BECKENBODEN ZENTRUM RUHRGEBIET

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BECKENBODEN ZENTRUM RUHRGEBIET
Beckenboden
Zentrum
Ruhrgebiet
Kontinenz im Zentrum
Zertifiziert durch die
Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.
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Wir über uns
Der Beckenboden hat viele verschiedene Aufgaben, die ein funktionierendes
Zusammenspiel von Muskulatur, Nerven und Organen erfordern. Störungen im
Beckenbodenbereich können deswegen sehr unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. Hierbei handelt es sich um Senkungszustände mit Fremdkörpergefühl,
Blasenbeschwerden (vom Harnverhalt bis zur -Inkontinenz) und Darmentleerungsstörungen (Verstopfung bis zum unfreiwilligem Abgang von Luft). Das Zusammenspiel ist so komplex ist, dass es mit der Therapie eines Symptomes in der
Regel nicht getan ist.
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Beckenbodenbeschwerden ganzheitlich
anzugehen. Dafür haben wir ein Team aus Ärzten und Ärztinnen unterschiedlichster Fachdisziplinen (Frauenheilkunde, Proktologie, Urologie, Neurologie,
Psychosomatik), sowie aus auf Beckenbodenprobleme spezialisierte Physiotherapeutinnen und Ernährungsberaterinnen gebildet. Wir arbeiten im Beckenbodenzentrum Ruhrgebiet gemeinsam an einem individuellen Behandlungskonzept für jede Patientin und jeden Patienten mit Beckenbodenproblemen. Dieses
Konzept wird in unserer wöchentlichen interdisziplinären Konferenz, nach ausführlicher Falldarstellung mit Vorträgen aller relevanten Befunde, entwickelt.
Zur Qualitätskontrolle bieten wir unseren Patientinnen und Patienten eine kostenlose Nachuntersuchung an. Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen und
Teilnahme an Fachkongressen, ermöglichen es, unseren Wissensstand fortwährend zu aktualisieren. Wir sind deswegen immer auf dem neuesten Stand der
Dinge.
Symptome
Harninkontinenz und Blasenentleerungsstörungen
Bundesweit leiden nach Experten-Angaben rund 6 Mio Menschen unter Harninkontinenz.
Trotzdem erhalten nur 15 % der Patientinnen eine angemessene Behandlung. Drei Viertel
von Ihnen sind Frauen. Auch Jüngere sind betroffen.
Bei der Harninkontinenz wird zwischen der Belastungs- und der Dranginkontinenz unterschieden:
➜ Unter Belastungsinkontinenz versteht man den nicht beherrschbaren Urinverlust bei
körperlicher Anstrengung wie Sport oder Treppensteigen.
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ranginkontinenz ist die Folge einer überaktiven Blase sein. Hier können die Ursachen
sehr unterschiedlich sein, so dass eine präzise Diagnostik erforderlich ist.
➜ andere Inkontinenzformen
lasenentleerungsstörungen gehen häufig auf neurologische Erkrankungen, Diabetes,
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Hormonmangel oder bestimmte Medikamente zurück; Folge können wiederkehrende
Harnwegsinfekte und Nierenschädigungen sein
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Senkungsbeschwerden
Senkungsbeschwerden entstehen besonders bei angeborener Bindegewebsschwäche, aber
auch infolge Gewebeüberdehnung bei Schwangerschaften und Geburten. Darüber hinaus
können Alterung und Hormonmangel das Gewebe erschlaffen lassen. Fremdkörpergefühl,
Rückenschmerzen, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr, wiederkehrende Blaseninfektionen oder Entzündungen der Scheide sind die Folge. Auch unfreiwilliger Urinabgang,
Stuhlverlust, Verstopfung oder Harnverhalt können durch eine Senkung bedingt sein.
Defäkationsbeschwerden
Eine Schwäche des Beckenbodens äußert sich häufig auch in Erkrankungen des Dick- und
Enddarmes. Stuhlverstopfung, teilweise auch eine Stuhlinkontinenz sind die Hauptprobleme. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, dass eine genaue Diagnose gestellt wird,
um eine möglichst gezielte Therapie zu ermöglichen.
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Diagnostik – Beckenbodensprechstunde
Inkontinenzbeschwerden und Darmentleerungsstörungen sind mit Tabus und Scham behaftet. Wir
möchten Sie ermutigen, trotzdem das Gespräch
darüber mit Ihrem Arzt zu suchen, denn viele der
Symptome sind heilbar. Leider ist die Beckenbodenanatomie so komplex, dass die Behebung eines
Symptoms oft eine bisher versteckte Störung zum
Vorschein bringt. Deswegen verfolgen wir einen
ganzheitlichen Ansatz.
Unser Team besteht aus Ärzten/-innen, Physiotherapeutinnen, Arzthelferinnen und Krankenpflegerinnen, die ihren Schwerpunkt in Diagnostik und Therapie von Beckenbodenproblemen haben. Bei der gezielten Anamnese wird die Art der Beschwerden genauestens
erfragt, denn diese bestimmen die nachfolgende Diagnostik:
Gynäkologische Untersuchung
Durch eine einfache gynäkologische Tastuntersuchung ist die Kontraktilität des Beckenbodens
beurteilbar. Lageveränderungen können durch
eine Spiegeleinstellung festgestellt werden. Die
Introitussonografie zeigt neben dem inneren Genitale auch Mobilität und Veränderungen des Verschlussmechanismus der Harnröhre.
Urodynamik
Bei der Blasenfunktionstestung werden durch einen feinen Blasenkatheter die Drücke in der Blase
und der Harnröhre in Ruhe und bei Belastung
(Husten) gemessen. Diese Drücke werden aus den
aufgezeichneten Kurven zueinander in Beziehung
gesetzt. Hieraus lassen sich Rückschlüsse auf die
Art und Ursache der Inkontinenz zeihen.
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Urologische Untersuchung
Eine Erkrankung der Blasen- oder Harnröhrenschleimhaut kann ebenfalls eine Drangsymptomatik mit Inkontinenzepisoden nach sich ziehen.
Eine Blasen-Harnröhrenspiegelung mit Probeentnahme, ergänzt durch eine Weitenmessung der
Harnröhre, bringt Klarheit. In seltenen Fällen ist
eine Röntgenaufnahme der Blase und Harnwege
erforderlich.
Proktologische Untersuchung
Entsprechend den Beschwerden schließen sich an
die einfache Tastuntersuchung verschiedene diagnostische Verfahren an: Bei der Darmspiegelung
werden Veränderungen und Reizzustände der inneren Darmwand offenkundig. Die Defäkografie
zeigt, ob der Stuhlgang einwandfrei befördert,
oder die Passage behindert wird. Bei der ergänzenden Manometrie wird der Druck des Enddarmschließmuskels geprüft.
Neurologische Untersuchung
Da die Funktion des Beckenbodens durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Nervensysteme getriggert wird, können sich Erkrankungen
des Nervensystems auch am Beckenboden zeigen.
Funktionsuntersuchungen mit Nervenleitmessung
sind u.a. erforderlich, um die Erkrankung zu erkennen. Ergänzend kommen moderne radiologische
Verfahren zum Einsatz.
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Die Konferenz des Beckenbodenzentrums
Wenn alle Befunde erhoben sind,
müssen Sie kompetent bewertet und
vor Allem mit den Beschwerden korreliert werden:
Hierfür tagt einmal pro Woche unsere
interdisziplinäre Beckenbodenkonferenz:
Über eine Videokonferenzschaltung
sind die Kolleginnen und Kollegen
der beteiligten Kliniken miteinander
verbunden, sodass neben einem fachübergreifenden auch ein krankenhausübergreifendes Konzept verfolgt
wird. Alle wichtigen Informationen
und alle erhobenen UntersuchungsBefunde werden auf der Konferenz
mit Bildmaterial vorgetragen. Die
vollständige Erklärung für so manches
Beschwerdebild wird oft durch Diskussionsbeiträge der jeweiligen Nachbardisziplinen während der Beckenbodenkonferenz gefunden. Aus allen
Aspekten zusammen wird dann ein
individuelles Behandlungskonzept im
Konsens entwickelt.
Den Weg in unsere Beckenbodensprechstunde finden Sie über Ihren
behandelnden niedergelassenen Arzt.
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Ruhrgebiet
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Konservative Therapieverfahren
Bevor eine Operation in Erwägung gezogen wird, sollten aus unserer Sicht erst alle
konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft werden. Deshalb arbeiten in unserem
Beckenbodenteam Physiotherapeutinnen,
Psychotherapeutinnen und Ernährungsberaterinnen mit.
Physiotherapie
In vielen Fällen kann eine gezielte Physiotherapie lästige Symptome wie Harndrang,
Harnverlust oder Stuhlverlust mindern. Sie
ist oft auch bei Schmerzen im kleinen Becken
erfolgreich, wenn diese durch Muskelverspannungen, Bänderverkürzungen, Bindegewebsverklebungen, Narben oder Blockaden
im Kreuz- oder Steißbeinbereich bedingt sind.
Sollte trotzdem eine Operation notwendig sein, muss postoperativ mit Hilfe der Physiotherapie die vorher inaktiv gewordene Muskulatur wieder auftrainiert werden.
Speziell geschulte Mitarbeiter/innen der physiotherapeutischen Abteilung im EvK Herne
und mit unserem Beckenbodenzentrum kooperierende ambulant tätige Physiotherapeuten/innen bieten ein wohldurchdachtes Konzept zur Prävention und Behandlung von
Beckenbodenstörungen und Inkontinenz. Behandlungsspektrum der Physiotherapie:
➜ Biofeedback, Elektrostimulation
➜ Beckenbodenschulung und Wahrnehmung
➜ Rüttelplattentherapie
➜ Osteopathie
➜ klassische Massagen (Bindegewebsmassage, Kolonmassage u.v.m.)
Psychosomatische Therapie
Bei ca. 20% aller Patientinnen hat das körperliche Leiden eine seelische. Um diesen Patientinnen eine angemessene Diagnostik und Behandlung zukommen zu lassen, arbeitet
in unserem Beckenbodenteam eine Psychotherapeutin mit. Sie klärt im Gespräch einen
möglichen Behandlungsbedarf und vermittelt ggfs. eine entsprechende Therapie. So soll
eine durch psychische Faktoren bedingte Chronifizierung von Funktionsstörungen und
Erkrankungen des Beckenbodens vermieden werden.
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Ernährungsmedizin
Essen bedeutet Genuss und steigert das
Wohlbefinden. Ein Mensch, der sich regelmäßig ernährt, trägt wesentlich zum Erhalt seiner Gesundheit bei. Ungesunde Essgewohnheiten aber können Erkrankungen nach sich
ziehen und Über- wie auch Untergewicht zur
Folge haben können. Übergewicht hat auch
Auswirkungen auf Krankheitsbilder, die auf
den ersten Blick keinen Zusammenhang aufweisen, wie z.B. Inkontinenz oder Senkungsproblematik. Eine diätetische Beratung steht also für alle Übergewichtigen mit Beckenbodenproblematik auf dem Programm.
Medikamentöse Behandlung
Eine ungestörte Harnblasen- und Darmfunktion erfordert ein komplexes Zusammenspiel
unterschiedlicher Nervensysteme, die den
Verschlussmechanismus und die Muskulatur
steuern. Hier setzt die Pharmakotherapie an.
Sie sollte stets durch das Führen eines Miktionstagebuches zur Wahrnehmungsschulung begleitet werden. Bei Harndrang kann
die Beseitigung eines lokalen Hormonmangels zur Symptombesserung führen. Für die
Therapie der überaktiven Blase und bei Belastungsinkontinenz stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung.
Pessartherapie
Pessare sind eine bewährte Alternative zur
operativen Therapie urogynäkologischer
Erkrankungen, vor allem wenn hohe Operationsrisiken bestehen. Ein Pessar wird ähnlich
wie ein Tampon in die Scheide eingeführt. Es
drängt gesenktes Gewebe oder vorgefallene
Organe zurück. Nachteil: Das Pessar muss
entweder täglich durch die Patientin selbst
oder alle 4-6 Wochen durch den behandelnden Arzt gewechselt werden.
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Operative Therapieverfahren
Haben die konservativen Behandlungsmethoden nicht den gewünschten Erfolg gezeigt,
kommt gegebenenfalls eine operative Korrektur der gestörten Funktion oder eine operative Rekonstruktion des Beckenbodens in Betracht. Hierfür beherrschen wir folgendes
Leistungsspektrum:
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Für die Behandlung der weiblichen
und männlichen Harninkontinenz
➜ spannungsfreie Polypropylenbänder
(retropubisch und transobturatorisch)
➜ abdominale Kolposuspension nach De Lancey
➜ urethrale Unterspritzung
➜ Schließmuskelunterspritzung
➜ Botulinum Toxin-Injektion
➜ direkte Medikamenteneingabe in die Blase
Für die Behebung von Senkungszuständen
➜ vaginale Rekonstruktionen einschließlich Vaginaefixatio
nach Amreich-Richter
➜ abdominale Rekonstruktionen von Lateraldefekten Level II/III
➜ vaginale und abdominale Polypropylen-Netz-Einlagen in
der Rezidivsituation
➜ pelviskopische Hysteropexien und Kolposakropexien
Für die Behandlung der chronischen
Obstipation oder Darminkontinenz
➜ s akrale Nervenstimulation: Als innovative Methode kann
sie Patienten mit schwerer Stuhlinkontinenz wieder ein
normales Leben zu ermöglichen. Diese Therapie kann auch
bei Patienten mit schwerer Verstopfung, bei denen bisher
eine größere Operation erforderlich war, die Beschwerden
deutlich lindern.
➜ STARR-Operation: Eine Verstopfung, die durch ein Vorliegen
eines inneren Mastdarmüberschusses verursacht wird, kann
mit einem kleinen Eingriff vom After aus behandelt werden.
➜ operative Rekonstruktion des Schließmuskels
➜ Anlage eines künstlichen Schließmuskels
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Beckenbodenzentrum Ruhrgebiet
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Adressen
Psychosomatik
Fr. Dr. med. Juliana von Hodenberg
Fachärztin für psychosomatische Medizin
und Psychotherapie,
Konsiliarärztin in der Frauenklinik, EvK Herne
Telefon 02323-498-2041
Urogynäkologie
Sekretariat der Frauenklinik, EvK Herne
CÄ PD Dr. med. G. Bonatz
Chefärztin L. Korca
Wiescherstr. 24, 44623 Herne
Telefon 02323-498-2041
[email protected]
Neurologie
Sekretariat der Klinik für Neurologie, EvK Herne
CÄ Dr. med. S. Düllberg-Boden
Telefon 02323-498-2031
s.dü[email protected]
Sekretariat der Frauenklinik
Augusta-Kranken-Anstalt gGmbH
CÄ PD Dr. med. G. Bonatz
Bergstrasse 26
44791 Bochum
0234-5172701
fischäß@augusta-Bochum.de
Proktologie
Sekretariat der Klinik für Chirurgie, EvK Herne
CA Prof. med. M. Kemen
OA Dr. med. R. Schmidt
Wiescherstr. 24
44623 Herne
Telefon 02323-498-2021
[email protected]
Urologie
Sekretariat der Urologischen Klinik
Evangelisches Krankenhaus Witten gGmbH
CA Dr. med. A. Wiedemann
Pferdebachstr. 27
58455 Witten
Telefon 02302-175-2521
[email protected]
Gastroenterologie
Sekretariat der Klinik für Innere Medizin
Gastroenterologie und Hepatologie
Evangelisches Krankenhaus Herne
CA Dr. med. Markus Freistühler
OA Dr. med. Rainer Bastian
Wiescherstr. 24, 44623 Herne
Telefon 02323-498-2051
[email protected]
Physiotherapie
Nadine Leidag, Ulrike Thiers, Mirja Pachmann
Physiotherapeutische Abteilung, EVK Herne
Telefon 02323-498-2106 und -2044
Kurka Henryk Praxis für Krankengymnastik
Karl-Friedrich-Str. 123, 44795 Bochum
Telefon 0234-462267
[email protected]
Praxis für Krankengymnastik Klaus Voss
Stiepelerstr. 22, 44799 Bochum
Telefon 0234-72210
Radiologie
Sekretariat der Klinik für Radiologie
CA Dr. med. Christoph Labisch
Wiescherstr. 24
44623 Herne
Telefon 02323-1472-444
[email protected]
Ernährungsmedizin
Sekretariat der Frauenklinik, EvK Herne
Telefon 02323-498-2041 und -2455
[email protected]
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Beckenbodenzentrum Ruhrgebiet
Evangelisches Krankenhaus Herne
Wiescherstraße 24
44623 Herne
www.evk-herne.de
Frauenklinik
Augusta-Kranken-Anstalt gGmbH
Bergstraße 26
44791 Bochum
www.augusta-bochum.de
Urologische Klinik
Ev. Krankenhaus Witten gGmbH
Pferdebachstraße 27
58455 Witten
035.3
www.evk-witten.de

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