Betriebskindertagesstätte Aue - DRK Aue

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Betriebskindertagesstätte Aue - DRK Aue
KONZEPTION
Betriebskindertagesstätte Aue
"Die kleinen Sonnenstrahlen"
Albert-Schweitzer-Str. 39,
08280 Aue
[email protected]
Tel. 03771 5818-80
Fax 03771 5818-81
www.drk-asz.de
Inhalt
1.
Unsere Kindertagesstätte stellt sich vor
1.1. Der Träger der Einrichtung
1.1.1. Vorwort
1.1.2. Ziele
1.2. Beschreibung der Einrichtung
1.2.1. Standort
1.2.2. Das Haus
1.2.3. Aufteilung der Gruppen
2.
Gesetzliche Anforderungen
2.1. Das Leitbild unserer Kindertagesstätte
3.
3.1.
3.2.
3.3.
3.4.
3.5.
Voraussetzungen und pädagogische Zielsetzungen
Stellenwert der Erziehung in der Kindertagesstätte
Bild vom Kind
Rolle der pädagogischen Fachkraft
Kinderrechte
Ziele der pädagogischen Arbeit
4.
4.1.
4.2.
4.3.
4.4.
4.5.
4.6.
Bildungsbereiche zur Gestaltung des Bildungsprozesses
Somatische Bildung
Mathematische Bildung
Kommunikative Bildung
Soziale Bildung
Naturwissenschaftliche Bildung
Ästhetische Bildung
5.
5.1.
5.2.
5.3.
5.4.
5.5.
5.6.
Gestaltung, Planung und Umsetzung der pädagogischen Arbeit
Pädagogischer Ansatz
Methoden der pädagogischen Arbeit
Planung der Pädagogischen Arbeit
Gemeinsame Erziehung von behinderten und nicht behinderten Kindern
Gestaltung des Übergangs in die Grundschule
Tagesstruktur
6.
Zusammenarbeit mit den Eltern
7.
Zusammenarbeit im Team
8.
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
8.1. Kooperation Kindertagesstätte - Grundschule
8.2. Zusammenarbeit mit Jugendamt, Sächsisches Landesjugendamt,
Gesundheitsamt, Sozialamt u. a.
Albert-Schweitzer-Str. 39,
08280 Aue
[email protected]
Tel. 03771 5818-80
Fax 03771 5818-81
www.drk-asz.de
Unsere Kindertagesstätte
stellt sich vor
1.1. Der Träger der Einrichtung
Die Kooperationspartner
Helios Klinikum Aue GmbH
Gartenstraße 6
08280 Aue
und
DRK Aue-Schwarzenberg (g)GmbH
Am Fichtbusch 38-40
08340 Schwarzenberg
betreiben gemeinsam die betriebliche Kindertagesstätte.
1.1.1. Vorwort
Erst zum Kindergarten, dann schnell zur Arbeit und mittags oder abends das Ganze in Gegenrichtung.
Jedes Mal ein Wettrennen gegen die Uhr. Als Gegenmodell soll eine Kindergartenform entstehen, in der
das Wettrennen gegen die Uhr ein ENDE hat.
Die DRK Aue-Schwarzenberg (g)GmbH und die Helios Klinikum Aue GmbH werden die Idee einer
Betriebskindertagesstätte neu beleben. Wir, die Mitarbeiter der Betriebskindertagesstätte „Die kleinen
Sonnenstrahlen“, stellen Ihnen unsere Konzeption vor, damit Sie mehr über unsere Einrichtung erfahren.
Die Konzeption hat zum Ziel, unsere Arbeit transparent, überprüfbar, kontrollierbar und nachvollziehbar
zu gestalten. Diese Konzeption ist für uns und für Sie Leitfaden und Orientierungshilfe. Unsere Arbeitsweise
ist darin verbindlich für alle festgeschrieben. Sie gibt Ihnen als Eltern die Möglichkeit, sich mit den Zielen
und Inhalten unserer pädagogischen Arbeit auseinander zu setzen.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt unsere Konzeption in regelmäßigen Abständen zu überarbeiten, weiter
zu entwickeln und zu vervollständigen, bis wir allen Anforderungen gerecht werden.
1.1.2. Ziele
Früh-, Spät- und Nachtschicht, flexible Dienstzeiten müssen in einem Unternehmen rund um die Uhr
gewährleistet sein. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es daher nicht gerade einfach, die Arbeit
mit dem Privatleben abzustimmen. Oft scheiden daher gut ausgebildete Fachkräfte wegen Familiengründung
aus ihrem Beruf aus. Um sich das Know How dieser qualifizierten Kräfte dauerhaft zu sichern, eröffnete
die DRK Aue-Schwarzenberg (g)GmbH und die Helios Klinikum Aue GmbH einen eigenen Betriebskindergarten.
Aktive Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll zukünftig zu den zentralen Maßnahmen eines familienorientierten Personalmanagements in beiden Unternehmen gehören. Wir wollen
den Mitarbeitern dabei helfen, das Problem der Kinderbetreuung langfristig professionell zu lösen und
- wirken den Fehlzeiten und der Fluktationen entgegen,
- fördern die Zufriedenheit und das ungestörte Arbeiten,
- verbessern den Erfolg im Wettbewerb um gutes Personal und die Bindung zum Unternehmen.
Die Kindertagesstätte soll ein Lebensort sein, an dem das individuelle Tätigsein in soziale Bezüge
gebettet ist und eine ganzheitliche Aneignung von der Welt ermöglicht werden soll. Alle Kinder sollen
gleichermaßen die Möglichkeit erhalten von Beginn an ihr Leben gestalten zu können und Erwachsene
(Eltern und Pädagogen gleichermaßen) an ihrer Seite zu wissen, die sie auf ihrem Lebensweg begleiten.
Unsere Kindertagesstätte
stellt sich vor
1.2. Beschreibung der Einrichtung
Unsere Kindertagesstätte wurde am 1. Januar 2006 als Betriebskindergarten nach der Nutzungsänderung
des ehemaligen Dialysezentrums und nach erfolgtem Umbau in der Albert-Schweitzer-Straße 39 in
08280 Aue eröffnet.
1.2.1. Standort
Das Gebäude befindet sich auf dem Gelände des Helios Klinikums Aue GmbH an der Ortsgrenze von
Aue, umwaldet und in der näheren Umgebung des Bärengrundes mit Bergbaulehrpfaden, einem gut
ausgeschilderten Netz an Wanderwegen und einem kleinen Bach. Des Weiteren verfügen wir über eine
sehr gute Verkehrsanbindung bezüglich Bus, Bahn und PKW.
Soziale Einrichtungen, wie Helios Klinikum Aue GmbH mit dazugehöriger Berufsschule, ein Alten- und
Pflegeheim, Grund- und Mittelschule sowie Gymnasium befinden sich in unmittelbarer Nähe. Zentral
gelegen sind für uns außerdem das Stadion des FCE Aue, eine Schwimmhalle und ausreichend Spielflächen, wie z. B. Ski- und Rodelhang.
Weiterhin weist die Kindertagesstätte eine zentrale Lage auch für andere Arbeitgeber im Umkreis auf.
Die räumliche Nähe der Einrichtung zum Helios Klinikum Aue GmbH und flexible Öffnungszeiten helfen
jungen Eltern Zeit zu sparen und freie Zeit für das gemeinsame Familienleben mit ihren Kindern zu
schaffen.
1.2.2. Das Haus
Das Gebäude verfügt über eine Fläche von 828 m² und eine Freispielfläche von ca. 1760 m². Die Kindertagesstätte ist barrierefrei. Die Einrichtung verfügt über:
5 Gruppenräume (nach Bedarf variierbar)
4 Schlafräume für den Krippenbereich
1 Mehrfunktionsraum mit Kinderküche
2 Projekträume (unterschiedlicher Nutzung z. B. Werkraum, Mal- und Matschraum)
2 Waschräume/WC Kindergarten
1 Waschraum/WC Krippe
1 Garderobenraum
1 Kinderwagenraum
Das Raumkonzept wird ergänzt durch Nebenflächen wie z. B. Flurflächen, Teeküche, Lagerräume,
Hausanschlussräume, Personalaufenthaltsraum usw.
1.2.3. Aufteilung der Gruppen
Im gemeinsamen Betriebskindergarten können 70 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren in folgender
Gruppenaufteilung betreut werden.
2 Krippengruppen ( je 10 Kinder)
1 Kindergartengruppe (10 Kinder)
2 Integrationsgruppen (je 20 Kinder)
Die Kinder werden von pädagogischen Fachkräften lt. Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums
für Soziales über die Anforderungen an die Qualifikation und Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte
in Kindertageseinrichtungen und der Tagespflegepersonen (SächsQualiVo,2004) betreut.
Gesetzliche Grundlagen
2. Gesetzliche Grundlagen
Der Betrieb der Kindertagesstätte „Die kleinen Sonnenstrahlen“ wurde am 1. Januar 2006 mit dem Ziel
familienergänzend und -unterstützend, in Bezug auf Betreuung, Bildung und Erziehung zu wirken, aufgenommen. In der Betriebserlaubnis wird festgeschrieben, wie viele Kinder in welcher Betreuungsform
aufgenommen werden dürfen. Unsere Arbeit basiert im Wesentlichen auf folgenden Rechtsvorschriften:
Gesetze
Kinder- und Jugendhilfegesetz (Sozialgesetzbuch Achtes Buch - SGB VIII)
Landesjugendhilfegesetz
Sächsisches Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (SächsKitaG, 2001)
Verordnungen
Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales zur Integration von behinderten und von
Behinderung bedrohten Kindern in Tageseinrichtungen (SächsIntegrVO, 2002)
Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie über
den Landeszuschuss gem. § 14 Abs.5 SächsKitaG und über die Erstattung gem. §17 Abs.3 SächsKitaG
(SächsZuErstVO, 2002)
Verordnung des Sächsischen Staatministeriums für Soziales über die Anfordungen an die Qualifikation
und Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und der Tagespflegepersonen
(SächsQualiVO, 2004)
Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales zu § 11 des Sächsischen Gesetzes
zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (VwV SächsKitaG - Ausstattung)
2.1. Das Leitbild unserer Kindertagesstätte
Im Zeichen der Menschlichkeit setzen wir uns für das Leben, die Würde, die Gesundheit, das Wohlergehen
und die Rechte aller Kinder und der am Entwicklungsprozess beteiligten Personen ein. Unser Handeln
ist bestimmt durch die sieben Grundsätze:
- Menschlichkeit
- Unparteilichkeit
- Neutralität
- Unabhängigkeit
- Freiwilligkeit
- Einheit
- Universalität
Die Werte, die sich aus den Grundsätzen ableiten lassen, begründen die Ziele unserer Arbeit.
Gesetzliche Grundlagen
Das Kind in seiner Lebenssituation
Für uns steht das Kind in seiner Lebenssituation im Mittelpunkt. Wir achten Kinder als eigenständige
Persönlichkeiten, deren Würde den gleichen Stellenwert hat wie die eines Erwachsenen. Kinder sind
für uns aktive Gestalter ihrer Entwicklung.
Die unparteiliche Grundhaltung
Wir betreuen, bilden und erziehen alle Kinder ohne Ansehen der Nationalität, der ethnischen Zugehörigkeit,
der Religion, ihres Geschlechtes, der sozialen Stellung und ihrer speziellen körperlichen, seelischen
und geistigen Bedingungen. Unsere Grundhaltung ist geprägt von Akzeptanz, Toleranz und Wertschätzung.
Wir erziehen die Kinder zum friedlichen Zusammenleben. Wir stehen ein für Integration und wenden uns
gegen Ausgrenzung.
Partei ergreifen im Zeichen der Menschlichkeit
Auf der Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention verstehen wir uns als Anwalt der Kinder. Gemeinsam
mit allen Beteiligten setzen wir uns für die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern ein. Wir sind
nicht bereit, Unmenschlichkeit hinzunehmen und erheben deshalb, wo geboten, unsere Stimme gegen
ihre Ursache. Aufmerksamkeit richten wir auf Kinder, die von der Gesellschaft ausgegrenzt bzw.
benachteiligt werden.
Unsere Leistungen
- Wir leisten gute pädagogische Arbeit.
- Wir fördern die ganzheitliche Entwicklung der Kinder und bieten hierfür vielfältige Erfahrungs- und
Lernräume.
- Wir bieten familienergänzende und familienunterstützende Betreuung, Bildung und Erziehung.
- Wir arbeiten nachvollziehbar, effizient, sparsam und wirtschaftlich.
- Wir ermöglichen den Kindern Partizipation: das heißt Kinder werden entsprechend ihrem Entwicklungsstand
an allen sie betreffenden Fragen und Entscheidungen beteiligt.
- Den Eltern bieten wir eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit und Mitwirkung.
- Wir beteiligen uns an der Ausbildung des Berufsnachwuchses, indem wir Lernfelder in der sozialpädagogischen Praxis zu Verfügung stellen.
- Unsere Kindertagesstätte ist Ort der Begegnung im Gemeinwesen.
- Auf der Basis unserer Grundsätze wirken wir mit bei kommunalpolitischen Entscheidungen, die Kinder
und ihre Familien betreffen und setzen uns für die Belange der Kinder und ihrer Familien ein.
Unsere Stärken
In unserer pädagogischen Arbeit orientieren wir uns an einer rein humanitär ausgerichteten Zielsetzung.
Wir entwickeln die Qualität unseres Angebotes kontinuierlich weiter und stellen uns dem Wettbewerb.
Wir bieten flexible Öffnungszeiten. Die im Betreuungsvertrag vereinbarte Betreuungszeit kann im Rahmen
der Öffnungszeit flexibel genutzt werden. Wir haben ein großes Vertrauenspotential, das für uns Verpflichtung ist.
Zusammenarbeit
Wir kooperieren mit allen Institutionen und Personen, die uns bei der Erfüllung unserer Ziele und Aufgaben
hilfreich sein können. Die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Institutionen erfolgt stets auf
der Grundlage unserer Ziele und ist durch unsere unparteiliche Grundhaltung geprägt.
Vorraussetzungen und
pädagigische Grundlagen
3.1. Stellenwert der Erziehung in der Kindertagesstätte
Die Kindertagesstätte wirkt neben der Betreuung familienergänzend und -unterstützend in Bezug auf
die Erziehung der Kinder. Den Kindern soll außerdem die Möglichkeit zum vielfältigen Spielen und Lernen
unter Einbeziehung von Regeln und Normen gegeben werden, die ihnen Freiräume zur Schaffung von
sozialen Kontakten und zur Entwicklung der Selbständigkeit bieten.
3.2. Bild vom Kind
Für uns steht das Kind in seiner Lebenssituation im Mittelpunkt. Wir achten Kinder als eigenständige
Persönlichkeiten, deren Würde den gleichen Stellenwert hat wie die eines Erwachsenen.
In der Auseinandersetzung im Mitarbeiterkreis haben wir uns auf die folgenden Grundsätze verständigt:
- Das Kind kommt in die Kita als einzigartiges Wesen!
- Es hat eigene Bedürfnisse, zu seiner eigenen Zeit.
- Das Kind entwickelt sich in einem Prozess zu einer eigenständigen Persönlichkeit.
- Eigenes Erforschen wie auch Experimentieren mit der Welt und den Menschen macht das Kind Erfahrungen, die seinen Entwicklungsprozess vorantreiben.
- Das Kind hat eine Vorstellung von der Welt. Es bildet sich aus dieser Vorstellung eine Meinung zu den
Dingen.
3.3. Rolle der pädagogischen Fachkraft
Pädagogische Fachkräfte sind wie die Kinder auch soziale Akteure und Mitproduzenten ihrer eigenen
Entwicklung, z. B. im Hinblick auf ihr professionelles Handeln. Dies setzt voraus den Kindern und Eltern
zu zuhören und mit ihnen in den Dialog zu treten und betrifft ebenso das kollegiale Miteinander im Team
und in der Beratung und mit externen Professionellen (Fachberater, Therapeuten usw.). Die pädagogischen
Fachkräfte zeigen Interesse und finden Möglichkeiten Freiräume innerhalb und außerhalb der Einrichtung
zu entdecken und so die Entwicklung eines Teams und damit die Entwicklung der Einrichtung zu unterstützen.
Die Gestaltung des pädagogischen Alltags ist Sache von pädagogischen Fachkräften und Kindern unter
Einbeziehung anderer Erwachsener (Eltern, Therapeuten, Fachberater, technische Mitarbeiter). Die
pädagogischen Fachkräfte tragen dafür Sorge, dass Kinder nicht nur gut betreut, sondern auch ihren
Neigungen entsprechend gefördert werden, um ihre Identität ausbilden und ihre Fähigkeiten entfalten
zukönnen. Die Rolle der pädagogischen Fachkraft liegt damit bei den kindlichen Aneignungsprozessen,
in der Partnerschaft sowie der Förderung und Begleitung. In unserer Kindertagesstätte arbeiten engagierte,
gut ausgebildete und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich kontinuierlich durch Fortbildung
weiterqualifizieren.
Wir arbeiten im Team vertrauensvoll und partnerschaftlich zum Wohl der Kinder und ihrer Familien zusammen. Unser Verhältnis zueinander ist geprägt von Gleichwertigkeit und gegenseitigem Vertrauen.
Wir nutzen Konflikte und Kritik als Chance, unsere Arbeit zu verbessern und weiter zu entwickeln.
Vorraussetzungen und
pädagigische Grundlagen
3.4. Kinderrechte
Die Rechte der Kinder, die die Vereinten Nationen in ihrer Kinderrechtskonvention zusammengefasst
haben, gehen nicht nur die Kinder an. Ihre Rechte durchzusetzen und zu verwirklichen, ist eine wichtige
Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben. Bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, ist das
Wohl des Kindes ein Gesichtspunkt, der vorrangig zu berücksichtigen ist. Damit Kinder glücklich und
geborgen aufwachsen und leben können, brauchen sie Hilfe und Unterstützung. Rechte der Kinder
richten sich nicht gegen die Rechte von Erwachsenen, sondern verdeutlichen die besondere Schutzbedürftigkeit von Kindern. Kinder sind aktive und gestaltende Mitglieder von Gemeinschaften. Seit der Ratifizierung
der UN-Kinderrechtskonvention (1992) sind u. a. folgende Rechte des Kindes eindeutig formuliert:
Jedes Kind hat das Recht
- sich frei zusammen zu schließen und seine Meinung zu sagen
- auf einen individuellen Entwicklungsprozess und sein eigenesTempo dabei
- auf Achtung
- so zu sein wie es ist
- auf eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung
- auf Bildung
(Auszug aus UN-Kinderrechtskonvention)
3.5. Ziele der pädagogischen Arbeit
Grundlage der pädagogischen Arbeit in unserer Kindertagesstätte ist der „Sächsische Bildungsplan“.
Der diesem Leitfaden zugrunde liegende Bildungsbegriff orientiert sich am Gedanken der Selbstbildung.
Bildung wird als ganzheitlich, umfassender Prozess aufgefasst, der auf die Gesamtentwicklung des
Kindes in seinen unterschiedlichen Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsweisen bezogen ist.
Die pädagogischen Fachkräfte fungieren dabei als Bezugspersonen und Begleiter. Sie treten als bedeutungsvolle und kompetente Personen in die Erfahrungswelt der Kinder, wirken als Vorbilder und alltägliche
Interaktionspartner und geben wichtige Anregungen und Orientierungen für den kindlichen Selbstbildungsprozess.
Unsere pädagogische Arbeit ist darauf ausgerichtet, die Kinder zubefähigen, nicht nur allein, sondern
auch im Zusammenspiel und Zusammensein mit Anderen, ihre Bedürfnisse und Interessen zur Geltung
zu bringen. Dabei sollen sie sich der eigenen Gefühle bewusst werden, schöpferisches Verhalten und
Ausdrucksfreude entwickeln, Selbstsicherheit im Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten gewinnen und
Selbständigkeit im Handeln zeigen. Die Kinder werden gleichzeitig mit sozialen Normen vertraut gemacht
und befähigt eigene Interessen in Konflikten zu vertreten und kooperativ und solidarisch zu handeln.
Bildungsbereiche zur Gestaltung
des Bildungsprozesses
4. Bildungsbereiche zur Gestaltung des Bildungsprozesses
„Bildung ist ein Prozess, der mit Geburt beginnt, grundsätzlich individuell und lebenslang verläuft.“ (SMS,
SMK 2003 S.2) Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit wird der „Sächsische Bildungsplan“ sein
als ganzheitlicher Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsauftrag, in dem alle Entwicklungsbereiche in
komplexen, ganzheitlichen und individuellen Prozessen gefördert werden. Eine gruppenübergreifende
Arbeit ermöglicht dabei den Kindern eine größere Wahlmöglichkeit und mehr Freiraum. Folgende übergeordnete Ziele streben wir dazu gemeinsam an:
4.1. Somatische Bildung
- grobmotorische Bewegungsabläufe herausbilden, beherrschen und steuern können
(krabbeln, kriechen, laufen, werfen, fangen, hüpfen, springen, balancieren)
- Koordinationsfähigkeit erlangen und Körpergefühl entwickeln
- sensomotorische und feinmotorische Fähigkeiten ausbilden und fördern
(malen, zeichnen, schneiden, kleben, kneten, falten)
- Verständnis für die Wichtigkeit der eigenen Gesundheit und des Wohlbefindens entwickeln
(gesunde Ernährung und Körperhygiene)
- Entwicklung einer positiven Lebenshaltung
- Geschicklichkeit und Koordination bei Alltagstätigkeiten erlangen
(an- und ausziehen, ein- und auspacken, Zähne putzen usw.)
- Freude an der Bewegung entwickeln
Dazu soll es verschiedene Angebote zur Bewegungsförderung geben, wie z. B. Besuch der Turnhalle
oder des Sportplatzes und professionell geführte Schwimmkurse. Gemeinsam bereiten wir in unserer
Kinderküche z. B. ein Frühstück zu und tragen damit zur gesunden Ernährung unserer Kinder bei.
Regelmäßig besuchen Zahnärztin und Zahnschwester sowie Kinder- und Jugendmedizinischer Dienst
unsere Einrichtung.
4.2. Mathematische Bildung
- grundlegende Denkleistungen entwickeln (ordnen, zuordnen, sortieren, vergleichen, unterscheiden,
Beziehungen herstellen und übertragen)
- Informationen und Anforderungen aufnehmen, verstehen und verarbeiten können
- Wahrnehmungsfähigkeit entwickeln
- Raum-Lage-Beziehung entwickeln und sich im Raum orientieren
- Freude am Entdecken und Forschen entwickeln
- Zusammenhänge erkennen, neue Wege und Lösungen finden können
- mathematische Zusammenhänge erkennen
- Mengenvorstellungen entwickeln
- selbständig Ziele und Vorhaben verfolgen
- positive Arbeitshaltung, wie Ausdauer, Aufmerksamkeit, Sorgfalt und Arbeitstempo entwickeln
Projekte zu verschiedenen Themen sollen den Erfahrungsbereich der Kinder erweitern, wie z. B. zum
Thema „Krankenhaus“. Der gemeinsame Besuch der Kinder im Krankenhaus, beim ambulanten Pflegedienst oder beim Fahrdienst soll den Kindern helfen Zusammenhänge zu erkennen und den Arbeitsplatz
ihrer Eltern kennen zu lernen.
Bildungsbereiche zur Gestaltung
des Bildungsprozesses
4.3. Kommunikative Bildung
- klare und verständliche Sprache herausbilden
- kommunikative Fähigkeiten entwickeln (Fragen stellen, auf Fragen antworten, Wünsche äußern, Aufgaben verstehen)
- zuhören, erzählen und die eigene Meinung sprachlich ausdrücken
- bewusste Gestaltung von Kommunikationssituationen zur Bildung von Kommunikationsfähigkeit und
zum Erwerb von verschiedenen Kommunikationstechniken (Sprache, Schrift, Medien)
- hohe Aufmerksamkeit der Muttersprache schenken z. B. Besuch einer Bibliothek
Um besondere sprachliche Begabungen zu fördern, schaffen wir Möglichkeiten zum Erwerb der englischen
Sprache.
4.4. Soziale Bildung
-
Kontakte zu anderen Kindern, zu Erwachsenen, zur Bezugsperson entwickeln
Vertrauen in Andere und vor allem in eigene Fähigkeiten entwickeln
Selbstsicherheit entwickeln
lernen, Gefühle der Situation entsprechend anzupassen und zu steuern
mit Anderen mitfühlen lernen
lernen, mit Lebensveränderungen, Enttäuschungen und Niederlagen umzugehen
Freunde finden und sie als Verhandlungspartner nutzen
Freude entwickeln an der gemeinsamen Bewältigung von Aufgaben
Regeln in der Gruppe auszuhandeln, zu vereinbaren, anzuerkennen und einzuhalten
Meinungs- und Interessenkonflikte zu akzeptieren und zu lösen
andere Menschen in ihrer Eigenart, Kultur, Besonderheit und evtl. Behinderung zu achten
Anderen zu helfen und mit Anderen zu teilen
Verantwortung gegenüber Natur und Umwelt entwickeln
Täglich begrüßen sich alle Kinder im Morgenkreis und beginnen den Tag gemeinsam mit Spiel und Gesang. Hier wird auch viel gefeiert! Das Jahr im Überblick ...
Fasching
Wir feiern an einem Vormittag mit allen Kindern und Mitarbeiterinnen mit Musik und Spielen in allen
Räumen. Bislang gab es kein festes Thema und generell keine Verkleidungsverpflichtung.
Kita-Geburtstag
Anlässlich der Eröffnung unserer Kita am 4. März 2006 feiern wir alljährlich mit allen Kindern, Eltern und
Angehörigen, Nachbarn und Freunden, ehemaligen „Sonnenstrahlen“ und manchmal auch mit offiziellen
Gästen.
Osterfrühstück
Das Frühstück mit der anschließenden Ostereiersuche feiern wir regelmäßig am Donnerstag vor Ostern.
Gesundheitswoche
Im Rahmen der sächsischen Gesundheitswoche gestalten wir jährlich eine Projektwoche zum Thema
„Gesundheit“.
Kindertag
Am 1. Juni feiern wir Kindertag und die Kinder bestimmen, welche Aktivitäten an diesem Tag laufen.
Bildungsbereiche zur Gestaltung
des Bildungsprozesses
Sommerfest
Wir feiern alljährlich mit allen Kindern unter einem anderen Motto.
Herbstfest
Dieses Fest feiern wir, indem wir vorher den Eingangsbereich und die Gruppenräume schmücken. Je
nach Themenschwerpunkten der Gruppen und Fragestellungen bei den Kindern in dieser Zeit finden
sich hierzu unterschiedliche Aktivitäten wieder.
Laternenfest
An einem Herbstabend ziehen wir mit Musik, guter Laune und selbst gebastelten Laternen durch das
Klinikgelände. Im Anschluss lassen wir den Abend am Feuer mit Kinderpunsch, Würstchen und Liedern
ausklingen.
Erzgebirgische Weihnacht
In der Adventszeit pflegen wir eine Vielzahl weihnachtlicher Traditionen im Erzgebirge z. B. Lichteln,
Weihnachtsbäckerei, erzgebirgische Mundart, Weihnachts- und Winterlieder. Traditionsbewusst halten
auch in unserem Hause Engel und Bergmann als Lichterträger, die Schwibbögen und Pyramiden Einzug.
Es gibt noch mehr besondere Ereignisse ...
Geburtstage der Kinder, Geburtstage der Mitarbeiterinnen, Elternabende Elternratssitzungen, Fotografentermin, Sonderveranstaltungen z.B. Kino und Theater. Projekte, wie z.B. „Wie helfe ich meinem“ dienen
dazu, erste Kenntnisse auf dem Gebiet der „Ersten Hilfe“ zu erlangen. Alle grundlegenden Termine der
Kindertagesstätte für das jeweils kommende Jahr werden im November/Dezember einvernehmlich
zwischen Team, Geschäftsführung und Elternrat in einer Jahresplanung festgelegt. Diese Jahresplanung
erhalten die Eltern am Jahresanfang über unsere Infotafel, um sich frühzeitig darauf einrichten zu können.
4.5. Naturwissenschaftliche Bildung
-
Sachwissen aus Naturvorgängen und Einsicht in Naturgesetzmäßigkeiten erlangen
Handlungsweisen zum Schutz von Natur und Umwelt kennen lernen
verschiedene traditionelle und vielleicht auch neue Medien kennen lernen
lernen, verschiedene Gebrauchsgegenstände sinnvoll auszuwählen, zu verwenden und zu entsorgen
richtiges und sicheres Verhalten im Straßenverkehr erlernen
Auch in diesem Bereich stehen bei uns neben den themenbezogenen Angeboten im pädagogischen Alltag Projekte, z. B. zur Verkehrserziehung, Umwelt- und Naturschutz im Programm. Dazu nutzen wir vor
allem Beobachtungs- und Spaziergänge sowie Wanderungen zum nahe gelegenen Bärengrund (Waldtag).
4.6. Ästhetische Bildung
-
ganzheitliche und vielsinnige Beziehungen zur Lebensumwelt aufbauen
künstlerisch-ästhetische Erlebnisfähigkeit entwickeln
individuelle künstlerische Fähigkeiten erlangen (Musizieren, Tanzen, Gestalten mit Farben und Formen)
Spiel- und Experimentierfähigkeit entwickeln
singen und mit Instrumenten umgehen lernen
Lebensumwelt mitgestalten lernen
Gemeinsam gestalten wir Gruppenräume, Flure, Garderoben usw., besuchen z. B. das Kino und Theater
und schaffen Angebote zur Förderung von Kindern mit besonderen Begabungen, wie z. B. Musikschule.
Alle Bildungsbereiche bedingen sich gegenseitig und fließen ganzheitlich im Tagesablauf ein.
Gestaltung, Planung und Umsetzung
der pädagogischen Arbeit
5.1. Pädagogischer Ansatz
Für die Verwirklichung des pädagogischen Auftrages und der pädagogischen Ziele bietet sich u. a. der
situationsorientierte Ansatz an. Er ermöglicht eine pädagogische Arbeit, bei der das Kind in seinem Erleben und Verhalten im Mittelpunkt steht. Ausgangspunkt der pädagogischen Arbeit sind die Themen der
Kinder/des Kindes. Den pädagogischen Fachkräften kommt die Aufgabe zu, diese Themen wahrzunehmen.
Dazu müssen sie sich auf Erleben und Verhalten der Kinder einlassen, sie beobachten und die Lebenssituation der Kinder/des Kindes kennen. Ziel des situationsorientierten Ansatzes ist es, Kinder unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft zu befähigen, in Situationen ihres gegenwärtigen und zukünftigen Lebens autonom, kompetent und solidarisch zu handeln. Wesentlich für diesen Ansatz ist,
dass Kinder sich gleichberechtigt in die Planung der Arbeit einbringen können. Pädagogische Fachkräfte
verstehen sich weniger als „Anleiter“ und „Macher“, sondern eher als „Partner“ und „Begleiter“ der Entwicklung von Kindern.
Wie bereits erwähnt bildet der „Sächsische Bildungsplan“ die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit
in der Kindertagesstätte mit dem Grundgedanken der Selbstbildung des Kindes, d. h. das Kind muss
nicht gebildet werden, es bildet sich selbst. Daher das Grundanliegen unserer pädagogischen Arbeit:
„Hilf mir, es selbst zu tun !“
5.2. Methoden der pädagogischen Arbeit
Die Aufteilung der Gruppen und Altersmischung gestaltet sich folgendermaßen:
1 Kleinkindgruppe
1 Kleinkindgruppe
3 Kindergartengruppen (bei Bedarf mit Integration)
0 bis 1 Jahr
1 bis 3 Jahre
3 Jahre - Schuleintritt
Die Gruppen haben jeweils einen Namen, so dass Kinder und Eltern genau wissen, in welcher Gruppe
sie „zu Hause“ sind. Wir streben eine gruppenübergreifende Arbeit an, d. h. die Kinder gehören einer
festen Gruppe an, in der sie gemeinsam essen und schlafen oder ruhen, gemeinsam spielen und Angebote wahrnehmen. Dennoch sollen sie ihren Interessen und Neigungen nachgehen können, indem sie
Angebote unabhängig und außerhalb ihrer festen Gruppe nutzen. Ein hohes Maß an Bedeutung schenken
wir dem freien Spiel und der Beobachtung.
Das Spiel ist die Hauptaneignungstätigkeit der Kinder im Alter zwischen 0 und 6 Jahren und der spielerische Zugang zur Welt entscheidend für die Entwicklung des Kindes. „Spielen ist Lebensbewältigung“.
(Oerter 1999) Die pädagogischen Fachkräfte sind dabei Beobachter die mit allen Sinnen das Spielgeschehen verfolgen. Sie leiten nicht an sondern nehmen teil oder liefern Spielanstöße.
Angebote sollen den Erfahrungsraum der Kinder bereichern und bereichern damit auch das freie Spiel.
Sie sollen Interessen der Kinder aufgreifen, die durch Ideen und Anregungen der pädagogischen Fachkräfte erweitert werden. Angebot und freies Spiel stehen in enger Wechselbeziehung. Die pädagogischen
Fachkräfte legen dabei besonderen Wert auf die genaue Beobachtung der Kinder. Angebote sollen die
Kinder nicht belehren, sondern ihre Fähigkeiten entwickeln. Unsere Kinder sollen Angebote freiwillig
annehmen. Außerdem sollen die Kinder durch Angebote an neue Themen, Materialien, Fertigkeiten und
Erfahrungen herangeführt werden.
Gestaltung, Planung und Umsetzung
der pädagogischen Arbeit
5.3. Planung der pädagogischen Arbeit
Die Planung orientiert sich an gemeinsamen Zielen, steckt den organisatorischen Rahmen ab, wird für
alle verständlich dargestellt und ist inhaltlich aufeinander aufgebaut. Dabei bleibt Raum für Veränderungen.
Jede Pädagogische Fachkraft ist in der Lage, Aussage zu treffen, an welchen situationsbedingten Inhalten
sie arbeitet, welche Ziele und Inhalte sie kurz- und langfristig umsetzen möchte. Sie legt für jedes Kind
ein Portofolio an und kann somit jederzeit Aussage treffen über die Entwicklung jedes Kindes und forscht
nach Ursachen bei Auffälligkeiten und Veränderungen im Verhalten und der Entwicklung eines Kindes.
5.4. Gemeinsame Erziehung von behinderten und nicht behinderten Kindern
Die pädagogisch-therapeutische Konzeption und Organisation stellt den engeren Rahmen der Arbeit,
d. h. die Voraussetzung für eine qualifizierte gemeinsame Erziehung von behinderten und nicht behinderten Kindern dar.
Wir beabsichtigen die Aufnahme und Integration von behinderten oder von Behinderung bedrohten
Kindern und setzen uns für die gemeinsame Bildung und Erziehung von behinderten und nicht behinderten
Kindern ein und schaffen erforderliche Rahmenbedingungen, wie:
- barrierefreier Zugang zum Gebäude und Freigelände
- Gestaltung der Gruppenräume, dass jedes Kind nach seinen Bedürfnissen Interessen, Fähigkeiten
und Fertigkeiten aktiv werden kann
- behindertengerechtes WC
- Raum für Einzeltherapie
- ständige Aus- und Weiterbildung der Erzieherinnen
Um für alle Kinder Bedingungen zu schaffen, die sie individuell und sozial brauchen, wird nicht unterschieden zwischen Behinderungsarten und -schweregraden.
Wir vertreten den Standpunkt behinderte Kinder so früh wie möglich zu integrieren, damit sie frühzeitig
lernen, sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Des Weiteren erlangen auch ihre nicht behinderten
Spielgefährten frühzeitig eine wichtige Erkenntnis, dass Gesundheit keine Selbstverständlichkeit und
Behinderung nicht grundsätzlich „Anderssein“ bedeutet. Unser pädagogisches Bemühen wird daher
stets auf eine allseitige Förderung ausgerichtet sein, d. h.:
- erfassen des aktuellen Entwicklungsstandes durch allseitige Beobachtung
- einleiten gezielter Fördermaßnahmen, Grundlage hierfür bildet ein Therapie- und Förderplan für jedes
Kind aufzustellen von der jeweiligen pädagogischen Fachkraft
- Einbeziehung therapeutischer Maßnahmen in den pädagogischen Alltag (Ergotherapie, Logopädie,
Physiotherapie)
- partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern
Das tägliche Miterleben der pädagogischen bzw. therapeutischen Arbeit bewirkt bei den beschäftigten
Mitarbeitern einen kontinuierlichen Kompetenztransfer, von dem auch nicht behinderte Kinder profitieren.
Behinderte Kinder und deren Eltern sollen im Rahmen der integrativen Therapie zudem eine Entlastung
durch Vermeidung von bei Einzeltherapie oft erforderlichen Wegen oder Fahrten erfahren. Wesentlich
für eine erfolgreiche Arbeit ist für uns die Vernetzung mit allen Institutionen, um den organisatorischen
Aufwand zu verringern. Dies betrifft insbesondere das Jugendamt, Gesundheitsamt, Frühförderstellen,
Therapeuten und Erziehungsberatungsstellen.
Gestaltung, Planung und Umsetzung
der pädagogischen Arbeit
5.5. Gestaltung des Übergangs in die Grundschule
Kindergarten und Grundschule sind Institutionen, die ausgehend von den individuellen Entwicklungsvoraussetzungen der Kinder und im engen Kontakt mit den Eltern ihren spezifischen Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen. Voraussetzung für eine gelingende Zusammenarbeit der Institutionen ist, von einem
gemeinsamen Grundverständnis von Bildung und Erziehung auszugehen.
Die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten, Grundschule und Eltern soll bekräftigt und gezielt gefördert
werden. Die Grundlage hierfür bildet für uns die gemeinsame Vereinbarung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus zur Kooperation von Kindergarten
und Grundschule und das Arbeitsmaterial zur Verbesserung der Schuleingangsphase in Sachsen. Die
Kinder unserer Einrichtung werden dazu im letzten Kindergartenjahr gezielt gefördert und vorbereitet
um ihnen damit auch beim Übergang in die Schule behilflich zu sein.
5.6. Tagesstruktur
Der Tagesablauf im Allgemeinen richtet sich nach den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder. Wir
haben keine starr vorgegebenen Zeiten, Ausnahme bilden nur Mahlzeiten sowie Schlaf- und Ruhezeiten.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, 05:30 - 20:30 Uhr
Unser Tagesablauf:
05:30 - 07:00 Uhr
Aufnahme durch den Frühdienst, Freispiel, individuelle Gespräche und Zuwendungen
07:00 - 09:00 Uhr
Spielbeginn in den eigentlichen Gruppen unter Nutzung aller zur Verfügung stehenden
Räume, Freispiel, gelenktes Spiel, Vorbereitung zum Frühstück,
Frühstück, hygienische Gewohnheiten, Zahnhygiene
09:00 -11:00 Uhr
Vorbereitung und Durchführung von Lernangeboten,
Aufenthalt im Freien, bei ungünstiger Witterung Nutzung aller Räume,
gruppenübergreifende Angebote und Spiele
11:00 -13:00 Uhr
hygienische Gewohnheiten, Vorbereitung zum Mittagessen,
Mittagessen, Vorbereitung zur Mittagsruhe
12:00 -14:00 Uhr
Mittagsruhe
14:00 -15:00 Uhr
hygienische Gewohnheiten, Anziehen, Vesper
15:00 -18:00 Uhr
Aufenthalt im Freien, Vorbereitung und Durchführung von Spiel- und Lernangeboten,
gruppenübergreifende Angebote
18:00 -19:00 Uhr
hygienische Gewohnheiten, Vorbereitung zum Abendessen
19:00 -20:30 Uhr
Freispiel, individuelle Gespräche und Zuwendung, Übergabe an die Eltern
Zusammenarbeit mit den Eltern
6. Zusammenarbeit mit den Eltern
„ Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben sollen die in den Einrichtungen tätigen Fachkräfte und anderen
Mitarbeiter mit den Erziehungsberechtigten zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten. Die Erziehungsberechtigten sind an den Entscheidungen in wesentlichen Angelegenheiten der Tageseinrichtung zu
beteiligen.“ KJHG § 22 Abs.3
Für eine gelingende Zusammenarbeit ist eine dialogische Grundhaltung und eine wechselseitige Bemühung nötig, um die Unterstützung kindlicher Bildungsprozesse als gemeinsame Aufgabe zu begreifen.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern beginnt bereits beim Aufnahmegespräch. Das Konzept unserer
Kindertagesstätte sollten die Erziehungsberechtigten kennen lernen und mit den Grundanliegen übereinstimmen, bevor sie ihr Kind anmelden um spätere Konflikte zwischen Elternhaus und Kindertagesstätte
bei der Erziehung zu vermeiden.
Das KJHG legt fest, dass die Zusammenarbeit von den pädagogischen Fachkräften ausgehen muss.
Es geht uns um die Schaffung einer vertrauensvollen und offenen Atmosphäre, in der über Informationen,
Gespräche und Einblicke in die pädagogische Arbeit versucht wird, den Kindern konfliktfreie Übergänge
zwischen Familie und Kindertagesstätte zu ermöglichen. Ausgangspunkt bildet gegenseitige Akzeptanz
und Wertschätzung.
Die Zusammenarbeit soll immer auf das Wohl des Kindes ausgerichtet sein. Unsere Eltern sollen ihre
Kinder gut aufgehoben wissen und sich selbst soweit einbringen können, dass die Zeit in der Kindertagesstätte für das Kind als Bereicherung empfunden wird.
Formen unserer Zusammenarbeit mit den Eltern bilden eine ganz intensive und individuelle Eingewöhnungsphase, ein Elternrat, regelmäßige Elternabende, die Möglichkeit der Hospitation durch die Eltern, aktive
Beteiligung der Eltern bei Festen und Feiern, individuelle Gespräche mit den Eltern sowie Elternbriefe
und Info-Tafel für Eltern.
Zusammenarbeit im Team
7. Zusammenarbeit im Team
Eine wichtige Voraussetzung für eine qualitativ gute pädagogische Arbeit ist die Teamarbeit. Teamarbeit
erfordert klare Strukturen und Regeln, die von allen akzeptiert und angewandt werden. Wichtige und
wesentliche Mittel dafür sind der Dialog und die Diskussion.
Daher erfolgen regelmäßige Teamberatungen, die u. a. folgende Themen beinhalten:
-
organisatorische Fragen (Dienstplan usw.)
Auswertung und Besprechung Leitungssitzung
konzeptionelle Fragen
neue pädagogische Trends und Entwicklungen
Auswertung von Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen
Qualitätszirkel
Erzieherverhalten
Konflikte, Probleme, Anliegen und Wünsche der Mitarbeiter
Alle Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Aus- und Weiterbildungen teil und informieren sich selbständig
über Fachliteratur. Im Rahmen der Bildungsinitiative Sachsen absolvieren alle Mitarbeiter das Bildungscurriculum. Eine optimale Dienstplangestaltung sichert den fachgerechten Einsatz aller Erzieherinnen
und damit die optimale Gestaltung des pädagogischen Alltags.
Um größere Transparenz der Organisation und Qualität der Arbeit in unserer Einrichtung zu ermöglichen,
beginnen wir 2008 gemeinsam mit dem Qualitätsbeauftragten des Trägers, dem Qualitätsmitarbeiter
und der Leiterin unserer Kindertagesstätte mit der Erstellung eines eigenen Handbuches auf Grundlage
der DIN-EN ISO 9001-200ff.
Qualitätsentwicklung verstehen wir als fortlaufenden, immer wieder den Herausforderungen unterliegendem
Prozess. Um die Qualität unserer Arbeit sicher zu stellen und weiter zu entwickeln arbeiten wir mit einer
qualifizierten Fachberatung zusammen. Pädagogische Qualitätsinitiative im System der Tageseinrichtungen
für Kinder (Pädquis) wird Instrument zur Evaluation unserer Arbeit in der Kindertagesstätte. Es findet
eine Qualitätsfeststellung, d.h. Ist-Analyse der vorhandenen Arbeit in der Kindertagesstätte, statt.
Die Qualität wird mit Hilfe eines Kriterienkataloges (Sollzustand, Ziele) beurteilt. Es werden Maßnahmen
zur Erreichung der Ziele festgelegt. Die geplanten Maßnahmen werden realisiert. Es erfolgt eine Evaluation,
d.h. es gibt eine Überprüfung der Umsetzung der Maßnahme und ihrer Wirkung. Der gesamte Ablauf
wird regelmäßig wiederholt.
Der Qualitätsentwicklungsprozess soll kontinuierlich erfolgen. Bei der Bearbeitung aller Bereiche unserer
Kindertagesstätte werden wir schrittweise vorgehen und stellen uns zum Ziel, beginnend im Februar
2008, mittelfristig (ca. 4-5 Jahre) alle Bereiche einer Evaluation unterzogen zu haben.
Die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern verstehen wir als Patenschaft für unsere Kinder.
Das einzelne Unternehmen als Auftraggeber hält sich im tagtäglichen Ablauf und in der pädagogischen
Arbeit im Hintergrund. Sie wissen, dass sie der Professionalität und Erfahrung der beschäftigten Pädagogen vertrauen können und profitieren von dem „Nebeneffekt“, der für sie zum „Haupteffekt“ wird: Die
Präsenz der Eltern im Unternehmen, die ihre Kinder bei uns in guten Händen und besonders gefördert
wissen. Wir verstehen uns als Quelle eines guten Betriebsklimas und tragen außerordentlich zur Steigerung der Identifikation mit dem eigenen Unternehmen bei.
Zusammenarbeit mit anderen
Institutionen
8. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Wir kooperieren mit allen Institutionen und Personen, die uns auf der Grundlage gesetzlicher Bestimmungen
und bei der Erfüllung unserer Ziele und Aufgaben hilfreich sind.
8.1. Kooperation Kindertagesstätte - Grundschule
Grundlagen hierfür bilden die gemeinsame Vereinbarung des SMS und des SMK. Zur Kooperation von
Kindergarten und Grundschule vom 13.08.2003 und das Arbeitsmaterial zur Verbesserung der
Schuleingangsphase.
8.2. Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, dem Sächsisches Landesjugendamt, dem Gesundheitssamt, Sozialamt u.a.
Auf der Grundlage aller gesetzlichen Bestimmungen kooperieren wir mit allen Institutionen um eine
qualitativ hohe Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit zu sichern.