krankenhausbrief - bennemanndesign
Transcription
krankenhausbrief - bennemanndesign
Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft EvKCastrop-Rauxel EvKHerne EvKHerne,BetriebsstelleEickel Das medizinische Kompetenznetzwerk im Ruhrgebiet Unsere Philosophie Daten und Fakten In enger Gemeinschaft betreiben wir Evangelische Krankenhäuser mit ihren angegliederten Einrichtungen in Herne, Wanne-Eickel und Castrop-Rauxel. Unser Auftrag gründet in einem christlichen Menschen- und Weltbild, das allem Leben Würde und Wert beimisst. Ziel ist es, Krankheiten vorzubeugen, zu behandeln und Menschen auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Unter dem Dach der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel gGmbH sind das Krankenhaus Herne mit den Standorten Herne und Eickel sowie das Krankenhaus Castrop-Rauxel zusammengeschlossen. Alle drei Einrichtungen sind nach KTQ zertifiziert. Gemeinsam verfügen die Häuser über insgesamt 827 Betten. In 20 Fachabteilungen, 2 Tageskliniken und 3 Kurzzeitbehandlungszentren werden jährlich 50.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Im Sinne unserer Patienten, Kunden und Mitarbeiter berücksichtigen wir dieses bei der zukunftsorientierten Ausrichtung der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft. Konsequente Anwendung höchster Qualitätsstandards und das Bemühen um kontinuierliche Verbesserung bilden eine Grundlage unseres Handelns. Für unterstützende Dienstleistungen betreibt die Ev. Krankenhausgemeinschaft 5 gewerbliche Tochterunternehmen. Kooperationspartner der gGmbH sind die Diakonie Ruhr, die Ev. Stiftung Augusta Bochum und das Diakonische Werk Herne. Als einer der größten evangelischen Arbeitgeber im Ruhrgebiet beschäftigt die Krankenhausgemeinschaft 1.900 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz beträgt über 110 Mio. Euro. Adressen: Ev.KrankenhausCastrop-Rauxel Grutholzallee21 44577Castrop-Rauxel Telefon02305/102-0 www.evk-castrop-rauxel.de Ev.KrankenhausHerne Wiescherstraße24 44623Herne Telefon02323/498-0 www.evk-herne.de MitteilungenfürPatienten,Besucherund MitarbeiterderEv.Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-RauxelgGmbH Nr.221Dez.’12/42.Jhrg. krankenhausbrief Ev.KrankenhausHerne BetriebsstelleEickel HordelerStraße7-9 44651Herne Telefon02323/498-90 www.evk-herne.de •Foto-ImpressionenvonMenschundMedizin •ErfolgreicheBilanzdurchsteigende Patientenzahlen •GuteNotenfürKrankenhausküche •TherapiemöglichkeitenbeimoffenenBein INHALT Aktuelles 3Foto-Impressionen zeigen Mensch und Medizin 4EVR-Gesellschafterversammlung wählt Carina Gödecke 4Zentrum für Altersmedizin beim Weltalzheimertag 5Steigende Patientenzahlen sorgen für eine erfolgreiche Bilanz 6 Stillen verbindet Mütter mit Müttern 6 EvK-Küche mundet den Patienten 7Moderne Verfahren bieten Rettung bei Raucherbein Liebe Leserin, lieber Leser, ein Jahreswechsel ist ein Jahreswechsel – oder nicht? Nicht allein, dass verschiedene Länder und Religionen ihren eigenen Kalender haben und somit ihren eigenen Jahreswechsel defi nieren. Nein, auch in unseren Breiten haben sich unterschiedliche Zeitrechnungen durchgesetzt: das Kirchenjahr (Beginn: 1. Advent), das Kindergartenjahr (Beginn: 1. August), das neue Schuljahr (Beginn nach den Sommer ferien) oder das Geschäftsjahr (Beginn: unter schiedlich). Unterschiedliche Zusammenhänge benötigen offenbar unterschiedliche Zeit rechnungen. Wie schön, dass gegen Jahresende bezogen auf das Kalenderjahr eines bleibt: der Brauch, unseren Jahreswechsel gemeinsam zu begehen. Die Frage nach dem Wann und dem Wo ist dann nebensächlich, viel entscheidender wird die Frage danach, mit wem werde ich feiern und mit wem habe ich eine schöne Zeit? Denn das ist wohl den allermeisten von uns das Wichtigste: dass wir zu dieser Zeit Menschen um uns haben, die uns wichtig sind! So macht es dann auch viel weniger aus, dass wieder ein Jahr um ist! Einen gesegneten Jahreswechsel wünscht Ihnen Ihr Pastor Frank Obenlüneschloß AKTUELLES 3 Foto-Impressionen zeigen Mensch und Medizin im EvK Medizin 8 Weltschlaganfalltag 2012 8Stroke Unit am EvK um zwei Betten erweitert 9Therapiemöglichkeiten beim offenen Bein 15EvK-Mediziner sorgen für makellose Beine 18 Wichtige Erkenntnisse durch MRSA-Screening 18Neue Therapien bei Inkontinenz 125 Jahre EvK Herne/ Teil IV 10Vom Krankenhaus zum Gesundheitsunternehmen Pflege 16 Kinästhetik bewegt Patienten 17 EvK-Pflege rudert für die gute Sache Aus dem Unternehmen 19 Heißer Sound und kühle Drinks 20 Jubilare Meditation 21 Eine Frage der Perspektive Kultur 22 Blüten und andere Welten 23 Krankenhausbücherei feiert 40. Geburtstag 23 Hits der klassischen Musik im EvK Herne 23 Tapferkeit und Betrug Gesundheit 24 Von Christrosen und Nieswurz Ernährung 25 Gourmet-Köche entdecken die Steckrübe 25 Das Rezept Volker Beushausen mit einigen seiner Ausstellungsmotive. Li.: Frank Obenlüneschloß, Theologischer Direktor, eröffnete die Ausstellung. Unten: Reger Austausch unter den Betrachtern. Unterhaltung Vermischtes 26Doppelte Examensfreude an der Zentralen Krankenpflegeschule 26 Chef-Thoraxchirurg zu Gast bei Dieter Kürten 27Kontakte 27Impressum Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „125 Jahre EvK Herne“ wurde jetzt im Evangelischen Krankenhaus an der Wiescherstraße die Ausstellung „Das EvK heute“ eröffnet. Der Diplom-Fotodesigner Volker Beushausen zeigt unter dem Motto „Kompetenz, Innovation, Menschlichkeit“ Impressionen aus der Arbeitswelt des Evangelischen Krankenhauses. Seit über acht Jahren ist Volker Beushausen mit seiner Kamera auf Stationen, in Operationssälen, Therapieräumen, aber auch in Küche und Keller, Funktions- und Technikbereichen unterwegs. Mehrere Tausend Bilder sind in dieser Zeit entstanden. Umso schwerer war es für den Diplom-Fotodesigner aus der riesigen Materialmenge dieFotos auszuwählen, die die Philosophie des Hauses am prägnantesten abbilden. Entstanden ist eine Ausstellung, die das EvK einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel zeigt. Ungewöhnliche Perspektiven, spannende technische Details, aber auch eindrucksvolle Gesichter, erwarten den Betrachter. Hier geht es nicht um schlichte Dokumentation, sondern um eine künstlerische Annäherung an die Krankenhauswelt. Die Aufnahmen sind sowohl am Standort Wiescherstraße als auch in Eickel an der Hordeler Straße gemacht worden und geben einen Eindruck von der Vielfalt des Arbeitsalltags im EvK wieder. Neben der Ausstellung in Herne-Mitte zeigt Volker Beushausen weitere Bilder im Erdgeschoss des EvK Herne-Eickel. Die Fotos werden bis Ende des Jahres zu sehen sein. 4 AKTUELLES AKTUELLES 5 EVR-Gesellschafterversammlung wählt Carina Gödecke NRW-LandtagspräsidentinCarinaGödecke NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke und Pfarrer Arno Wittekind bilden den neuen Vorsitz der Gesellschafterversammlung des Evangelischen Verbunds Ruhr. Das Gremium bestimmte die Bochumer SPD-Politikerin zur neuen Vorsitzenden und den Geistlichen zu ihrem Stellvertreter. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und werde den Evangelischen Verbund konstruktiv und kritisch auf seinem Weg begleiten“, sagt Carina Gödecke. „Eine gute Richtung ist eingeschlagen, nun geht es darum, Wohn- und Betreuungsangebote für eine älter werdende Gesellschaft zu entwickeln.“ PfarrerArnoWittekind Die Evangelischer Verbund Ruhr gemeinnützige GmbH ist mit zirka 4.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größte evangelische Arbeitgeber in der Region. Gemeinsam weisen die beiden Partner Diakonie Ruhr und Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel ein Umsatzvolumen von 230 Millionen Euro auf. Gesellschafter der EVR sind das Diakoniewerk Ruhr Witten, der Evangelische Kirchenkreis Herne/Castrop-Rauxel und die Innere Mission – Diakonisches Werk Bochum e.V. Die grundlegenden Entscheidungen der EVR werden von der Gesellschafterversammlung getroffen. Es ist das zentrale Entscheidungsorgan der Gesellschaft, in dem die inhaltliche und strategische Ausrichtung festgelegt wird. Landtagspräsidentin Carina Gödecke ist der Inneren Mission bereits jahrelang als Mitglied des Arbeitsausschusses verbunden. Die 53-Jährige ist studierte Pädagogin und gehört dem nordrheinwestfälischen Landtag seit 1995 an. Pfarrer Arno Wittekind (47) stammt aus Herne-Eickel und nahm 1995 auch genau dort seine Tätigkeit auf. Einer seiner Schwerpunkte war die Jugendarbeit. Seit diesem Jahr ist Wittekind als Assessor Stellvertreter des Superintendenten Reiner Rimkus. Ab dem 1. September ist er Pfarrer der Paulusgemeinde Castrop. Felix Ehlert Zentrum für Altersmedizin beim Weltalzheimertag Unter dem Motto „Demenz: zusammen leben“ stand der diesjährige Weltalzheimertag, zu dem sich viele verschiedene Castrop-Rauxeler Institutionen zu einer gemeinsamen Veranstaltung im WilhelmKauermann-Zentrum der Stadt zusammengefunden hatten. Zu den Ausstellern gehörte auch das Zentrum für Altersmedizin des Evangelischen Krankenhauses Castrop-Rauxel. In dem Zentrum werden sowohl Menschen mit einer demenziellen Erkrankung behandelt als auch Parkinson-Patienten. Steigende Patientenzahlen sorgen für eine erfolgreiche Bilanz Steigende Energiekosten, höhere Kosten beim Medizinischen Bedarf und unzureichende Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen stellten 2011 eine hohe Belastung dar. Aber trotzdem kann die Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel eine positive Bilanz ziehen. Dies ist dem Geschäftsbericht zu entnehmen, den das Gesundheitsunternehmen für das Jahr 2011 vorgelegt hat. Das erfolgreiche Fazit: eine Umsatzsteigerung von 5,9 Prozent, ein Anstieg der Mitarbeiterzahl von 1.869 auf 2.030 und ein Zuwachs der stationären Patienten um 983. „Dieses gute Ergebnis haben wir vor allem dem Vertrauen unserer Patienten zu verdanken“, sagt Heinz-Werner Bitter, Geschäftsführer der Ev. Krankenhausgemeinschaft. Wurden 2010 noch 28.897 Patienten im EvK Herne und im EvK Castrop-Rauxel stationär behandelt, so waren es im Berichtsjahr 29.880. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die kontinuierlich steigende Attraktivität der EvK-Kliniken. Allein in bauliche Maßnahmen wurden 6.917.000 Euro investiert sowie weitere 3.307.000 Euro in medizintechnische und sonstige Einrichtungen. Zu den bedeutendsten Baumaßnahmen gehörte 2011 in Herne-Eickel die Eröffnung der neuen Bettenstationen im Rahmen des Großprojekts Operationszentrum Eickel. In Castrop-Rauxel war es die Eröffnung des Kurzzeitbehandlungszentrums für Patienten mit orthopädischen oder chirurgischen Eingriffen bei einer Verweildauer von weniger als fünf Tagen. Wichtiges messbares Qualitätskriterium sind Zertifikate von externen unabhängigen Prüfgesellschaften. Hier wurden 2011 in der Ev. Krankenhausgemeinschaft gleich mehrere vergeben. Bedeutendstes Prüfsiegel war das KTQ-Zertikat. Alle drei Standorte der Ev. Krankenhausgemeinschaft erfüllen die hohen Maßstäbe der „Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ)“. Darüber hinaus wurden auch mehrere Medizinische Zentren für ihr hohes Leistungsniveau ausgezeichnet. Damit gibt es folgende zertifizierte Zentren in der Ev. Krankenhausgemeinschaft: Kompetenzzentrum für Thoraxchirurgie, Lungenkrebszentrum, Darmkrebszentrum, Adipositaszentrum, Beckenbodenzentrum, Traumazentrum, die Diabeteszentren in Herne und Castrop-Rauxel, Stroke Unit in Herne und Castrop-Rauxel, das Thoraxzentrum Ruhrgebiet in Herne-Eickel, Schlaflabor, Gefäßzentrum Herne|Castrop-Rauxel, Kompetenzzentrum für Koloproktologie und Zentrum für minimalinvasive Chirurgie. Mit der Zertifzierung ihrer Kliniken und Zentren hat die Ev. Krankenhausgemeinschaft einen Weg beschritten, der einen Prozess der fortlaufenden Überprüfung bedeutet. Dabei geht es nicht nur um eine Garantie für die einzuhaltenden Behandlungswege, sondern auch um den größtmöglichen Behandlungserfolg. „Um auch in Zukunft für unsere Patienten und zuweisenden Ärzte so attraktiv zu bleiben, haben wir uns im Berichtsjahr 2011 mit der Diakonie Ruhr zum Evangelischen Verbund Ruhr zusammengeschlossen“, erklärt Heinz-Werner Bitter. Ziel des Zusammenschlusses ist es, vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung der Gesellschaft den Bereich Altersmedizin weiter auszubauen. Die Ev. Krankenhausgemeinschaft bietet den Bereich der medizinischen Versorgung, während die Diakonie Ruhr mit ihren Pflegeangeboten die Anschlussversorgung sicherstellt. 6 AKTUELLES AKTUELLES 7 Stillen verbindet Mütter mit Müttern EvK-Küche mundet den Patienten Muttermilch stärkt Babys Immunsystem. Ein „sehr gut“ für die Speisenzubereitung in der Zentralküche. Vor fünf Jahren öffnete das Stillcafé im Babynest des Evangelischen Krankenhauses Castrop-Rauxel seine Pforten. Inzwischen hat es sich zu einem beliebten Treffpunkt für junge Mütter entwickelt. Hier sind sie unter sich, können sich ganz ihren Babys widmen, aber auch mit anderen Müttern plaudern, Erfahrungen austauschen, Freude und Frust teilen. „Mütter brauchen Mütter“, sagt Bettina Soegtrop. Die ausgebildete Still beraterin ist die Gründerin des Cafés und Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund ums Stillen. Es ist nicht einfach, den Geschmacksnerv von jährlich 30.000 stationären Patienten zu treffen. Doch der Zentralküche der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel ist dieses Kunststück geglückt. Bei einer Patientenbefragung zum Thema Speisen schnitt das Küchen-Team durchweg „sehr gut“ ab. „Die Eindeutigkeit dieses Ergebnisses hat uns sehr gefreut“, sagt Küchenleiter Thomas Thiekötter. Es ist bereits die dritte Untersuchung dieser Art, die die Ev. Krankenhausgemeinschaft hat durchführen lassen. Stillen stärkt das Immunsystem, legt den Grundbaustein für eine widerstandsfähige Konstitution. Das ist den meisten jungen Müttern sehr bewusst und so ist auch die Stillbereitschaft recht groß. Doch was im Krankenhaus unter der Aufsicht des fachkundigen Personals noch gut klappt, kann bei der Ankunft zu Hause ganz anders aussehen Plötzlich treten Fragen über Fragen auf, macht sich vor allem bei Erstgebärenden Unsicherheit breit. Dann greift sowohl die Hilfe der Nachsorgehebamme als auch das Angebot des Babynests. Im Stillcafé ist frau ganz unter sich. Ob wunde Brustwarzen oder Babys, die nicht schlafen wollen, es findet sich meist eine Leidensgenossin. Meist sind es ganz klassische Fragen, die Bettina Soegtrop beantworten muss, z.B. was zu tun ist, wenn ein Kind am liebsten sechs- bis achtmal in der Nacht die Brust haben will. Der Tipp der Stillberaterin: „Manchmal ist dieses Verhalten bei regelmäßigen Mahlzeiten nicht auf Hunger zurückzuführen, sondern das Kind braucht die Brust als Einschlafhilfe. Die Mutter kann selbst gut beobachten, ob es sich um ein Beruhigungssaugen handelt oder eine sättigende Mahlzeit. Gegebenenfalls kann auf eine andere Saughilfe zurückgegriffen werden.“ Bei den einzelnen Punkten in der Befragung ging es um Temperatur, Konsistenz, Würzung, Auswahl der Beilagen und Saucen. Ein weiterer Bereich, der zur Debatte stand, war die Getränkeversorgung auf den Stationen mit Mineralwasser, Kaffee und Tee. Hier war es der Zentralküche vor allem wichtig zu erfahren, ob die Patienten mit den Zapfvorrichtungen für Mineralwasser auf den Stationen zufrieden waren. Alles in allem gab es nur zwei Prozent der Befragten, die etwas zu beanstanden hatten. Und wenn eine Mutter sich nicht traut, ihre Frage, in der Gruppe zu stellen, sind Einzelgespräche möglich. Darüber hinaus ist Bettina Soegtrop für „ihre“ Mütter auch telefonisch zu erreichen. Das Stillcafé findet immer dienstags 11.00 bis 12.15 Uhr im Babynest am EvK statt. Die Ev. Krankenhausgemeinschaft lässt alle zwei Jahre durch eine externe Firma ein solches Projekt durchführen. „Wir betrachten unsere Arbeit als einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, immer mit dem Ziel, uns weiterzuentwickeln“, sagt Wirtschaftsleiterin Ursula Gockel. So wird es trotz des sehr guten Ergebnisses auch in Zukunft weitere Befragungen geben. Wie weit die Entwicklung reicht, die in diesem Bereich stattgefunden hat, zeigt die Tatsache, dass die Zentralküche der Ev. Krankenhausgemeinschaft inzwischen auch externes Catering anbietet. Das reicht von der Speisenversorgung für g rößere Einrichtungen wie z.B. Kindertagesstätten bis hin zum auf wändigen Partyservice. Dazu zählen auch große Festivitäten wie z.B. das Sommerfest des EvK Herne, bei dem 2.000 Gästen kulinarische Leckereien angeboten wurden. Moderne Verfahren bieten Rettung bei Raucherbein Demonstrationen von Ultraschalluntersuchungen, Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie Beratungsgespräche waren sehr gefragt beim Gefäßtag im EvK Herne. Mit der Überalterung der Gesellschaft ist eine starke Zunahme der arteriellen Verschlusskrankheit zu verzeichnen. Eine der häufigsten auftretenden Erkrankungen ist die Schaufensterkrankheit, auch unter Raucherbein bekannt. Welche Therapiemöglichkeiten es zur Heilung oder Linderung gibt, wie die Krankheit diagnostiziert wird, aber auch wie man ihr vorbeugen kann, darüber informierte die Klinik für Gefäßchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Herne bei ihrem traditionellen Gefäßtag. Bluthochdruck, langjähriges Rauchen, hohe Blutfettwerte und Diabetes sind die Hauptgründe, die zu einer Durchblutungsstörung der Beine führen. Zumeist tritt die Erkrankung im höheren Alter auf und äußert sich durch starke Schmerzen in den Beinen, die das Laufen zu einer Qual machen. Der Betroffene kann immer schlechter gehen, bleibt oft stehen, weshalb die Krankheit auch „Schaufensterkranheit“ genannt wird. Für den Erkrankten bedeuten diese Beschwerden einen starken Einschnitt in seine Lebensqualität. Doch inzwischen gibt es eine ganze Reihe moderner Verfahren, die die Symptome der Krankheit lindern können. Wichtigstes Ziel ist dabei der Erhalt des Beines. Denn schlimmstenfalls kann es bei schweren Formen der Duchblutungsstörung zu einer Amputation kommen. „Deshalb ist es uns so wichtig, intensive Aufklärungsarbeit zu betreiben“, betonte Dr. Shoaeddin Damirchi, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie. Der Gefäßtag im EvK Herne bot den zahlreichen Besucherinnen und Besucher Vorträge und Einblicke in die Praxis. Dazu zählten Demonstrationen von Ultraschalluntersuchungen der Beine, der Hals- und der Bauchschlagader. Präsentiert wurden darüber hinaus verschiedene Kathetermethoden und die diversen Operationsmaterialien, die bei einem gefäßchirurgischen Eingriff verwendet werden. Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie Beratungen zum Gehtraining und zu einer optimalen Ernährung rundeten das Programm ab. 8 MEDIZIN MEDIZIN 9 Weltschlaganfalltag 2012 mit Führungen und Vorträgen Erkrankung mit Zuwachsrate Stoppt den Schlaganfall – unter diesem Motto stand der Weltschlaganfall-Tag 2012 am 29. Oktober. Ziel war es, darüber aufzu klären, wie man richtig auf einen Schlagan fall reagiert oder ihm möglichst effektiv vor beugt. Deshalb hielt die Klinik für Neuro logie am Evangelischen Krankenhaus Herne ein umfangreiches Aktionspaket für die Öf fentlichkeit bereit. Den Auftakt bildete eine Vortragsreihe für die Öffentlichkeit in der Kapelle des EvK. Dr. Holger Wißuwa, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienst Herne, setzte sich mit der Frage auseinander „Schlaganfall – was soll ich tun?“. Dr. Saskia Meves, St. Josefshospital Bochum, folgte mit dem Thema „Schlaganfall – wie kann ich vorbeugen?“ Das Leben mit einem Schlaganfall aus der Sicht der Betroffenen beschrieb schließlich der Vortrag der Selbsthilfegruppe für Schlaganfallbetroffene und ihre Angehörigen: „Schlaganfall – was kommt danach?“ Danach bestand die Möglichkeit, die Stroke Unit des EvK zu besichtigen. Diese Spezialeinheit der Klinik für Neurologie ist ausschließlich auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten Therapiemöglichkeiten beim offenen Bein Die Schätzungen sind nur grob, doch die Tendenz ist erschreckend: Zwischen 1,5 und 4 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einem offenen Bein. Da diese Erkrankung vornehmlich bei älteren Menschen auftritt, fürchten Experten vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in der Gesellschaft eine hohe Zuwachsrate. Beim 3. Wundforum Herne|Castrop-Rauxel trafen Fachleute aus Medizin und Pflege zusammen, um sich nicht nur mit wichtigen Erkenntnissen für die Behandlung der Erkrankung auseinanderzusetzen, sondern auch um an einer Vernetzung von stationärer und ambulanter Wundversorgung mitzuwirken. ausgerichtet. Sie ist die einzige Einrichtung dieser Art auf Herner Stadtgebiet und bietet hochspezialisierte Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten, wie z.B. das Lyse-Verfahren, das bis 4 Stunden nach Einsetzen der Schlaganfallsymptome angewandt werden kann und die Chance bietet, dass der Patient kaum oder gar keine Folgeschäden zurückbehält. Darüber hinaus gehört zu der Stroke Unit eine ganz besondere technische Ausstattung, u.a. eine 24-stündige Dauerüberwachung per Monitor. Speziell ausgebildetes Personal sowie eine enge Zusammenarbeit mit den Sprach-, Physio- und Ergotherapeuten bieten vom ersten Moment an eine differenzierte und umfassende Behandlung der Schlaganfallpatienten. Die Stroke Unit am EvK ist im Oktober zum dritten Mal erfolgreich zertifiziert worden. Allein im Jahr 2011 wurden dort rund 700 Schlaganfallpatienten behandelt. Stroke Unit am EvK Castrop-Rauxel um zwei Betten erweitert Jetzt ist es amtlich: Die Stroke Unit der Klinik für Neurologie am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel ist zum fünften Mal mit Auszeichnung zertifiziert worden. Seit 1995 existiert die Spezialbehandlungseinheit an der Grutholzallee, die inzwischen in der Region zu der zentralen Anlaufstelle für Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall geworden ist. Allein 2011 sind 600 Schlaganfallpatienten von Chefarzt Dr. Ralf Kuhlmann und seinem Team behandelt worden. oder einen Hirninfarkt handelt. „Das ist extrem wichtig, weil die Therapien so unterschiedlich sind, dass sie bei einer Fehldiagnostik fatale Folgen für den Patienten hätten“, erklärt Chefarzt Dr. Kuhlmann, seit 1996 Regionalbeauftragter der Deutschen Schlaganfallhilfe. Handelt es sich um einen Schlaganfall, kann der Patient bis zu viereinhalb Stunden nach Auftreten der Symptome eine Lyse-Therapie erhalten, die dazu führt, dass der Patient keine bis minimale Schlaganfallfolgen davonträgt. Aufgrund der starken Nachfrage wurde die Stroke Unit um zwei auf insge samt sechs Betten erweitert. Neu ist auch ein Früherkennungssystem für embolische Hirninfarkte, wodurch innerhalb kürzester Zeit sichergestellt werden kann, ob es sich um einen Schlaganfall Neben der umfangreichen technischen Ausstattung, wie z.B. eine 24-stündige Dauerüberwachung der Patienten per Monitor, zeichnet sich die Stroke Unit durch speziell ausgebildetes medizinisches, pflegerisches und therapeutisches Personal aus. Vom ersten Tag an arbeiten Sprach-, Physio- und Ergotherapeuten mit den Betroffenen, damit möglichst keine Schädigungen bleiben. Neu ist hier das Hemianopsie-Training, eine computergestützte Therapie für Patienten mit schlaganfallbedingten Sehstörungen. Ist bei einem Patienten darüber hinaus akut ein chirurgischer Eingriff notwendig, so kann er binnen Minuten in die Neurochirurgie bzw. in die Gefäßchirurgie der Kooperationspartner der Klinik für Neurologie verlegt werden, da die Klinik Teil eines Kooperationssystems für Schlaganfallversorgung ist. Aufgrund dieser optimalen Vernetzungsstruktur hat die EvK-Klinik für Neurologie gemeinsam mit 22 anderen Stroke Units den 2. Platz beim Innovationspreis Ruhrgebiet gewonnen. Kompressionsstrümpfe Für den Betroffenen bedeutet ein offenes Bein häufig eine Verminderung der Lebensqualität bedingt durch Schmerzen, abnehmende Mobilität und funktionelle Beschwerden. Zu einer starken psychischen Belastung führen die langwierige Behandlung, die aufwendige Versorgung und die hohe Rückfallrate. Denn Patienten, deren offenes Bein auf eine Erkrankung der Venen zurückzuführen ist, müssen ein Leben lang Tag für Tag Kompressionsstrümpfe tragen, die vor allem bei hohen Temperaturen zu einer Qual werden können. Experten aus Medizin und Pflege trafen sich beim 3. Wundforum Herne | Castrop-Rauxel in der Akademie Mont Cenis. Unerlässlich ist auch eine sorgfältige Pflege der Haut, die an den Beinen der Betroffenen überaus anspruchsvoll ist. Aber auch eine Durchblutungsstörung kann Ursache eines offenen Beins sein und bedarf der Diagnostik und Therapie durch Spezialisten. Patienten mit einem offenen Bein benötigen eine umfassende Betreuung. Diese schließt neben einer kompetenten stationären Versorgung im Krankenhaus eine konsequente Weiterbetreuung durch den niedergelassenen Arzt bzw. durch Chefarzt Dr. Jürgen Jahn referierte über den „Venös bedingten Ulcus cruris“. ambulante Pflegedienste mit ein. Hier ist es wichtig, dass der Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Beteiligten so optimal wie möglich verläuft. Deshalb war auch ein Ziel des Wund forums, den Netzwerkgedanken zu betonen und eine Plattform für entsprechende Kontake zu bieten. Geleitet wurde die Veranstaltung von Dr. Shoaeddin Damirchi, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Herne und Vorsitzender der Wundkommission der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel. Die Referenten setzten sich mit den verschiedenen Erkrankungsformen des offenen Beins auseinander und stellten den optimalen Verlauf einer Wundbehandlung aus der Sicht des Krankenhauses und aus Sicht der Hausärzte dar. Dabei ging es sowohl um konservative, nichtinvasive Therapieformen als auch um das Spektrum gefäßchirurgischer Eingriffsmöglichkeiten. Kontakt: Chefarzt Dr. Shoaeddin Damirchi EvK Herne Fon 02323.498-2027 Zentrales Wundmanagement Ev. Khg. Herne|Castrop-Rauxel Fon 0173.7389690 125 JAHRE EVK HERNE 10 125 JAHRE EVK HERNE 11 zwei Standorten fusionierte. Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund getroffen, dass die Krankenkassen alle kleineren Krankenhäuser grundsätzlich als unwirtschaftlich betrachteten. In der Folge kam es bundesweit bei Häusern mit einer unwirtschaftlichen Bettenzahl zu Schließungen oder Umstrukturierungen. Auch das EvK Wanne-Eickel mit seinen 192 Betten war gefährdet. Doch mit der Fusion, einer Entscheidung der Geschäftsführung der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel gGmbH, wurde das traditionsreiche Haus an der Hordeler Straße vor der Schließung gerettet. Fotos:VolkerBeushausen Fusion des EvK Herne mit dem EvK Wanne-Eickel Vom Krankenhaus zum Gesundheitsunternehmen Das Evangelische Krankenhaus Herne feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Der Krankenhausbrief hat in vier Teilen die Geschichte des Hauses nachgezeichnet. In dieser Ausgabe finden Sie den letzten Teil: das EvK Herne im neuen Jahrtausend. DieinterdisziplinäreKonferenzistwichtigerBestandteilderArbeit imBeckenbodenzentrumRuhrgebiet. Bereits vor 125 Jahren war für eine gute Versorgung der Patienten eine gesunde finanzielle Basis notwendig. Doch heute hat das Thema Wirtschaftlichkeit eine ganz neue Dimension erhalten. Es geht um Konkurrenz, und damit ist nicht nur das benachbarte Krankenhaus gemeint, sondern eine ganze Krankenhauslandschaft. Der mobile, mündige Patient wählt inzwischen bewusst aus, wo er welche Behandlung vornehmen lassen möchte und auch der niedergelassene Arzt überlegt sorgfältig, mit welcher Klinik er zusammenarbeitet. Deshalb wird das EvK heute nicht nur einfach verwaltet. Es müssen Bedarfspläne erstellt und Konzepte entwickelt werden, die den Blick weit nach vorn richten, um die stets wachsenden Ansprüche zu erfüllen. So waren es auch wichtige wirtschaftliche Erwägungen, die dazu geführt haben, dass das EvK Wanne-Eickel am 01. Januar 2006 mit dem EvK Herne-Mitte zu einem Haus mit Mit der Fusion einher gingen grundsätzliche Überlegungen über die zukünftige Ausrichtung der Klinik. Die wohnortnahe Grundversorgung sollte gewährleistet bleiben, doch darüber hinaus ein Anreiz geschaffen werden, der das Haus auch über die Stadtgrenzen hinaus zu einer medizinisch wichtigen Anlaufadresse machte. Das war die Geburtsstunde des Thoraxzentrums Ruhrgebiet. Schon in den Jahren vorher hatte sich die Behandlung von Atemwegserkrankungen zu einem wichtigen Leistungsangebot herauskristallisiert. So entwickelte sich unter Chefarzt Dr. Baldur Totzeck aus der Klinik für Allgemeinchirurgie an der Hordeler Straße ein Schwerpunkt für Thoraxchirurgie, der 2006 zu einer eigenständigen Klinik für Thoraxchirurgie wurde. Parallel dazu gab es in Eickel eine ähnliche Entwicklung innerhalb der Klinik für Innere Medizin. Aus dem einstigen Spezialgebiet Pneumologie ging 2006 die heutige Klinik für Pneumologie hervor: Das Thoraxzentrum Ruhrgebiet entstand. Inzwischen gehört das Zentrum zu den fünf bedeutendsten medizinischen Einrichtungen seiner Art in der Bundesrepublik. Um diese Entwicklung weiter voran zu treiben, wurde das mit 17 Mio. Euro teuerste Bauprojekt der EvK-Geschichte umgesetzt – ein Operationszentrum, ein Bettenhaus und eine neue Intensivstation – um für die medizinischen Herausforderungen der Zukunft optimal gerüstet zu sein. Gebaut wurde viel in der Geschichte DieAbteilungfürChirurgiewurde1998aufgegliedertindieKlinikfürUnfallchirurgie unterderLeitungvonProf.Dr.UlrichEickhoff(Foto)unddieKlinikfürAllgemein-und ViszeralchirurgieunterderLeitungvonProf.Dr.MatthiasKemen. des Evangelischen Krankenhauses Herne – sowohl am Standort Herne-Mitte als auch am Standort Eickel. Damit verbunden waren stets strategische Überlegungen, um eine optimale medizinische Versorgung anbieten zu können. So wurde 1998 in Herne-Mitte die Abteilung für Chirurgie in die Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Kemen und in die Klinik für Unfallchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Eickhoff unterteilt. Sehr bald wurden die Operationskapazitäten knapp und eine Erweiterung war dringend geboten. Im Jahr 2000 wurde Herne-Mitte aufgestockt, es entstand eine 6. Etage mit 5 Operationssälen und einer interdisziplinären Intensivstation. Glaubensräume für Christen und Muslime Und noch ein Chefarztwechsel brachte die Erweiterung einer Klinik mit sich und eine Trennung in zwei Schwerpunkte: Mit dem Amtsantritt von Prof. Dr. Am1.Januar2006fusioniertedasEvKWanne-Eickelmitdem EvKHerne-MittezueinemHausmitzweiStandorten. 125 JAHRE EVK HERNE 12 125 JAHRE EVK HERNE 13 Nicht anders verhielt es sich mit der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten. Hier war und ist das EvK das einzige Krankenhaus auf Herner Stadtgebiet, das seit 1997 eine Stroke Unit vorweisen kann, eine speziell auf Schlaganfallpatienten ausgerichtete Behandlungseinheit. Die besondere Expertise der Klinik für Neurologie fand ihre Anerkennung 2010 durch einen Beschluss der Bezirksregierung Arnsberg, das EvK offiziell zur zentralen Anlaufstelle der Rettungsdienste bei Patienten mit Verdacht auf akuten Schlaganfall zu machen Insgesamt 13 zertifizierte Zentren gibt es zur Zeit an den beiden Standorten des Evangelischen Krankenhauses Herne. Zertifikate, externe Qualitätskontrollen, spielen inzwischen eine wichtige Rolle am EvK. Im Jahr 2001 wurde ein Zentrales Qualitätsmanagement eingerichtet, das sich kritisch mit den einzelnen Arbeitsprozessen innerhalb der Kliniken auseinandersetzt. Ziel ist es, den Patienten möglichst optimale Versorgungsbedingungen bieten zu können. Kurzzeitbehandlungszentren und Ärztehäuser HinterdemBauvonÄrztehäusern–hierdasHausanderHordelerStraße1–standundsteht dasKonzept,dieGrenzenzwischenstationärerundambulanterBehandlungaufzulösen. Friedrich Jockenhövel und Dr. Markus Freistühler wurden Endokrinologie und Gastroenterologie zu wichtigen Schwerpunkten. Damit verbunden war eine Raumnot, die dazu führte, dass die Kapelle, die sich ursprünglich in der 5. Etage im Bereich der Inneren Medizin befand, neuen Untersuchungs- und Funktionsräumen weichen musste. Doch dieser Tatsache verdankt das EvK an der Wiescherstraße einen eigenen Kapellenanbau, der 2002 erstellt wurde und neben dem christlichen Hauptraum einen muslimischen Gebetsraum beherbergt, der auch den zahlreichen muslimischen Patienten Gelegenheit bieten sollte, ihren Glauben auszuüben. Das seelische Wohl eines Patienten spielt insbesondere bei Tumorerkrankungen in der letzten Lebensphase eine Rolle. Hier geht es nicht nur um eine gute medizinische Versorgung zur Behandlung der schweren Begleitsymptome, sondern auch um die Berücksichtigung der besonderen psychischen Verfassung der Patienten und ihrer Angehörigen durch Seelsorge, Sozialberatung und den Einsatz von Ehrenamtlichen. Mit der Einrichtung einer Palliativstation 1992, initiiert durch den damaligen Chefarzt der Klinik für Innere Medizin Prof. Dr. Klaus Hackenberg, nahm das EvK Herne eine Vorreiterrolle im Ruhrgebiet ein. Der2002errichteteKapellenanbauinHernebeherbergtnebendemchristlichenHauptraum einenmuslimischenGebetsraum. Innovationen fanden im EvK Herne nicht nur baulich und in bezug auf das medizinische Leistungsangebot statt, es ging auch darum, neue, zeitgemäße Behandlungsformen anzubieten. Mit der Einrichtung eines Kurzzeitbehandlungszentrums (KBZ) 2004 wurde erstmals die einst starre Grenze zwischen stationärer und ambulanter Behandlung aufgehoben. Das KBZ ist auf Patienten ausgerichtet, die nur bis zu vier Tage stationär versorgt werden müssen, da ihre Eingriffe an Schilddrüse, Leiste, Krampfadern oder Knie keinen längeren Aufenthalt erfordern. Jährlich werden 2.000 Patienten im KBZ behandelt, das 2006 um ein zweites ergänzt wurde. Das Konzept, die Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Behandlung aufzulösen, gipfelte 2005 in den Bau eines Ärztehauses an der Wiescherstraße und 2008 an der Hordeler Straße. Beide Häuser wurden von Arztpraxen bezogen, deren Leistungsspektrum auf das medizinische Angebot der Kliniken abgestimmt ist. Für die Patienten bedeutet dies eine besonders enge und reibungslose Zusammenarbeit zwischen ihrem niedergelassenen Arzt und dem Krankenhaus sowie kurze Wege. Die Eröffnung einer Notfallpraxis am 1. Februar 2011 an der Wiescherstraße schuf ebenfalls eine enge Verbindung zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhaus. Der Bau ging auf einen Beschluss der Kassenärztlichen Vereinigung zurück, das traditionelle Ärztliche Notdienst-Modell abzulösen. Sämtliche Notfall-Patienten, die außerhalb der Praxisöffnungszeiten eine Behandlung NeueBettenstationengehörtenmitzumGroßbau-ProjektamEvKHerne-Eickel. benötigen, werden nun zentral in einer einzigen Notfallpraxis versorgt, die direkt an das EvK angrenzt. Radiologie Herne als Kooperationspartner ebenso integriert wie eine zum Haus gehörende Klinik. Strategische Entscheidungen haben in der Geschichte des EvK Herne stets eine wichtige Rolle gespielt. Das begann bereits 1970, als die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel gGmbH gegründet wurde. Ziel des Zusammenschlusses war es, für die drei Standorte Herne-Mitte, Herne-Eickel und Castrop-Rauxel gemeinsame Strukturen zu schaffen, um wirtschaftlicher arbeiten zu können. Eine der Maßnahmen war u.a. 1998 die Einrichtung einer Zentralküche am EvK Herne-Mitte, die die Patienten an allen drei Standorten mit Essen versorgt. Kooperationen bilden auch einen wichtigen Bestandteil für die kontinuierlich zunehmende Zahl der medizinischen Zentren. Ziel ist es, dem Patienten ein möglichst umfassendes Behandlungsangebot aus einer Hand anbieten zu können.Vorgezeichnete Behandlungspfade, wie sie z.B. das Darmzentrum Herne für Darmkrebspatienten bereit hält, begleiten den Betroffenen vom Tag der Diagnose bis zum Ende der Therapie. Externe Qualitätskontrollen für optimale Versorgung Mut zur Veränderung musste das EvK in den vergangenen zehn Jahren immer wieder beweisen. Stets das Wohl des Patienten im Blick, aber auch die Konkurrenz in der Krankenhauslandschaft, wurden verschiedene Neuorganisationen erforderlich. So wurde die Radiologie als ursprünglich krankenhauseigene Klinik aus wirtschaftlichen Erwägungen ausgegliedert. Dies hatte und hat jedoch keinerlei Auswirkungen für die Patienten. Denn durch die räumliche Nähe und die Anbindung an das Datensystem des Krankenhauses ist die Durch die Zertifizierungsprozesse, die von der Zertifizierung einzelner Zentren bis hin zur Zertifizierung des kompletten Krankenhauses reichen, ist aber auch das Wohl des Mitarbeiters stärker in den Blick gerückt. Es ist ein Wandel in der Wahrnehmung eingetreten.Verbesserungsvorschläge finden große Beachtung, Führungskräfte stellen sich der Kritik, lassen sich schulen. Medizin und Gesundheit sind zu wichtigen Wirtschaftsfaktoren geworden. Das gilt auch für die Stadt Herne. Krankenhäuser sind die größten Arbeitgeber in der Stadt. Die Kliniken des EvK ziehen längst Patienten aus ganz Deutschland an. In den Kliniken für Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie kommen inzwischen fast 50 Prozent nicht aus Herne. Die digitale Welt der Information macht es möglich. Seit Ende der 90er Jahre hat das EvK eine Homepage, auf der es sich präsentiert. Rund 130.000 Zugriffe im NebenderseparatenNotfallpraxisaußerhalbdesKrankenhausesgibtesweiterdieklassische NotfallversorgunginderZentralenNotaufnahmedesEvKHerne. 125 JAHRE EVK HERNE MEDIZIN 15 14 keine Tagespauschale mehr gezahlt, sondern eine Fallpauschale. Das bedeutete, dass das EvK seine Dienste nicht mehr pro Aufenthaltstag bezahlt bekam, sondern pro Erkrankung. So gibt es seitdem z.B. für eine Schilddrüsenoperation einen festen Betrag, egal, wieviele Tage ein Patient stationär liegt. Mit dieser Maßnahme wollte die Politik den Kostendruck im Gesundheitswesen senken. DasThoraxzentrummitdendreiChefärztenDr.ErichHecker,Prof.Dr.EckhardMüllerund Prof.Dr.SantiagoEwig(v.l.)gehörtzudenfünfbedeutendsteninDeutschland. Jahr zeugen von einem regen Interesse der Patienten, die sich als mündige Partner verstehen und die Klinik, in der sie sich behandeln lassen, sehr bewusst auswählen. Teilnahme an BenchmarkingProjekten wie einem rheinland- und ruhrgebietsweiten Klinikvergleich sind für das EvK eine wichtige Möglichkeit, sich als ein transparentes Unternehmen zu präsentieren. Der Chefarzt von heute ist deshalb nicht nur als Mediziner gefragt. Er muss auch ein kluger Ökonom sein, eine gute Führungskraft, ein Gespür haben für zukunftsweisende Entwicklungen auf seinem medizinischen Fachgebiet. Er muss Neuem gegenüber aufgeschlossen und bereit sein, sein Wissen an andere weiterzugeben. Rund 30 Jahre lang war das EvK Herne deshalb auch Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhruniversität Bochum und ist nun seit 2009 Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen und bildet Medizinstudenten zu jungen Ärzten aus. Deshalb mussten und müssen andere Maßnahmen ergriffen werden, um den Patienten weiterhin ein optimales Versorgungsangebot bieten und gleichzeitig auch die Arbeitsplätze der Beschäftigten sichern zu können.Vor diesem Hintergrund hat sich das EvK Herne 2011 mit der Diakonie Ruhr zusammengeschlossen, um mit einem starken Partner im Bereich Pflege auf dem Gesundheitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben und gemeinsam neue, zukunftsträchtige Versorgungsformen zu entwickeln. Blick auf den Gesundheitsmarkt Der Klinikalltag ist anspruchsvoll geworden. Das betrifft sämtliche am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen, aber auch die, die eher im Hintergrund wirken, wie z.B. das Team der Betriebstechnik. 2003 stellte das EvK auf Wunsch des Gesetzgebers sein Abrechnungssystem um. Für einen Patienten wurde DokumentationspieltimRahmen derQualitätssicherungeinewichtigeRolle.Dasgiltauchinder ZentralapothekeamEvKHerne. EvK-Mediziner sorgen für makellose Beine DasneueVerfahren hinterlässtbeider Entfernungvon Krampfadernund Besenreisernkeine Spuren. Makellose Beine sind der Traum einer jeden Frau. Die Experten der Klinik für Gefäßchirurgie bieten ein neues Verfahren an, das sowohl Krampfadern als auch Besenreiser zum Verschwinden bringt. Der Clou dabei ist, dass die Entfernung keine Spuren hinterlässt und nahezu schmerzfrei ist. Das Team der Gefäßchirurgie bietet dieses neue Verfahren im Ärztehaus am Evangelischen Krankenhaus Herne-Eickel an. Nach der Eröffnung ihrer neuen Räumlichkeiten an der Hordeler Straße, hat die Klinik für Gefäßchirurgie des EvK ein neues Therapieverfahren in ihr Behandlungsspektrum aufgenommen: die perkutane Radiofrequenz-Therapie. Sowohl schmerzhafte Krampfadern als auch die ungeliebten Besenreiser haben jetzt keine Chance mehr, attraktive Beine zu verunzieren. Während eine Laserbehandlung, die in diesem Bereich oft eingesetzt wird, häufig Verbrennungen oder Pigmentstörungen zur Folge haben kann, bringt die Radiofrequenz-Therapie deutlich weniger unliebsame Nebenwirkungen mit sich. Eingesetzt wird sie DrangvolleEngeherrschte,alsChefärztin Dr.Anne-KathrinDauphinundihrTeamdie neueRadiofrequenz-Therapievorstellten. zur Entfernung der erkrankten Stammvenen von Krampfadern oder aber auch zum Veröden von Besenreisern. Während einer ersten Präsentations-Veranstaltung hatten die zahlreich erschienen Besucherinnen und Besucher die Chance, in zwangloser Atmosphäre das neue Therapieverfahren kennenzulernen und dazu mit Dr. Anne-Kathrin Dauphin, Chefärztin der Gefäßchirurgie, und ihrem Team ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig bestand die Möglichkeit, sich in den neuen Räumlichkeiten im Ärztehaus umzuschauen und sich über das Gesamtangebot der EvK-Gefäßchirurgie zu informieren. Kontakt: Klinik für Gefäßchirurgie Ärztehaus am EvK Herne-Eickel Hordeler Str. 1 Fon 0 23 23 / 49 89 - 25 70 16 PFLEGE PFLEGE 17 Kinästhetik bewegt Patienten Die Kinästhetik ist Teil der Ausbildung für Krankenpflegeschüllerinnen und -schüler. Darüber hinaus ist es für alle Pflegenden Pflicht, einen Grundkurs zu besuchen. Aufgrund der guten Erfahrungen mit der Kinästhetik gibt es inzwischen zusätzlich zu den drei KinästhetikTrainerinnen speziell geschulte Tutoren, die auf den Stationen ebenfalls Ansprechpartner sind, wenn es darum geht, schwierige Patienten-Transfers, wie z.B. nach Amputationen, durchzuführen. Übungsangebot für Angehörige Mit Hilfe der Kinästhetik ist der Transfer vom Bett zum Rollstuhl sowohl für Patienten als auch für Pflegende wesentlich angenehmer. Leben ist Bewegung – ist die Bewegung eingeschränkt, so ist auch die Lebensqualität beeinträchtigt. In der Pflege von Kranken ist die Hilfe für Bewegungseingeschränkte ein wichtiges Thema. Das gilt auch für die häusliche Betreuung, da die betroffenen Angehörigen vor ähnlichen Problemen stehen wie die Pflegefachkräfte in den Kliniken. War es früher an der Tagesordnung, einen Patienten durch ruckartiges Heben oder Ziehen von einer Position in die andere zu bringen, so machen sich die Pflegefachkräfte der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel heute die Erkenntnisse der Kinästhetik zunutze. Dabei wird der Patient allein durch Gewichtsverlagerung in die gewünschten Positionen gebracht, ein Vorgang, der als Transfer bezeichnet wird. Seit 2000 ist die Kinästhetik ein Thema für die Pflegenden in der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft. Elisabeth Heinig, Andrea Kügler und Irmgard Mauer haben den Prozess von Anfang an begleitet. Zunächst stand man dieser Form der Bewegung äußerst skeptisch gegenüber, da sie so ganz anders war. Wer als Pflegekraft jahrzehntelang gehoben und getragen hat, für den war es ein intensiver Umlernprozess. Doch mittlerweile hat die Kinästhetik einen festen Platz im Arbeitsalltag der Pflegenden. „Uns ist es wichtig, auch den Patienten und ihren Angehörigen zu zeigen, welche Erleichterung ihnen die Kinästhetik bieten kann“, sagt Elisabeth Heinig. Zu diesem Zweck bieten sie und ihre beiden Kolleginnen kurze Übungseinheiten auf den Stationen an und zeigen, wie man mit Materialien, die es in jedem Haushalt gibt, wie z.B. normale Handtücher, diverse Transfers eigenständig durchführen kann. Patienten, die z.B. nach einer Beinamputation auf einen Rollstuhl angewiesen sind, nutzen Handtücher, um sich regelmäßig im Rollstuhl zu bewegen und Druckstellen zu vermeiden. Diese Patienten lernen auch, wie sie selbstständig oder mit Unterstützung den Transfer vom Bett zum Stuhl durchführen können. Angehörige können auf Wunsch auf der Station in die Pflege miteinbezogen werden und dabei lernen, wie sie zu Hause nach kinästhetischen Prinzipien schonend und kräftesparend vorgehen können. Weitere Informationen: Bild: fotolia.com Elisabeth Heinig 0 23 23/498-22 04 EvK Herne, Station E3 Die Kinästhetik-Trainerinnen benutzen bei ihrer Aufklärungsarbeit den Frosch als Gegen beispiel für menschliche Bewegungsabläufe. Andrea Kügler 0 23 05/ 102-24 17 EvK Castrop-Rauxel, Station 7/8 Irmgard Mauer 0 23 05 / 102-24 13 EvK Castrop-Rauxel, Station 13 EvK-Pflege rudert für die gute Sache Zum ersten Mal fand in Castrop-Rauxel auf dem RheinHerne-Kanal die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ statt. An den Start gingen insgesamt 48 Boote. Mit dabei war auch ein Frauen-Team aus dem Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel. Pflegedienstleiterin Iris Fath, Hygienefachkraft Margret Ünsal, Ausbildungsbetreuerin Stefanie Barth und Pflegefachberaterin Uta Peiffert legten sich für die gute Sache in die (Ruder)Riemen. Und obwohl alle vier bislang noch nie in einem Ruderboot gesessen hatten, belegten sie vor großer Zuschauerkulisse einen erfolgreichen vierten Platz bei den Frauen. Geboren wurde die Idee „Rudern gegen Krebs“ 2005 in Mainz von der Stiftung Leben mit Krebs. Seitdem hat sie sich zu einer bundesweiten Bewegung entwickelt. Mannschaften aus Wirtschaft und Gesellschaft, Krankenhaus-Mitarbeitern und betroffenen Patienten setzen sich mit Unterstützung örtlicher Rudervereine auch ohne eigene Rudererfahrung für den guten Zweck ins Boot. Schirmherren der Regatta in Castrop-Rauxel waren MdB Philipp Mißfelder und Bürgermeister Johannes Beisenherz. Mit Erfolg setzte sich die Frauenmannschaft der Pflege des EvK Castrop-Rauxel gegen ihre Mitstreiterinnen bei der Benefiz regatta „Rudern gegen Krebs“ durch. An den Start gingen Uta Peiffert, Iris Fath, Margarete Ünsal und Stefanie Barth (v.l.). 18 MEDIZIN Wichtige Erkenntnisse durch MRSA-Screening MRSA – die Abkürzung steht für ein Bakterium, das inzwischen gegen viele Antibiotika resistent geworden ist. Um die Patienten vor einer Ansteckung zu schützen, wird in den Häusern der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel vor einer stationären Aufnahme ein MRSA-Screening, d.h. eine Untersuchung durchgeführt. „Dabei haben wir festgestellt, dass jeder 40. Patient einen unerwartet positiven Befund hatte, und zwar Patienten, die sich eigentlich gesund fühlten“, erklärt Prof. Dr. Eckhard Müller,Vorsitzender der Hygienekommission und Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivund Notfallmedizin. Diese Zahl entspricht in etwa der bundesweit erhobenen Häufigkeitsrate. Anfällig für das Bakterium sind vor allem kranke, geschwächte Menschen. Diese gilt es, besonders zu schützen. Die Erkrankung selbst, Medikamente und Bettlägerigkeit führen dazu, dass Krankenhauspatienten grundsätzlich vermehrt durch Infektionen gefährdet sind. Bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem und schweren Grunderkrankungen können speziell durch die MRSABakterien schwer therapierbare Infektionen verursacht werden. Das Screening, das auch nach Beendigung der ursprünglich geplanten drei Projekt-Monate weiter fortgeführt wird, hat zu wichtigen Erkenntnissen geführt, die in konkrete Maßnahmen umgesetzt worden sind. So werden Hoch-Risiko-Patienten gebeten, sich vor einer Operation zweimal mit einer speziellen Duschlotion zu duschen. Diese hat den Effekt, dass die Bakterien, die eine Wundinfektion verursachen können, dadurch bereits im Vorfeld deutlich reduziert werden. „Da dieses Thema einen wichtigen Stellenwert für uns hat, haben wir als weitere Maßnahme Pflegekräfte zu Hygienebeauftragten ausgebildet, so dass es jetzt auf jeder Station neben einem speziell weitergebildeten hygienebeauftragten Arzt noch eine hygienebeauftragte Pflegefachkraft gibt“, berichtet HeinzWerner Bitter, Geschäftsführer der Ev. Krankenhausgemeinschaft. Dazu wurde in baulicher Hinsicht beim neuen OPZentrum in Herne-Eickel darauf geachtet, eine raumlufttechnische Anlage einzusetzen, die weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht. Auch in der sich noch in der Bauphase befindenden neuen Intensivstation sind die modernsten Vorschriften zur Krankenhaushygiene bereits planerisch umgesetzt. Kontakt: Chefarzt Prof. Dr. Eckhard Müller EvK-Klinik für Anästhesiologie Intensiv- und Notfallmedizin Fon 02323/4989-2396 Anzeige Spezialisten stellen neue Therapien bei Inkontinenz vor Zum fünften Mal lud das Beckenbodenzentrum Ruhrgebiet der Frauenklinik am Evangelischen Krankenhaus Herne zu seinem traditionellen Fachsymposium ein. Chefärztin Luljeta Korca hatte ein breit gefächertes Programm zusammengestellt, um die wichtigsten neuen Therapieformen für die Behandlung der Harn- und Stuhlinkontinenz vorzustellen. Thema der Tagung waren sowohl konservative als auch operative Behandlungsmethoden bei Gebärmuttersenkung oder Scheidenvorfall. Ein weiterer wichtiger Punkt waren chronische Harnwegserkrankungen. Hier ging es vor allem um neue medikamentöse Therapien. Ein Experte für Probleme des Enddarms stellte Möglichkeiten vor, um Schließmuskeldefekte zu beheben, die unter der Geburt entstanden sind. Abgerundet wurde das Vortragsprogramm durch einen Beitrag über Hauterkrankungen im Genital- und Analbereich. Heisser Sound und kühle Drinks Nur keine langen Reden, lautete das Motto auf der Mitarbeiterparty des Evangelischen Krankenhauses Herne anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Hauses.Verwaltungsdirektor Werner Karnik (Foto oben)hielt sich strikt daran. In nur wenigen Worten bot er einen kurzen Rückblick auf die bislang gelaufenen Jubiläums-Aktivitäten, dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und gab sogleich freie Bahn für einen vergnüglichen Abend. Über 300 Mitarbeitende hatten die Einladung der Verwaltungsleitung angenommen und sich bei sommerlichen Temperaturen in der Künstlerzeche Unser Fritz eingefunden. Empfangen wurden sie gleich am Einlass von der Marching-Band „The Rocketeers“ und kühlen Cocktails. Bis gegen 22 Uhr spielte sich das Partytreiben vor allem auf dem stimmungsvoll beleuchteten Gelände rings um das Zechen-gebäude ab. Ob auf der Terrasse, an Stehtischen mit Blick auf den Kanal oder an den zünftigen Biertischgarnituren, an Gesprächsstoff mangelte es nicht. Bis 3.00 Uhr ging die Party, bei der auch alle Tanz-Fans auf ihre Kosten kamen. DJ Torsten Sickert, bekannt aus der Zeche Bochum, sorgte für SuperStimmung. Leckereien aus der Krankenhausküche inklusive einer zünftigen Currywurstpfanne um Mitternacht, der professionelle Service der Hauswirtschaft sowie die Unterstützung durch Betriebstechnik und Fahrdienst trugen darüber hinaus dazu bei, dass es eine rundum gelungene Veranstaltung war. 20 AUS DEM UNTERNEHMEN MEDITATION 21 Perspektive Herzlichen Glückwunsch zum Dienstjubiläum 2012 Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel freut sich, auch in diesem Jahr so vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu ihrer langjährigen Betriebszugehörigkeit gratulieren zu können. Ihnen allen sagt die Geschäftsführung ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz und ihre Treue zum Unternehmen. 45 Jahre 25 Jahre Christa Hanisch Eva-Maria Baar Petra Kirchner Margarete Podeschwa Brigitte Kordus von der Höh Anja Gorgolewski Beate Dobala Andrea Rein-Menzel Sylvia Streich-Landwehr Claudia Grossert Michael Machalke Christine Heydecke Gabriela Bolinius Silke Gregor Elisabeth Averdung Thomas Reichel Uta Peiffert Andrea Kügler Barbara Krueper Hildegard Moryson Barbara Walk-Sill Christine Ebert Elke Dibbern Eva Schunke 40 Jahre Ursula Bargel Ulrike Zimmermann-Klose Gabriele Schötteldreier Monika Hanel 35 Jahre Ulrike Nöthe Petra Schütz Heinz-Günter Tobian Evelyn Härtel Birgit Neugebauer Christine Binder Elke Kaltenbrunner Gabriele Rafflenbeul Martina Blank Ingo Breitzmann Jürgen Fromm Helga Henderson Krystyna Odehnal 30 Jahre Gabriele Benthien Barbara Ruhl Dr. Reinhard Denzig Ulrike Schulz Ulrike Kulot Cornelia Lüdeke Christa Dreifeld Ute Beinlich Marion Preisentanz Petra Pieper Eva-Marie Agethen Shalal Moustafa Petra Lassota Iris Altmann 20 Jahre Baris Dede Beate Habon Claudia Hölzel Dr. Sylke Düllberg-Boden Brunhilde Palicki Sylvia Schreiber Waldemar Leon Ulrich Cremer Doendue Gürcay Gisela Haas Ines Rau Cordula Weller Mechthild Pradelski Irene Wieckowski Fidan Akpinar Nezihe Bal Rabiye Erdogan Tanja Kaprol-Busacker Barbara Schelp 10 Jahre Michael Reimann Klaus Bahl Karin Badziong Gerald Piepke-Weuder Violetta Puto Guelkiz Aydogan Ursula Kunzer Claudia Lauren Sabine Herkt Brigitte Thomitzek Gerd Jeschonowski Sabine Prigge Christine Kaltenberg Detlev-Günter Much Monika Fritsch Inken Birkmann 15 Jahre Monika Kühlkamp Dirk Uekötter Diana Schallkamp Marion Grollmann Michael Beukelmann Amira Basic Christin Jaeckel Irmgard Wagner Beate Wlodarczyk Johanna Ceplinski Torben Grossek Christina Eberhardt Simone Stecker Fatima Dzambic Claudia Eickelkamp Irene Friebner Klaus Gruske Angelika Vergin Arno Rohrmoser Veronika Sieger Karin Barth Suendues Guersu Jutta Franke Waltraud Baumann Herbert Samel Susanne Vogtmann Christiane Bretschneider Diane Dieckmann Nora Overthun Klaudia Schwittai Andreas Langner Christian Cyrus Mirja Pachmann Dr. Markus Freistühler Prof. Dr. Friedrich Jockenhövel Ulrike Strock Dr. Tau Do-Khac Dr. Anna-Margarete Schnacke Firas Alkhafaji Silvia-Simone Thom Yvonne Löffler Malgorzata Wojcik Stefanie Franz Martin Bogdanyi Daniela Helbig Harald Guttmann Reinhard Chilla Ilona Lüdtke Janine Krabbe Selma Güner Monika Heinze Claudia Wolfrom Silke Schwan Sandra Kubasik Silvia Horriar Nicole Bäcker Nora Doberstein Carena Engelmann Kathrin Rozycki Melanie Arndt-Heek Jessica Hamann g de de de de de a de de de de de h Eine Frage der Manchmal begegnen wir Riesenaufgaben, -problemen, -mitarbeitern, vor denen wir bestehen wollen oder müssen… Die Gegenüberstellung von David und Goliath ist eine wunderbare Geschichte aus der Bibel, die dazu verblüffende Perspektiven eröffnet (1 Samuel 17): Der Hirtenjunge David gerät unfreiwillig in diese Auseinandersetzung hinein. Sein Vater schickt ihn, den Jüngsten, los, die älteren Brüder mit Lebensmitteln zu versorgen, sich zu kümmern. Als David ankommt, stehen sich zwei Gruppen einander feindlich gegenüber: Israeliten und Philister. Großes Getöse – Goliath, ein Riese, baut sich auf. Er brüllt und droht. Goliath ist bis an die Zähne bewaffnet – eisengepanzert… ein Riesenproblem. David ist kein Kriegsmann – aber er ist sich bewusst, was er kann, wer er ist und was seine Möglichkeiten sind. Als Hirte hat er Erfahrung mit brüllenden drohenden Tieren – mit Löwen und Bären. Er überzeugt den König Saul, ihn mit Goliath kämpfen zu lassen. Und Saul legt David seine starke Königs-Rüstung an, mit Schutzhelm . Er gibt David das Königsschwert in die Hand. Aber mit dieser Fremdausrüstung kann David nicht laufen – keinen Schritt! David legt alles beiseite . Er legt alles beiseite, was andere denken; alles, was andere sagen – was er brauchen wird… was er tun soll… und erklärt dann: „Ich bin das nicht gewohnt.“ Nun nimmt David seine eigenen Sachen, seine Erfahrung und seinen Hirtenstab. Er legt 5 glatte Steine in seine Hirtentasche. Er nimmt seine Schleuder und sein Gottvertrauen. Das reicht. Als Goliath den Israeliten entgegentrat, dachten alle Soldaten: „Mensch, ist der groß, den können wir niemals überwältigen.“ Auch David sah sich den Riesen an und er sagte sich: „Mensch, ist der groß, den kann ich gar nicht verfehlen.“ Solch ein Perspektivwechsel ist oft hilfreich. Wir sollten einander dazu ermutigen. Vor Riesenproblemen und Riesenaufgaben ist es gut, den eigenen Möglichkeiten nachzuspüren. Ich wünsche uns dazu die Sichtweise des Davids: Dass wir uns nicht lähmen lassen von möglichen Schwierigkeiten oder Bedrohlichem, was auf uns zukommt. Dass wir vielmehr der Kraft und den Möglichkeiten trauen, die wir haben und die uns gegeben werden. Katharina Henke Krankenhausseelsorgerin 22 KULTUR KULTUR 23 Blüten und andere Welten Tapferkeit und Betrug Krankenhausbücherei feiert 40. Geburtstag Eigentlich wollte Harold Fry nur einen Brief in seinen heimatlichen Briefkasten in Südengland einwerfen. Doch dann macht er sich einer spontanen Eingebung folgend auf einen 1.000 Kilometer langen, 87 Tage dauernden Fußmarsch. Sein Ziel ist ein Hospiz an der schottischen Grenze, wo seine frühere Kollegin Queenie Hennessy im Sterben liegt. Entfremdet von seiner Ehegattin Maureen und seinem Sohn David macht sich der im Ruhestand lebende ehemalige Handelsvertreter auf den Weg, eine Frau zu besuchen, die er 20 Jahre nicht gesehen hat und die er vor langer Zeit einmal im Stich gelassen hatte. Buchtipp In der 195. Ausstellung der KrankenAusstellungen an vielen Orten im Münshausgalerie stellt sich Regine Lemterland, aber auch in Dinslaken, Münster ke-Kalweit aus Dülmen vor. 1960 in und Berlin zeugen vom öffentlichen InCoesfeld geboren, begann sie 1989 ihre teresse für die Bilder der Künstlerin. künstlerischen Aktivitäten mit der Aquarellmalerei. Sehr bald folgten Arbeiten in Engagiert ist Regine Lemke-Kalweit im Öl und experimentierte sie mit TechniKreativhaus „Neue Spinnerei“ der Stadt ken auf japanischem Seidenpapier. Dülmen uznd arbeitet dort mit Kindern In der Ausstellung werden überwiegend und Erwachsenen in den Bereichen Ölbilder auf Leinwand sowie einige Malerei und Werken. Außerdem ist sie Aquarelle gezeigt. Gerne erzählt RegiGründungsmitglied des Vereins ne-Kalweit in ihren Bildern Geschichten, „wir-Künstler Dülmen e.V.“. lässt sie den Betrachter auf EntdeckungsKlaus Michael Lehmann reise gehen in ihren so erfrischend farbigen Arbeiten. Anzeige Gesundheits- und Rehabilitations-Sportzentrum Der Verein bietet Präventionskurse und Rehabilitationssport sowie Kurse vor und nach der Geburt in den evangelischen Krankenhäusern Herne und Castrop-Rauxel an. Präventionskurse • Wirbelsäulengymnastik • Nordic-Walking • WirbelsäulengymnastikimWasser • Aquajogging • Pilates • Beckenbodentraining • ProgressiveMuskelentspannung Rehabilitationssport • Rücken-undGelenkbeschwerden (trockenundimWasser) • Herzerkrankungen • Diabetes • Osteoporose • Gefäßerkrankungen • Atemwegserkrankungen • Beckenbodenschwäche • Parkinson • Adipositas Rund um die Geburt • Geburtsvorbereitungskurse • Hebammensprechstunde • Schwangerenschwimmen • Rückbildungsgymnastik • Babymassage • Babyschwimmen • Spiel-undKrabbelgruppen • Still-Café Sonstige Kurse • Yoga • TanztherapeutischesAngebot • Einradfahren Info und Anmeldungen: ReVital e.V. Wiescherstraße 24, 44623 Herne Telefon 02323.498-2410 E-Mail [email protected] Unsere Broschüren liegen auch in den Krankenhäusern aus! Wer krank im Bett liegt, weiß immer ein gutes Buch zu schätzen. Das war die Grundidee im Evangelischen Krankenhaus Herne, als dort vor 40 Jahren die Krankenhausbücherei gegründet wurde. Die Anregung kam von dem damaligen Theologischen Geschäftsführer, Pfarrer Götz Kratzenstein, eine Idee, die sich im Laufe der Jahre zu einem immer professioneller gestalteten Angebot entwickelt hat. Das Jubiläum der Krankenhausbücherei Herne wurde jetzt mit einer großen Veranstaltung gefeiert. Der kostenlose Service für alle Patienten, die gern lesen, wird bis zum heutigen Tag gern genutzt. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann sich sogar eine Leseauswahl ans Bett bringen lassen. Die Grünen Damen und Herren, die die Bücherei betreuen, helfen gern. Für sie, die sie ehrenamtlich zum Wohle der Patienten im Einsatz sind, war auch die große Jubiläumsfeier gedacht, die sich über einen ganzen Tag erstreckte. Höhepunkt der Veranstaltung war eine Lesung mit dem bekannten Herner Krimi-Autor Jan Zweyer (Foto). Mit jedem Schritt wird die Wanderung zu einem Weg der inneren Einkehr, der Harold sich selbst, Maureen und seinem Sohn näher bringt. Zahlreiche Begegnungen unterwegs, die Auseinandersetzung mit schmerzhaften Erlebnissen aus der Vergangenheit, mit Tapferkeit und Betrug, mit Liebe und Loyalität führen dazu, dass Harold am Ende der Reise seine emotionale Starre ablegen wird. Es berührt tief ohne jemals ins Sentimentale abzgleiten, wie die englische Autorin Rachel Joyce diesen Erkenntnisprozess entwickelt und darstellt. Sie zeigt auf, wie wichtig es ist, sich dem Leben zu stellen, sich auch mit Versäumnissen und Fehlern auseinanderzusetzen. Denn – und das macht den besonderen Reiz für den Leser aus – es ist zu keinem Zeitpunkt zu spät, dem Leben eine neue Richtung zu geben. RachelJoyce Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry KrügerVerlag 2012 Öffungszeiten der Krankenhausbücherei: EvK Herne Betriebsstelle Herne Montag bis Freitag 14.30 bis 16.30 Uhr Dienstag und Donnerstag 9.30 bis 11.30 Uhr Betriebsstelle Eickel Montag und Freitag 15.30 bis 16.30 Uhr EvK Castrop-Rauxel Montag bis Freitag 15.00 bis 17.00 Uhr Hits der klassischen Musik im EvK Herne Alle Jahre wieder spielt das Querflötenorchester der Städtischen Musikschule zu Weihnachten im Evangelischen Krankenhaus Herne. Es ist zu einer lieb gewordenen Einrichtung geworden, dass Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Howard Cohen die Patienten mit weihnachtlichen Melodien erfreuen. Dieses ehernamtliche Engagement zeigen die Musikerinnen und Musiker bereits seit einigen Jahren für das EvK Herne und stoßen damit jedes Mal auf großen Zuspruch bei Patienten, Besuchern und Krankenhaus-Mitarbeitern.Vor diesem Hintergrund wurde die Idee geboren, neben der weihnachtlichen Darbietung auf den Stationen auch einmal ein öffentliches Konzert für ein breiteres Publikum zu veranstalten. Howard Cohen, Leiter des 15-köpfigen Querflötenorchesters der Musikschule Herne, nahm die Anregung von begeisterten Patienten gern auf und lud zu einem kostenlosen Konzert in die Kapelle des EvK Herne, Wiescherstraße 24, ein. Präsentiert wurden beliebte Stücke aus dem Bereich der klassischen Musik, dazwischen gestreut kurzweilige Lesungen von Katharina Henke, Seelsorgerin am EvK. 24 GESUNDHEIT ERNÄHRUNG 25 Gourmet-Köche entdecken die Steckrübe Nach einem alten volkstümlichen Brauch wird die Christrose als Orakelblume in der Weihnacht vom 24. auf den 25. Dezember verwendet. Für jeden Monat des kommenden Jahres wird eine Knospe abgeschnitten und in Wasser gestellt. Geöffnete Knospen stehen für gutes Wetter, geschlossene Knospen für schlechtes Wetter im Hinblick auf die Ernte. Der Name der immergrünen, mehrjährigen Pflanze, auch Schneerose genannt, bezieht sich auf die Blütezeit ab November bis Von Christrosen und Nieswurz April. Sie ist vor allem in lichten Buchenmischwäldern, aber auch in Eichen- oder Fichtenwäldern anzutreffen. In Deutschland steht die gefährdete Pflanze unter Naturschutz und ist nur im Berchtesgadener Land in einer Höhe bis rund 1600 m zu finden. Seit dem 16 Jahrhundert schon wird die Christrose als Gartengewächs kultiviert. Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders der schwarze Wurzelstock. Vergiftungssymptome sind Schwindel, Durchfall bis hin zum Kreislaufkollaps. Früher wurde die Christrose bei unterschiedlichen Krankheitsbildern als Heilpflanze benutzt, aber wegen der Toxizität heute nicht mehr. Ein amüsantes Beispiel sei genannt: Bei Schwerhörigkeit wurde ein Stück der Wurzel in die Ohren gesteckt. Über den Erfolg dieser Therapie ist nichts bekannt. Schließlich sei erwähnt, dass die Christrose auch Schwarze Nieswurz genannt wird, weil die Inhaltsstoffe die Nasenschleimhaut reizen. Goethe warnte vor der Verwendung als Schnupftabak: „Nieswurz holt sich das Volk, ohne Verordnung und Arzt“. Annette Groteloh Leiterin Zentralapotheke Ev. Krankenhausgemeinschaft Illustrationaus„Floravon Deutschland,Österreichund derSchweiz“vonOttoWilhelm Thomé,Gera(1885) e DasRezept Steckrübencurry mit Linsen 1KilogrammSteckrüben 4mittelgroßeMöhren 2Zwiebeln 2Knoblauchzehen 3ELÖl 1TLCurry 2TLKurkuma(Gelbwurz) 150GrammLinsen(braunodergrün) 2Lorbeerblätter 1LiterkräftigeGemüsebrühe ½BundglattePetersilie Salz,Pfeffer Bild:fotolia.com Gesundheitstipps aus der Apotheke Anzeige Mit dem Trend, wieder einheimisches, biologisches und zur Jahreszeit passendes Gemüse zu verzehren, ist auch die Steckrübe wieder auf den Speisezettel der deutschen Küche zurückgekehrt. Doch mit dem vielseitigen, gesunden und sehr schmackhaften Gemüse verbinden wir ein „Arme-Leute–Essen“, das vor allem in den beiden Weltkriegen oftmals das einzige verfügbare Nahrungsmittel für die Menschen war. In diesen Notzeiten bereitete man aus Steckrüben so ziemlich alles zu: Steckrüben-Marmelade, Aufläufe, Suppen, Koteletts von der Rübe, Kuchen, Sauerkrautersatz, ja sogar Kaffee. Gourmet-Köche haben das delikate Knollengemüse schon längst für edle Nostalgiegenüsse wiederentdeckt und sie sogar jetzt beim größten Kochwettbewerb der Welt zubereitet, der „Olympiade der Köche“, in Erfurt. Steckrüben enthalten reichlich Kohlenhydrate in Form von Frucht- und Traubenzucker, sie haben einen hohen Gehalt an Mineralstoffen, z.B. Kalium und Magnesium, sowie an Vitaminen, z. B.Vit. C, E und B. Die gelbe Farbe erhalten sie durch Carotine. Wegen ihres hohen Wassergehalts sind sie äußerst kalorienarm. Im kühlen Keller können sie sich mehrere Monate halten. Steckrüben sind ein Wintergemüse, das von September bis April geerntet wird. Sie schmecken süßlich-herb und erinnern an Kohlrabi. Für die Verwendung in der Küche werden vorrangig gelbfleischige Sorten angeboten. Wichtig ist, dass sie keine Wurmlöcher aufweisen und die Schale prall und saftig ist. Vor der Zubereitung sollten sie kalt gewaschen und ziemlich dick abgeschält werden. Danach werden sie je nach Zubereitungsart in Stücke, Scheiben oder Streifen geschnitten, gekocht, gedünstet oder geschmort. Bitte immer die Garzeit beachten (ca. 15-20 Minuten), da Steckrüben bei zu langer Garzeit einen unangenehm kohligen Geschmack entwickeln. Die Kräuter, die gut zur Kohlrübe passen, sind Petersilie, Schnittlauch und Kerbel, aber auch Dill oder Koriander. Neben dem bekannten Steckrübeneintopf gibt es noch viele andere Varianten. Als Gemüsebeilage zu Fleischgerichten, roh geraspelt als Salat, als leckeres Steckrübenpüree oder probieren Sie einmal unser Steckrübencurry! Ihr Team Gesund essen und trinken Zubereitung: SteckrübenundMöhrenschälen. SteckrübeninWürfel,MöhreninStücke schneiden.VonZwiebelnundKnoblauch dieSchaleabziehen.InScheibenschneiden.ImheißenÖlglasigdünsten,mit CurryundKurkumabestreuenunddie Gewürzekurzmitdünsten. Steckrüben,Möhren,abgespülteLinsen undLorbeerblätterdazugebenunddie Brühedazugießen.Aufkochenundbei kleinerHitze15bis20Minutenkochen lassen.Petersiliehackenundunterrühren.DasSteckrübencurrymitSalzund Pfefferabschmecken. Alte Gemüsesorten neu entdeckt Viele alte Gemüsesorten sind vom Aussterben bedroht. Zu Unrecht, meint das Team Essen und Trinken der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel. Denn damit geht dem Verbraucher nicht nur ein wertvolles Stück Esskultur, sondern auch ein wichtiges Reservoir an Ener- gie- und Vitaminlieferanten verloren. In den nächsten Ausgaben des Krankenhausbriefs wird das Team Essen und Trinken jedes Mal eine der in Vergessenheit geratenen Gemüsesorten vorstellen. Wie gut die gesunden Unbekannten schmecken, zeigen die dazugehörigen Rezepte. 26 VERMISCHTES KONTAKTE 27 Doppelte Examensfreude an der Zentralen Krankenpflegeschule Drei Jahre lang absolvierten die 34 Schülerinnen und Schüler aus zwei Kursen eine umfassende theoretische und praktische Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. zur Gesundheitsund Krankenpflegerin an der Zentralen Krankenpflegeschule der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop- Rauxel. Über ihre Diplome nach bestandenem Examen freuen sich: Selcan Altan, Anna-Lena Dreßen, Sibel Gedik, Kara Ann Hecker, Lisa Hungerige, Marlena Janczyk, Andrea Janßen, Katharina Köhler, Dina Lakew, Magdalena Pietrzyk, Sabrina Plewe, Francesco Michele Ravazza, Patrizia Erika Reida, Annabelle Riße, Tom Stecken, Stefanie Strümper, Jessica Weil, Felix Wenzel, Anja Wintgen und Cansu Yilmaz; Foto: Stefanie Strümper sowie (unteres Bild): Marc Didszunat, Nazli Ezengin, Gülsüm Gözatas, Gamze Kilic, Lisa Krisp, Merle Ursula Kubis, Britta Susanne Meisel,Vanessa Patla, Aygül Peker, Miriam Karola Pokies, Vanessa Schötteldreier, Ann-Kathrin Villis, Stephanie Weckermann und Patrycja Ilona Wilczek. Chef-Thoraxchirurg zu Gast bei Dieter Kürten Als Experte für Lungenkrebs war Dr. Erich Hecker, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie des Evangelischen Krankenhauses Herne, zu Gast bei Dieter Kürten. Unter dem Motto „Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs“ moderierte der bekannte Journalist in Recklinghausen eine Informationsveranstaltung für Betroffene, Angehörige und Interessierte. Dr. Erich Hecker gehört mit seiner Klinik für Thoraxchirurgie zum Thoraxzentrum Ruhrgebiet, das von der Deutschen Krebsgesellschaft als Lungenkrebszentrum zertifiziert worden ist. In Deutschland haben lediglich 42 von 2065 Krankenhäusern eine ausgewiesene Klinik für Thoraxchirurgie. Im Lungenkrebszentrum des EvK werden jährlich rund 4.000 Patienten aus dem ganzen Bundesgebiet behandelt. Evangelisches Krankenhaus Herne Ev. Krankenhaus Herne Wiescherstr. 24 44623 Herne Tel. 0 23 23/4 98-0 Betriebsstelle Eickel Hordeler Straße7-9 44651 Herne Tel. 0 23 23/498-90 Selbsthilfe bei Hypophysen erkrankungen e.V. Treffpunkt: Mittwoch, *) Sitzungszimmer Kontakt: Bernd Solbach (02 01/68 86 15) www.shg-hypophyse.de Diabetiker-Stammtisch EvK Herne Treffpunkt: jeden 1. Dienstag im Monat; 18.00 Uhr, Kapelle; Kontakt: Diabetesschulungsteam des EvK Herne (0 23 23/4 98-21 91) Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. Treffpunkt: Dienstags, *) 15.00 Uhr, Kapelle Kontakt: Nobert Overbeck (0 23 23/6 17 26) Karl Bulka (0 23 23/45 90 89) Hepatitis-Selbsthilfegruppe Herne Treffpunkt: Donnerstags, *) 18.00 Uhr, Mitarbeitercafeteria Kontakt: Irene van Dongen (0 23 61/908 40 35) Sabine Franke (0 23 25/79 15 73) Selbsthilfegruppe für Schlaganfall patienten und deren Angehörige jeden 1. Mittwoch im Monat; 16.00 Uhr, Sitzungszimmer Kontakt: Arnold Heeskens (0 23 05/1 47 95) www.shg-schlaganfall-herne.de Selbsthilfegruppe für Magenbandund Magenbypass-Operierte Treffpunkt: Mittwochs; *) 19.00 Uhr, Sitzungszimmer Kontakt: Ramona Stollhof (0176/62152993), [email protected] Heike Sauer (0173/7196893), heike.sauer. [email protected] *) Termine sind der Tagespresse zu entnehmen oder unter den jeweils genannten Rufnummer zu erfragen. Selbsthilfegruppe Schlaf-Apnoe/ Atemstillstand Wanne-Eickel Treffpunkt: Mitarbeitercafeteria und Seminarzentrum Hordeler Straße 5 (im Wechsel) (genaue Termine sind der Tagespresse zu entnehmen oder unter u. g. Rufnummer zu erfragen) Kontakt: Jürgen Meyer 0 23 23/8 06 88 Ev. Krankenhaus Castrop-Rauxel Grutholzallee 21 44577 Castrop-Rauxel Tel. 0 23 05/102-0 Parkinson-Gruppe Treffpunkt: jeder letzte Do im Monat, 15.00 bis 17.30 Uhr, Cafeteria Kontakt: Dr. Ralf Kuhlmann (0 23 05/102-22 40) Schlaganfall Selbsthilfegruppe Treffpunkt: jeden 1. Do im Monat, 16.00 Uhr, Cafeteria Kontakt: Herr Galuba (0 23 05/1 20 20) Diabetiker-Stammtisch EvK Castrop-Rauxel Treffpunkt: jeden 1. Donnerstag im Monat 18.00 Uhr, Patientencafeteria Kontakt: Kerstin Marewski (0 23 25/9 86 21 72) Angela Riedel (0 23 05/102-22 80) Emotions Anonymous Treffpunkt: Montags, 19.00 Uhr, Schulungsraum Kontakt: Julia (0 23 05/54 37 50) Selbsthilfegruppe für jüngere Schlag anfallbetroffene Treffpunkt: Jeden 2. Montag im Monat, 16.00 Uhr, Café Pause, Bodelschwingher Straße 35, Castrop-Rauxel-Schwerin Kontakt: Heike Hofmeister (0 23 05/35 99 41) Aphasiker Treffpunkt: jeder 2. Di im Monat, 16.00 bis 18.00 Uhr, Cafeteria Kontakt: Martina Schubert (0 23 05/102-28 96) Bechterew-Gruppe Treffpunkt: Mo 17.30 bis 18.15 Uhr ‚ (Bewegungsbad), Mi 20.00 bis 21.00 Uhr (Gymnastikhalle) Kontakt: Frau Becker (0 23 05/7 99 25) Frauenselbsthilfe nach Krebs Treffpunkt: Mo 15.00 bis 16.00 Uhr, Bewegungsbad Kontakt: Frau Kaczor (0 23 05/7 28 92), Frau Uick (0 23 05/2 56 24) Versehrtengruppe Treffpunkt: Di 15.00 bis 17.00 Uhr, Do 13.00 bis 17.00 Uhr, Fr 19.00 bis 21.00 Uhr; (jeweils im Bewegungsbad), Mi 16.00 bis 18.00 Uhr (Gymnastikhalle) Kontakt: Herr Elting (0 23 05/7 94 75) Anonyme Alkoholiker Treffpunkt: Di 19.00 bis 21.00 Uhr, Fr 19.00 bis 21.00 Uhr, Schulungsraum Kontakt: 0 23 05/7 89 73 Onkologischer Gesprächskreis Treffpunkt: jeder 1. Di im Monat, 17.00 Uhr, Konferenzraum Kontakt: Schwester Gudrun und Schwester Marion (0 23 05/102-24 01) Impressum Mitteilungen für Patienten, Besucher und Mitarbeiter der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel gGmbH Nr. 221, 42. Jahrgang, Dez.’12 Herausgeber: Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne|Castrop-Rauxel gGmbH Wiescherstraße 24 44623 Herne Telefon 0 23 23/4 98-24 01 www.evkhg-herne.de [email protected] Verantwortlich: Pfarrer Frank Obenlüneschloß Redaktion: Andrea Wocher, Susanne Jacoby, Klaus Michael Lehmann Titelfoto: Operationssaal im EvK Herne-Mitte Foto: Volker Beushausen Konzeption+Gestaltung: J. Bennemann www.bennemanndesign.de Druck: Druckservice H.‑J. Posse, 44575 Castrop-Rauxel