Kindersicherheit im Auto

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Kindersicherheit im Auto
Kindersicherheit im Auto
- eine Informationssammlung von
Autohaus Keglovits
(Quellenangaben sind unter jedem Artikel zu finden)
Alarmierend: 2003 starben 37 Kinder im Straßenverkehr.
Mehr als die Hälfte (20 Kinder) als Mitfahrer im Pkw. Jedes 6. Kind ist
komplett ungesichert unterwegs. Der Kindersitz bringt siebenfache Sicherheit.
Man könnte glauben, Österreichs Autofahrer lieben ihre Kinder nicht. Während in Deutschland die
Kindersicherungsquote nur knapp an der 100 Prozent-Marke vorbeischrammt, werden hierzulande nur etwas
mehr als ein Drittel der Kinder im Auto richtig gesichert.
Siebenfache Sicherheit
Vergleicht man ungesicherte Kinder im Pkw mit ordnungsgemäß im Kindersitz gesicherten, dann wird klar:
Ungesicherte Kinder haben ein siebenmal höheres Risiko, bei einem Verkehrsunfall tödliche Verletzungen zu
erleiden.
Welcher Sitz ist der richtige?
Vergessen Sie das Alter! Das Gewicht und die Größe sind wichtig. Kindersitze werden nach Gewichtsklassen
eingeteilt. Auf jedem Kindersitz steht drauf, für Kinder welchen Gewichts er geeignet ist. Darüber gibt das ECEPrüfzeichen Auskunft (siehe Bild). Ohne dieses Prüfzeichen ist ein Kindersitz sowieso wertlos, technisch wie vor
dem Gesetz. Und dann kann man am Prüfzeichen auch noch erkennen, ob der Sitz neueste Technologie oder
Schnee von gestern ist.
Darüber hinaus gilt speziell für den ersten Kindersitz der Gruppe 0 bzw. 0+ welcher entgegen der Fahrtrichtung
montiert werden sollte: Solange er das Kind noch "einhüllt", also der Kopf nicht wesentlich über den Sitz
hinausragt, soll er auch dann weiterverwendet werden, wenn das Kind schon etwas schwerer ist!
Nicht jeder Sitz passt in jedes Auto!
Fragen Sie zunächst beim Hersteller ihres Fahrzeuges. Man kann davon ausgehen, dass vom Fahrzeughersteller
empfohlene Kindersitze am ehesten gut zum Fahrzeug passen und mit diesem getestet sind. Auf jeden Fall gilt:
Mit Auto und Kind zur fachlich qualifizierten Beratung und Anprobe (z.B. bei den Autofahrervereinigungen)!
Lassen Sie sich die Montage erklären! Die häufigsten Fehler mit unnötiger Gefährdung der Kinder sind
Montagefehler!! Wenn Sie bereits ein modernes Auto mit ISOfix-Befestigungspunkten haben, sollten Sie auch
einen Sitz mit diesen Befestigungspunkten verwenden! Probieren Sie es selbst! Ansonsten gilt die Grundregel: Je
weniger sich der Sitz im Fahrzeug bewegen lässt, desto sicherer ist er.
Achtung bei Airbag!
Gegen die Fahrtrichtung montierte Kindersitze (Babyliegeschalen) dürfen keinesfalls auf einem Beifahrerplatz mit
aktivem Airbag verwendet werden. Auch für alle anderen Kinder ist der Kontakt mit dem Frontairbag nicht
empfehlenswert, denn der wird für Erwachsene gemacht und nicht für Kinder in Kindersitzen. Seitenairbag stellen
in der Regel kein Risiko für Kinder in Kindersitzen dar.
Wer braucht einen Kindersitz?
Alle Kinder, die jünger als 14 Jahre UND kleiner als 150 cm sind.
(Quelle: www.kindersicherheit.at)
Fragen & Antworten zum Thema „Kindersitz“
Frage:
Welcher ist nun der
beste Kindersitz?
Antwort:
Einen besten gibt es nicht. Für Ihr Kind ist jener Sitz der Beste, der die
aktuelle europäische Norm ECE 44/03 erfüllt, für das Gewicht Ihres Kindes
zugelassen ist, in Ihrem Auto wirklich straff zu montieren ist, in dem sich Ihr
Kind wohlfühlt und der konsequent bei jeder Fahrt verwendet wird.
Frage:
Wo ist der sicherste
Platz für mein Kind im
Auto?
Antwort:
Grundsätzlich in der zweiten Sitzreihe, wenn möglich hinten in der Mitte.
Dort ist ihr Kind von allen Kollisionspunkten soweit wie möglich entfernt.
ACHTUNG! Viele Fahrzeuge haben in der Mitte nur einen Zweipunktgurt
(Beckengurt). Mit diesem Gurtsystem dürfen nicht alle Kindersitze befestigt
werden.
Frage:
Darf ich mein Kind
auch auf dem
Beifahrersitz
transportieren?
Antwort:
Vom österreichischen Kraftfahrgesetz her darf ich Kinder jeden Alters auf
dem Beifahrersitz mitnehmen, vorausgesetzt die Kinder sind Ihrer Größe
und Ihrem Gewicht entsprechend gesichert.
Befindet sich allerdings vor dem Beifahrersitz ein aktiver (funktionsbereiter)
Frontairbag, dann ist die Verwendung von Kindersitzen, die gegen die
Fahrtrichtung montiert werden, strikt verboten.
Auch für Kinder in vorwärtsgerichteten Kindersitzen kann der Beifahrerairbag
gefährlich werden. Halten Sie sich hier immer an die Empfehlungen in der
Bedienungsanleitung des verwendeten Kindersitzes und/oder des
Fahrzeuges
Bei aktivem Beifahrerairbag ist die Verwendung von gegen die
Fahrtrichtung gerichteten Sitzen ("Reboardsystemen") auf dem Beifahrersitz absolut
verboten.
Frage:
Mein Kind wehrt sich
fast immer gegen das
Anschnallen. Was soll
ich tun?
Antwort:
Keinesfalls ohne Kindersicherung fahren! Zumeist ist das Anschnallen eine
Frage konsequenter Erziehung. Auch das Zähneputzen löst bei den
wenigsten Kinder wahre Freude aus und trotzdem muss es sein.
Ganz wichtig ist auch das positive Vorbild der Erwachsenen.
Größeren Kindern kann man die Gefahren beim Autofahren schon plausibel
erklären. Eine kurze Notbremsung (aus ganz geringer Geschwindigkeit, auf
einem leeren Parkplatz) zeigt den Kindern, welche großen Kräfte hier auf
jeden Körper wirken.
Kleinere Kinder können die Gefahr nicht erkennen (viele Erwachsenen leider
auch nicht). Hier helfen oft Geduld oder auch kleine Tricks. Vielleicht muss
nur auch das Kuscheltier oder die Puppe angeschnallt werden.
Weite Strecken sind für kleine Kinder zumeist eine Tortur. Vergessen Sie
bitte nicht, dass ihr Kind in einer Sitzschale oft weniger Bewegungsfreiheit
hat als Sie mit dem Dreipunktgurt. Entweder auf die lange Autofahrt
verzichten oder genügend Pausen machen (siehe auch "Alternativen zum
Kindersitz?").
Frage:
Mein Kind ist
behindert. Obwohl
schon sechs Jahre alt,
ist es sehr leicht und
kann nicht aufrecht
sitzen und versucht
immer sich selbst frei
zu machen. Was kann
ich tun?
Antwort:
Viele herkömmliche Kinderschutzsysteme sind durchaus auch für körperlich
oder geistig behinderte Kinder verwendbar. Es gibt einige Funktionen (wie
Gurtklemmen oder seitliche Stützen), die hier vorteilhaft sind. Wichtig ist die
Beratung bei der Auswahl des richtigen Systems.
Dieses Thema ist uns besonders wichtig, da es hierzu kaum Informationen
gibt. Wir arbeiten derzeit daran, hier mehr Informationen zusammenzutragen
und sind auch für Tipps von betroffenen Eltern dankbar.
Frage:
Warum müssen auch
noch größere Kinder
Sitzerhöhungen
verwenden?
Antwort:
Ein Sitzkissen gleicht die fehlende Körpergröße eines Kindes aus. Dadurch
werden sowohl der Schulter- als auch der Beckengurt über die richtigen
Körperpartien geführt.
Sitzt ein Kind nur auf der Sitzbank mit dem Dreipunktgurt, kann es bei einem
Unfall zu schweren und gänzlich unnötigen Verletzungen kommen.
Der Schultergurt liegt möglicherweise zu nahe am Hals und kann Schnittoder Druckverletzungen verursachen. Der Beckengurt kann ganz leicht in
den weichen Unterbauch abgleiten ("submarining" > Lexikon). Im Falle eines
Unfalles sind lebensbedrohliche, innere Verletzungen sehr wahrscheinlich.
Frage:
Immer wieder liest und
hört man von der
Fehlbedienung von
Kindersitzen. Was
kann man denn da
falsch machen?
Antwort:
Der häufigste Fehler ist, dass ein KRS zu wenig straff mit dem Fahrzeug
verbunden wurde. Eine unlängst durchgeführte Untersuchung des Büros für
Verkehrstechnik beim GDV hat ergeben, dass rund 60 Prozent aller Kinder,
die im Auto mit Kindersitz unterwegs waren, nicht richtig gesichert waren.
Das bedeutet, dass bei einer Kollision viele Kindersitze ihre Schutzwirkung
nicht oder nur sehr eingeschränkt entfalten können. Da das Thema so
vielfältig und gleichzeitig auch so wichtig ist, werden wir auf diesen Seiten
noch intensiver darüber berichten.
Frage:
Wie lange hält ein
Kindersitz?
Antwort:
Das hängt sehr stark vom Modell ab. Manche Hersteller vor allem von
Kombinationssitzen bieten Modelle an die rein von Ihrem
Anwendungsbereich 9 bis 12 Jahre verwendet werden können (sollten). Es
stellen sich hier allerdings zwei weitere Fragen:
1.
2.
Wie lange hält ein Kindersitz die Benützung aus (Verschleiß an
Bezug, Gurtzeug etc. und Materialalterung z.B. durch UVBestrahlung)?
Nach wievielen Jahren der Benutzung ist eine KRS technisch so
veraltet, dass es nicht mehr dem Stand der Technik entspricht?
Geht man von der Verwendungsdauer für ein Kind aus so kann man grob
folgende "Lebenszyklen" annehmen:
ECEGruppe
def. Einsatzbereich
nach Körpergewicht
realist. Verwendungszeitraum Verwendungsdauer
0
Geburt bis 10 kg
6-8 Monate
8 Monate
0+
Geburt bis 13 kg
12 -15 Monate
1 1/4 Jahre
1
9 bis 18 kg
9 Monate bis 3 1/2 Jahre
2 3/4 Jahre
2/3
3 bis 12 Jahre bzw. bis 1,5
15 bis 36 kg und mehr
Meter Körpergröße
9 Jahre
Die gesamte Thematik ist sehr interessant und hierzu läuft auch schon eine
österr. Untersuchung. Sobald es hier Ergebnisse gibt, werden wir auch
darüber berichten.
Das Kindersitz-Prüfzeichen:
„E“ im Kreis: das eigentliche
Prüfzeichen. Landescode jenes
Landes, dessen Behörde ein
Rückhaltesystem nach ECE-R44
zugelassen hat. (zB. 1 =
Deutschland)
Prüfnummer
geprüft und zugelassen gemäß
ECE-R44
Fahrzeugbezogene Eignung
(hier: für fast alle Autos
geeignet)
auf das Kind bezogene Eignung
(hier: Körpergewicht von 9-18 kg)
Herstellername oder –
Kennung
Kindersitzkauf
•
•
•
•
•
Bringen Sie ihr Kind und ihr Auto zur Beratung mit.
Ersuchen Sie auch jemand Sie zu begleiten. Vier Ohren hören mehr als zwei. Außerdem
kann sich dann noch jemand um Ihr Kind kümmern.
Beratung und Kauf sind zwei Paar Schuhe. Schlagen Sie nicht vorschnell und bei der ersten,
scheinbar günstigen Gelegenheit zu.
Probieren Sie selbst aus ob Sie mit der Montage aber auch der Verwendung des
Kindersitzes klarkommen. Ganz besonders dann wenn Sie das KRS in mehreren Autos
verwenden und daher immer wieder umbauen müssen.
Fragen Sie auch gezielt nach Alternativen zu dem vorgestellten Produkt. Zum Beispiel
anderen Sicherungssystemen, und welche Vor- bzw. Nachteile diese nach Ansicht des/der
BeraterIn haben. Oder nach Produkten die in den Tests besonders gut abgeschnitten haben.
•
•
Bevor Sie ein bestimmtes KRS erwerben müssen Sie es UNBEDINGT in Ihrem/n Auto/s
probeweise einbauen (lassen). BITTE überprüfen Sie ob sich das ausgewählte KRS wirklich
straff im Auto montieren lässt.
Setzen Sie Ihr Kind probeweise hinein und sichern Sie es vorschriftsmäßig.
DETAILS
Als Vorbereitung auf den Einkauf empfehlen sich sogenannte Verbrauchertests die alljährlich und
zumeist in Zusammenarbeit auf europäischer Ebene sowohl von der Verbraucherorganisationen
(Verein für Konsumentenorganisation) als auch von den Autofahrerclubs (ÖAMTC) durchgeführt
werden. Da kann man/frau sich schon einmal einen Überblick holen und wird auch auf verschiedene
wichtige Punkte hingewiesen.
Allerdings! Nicht immer ist ein "Testsieger" auch für Ihr Kind oder in Ihrem Auto die beste Wahl. Das
reine Testurteil, oder die Empfehlung der Tester, soll niemals alleine eine Kaufentscheidung
herbeiführen. Zumal die verschiedenen Urteile manchmal stark voneinander abweichen.
Was auch noch hilfreich sein kann ist ein Besuch bei der Repräsentanz ihrer Fahrzeugmarke. Dort
sollte man Ihnen sagen können; welche Kindersitzmodelle vom Hersteller (und nicht vom Händler) als
für Ihr Fahrzeug besonders geeignet erachtet werden.
Das sollten Sie wissen bevor Sie sich in einem Geschäft beraten lassen:
Frage
Warum
Wie schwer ist unser Kind?
Weil sich vor allem nach dem Gewicht das passende KRS
bestimmen lässt.
In welchem/n Auto/s wird unser
Kind transportiert?
Manche Fahrzeuge haben bestimmte Eigenheiten, auf die die/der
Verkäufer/in eingehen kann wenn er/sie diese kennen. Bei
mehreren Fahrzeugen die im Wechsel benutzt werden, muss der
Kindersitz nicht nur in beide Fahrzeuge passen sondern auch der
Wechsel von einem Fahrzeug in das andere soll problemlos
möglich sein.
Wenn Sie mehrere Kinder haben
sollten Sie auch deren Gewicht ,
das derzeit verwendete System
(Marke, Type) und die derzeitige
Sitzposition im Auto angeben.
Bei zwei und einer erwachsenen Begleitperson oder drei Kindern
kann es im Fonds schon ganz schön eng werden. Auch hier kann
man mit den passenden Kindersitzen gezielt gegensteuern.
Außerdem kann man sich in manchen Fällen auch einiges Geld
ersparen, wenn man das bereits für das ältere Kind verwendete
System dem jüngeren überlässt und für das größere einen neuen
Kindersitz anschafft.
(Quelle: www.kindersitz.at)
ÖAMTC-Kindersitztest 2004
Sieben von 15 vom ÖAMTC getesteten Kindersitzen sind sehr empfehlenswert. "Fast die Hälfte der Modelle hat
somit wirklich gut abgeschnitten. In jeder Gewichtsklasse gibt es einen Kindersitz, der den hohen
Sicherheitsanforderungen und dem Prädikat 'sehr empfehlenswert' gerecht wird", sagt Franz Peleska, Leiter des
ÖAMTC-Kindersitztests. Durchgefallen ist beim aktuellen Test kein Produkt, vier Sitze sind trotzdem nur bedingt
empfehlenswert. In allen Gewichtskategorien wurden die Kriterien Sicherheit, Bedienung, Komfort und Gebrauch
geprüft. Gleich vier Testsieger gibt es bei den Babyschalen für Kinder bis 13 kg: Bébé Confort Creatis, Kiddy
Protect, Maxi Cosi Cabrio und Römer Baby Safe mit Fünf-Punkt-Gurt. In der Klasse von 9 bis 18 kg schneidet der
Römer King TS am besten ab. In der Klasse von 15 bis 36 kg teilen sich Concord Lift evo und Maxi Cosi Rodi XP
den Sieg. Details zu den 15 neu getesteten Sitzen gibt es unter www.oeamtc.at/tests/kindersitze.
Daneben sind auch die Testsieger des Vorjahres (HTS Besafe Izi Comfort, Kiddy Life Plus
und die drei Römer-Produkte Baby Safe, Duo Plus und Kid) eine gute Wahl.
Neuerungen, Verbesserungen und alt bekannte Probleme
Ein Novum: Erstmals verfügt mit dem Römer Baby Safe eine Babyschale über einen Fünf-Punkt-Gurt. "Bei einem
schweren Unfall mit Überschlag ist das Baby nun erheblich besser geschützt", erläutert Peleska. Beim Jané
Bodyguard Plus (9 und 36 kg) hingegen werden Kleinkind und Sitz mit dem Fahrzeug-Drei-Punkt-Gurt befestigt.
Das führt bei einem Frontaufprall zu Problemen: Die Schultern eines Ein- bis Zweijährigen sind zu klein, um bei
einem Unfall die Belastungen aufzunehmen. Beim Seitencrash zeigte sich wiederum: Sitzmodelle ohne
Rückenlehne bieten dem Kind keinerlei Schutz und sind daher abzulehnen.
"Sicherheit und Bedienung haben sich insgesamt im Vergleich zum Vorjahr aber verbessert", ist Peleska
überzeugt. Etliche Sitze haben bereits eine zentrale Gurthöhenverstellung: Die Gurte müssen nicht mehr mühsam
ausgefädelt werden, die Gefahr von Fehlbedienung wird dadurch ausgeschlossen. "Die Sitzhersteller sind aber
aufgefordert, ihre Produkte weiter zu verbessern und die Belastungen für Kinder zu reduzieren." Mustergültiges
Beispiel: Den Bimbo Fix Typ II (bis 18 kg) haben die ÖAMTC-Tester nur als bedingt empfehlenswert eingestuft.
Zwar erzielte der Sitz gute Crashtest-Werte, wegen schwerwiegender Mängel bei der Gurtspannung wurde er
aber abgewertet. "Der Sitzhersteller hat zugesagt, dieses Problem umgehend zu beseitigen. Dann ist sogar ein
Platz in der Spitzenklasse möglich", sagt Peleska.
Sitze, die mehrere Gewichtsklassen abdecken und mehrere Einbaurichtungen zulassen, verleiten häufig zu
Einbaufehlern. Dadurch steigt das Verletzungsrisiko für das Kind. Der Gurtverlauf im Schulterbereich muss z.B.
an das wachsende Kind angepasst werden. Einfache und leicht bedienbare Verstelleinrichtungen findet man bei
den Babyschalen Bébé Confort Creatis und Römer Baby Safe Plus sowie den größeren Sitzen Storchenmühle
Primus, Concord Lift evo und Maxi Cosi Rodi XP.
Europaweit 27 Kindersitze getestet
Europaweit wurden vom ÖAMTC und seinen Schwesterclubs insgesamt 27 Kindersitze getestet. Einige dieser
Modelle wiesen erschreckende Mängel auf, drei haben etwa den Frontcrash nicht überstanden. "Die Ausreißer
sind im österreichischen Fachhandel zum Glück aber nicht zu finden. Hier hat der Markt auf unsere Tests
reagiert", sagt ÖAMTC-Experte Peleska. Trotzdem die Warnung: Die lebensgefährlichen Sitze können über große
Handelsketten oder das Internet nach Österreich gelangen.
ÖAMTC-Tipps für Kindersitzkauf und Gebrauch
Bei der Fülle an Kindersitzen, die der Markt bietet, sind Eltern bei der Auswahl oft
überfordert. Ins nächste Geschäft zu laufen und den im Test bestbewerteten Kindersitz
zu kaufen, ist nicht der richtige Weg. "Nicht jeder Sitz passt für jedes Kind und jedes
Auto", sagt Peleska. "Entscheidend ist immer das Zusammenspiel zwischen Kind, Sitz und Auto." Grundsätzlich
sollte man immer mit Sprössling und Auto zum Kindersitzkauf kommen. Nur so kann der beste Sitz ausgewählt
und vor dem Kauf gleich zur Probe eingebaut werden. Die richtige Bedienung gleich im Geschäft zeigen lassen.
Den optimalen Sitz zu kaufen, ist nur der erste Schritt. Man muss ihn auch richtig verwenden:
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Rückwärts gerichtete Systeme nicht bei aktiven Front-Airbags auf dem Beifahrersitz verwenden.
Kindersitz muss sich fest auf dem Fahrzeugsitz befestigen lassen. Er soll kippsicher sein und darf nicht
verrutschen.
Auf den richtigen Gurtverlauf beim Kind achten. Der Schultergurt soll über die Schultermitte, der
Beckengurt so tief wie möglich über die Leistenbeuge gehen.
Gurtlose vermeiden. Das Kind soll immer straff angegurtet sein.
Gurtverlauf und Kopfabstützung dem wachsenden Kind anpassen.
Keine schweren oder scharfkantigen Dinge im Autoinneren transportieren, die bei einem Unfall nach
vorne schleudern und Passagiere verletzen können.
Die Bedienungsanleitung genau befolgen, um "Misuse" zu vermeiden.
Was der ÖAMTC von den Kindersitz-Herstellern fordert
Von den Kindersitz-Herstellern erwartet sich der ÖAMTC, dass Sitzeinbau und Sichern des Kindes einfach zu
handhaben und in der Bedienungsanleitung eindeutig beschrieben sind. Dadurch wird die "Misuse"-Gefahr
deutlich reduziert. Sowohl in der Bedienungsanleitung als auch auf dem Kindersitz müssen unmissverständliche
Hinweise für die Benutzung in Autos mit Front- und Seitenairbags vorhanden sein. Der ÖAMTC fordert von den
Herstellern, Sitzerhöher grundsätzlich nur mit Rücken-/Kopfstütze anzubieten, weil bei einem Seitenaufprall die
Sicherheit erhöht wird.
Alle Details zum Kindersitztest 2004 gibt es unter www.oeamtc.at/tests/kindersitze
(Quelle: www.oeamtc.at)
Nackenstützen gemeinsam mit Kindersitz?
Toter- Vogel -Syndrom
Welche Eltern kennen das „Toter- Vogel- Syndrom“ nicht? Während der Autofahrt werden Kinder oft müde und
schlafen ein. Die Muskulatur entspannt sich und durch die aufrechte Haltung im Kindersitz kippt der Kopf
entweder zur Seite oder nach vorne. Unebenheiten auf der Fahrbahn oder das Durchfahren von Kurven lassen
den Kopf des Kindes hin und her baumeln.
Weniger Sicherheit
Viele Eltern versuchen diesem „Syndrom“ mit einer Kopfstütze in Form von Nackenrollen, auch Nackenhörnchen
genannt, zu begegnen. Doch gerade diese sind für Kinder beim Auto- oder Fahrradfahren wenig geeignet. Sie
erfüllen ihre eigentliche Funktion, den Schlafkomfort zu steigern nur im geringen Maße, begünstigen jedoch
zusätzlich bei aufrechter Körperhaltung die Vorverlagerung des Kopfes auf die Brust. Der Sicherheitsabstand zum
Vordersitz verringert sich und der Kopf des Kindes kann nur mehr bedingt durch die Seitenwände der Sitzschale
gesichert werden. Bei einer Seitenkollision kann dies gefährlich werden.
(Quelle: www.konsument.at)
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Diese Informationssammlung stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie
dient lediglich zur Hilfestellung und Anregung zur weiteren Informationssuche
zum Thema Kindersitz.
Weiterführende Informationen und Ansprechpartner:
www.bva.at (Versicherungsanstalt öffentl. Bediensteter)
www.konsument.at
VKI-Landesstelle Wien/Beratungszentrum, Mariahilfer Straße 81, A - 1061 Wien, Telefon: 01/588 77-0, Fax:
01/588 77 71
www.docs4you.at (Österr. Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde)
Öffentlichkeitsarbeit und Standesführung
Frau Mag. Claudia FABISCH, Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz, Auenbruggerplatz 30, A-8036 Graz
E-mail: [email protected]
www.grosse-schuetzen-kleine.at (Österr. Komitee für Unfallverhütung im
Kindesalter)
Auenbruggerplatz 34, A-8036 Graz, Tel.: 0316/385-3764, Fax: 0316/385-3693,
e-mail: [email protected]
www.bmvit.gv.at (Bundesministerium für Verkehr und Innovation)
Bürgerservice-Telefonnummer: 0800 21 53 59.
www.oeamtc.at
ÖAMTC Wien, NÖ, Burgenland: Information & Beratung Tel. 0810 120 120
www.kindersitz.at
www.kindersicherheit.at