Camille Bombois

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Camille Bombois
«Breit wie ein Bretterkarren, in den Manchesterhosen eines Wanderburschen, einen mächtigen
Schnurrbart unter der Nase, das war Camille Bombois, den ich sogleich an seinen Bildern erkannte.
Auf sie warf er den zärtlichen Blick des Verliebten, doch dieser Blick verfinsterte sich, wenn er auf die
Menge fiel, die gleichgültig vorüberzog.»
Schriftsteller Florent Fels
Seine ersten Werke verkaufte Camille Bombois, 1883 geboren, 1922 auf dem Schinkenmarkt am
Montmartre in Paris. Man muss sich wundern, dass ein Mann, der seinen Körpers im Ringersport, in
schwerster Erdarbeit, im Dienste des Krieges und der Druckereimaschinen gestählt hatte, dass dieser
Mann mit seinen schwieligen Händen imstande war, die zartesten Stimmungen der Natur in feinsten
Tönen und Strichen auszudrücken.
In den 30er Jahren verliess Bombois Paris und zog aufs Land um sich nur noch seiner Malerei zu
widmen. Seine Kindheit auf dem väterlichen Schleppkahn, seine Eindrücke auf den Jahrmärkten bilden
den Themenkreis seiner Bilder, und nicht zuletzt seine weiblichen Akte, für die seine üppige Frau ihm
Modell stand. Oft stellen Bombois Bilder die Dinge mit einer herben Härte dar, die im ersten Augenblick
etwas befremdlich wirken kann. Verweilt man jedoch länger, so erschliesst sich die kristallklare Reinheit
von Luft und Farbe. 1970 verstarb Camille Bombois im Alter von 87 Jahren im Hospital Lariboisiere in
Paris.
Musée Visionnaire Zürich, 2014
Bild:
Le clown Beby, Andref et Vincent, 1930, 46 x 55 cm.
Courtesy Sammlung S. Brunner Zürich.