einem Zelt in Frankreich. Doch
seine spannendste Begegnung hat er in
der Dominikanischen Republik gemacht.
Wie verbringst du deinen
Sommerurlaub dieses Jahr?
Jan: Ich fahre supergerne Campen. Aber
dieses Jahr wird das wohl nichts, weil ich
so gerne bei You FM moderiere und ich
deswegen nicht sooo viel Zeit dafür finden
werde. Zwei Wochen brauchst du da schon
am Stück, damit sich das lohnt. Deswegen
werde ich wohl spontan gucken, was so
geht. Weg will ich auf jeden Fall.
Welche Länder stehen auf deiner Favoritenliste und warum?
Jan: Frankreich, ganz oben! Ich tu zwar
immer so, aber ich spreche die Sprache
nicht besonders gut. Trotzdem fahre ich
immer wieder gerne hin, weil die Atmosphäre da besser ist als in jedem anderen
Land, das ich kenne. Irgendwas hängt in
der Luft, was ich nur da fühlen und nicht
beschreiben kann. Deutschland finde ich
aber auch ganz groß. Aber Hauptsache,
am Urlaubsland hängt Meer dran.
Dein bisher schönster Urlaub
war ...
Jan: ... natürlich in Frankreich. Vive la
France. Wild Campen in Aquitaine. Coole
Menschen, schöne Inseln, die höchste
Düne Europas.
Welches war dein kuriosestes
Urlaubserlebnis?
Jan: Als ich mich in der Dominikanischen
Republik am Strand lange mit ’nem
älteren Typen unterhalten hatte, der
etwas Deutsch sprach. Und am Ende hat
er gesagt, dass sein Vater in Deutschland ein großer Schlagerstar sei. Roberto
1.
3.
4.
Foto: hr/Andreas Frommknecht
2.
Blanco hieß der, und er wüsste nicht,
dass es ihn gäbe. Aber der habe sowieso Kinder auf der ganzen Welt. Fand ich
lustig, weil ich mich die ganze Zeit gefragt
hatte, woher der Typ vom Strand diesen
riesigen Grinsemund hat.
Was macht einen tollen Urlaub
für dich aus?
Jan: Wenn mich keiner belabert: Hier ’ne
tolle Fahrt hin, da ’ne suuuuper Animati-
5.
on. Nicht mein Ding. Ich fahr lieber rum
und suche mir selbst die Spots, an denen
ich sein will. Das ist entspannt!
Infos zu You FM gibt’s auf www.you-fm.de.
Aktuelles von Ariana und dem Reppahn gibt es
außerdem auf Facebook unter www.facebook.
com/arianayoufm und www.facebook.com/
derreppahnyoufm.
27
Foto: hr/Ben Knabe
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Der 1. Preis im hr-Filmwettbewerb »Meine Ausbildung« ging an die Schüler der Johann-Amos-Comenius-Schule in Kassel.
Herausforderung Ausbildung
Kasseler Schüler gewinnen den hr-Filmwettbewerb »Meine Ausbildung«.
Aber auch die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Gießen gehörte zu den drei
ersten Preisträgern. Außerdem wurden weitere Schulen und Jugendprojekte aus
Oberursel, Ginsheim-Gustavsburg und Dieburg ausgezeichnet
Schüler der Johann-Amos-ComeniusSchule in Kassel haben den 1. Preis im
hr-Filmwettbewerb »Meine Ausbildung
– Schüler führen selbst Regie« gewonnen. Die Jury hat dem Film »Link« den
Siegerplatz zuerkannt, weil »erstmals seit
Bestehen des Wettbewerbs nicht allein
danach gefragt wird, was Betriebe und Unternehmen von Azubis verlangen können,
sondern welche Rechte Auszubildende
haben. Auch technisch brilliert der Film:
Kamera, Ton und Animationen sind sehr
28
gut umgesetzt, der konzeptionelle Überbau
vom Film im Film ist kreativ und ungewöhnlich. Die Darsteller agieren in Gestik
und Mimik klar und deutlich, geben dem
Film viel Humor mit.« Die Auszeichnung ist
mit 5000 Euro dotiert.
Platz 2 (2500 Euro) belegen Schüler des
Gymnasiums Oberursel mit dem Film »Was
soll ich tun?« Laut Jury »ein kreativer Film
mit vielen guten Ideen und gelungener Umsetzung. Die in der Optik eines Werbefilms
gehaltenen Bilder zeugen von großem Ein-
satz und Aufwand und halten die Aufmerksamkeit des Zuschauers im Bann.«
Den 3. Rang (2000 Euro) erreichte mit
»Mein Freund, sein Rollstuhl und ich« ein
Film von Jugendlichen der EvangelischFreikirchlichen Gemeinde Gießen. Die Jury
goutierte die »technisch anspruchsvolle,
mit vielen abwechslungsreichen Schnitten
und interessanten Einstellungen realisierte
Produktion«.
Auf dem 4. Platz landeten Schüler der
IGS Mainspitze aus Ginsheim-Gus-
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
tavsburg mit ihrem laut Jury »in einer
einfachen Bildsprache gehaltenen« Film
»Meine Tür zur Zukunft«, bei dem »Form
und Inhalt elegant zusammenpassen«.
Zudem wurde Schülern der LandratGruber-Schule in Dieburg ein Sonderpreis
verliehen, weil ihr Film »Die nötige Erfahrung« nach Ansicht der Jury »ein wichtiges Thema aufgreift, das in der Welt der
Bewerbungsgespräche kaum eine Rolle
spielt und doch zentral ist: dass Erfahrungen im Privaten mindestens genauso
wichtig sind und einen Menschen ›ausbilden‹ wie solche im schulischen oder
beruflichen Leben.« Beide Filme werden
mit je 1000 Euro prämiert.
Insgesamt wurden Geldpreise im Wert
von 11 500 Euro verliehen, außerdem gab
es Sachpreise in Höhe von 1000 Euro
für die Plätze 6 bis 10. Alle fünf ausgezeichneten Filme sowie fünf weitere
für die Endrunde nominierte Arbeiten
von Schülern aus Korbach, Friedberg,
Hanau, Birstein und Rüsselsheim waren
im hr-fernsehen zu sehen und sind unter
meine-ausbildung.hr-online.de abrufbar.
Jurybegründungen
im hr-Filmwettbewerb
Johann-Amos-Comenius-Schule den 1.
Preis zu geben.
Auch technisch brilliert der Film: Kamera,
Ton und Animationen sind sehr gut umgesetzt, der konzeptionelle Überbau vom
Film im Film ist kreativ und ungewöhnlich. Die Darsteller agieren in Gestik und
Mimik klar und deutlich, geben dem Film
viel Humor mit – zum Beispiel, wenn der
Betriebsratsengel einfliegt und Tacheles
spricht.
Von dem sieht einer der Protagonisten
allerdings nur ein paar Federn. So ausgewogen ist der Beitrag dann doch: Auch
für Azubis gelten Regeln! Alles in allem ein
toller Film, überzeugend durch seine offene Haltung und vielschichtige Sichtweise
und mit einem klaren Hinweis: Hab keine
Angst – du kannst dich informieren und
etwas ändern – nur nicht passiv bleiben!
3. Preis:
Evangelisch-Freikirchliche
Gemeinde Gießen
Wettbewerbsbeitrag: »Mein Freund, sein
Rollstuhl und ich«
»Mann, du bist ein Krüppel, du kriegst
sowieso kaum ’ne Lehrstelle!« Als dieser
Satz fällt, sind wir schon mitten drin im
Thema um Freundschaft, Ehrlichkeit und
den Benachteiligungen, denen Menschen
mit Behinderungen bei ihrer Suche nach
einem Ausbildungsplatz ausgesetzt sind.
Dieser Realismus ist verpackt in eine
Betrugsgeschichte, bei der vor allem die
unverkrampfte Darstellung eines Schwerbehinderten auffällt: Klaus stellt seine
Behinderung nicht in den Vordergrund,
wird nicht bemitleidet, ist ein typischer
Jugendlicher, der jeden Unfug mitmacht.
Er lässt sich sogar aus dem Rollstuhl
fallen, damit sein Freund Max Frauen beeindrucken kann. Auch schauspielerisch
eine tolle Leistung.
Und Max? Der lernt in witzig gespielten
Szenen, dass man sich trotz gefälschtem
Ausweis und geliehenem Rollstuhl nicht
in einen Behinderten hineinversetzen
kann. Als er erfährt, dass Klaus für ihn auf
seinen Ausbildungsplatz verzichtet hat,
begreift er, dass eine gute Freundschaft
wichtiger sein kann als eine Stelle mit
Aussicht auf Karriere und viel Geld.
Auch wenn der Unterhaltungswert hier
manche Logik schlägt, die technisch
anspruchsvolle, mit vielen abwechslungsreichen Schnitten und interessanten
Einstellungen realisierte Produktion der
Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde
Gießen hat die Jury für die Vergabe des 3.
Preises klar überzeugt.
Wettbewerbsbeitrag: »Link«
Bislang war alles geregelt – gab es Ärger
an der Schule, wussten Schülerinnen und
Schüler genau, an wen man sich wenden
konnte. Aber wie ist das in der Ausbildung?
Für Klarheit sorgt ein Video, abgespielt
auf dem Smartphone. Das ist realitätsnah:
Die zentrale Frage »Was tun bei Mobbing
im Betrieb, Sexismus am Arbeitsplatz
und ausbildungsfremden Tätigkeiten in
der Firma?« wird im gängigen Medium
heutiger Jugendlicher beantwortet. Die
moderne Herangehensweise und die Tatsache, dass erstmals seit Bestehen des
Wettbewerbs nicht allein danach gefragt
wird, was Betriebe und Unternehmen
von Azubis verlangen können, sondern
welche Rechte Auszubildende haben,
hat die Jury überzeugt, dem Team der
Foto: hr/Ben Knabe
1. Preis:
Johann-Amos-ComeniusSchule, Kassel
Der Wettbewerbsbeitrag aus Gießen beschäftigt sich mit der Problematik
Behinderung in der Ausbildung und brachte den dritten Platz ein.
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Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Letzte Chance für harte Fälle
Der »Warnschuss-Arrest« hat vor zwei Jahren für Schlagzeilen gesorgt: Für straffällig
gewordene Jugendliche gilt der Strafarrest oft als allerletzte Chance. Vor der
anstehenden Neuregelung des Arrests durch die Länder warnen Experten aber vor
zu hohen Erwartungen.
Wer in Hessens einzige Jugendarrestanstalt in Gelnhausen kommt, der bringt
oft auch Drogen- oder Alkoholprobleme
mit. Manchmal nur ein Wochenende –
maximal vier Wochen – sind die Heranwachsenden dort untergebracht. Die
Mitarbeiter haben also wenig
Zeit, um an die
30
Betroffenen heranzukommen. Experten
warnen deshalb vor zu hohen Erwartungen an den Arrest, dessen Form die
Bundesländer derzeit in einem Gesetz
neu regeln müssen.
Richter, Strafrechtler und Pädagogen sind
sich einig, dass pädagogische Hilfe und
Nachbetreuung beim Jugendarrest unverzichtbar sind – aber auch die Einsicht der
Gestrauchelten. Der
Kölner Erziehungswissenschaftler Prof.
Philipp Walkenhorst spricht von einem
»Förderversuch«. Der Arrest werde für die
Betroffenen kein Wendepunkt in ihrem
Leben sein, meint er nüchtern. Die Maßnahme gilt heute im Strafrecht als allerletzte Chance für straffällige Jugendliche.
Das unterstreicht auch der im vergangenen Jahr bundesweit eingeführte »Warnschuss-Arrest«, den Richter zusätzlich zu
einer Bewährungsstrafe
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
anordnen können. Der Charakter des
Jugendarrests hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. In der
Nachkriegszeit hatte das Instrument, das
aus dem Strafrecht der Nazi-Zeit stammt,
einen Siegeszug erlebt. Doch inzwischen
greifen die Gerichte bei Jugendlichen weit
häufiger zu »ambulanten Maßnahmen«
wie gemeinnütziger Arbeit als zu Arreststrafen. Der Arrest bleibt also inzwischen
den eher Hartgesottenen vorbehalten.
Das erklärt auch die relativ hohe Rückfallquote: 60 bis 70 Prozent der Arrestierten
werden rückfällig. Immerhin sind es bei
den meisten leichtere Delikte. Generell
müsse es der Arrest aber schaffen, die
Zahl von schweren Folgestraftaten zu
senken, sagt Henning Radtke, Richter am
Bundesgerichtshof. Diesen Anspruch formuliert der Strafrechtsprofessor auch an
Justizministeriums Gewaltdelikte begandas neue Gesetz. Auch Lehrer müssten
gen, dahinter kommen Eigentumsdelikte.
künftig in die Gestaltung des JugendDie durchschnittliche Aufenthaltsdauer
arrests miteinbezogen werden, regt der
Leiter der Frankfurter Jugendgerichtshilfe, in Gelnhausen liegt im Moment bei elf
Tagen.
Rainer John, an.
Die in den Arrest eingewiesenen JuBeim Rahmenentwurf kooperiert Hessen
gendlichen haben zu Hause meist nie
– federführend mit Rheinland-Pfalz – mit
einen geregelten
neun anderen
»Viele
haben
nie
einen
geregelten
Tagesablauf
Bundeslängelernt, wie
dern. Der
Tagesablauf kennengelernt.«
Edgar Guleritsch,
Gesetzentwurf
Richter und Leiter der Arrestanstalt im
der schwarz-grünen Landesregierung
rheinland-pfälzischen Worms, auf der
soll noch vor Jahresende im Landtag in
Tagung berichtet. »Viele wollen mit ihrem
Wiesbaden verabschiedet werden. Die
Smartphone ins Bett.« Doch Handys und
SPD-Opposition bringt diese Woche eiComputer sind im Arrest verboten. Stattnen eigenen Entwurf im Landtag ein, der
dessen geht es um die Vermittlung ganz
den erzieherischen Auftrag stärken will.
einfacher Dinge wie den Tisch decken
In Hessen erhalten derzeit jährlich rund
1000 Heranwachsende einen Arrest. Etwa oder mal in der Küche mitkochen, wie
Pädagoge Walkenhorst sagt.
40 Prozent haben nach Angaben des
Ernstfall im Kopf durchspielen
Um sich in solchen Situationen grundsätzlich sicherer und vorbereiteter zu
fühlen, können Jugendliche sie ruhig ein
paar Mal im Kopf durchspielen: Wie würde ich mich fühlen, wenn mich jemand
angreift? Dann überlegen sie, was sie
in so einem Fall tun könnten und wie sie
vorgehen würden. So ein Gedankenspiel
hilft, falls der Ernstfall tatsächlich einmal
eintritt.
Foto: dpa
Ein Mädchen wird in der Straßenbahn
angepöbelt, ein Junge herumgeschubst:
Wenn Jugendliche solche Situationen beobachten, fühlen sich viele wie
gelähmt. Am besten nehmen sie erstmal
Blickkontakt zum Betroffenen auf. Das
mindert dessen Angst.
Auf keinen Fall sollten Jugendliche den
Täter duzen: Sonst wirkt es auf andere so, als ob sie ihn kennen. Das kann
Außenstehende davon abhalten, sich einzumischen, weil sie denken, es handele
sich um eine Privatangelegenheit. Darauf
weist das Netzwerk für Demokratie und
Courage (NDC) hin. Es ist ein Zusammenschluss aus Jugendverbänden und
verschiedenen Organisationen, der
unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund und der Friedrich-EbertStiftung unterstützt wird.
Jugendliche sollten außerdem auf keinen
Fall den Helden spielen und den Angreifer anfassen oder weiter provozieren.
Die Situation eskaliere sonst leicht,
warnt das NDC. Wird die Lage dennoch
kritisch, alarmieren junge Leute lieber die
Polizei.
Wenn eine Pöbelei etwa in der U-Bahn eskaliert, sollte man lieber die Polizei
rufen.
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Foto: dpa
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Kays weitester Funkkontakt ging bis an die Westküste der USA.
Ein Zwölfjähriger
funkt einmal um die Welt
Amateurfunk – da denkt der Laie schnell an ältere, verschrobene Männer,
die unverständliche Wörter in ein Mikrofon sprechen. Stimmt nicht, sagt Kay Malfeld.
Er ist zwölf Jahre alt.
Wenn Kay Malfeld sich mit jemandem
über Funk unterhalten möchte, macht er
sein Gerät an und sagt: »CQ.«
Das steht für
das englische »Seek you«, zu Deutsch
etwa »ich suche dich«. Das sei ein allgemeiner Ruf, sagt der Zwölfjährige. »Da
kann sich jeder darauf zurückmelden.«
Für den Schüler ist der Amateurfunk ein
faszinierendes Hob-
»Beim Amateurfunk kann man sich ausleben.«
32
by – ebenso wie für Zehntausende andere Funker, die Ende Juni auf der HAM
RADIO in Friedrichshafen am Bodensee
zusammengekommen waren. Die Messe
ist den Veranstaltern zufolge eine der
wichtigsten Amateurfunk-Ausstellungen
Europas – rund 200
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Foto: dpa
Aussteller und Verbände aus 34 Nationen
präsentieren dort Produkte und Trends
rund ums Funken, Morsen und Telegrafieren.
Beim Amateurfunk könne man »sich
ausleben«, sagt Kay. »Es gibt so viele
Sachen, die man über Funkwellen machen kann.« Am spannendsten fand der
Zwölfjährige einen Kontakt zur Raumstation ISS, den er mit einer Jugendgruppe
mithören durfte. »Da haben wir den Astronauten Alexander Gerst wirklich live aus
dem Orbit gehört.« Er selbst hat schon
mit Menschen aus Russland, der Ukraine,
Brasilien, Argentinien, Spanien und Portugal gesprochen. »Mein weitester Funk
war mit einem Mann an der Westküste
der USA.«
Aber was beredet man denn, wenn man
einen Funk-Gesprächspartner gefunden
hat? »Meistens gibt man einen Signalrapport, das heißt: Man sagt, wie gut man
den anderen verstehen kann«, erklärt Kay.
»Und man gibt den Locator durch – ein
genaues Positionsbestimmungsmerkmal.« Manchmal folge darauf ein kleines
Gespräch, aber viele Funkstationen seien
auch nur darauf ausgelegt, wenige Daten
auszutauschen. »Da kann man gar nicht
so schön sein Englisch ausprobieren«,
sagt Kay, der die Fremdsprache seit der
ersten Klasse lernt.
Gerrit Herzig, Jugendreferent beim Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) im Distrikt Niedersachsen, wünscht sich noch
mehr begeisterten Funker-Nachwuchs.
»Natürlich könnte es mehr sein«, sagt er.
»Das ist wie bei allen Vereinen, der Nachwuchs fehlt ein bisschen.« Grundsätzlich
sei die technische Neugier bei ein paar
jungen Menschen aber da. »Man kann
sagen, jeder tausendste Jugendliche
interessiert sich dafür«, sagt Herzig.
Früher habe man die Technik, die man
genutzt habe, auch beherrschen müssen,
sagt er. »Heute hat jeder ein Handy in
der Tasche und man muss nicht wissen,
wie das funktioniert.« Auch darum geht
es den rund 38 000 Funkern, die sich in
Deutschland im DARC zusammengefunden haben. »Man versteht einfach besser,
wie Kommunikationstechnik abläuft«,
sagt Herzig.
Amateurfunk sei der Weg, um das
Interesse an der Technik zu wecken, die
Kenntnisse über technische Zusammenhänge zu entwickeln und damit mehr
junge Menschen zu einer Ingenieur- oder
naturwissenschaftlichen Ausbildung zu
führen, heißt es im Leitbild des Verban-
des. Zudem gehe es unter anderem
darum, soziale Kompetenz zu entwickeln,
zur weltweiten Völkerverständigung beizutragen oder auch die Gesellschaft beim
Katastrophenschutz zu unterstützen.
Kay kam eher zufällig zum Funken. Bei
der Videoplattform YouTube suchte er
nach Erklärvideos über Elektronik und
stieß dabei auf einen Film über den Amateurfunk. Mithilfe seines Vaters absolviert
er erst einen Online-Lehrgang, dann einen
Kurs in der Nähe seiner Heimatstadt Köln.
Vor einem Jahr hat er eine entsprechende
Prüfung für den Amateurfunk – die ELizenzprüfung – abgelegt.
Er habe ein Smartphone und nutze auch
Programme wie WhatsApp, Skype oder
Facebook, mit denen man problemlos
und ohne tieferes technisches Verständnis mit Menschen auf der ganzen Welt
kommunizieren kann. Beim Funken gebe
es aber noch einen anderen Reiz, sagt
Kay. »Die Bänder sind oft ein bisschen
verrauscht und man kann nicht immer mit
jedem sprechen«, sagt der Zwölfjährige.
»Das ist eine Herausforderung und man
freut sich umso mehr, wenn man nach
Amerika oder Australien gekommen ist,
als wenn man das übers Internet gemacht hat.«
Kay mag es, wenn er beim Funken
seine Englischkenntnisse anwenden
kann.
33
Tangram ist ein altes chinesisches Spiel, bei dem
man aus 7 Einzelteilen ganz verschiedene Figuren
zusammensetzen kann. Unser Tangram ist von
diesem alten Spiel abgeleitet.
Die 7 Teile bilden ein Mini-Puzzle. Sie müssen zu
dem abgebildeten Quadrat zusammengesetzt
werden. Dabei dürfen die Teile weder gekontert noch
gedreht werden. Ein Tangram-Meister sind Sie, wenn
Sie das Puzzle zusammensetzen, ohne die
Einzelteile auszuschneiden.
E0044
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
F0044
Hase und Schildkröte treten zu einem Rennen
gegeneinander an. Ihre Aufgabe ist es, den Weg zu
finden, den die beiden nehmen. Startpunkte sind das
weiße Herz vor dem Hasen bzw. das weiße Kleeblatt vor
der Schildkröte. Verbinden Sie jetzt alle Herzen bzw. alle
Kleeblätter mit geraden Linien, die an den großen
Figuren enden müssen.
Die beiden Linien
dürfen weder sich
selbst noch
einander
kreuzen.
Beim SUDOKU müssen die Ziffern 1-9 in die
leeren Felder eingetragen werden. Jede dieser Ziffern darf genau einmal auf jeder Waagrechten, auf jeder Senkrechten und in jedem
Neunerblock vorkommen. Beim Farbsudoku
darf jede Ziffer außerdem nur einmal auf einem Feld mit derselben Farbe vorkommen.
Die aufgelisteten Wörter müssen in der Grafik gefunden werden. Sie können von rechts nach links oder von links nach rechts, von oben nach unten
oder von unten nach oben und auch diagonal verlaufen.
AEON • ALLUERE
BELLEN • DREI
EHRBAR • ELEGANT
FURNIER • HAELFTE
HEGE • HIER • IHRE
IRAK • JODEL • KLAR
NAGEL • NEUROSE
NEWYORK • OGER
PFARREI • PLUS
RADELN • ROSE
SEAL • SUND
TURBINE
URKNALL
WALISER • YORK
34
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
App
Smartphone-Künstler
Zeichnen war noch nie so deine Stärke?
Und im Kunstunterricht hast du immer
neidisch auf die hübschen Bilder der
anderen geschielt? Jetzt kannst du dir
deine eigenen Kunstwerke schaffen, und
das mit nur einem Fingertippen. XnSketch
heißt die Android-App, die das möglich
macht. Ausgangsmaterial ist ein eigenes
Foto. Das kann man entweder direkt aus
der App heraus über die Kamera aufnehmen oder man sucht sich ein schönes
Bild aus dem eigenen Archiv auf dem
Smartphone.
Und dann geht’s los: 24 verschiedene
Filter stehen zur Auswahl, mit denen man
dem Bild zuleibe rücken kann.
Beispielsweise kann man
daraus eine Buntstiftzeichnung
machen, ihm den Comic-Stil
verpassen oder es auch nach
Pop-Art-Manier verfälschen.
Zusätzlich kann man noch einige
Grundeinstellungen wie Helligkeit
und Kontrast verändern.
Ist man mit seinem Werk zufrieden, kann
man es abspeichern. Um es aber auch
denen zu zeigen, die im Kunstunterricht
immer die Nase vorn haben, bietet es sich
an, das Bild direkt aus der App heraus
zu teilen. Angeboten werden die Verbei-
tungswege über E-Mail,
Facebook, Twitter und
Flickr, aber über einen
kleinen Umweg kann
man es auch kinderleicht über WhatsApp
oder andere installierte
Programme verschicken. Und das Schämen für die eigenen
Bilder gehört dann der Vergangenheit an.
Schultag auch
nicht weiterhelfen. Sinnvoller
ist es doch, sich
den Lösungsweg erklären zu
lassen. Und das
macht mathepower.com
auch.
In der oberen Menüleiste findest du ein
alphabetisch sortiertes Lexikon mit den
Themenbereichen, die
im Mathematikunterricht
vorkommen. In der linken
Leiste sind sie zudem
nach Klassenstufen
sortiert, von Klasse eins bis zehn. Für die
Physik gibt es sogar auch noch eine klei-
ne eigene
Plattform.
Die dritte
Möglichkeit, das
gewünschte
Thema zu
finden, ist
das Suchfenster oben
auf der Seite.
Mit derartiger
Hilfe sind die Hausaufgaben ruckzuck
erledigt, ihr habt
etwas gelernt und
könnt auch noch den
restlichen Nachmittag ohne
Sorgen um die nächsten Mathestunden
genießen.
www.mathepower.com
http://goo.gl/u7icwp
Webtipp
Die Schule ist aus, vor dir liegt der
ganze Nachmittag, die Sonne lockt nach
draußen und dein Skateboard verspricht
ein paar schöne gemeinsame Stunden
im Park. Wenn da nicht diese MatheHausaufgaben wären ...! Im Unterricht
hast du mal wieder nichts verstanden und
du ahnst, dass du die nächsten Stunden statt in der Halfpipe hinter deinen
Büchern verbringen wirst. Denn sonst
steigst du wohl nie dahinter, wie man die
Maße eines Kegels berechnet oder wie
das mit dem Strahlensatz funktioniert.
Zum Glück weißt du aber, wie man das
Internet bedient. Und das macht vieles
leichter, auch die Mathe-Hausaufgaben.
Die Seite www.mathepower.com etwa
hilft bei den Berechnungen. Du kannst
sie einmal mit einer konkreten Aufgabe
füttern und dir das Ergebnis vorsagen
lassen. Das wird dir aber am nächsten
35
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Von Mini bis Maxi
Die Auswahl ist riesig, und
sie sind einfach schön: An
Sommerkleidern kommt
derzeit keine Frau vorbei,
die sich wenigstens ein
bisschen für Mode interessiert. Seit Jahrzehnten
waren die Designer nicht
mehr so umtriebig in diesem Segment. Hier ein
Überblick.
Foto: dpa
Der Vokuhila ist zurück – aber nicht auf
dem Kopf. Im Sommer 2014 ziert der
»Vorne kurz, hinten lang«-Stil den Körper.
»Derzeit gibt es viele Kleider, die vorne kürzer sind als hinten«, erläutert die
Stilberaterin Bianca Büning aus Münster.
Einblicke geben auch lange Kleider, die
leicht transparent sind und einen kurzen
Unterrock zeigen.
Aber es muss gar nicht so gewagt sein –
aktuell ist so ziemlich jede Kleiderlänge
angesagt und so findet jede Frau etwas
für sich. Denn: »Kleider sind absolut in
und eine herrliche Möglichkeit, sich einfach, leicht und weiblich zu kleiden«, sagt
die Stilberaterin Tiziana Assmann aus
Herford. Ein Überblick zu den Trends und
wem was gut steht:
 SCHNITTE: Lange Bandeau- und
Maxikleider aus fließenden Stoffen sind
derzeit ebenso in Mode wie Wickelkleider
und Modelle mit langen Plisseeröcken.
Wer es gerne kürzer mag, greift zu luftigen Kleidern mit Gummizug oder Taillengürtel. So lassen sich auch geschickt ein
paar Pölsterchen in der Bauchgegend
kaschieren. Vorteilhaft sind Dreiviertelärmel: »Das ist kleidsam und
kaschiert, wenn
»Derzeit ist so ziemlich jede Kleiderlänge angesagt.«
36
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Lösungen
AC2=9C
und Gehäkeltes. Aber auch Seide, Leinen,
weich fließender Jersey und Baumwolle
sind mit dabei. Ein Tipp für heiße Tage
sind natürliche Materialien, sie kühlen
dann am besten. »Wer zum Schwitzen
neigt, sollte von Polyester und Co. die
Finger lassen«, sagt Tiziana Assmann.
 KÖRPERGRÖSSE: »Kleine Frauen sollten vorsichtig sein bei langen Röcken«,
rät die Stilberaterin Bianca Büning. Sie
lassen die Frauen oft noch kleiner wirken,
da sie optisch stauchen. »Außerdem gilt:
Kleine Frauen, kleine Muster. Große Frauen, große Muster.«
 FIGUR: Jene Frauen mit A-förmiger
Figur, also mit schmalem Oberkörper und
breiten Hüften und Beinen, sollten darauf
achten, dass das Kleid einen auffälligen
Blickfang am Oberkörper hat und an der
Hüfte nicht zu eng sitzt, erläutert Bianca Büning. Wer eine V-Figur mit einem
breiten Oberkörper hat, kann mit einem
schönen Ausschnitt den Blick auf die
Körpermitte lenken. Bei einer X-Figur
wird am besten die Taille mit Gürtel oder
Gummizug betont. Frauen mit O-förmiger
Figur wiederum sollten Dekolleté oder
Beine hervorheben.
Ein Wickelkleid setzt laut der Modeexpertin Büning eine schöne Brust geschickt in
Szene. Wer ein paar Pfunde kaschieren
will, sollte auf Längsstreifen und -nähte setzen. Auch vertikal angeordnete
Farbmixe im Colorblocking-Stil sind
vorteilhaft, genau wie Kleider in dem ab
)DUEVXGRNX
der Brust weiten Empirestil und schwer
fallende Stoffe wie Jersey. Das A und O
ist, dass sich Frauen im Kleid ihrer Wahl
wohlfühlen. Das gelingt, wenn sie die
Körperteile zeigen, die sie am liebsten
mögen.
Foto: dpa
gewünscht, die Oberarmpartie«, erläutert
die Personal-Shopperin Barbara Ehlert
aus Velten (Brandenburg). Außerdem
machten Dreiviertelärmel eine schöne
Silhouette. Die beliebten langen Hippiekleider sieht die Expertin am liebsten
an jüngeren Frauen. Ältere wirkten darin
leicht etwas altbacken. Die Stilberaterin
Assmann rät grundsätzlich zu knielangen
Modellen, diese passten den meisten
Frauen am besten.
 MUSTER: In den Kollektionen finden
sich häufig Stoffe im Häkelstil und solche,
die mit Ethno- und Retromotiven sowie grafischen und geblümten Mustern
bedruckt sind. Die älteren Frauen sollten
es damit aber besser nicht übertreiben:
Manchmal ist es besser, auffällige Muster
als Akzent zu wählen und überwiegend
auf Schlichtes zu setzen.
 FARBEN: Bei den Farben ist grundsätzlich fast alles möglich. Gerade bei
den Blumenmustern geht es drunter und
drüber. Was aber auffällt: Es finden sich
verstärkt warme Farben wie Beige, Braun
und Grün in den Kollektionen. Aber hierauf sollten viele Frauen verzichten: »Die
vielen Khaki-Varianten sind ein ziemliches
Problem im Moment«, findet Ehlert. Sie
passen blassen Hauttypen, die es in
Deutschland häufig gibt, selten. »Blau ist
hierzulande am besten«, erklärt die
Farbexpertin.
 STOFFE: Beliebte Stoffe im Kleidersommer 2014 sind Spitze, leichte Viskose
Blau steht hierzulande vielen Frauen,
weil es am besten zum Hautton passt.
BUCHSTABENSALAT
C
A
37
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
Niko Schmidkunz ist neuer Stadtschulsprecher in Gießen. Der Herderschüler
war bisher Stellvertreter und wurde vom
Stadtschülerrat zum Nachfolger von
Jonas Falk gewählt, der nach seinem
Abitur aus dem Amt geschieden ist.
Die Delegierten aller Gießener Schulen
bestimmten Sahin Dogan (Friedrich-FeldSchule) zum neuen Stellvertreter und
Salina Tewolde (Brüder-Grimm-Schule)
zur Beisitzerin.
Schmidkunz würdigte die hervorragende
Arbeit des Vorstandes unter Jonas Falk.
Ihm sei es besonders wichtig, die Vernetzung zwischen den Schulen und die
Zusammenarbeit mit dem Kreisschülerrat
voranzutreiben. Auch Basisdemokratie
und die Förderung des Interesses an der
Schülervertretung seien bedeutsame
Ziele.
Der neue Stadtschulsprecher unterstrich
seine Solidarität mit der Landesschülervertretung in der Debatte um deren
Finanzen. Das hessische Kultusministerium hatte zum 1. Mai 2014 den direkten
Zugriff auf den Etat von jährlich 80 000
Euro gesperrt und es dem Staatlichen
Schulamt Gießen übertragen. Als Grund
wurden Mängel in der Buchführung
genannt.
Foto: pv
Niko Schmidkunz ist neuer Stadtschulsprecher
Ansprechpartner für das Auslandspraktikum
Planen Studenten ein Auslandspraktikum, sollten sie darauf achten, dass es
in der Firma einen Betreuer für sie gibt.
Treten Probleme auf, haben sie einen
Ansprechpartner vor Ort. Darauf weist
Annette Westermann vom europäischen
Jugendinformationsnetzwerk Eurodesk
hin.
Außerdem passen sie bei der Ausschreibung am besten auf, dass es detaillierte
Beschreibungen der zu übernehmenden
Aufgaben gibt, so die Expertin in der
Zeitschrift »Unicum« (Ausgabe 7/2014).
So senken Jugendliche das Risiko, dass
sie eine Hospitanz machen, in der sie
zum Beispiel ausschließlich Hilfstätigkeiten wie Kopieren oder Kaffee kochen
übernehmen dürfen.
Gibt es Probleme und der Betreuer im
Unternehmen steht Jugendlichen nicht
zur Seite, können Studierende sich an
Eurodesk wenden. Die Experten helfen dann, eine Lösung zu finden. Einen
Überblick über alle Eurodesk-Stellen in
Europa gibt es unter www.eurodesk.eu
im Netz. Der
Service ist für Jugendliche kostenlos.
Eurodesk ist ein Projekt der Fachstelle
für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland.
Ferienjobs dürfen Jugendliche erst ab
15 Jahren ausüben. Darauf macht das
nordrhein-westfälische Arbeitsministerium aufmerksam. Dabei gilt: Schüler
dürfen an maximal 20 Tagen im Jahr, pro
Woche höchstens an fünf Tagen jobben.
Die tägliche Arbeitszeit darf acht Stunden nicht überschreiten.
Nachts zwischen 20 Uhr und 6 Uhr sowie
an Sonn- und Feiertagen ist die Arbeit
für Jugendliche tabu. Ausnahmen: Im
Krankenhaus oder Altenheim dürfen Jugendliche auch an Sonn- und Feiertagen
38
Foto: dpa
Ferienjobs erst ab 15 Jahren
beschäftigt werden, Jugendliche über 16
Jahre in der Gastronomie bis 22 Uhr.
Die Jugendlichen dürfen nur Arbeiten verrichten, die sie körperlich nicht
überfordern und die keine gesundheitlichen Gefahren bergen. Fließband- und
Akkordarbeiten sind unzulässig. Schüler
ab 13 Jahren dürfen mit Zustimmung der
Eltern leichte Arbeiten ausführen wie Zeitungen austragen, Babysitten, Nachhilfe
geben oder kleine Botengänge erledigen – allerdings nur bis zu zwei Stunden
täglich.
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der Gießener Allgemeinen Zeitung/Alsfelder Allgemeinen Zeitung
39
Wege ins Berufsleben
Anzeigensonderveröffentlichung
Manchmal hat Walter Mangili
spontan eine Idee für eine
neue Eissorte. Dann mischt er
in seinem kleinen Eislabor verschiedene Zutaten. Im besten
Fall ist nach ein paar Minuten
eine neue Kreation entstanden
– wie zuletzt bei Walnusseis
mit weißer Kuvertüre. Der
42-Jährige ist einer der Eismacher im Berliner Caffè e Gelato.
Häufig dauert die Erfindung
einer neuen Sorte aber deutlich länger. Dabei ist ständiges
Probieren angesagt.
Was der perfekte Auszubildende mitbringen muss, weiß
er genau: »Man muss selbst
gerne Eis essen, also quasi
dafür brennen«, erzählt er. Eishersteller war in Deutschland
lange kein Ausbildungsberuf.
In der Regel weihte einfach
eine Generation die nächste in
die Kunst ein, cremiges Schokoladen-, Stracciatella- oder
Joghurt-Eis zu machen. Erst
seit 2008 gibt es eine Lehre.
Nach sechs Jahren wird sie
nun zum 1. August 2014 zum
Foto: dpa
Aber bitte mit Sahne
Wer jeden Tag Eis herstellen und verkaufen möchte, sollte es auch selbst lieben.
ersten Mal modernisiert.
Künftig sollen junge Leute
sowohl für die Eisherstellung
als auch für die Gastronomie
fit gemacht werden. Die Ausbildung dauert deswegen in
Zukunft drei statt zwei Jahre.
Auch die Berufsbezeichnung
ändert sich: Speiseeishersteller heißen ab August Fachkräf-
te für Speiseeis. Das Spektrum
der Tätigkeiten war bisher
zu eng, sagt Karl-Sebastian
Schulte. Er ist Geschäftsführer des Zentralverbands des
Deutschen Handwerks (ZDH)
in Berlin.
Die Ausbildung habe keine
Grundlagen für eine berufliche
Weiterbildung geboten. Ab Au-
Wir fertigen Präzisionsstanzteile aus den unterschiedlichsten Metallen, Spritzgießteile aus verschiedenen
Kunststoffen und stellen komplette Baugruppen im
Metall/Kunststoffverbund her. Der Einsatzbereich
unserer Produkte erstreckt sich von Schaltern Lichau GmbH & Co. KG
und Sensoren bis hin zu Elektro- und Elektronikkomponenten. Die benötigten Werkzeuge und Formen werden von der eigenen Konstruktionsabteilung entworfen und anschließend von unserem leistungsstarken Werkzeugbau mit
modernsten CNC-Maschinen angefertigt. Wir suchen:
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Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
40
gust befassen sich Auszubildende deshalb nicht nur damit,
wie sie Eis herstellen. Ihnen
wird auch beigebracht, wie sie
kleine Gerichte wie Suppen
und Salate oder Getränke wie
Cappuccino zubereiten. Sie
beschäftigen sich mit Gästebetreuung und -beratung und
kaufmännischen Grundlagen
Information
und Beratung
rund um Liebe,
Gesundheit und
Schwangerschaft
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Do. 14 – 18 h · Fr. 9 – 12 h
Termine nach Vereinbarung.
Wege ins Berufsleben
wie Marketing oder Warenwirtschaft. Wie bisher gehört es zu
ihren Aufgaben, an der Theke
und den Tischen Bestellungen
aufzunehmen, Eis zu Kugeln
zu portionieren und es in die
Waffel oder Schale zu füllen
und zu garnieren. Arbeitsplatten zu reinigen und zu desinfizieren, gehört ebenfalls zum
Geschäft.
Deutschlandweit haben sich
in den vergangenen Jahren
im Schnitt 40 junge Frauen
und Männer zu Eisherstellern
ausbilden lassen. Angesichts
der großen Nachfrage nach
erstklassigen Kreationen wäre
es gut, wenn sich mehr junge
Menschen für die Ausbildung
entscheiden, sagt Schulte vom
ZDH. Die Übernahmechancen
für Azubis seien gut. Wer sich
für die Ausbildung interessiert,
braucht keinen bestimmten
Schulabschluss. »Bislang
bewarben sich überwiegend
junge Leute mit Realschulabschluss«, erzählt Annalisa
Carnio, Sprecherin der Union
der italienischen Speiseeishersteller.
Bewerber sollten gerne mit
Menschen umgehen. Außerdem brauchen sie Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt
beim hygienischen Umgang
mit leicht verderblichen Rohstoffen wie Milch. Ganz ohne
Mathe geht es auch nicht, um
die benötigten Zutaten für die
Eisherstellung berechnen zu
können. Neben Speiseeisherstellern bieten auch Konditoren- und Bäckermeister die
Ausbildung an.
In der Berufsschule lernen
Lehrlinge zum Beispiel, warum
handwerklich hergestelltes Eis
weder Konservierungs- noch
Farbstoffe braucht. Außerdem
stehe auf dem Stundenplan,
welche Bindemittel es gibt und
wie hoch der Fettanteil im Eis
sein sollte, erläutert Carnio.
Schließlich beschäftigen
sich Auszubildende mit der
Herstellung von Eistorten und
-pralinen. Die Berufsschule
besuchen sie in den ersten
zwei Jahren gemeinsam mit
den angehenden Fachkräften
im Gastgewerbe. Für das dritte
Ausbildungsjahr gibt es länderübergreifende Fachklassen
für sie in den Berufsschulen,
beispielsweise in Mannheim
oder Straubing. Dort werden fundierte Kenntnisse in
Sachen Speiseeisherstellung
vermittelt.
Die Ausbildungsvergütung
liegt bei tariflich gebundenen
Betrieben zwischen 530 Euro
und 620 Euro pro Monat. In
anderen Eisdielen kann die
Vergütung deutlich darunter
liegen. Die Bundesarbeitsagentur geht von 270 bis 410
Euro pro Monat aus. Nach
der Lehre können Speise-
Anzeigensonderveröffentlichung
eishersteller in Eisdielen,
aber auch in Konditoreien,
Patisserien von Hotels sowie
in der Gastronomie arbeiten.
Das Einstiegsgehalt nach der
Ausbildung kann bei 1800
Euro pro Monat liegen. Bei Eisdielen ohne Tarifbindung kann
es allderdings auch deutlich
weniger sein.
»Wer sich für den Beruf entscheidet, muss bereit sein,
im Frühjahr und Sommer eine
Sechs-Tage-Woche zu haben
und gegebenenfalls auch
länger als acht Stunden pro
Tag im Betrieb zu sein«, erklärt
Carnio. Die angesammelten
Überstunden würden dann in
der kälteren Jahreszeit wieder
abgebaut.
Diejenigen, die beruflich
weiterkommen wollen, können
sich beispielsweise zum Hoteloder Restaurantmeister fortbilden oder eine eigene Eisdiele
aufmachen.
Tag der Ausbildung
19. Juli 2014, 1000 - 1400 Uhr
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Wir bilden aus:
MechatronikerIn für Kältetechnik
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Versorgungs- und Ausrüstungstechnik
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41
Wege ins Berufsleben
Anzeigensonderveröffentlichung
Leseratte mit Verkaufstalent
Kunden beraten, neue Bücher
in die Regale räumen und
nebenbei die nächste Autorenlesung planen: Laura Messerer
42
hat gut zu tun in der Buchhandlung Osiander in Tübingen. Die angehende Buchhändlerin ist verantwortlich für
eine Filiale direkt am Neckar,
die Auszubildende betreiben.
Eine Kundin sucht ein spannendes Buch für ihre Enkelin,
eine andere interessiert sich
für einen E-Book-Reader. »Das
Tolle an dem Beruf ist, dass
es nie eintönig wird«, sagt
Messerer. Buchhändler sind
Verkäufer, Einkäufer, Marketing-Experten und Dekorateur
in einem.
Buchhändler müssen Leseratten sein – anders geht es
nicht. Aber viel zu lesen und
Bücher zu mögen reicht nicht.
Am Ende geht es darum, dass
in der Buchhandlung die Kasse
klingelt. »Buchhändler ist ein
Handelsberuf. Das heißt, man
muss überzeugende Beratungsgespräche führen und am
Ende den Kunden auch dazu
bringen, ein Buch zu kaufen«,
sagt Monika Kolb-Klausch.
Sie ist Bildungsdirektorin des
Börsenvereins des Deutschen
Buchhandels in Frankfurt.
Deshalb lernen Buchhändler in
ihrer dreijährigen Ausbildung
das gesamte Instrumentarium eines Kaufmanns kennen,
erklärt die Expertin.
Sie beobachten den Markt mit
seinen rund 80 000 Neuerscheinungen pro Jahr und
analysieren das Kaufverhalten ihrer Kunden. Auf dieser
Basis entscheiden sie, welche
Bücher sie einkaufen. Sie
präsentieren die Produkte
im Laden und gestalten das
Schaufenster. Sie organisieren
Lesungen mit Autoren und machen Werbung für die Veranstaltung. Weil Buchhandlungen
längst nicht mehr nur Bücher
anbieten, müssen sie sich
auch mit Hörbüchern und EBooks auskennen. Neben der
praktischen Arbeit im Laden
gehört zur Ausbildung auch
der theoretische Teil, den viele
Azubis im Blockunterricht am
Mediacampus Frankfurt besuchen, erklärt Kolb-Klausch.
In der Filiale von Laura Mes-
Wege ins Berufsleben
Foto: dpa
serer stapeln sich gerade kistenweise neue Bücher. Einige
davon hat die Auszubildende
selbst bestellt. »Da muss man
schauen, dass man immer up
to date ist, was es gerade auf
dem Markt gibt«, erklärt sie.
»Und man bekommt ja auch
mit, was gerade gut läuft und
wofür sich die Kunden interessieren.« Die Ware präsentieren
die Fachkräfte dann möglichst
so im Laden, dass der Kunde
neugierig wird. Passend zu
Küchenratgebern finden sie
in Buchhandlungen auch mal
Kochlöffel und Backförmchen.
Auch eine kleine GeschenkAbteilung ist in vielen Buchgeschäften längst Standard.
Der nächste Kunde sucht
etwas zum Schmökern. Messerer fragt, welche Bücher ihm
zuletzt gefallen haben und ob
es eher etwas Lustiges oder
etwas Spannendes sein soll.
»Man muss versuchen, rauszufinden, was einem Kunden gefallen könnte«, erklärt sie. Dann
kassiert sie das Buch ab. »Soll
ich es Ihnen als Geschenk
einpacken?« Ein guter Service
gehört eben auch dazu. Weil
der Beruf so viele verschie-
Gerne Lesen allein reicht nicht, um Buchhändlerin zu
werden. Mann muss auch gut verkaufen können.
dene Anforderungen stellt,
sind die Erwartungen an die
Auszubildenden hoch. Zwar
reicht formal der Hauptschulabschluss. Doch die Realität
sieht anders aus, sagt Philippe Drouet, Personalleiter bei
Hugendubel. »Die Mehrzahl
der Auszubildenden hat das
Abitur, danach kommen Realschüler und Studienabbrecher,
die sich entschieden haben,
doch lieber eine Ausbildung zu
machen.«
Besonders achten der Personalchef und sein Team bei
den Bewerbern auf Soft Skills.
»Eine gute Kommunikationsfähigkeit, ein gepflegtes Auftreten und eine Leidenschaft
fürs Verkaufen muss man auf
jeden Fall mitbringen.« Wer
sich für den Beruf interessiert, macht zunächst am
besten ein Praktikum. Dabei
würden falsche Vorstellungen
schnell geradegerückt. »Viele
wollen Buchhändler werden,
weil sie gerne lesen«, sagt
Kolb-Klausch. »Das ist auch
eine wichtige Voraussetzung,
weil man nur so die Kunden
kompetent beraten kann. Aber
man muss eben auch Spaß an
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Gefördert
von der
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n
ße
Gie
Anzeigensonderveröffentlichung
Gießener RC Hassia 1906 e. V.
AU S S C H R E I B U N G
für den
11. Gießener Drachenboot-Cup.
den ganzen kaufmännischen
Prozessen haben.«
Während der Ausbildung
bekommen angehende Buchhändler nach Angaben der
Arbeitsagentur zwischen 530
Euro im ersten und 900 Euro
im dritten Lehrjahr. Im Laufe
des Berufslebens sind dann
Gehälter zwischen 1700 und
2500 Euro üblich. Wer Karriere
machen will, hat verschiedene
Möglichkeiten, sagt Drouet.
»Man kann zum Beispiel als
Abteilungsleiter die Verantwortung für einen Teil des Sortiments übernehmen, oder als
Filialleiter für die ganze Filiale
verantwortlich sein.«
Zukunftssorgen macht sich die
Branche jedenfalls nicht. Der
Job werde durch digitale Medien anders und vielfältiger, sind
die Experten sich einig. Neue
Vertriebswege werden im Arbeitsalltag von Buchhändlern
zwar immer wichtiger. »Aber
die Menschen mögen Bücher,
und viele mögen auch das
Flair in Buchhandlungen«, sagt
Drouet. Dass der Beruf eines
Tages vom Internet verdrängt
wird, kann er sich deshalb
nicht vorstellen.
ugust 2014
Samstag, 16. ABootshaus des
ab 9.00 Uhr amHassia1906 e. V.
Gießener RC : www.rc-hassia.de
Internet
Zu finden im
bitte ausschneiden
Training
für Drachenboot
Alle Mannschaften, die beim
Gießener
Drachenboot-Cup
starten, haben die Möglichkeit
zu trainieren.
Um abzusprechen, wann eine
Trainingsstunde möglich ist,
bitte Kontakt aufnehmen.
Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer schwimmen können
und mindestens 16 Leute an
dem Training teilnehmen.
Natürlich können auch Mannschaften trainieren, die nur mal
so fahren wollen.
zum 11. Gießener Drachenboot-Cup
Wir möchten als Team/Firma teilnehmen:
Name des Teams
Name des Ansprechpartners
Straße/PLZ/Ort
Telefon/E-Mail
Bitte senden Sie den ausgefüllten Coupon an: Gießener Ruderclub Hassia 1906 e. V.
Uferweg 14 · 35396 Gießen · E-Mail: [email protected]
Internet: www.rc-hassia.de· Trainingstermine auf Anfrage !
43
Wege ins Berufsleben
Anzeigensonderveröffentlichung
Bloß nicht liegen bleiben
Es läuft nicht, wie es soll, und auf einmal stehen Beschäftigte da: degradiert oder
sogar gekündigt. Im Beruf zu scheitern, wirft viele aus der Bahn. Mancher berappelt
sich lange Zeit nicht – andere stehen ein paar Monate später wieder auf. Doch wie?
ihren Job besonders lieben,
stürzen bei einem Misserfolg
oft in eine schwere persönliche Krise. Wie kommen sie da
wieder heraus?
Der Sportler Sven Hannawald,
der Manager Ron Sommer
oder die Politikerin Andrea
Ypsilanti: Sie haben in unterschiedlichen Bereichen
Eine Beförderung wird rückgängig gemacht, ein wichtiges Projekt stirbt, und im
schlimmsten Fall flattert sogar
die Kündigung ins Haus: Im
Beruf zu scheitern, tut weh.
Für fast jeden ist der Arbeitsplatz die Existenzgrundlage,
für manchen auch die Lebensaufgabe. Gerade jene, die
außergewöhnliche Karrieren
gemacht – und sind an irgendeinem Punkt gescheitert. Davon erzählt das Buch »Macht
– Geschichten von Erfolg und
Scheitern« von Katja Kraus.
Die Autorin hat beides selbst
erlebt: Die ehemalige Fußballnationalspielerin war jahrelang
die einzige Frau im Vorstand
›
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Wir sind ein modernes Druck- und Verlagshaus und Herausgeber von regionalen Tageszeitungen mit eigener Druckerei.
Wir bilden in folgenden Berufen aus:
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für Digital- und Printmedien
Mediengestalter/in
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Wir setzen die mittlere Reife, Abitur oder
einen vergleichbaren Schulabschluss mit
guten Noten voraus. Weiterhin erwarten wir
unter anderem Engagement, Motivation,
Belastbarkeit, Team- und Kontaktfähigkeit.
Bitte bewerben Sie sich für einen
Ausbildungsplatz zum 1. August 2015
bis spätestens 31. Oktober 2014.
Wir freuen uns auf Ihre ausführliche und
schriftliche Bewerbungsmappe, diese
senden Sie bitte an:
Mittelhessische Druck- und
Verlagshaus GmbH & Co. KG
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Bei Fragen steht Ihnen Frau Hilscher
unter Telefon 06 41/9 52 03-1 01
gerne zur Verfügung.
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eines Fußball-Bundesligisten.
Dann kam das Aus.
Wann scheitert jemand?
Wie gestaltet derjenige das
Leben danach? Auf solche
Fragen sucht sie in dem Buch
eine Antwort. Auch wenn die
wenigsten das Talent und
den Ehrgeiz haben, so außergewöhnliche Karrieren zu
machen, wie die in dem Buch
beschriebenen Personen: Das
Thema Scheitern kennen viele.
So mancher tröstet jemanden
im Freundeskreis, der im Beruf
einen schlimmen Misserfolg
erlebt hat. Einige haben selbst
im Job den Karren vor die
Wand gefahren. Zwar geschieht dieses Scheitern nicht
im Rampenlicht der Öffentlichkeit – für die Betroffenen ist die
Situation häufig aber genauso
existenziell. Das gilt besonders
dann, wenn sie die Sorge haben, nie wieder ein ähnliches
Projekt, eine vergleichbare
Position oder einen genauso
interessanten Arbeitgeber zu
finden.
Um diese Krise zu meistern,
müssen Berufstätige sich
Schritt für Schritt aus dem Tal
der Tränen herausarbeiten.
Auch Freunde und Familie sind
gefragt. »Wer so einen beruflichen Misserfolg erlebt, macht
gefühlsmäßig häufig die gleichen Phasen durch wie nach
dem Tod einer nahe stehenden
Person«, erklärt Monika Gruhl,
Coach in Damme in Niedersachsen. In einem ersten
Schritt leugneten die Betroffenen meist den Misserfolg.
Typisch seien Gedanken wie
»Das kann gar nicht sein« oder
»Das ist bestimmt ein Irrtum«.
Wege ins Berufsleben
Nach und nach lösten dann
Schmerz, Trauer und Wut den
Schockzustand ab. Die Wut
kann sich zum Beispiel gegen
Menschen richten, die den
Misserfolg verursacht haben,
oder gegen sich selbst.
In dieser ersten Phase ist
Schonung hilfreicher als Aktion: Betroffene sollten sich an
einen ruhigen Ort zurückziehen und ihre Wunden lecken,
rät Gruhl. In dem Schockzustand sollte niemand eine
weitreichende Entscheidung
fällen, wie es nun weitergeht.
Stattdessen sei es erst einmal
wichtig, die aufkommenden
Gefühle zuzulassen. Wo dieser
private Rückzugsort ist, sei
je nach Person unterschiedlich. Der eine fährt in einen
Ferienort, der nächste in sein
Elternhaus, und der dritte fühlt
sich am besten in den eigenen
vier Wänden aufgehoben.
Um die oft enorme körperliche
Anspannung abzubauen, sei
es wichtig, Sport zu treiben,
rät Georg Pieper, Experte für
Trauma- und Stressbewältigung. Statt den Kummer in
Alkohol zu ertränken, steigen
Arbeitnehmer besser auf das
Fahrrad, gehen laufen oder
schwimmen.
Freunde und Familie sind in
dieser Zeit in erster Linie als
Zuhörer gefragt, erklärt Doris
Märtin, Ratgeberautorin zum
Thema. Gut gemeinte Ratschläge wie »Wer weiß, wozu
es gut ist« oder »Geht eine Tür
zu, geht irgendwo eine andere
auf« sollten sie sich sparen.
Ist der Gescheiterte sehr
wütend, haben Freunde und
Familie noch eine andere
Aufgabe. »Die Gefahr ist nun,
dass Beschäftigte unüberlegte, impulsive Entscheidungen
treffen«, warnt Gruhl. Zum Beispiel verzichten sie aus Stolz
bei einer Kündigung auf eine
Abfindung. Andere treten vielleicht eher nach und streuen
Gerüchte über die Gegner in
der Firma. Passiert so etwas,
lässt sich das später kaum
ändern, sagt Gruhl. Wichtig
ist deshalb, den Betroffenen
immer wieder zu beruhigen.
Nach der Schockphase können Gescheiterte sich dann
langsam Schritt für Schritt von
dem Misserfolg befreien. »Nie-
mand sollte sich den Druck
machen, sofort wieder einen
ähnlich guten Job zu finden«,
sagt Gruhl.
Statt prompt die perfekte
Lösung finden zu wollen, sei
es oft besser, erst einmal das
nächste halbe Jahr oder sogar
nur die nächste Woche und
Anzeigensonderveröffentlichung
den nächsten Tag zu planen.
Besser ist es, sich damit Zeit
zu lassen und wenn es die
finanzielle Situation erlaubt,
eine längere Auszeit zu nehmen, erklärt Pieper. Lieber in
Ruhe die Ursachen für den
Rückschlag analysieren – und
daraus Rückschlüsse ziehen.
Ausbildungsplatz
gesucht?
45
Wege ins Berufsleben
Anzeigensonderveröffentlichung
Justitias Helfer bei Gericht
Wenn Dennis Schuck bei der
Arbeit eine freie Minute hat,
schmökert er in den Akten.
Zuweilen sind die Urteile
Dutzende Seiten lang, die er
an seinem Arbeitsplatz, dem
Berliner Kammergericht, auf
den Tisch bekommt. »Für den
Laien sind viele Sachverhalte
ganz eindeutig, für den Juristen aber nicht. Das fasziniert
mich«, sagt der 26-Jährige.
Schuck ist Justizfachangestellter. Paragrafen, Gesetze
und Beschlüsse bestimmen
seinen Arbeitsalltag. Er führt
bei Verhandlungen Protokoll, telefoniert mit Bürgern,
berechnet Gerichtskosten,
verschickt Beschlüsse und
kontrolliert die Einhaltung von
Fristen. »Ohne Justizfachangestellte würde die Arbeit an
den Gerichten und Staatsanwaltschaften nicht funktionieren«, erklärt Nicole Helmer.
Sie ist Ausbildungsleiterin am
Amtsgericht in Frankfurt am
Der Kreisausschuss
Der Landkreis Gießen bietet zum 1. September 2015
Ausbildungsplätze
Main. Die Mitarbeiter sorgen
dafür, dass die Organisation
im Gericht reibungslos klappt.
Der Bedarf an Justizfachangestellten ist groß. Später
arbeiten sie im Gericht oder
bei Staatsanwaltschaften. Sie
können aber auch bei Notaren,
Rechtsanwälten, Banken und
Versicherungen anheuern.
Wer sich für den Beruf interessiert, sollte mindestens über
eine gute mittlere Reife verfügen, erläutert Werner Zock.
Er ist Leiter des Fachbereichs
der Justizfachangestellten
am Oberstufenzentrum Recht
in Berlin. Viele Auszubildende hätten aber auch Abitur.
Bewerber brauchen gute
Deutsch- und Mathekenntnis-
se. Außerdem sei Kontaktfreudigkeit gefragt. Die Fachkräfte
sind in einem Verfahren die
ersten Ansprechpartner für die
Bürger. Und sie müssen sich
häufig mit Staatsanwälten und
Richtern absprechen. Gerade
der Kontakt mit den Bürgern
ist laut Helmer das, was vielen
Auszubildenden Spaß mache. Doch nicht immer sei
der Umgang mit ihnen einfach. Geht es um Nachlässe,
seien die Betroffenen oft sehr
emotional, bei Strafprozessen
teils wütend über die Urteile.
»Ein Vater, der gerade sein
Sorgerecht verloren hatte, rief
einmal bei mir an und begann
laut zu werden. Ihn musste ich
erst mal beruhigen«, erzählt
Mit Sicherheit Karriere
für die Berufe
Verwaltungsfachangestellte/r und für den
Studiengang Bachelor of Arts
-Allgemeine Verwaltung- (B.A.)
an.
Bewerbungen sind bis zum 05. 11. 2014 an den Landkreis Gießen, Fachdienst
Personal- und Organisationsentwicklung, Postfach 11 07 60, 35352 Gießen,
oder per E-Mail ([email protected]) zu richten. Rückfragen unter Tel. 06 41/
93 90-15 57 oder -15 56.
Nähere Informationen zu den Aufgabenbereichen und den Anforderungen
erhalten Sie unter www.lkgi.de -> Stellenanzeige.
Wir bitten Sie, die üblichen Bewerbungsunterlagen nur in Fotokopie und ohne
Plastikhüllen, Hefter usw. einzureichen. Eine Rücksendung der Bewerbungsunterlagen nach Abschluss des Auswahlverfahrens ist uns aus Kostengründen nur dann möglich, sofern der Bewerbung ein entsprechend frankierter
Rückumschlag beigefügt wird. Ist dies nicht der Fall, werden die Unterlagen im
Anschluss an das Auswahlverfahren vernichtet.
Die Kreisverwaltung Gießen wurde im Rahmen des
Audits >berufundfamilie< als familienfreundlicher
Arbeitgeber zertifiziert.
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oder Fachabitur in die Ausbildung gegangen ist, könne ein
Studium zum Rechtspfleger
anschließen. Sie dürfen gerichtliche Entscheidungen
etwa im Nachlass-, Betreuungs- oder Vormundschaftsrecht treffen. Viele Justizfachangestellte lassen sich
auch zum Gerichtsvollzieher
weiterbilden. Außerdem ist es
möglich, in die Beamtenlaufbahn zu wechseln – dazu können Fachkräfte mit einem Jahr
Berufserfahrung die verkürzte
Ausbildung zum Justizfachwirt
antreten.
Der Justizfachangestellte
Schuck kann sich vorstellen,
später eine Laufbahn zum
Protokoll führen, telefonieren, Akten bearbeiten. Das alles
Rechtspfleger und Gerichtsgehört für Justizfachangestellte zum Arbeitsalltag.
vollzieher einzuschlagen.
»Momentan bin ich aber sehr
Vergütung,
im
zweiten
rund
im dritten Lehrjahr. Anfangs sei
zufrieden mit meinem Job«,
es für sie schwer gewesen, die 860 Euro und im dritten rund
sagt er. Im Gerichtssaal bei
910 Euro. Später richtet sich
Gesetzestexte zu verstehen.
Verhandlungen das Protokoll
das Gehalt häufig nach den
Heute lese sie die Paragrafen
zu führen und mitzuerleben,
Tarifverträgen
für
den
öffentfast wie ein Buch. »Man muss
wie Zeugen und Beklagte
lichen Dienst – in Berlin etwa
die Gesetze aber natürlich
können Justizfachangestellte je reagieren, das sei einfach
nicht auswendig kennen, nur
nach Vergütungsgruppe bis zu spannend.
wissen, wo was steht.«
Während der Ausbildung
bekommen Auszubildende laut
der Bundesagentur für Arbeit
im ersten Jahr etwa 807 Euro
Kvaortrevne-rkauf
ngen
ranstaltu
für Ve
gion
in der Re
1234567
Schuck. Neben solchen Soft
Skills kommt es bei Justizfachangestellten vor allem auf
Gewissenhaftigkeit an. Um
ihre Arbeit richtig zu machen,
müssen sie mit Gesetzestexten
umgehen und die Vorschriften
zur Berechnung von Gerichtskosten oder Fristen genau
kennen. An der Berufsschule
lernen sie die Grundlagen
dafür.
Sie werden weiter in das
Zivil- und Strafrecht sowie in
das Wirtschaftsrecht eingeführt, erläutert Zock. So
setzen sie sich zum Beispiel
mit Vertragsarten und Unternehmensformen auseinander.
Außerdem lernten sie, wie sie
Schriftstücke wie Vorladungen
verfassen. Im praktischen Teil
der Ausbildung wechseln die
Auszubildenden zwischen
verschiedenen Sachgebieten
und Gerichten. Später sind sie
dann zum Beispiel mit Familienrecht genauso vertraut wie
mit Nachlassrecht.
»Ich war im ersten Lehrjahr
in der Strafabteilung, konnte
bei Verhandlungen dabei sein
und mir Mordakten durchlesen. Das war natürlich etwas
spannender als Mietstreitigkeiten im Zivilgericht«, erzählt die
22-jährige Katharina Krist. Sie
ist am Amtsgericht in Frankfurt
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15. JULI 2015
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