Rote-Hand-Brief zu Hydroxyethylstärke
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Rote-Hand-Brief zu Hydroxyethylstärke
Ihre Ih re Zeichen Zeichen Ihre Ih re Nachricht Nachricht vom vom Unsere U Un sere Zeichen Zeichen Durchwahl/Fax Du rc h w a h l/ F a x Datum Da tu m 12.11.2013 12. 11.2013 An wendungsbeschränkung ffür ür HE S Anwendungsbeschränkung HES (Hydroxyethlystärke-haltige Ar z n e im it t e l ) (Hydroxyethlystärke-haltige Arzneimittel) HA ES-steril 3%, 3%, 6% und 1 0% Infusionslösung, I fusionslösung, He In mohes® 6 % und 10 % HAES-steril 10% Hemohes® In fu s io n s lö s u n g g,, Hy yperHAES I nfusio onslösung, Infukoll Infukoll® HES HES 6 6% % und Infukoll Infukoll® Infusionslösung, HyperHAES Infusionslösung, HES 1 0% Infusionslösung, Infusionslösung, PlasmaVolume PlasmaVolume Redibag®, Redibag®, Tetraspan® Tetraspan® 6 % und und 10 HES 10% Infusionslösung g,, Venofundin® V e n o f u n d in ® 6 0 mg/ml mg/ml Infusionslösung, I n f u s io n s lö s u n g g,, VitaHES VitaHES® , % Infusionslösung, 60 Vitafusal® , Vitafusal Vitafusal® 6%, Vitafusal Vitafusal® 10%, Vo Volulyte lulyte 6% 6% Infusionslösung, Inffusionslösung g, Vitafusal Vo luven 6% 6 u nd V oluven 10% I nfusio o n s lö s u n g Voluven und Voluven Infusionslösung Se hr geehrte geehrte Damen Damen und und Herren, H e rre n , Sehr mi iesem Schreiben Schreiben wollen wollen wir wir Sie Sie über über das das Ergebnis Ergebnis der der aktuell aktuell durchgeführten d u rc h g e fü h rte n mitt d diesem Nu tzen-Risiko-Analyse Hydroxyethylstärke Hydroxyethylstärke (H ES)–haltiger P rodukte in formieren. Nutzen-Risiko-Analyse (HES)–haltiger Produkte informieren. Di eses Schreiben Schreiben wurde wurde mit mit der der EMA EMA (Europäische (Europäische A rzneimittel-Agentur) und de m Dieses Arzneimittel-Agentur) dem Bf fArM ab gestimmt. BfArM abgestimmt. Zu sammen e fassung d er n euen Em E pfehlungen Zusammenfassung der neuen Empfehlungen • HES-haltige HES-ha altige Infusionslösungen Infusionslösungen s ollen nur ffür ürr di e Be handlung einer e ner ei sollen die Behandlung Hypovolämie au fgrund aku ten B lutverlustes ver wendet w erden, w enn n di e Hypovolämie aufgrund akuten Blutverlustes verwendet werden, wenn die Gabe von von kristalloiden kristalloiden Infusionslösungen Infusionslösungen al leine nicht nicht al s ausreichend ausreichend Gabe alleine als betracht h et wird. w ir d . betrachtet • HE S-ha altige I nfusionslösung gen s ollten iin n de edr d igsten w ir k s a m e n D o s is HES-haltige Infusionslösungen sollten derr ni niedrigsten wirksamen Dosis so kurz wie möglich angewendet werden. Die Behandlung sollte sich an und s ok urz w ie m öglich an gewendet we rden. Di eB e h a n d lu n g s o llte s ic h a n den Ergebnissen kontinuierlicher hämodynamischer Überwachung de n Er gebnissen k ontinuierlicher hä modyna n mischer Ü berwachung h or ientieren, s o d ass d ie I nfusion b eendet w erden kan n, s obald d ie orientieren, so dass die Infusion beendet werden kann, sobald die hämodynamischen Ziele erreicht wurden. hä mody d namischen Z ie le e rreicht w urden. HES-haltige Infusionslösungen sind kontraindiziert bei: • HE S-ha altige I nfusionslösungen s ind nun kon traindiziert b ei: Sepsis o Se psis Verbrennungen o Ve rbrennungen Eingeschränkter Nierenfunktion oder beii Ni Nierenersatztherapie o Ei ngeschränkter e Ni e r e n f u n k t io n o der be e r e n e r s a t z t h e r a p ie Intrakranieller oder zerebraler Blutung o In trakranieller od er z erebraler Bl utun ng Kritisch kranken Patienten (in derr R Regel auf derr o Kr itis c h k ranken e Pa tienten ( in de egel a uf de Intensivstation) In te n s iv s ta tio n ) o o o o Hyperhydratation, einschließlich Patienten mit Lungenödem Dehydratation Schwerer Gerinnungsstörung Schweren Leberfunktionsstörungen • Es liegen keine ausreichend robusten Langzeitdaten zur Sicherheit von HES bei chirurgischen und Trauma-Patienten vor. Der erwartete Nutzen der Behandlung sollte sorgfältig gegen die Ungewissheit in Bezug auf die langfristige Sicherheit abgewogen werden. Andere verfügbare Behandlungsmöglichkeiten sollten in Betracht gezogen werden. • Große randomisierte klinische Studien haben über ein erhöhtes Risiko für Nierenfunktionsstörungen bei kritisch kranken Patienten, einschließlich Patienten mit Sepsis, berichtet. HES sollte bei diesen Patienten nicht weiter angewendet werden. • Der Einsatz von HES sollte beim ersten Anzeichen einer Nierenschädigung beendet werden und es wird empfohlen, die Nierenfunktion der mit HES behandelten Patienten zu überwachen. Weitere Informationen zu den Sicherheitsbedenken: HES-haltige Infusionslösungen gehören zur Substanzklasse der Kolloide. Innerhalb der EU sind HES-haltige Infusionslösungen durch nationale Verfahren zugelassen. Kürzlich wurden die Ergebnisse aus zwei klinischen Studien mit kritisch kranken Patienten, überwiegend mit Sepsis, veröffentlicht, in denen die Wirkung von HESLösungen mit jener von kristalloiden Lösungen verglichen wurde(1-2). Die Studien zeigten ein höheres Risiko für Beeinträchtigungen der Niere bei Patienten, die mit HES behandelt wurden. Die Studie bei Patienten mit Sepsis(1) zeigte auch ein erhöhtes Mortalitätsrisiko nach HES-Gabe. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser randomisierten, kontrollierten Studien hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) im November 2012 eine Sicherheitsüberprüfung aller in der EU im Handel befindlichen HES-haltigen Infusionslösungen initiiert. Für die Überprüfung wurden Daten aus der wissenschaftlichen Literatur, Daten von pharmazeutischen Unternehmen, Daten von den Autoren der klinischen Studien und von anderen Interessensgruppen herangezogen. Im Juni 2013 kam der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der EMA zu dem Ergebnis, dass der Nutzen von HES–Lösungen deren Risiken nicht länger überwiegt und zu der Empfehlung, die Genehmigung für das Inverkehrbringen von HES-Produkten in der Europäischen Union auszusetzen. Inzwischen hat der PRAC neue Ergebnisse analysiert und berücksichtigt, die zum Zeitpunkt der initialen Empfehlung noch nicht verfügbar waren, einschließlich neuer Studien und Vorschläge für zusätzliche Risikominimierungsmaßnahmen. Überdies haben sich die pharmazeutischen Unternehmen dazu verpflichtet, weitere Studien durchzuführen, um die Wirksamkeit und Langzeit-Sicherheit zu untersuchen. Basierend auf den heute verfügbaren Daten, kommt der PRAC nun zu dem Schluss, dass HES-Produkte nur bei einer eingeschränkten Patientenpopulation angewendet Rote-Hand-Brief Hydroxyethylstärke Seite 2/5 12.November 2013 werden sollten. Neue Kontraindikationen und Warnhinweise werden aufgenommen und den Zulassungsinhabern wird die Durchführung weiterer Studien auferlegt. Die Produktinformation wird in Übereinstimmung mit den neuen Informationen aktualisiert. Aufforderung zur Meldung von Nebenwirkungen Bitte melden Sie unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Zusammenhang mit den betroffenen Produkten an den jeweiligen Hersteller: Baxter Deutschland GmbH Baxter Deutschland GmbH, Abteilung Pharmakovigilanz, Fax 089-31701-130 oder [email protected] B. Braun Melsungen AG Dr. Marco Junginger, Stufenplanbeauftragter Carl-Braun-Straße 1 D-34212 Melsungen Telefon: +49 5661 71-1397 (außerhalb der Geschäftszeiten: +49 5661 71-0) E-Mail: [email protected] Fresenius Kabi Deutschland GmbH Marcus Metternich, Stufenplanbeauftragter Borkenberg 14 D-61440 Oberursel Telefon: +49 6172 686-7313 (außerhalb der Geschäftszeiten: - 2240) E-Mail: [email protected] Serumwerk Bernburg AG Stufenplanbeauftragter, Serumwerk Bernburg AG, Hallesche Landstraße 105 b, D-06406 Bernburg Telefon: 03471-860-0 /182 Fax: 03471860-130 oder an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): elektronisch über das Internet www.bfarm.de - Pharmakovigilanz – Formulare oder schriftlich an die Postadresse Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn, oder per Fax 0228 207 5207. Ansprechpartner: Sollten Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, nehmen Sie bitte mit dem jeweiligen Hersteller Kontakt auf. Baxter Deutschland GmbH Baxter Deutschland GmbH, Telefon 089- 31701-0 oder [email protected] Rote-Hand-Brief Hydroxyethylstärke B. Braun Melsungen AG Lars Mehlburger, Produktservice Carl-Braun-Straße 1 D-34212 Melsungen Telefon: +49 5661 71-2775 E-Mail: [email protected] Seite 3/5 12.November 2013 Fresenius Kabi Deutschland GmbH Kristina Tripp, Produktmanagement Else-Kröner-Straße 1 61352 Bad Homburg Telefon: +49 6172 686-8230 E-Mail: [email protected] Serumwerk Bernburg AG Abteilung Innovation / Zulassung, Serumwerk Bernburg AG, Hallesche Landstraße 105 b, 06406 Bernburg, Telefon: 03471-860-180 /182 / Fax: 03471-860-4811 Mit freundlichen Grüßen Baxter Deutschland GmbH ___________________ Dr. Evelyn Zilch, D Director D Pharmacovigilance und Stufenplanbeauftragte u ______________________ ______________________ Arkadiusz Jaszcz,Jaszcz, Arkadiusz Business Unit Director, Nutrition Business Unit Director, Nutrition B. Braun Melsungen AG ____________________ Dr. Marco D Junginger, Stufenplanbeauftragter S Rote-Hand-Brief Hydroxyethylstärke H ______________________ ______________________ Dr. Johann SchillerSchiller Dr. Johann Informationsbeauftragter Informationsbeauftragter Seite 4/5 Seite 4/5 12.November 12.November 2013 2013 Fresenius Kabi Deutschland GmbH ____________________ Marcus Metternich (Stufenplanbeauftragter) ______________________ Frank Lucaßen (Geschäftsführer) Serumwerk Bernburg AG ______________________ ____________________ Stephanie Schreiter Dr. Susanne Manhart (Stellvertretende Stufenplanbeauftragte) (Leiterin Innovation/Zulassung) Literatur: ! 1. 2. Perner, A. et al. Hydroxyethyl Starch 130/0.42 versus Ringer’s acetate in severe sepsis. N Engl J Med 2012; 367(2):124-134. Myburgh, J.A. et al. Hydroxyethyl starch or saline for fluid resuscitation in intensive care; N Engl J Med 2012; 367(20):1901-11. Rote-Hand-Brief Hydroxyethylstärke Seite 5/5 12.November 2013