krankenhausbrief - bennemanndesign

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krankenhausbrief - bennemanndesign
Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft
EvKCastrop-Rauxel
EvKHerne
EvKHerne,BetriebsstelleEickel
Das medizinische Kompetenznetzwerk im Ruhrgebiet
Unsere Philosophie
Daten und Fakten
In enger Gemeinschaft betreiben wir
Evangelische Krankenhäuser mit ihren
angegliederten Einrichtungen in Herne,
Wanne-Eickel und Castrop-Rauxel.
Unser Auftrag gründet in einem christlichen Menschen- und Weltbild, das
allem Leben Würde und Wert beimisst.
Ziel ist es, Krankheiten vorzubeugen,
zu behandeln und Menschen auf ihrem
Lebensweg zu begleiten.
Unter dem Dach der Evangelischen
Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel gGmbH sind das Krankenhaus Herne mit den Standorten Herne
und Eickel sowie das Krankenhaus
Castrop-Rauxel zusammengeschlossen.
Alle drei Einrichtungen sind nach KTQ
zertifiziert. Gemeinsam verfügen die
Häuser über insgesamt 827 Betten. In
20 Fachabteilungen, 2 Tageskliniken und
3 Kurzzeitbehandlungszentren werden
jährlich 50.000 Patienten ambulant und
stationär behandelt.
Im Sinne unserer Patienten, Kunden und
Mitarbeiter berücksichtigen wir dieses
bei der zukunftsorientierten Ausrichtung
der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft. Konsequente Anwendung höchster Qualitätsstandards und das Bemühen
um kontinuierliche Verbesserung bilden
eine Grundlage unseres Handelns.
Für unterstützende Dienstleistungen
betreibt die Ev. Krankenhausgemeinschaft 5 gewerbliche Tochterunternehmen. Kooperationspartner der gGmbH
sind die Diakonie Ruhr, die Ev. Stiftung
Augusta Bochum und das Diakonische
Werk Herne. Als einer der größten evangelischen Arbeitgeber im Ruhrgebiet
beschäftigt die Krankenhausgemeinschaft
1.900 Mitarbeiter.
Der Jahresumsatz beträgt über
110 Mio. Euro.
Adressen:
Ev.KrankenhausCastrop-Rauxel
Grutholzallee21
44577Castrop-Rauxel
Telefon02305/102-0
www.evk-castrop-rauxel.de
Ev.KrankenhausHerne
Wiescherstraße24
44623Herne
Telefon02323/498-0
www.evk-herne.de
MitteilungenfürPatienten,Besucherund
MitarbeiterderEv.Krankenhausgemeinschaft
Herne|Castrop-RauxelgGmbH
Nr.221Dez.’12/42.Jhrg.
krankenhausbrief
Ev.KrankenhausHerne
BetriebsstelleEickel
HordelerStraße7-9
44651Herne
Telefon02323/498-90
www.evk-herne.de
•Foto-ImpressionenvonMenschundMedizin
•ErfolgreicheBilanzdurchsteigende
Patientenzahlen
•GuteNotenfürKrankenhausküche
•TherapiemöglichkeitenbeimoffenenBein
INHALT
Aktuelles
3Foto-Impressionen zeigen Mensch und Medizin
4EVR-Gesellschafterversammlung wählt
Carina Gödecke
4Zentrum für Altersmedizin beim Weltalzheimertag
5Steigende Patientenzahlen sorgen für eine
erfolgreiche Bilanz
6 Stillen verbindet Mütter mit Müttern
6 EvK-Küche mundet den Patienten
7Moderne Verfahren bieten Rettung
bei Raucherbein
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein Jahreswechsel ist ein Jahreswechsel – oder
nicht? Nicht allein, dass verschiedene Länder
und Religionen ihren eigenen Kalender haben
und somit ihren eigenen Jahreswechsel defi­
nieren.
Nein, auch in unseren Breiten haben sich
­unterschiedliche Zeitrechnungen durchgesetzt:
das Kirchenjahr (Beginn: 1. Advent), das
Kindergartenjahr (Beginn: 1. August), das
neue Schuljahr (Beginn nach den Sommer­
ferien) oder das Geschäftsjahr (Beginn: unter­
schiedlich). Unterschiedliche Zusammen­hänge
benötigen offenbar unterschiedliche Zeit­
rechnungen.
Wie schön, dass gegen Jahresende bezogen
auf das Kalenderjahr eines bleibt: der Brauch,
­unseren Jahreswechsel gemeinsam zu begehen.
Die Frage nach dem Wann und dem Wo ist
dann nebensächlich, viel entscheidender wird
die Frage danach, mit wem werde ich feiern
und mit wem habe ich eine schöne Zeit?
Denn das ist wohl den allermeisten von uns
das Wichtigste: dass wir zu dieser Zeit
Menschen um uns haben, die uns wichtig
sind! So macht es dann auch viel weniger aus,
dass wieder ein Jahr um ist!
Einen gesegneten Jahreswechsel wünscht Ihnen
Ihr Pastor Frank Obenlüneschloß
AKTUELLES 3
Foto-Impressionen zeigen Mensch und Medizin im EvK
Medizin
8 Weltschlaganfalltag 2012
8Stroke Unit am EvK um zwei Betten erweitert
9Therapiemöglichkeiten beim offenen Bein
15EvK-Mediziner sorgen für makellose Beine
18 Wichtige Erkenntnisse durch MRSA-Screening
18Neue Therapien bei Inkontinenz
125 Jahre EvK Herne/ Teil IV
10Vom Krankenhaus zum Gesundheits­unternehmen
Pflege
16 Kinästhetik bewegt Patienten
17 EvK-Pflege rudert für die gute Sache
Aus dem Unternehmen
19 Heißer Sound und kühle Drinks
20 Jubilare
Meditation
21 Eine Frage der Perspektive
Kultur
22 Blüten und andere Welten
23 Krankenhausbücherei feiert 40. Geburtstag
23 Hits der klassischen Musik im EvK Herne
23 Tapferkeit und Betrug
Gesundheit
24 Von Christrosen und Nieswurz
Ernährung
25 Gourmet-Köche entdecken die Steckrübe
25 Das Rezept
Volker Beushausen mit einigen seiner Ausstellungsmotive.
Li.: Frank Obenlüneschloß, Theologischer Direktor, eröffnete die Ausstellung.
Unten: Reger Austausch unter den Betrachtern.
Unterhaltung
Vermischtes
26Doppelte Examensfreude an der Zentralen
Krankenpflegeschule
26 Chef-Thoraxchirurg zu Gast bei Dieter Kürten
27Kontakte
27Impressum
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „125
Jahre EvK Herne“ wurde jetzt im Evangelischen Krankenhaus an der Wiescherstraße die Ausstellung „Das EvK heute“
eröffnet. Der Diplom-Fotodesigner Volker Beushausen zeigt unter dem Motto „Kompetenz, Innovation, Menschlichkeit“ Impressionen aus der Arbeitswelt
des Evangelischen Krankenhauses.
Seit über acht Jahren ist Volker
Beushausen mit seiner Kamera auf Stationen, in Operationssälen, Therapieräumen, aber auch in Küche und Keller,
Funktions- und Technikbereichen unterwegs. Mehrere Tausend Bilder sind in
dieser Zeit entstanden. Umso schwerer
war es für den Diplom-Fotodesigner aus
der riesigen Materialmenge dieFotos auszuwählen, die die Philosophie des Hauses
am prägnantesten abbilden.
Entstanden ist eine Ausstellung, die das
EvK einmal aus einem ganz anderen
Blickwinkel zeigt. Ungewöhnliche Perspektiven, spannende technische Details,
aber auch eindrucksvolle Gesichter, erwarten den Betrachter.
Hier geht es nicht um schlichte Dokumentation, sondern
um eine künstlerische Annäherung an die Krankenhauswelt.
Die Aufnahmen sind sowohl
am Standort Wiescherstraße als
auch in Eickel an der Hordeler Straße gemacht worden und
geben einen Eindruck von der
Vielfalt des Arbeitsalltags im EvK wieder.
Neben der Ausstellung in Herne-Mitte
zeigt Volker Beushausen weitere Bilder
im Erdgeschoss des EvK Herne-Eickel.
Die Fotos werden bis Ende des Jahres zu
sehen sein. 
4 AKTUELLES
AKTUELLES 5
EVR-Gesellschafterversammlung wählt Carina Gödecke
NRW-LandtagspräsidentinCarinaGödecke
NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke und Pfarrer Arno Wittekind bilden
den neuen Vorsitz der Gesellschafterversammlung des Evangelischen Verbunds
Ruhr. Das Gremium bestimmte die Bochumer SPD-Politikerin zur neuen Vorsitzenden und den Geistlichen zu ihrem
Stellvertreter.
„Ich freue mich auf die neue Aufgabe
und werde den Evangelischen Verbund
konstruktiv und kritisch auf seinem Weg
begleiten“, sagt Carina Gödecke. „Eine
gute Richtung ist eingeschlagen, nun
geht es darum, Wohn- und Betreuungsangebote für eine älter werdende Gesellschaft zu entwickeln.“
PfarrerArnoWittekind
Die Evangelischer Verbund Ruhr gemeinnützige GmbH ist mit zirka 4.700
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
größte evangelische Arbeitgeber in der
Region. Gemeinsam weisen die beiden Partner Diakonie Ruhr und Evangelische Krankenhausgemeinschaft
Herne|Castrop-Rauxel ein Umsatzvolumen von 230 Millionen Euro auf.
Gesellschafter der EVR sind das Diakoniewerk Ruhr Witten, der Evangelische
Kirchenkreis Herne/Castrop-Rauxel
und die Innere Mission – Diakonisches
Werk Bochum e.V. Die grundlegenden
Entscheidungen der EVR werden von
der Gesellschafterversammlung getroffen.
Es ist das zentrale Entscheidungsorgan
der Gesellschaft, in dem die inhaltliche
und strategische Ausrichtung festgelegt
wird. Landtagspräsidentin Carina Gödecke ist der Inneren Mission bereits jahrelang als Mitglied des Arbeitsausschusses
verbunden. Die 53-Jährige ist studierte
Pädagogin und gehört dem nordrheinwestfälischen Landtag seit 1995 an.
Pfarrer Arno Wittekind (47) stammt
aus Herne-Eickel und nahm 1995 auch
genau dort seine Tätigkeit auf. Einer seiner Schwerpunkte war die Jugendarbeit.
Seit diesem Jahr ist Wittekind als Assessor
Stellvertreter des Superintendenten Reiner Rimkus. Ab dem 1. September ist er
Pfarrer der Paulusgemeinde Castrop. 
Felix Ehlert
Zentrum für Altersmedizin beim Weltalzheimertag
Unter dem Motto „Demenz: zusammen
leben“ stand der diesjährige Weltalzheimertag, zu dem sich viele verschiedene
Castrop-Rauxeler Institutionen zu einer
gemeinsamen Veranstaltung im WilhelmKauermann-Zentrum der Stadt zusammengefunden hatten. Zu den Ausstellern
gehörte auch das Zentrum für Altersmedizin des Evangelischen Krankenhauses
Castrop-Rauxel. In dem Zentrum werden sowohl Menschen mit einer demenziellen Erkrankung behandelt als auch
Parkinson-Patienten.
Steigende Patientenzahlen sorgen für eine erfolgreiche Bilanz
Steigende Energiekosten, höhere Kosten beim Medizinischen Bedarf und
unzureichende Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen stellten 2011
eine hohe Belastung dar. Aber trotzdem
kann die Ev. Krankenhausgemeinschaft
Herne|Castrop-Rauxel eine positive Bilanz ziehen. Dies ist dem Geschäftsbericht zu entnehmen, den das Gesundheitsunternehmen für das Jahr 2011 vorgelegt hat. Das erfolgreiche Fazit: eine
Umsatzsteigerung von 5,9 Prozent, ein
Anstieg der Mitarbeiterzahl von 1.869
auf 2.030 und ein Zuwachs der stationären Patienten um 983.
„Dieses gute Ergebnis haben wir vor allem dem Vertrauen unserer Patienten zu
verdanken“, sagt Heinz-Werner Bitter,
Geschäftsführer der Ev. Krankenhausgemeinschaft. Wurden 2010 noch 28.897
Patienten im EvK Herne und im EvK
Castrop-Rauxel stationär behandelt, so
waren es im Berichtsjahr 29.880.
Zurückzuführen ist diese Entwicklung
auf die kontinuierlich steigende Attraktivität der EvK-Kliniken. Allein in bauliche Maßnahmen wurden 6.917.000
Euro investiert sowie weitere 3.307.000
Euro in medizintechnische und sonstige Einrichtungen. Zu den bedeutendsten
Baumaßnahmen gehörte 2011 in
Herne-Eickel die Eröffnung der neuen Bettenstationen im Rahmen des
Großprojekts Operationszentrum Eickel.
In Castrop-Rauxel war es die Eröffnung des Kurzzeitbehandlungszentrums
für Patienten mit orthopädischen oder
chirurgischen Eingriffen bei einer Verweildauer von weniger als fünf Tagen.
Wichtiges messbares Qualitätskriterium
sind Zertifikate von externen unabhängigen Prüfgesellschaften. Hier wurden
2011 in der Ev. Krankenhausgemeinschaft gleich mehrere vergeben. Bedeutendstes Prüfsiegel war das KTQ-Zertikat. Alle drei Standorte der Ev. Krankenhausgemeinschaft erfüllen die hohen
Maßstäbe der „Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen
(KTQ)“. Darüber hinaus wurden auch
mehrere Medizinische Zentren für ihr
hohes Leistungsniveau ausgezeichnet.
Damit gibt es folgende zertifizierte
Zentren in der Ev. Krankenhausgemeinschaft: Kompetenzzentrum für Thoraxchirurgie, Lungenkrebszentrum, Darmkrebszentrum, Adipositaszentrum,
Beckenbodenzentrum, Traumazentrum, die Diabeteszentren in Herne und
Castrop-Rauxel, Stroke Unit in Herne
und Castrop-Rauxel, das Thoraxzentrum
Ruhrgebiet in Herne-Eickel, Schlaflabor,
Gefäßzentrum Herne|Castrop-Rauxel,
Kompetenzzentrum für Koloproktologie
und Zentrum für minimalinvasive Chirurgie.
Mit der Zertifzierung ihrer Kliniken und
Zentren hat die Ev. Krankenhausgemeinschaft einen Weg beschritten, der einen
Prozess der fortlaufenden Überprüfung
bedeutet. Dabei geht es nicht nur um
eine Garantie für die einzuhaltenden Behandlungswege, sondern auch um den
größtmöglichen Behandlungserfolg.
„Um auch in Zukunft für unsere Patienten und zuweisenden Ärzte so attraktiv
zu bleiben, haben wir uns im Berichtsjahr 2011 mit der Diakonie Ruhr zum
Evangelischen Verbund Ruhr zusammengeschlossen“, erklärt Heinz-Werner
Bitter. Ziel des Zusammenschlusses ist
es, vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung der Gesellschaft den
Bereich Altersmedizin weiter auszubauen.
Die Ev. Krankenhausgemeinschaft bietet
den Bereich der medizinischen Versorgung, während die Diakonie Ruhr mit
ihren Pflegeangeboten die Anschlussversorgung sicherstellt.
6 AKTUELLES
AKTUELLES 7
Stillen verbindet Mütter mit Müttern EvK-Küche mundet den Patienten
Muttermilch stärkt Babys Immunsystem.
Ein „sehr gut“ für die Speisenzubereitung in der Zentralküche.
Vor fünf Jahren öffnete das Stillcafé im Babynest des Evangelischen Krankenhauses Castrop-Rauxel seine Pforten. Inzwischen hat es sich zu einem beliebten Treffpunkt für junge Mütter entwickelt. Hier sind sie unter sich, können sich ganz ihren
Babys widmen, aber auch mit anderen Müttern plaudern, Erfahrungen austauschen, Freude und Frust teilen. „Mütter brauchen Mütter“, sagt Bettina Soegtrop. Die ausgebildete Still­
beraterin ist die Gründerin des Cafés und Ansprechpartnerin
bei ­allen Fragen rund ums Stillen.
Es ist nicht einfach, den Geschmacksnerv von jährlich 30.000
stationären Patienten zu treffen. Doch der Zentralküche der
Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel ist dieses Kunststück geglückt. Bei einer Patientenbefragung zum
­Thema Speisen schnitt das Küchen-Team durchweg „sehr gut“
ab. „Die Eindeutigkeit dieses Ergebnisses hat uns sehr gefreut“,
sagt Küchenleiter Thomas Thiekötter. Es ist bereits die dritte
Untersuchung dieser Art, die die Ev. Krankenhausgemeinschaft
hat durchführen lassen.
Stillen stärkt das Immunsystem, legt den Grundbaustein für
eine widerstandsfähige Konstitution. Das ist den meisten jungen Müttern sehr bewusst und so ist auch die Stillbereitschaft
recht groß. Doch was im Krankenhaus unter der Aufsicht des
fachkundigen Personals noch gut klappt, kann bei der Ankunft
zu Hause ganz anders aussehen Plötzlich treten Fragen über
Fragen auf, macht sich vor allem bei Erstgebärenden Unsicherheit breit. Dann greift sowohl die Hilfe der Nachsorgehebamme als auch das Angebot des Babynests. Im Stillcafé ist frau
ganz unter sich. Ob wunde Brustwarzen oder Babys, die nicht
schlafen wollen, es findet sich meist eine Leidensgenossin.
Meist sind es ganz klassische Fragen, die Bettina Soegtrop beantworten muss, z.B. was zu tun ist, wenn ein Kind am liebsten
sechs- bis achtmal in der Nacht die Brust haben will. Der Tipp
der Stillberaterin: „Manchmal ist dieses Verhalten bei regelmäßigen Mahlzeiten nicht auf Hunger zurückzuführen, sondern
das Kind braucht die Brust als Einschlafhilfe. Die Mutter kann
selbst gut beobachten, ob es sich um ein Beruhigungssaugen
handelt oder eine sättigende Mahlzeit. Gegebenenfalls kann auf
eine andere Saughilfe zurückgegriffen werden.“
Bei den einzelnen Punkten in der Befragung ging es um Temperatur, Konsistenz, Würzung, Auswahl der Beilagen und
­Saucen. Ein weiterer Bereich, der zur Debatte stand, war die
Getränkeversorgung auf den Stationen mit Mineralwasser, Kaffee und Tee. Hier war es der Zentralküche vor allem wichtig zu
erfahren, ob die Patienten mit den Zapfvorrichtungen für Mineralwasser auf den Stationen zufrieden waren. Alles in allem
gab es nur zwei Prozent der Befragten, die etwas zu beanstanden hatten.
Und wenn eine Mutter sich nicht traut, ihre Frage, in der
Gruppe zu stellen, sind Einzelgespräche möglich. Darüber hinaus ist Bettina Soegtrop für „ihre“ Mütter auch telefonisch zu
erreichen. Das Stillcafé findet immer dienstags 11.00 bis 12.15
Uhr im Babynest am EvK statt. 
Die Ev. Krankenhausgemeinschaft lässt alle zwei Jahre durch
eine externe Firma ein solches Projekt durchführen. „Wir
­betrachten unsere Arbeit als einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, immer mit dem Ziel, uns weiterzuentwickeln“,
sagt Wirtschaftsleiterin Ursula Gockel. So wird es trotz des sehr
guten Ergebnisses auch in Zukunft weitere Befragungen geben.
Wie weit die Entwicklung reicht, die in diesem Bereich stattgefunden hat, zeigt die Tatsache, dass die Zentralküche der Ev.
Krankenhausgemeinschaft inzwischen auch externes ­Catering
anbietet. Das reicht von der Speisenversorgung für ­g rößere
Einrichtungen wie z.B. Kindertagesstätten bis hin zum auf­
wändigen Partyservice. Dazu zählen auch große Festivitäten
wie z.B. das Sommerfest des EvK Herne, bei dem 2.000 Gästen
­kulinarische Leckereien angeboten wurden.
Moderne Verfahren bieten Rettung bei Raucherbein
Demonstrationen von Ultraschalluntersuchungen, Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie Beratungsgespräche waren sehr gefragt beim Gefäßtag im EvK Herne.
Mit der Überalterung der Gesellschaft ist
eine starke Zunahme der arteriellen Verschlusskrankheit zu verzeichnen. Eine
der häufigsten auftretenden Erkrankungen ist die Schaufensterkrankheit, auch
unter Raucherbein bekannt. Welche
Therapiemöglichkeiten es zur Heilung
oder Linderung gibt, wie die Krankheit
diagnostiziert wird, aber auch wie man
ihr vorbeugen kann, darüber informierte
die Klinik für Gefäßchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Herne bei ihrem
traditionellen Gefäßtag.
Bluthochdruck, langjähriges Rauchen,
hohe Blutfettwerte und Diabetes sind
die Hauptgründe, die zu einer Durchblutungsstörung der Beine führen. Zumeist tritt die Erkrankung im höheren
Alter auf und äußert sich durch starke
Schmerzen in den Beinen, die das Laufen zu einer Qual machen. Der Betroffene kann immer schlechter gehen, bleibt
oft stehen, weshalb die Krankheit auch
„Schaufensterkranheit“ genannt wird.
Für den Erkrankten bedeuten diese Beschwerden einen starken Einschnitt in
seine Lebensqualität. Doch inzwischen
gibt es eine ganze Reihe moderner Verfahren, die die Symptome der Krankheit lindern können. Wichtigstes Ziel
ist dabei der Erhalt des Beines. Denn
schlimmstenfalls kann es bei schweren
Formen der Duchblutungsstörung zu einer Amputation kommen.
„Deshalb ist es uns so wichtig, intensive
Aufklärungsarbeit zu betreiben“, betonte Dr. Shoaeddin Damirchi, Chefarzt der
Klinik für Gefäßchirurgie. Der Gefäßtag
im EvK Herne bot den zahlreichen
Besucherinnen und Besucher Vorträge
und Einblicke in die Praxis. Dazu zählten Demonstrationen von Ultraschalluntersuchungen der Beine, der Hals- und
der Bauchschlagader. Präsentiert wurden
darüber hinaus verschiedene Kathetermethoden und die diversen Operationsmaterialien, die bei einem gefäßchirurgischen Eingriff verwendet werden. Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie
Beratungen zum Gehtraining und zu einer optimalen Ernährung rundeten das
Programm ab.
8 MEDIZIN
MEDIZIN 9
Weltschlaganfalltag 2012 mit Führungen und Vorträgen
Erkrankung mit Zuwachsrate
Stoppt den Schlaganfall – unter diesem
Motto stand der Weltschlaganfall-Tag 2012
am 29. Oktober. Ziel war es, darüber aufzu­
klären, wie man richtig auf einen Schlagan­
fall reagiert oder ihm möglichst effektiv vor­
beugt. Deshalb hielt die Klinik für Neuro­
logie am Evangelischen Krankenhaus Herne
ein umfangreiches Aktionspaket für die Öf­
fentlichkeit bereit.
Den Auftakt bildete eine Vortragsreihe
für die Öffentlichkeit in der Kapelle des
EvK. Dr. Holger Wißuwa, Ärztlicher
Leiter des Rettungsdienst Herne, setzte
sich mit der Frage auseinander „Schlaganfall – was soll ich tun?“. Dr. Saskia
­Meves, St. Josefshospital Bochum, folgte mit dem Thema „Schlaganfall – wie
kann ich vorbeugen?“ Das Leben mit
­einem Schlaganfall aus der Sicht der
­Betroffenen beschrieb schließlich der
Vortrag der Selbsthilfegruppe für Schlaganfallbetroffene und ihre Angehörigen:
„Schlaganfall – was kommt danach?“
Danach bestand die Möglichkeit, die
Stroke Unit des EvK zu ­besichtigen.
Diese Spezialeinheit der Klinik für
Neu­rologie ist ausschließlich auf die
­Behandlung von Schlaganfallpatienten
Therapiemöglichkeiten beim offenen Bein
Die Schätzungen sind nur grob, doch die
Tendenz ist erschreckend: Zwischen 1,5
und 4 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einem offenen Bein.
Da diese Erkrankung vornehmlich bei
älteren Menschen auftritt, fürchten Experten vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in der Gesellschaft eine hohe Zuwachsrate. Beim
3. Wundforum Herne|Castrop-Rauxel
trafen Fachleute aus Medizin und Pflege
zusammen, um sich nicht nur mit wichtigen Erkenntnissen für die Behandlung
der Erkrankung auseinanderzusetzen,
sondern auch um an einer Vernetzung
von stationärer und ambulanter Wundversorgung mitzuwirken.
ausgerichtet. Sie ist die einzige Einrichtung dieser Art auf Herner Stadtgebiet und bietet hochspezialisierte ­Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten, wie z.B. das Lyse-Verfahren,
das bis 4 Stunden nach Einsetzen der
Schlaganfallsymptome angewandt werden kann und die Chance bietet, dass
der Patient kaum oder gar keine Folgeschäden zurückbehält. Darüber hinaus gehört zu der ­Stroke Unit eine ganz
besondere technische Ausstattung, u.a.
eine 24-stündige Dauerüberwachung
per Monitor. ­Speziell ausgebildetes Personal sowie eine enge Zusammenarbeit
mit den Sprach-, Physio- und Ergotherapeuten bieten vom ersten Moment an
eine differenzierte und umfassende Behandlung der Schlaganfallpatienten. Die
­Stroke Unit am EvK ist im Oktober zum
dritten Mal erfolgreich zertifiziert worden. Allein im Jahr 2011 wurden dort
rund 700 Schlaganfallpatienten behandelt. 
Stroke Unit am EvK Castrop-Rauxel um zwei Betten erweitert
Jetzt ist es amtlich: Die Stroke Unit
der Klinik für Neurologie am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel
ist zum fünften Mal mit Auszeichnung
zertifiziert worden. Seit 1995 existiert
die Spezialbehandlungseinheit an der
Grutholzallee, die inzwischen in der Region zu der zentralen Anlaufstelle für
­Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall geworden ist. Allein 2011 sind 600
Schlaganfallpatienten von Chefarzt
Dr. Ralf Kuhlmann und seinem Team
behandelt worden.
oder einen Hirninfarkt handelt. „Das
ist extrem wichtig, weil die Therapien
so unterschiedlich sind, dass sie bei einer Fehldiagnostik fatale Folgen für den
Patienten hätten“, erklärt Chefarzt Dr.
Kuhlmann, seit 1996 Regionalbeauftragter der Deutschen Schlaganfallhilfe. Handelt es sich um einen Schlaganfall, kann
der Patient bis zu viereinhalb Stunden
nach Auftreten der Symptome eine Lyse-Therapie erhalten, die dazu führt, dass
der Patient keine bis minimale Schlaganfallfolgen davonträgt.
Aufgrund der starken Nachfrage wurde die Stroke Unit um zwei auf insge­
samt sechs Betten erweitert. Neu ist
auch ein Früherkennungssystem für embolische Hirninfarkte, wodurch innerhalb kürzester Zeit sichergestellt werden
kann, ob es sich um einen Schlaganfall
Neben der umfangreichen technischen
Ausstattung, wie z.B. eine 24-­stündige
Dauerüberwachung der Patienten per
Monitor, zeichnet sich die Stroke Unit
durch speziell ausgebildetes medizinisches, pflegerisches und therapeutisches
Personal aus.
Vom ersten Tag an arbeiten Sprach-,
Physio- und Ergotherapeuten mit den
Betroffenen, damit möglichst keine
Schädigungen bleiben. Neu ist hier das
Hemianopsie-Training, eine computergestützte Therapie für Patienten mit
schlaganfallbedingten Sehstörungen.
Ist bei einem Patienten darüber hinaus
akut ein chirurgischer Eingriff notwendig, so kann er binnen Minuten in die
Neurochirurgie bzw. in die Gefäßchirurgie der Kooperationspartner der Klinik für Neurologie verlegt werden, da
die Klinik Teil eines Kooperationssystems
für Schlaganfallversorgung ist. Aufgrund
dieser optimalen Vernetzungsstruktur hat
die EvK-Klinik für Neurologie gemeinsam mit 22 anderen Stroke Units den 2.
Platz beim Innovationspreis Ruhrgebiet
gewonnen. 
Kompressions­strümpfe
Für den Betroffenen bedeutet ein offenes Bein häufig eine Verminderung der
Lebensqualität bedingt durch Schmerzen,
abnehmende Mobilität und funktionelle Beschwerden. Zu einer starken psychischen Belastung führen die langwierige
Behandlung, die aufwendige Versorgung
und die hohe Rückfallrate. Denn Patienten, deren offenes Bein auf eine Erkrankung der Venen zurückzuführen ist, müssen ein Leben lang Tag für Tag Kompressionsstrümpfe tragen, die vor allem bei
hohen Temperaturen zu einer Qual werden können.
Experten aus Medizin und Pflege trafen sich beim 3. Wundforum Herne | Castrop-Rauxel in der Akademie Mont Cenis.
Unerlässlich ist auch eine sorgfältige
Pflege der Haut, die an den Beinen der
Betroffenen überaus anspruchsvoll ist.
Aber auch eine Durchblutungsstörung
kann Ursache eines offenen Beins sein
und bedarf der Diagnostik und Therapie
durch Spezialisten.
Patienten mit einem offenen Bein benötigen eine umfassende Betreuung. Diese schließt neben einer kompetenten stationären Versorgung im Krankenhaus
eine konsequente Weiterbetreuung durch
den niedergelassenen Arzt bzw. durch
Chefarzt Dr. Jürgen Jahn referierte über den „Venös bedingten Ulcus cruris“.
ambulante Pflegedienste mit ein. Hier
ist es wichtig, dass der Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Beteiligten so optimal wie möglich verläuft.
Deshalb war auch ein Ziel des Wund­
forums, den Netzwerkgedanken zu betonen und eine Plattform für entsprechende Kontake zu bieten.
Geleitet wurde die Veranstaltung von Dr.
Shoaeddin Damirchi, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Evangelischen
Krankenhaus Herne und Vorsitzender der
Wundkommission der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel.
Die Referenten setzten sich mit den verschiedenen Erkrankungsformen des offenen Beins auseinander und stellten den
optimalen Verlauf einer Wundbehandlung aus der Sicht des Krankenhauses
und aus Sicht der Hausärzte dar. Dabei
ging es sowohl um konservative, nichtinvasive Therapieformen als auch um das
Spektrum gefäßchirurgischer Eingriffsmöglichkeiten. 
Kontakt:
Chefarzt Dr. Shoaeddin Damirchi
EvK Herne
Fon 02323.498-2027
Zentrales Wundmanagement
Ev. Khg. Herne|Castrop-Rauxel
Fon 0173.7389690
125 JAHRE EVK HERNE
10
125 JAHRE EVK HERNE
11
zwei Standorten fusionierte. Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund
getroffen, dass die Krankenkassen alle
kleineren Krankenhäuser grundsätzlich
als unwirtschaftlich betrachteten. In der
Folge kam es bundesweit bei Häusern
mit einer unwirtschaftlichen Bettenzahl
zu Schließungen oder Umstrukturierungen. Auch das EvK Wanne-Eickel mit
seinen 192 Betten war gefährdet. Doch
mit der Fusion, einer Entscheidung der
Geschäftsführung der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel
gGmbH, wurde das traditionsreiche
Haus an der Hordeler Straße vor der
Schließung gerettet.
Fotos:VolkerBeushausen
Fusion des EvK Herne mit dem
EvK Wanne-Eickel
Vom Krankenhaus zum
Gesundheitsunternehmen
Das Evangelische Krankenhaus Herne feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Der Krankenhausbrief hat in vier Teilen die Geschichte des Hauses nachgezeichnet.
In dieser Ausgabe finden Sie den letzten Teil: das EvK Herne im neuen Jahrtausend.
DieinterdisziplinäreKonferenzistwichtigerBestandteilderArbeit
imBeckenbodenzentrumRuhrgebiet.
Bereits vor 125 Jahren war für eine gute Versorgung der Patienten eine gesunde finanzielle Basis notwendig. Doch heute hat
das Thema Wirtschaftlichkeit eine ganz neue Dimension erhalten. Es geht um Konkurrenz, und damit ist nicht nur das benachbarte Krankenhaus gemeint, sondern eine ganze Krankenhauslandschaft. Der mobile, mündige Patient wählt inzwischen
bewusst aus, wo er welche Behandlung vornehmen lassen
möchte und auch der niedergelassene Arzt überlegt sorgfältig,
mit welcher Klinik er zusammenarbeitet. Deshalb wird das
EvK heute nicht nur einfach verwaltet. Es müssen Bedarfspläne
erstellt und Konzepte entwickelt werden, die den Blick weit
nach vorn richten, um die stets wachsenden Ansprüche zu erfüllen. So waren es auch wichtige wirtschaftliche Erwägungen,
die dazu geführt haben, dass das EvK Wanne-Eickel am
01. Januar 2006 mit dem EvK Herne-Mitte zu einem Haus mit
Mit der Fusion einher gingen grundsätzliche Überlegungen über die zukünftige Ausrichtung der Klinik. Die wohnortnahe Grundversorgung sollte gewährleistet bleiben, doch darüber hinaus ein
Anreiz geschaffen werden, der das Haus
auch über die Stadtgrenzen hinaus zu einer medizinisch wichtigen Anlaufadresse
machte. Das war die Geburtsstunde des
Thoraxzentrums Ruhrgebiet. Schon in
den Jahren vorher hatte sich die Behandlung von Atemwegserkrankungen zu einem wichtigen Leistungsangebot herauskristallisiert. So entwickelte sich unter Chefarzt Dr. Baldur Totzeck aus der
Klinik für Allgemeinchirurgie an der
Hordeler Straße ein Schwerpunkt für
Thoraxchirurgie, der 2006 zu einer eigenständigen Klinik für Thoraxchirurgie wurde.
Parallel dazu gab es in Eickel eine ähnliche Entwicklung innerhalb der Klinik für Innere Medizin. Aus dem einstigen Spezialgebiet Pneumologie ging
2006 die heutige Klinik für Pneumologie hervor: Das Thoraxzentrum Ruhrgebiet entstand. Inzwischen gehört das
Zentrum zu den fünf bedeutendsten
medizinischen Einrichtungen seiner Art
in der Bundesrepublik. Um diese Entwicklung weiter voran zu treiben, wurde das mit 17 Mio. Euro teuerste Bauprojekt der EvK-Geschichte umgesetzt
– ein Operationszentrum, ein Bettenhaus und eine neue Intensivstation – um
für die medizinischen Herausforderungen der Zukunft optimal gerüstet zu sein.
Gebaut wurde viel in der Geschichte
DieAbteilungfürChirurgiewurde1998aufgegliedertindieKlinikfürUnfallchirurgie
unterderLeitungvonProf.Dr.UlrichEickhoff(Foto)unddieKlinikfürAllgemein-und
ViszeralchirurgieunterderLeitungvonProf.Dr.MatthiasKemen.
des Evangelischen Krankenhauses Herne
– sowohl am Standort Herne-Mitte als
auch am Standort Eickel. Damit verbunden waren stets strategische Überlegungen, um eine optimale medizinische Versorgung anbieten zu können. So wurde
1998 in Herne-Mitte die Abteilung für
Chirurgie in die Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie unter der Leitung
von Prof. Dr. Matthias Kemen und in
die Klinik für Unfallchirurgie unter der
Leitung von Prof. Dr. Ulrich Eickhoff
unterteilt.
Sehr bald wurden die Operationskapazitäten knapp und eine Erweiterung war
dringend geboten. Im Jahr 2000 wurde Herne-Mitte aufgestockt, es entstand
eine 6. Etage mit 5 Operationssälen und
einer interdisziplinären Intensivstation.
Glaubensräume für Christen
und Muslime
Und noch ein Chefarztwechsel brachte
die Erweiterung einer Klinik mit sich
und eine Trennung in zwei Schwerpunkte: Mit dem Amtsantritt von Prof. Dr.
Am1.Januar2006fusioniertedasEvKWanne-Eickelmitdem
EvKHerne-MittezueinemHausmitzweiStandorten.
125 JAHRE EVK HERNE
12
125 JAHRE EVK HERNE
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Nicht anders verhielt es sich mit der
Akutversorgung von Schlaganfallpatienten. Hier war und ist das EvK das einzige
Krankenhaus auf Herner Stadtgebiet, das
seit 1997 eine Stroke Unit vorweisen
kann, eine speziell auf Schlaganfallpatienten ausgerichtete Behandlungseinheit.
Die besondere Expertise der Klinik für
Neurologie fand ihre Anerkennung 2010
durch einen Beschluss der Bezirksregierung Arnsberg, das EvK offiziell zur zentralen Anlaufstelle der Rettungsdienste
bei Patienten mit Verdacht auf akuten
Schlaganfall zu machen
Insgesamt 13 zertifizierte Zentren gibt es
zur Zeit an den beiden Standorten des
Evangelischen Krankenhauses Herne.
Zertifikate, externe Qualitätskontrollen,
spielen inzwischen eine wichtige Rolle
am EvK. Im Jahr 2001 wurde ein Zentrales Qualitätsmanagement eingerichtet, das sich kritisch mit den einzelnen
Arbeitsprozessen innerhalb der Kliniken
auseinandersetzt. Ziel ist es, den Patienten möglichst optimale Versorgungsbedingungen bieten zu können.
Kurzzeitbehandlungszentren
und Ärztehäuser
HinterdemBauvonÄrztehäusern–hierdasHausanderHordelerStraße1–standundsteht
dasKonzept,dieGrenzenzwischenstationärerundambulanterBehandlungaufzulösen.
Friedrich Jockenhövel und Dr. Markus
Freistühler wurden Endokrinologie und
Gastroenterologie zu wichtigen Schwerpunkten. Damit verbunden war eine
Raumnot, die dazu führte, dass die Kapelle, die sich ursprünglich in der 5. Etage im Bereich der Inneren Medizin befand, neuen Untersuchungs- und Funktionsräumen weichen musste.
Doch dieser Tatsache verdankt das EvK
an der Wiescherstraße einen eigenen Kapellenanbau, der 2002 erstellt wurde und
neben dem christlichen Hauptraum einen muslimischen Gebetsraum beherbergt, der auch den zahlreichen muslimischen Patienten Gelegenheit bieten sollte,
ihren Glauben auszuüben.
Das seelische Wohl eines Patienten spielt
insbesondere bei Tumorerkrankungen in
der letzten Lebensphase eine Rolle. Hier
geht es nicht nur um eine gute medizinische Versorgung zur Behandlung der
schweren Begleitsymptome, sondern
auch um die Berücksichtigung der besonderen psychischen Verfassung der Patienten und ihrer Angehörigen durch
Seelsorge, Sozialberatung und den Einsatz von Ehrenamtlichen.
Mit der Einrichtung einer Palliativstation 1992, initiiert durch den damaligen
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin
Prof. Dr. Klaus Hackenberg, nahm das
EvK Herne eine Vorreiterrolle im Ruhrgebiet ein.
Der2002errichteteKapellenanbauinHernebeherbergtnebendemchristlichenHauptraum
einenmuslimischenGebetsraum.
Innovationen fanden im EvK Herne
nicht nur baulich und in bezug auf das
medizinische Leistungsangebot statt, es
ging auch darum, neue, zeitgemäße Behandlungsformen anzubieten. Mit der
Einrichtung eines Kurzzeitbehandlungszentrums (KBZ) 2004 wurde erstmals
die einst starre Grenze zwischen stationärer und ambulanter Behandlung aufgehoben. Das KBZ ist auf Patienten ausgerichtet, die nur bis zu vier Tage stationär versorgt werden müssen, da ihre
Eingriffe an Schilddrüse, Leiste, Krampfadern oder Knie keinen längeren Aufenthalt erfordern. Jährlich werden 2.000
Patienten im KBZ behandelt, das 2006
um ein zweites ergänzt wurde.
Das Konzept, die Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Behandlung
aufzulösen, gipfelte 2005 in den Bau eines Ärztehauses an der Wiescherstraße
und 2008 an der Hordeler Straße. Beide Häuser wurden von Arztpraxen bezogen, deren Leistungsspektrum auf das
medizinische Angebot der Kliniken abgestimmt ist. Für die Patienten bedeutet
dies eine besonders enge und reibungslose Zusammenarbeit zwischen ihrem
niedergelassenen Arzt und dem Krankenhaus sowie kurze Wege.
Die Eröffnung einer Notfallpraxis am
1. Februar 2011 an der Wiescherstraße schuf ebenfalls eine enge Verbindung
zwischen niedergelassenen Ärzten und
Krankenhaus. Der Bau ging auf einen
Beschluss der Kassenärztlichen Vereinigung zurück, das traditionelle Ärztliche
Notdienst-Modell abzulösen. Sämtliche Notfall-Patienten, die außerhalb der
Praxisöffnungszeiten eine Behandlung
NeueBettenstationengehörtenmitzumGroßbau-ProjektamEvKHerne-Eickel.
benötigen, werden nun zentral in einer
einzigen Notfallpraxis versorgt, die direkt an das EvK angrenzt.
Radiologie Herne als Kooperationspartner ebenso integriert wie eine zum Haus
gehörende Klinik.
Strategische Entscheidungen haben in
der Geschichte des EvK Herne stets eine
wichtige Rolle gespielt. Das begann bereits 1970, als die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel gGmbH gegründet wurde. Ziel des
Zusammenschlusses war es, für die drei
Standorte Herne-Mitte, Herne-Eickel
und Castrop-Rauxel gemeinsame
Strukturen zu schaffen, um wirtschaftlicher arbeiten zu können. Eine der
Maßnahmen war u.a. 1998 die Einrichtung einer Zentralküche am EvK
Herne-Mitte, die die Patienten an allen
drei Standorten mit Essen versorgt.
Kooperationen bilden auch einen wichtigen Bestandteil für die kontinuierlich
zunehmende Zahl der medizinischen
Zentren. Ziel ist es, dem Patienten ein
möglichst umfassendes Behandlungsangebot aus einer Hand anbieten zu können.Vorgezeichnete Behandlungspfade, wie sie z.B. das Darmzentrum Herne
für Darmkrebspatienten bereit hält, begleiten den Betroffenen vom Tag der
Diagnose bis zum Ende der Therapie.
Externe Qualitätskontrollen für
optimale Versorgung
Mut zur Veränderung musste das EvK
in den vergangenen zehn Jahren immer
wieder beweisen. Stets das Wohl des Patienten im Blick, aber auch die Konkurrenz in der Krankenhauslandschaft,
wurden verschiedene Neuorganisationen erforderlich. So wurde die Radiologie als ursprünglich krankenhauseigene Klinik aus wirtschaftlichen Erwägungen ausgegliedert. Dies hatte und
hat jedoch keinerlei Auswirkungen für
die Patienten. Denn durch die räumliche Nähe und die Anbindung an das
Datensystem des Krankenhauses ist die
Durch die Zertifizierungsprozesse, die
von der Zertifizierung einzelner Zentren bis hin zur Zertifizierung des kompletten Krankenhauses reichen, ist aber
auch das Wohl des Mitarbeiters stärker in
den Blick gerückt. Es ist ein Wandel in
der Wahrnehmung eingetreten.Verbesserungsvorschläge finden große Beachtung,
Führungskräfte stellen sich der Kritik,
lassen sich schulen.
Medizin und Gesundheit sind zu wichtigen Wirtschaftsfaktoren geworden. Das
gilt auch für die Stadt Herne. Krankenhäuser sind die größten Arbeitgeber in
der Stadt. Die Kliniken des EvK ziehen
längst Patienten aus ganz Deutschland an.
In den Kliniken für Allgemeinchirurgie
und Viszeralchirurgie kommen inzwischen fast 50 Prozent nicht aus Herne.
Die digitale Welt der Information macht
es möglich. Seit Ende der 90er Jahre hat
das EvK eine Homepage, auf der es sich
präsentiert. Rund 130.000 Zugriffe im
NebenderseparatenNotfallpraxisaußerhalbdesKrankenhausesgibtesweiterdieklassische
NotfallversorgunginderZentralenNotaufnahmedesEvKHerne.
125 JAHRE EVK HERNE
MEDIZIN 15
14
keine Tagespauschale mehr gezahlt, sondern eine Fallpauschale. Das bedeutete, dass das EvK seine Dienste nicht mehr
pro Aufenthaltstag bezahlt bekam, sondern pro Erkrankung. So gibt es seitdem
z.B. für eine Schilddrüsenoperation einen festen Betrag, egal, wieviele Tage ein
Patient stationär liegt. Mit dieser Maßnahme wollte die Politik den Kostendruck im Gesundheitswesen senken.
DasThoraxzentrummitdendreiChefärztenDr.ErichHecker,Prof.Dr.EckhardMüllerund
Prof.Dr.SantiagoEwig(v.l.)gehörtzudenfünfbedeutendsteninDeutschland.
Jahr zeugen von einem regen Interesse
der Patienten, die sich als mündige Partner verstehen und die Klinik, in der sie
sich behandeln lassen, sehr bewusst auswählen. Teilnahme an BenchmarkingProjekten wie einem rheinland- und
ruhrgebietsweiten Klinikvergleich sind
für das EvK eine wichtige Möglichkeit,
sich als ein transparentes Unternehmen
zu präsentieren.
Der Chefarzt von heute ist deshalb
nicht nur als Mediziner gefragt. Er muss
auch ein kluger Ökonom sein, eine
gute Führungskraft, ein Gespür haben für zukunftsweisende Entwicklungen auf seinem medizinischen Fachgebiet. Er muss Neuem gegenüber aufgeschlossen und bereit sein, sein Wissen an
andere weiterzugeben. Rund 30 Jahre
lang war das EvK Herne deshalb auch
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Ruhruniversität Bochum und ist nun
seit 2009 Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen
und bildet Medizinstudenten zu jungen
Ärzten aus.
Deshalb mussten und müssen andere
Maßnahmen ergriffen werden, um den
Patienten weiterhin ein optimales Versorgungsangebot bieten und gleichzeitig auch die Arbeitsplätze der Beschäftigten sichern zu können.Vor diesem Hintergrund hat sich das EvK Herne 2011
mit der Diakonie Ruhr zusammengeschlossen, um mit einem starken Partner
im Bereich Pflege auf dem Gesundheitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben und
gemeinsam neue, zukunftsträchtige Versorgungsformen zu entwickeln. 
Blick auf den Gesundheitsmarkt
Der Klinikalltag ist anspruchsvoll geworden. Das betrifft sämtliche am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen,
aber auch die, die eher im Hintergrund
wirken, wie z.B. das Team der Betriebstechnik. 2003 stellte das EvK auf Wunsch
des Gesetzgebers sein Abrechnungssystem um. Für einen Patienten wurde
DokumentationspieltimRahmen
derQualitätssicherungeinewichtigeRolle.Dasgiltauchinder
ZentralapothekeamEvKHerne.
EvK-Mediziner sorgen für makellose Beine
DasneueVerfahren
hinterlässtbeider
Entfernungvon
Krampfadernund
Besenreisernkeine
Spuren.
Makellose Beine sind der Traum einer
jeden Frau. Die Experten der Klinik für
Gefäßchirurgie bieten ein neues Verfahren an, das sowohl Krampfadern als
auch Besenreiser zum Verschwinden
bringt. Der Clou dabei ist, dass die Entfernung keine Spuren hinterlässt und
nahezu schmerzfrei ist. Das Team der
Gefäßchirurgie bietet dieses neue Verfahren im Ärztehaus am Evangelischen
Krankenhaus Herne-Eickel an.
Nach der Eröffnung ihrer neuen Räumlichkeiten an der Hordeler Straße, hat
die Klinik für Gefäßchirurgie des EvK
ein neues Therapieverfahren in ihr Behandlungsspektrum aufgenommen: die
perkutane Radiofrequenz-Therapie.
Sowohl schmerzhafte Krampfadern als
auch die ungeliebten Besenreiser haben
jetzt keine Chance mehr, attraktive Beine zu verunzieren. Während eine Laserbehandlung, die in diesem Bereich oft
eingesetzt wird, häufig Verbrennungen
oder Pigmentstörungen zur Folge haben
kann, bringt die Radiofrequenz-Therapie deutlich weniger unliebsame Nebenwirkungen mit sich. Eingesetzt wird sie
DrangvolleEngeherrschte,alsChefärztin
Dr.Anne-KathrinDauphinundihrTeamdie
neueRadiofrequenz-Therapievorstellten.
zur Entfernung der erkrankten Stammvenen von Krampfadern oder aber auch
zum Veröden von Besenreisern.
Während einer ersten Präsentations-Veranstaltung hatten die zahlreich erschienen Besucherinnen und Besucher die
Chance, in zwangloser Atmosphäre das
neue Therapieverfahren kennenzulernen
und dazu mit Dr. Anne-Kathrin Dauphin, Chefärztin der Gefäßchirurgie, und
ihrem Team ins Gespräch zu kommen.
Gleichzeitig bestand die Möglichkeit,
sich in den neuen Räumlichkeiten im
Ärztehaus umzuschauen und sich über
das Gesamtangebot der EvK-Gefäßchirurgie zu informieren. 
Kontakt:
Klinik für Gefäßchirurgie
Ärztehaus am EvK Herne-Eickel
Hordeler Str. 1
Fon 0 23 23 / 49 89 - 25 70
16 PFLEGE
PFLEGE 17
Kinästhetik bewegt Patienten
Die Kinästhetik ist Teil der Ausbildung
für Krankenpflegeschüllerinnen und
-schüler. Darüber hinaus ist es für alle
Pflegenden Pflicht, einen Grundkurs zu
besuchen. Aufgrund der guten Erfahrungen mit der Kinästhetik gibt es inzwischen zusätzlich zu den drei KinästhetikTrainerinnen speziell geschulte Tutoren,
die auf den Stationen ebenfalls Ansprechpartner sind, wenn es darum geht,
schwierige Patienten-Transfers, wie z.B.
nach Amputationen, durchzuführen.
Übungsangebot für Angehörige
Mit Hilfe der Kinästhetik ist der Transfer vom Bett zum Rollstuhl sowohl
für Patienten als auch für Pflegende wesentlich angenehmer.
Leben ist Bewegung – ist die Bewegung
eingeschränkt, so ist auch die Lebensqualität beeinträchtigt. In der Pflege von
Kranken ist die Hilfe für Bewegungseingeschränkte ein wichtiges Thema. Das
gilt auch für die häusliche Betreuung, da
die betroffenen Angehörigen vor ähnlichen Problemen stehen wie die Pflegefachkräfte in den Kliniken. War es früher
an der Tagesordnung, einen Patienten
durch ruckartiges Heben oder Ziehen
von einer Position in die andere zu bringen, so machen sich die Pflegefachkräfte
der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel heute
die Erkenntnisse der Kinästhetik zunutze. Dabei wird der Patient allein durch
Gewichtsverlagerung in die gewünschten Positionen gebracht, ein Vorgang, der
als Transfer bezeichnet wird.
Seit 2000 ist die Kinästhetik ein Thema für die Pflegenden in der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft. Elisabeth Heinig, Andrea Kügler und Irmgard
Mauer haben den Prozess von Anfang
an begleitet. Zunächst stand man dieser
Form der Bewegung äußerst skeptisch
gegenüber, da sie so ganz anders war.
Wer als Pflegekraft jahrzehntelang gehoben und getragen hat, für den war es ein
intensiver Umlernprozess. Doch mittlerweile hat die Kinästhetik einen festen Platz im Arbeitsalltag der Pflegenden.
„Uns ist es wichtig, auch den Patienten
und ihren Angehörigen zu zeigen, welche Erleichterung ihnen die Kinästhetik bieten kann“, sagt Elisabeth Heinig. Zu diesem Zweck bieten sie und
ihre beiden Kolleginnen kurze Übungseinheiten auf den Stationen an und zeigen, wie man mit Materialien, die es in
jedem Haushalt gibt, wie z.B. normale Handtücher, diverse Transfers eigenständig durchführen kann. Patienten, die
z.B. nach einer Beinamputation auf einen Rollstuhl angewiesen sind, nutzen Handtücher, um sich regelmäßig im
Rollstuhl zu bewegen und Druckstellen
zu vermeiden.
Diese Patienten lernen auch, wie sie
selbstständig oder mit Unterstützung
den Transfer vom Bett zum Stuhl durchführen können. Angehörige können auf
Wunsch auf der Station in die Pflege
miteinbezogen werden und dabei lernen,
wie sie zu Hause nach kinästhetischen
Prinzipien schonend und kräftesparend
vorgehen können. 
Weitere Informationen:
Bild: fotolia.com
Elisabeth Heinig
0 23 23/498-22 04
EvK Herne, Station E3
Die Kinästhetik-Trainerinnen benutzen bei
ihrer Aufklärungsarbeit
den Frosch als Gegen­
beispiel für menschliche
Bewegungsabläufe.
Andrea Kügler
0 23 05/ 102-24 17
EvK Castrop-Rauxel, Station 7/8
Irmgard Mauer
0 23 05 / 102-24 13
EvK Castrop-Rauxel, Station 13
EvK-Pflege rudert für die gute Sache
Zum ersten Mal fand in Castrop-Rauxel auf dem RheinHerne-Kanal die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ statt.
An den Start gingen insgesamt 48 Boote. Mit dabei war
auch ein Frauen-Team aus dem Evangelischen Krankenhaus
Castrop-Rauxel. Pflegedienstleiterin Iris Fath, Hygienefachkraft Margret Ünsal, Ausbildungsbetreuerin Stefanie Barth und
Pflegefachberaterin Uta Peiffert legten sich für die gute Sache in die (Ruder)Riemen. Und obwohl alle vier bislang noch
nie in einem Ruderboot gesessen hatten, belegten sie vor großer Zuschauerkulisse einen erfolgreichen vierten Platz bei den
Frauen.
Geboren wurde die Idee „Rudern gegen Krebs“ 2005 in
Mainz von der Stiftung Leben mit Krebs. Seitdem hat sie sich
zu einer bundesweiten Bewegung entwickelt. Mannschaften
aus Wirtschaft und Gesellschaft, Krankenhaus-Mitarbeitern und
betroffenen Patienten setzen sich mit Unterstützung örtlicher
Rudervereine auch ohne eigene Rudererfahrung für den guten
Zweck ins Boot.
Schirmherren der Regatta in Castrop-Rauxel
waren MdB Philipp Mißfelder und Bürgermeister Johannes
Beisenherz. 
Mit Erfolg setzte sich die Frauenmannschaft der Pflege des
EvK Castrop-Rauxel gegen ihre Mitstreiterinnen bei der Benefiz­
regatta „Rudern gegen Krebs“ durch. An den Start gingen
Uta Peiffert, Iris Fath, Margarete Ünsal und Stefanie Barth (v.l.).
18 MEDIZIN
Wichtige Erkenntnisse durch MRSA-Screening
MRSA – die Abkürzung steht für ein
Bakterium, das inzwischen gegen viele Antibiotika resistent geworden ist.
Um die Patienten vor einer Ansteckung zu schützen, wird in den Häusern der Ev. Krankenhausgemeinschaft
Herne|Castrop-Rauxel vor einer stationären Aufnahme ein MRSA-Screening,
d.h. eine Untersuchung durchgeführt.
„Dabei haben wir festgestellt, dass jeder
40. Patient einen unerwartet positiven
Befund hatte, und zwar Patienten, die
sich eigentlich gesund fühlten“, erklärt
Prof. Dr. Eckhard Müller,Vorsitzender
der Hygienekommission und Chefarzt
der Klinik für Anästhesiologie, Intensivund Notfallmedizin. Diese Zahl entspricht in etwa der bundesweit erhobenen Häufigkeitsrate.
Anfällig für das Bakterium sind vor allem
kranke, geschwächte Menschen. Diese
gilt es, besonders zu schützen. Die Erkrankung selbst, Medikamente und Bettlägerigkeit führen dazu, dass Krankenhauspatienten grundsätzlich vermehrt
durch Infektionen gefährdet sind. Bei
Patienten mit geschwächtem Immunsystem und schweren Grunderkrankungen können speziell durch die MRSABakterien schwer therapierbare Infektionen verursacht werden. Das Screening,
das auch nach Beendigung der ursprünglich geplanten drei Projekt-Monate
weiter fortgeführt wird, hat zu wichtigen
Erkenntnissen geführt, die in konkrete
Maßnahmen umgesetzt worden sind.
So werden Hoch-Risiko-Patienten gebeten, sich vor einer Operation zweimal
mit einer speziellen Duschlotion zu
duschen. Diese hat den Effekt, dass die
Bakterien, die eine Wundinfektion verursachen können, dadurch bereits im
Vorfeld deutlich reduziert werden.
„Da dieses Thema einen wichtigen Stellenwert für uns hat, haben wir als weitere Maßnahme Pflegekräfte zu Hygienebeauftragten ausgebildet, so dass es jetzt
auf jeder Station neben einem speziell weitergebildeten hygienebeauftragten Arzt noch eine hygienebeauftragte
Pflegefachkraft gibt“, berichtet HeinzWerner Bitter, Geschäftsführer der Ev.
Krankenhausgemeinschaft. Dazu wurde
in baulicher Hinsicht beim neuen OPZentrum in Herne-Eickel darauf geachtet, eine raumlufttechnische Anlage einzusetzen, die weit über die gesetzlichen
Vorgaben hinausgeht. Auch in der sich
noch in der Bauphase befindenden neuen Intensivstation sind die modernsten
Vorschriften zur Krankenhaushygiene
bereits planerisch umgesetzt.
Kontakt:
Chefarzt Prof. Dr. Eckhard Müller
EvK-Klinik für Anästhesiologie
Intensiv- und Notfallmedizin
Fon 02323/4989-2396
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Spezialisten stellen
neue Therapien bei
Inkontinenz vor
Zum fünften Mal lud das Beckenbodenzentrum Ruhrgebiet der Frauenklinik
am Evangelischen Krankenhaus Herne
zu seinem traditionellen Fachsymposium ein. Chefärztin Luljeta Korca hatte
ein breit gefächertes Programm zusammengestellt, um die wichtigsten neuen Therapieformen für die Behandlung
der Harn- und Stuhlinkontinenz vorzustellen.
Thema der Tagung waren sowohl konservative als auch operative Behandlungsmethoden bei Gebärmuttersenkung
oder Scheidenvorfall. Ein weiterer wichtiger Punkt waren chronische Harnwegserkrankungen. Hier ging es vor allem
um neue medikamentöse Therapien.
Ein Experte für Probleme des Enddarms
stellte Möglichkeiten vor, um Schließmuskeldefekte zu beheben, die unter
der Geburt entstanden sind. Abgerundet
wurde das Vortragsprogramm durch
einen Beitrag über Hauterkrankungen
im Genital- und Analbereich. 
Heisser Sound und kühle Drinks
Nur keine langen Reden, lautete das
Motto auf der Mitarbeiterparty des
Evangelischen Krankenhauses Herne
anlässlich des 125-jährigen Bestehens
des Hauses.Verwaltungsdirektor Werner Karnik (Foto oben)hielt sich strikt
daran. In nur wenigen Worten bot er
einen kurzen Rückblick auf die bislang gelaufenen Jubiläums-Aktivitäten,
dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und gab sogleich freie Bahn für einen vergnüglichen Abend.
Über 300 Mitarbeitende hatten die
Einladung der Verwaltungsleitung
angenommen und sich bei sommerlichen Temperaturen in der Künstlerzeche Unser Fritz eingefunden. Empfangen wurden sie gleich am Einlass
von der Marching-Band „The Rocketeers“ und kühlen Cocktails. Bis gegen 22 Uhr spielte sich das Partytreiben vor allem auf dem stimmungsvoll
beleuchteten Gelände rings um das
Zechen-gebäude ab. Ob auf der Terrasse, an Stehtischen mit Blick auf den
Kanal oder an den zünftigen Biertischgarnituren, an Gesprächsstoff mangelte es nicht.
Bis 3.00 Uhr ging die Party, bei der
auch alle Tanz-Fans auf ihre Kosten
kamen. DJ Torsten Sickert, bekannt aus
der Zeche Bochum, sorgte für SuperStimmung. Leckereien aus der Krankenhausküche inklusive einer zünftigen Currywurstpfanne um Mitternacht, der professionelle Service der
Hauswirtschaft sowie die Unterstützung durch Betriebstechnik und Fahrdienst trugen darüber hinaus dazu bei,
dass es eine rundum gelungene Veranstaltung war. 
20 AUS DEM UNTERNEHMEN
MEDITATION 21
Perspektive
Herzlichen Glückwunsch zum Dienstjubiläum 2012
Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel freut sich, auch in diesem Jahr so vielen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu ihrer langjährigen Betriebszugehörigkeit gratulieren zu können.
Ihnen allen sagt die Geschäftsführung ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz und ihre Treue zum Unternehmen.
45 Jahre
25 Jahre
Christa Hanisch
Eva-Maria Baar
Petra Kirchner
Margarete Podeschwa
Brigitte Kordus von der Höh
Anja Gorgolewski
Beate Dobala
Andrea Rein-Menzel
Sylvia Streich-Landwehr
Claudia Grossert
Michael Machalke
Christine Heydecke
Gabriela Bolinius
Silke Gregor
Elisabeth Averdung
Thomas Reichel
Uta Peiffert
Andrea Kügler
Barbara Krueper
Hildegard Moryson
Barbara Walk-Sill
Christine Ebert
Elke Dibbern
Eva Schunke
40 Jahre
Ursula Bargel
Ulrike Zimmermann-Klose
Gabriele Schötteldreier
Monika Hanel
35 Jahre
Ulrike Nöthe
Petra Schütz
Heinz-Günter Tobian
Evelyn Härtel
Birgit Neugebauer
Christine Binder
Elke Kaltenbrunner
Gabriele Rafflenbeul
Martina Blank
Ingo Breitzmann
Jürgen Fromm
Helga Henderson
Krystyna Odehnal
30 Jahre
Gabriele Benthien
Barbara Ruhl
Dr. Reinhard Denzig
Ulrike Schulz
Ulrike Kulot
Cornelia Lüdeke
Christa Dreifeld
Ute Beinlich
Marion Preisentanz
Petra Pieper
Eva-Marie Agethen
Shalal Moustafa
Petra Lassota
Iris Altmann
20 Jahre
Baris Dede
Beate Habon
Claudia Hölzel
Dr. Sylke Düllberg-Boden
Brunhilde Palicki
Sylvia Schreiber
Waldemar Leon
Ulrich Cremer
Doendue Gürcay
Gisela Haas
Ines Rau
Cordula Weller
Mechthild Pradelski
Irene Wieckowski
Fidan Akpinar
Nezihe Bal
Rabiye Erdogan
Tanja Kaprol-Busacker
Barbara Schelp
10 Jahre
Michael Reimann
Klaus Bahl
Karin Badziong
Gerald Piepke-Weuder
Violetta Puto
Guelkiz Aydogan
Ursula Kunzer
Claudia Lauren
Sabine Herkt
Brigitte Thomitzek
Gerd Jeschonowski
Sabine Prigge
Christine Kaltenberg
Detlev-Günter Much
Monika Fritsch
Inken Birkmann
15 Jahre
Monika Kühlkamp
Dirk Uekötter
Diana Schallkamp
Marion Grollmann
Michael Beukelmann
Amira Basic
Christin Jaeckel
Irmgard Wagner
Beate Wlodarczyk
Johanna Ceplinski
Torben Grossek
Christina Eberhardt
Simone Stecker
Fatima Dzambic
Claudia Eickelkamp
Irene Friebner
Klaus Gruske
Angelika Vergin
Arno Rohrmoser
Veronika Sieger
Karin Barth
Suendues Guersu
Jutta Franke
Waltraud Baumann
Herbert Samel
Susanne Vogtmann
Christiane Bretschneider
Diane Dieckmann
Nora Overthun
Klaudia Schwittai
Andreas Langner
Christian Cyrus
Mirja Pachmann
Dr. Markus Freistühler
Prof. Dr. Friedrich
Jockenhövel
Ulrike Strock
Dr. Tau Do-Khac
Dr. Anna-Margarete Schnacke
Firas Alkhafaji
Silvia-Simone Thom
Yvonne Löffler
Malgorzata Wojcik
Stefanie Franz
Martin Bogdanyi
Daniela Helbig
Harald Guttmann
Reinhard Chilla
Ilona Lüdtke
Janine Krabbe
Selma Güner
Monika Heinze
Claudia Wolfrom
Silke Schwan
Sandra Kubasik
Silvia Horriar
Nicole Bäcker
Nora Doberstein
Carena Engelmann
Kathrin Rozycki
Melanie Arndt-Heek
Jessica Hamann
g de de de de de a de de de de de h
Eine Frage der
Manchmal begegnen wir Riesenaufgaben,
-problemen, -mitarbeitern, vor denen wir
bestehen wollen oder müssen…
Die Gegenüberstellung von David und
Goliath ist eine wunderbare Geschichte
aus der Bibel, die dazu verblüffende Perspektiven eröffnet (1 Samuel 17):
Der Hirtenjunge David gerät unfreiwillig
in diese Auseinandersetzung hinein. Sein
Vater schickt ihn, den Jüngsten, los, die
älteren Brüder mit Lebensmitteln zu versorgen, sich zu kümmern. Als David ankommt, stehen sich zwei Gruppen einander feindlich gegenüber: Israeliten und
Philister. Großes Getöse – Goliath, ein
Riese, baut sich auf. Er brüllt und droht.
Goliath ist bis an die Zähne bewaffnet –
eisengepanzert… ein Riesenproblem.
David ist kein Kriegsmann – aber er ist
sich bewusst, was er kann, wer er ist und
was seine Möglichkeiten sind.
Als Hirte hat er Erfahrung mit brüllenden drohenden Tieren – mit Löwen und
Bären. Er überzeugt den König Saul, ihn
mit Goliath kämpfen zu lassen. Und Saul
legt David seine starke Königs-Rüstung an, mit Schutzhelm . Er gibt David das Königsschwert in die Hand. Aber
mit dieser Fremdausrüstung kann David
nicht laufen – keinen Schritt!
David legt alles beiseite . Er legt alles beiseite, was andere denken; alles, was andere sagen – was er brauchen wird… was
er tun soll… und erklärt dann: „Ich bin
das nicht gewohnt.“
Nun nimmt David seine eigenen Sachen,
seine Erfahrung und seinen Hirtenstab.
Er legt 5 glatte Steine in seine Hirtentasche. Er nimmt seine Schleuder und sein
Gottvertrauen. Das reicht.
Als Goliath den Israeliten entgegentrat,
dachten alle Soldaten:
„Mensch, ist der groß, den können wir
niemals überwältigen.“
Auch David sah sich den Riesen an und
er sagte sich:
„Mensch, ist der groß, den kann ich gar
nicht verfehlen.“
Solch ein Perspektivwechsel ist oft hilfreich. Wir sollten einander dazu ermutigen.
Vor Riesenproblemen und Riesenaufgaben ist es gut, den eigenen Möglichkeiten nachzuspüren. Ich wünsche uns dazu
die Sichtweise des Davids:
Dass wir uns nicht lähmen lassen von
möglichen Schwierigkeiten oder Bedrohlichem, was auf uns zukommt. Dass
wir vielmehr der Kraft und den Möglichkeiten trauen, die wir haben und die
uns gegeben werden.
Katharina Henke
Krankenhausseelsorgerin
22 KULTUR
KULTUR 23
Blüten und andere Welten
Tapferkeit und Betrug
Krankenhausbücherei feiert
40. Geburtstag
Eigentlich wollte Harold Fry nur einen Brief in
seinen heimatlichen Briefkasten in Südengland
einwerfen. Doch dann macht er sich einer spontanen Eingebung folgend auf einen 1.000 Kilometer langen, 87 Tage dauernden Fußmarsch.
Sein Ziel ist ein Hospiz an der schottischen Grenze, wo seine frühere Kollegin Queenie Hennessy im Sterben
liegt. Entfremdet von seiner Ehegattin
Maureen und seinem Sohn David
macht sich der im Ruhestand lebende ehemalige Handelsvertreter auf den
Weg, eine Frau zu besuchen, die er
20 Jahre nicht gesehen hat und die
er vor langer Zeit einmal im Stich
gelassen hatte.
Buchtipp
In der 195. Ausstellung der KrankenAusstellungen an vielen Orten im Münshausgalerie stellt sich Regine Lemterland, aber auch in Dinslaken, Münster
ke-Kalweit aus Dülmen vor. 1960 in
und Berlin zeugen vom öffentlichen InCoesfeld geboren, begann sie 1989 ihre
teresse für die Bilder der Künstlerin.
künstlerischen Aktivitäten mit der Aquarellmalerei. Sehr bald folgten Arbeiten in
Engagiert ist Regine Lemke-Kalweit im
Öl und experimentierte sie mit TechniKreativhaus „Neue Spinnerei“ der Stadt
ken auf japanischem Seidenpapier.
Dülmen uznd arbeitet dort mit Kindern
In der Ausstellung werden überwiegend
und Erwachsenen in den Bereichen
Ölbilder auf Leinwand sowie einige
Malerei und Werken. Außerdem ist sie
Aquarelle gezeigt. Gerne erzählt RegiGründungsmitglied des Vereins
ne-Kalweit in ihren Bildern Geschichten, „wir-Künstler Dülmen e.V.“. 
lässt sie den Betrachter auf EntdeckungsKlaus Michael Lehmann
reise gehen in ihren so erfrischend farbigen Arbeiten.
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Gesundheits- und
Rehabilitations-Sportzentrum
Der Verein bietet Präventionskurse und Rehabilitationssport sowie Kurse
vor und nach der Geburt in den evangelischen Krankenhäusern Herne und
Castrop-Rauxel an.
Präventionskurse
• Wirbelsäulengymnastik
• Nordic-Walking
• WirbelsäulengymnastikimWasser
• Aquajogging
• Pilates
• Beckenbodentraining
• ProgressiveMuskelentspannung
Rehabilitationssport
• Rücken-undGelenkbeschwerden
(trockenundimWasser)
• Herzerkrankungen
• Diabetes
• Osteoporose
• Gefäßerkrankungen
• Atemwegserkrankungen
• Beckenbodenschwäche
• Parkinson
• Adipositas
Rund um die Geburt
• Geburtsvorbereitungskurse
• Hebammensprechstunde
• Schwangerenschwimmen
• Rückbildungsgymnastik
• Babymassage
• Babyschwimmen
• Spiel-undKrabbelgruppen
• Still-Café
Sonstige Kurse
• Yoga
• TanztherapeutischesAngebot
• Einradfahren
Info und Anmeldungen:
ReVital e.V.
Wiescherstraße 24, 44623 Herne
Telefon 02323.498-2410
E-Mail [email protected]
Unsere Broschüren liegen auch in den Krankenhäusern aus!
Wer krank im Bett liegt, weiß immer ein gutes Buch
zu schätzen. Das war die Grundidee im Evangelischen Krankenhaus Herne, als dort vor 40 Jahren die
Krankenhausbücherei gegründet wurde. Die Anregung kam von dem damaligen Theologischen Geschäftsführer, Pfarrer Götz Kratzenstein, eine Idee,
die sich im Laufe der Jahre zu einem immer professioneller gestalteten Angebot entwickelt hat. Das
Jubiläum der Krankenhausbücherei Herne wurde
jetzt mit einer großen Veranstaltung gefeiert.
Der kostenlose Service für alle Patienten, die gern
lesen, wird bis zum heutigen Tag gern genutzt. Wer
nicht gut zu Fuß ist, kann sich sogar eine Leseauswahl ans Bett bringen lassen. Die Grünen Damen
und Herren, die die Bücherei betreuen, helfen gern.
Für sie, die sie ehrenamtlich zum Wohle der Patienten im Einsatz sind, war auch die große Jubiläumsfeier gedacht, die sich über einen ganzen Tag erstreckte. Höhepunkt der Veranstaltung war eine
Lesung mit dem bekannten Herner Krimi-Autor
Jan Zweyer (Foto). 
Mit jedem Schritt wird die Wanderung zu einem
Weg der inneren Einkehr, der Harold sich selbst,
Maureen und seinem Sohn näher bringt. Zahlreiche Begegnungen unterwegs, die Auseinandersetzung mit schmerzhaften Erlebnissen aus der
Vergangenheit, mit Tapferkeit und Betrug, mit
Liebe und Loyalität führen dazu, dass Harold am
Ende der Reise seine emotionale Starre ablegen
wird.
Es berührt tief ohne jemals ins Sentimentale
abzgleiten, wie die englische Autorin Rachel
Joyce diesen Erkenntnisprozess entwickelt und
darstellt. Sie zeigt auf, wie wichtig es ist, sich dem
Leben zu stellen, sich auch mit Versäumnissen
und Fehlern auseinanderzusetzen. Denn – und
das macht den besonderen Reiz für den Leser aus
– es ist zu keinem Zeitpunkt zu spät, dem Leben
eine neue Richtung zu geben. 
RachelJoyce
Die unwahrscheinliche
Pilgerreise des
Harold Fry
KrügerVerlag
2012
Öffungszeiten der
Krankenhausbücherei:
EvK Herne
Betriebsstelle Herne
Montag bis Freitag
14.30 bis 16.30 Uhr
Dienstag und Donnerstag
9.30 bis 11.30 Uhr
Betriebsstelle Eickel
Montag und Freitag
15.30 bis 16.30 Uhr
EvK Castrop-Rauxel
Montag bis Freitag
15.00 bis 17.00 Uhr
Hits der klassischen Musik im EvK Herne
Alle Jahre wieder spielt das Querflötenorchester der Städtischen Musikschule
zu Weihnachten im Evangelischen Krankenhaus Herne. Es ist zu einer lieb gewordenen Einrichtung geworden, dass
Musikerinnen und Musiker unter der
Leitung von Howard Cohen die Patienten mit weihnachtlichen Melodien erfreuen. Dieses ehernamtliche Engagement zeigen die Musikerinnen und
Musiker bereits seit einigen Jahren für
das EvK Herne und stoßen damit jedes
Mal auf großen Zuspruch bei Patienten, Besuchern und Krankenhaus-Mitarbeitern.Vor diesem Hintergrund wurde
die Idee geboren, neben der weihnachtlichen Darbietung auf den Stationen
auch einmal ein öffentliches Konzert für
ein breiteres Publikum zu veranstalten.
Howard Cohen, Leiter des 15-köpfigen
Querflötenorchesters der Musikschule
Herne, nahm die Anregung von begeisterten Patienten gern auf und lud zu einem kostenlosen Konzert in die Kapelle
des EvK Herne, Wiescherstraße 24, ein.
Präsentiert wurden beliebte Stücke aus
dem Bereich der klassischen Musik,
dazwischen gestreut kurzweilige Lesungen von Katharina Henke, Seelsorgerin
am EvK. 
24 GESUNDHEIT
ERNÄHRUNG 25
Gourmet-Köche entdecken die Steckrübe
Nach einem alten volkstümlichen Brauch wird die Christrose
als Orakelblume in der Weihnacht
vom 24. auf den 25. Dezember verwendet. Für jeden Monat
des kommenden Jahres wird eine
Knospe abgeschnitten und in Wasser gestellt. Geöffnete Knospen
stehen für gutes Wetter, geschlossene Knospen für schlechtes Wetter im Hinblick auf die Ernte.
Der Name der immergrünen,
mehrjährigen Pflanze, auch
Schneerose genannt, bezieht sich
auf die Blütezeit ab November bis
Von Christrosen und Nieswurz
April. Sie ist vor allem in lichten Buchenmischwäldern, aber auch in
Eichen- oder Fichtenwäldern anzutreffen. In Deutschland steht die
gefährdete Pflanze unter Naturschutz und ist nur im Berchtesgadener
Land in einer Höhe bis rund 1600 m zu finden. Seit dem 16 Jahrhundert schon wird die Christrose als Gartengewächs kultiviert.
Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders der schwarze Wurzelstock.
Vergiftungssymptome sind Schwindel, Durchfall bis hin zum Kreislaufkollaps. Früher wurde die Christrose bei unterschiedlichen
Krankheitsbildern als Heilpflanze benutzt, aber wegen der Toxizität
heute nicht mehr. Ein amüsantes Beispiel sei genannt: Bei Schwerhörigkeit wurde ein Stück der Wurzel in die Ohren gesteckt. Über den
Erfolg dieser Therapie ist nichts bekannt.
Schließlich sei erwähnt, dass die Christrose auch Schwarze Nieswurz
genannt wird, weil die Inhaltsstoffe die Nasenschleimhaut reizen.
Goethe warnte vor der Verwendung als Schnupftabak: „Nieswurz holt sich das Volk, ohne
Verordnung und Arzt“.
Annette Groteloh
Leiterin Zentralapotheke
Ev. Krankenhausgemeinschaft
Illustrationaus„Floravon
Deutschland,Österreichund
derSchweiz“vonOttoWilhelm
Thomé,Gera(1885)
e DasRezept
Steckrübencurry mit Linsen
1KilogrammSteckrüben
4mittelgroßeMöhren
2Zwiebeln
2Knoblauchzehen
3ELÖl
1TLCurry
2TLKurkuma(Gelbwurz)
150GrammLinsen(braunodergrün)
2Lorbeerblätter
1LiterkräftigeGemüsebrühe
½BundglattePetersilie
Salz,Pfeffer
Bild:fotolia.com
Gesundheitstipps aus der Apotheke
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Mit dem Trend, wieder einheimisches,
biologisches und zur Jahreszeit passendes
Gemüse zu verzehren, ist auch die Steckrübe wieder auf den Speisezettel der
deutschen Küche zurückgekehrt. Doch
mit dem vielseitigen, gesunden und sehr
schmackhaften Gemüse verbinden wir
ein „Arme-Leute–Essen“, das vor allem
in den beiden Weltkriegen oftmals das
einzige verfügbare Nahrungsmittel für
die Menschen war. In diesen Notzeiten
bereitete man aus Steckrüben so ziemlich
alles zu: Steckrüben-Marmelade, Aufläufe,
Suppen, Koteletts von der Rübe, Kuchen,
Sauerkrautersatz, ja sogar Kaffee. Gourmet-Köche haben das delikate Knollengemüse schon längst für edle Nostalgiegenüsse wiederentdeckt und sie sogar
jetzt beim größten Kochwettbewerb
der Welt zubereitet, der „Olympiade der
Köche“, in Erfurt.
Steckrüben enthalten reichlich Kohlenhydrate in Form von Frucht- und
Traubenzucker, sie haben einen hohen
Gehalt an Mineralstoffen, z.B. Kalium
und Magnesium, sowie an Vitaminen, z.
B.Vit. C, E und B. Die gelbe Farbe erhalten sie durch Carotine. Wegen ihres hohen Wassergehalts sind sie äußerst kalorienarm. Im kühlen Keller können sie sich
mehrere Monate halten. Steckrüben sind
ein Wintergemüse, das von September
bis April geerntet wird. Sie schmecken
süßlich-herb und erinnern an Kohlrabi.
Für die Verwendung in der Küche werden vorrangig gelbfleischige Sorten
angeboten. Wichtig ist, dass sie keine
Wurmlöcher aufweisen und die Schale
prall und saftig ist.
Vor der Zubereitung sollten sie kalt
gewaschen und ziemlich dick abgeschält
werden. Danach werden sie je nach Zubereitungsart in Stücke, Scheiben oder
Streifen geschnitten, gekocht, gedünstet
oder geschmort. Bitte immer die Garzeit
beachten (ca. 15-20 Minuten), da Steckrüben bei zu langer Garzeit einen unangenehm kohligen Geschmack entwickeln.
Die Kräuter, die gut zur Kohlrübe passen,
sind Petersilie, Schnittlauch und Kerbel,
aber auch Dill oder Koriander.
Neben dem bekannten Steckrübeneintopf gibt es noch viele andere Varianten. Als Gemüsebeilage zu Fleischgerichten, roh geraspelt als Salat, als leckeres
Steckrübenpüree oder probieren Sie einmal unser Steckrübencurry!
Ihr Team
Gesund essen und trinken
Zubereitung:
SteckrübenundMöhrenschälen.
SteckrübeninWürfel,MöhreninStücke
schneiden.VonZwiebelnundKnoblauch
dieSchaleabziehen.InScheibenschneiden.ImheißenÖlglasigdünsten,mit
CurryundKurkumabestreuenunddie
Gewürzekurzmitdünsten.
Steckrüben,Möhren,abgespülteLinsen
undLorbeerblätterdazugebenunddie
Brühedazugießen.Aufkochenundbei
kleinerHitze15bis20Minutenkochen
lassen.Petersiliehackenundunterrühren.DasSteckrübencurrymitSalzund
Pfefferabschmecken.
Alte Gemüsesorten neu entdeckt
Viele alte Gemüsesorten sind vom Aussterben bedroht. Zu Unrecht, meint
das Team Essen und Trinken der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft
Herne|Castrop-Rauxel. Denn damit
geht dem Verbraucher nicht nur ein
wertvolles Stück Esskultur, sondern
auch ein wichtiges Reservoir an Ener-
gie- und Vitaminlieferanten verloren.
In den nächsten Ausgaben des Krankenhausbriefs wird das Team Essen und
Trinken jedes Mal eine der in Vergessenheit geratenen Gemüsesorten vorstellen. Wie gut die gesunden Unbekannten schmecken, zeigen die dazugehörigen Rezepte.
26 VERMISCHTES
KONTAKTE 27
Doppelte Examensfreude an der Zentralen Krankenpflegeschule
Drei Jahre lang absolvierten die 34 Schülerinnen und Schüler aus zwei Kursen
eine umfassende theoretische und praktische Ausbildung zum Gesundheits- und
Krankenpfleger bzw. zur Gesundheitsund Kranken­pflegerin an der ­Zentralen
Kranken­pflege­schule der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-­
Rauxel. Über ihre ­Diplome nach bestandenem Examen freuen sich:
Selcan Altan, Anna-Lena Dreßen,
Sibel Gedik, Kara Ann Hecker,
Lisa Hungerige, Marlena Janczyk,
Andrea Janßen, Katharina Köhler,
Dina Lakew, Magdalena Pietrzyk,
Sabrina Plewe, Francesco Michele Ravazza,
Patrizia Erika Reida, Annabelle Riße,
Tom Stecken, Stefanie Strümper,
Jessica Weil, Felix Wenzel, Anja Wintgen
und Cansu Yilmaz;
Foto: Stefanie Strümper
sowie (unteres Bild):
Marc Didszunat, Nazli Ezengin,
Gülsüm Gözatas, Gamze Kilic,
Lisa Krisp, Merle Ursula Kubis,
Britta Susanne Meisel,Vanessa Patla,
Aygül Peker, Miriam Karola Pokies,
Vanessa Schötteldreier, Ann-Kathrin Villis,
Stephanie Weckermann und
Patrycja Ilona Wilczek. 
Chef-Thoraxchirurg zu Gast bei Dieter Kürten
Als Experte für Lungenkrebs war Dr. Erich Hecker, Chefarzt
der Klinik für Thoraxchirurgie des Evangelischen Krankenhauses Herne, zu Gast bei Dieter Kürten. Unter dem Motto
„Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs“ moderierte der
bekannte Journalist in Recklinghausen eine Informationsveranstaltung für Betroffene, Angehörige und Interessierte.
Dr. Erich Hecker gehört mit seiner Klinik für Thoraxchirurgie zum Thoraxzentrum Ruhrgebiet, das von der Deutschen
Krebsgesellschaft als Lungenkrebszentrum zertifiziert worden
ist. In Deutschland haben lediglich 42 von 2065 Krankenhäusern eine ausgewiesene Klinik für Thoraxchirurgie. Im Lungenkrebszentrum des EvK werden jährlich rund 4.000 Patienten aus dem ganzen Bundesgebiet behandelt. 
Evangelisches Krankenhaus Herne
Ev. Krankenhaus Herne
Wiescherstr. 24
44623 Herne
Tel. 0 23 23/4 98-0
Betriebsstelle Eickel
Hordeler Straße7-9
44651 Herne
Tel. 0 23 23/498-90
Selbsthilfe bei Hypophysen­
erkrankungen e.V.
Treffpunkt:
Mittwoch, *)
Sitzungszimmer
Kontakt:
Bernd Solbach (02 01/68 86 15)
www.shg-hypophyse.de
Diabetiker-Stammtisch EvK Herne
Treffpunkt:
jeden 1. Dienstag im Monat;
18.00 Uhr, Kapelle;
Kontakt: Diabetesschulungsteam des
EvK Herne (0 23 23/4 98-21 91)
Deutsche Parkinson Vereinigung e.V.
Treffpunkt:
Dienstags, *)
15.00 Uhr, Kapelle
Kontakt:
Nobert Overbeck (0 23 23/6 17 26)
Karl Bulka (0 23 23/45 90 89)
Hepatitis-Selbsthilfegruppe Herne
Treffpunkt:
Donnerstags, *)
18.00 Uhr, Mitarbeitercafeteria
Kontakt:
Irene van Dongen (0 23 61/908 40 35)
Sabine Franke (0 23 25/79 15 73)
Selbsthilfegruppe für Schlaganfall­
patienten und deren Angehörige
jeden 1. Mittwoch im Monat;
16.00 Uhr, Sitzungszimmer
Kontakt:
Arnold Heeskens (0 23 05/1 47 95)
www.shg-schlaganfall-herne.de
Selbsthilfegruppe für Magenbandund Magenbypass-Operierte
Treffpunkt:
Mittwochs; *)
19.00 Uhr, Sitzungszimmer
Kontakt:
Ramona Stollhof (0176/62152993), [email protected]
Heike Sauer (0173/7196893), heike.sauer.
[email protected]
*) Termine sind der Tagespresse zu entnehmen oder unter den jeweils genannten
Rufnummer zu erfragen.
Selbsthilfegruppe Schlaf-Apnoe/
Atemstillstand Wanne-Eickel
Treffpunkt:
Mitarbeitercafeteria und Seminarzentrum
Hordeler Straße 5 (im Wechsel)
(genaue Termine sind der Tagespresse
zu entnehmen oder unter u. g.
Ruf­nummer zu erfragen)
Kontakt:
Jürgen Meyer 0 23 23/8 06 88
Ev. Krankenhaus Castrop-Rauxel
Grutholzallee 21
44577 Castrop-Rauxel
Tel. 0 23 05/102-0
Parkinson-Gruppe
Treffpunkt: jeder letzte Do im Monat,
15.00 bis 17.30 Uhr, Cafeteria
Kontakt:
Dr. Ralf Kuhlmann (0 23 05/102-22 40)
Schlaganfall Selbsthilfegruppe
Treffpunkt: jeden 1. Do im Monat,
16.00 Uhr, Cafeteria
Kontakt: Herr Galuba (0 23 05/1 20 20)
Diabetiker-Stammtisch
EvK Castrop-Rauxel
Treffpunkt:
jeden 1. Donnerstag im Monat
18.00 Uhr, Patientencafeteria
Kontakt:
Kerstin Marewski (0 23 25/9 86 21 72)
Angela Riedel (0 23 05/102-22 80)
Emotions Anonymous
Treffpunkt:
Montags, 19.00 Uhr, Schulungsraum
Kontakt: Julia (0 23 05/54 37 50)
Selbsthilfegruppe für jüngere Schlag­
anfallbetroffene
Treffpunkt:
Jeden 2. Montag im Monat, 16.00 Uhr,
Café Pause, Bodelschwingher Straße 35,
Castrop-Rauxel-Schwerin
Kontakt: Heike Hofmeister
(0 23 05/35 99 41)
Aphasiker
Treffpunkt: jeder 2. Di im Monat,
16.00 bis 18.00 Uhr, Cafeteria
Kontakt:
Martina Schubert (0 23 05/102-28 96)
Bechterew-Gruppe
Treffpunkt: Mo 17.30 bis 18.15 Uhr ‚
(Bewegungsbad), Mi 20.00 bis 21.00 Uhr
(Gymnastikhalle)
Kontakt:
Frau Becker (0 23 05/7 99 25)
Frauenselbsthilfe nach Krebs
Treffpunkt: Mo 15.00 bis 16.00 Uhr,
Bewegungsbad
Kontakt:
Frau Kaczor (0 23 05/7 28 92),
Frau Uick (0 23 05/2 56 24)
Versehrtengruppe
Treffpunkt: Di 15.00 bis 17.00 Uhr,
Do 13.00 bis 17.00 Uhr,
Fr 19.00 bis 21.00 Uhr;
(jeweils im Bewegungsbad),
Mi 16.00 bis 18.00 Uhr
(Gymnastikhalle)
Kontakt: Herr Elting (0 23 05/7 94 75)
Anonyme Alkoholiker
Treffpunkt: Di 19.00 bis 21.00 Uhr,
Fr 19.00 bis 21.00 Uhr, Schulungsraum
Kontakt: 0 23 05/7 89 73
Onkologischer Gesprächskreis
Treffpunkt: jeder 1. Di im Monat,
17.00 Uhr, Konferenzraum
Kontakt: Schwester Gudrun und
Schwester Marion (0 23 05/102-24 01)
Impressum
Mitteilungen für Patienten, Besucher und Mitarbeiter der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel gGmbH
Nr. 221, 42. Jahrgang, Dez.’12
Herausgeber:
Ev. Krankenhausgemeinschaft
Herne|Castrop-Rauxel gGmbH
Wiescherstraße 24
44623 Herne
Telefon 0 23 23/4 98-24 01
www.evkhg-herne.de
[email protected]
Verantwortlich:
Pfarrer Frank Obenlüneschloß
Redaktion:
Andrea Wocher, Susanne Jacoby,
Klaus Michael Lehmann
Titelfoto: Operationssaal im
EvK Herne-Mitte
Foto: Volker Beushausen
Konzeption+Gestaltung:
J. Bennemann
www.bennemanndesign.de
Druck:
Druckservice H.‑J. Posse, 44575 Castrop-Rauxel