Globaldenken,lokalhandeln

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Globaldenken,lokalhandeln
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Mittwoch, 2. April 2003
EHV Tel. (0521) 9 65 10-0
rum Bielefeld
Mit Kundenkonzepten
zum Kundenerfolg
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NWPaderborn
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Unsere
Referenten
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rum Bielefeld
Ralf Pohl Karstadt Warenhaus AG, Essen
Prof. Dr. Claudius Schmitz FH, Gelsenkirchen
Klaus-Peter Schöppner Emnid, Bielefeld
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NEUE WESTFÄLISCHE NR. 62, FREITAG, 14. MÄRZ 2003
20-Jähriger bedroht drei
Mitschüler mit einer Axt
¥ Paderborn (NW). Ein 20-jähriger Oberstufenschüler eines Paderborner Gymnasiums bedrohte gestern Mittag gegen 13 Uhr vor
dem Schulgebäude drei Mitschüler mit einer Axt. Anschließend
packte der junge Mann das Beil wieder ein und ging in die Schule.
Die durch die Bedrohung offensichtlich nicht beeindruckten Schüler verständigten den Hausmeister. Dieser fand den Gesuchten im
Gebäude. Widerstandslos ging der Schüler mit ihm ins Sekretariat
und wartete auf die alarmierte Polizei.Das 50 Zentimeter lange Beil
fand die Polizei später in seinem Rucksack. Zur Klärung der Hintergründe nahmen Polizeibeamte den Schüler mit zur Dienststelle.
Nach ersten Informationen fühlte sich der 20-jährige selbst von Mitschülern bedroht. Er befindet sich seit längerer Zeit in psychiatrischer Behandlung. Die Polizei nahm Kontakt mit den behandelnden Ärzten auf und zog einen Nervenarzt und das Ordnungsamt
der Stadt hinzu. Der Schüler wurde ins Westfälische Zentrum für
Psychiatrie und Psychotherapie an der Agathastraße eingewiesen.
B
Heute beginnt die Paderbau
¥ Paderborn (NW). Infos zum Bauen, Renovieren, Sanieren, zur
Gartengestaltung oder zu den öffentlichen Fördermitteln – auf der
Paderbau gibts alle Informationen rund ums Thema Bauen, versprechen die Veranstalter. Heute, 10 Uhr, öffnen sich die Tore erstmals für die achte Bauausstellung in den Schützenhallen bis 18 Uhr.
Auch am morgigen Samstag, ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet und am
Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 2,50 Euro, Kinder bis
zwölf Jahre kommen in Begleitung Erwachsener umsonst hinein.
Raumausstatter zeigen Ideen
Globale Blickrichtung: Zur „Attac“-Gruppe in Paderborn gehören u.a. (von links) Klaus Schröder, Jan Meise, Susanne Conze, Michaela Mazur
und Dirk Damm.
FOTO: IGGES
¥ Paderborn (NW). Am kommenden Wochenende lädt die Raumausstatter-Innung in die Libori-Galerie: Dort zeigen Mitgliedsfirmen erstmals gemeinsam, was sie können. Mit dabei ist auch so mancher Blickfang wie ein Sessel in Alehnung an den legendären VW-Käfer. Geöffnet ist die Ausstellung am Samstag, 15. März, von 10 bis 18
Uhr und am Sonntag, 16. März, von 11 bis 18 Uhr. ¦ Sonderthema
Globaldenken,lokalhandeln
Talsohle noch nicht durchschritten
¥ Paderborn. Trotz 4,7 Millionen Arbeitsloser (Stand: Anfang
März) gehen fast 70 Prozent der Deutschen davon aus, dass die Entlassungswelle noch weiter rollt. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des
Paderborner Karriere-Portals Jobware (www.jobware.de) unter
mehr als 2.000 Nutzern. 46,3 Prozent der Befragten sind sich sicher,
dass in den kommenden sechs Monaten in ihrem Unternehmen
Mitarbeiter entlassen werden, weitere 23,4 Prozent halten es für
wahrscheinlich. Nur jeder Fünfte rechnet „eher nicht“ mit Entlassungen im nächsten Halbjahr.
„Attac“ Paderborn hat sich formiert / Erste Veranstaltung am 24. März
VON HANS-HERMANN IGGES
¥ Paderborn. ,,Attac“ – die
1998 in Frankreich gegründete
internationale Bewegung gilt
als Shooting-Star der Protestszene. Als „Globalisierungsgegner“ rutschen sie immer dann
sogar in die Hauptnachrichten,
wenn – wie in Seattle, Genua
oder Prag – die Mächtigen der
Weltwirtschaft tagen und ihre
Zukunftsvisionen vom angeblich selig machenden freien
Spiel der Wirtschaftskräfte
nicht unwidersprochen bleiben
sollen. Jetzt gibt es auch in Paderborn eine „Attac“-Gruppe.
Nach einjähriger Findungsund Gründungsphase tritt „Attac“-Paderborn am Montag, 24.
März, um 20 Uhr erstmals ins
Licht der Paderborner Öffentlichkeit. Zusammen mit dem
„Linken Forum“ lädt die Gruppe zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in der
Kulturwerkstatt zu den Auswirkungen der Globalisierung auf
die Kommunen. Als Experte ist
der Kölner Publizist Dr. Werner
Rügemeier eingeladen.
„Attac“ ist die französische
Kurzform für „Vereinigung zur
Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger“. Entsprechend
widmen auch die zur Zeit acht
Mitglieder der Paderborner
Beer begrüßt
„Eltern und Schule“
¥ Paderborn. Sigrid Beer, Ratsmitglied der Grünen und Mitglied im Schulausschuss, hat die
Gründung der Interessengemeinschaft „Eltern und Schule“
uneingeschränkt
begrüßt.
Wenn die Initiative ihre Strukturen geklärt habe und kontinuierlich als Elternvertretung auf
kommunaler Ebene arbeite, sollte ihr nach Meinung Beers ein beratender Sitz im Schulausschuss
eingeräumt werden.
Katzewillzuhochhinaus
¥ Paderborn (nd). Eine Begegnung der anderen Art hatten gestern
Feuerwehrleute und Mitarbeiter der B.O.S.S.-Wache. Im Paderquellgebiet mussten sie eine hilflose Katze aus zwölf Metern Höhe
aus einem Baum retten. Die Passantin Christina Vetter und ihr kleiner Sohn, die sich auf dem Spielplatz in der Nähe befanden, hörten
von einem Spaziergänger von der Katze im Baum. Sofort rief Christina Vetter die Feuerwehr, die mit einer Drehleiter anrückte. Für
Markus Ilsemeyer (Foto) war es die erste Katzenrettung in seiner
Laufbahn als Feuerwehrmann. Gar nicht so einfach, sich durch das
Astdickicht bis zur Katze emporzukämpfen.Auch für den kleinen
Malte Vetter war es ein besonderer Tag. Obwohl er eigentlich Angst
vor Katzen hat, versuchte er, das Krallentier mit „Komm runter“
vom Baum zu locken. Eine halbe Stunde dauerte der tierische Rettungseinsatz. Die Helfer in der Not holten den Vierbeiner unverletzt vom Baum und brachten ihn in die Feuerwache Nord. Doch
die Katze zeigte keine Spur von Dankbarkeit: Sie zog es vor, ihren
Rettern zu entfleuchen. Auf den nächsten Baum?
FOTO: ROHLF
ei uns herrscht ein höchst
entspanntes Familienklima. Das liegt nicht zuletzt daran, dass mir täglich mit Inbrunst die Füße geküsst werden. Allerdings nicht von meiner Ehefrau.
Tiefe Bewunderung und
kritiklose Anhänglichkeit widerfährt mir vielmehr von einem kleinen weißen Nymphensittich. Der liebt blitzblanke Herrenschuhe. Stehen
diese fest auf dem Fußboden,
spult er davor ein Anbetungsprogramm ab: „Ja, wo bist du
denn“, schnäbelt es dann verständlich immer wieder. Richtig in Schwung geraten zwitschert der Flattermann anschließend die Vollversionen
vonHänschenklein sowie Kuckuck ruft‘s aus dem Wald.
Dann kommen jede Menge
„Küsschen“.
Der fröhliche kleine Kerl
kann ebenso bewundernd
pfeifen, wie ein neapolitanischer Papagallo beim Anblick
einer wohlproportionierten
Blondine. Kommt richtig gut
an und ist Balsam für die Seele.
Arbeitsgericht
jetzt im Internet
¥ Paderborn. Als eines der ersten Arbeitsgerichte in NRW ist
das Arbeitsgericht Paderborn
mit einer Homepage im World
Wide Web vertreten. Dort lassen sich zahlreiche Informationen über das Arbeitsgericht abfragen, so zum Beispiel über die
Geschichte und die Organisation, über den Gerichtsbezirk und
über die Geschäftsverteilung.
Das Telefonverzeichnis des Gerichts ist ebenso einsehbar wie
eine detaillierte Wegbeschreibung für auswärtige Besucher.
arbg-paderborn.nrw.de
Gruppe ihr Interesse weltwirtschaftlichen Fragen wie dem Diskussionsprozess um ein Welthandelsabkommen (GATS).
Dr. Susanne Conze (36),
hauptberuflich EU-Referentin
der Universität Paderborn:
„Auch die Kommunen sind hier
zu Lande zur Zeit Opfer der Globalisierung. Steuereinnahmen
brechen weg, und Gemeinden
versuchen, schnelles Geld zu machen, in der Hoffnung, nie die
Rechnung dafür zahlen zu müssen“, verweist sie auf Modell wie
das „Cross-Border-Leasing“, die
Übertragung städtischer Aufgaben auf Privatfirmen im Ausland. Susanne Conze: „Das wird
zwar in Paderborn zum Glück
noch nicht öffentlich diskutiert,
aber wir wollen durch unsere Veranstaltung gerade deshalb dafür
sensibilisieren.“ Sie wünscht sich
denn auch, dass die Stadt Paderborn – so wie das rot-grün regierte Göttingen – selbst Mitglied
werde im „Attac“-Netzwerk.
„Ein Zweckbündnis, das sich
auflöst, wenn der
Zweck erreicht ist“
Das zählt inzwischen in 45
Ländern 80.000 eingetragene
Mitglieder, darunter zahlreiche
Verbände, Vereinigungen, Kommunen und ganze Gewerkschaften. In den rund 80 deutschen
Ortsgruppen sind etwa 11.000
Mitglieder verzeichnet.
Dabei eint die einzelnen Mit-
Das will „Attac“:
´ Einführung einer Steuer auf
internationale Finanztransaktionen („Tobinsteuer“);
´ Schließung von Steueroasen, Verbot von hochspekulativen Fonds;
´ stärkere Besteuerung von Kapitaleinkünften und großen
Vermögen;
´ Lösung der Schuldenkrise
der Entwicklungsländer;
´ eine Welthandelsordnung,
die den Interessen der Entwicklungsländer, sozial Benachtei-
ligten und der Umwelt Vorrang einräumt;
´ eine demokratische Reform
der öffentlichen Dienstleistungen (keine Privatisierung öffentlicher Dienste, Güter und
genetischer Ressourcen);
´ Regulierung und Einschränkung der Macht transnationaler Konzerne;
´ Zivile und friedliche Konfliktlösungen; keine Kriegseinsätze der Bundeswehr im Ausland
glieder – anders als die „Außerparlamentarische Opposition“
(APO) der sechziger Jahre – keine gemeinsame Weltanschauung, sondern nur eine zeitweise
Meinungsgleichheit.
Klaus
Schröder (33), Informatiker und
Paderborner „Attac“-Mitglied:
„Attac ist ein Zweckbündnis, das
sich auflöst, wenn der Zweck erreicht ist.“ So engagieren sich
Ökos, Gewerkschafter, Sozialisten und Konservative je nach
Sachfrage gemeinsam. Jan-Henrik Meise (20), Zivildienstleistender: „Bei uns macht zum Beispiel
auch eine katholische Ordensfrau mit.“
Grundsätzlich einig ist man
sich jedoch in seiner kritischen
Ablehnung zunehmender sozialer und ökonomischer Ungerechtigkeit weltweit. Klaus Schröder:
„Es kann doch nicht sein, dass internationale Finanzkrisen ganze
Weltwirtschaften in den Ruin
treiben. Mit den bekannten Folgen wie Arbeitslosigkeit und Ausbeutung, speziell von Frauen
und Kindern.“
Die Paderborner „Attac“
-Gruppe trifft sich einmal monatlich, jeweils donnerstags, um 19
Uhr im Eine-Welt-Laden in der
Ferdinandstraße 17. Das nächste
Treffen, auch für neue Interessenten, findet dort am 3. April statt.
E-mail:
[email protected];
[email protected];
[email protected].
WieBriefberge
dahinschmelzen
¥ Paderborn/Hannover (ph).
Auch wenn E-mails zum Alltag
in jedem Büro gehören, der gute
alte Brief hat längst noch nicht
ausgedient. In vielen Firmen,
vor allem aber auch in den Behörden, werden zuweilen noch
ganze Stapel an Briefen geordnet, gestempelt, verteilt. . . „Das
kann viel schneller gehen“, sagt
Ralf Gerdellebracht (Foto), Geschäftsführer der Paderborner
Software-Firma INDOCS. Mit
dem Dokumentenmanager.
Clou der Sache: Die gesamte
Post wird eingescannt, der Dokumentenmanager erkennt Absender und vor allem den Adressaten und leitet die Post automatisch an die richtige Adresse.
Kein Aussortieren, kein Verteilen per Hand. „Ein großer Rationalisierungspotential“, ist Gerdellebracht überzeugt. INDOCS
hofft auf einen großen Markt für
diese Neuerung und stellt den
Dokumentenmanager zurzeit
auf der CeBIT in Hannover vor.
Eine Sonderseite veröffentlichten wir bereits zur CeBIT. Was
Paderborner Firmen noch zu
bieten haben, berichten wir in
der heutigen Ausgabe auf einer
weiteren lokalen ¦ Sonderseite
„Appell der
Bischöfe wird
wenig bewirken“
¥ Paderborn (ig). Kritik am
Aufruf der fünf nordrhein-westfälischen (Erz-)Bischöfe und Diözesanadministratoren zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
(wir berichteten) hat die Diözesangruppe Paderborn im Bund
Katholischer Unternehmer geäußert. In dem Appell fehle ein
Rezept, so der Vorsitzende der
Diözesangruppe, Ferdiand Klingenthal.
„Die Katholische Kirche hat
dieses Rezept parat,“ so Ferdinand Klingenthal. „Die Bischöfe
halten es zurück und beschränken sich auf die Beschreibung der
Situation und einen Appell, von
dem wir, bei aller Wertschätzung, wissen, dass er wenig Veränderung bewirken wird.“
Die Katholische Soziallehre
stelle den Einzelnen als Gottes
Ebenbild in den Vordergrund,
der sein Leben selber in die Hand
nehmen und gestalten wolle und
könne, heißt es in der Erklärung.
Und weiter: „Warum fordern die
Bischöfe nicht ein, diesen fundamentalen Kräften wieder mehr
Raum zu geben und dann, natürlich als zweiten Schritt, die Solidarität aufzusetzen? Nur so werden
wir die schlimme Massenarbeitslosigkeit beseitigen.“
Grundsätzlich sei es sehr wichtig, dass sich die Bischöfe erneut
zum Thema geäußert hätten, so
der BKU. Die Verantwortungsträger hätten seit 30 Jahren „hartnäckig und aus Erfahrung nicht
lernend“ alles getan, um legale Arbeit „teurer, bürokratischer und
unflexibler“ zu machen. Die
„großartige Anlage“ des Menschen, seine Umwelt angenehmer zu gestalten, treibe auf dem
illegalen, freien Arbeitsmarkt
reichlich Früchte.
Heute „Nacht der
Lichter“ im Dom
¥ Paderborn. Zu einer „Nacht
der Lichter“ im Dom laden am
heutigen Freitag die Abteilung
Jugendpastoral im Erzbischöflichen Generalvikariat und die Dekanatsstelle für katholische Jugendarbeit ein. Der meditative
Gebetsgottesdienst mit Gesängen aus Taizé beginnt um 20
Uhr. Eingeladen sind TaizéGruppen und alle Interessierten. Nach dem Gebet findet ein
Treffen im Michaelskloster
statt. Teilnehmen wird Bruder
Andreas aus Taizé. Anmeldung
ist nur für Gruppen notwendig:
` (0 52 51) 1 2514 29.