401(k)-Plan - Deutsche Bank Research
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401(k)-Plan - Deutsche Bank Research
Der 401(k)-Plan in den USA: Eine Erfolgsgeschichte für die private Altersversorgung Eine Präsentation für: Die Rentenreform des Jahres 2001: Implikationen für Deutschland und Europa Eine Konferenz der CSIS Global-Aging-Initiative Berlin 14. Mai 2002 Gregory S. Lashutka Senior Vice President Nationwide *Ein Tochterunternehmen der Nationwide Mutual Insurance Company, USA 1* Die USA und Deutschland – ähnliche Alterungsprobleme l Wie Deutschland und andere europäische Länder sind auch die USA mit einem Alterungsproblem konfrontiert. l Sozialleistungen in den USA– Renten und andere – werden es schon bald mit einem demographischen Druck zu tun bekommen, wie er in ähnlicher Weise schon heute ein Deutschland und anderen europäischen Ländern zu verspüren ist. l Durch von Arbeitgebern gesponserte Pensionspläne kann dieser Druck gelindert werden. Diese sind eine zentrale Komponente des „dreibeinigen Stuhls“ aus staatlichen Pensionen, arbeitgebergesponserten (betrieblichen) Rentenplänen und privaten Rentensparkonten. l Diese Pläne erfordern, dass Regierungen die Bereitstellung von steuerlichen Anreizen für das Sparen für den Ruhestand mit dem Verlust steuerlicher Einnahmen ausgleichen. 2 Momentaufnahme des US-Pensionsmarkts US-Rentenm arkt Ende 2000 Aktiva (Billionen US$) 1 System e m it Leistungszusage $4,8 1 System e m it Beitragszusage 3,6 Private Altersversorgungs3,0 2 Vorsorgepläne $11,4 1 Prozentualer Anteil 42% 32% 26% 100% Einschl. Pläne des privaten u nd öffentlichen S ektors, aber oh ne staatliche A ltersrente Einschl. steuerlich verzögerter R en tensparkonten (Individu al R etirem ent Accou nts) und privater fondsg ebundener R enten Q uellen: 20 01 M arketplace U pdate, S ociety of P rofession al A dm in istrators and R ec ordkeepers (SPAR K) u nd R G W uelfing & Ass ociates, Inc. 2 3 401(k) – ein wichtiger Teil des US-Systems der Altersversorgung 4 l Viele Arbeitgeber nehmen schon seit geraumer Zeit Abstand von herkömmlich definierten Sozialleistungsplänen, die Terminverbindlichkeiten aufweisen, für die Arbeitnehmer weniger übertragbar sind und keine Anlagenoptionen zur Auswahl stellen. l Pläne mit Beitragszusage machen heute einen erheblichen Teil (US$ 3,6 Billionen bzw. 32%) des US$ 11,4 Billionen starken Pensionsplan-Gesamtvermögens der USA aus. l Der 401(k)-Plan ist eine zentrale Komponente des Marktes für Pläne mit Beitragszusage in den USA (47% bzw. US$ 1,7 Billionen von US$ 3,6 Billionen). l 401(k)-Pläne sind arbeitgebergesponserte Gruppenpensionspläne auf dem Privatsektor. 401(k) bezieht sich auf einen Absatz des US-Steuergesetzes, der diese Pläne zulässt. l „401(k)'s“ werden von Lebensversicherungsgesellschaften, Banken, InvestmentfondsFirmen und anderen angeboten. l Der öffentliche Sektor und andere Sektoren haben Pläne, die den 401(k)-Plänen ähnlich sind – z.B. 401(a) (US$ 225 Milliarden in Einlagen), 457 (US$ 85 Milliarden) und 403(b) (510 Milliarden). Quelle: 2001 Marketplace Update, SPARK und RG Wuelfing and Associates 401(k)-Plan – Marktstatistik 401(k)-Marktstatistik Zum Jährliche Jahresende Wachstumsrate 2000 1985-2000 Pläne 354.600 17,9% Teilnehmer 38,1 Millionen 9,1% Gesamtvermögen $1,7 Billionen 17,7% Quelle: 2001 Marketplace Update, SPARK und RG Wuelfing and Associates 5 401(k)-Plan – Plangrundlagen 6 l Ein 401(k)-Plan ist eine Art arbeitgebergesponserter Plan des privaten Sektors mit Beitragszusage, mit dem ein Arbeitnehmer aus verschiedenen Anlageoptionen auswählen kann, die normalerweise täglich bewertet werden. l Für das Jahr 2002 beträgt das jährliche Arbeitsnehmerbeitragslimit US$ 11.000 – vor Abzug von Steuern. Dieser Betrag soll in den kommenden Jahren angehoben werden. l Viele Arbeitgeber bieten kongruente Beiträge an (z.B. bis zu 6% des Gehalts). Die Besteuerung der Arbeitgeberbeiträge wird aufgeschoben. Die verwendeten Formeln unterscheiden sich je nach Arbeitgeber. l Pro Plan werden durchschnittlich etwa 13 Anlageoptionen angeboten. Im Durchschnitt nutzt ein Arbeitnehmer zwei dieser Optionen. l Der durchschnittliche Kontostand betrug im Jahr 2000 US$ 43.400. l Wenn Arbeitnehmer den Arbeitgeber wechseln, können sie ihre Konten übertragen. Quellen: 2001 Marketplace Update, SPARK und RG Wuelfing and Associates; 1999 401(k) Plan Survey, Buck Consultants 401(k)-Plangrundlagen Portefeuille-Strukturierung für 2000 l 45% in Aktienfonds l 22% in firmeneigenen Aktien l 23% in Anleihen/stabilen Wertfonds l 10% in ausgewogenen/Lebenszyklus-Fonds Quelle: 2001 Marketplace Update, SPARK und RG Wuelfing and Associates 7 Historische Entwicklung von 401(k)-Plänen l Über 20 Jahre nach ihrer Einführung sind 401(k)-Pläne heute ein Riesenerfolg; sie sind Arbeitgebern auf dem privaten Sektor der USA und deren Angestellten und Beschäftigten gut bekannt und werden auf breiter Front genutzt. l Ihre Anfänge waren jedoch nicht Teil eines großangelegten Plans. l Statt dessen handelte es sich eher um einen „politischen Zufall“. Da es keinen eigentlichen Verfechter der Idee auf Regierungsebene gab, waren die 401(k)Pläne in den Anfangsjahren recht verwundbar. l Paragraph 401(k) wurde als Ergebnis eines Kompromisses zwischen dem USKongress und dem US-Finanzministerium bzgl. verzögert versteuerter Gewinnbeteiligungspläne, wie einige Banken sie ihren Angestellten anboten, durch das Steuergesetz von 1978 dem Internal Revenue Code eingegliedert. l Der neue Artikel erlaubte Bargeldverzögerungs-Arrangements, solange diese bestimmte Nicht-Diskriminierungstests bestanden (d.h. nicht zu Gunsten hochbezahlter Arbeitnehmer strukturiert waren). 8 Quelle: Helping Employees Achieve Retirement Security, R. Theodore Benna, 1996 Historische Entwicklung von 401(k)-Plänen l Der erste 401(k)-Plan wurde am 1. Januar 1981 von Johnson Companies, einer Leistungs-Consulting-Firma, eingerichtet. l Ted Benna, der Inhaber des Unternehmens, erkannte, dass die Erfüllung der Anforderungen von Nicht-Diskriminierungstests die umfassende Teilnahme von Arbeitnehmern mit niedrigeren Gehältern voraussetzen würde. l Er wusste, dass zwei Dinge geschehen mussten, um diese Pläne für Arbeiter interessant zu machen: 1) Kongruente Beiträge seitens des Arbeitgebers 2) Automatische Arbeitnehmerbeiträge in jedem Gehaltsbezugszeitraum. Quelle: Helping Employees Achieve Retirement Security, R. Theodore Benna, 1996 9 Historische Entwicklung von 401(k)-Plänen l Der 401(k)-Plan ließ sich den Arbeitgebern nicht einfach verkaufen. Es blieben offene Fragen bzgl. ihrer Gesetzmäßigkeit und der Teilnahme von Arbeitern mit niedrigerem Einkommen. l Außerdem bestand die Sorge, dass Politiker, die für eine aggressivere Besteuerung eintraten, diese Bestimmung jederzeit wieder streichen könnten. Da es sich seinem Wesen nach um einen Vor-Steuer-Plan handelte, entstanden Milliardenverluste an Steuereinnahmen. l 1981 schließlich erließ das Finanzministerium Bestimmungen, die den Plan stützten. l Eine frühe Übernahme des Plans erfolgte durch große Arbeitgeber, die bereits bestehende Pläne mit Beitragszusage umwandelten oder neue Pläne unter der Bezeichnung 401(k) ins Leben riefen. 10 Quelle: Helping Employees Achieve Retirement Security, R. Theodore Benna, 1996 Historische Entwicklung von 401(k)-Plänen l Mitte der 80er Jahre versuchte die Reagan-Regierung unter dem Eindruck entgangener Steuereinnahmen, die 401(k)-Pläne zu eliminieren, obwohl diese Millionen von Amerikanern mit großem Erfolg zu vermehrtem Sparen angehalten hatten. l Daraufhin entfachten zahlreiche Amerikaner eine breit angelegte Briefkampage an ihre Vertreter im Kongress. l Letztendlich konnten die 401(k)-Pläne zwar gerettet werden, doch wurde durch das Steuerreformgesetz von 1986 die Höhe der jährlichen Arbeitnehmerbeiträge von US$ 30.000 auf US$ 7.000 gesenkt, und es wurde ein anspruchsvollerer Nicht-Diskriminierungstest vorgeschrieben. l 401(k)'s haben unter Privatsektor-Arbeitgebern jeder Größe und ihren Beschäftigten beträchtlich an Beliebtheit gewonnen. Dies hat zwei Gründe: Zweifel bzgl. des Systems der sozialen Sicherheit in den USA und, bis vor kurzem, der enorme Kursanstieg des US-Aktienmarkts. 11 Quelle: Helping Employees Achieve Retirement Security, R. Theodore Benna, 1996 Aktuelle Probleme l Firmeneigene Aktien – Die Verwendung unternehmenseigener Aktien ist seit dem Enron-Skandal, in dem zahlreiche Angestellte den größten Teil ihres angesparten Kontoguthabens verloren haben, in den Mittelpunkt des öffentlichen Bewusstseins gerückt. Die Bush-Regierung analysiert derzeit Möglichkeiten, mit denen die Konten von Arbeitnehmern besser geschützt werden können. l Technologie – Das Internet hat sich als effizientes und kostenwirksames Mittel zur Vermittlung besserer Informationen an Planteilnehmer erwiesen, und es ermöglicht diesen den Zugriff auf ihre Konten, um Transaktionen zu tätigen, Darlehen aufzunehmen usw. l Anlageoptionen – Die Unbeständigkeit oder Stagnierung des Aktienmarkts verstärkt den Bedarf an breit gestreuten Investitionsoptionen, besonders an konservativen Anlagemöglichkeiten. l Gebühren – Angesichts einer zunehmenden Konkurrenz geraten die Gebühren der Plananbieter unter Druck. 12 Aktuelle Probleme l Verwaltungstechnische Komplexität – Anti-Diskriminierungstests und andere Anforderungen zur Aufrechterhaltung der steuerlichen Qualifizierung machen 401(k)-Pläne immer komplexer und ihre Verwaltung kostspielig. l Vermittlung sachdienlicher Investment-Informationen – Da sich die meisten Menschen ihrer persönlichen Verantwortung, für ihre Altersversorgung zu sparen, bewusst sind, besteht eine zunehmende Notwendigkeit der Vermittlung von weiterbildenden Informationen über Investitionen und von Hilfsmitteln für die Portefeuille-Strukturierung an Arbeitnehmer. l Kleinbetriebe – Nur ca. 15% aller Kleinunternehmen (d.h. Betriebe mit weniger als 100 Angestellten) besitzen 401(k)-Pläne. Ihre verwaltungstechnische Komplexität macht diese Pläne teuer. Die Regierung muss Möglichkeiten finden, um diese Pläne für Kleinbetriebe erschwinglicher und attraktiver zu machen. 13 Zentrale Erkenntnisse nach zwei Jahrzehnten l Der 401(k)-Plan ist heute ein Beispiel für die Effektivität von arbeitgebergesponserten Plänen mit Beitragszusage, und sie verschafften diesen Plänen eine führende Rolle im Rentenfinanzierungssystem der USA. l Der 401(k)-Plan entwickelte sich zu einer echten Erfolgsgeschichte des Sparens für den Ruhestand in den USA – aber eine ungeplante. Dieser Mangel an Planung und das Fehlen eines machtvollen Befürworters innerhalb der Regierung brachten das 401(k)-Konzept fast zum Scheitern. l Vom Arbeitgeber gesponserte Pensionspläne funktionieren nur, wenn Ihnen staatliche Unterstützung zuteil wird. Das bedeutet: ½ es müssen Anreize (z.B. steuerlicher Art) für den Gebrauch dieser Pläne geschaffen werden; ½ sie müssen für die Arbeitgeber leicht zu verwalten sein; ½ im Falle beruflicher Veränderungen des Arbeitnehmers müssen diese Konten leicht übertragbar sein. 14 Vielen Dank! 15