Ein Vulkanausbruch bedroht zwei Kontinente

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Ein Vulkanausbruch bedroht zwei Kontinente
Ein Vulkanausbruch bedroht zwei Kontinente
Auf den Kanarischen Inseln droht ein Vulkan auszubrechen und einen Tsnumi zu erzeugen der
Afrika, die Karibik, Nordamerika
und Nord-Brasilien erreichen wird...
Quelle: The Guardian
LONDON - Alle klischeehaften Elemente die man sich über Katastrophenfilme vorstellen kann
sind vorhanden: eine wunderschöne Vulkaninsel im Atlantik kurz vor einem katastrophalen
Kollaps, droht gigantische Wellen auszubreiten, die in wenigen Stunden über den ganzen
Erdball hinwegrollen. Und während Wissenschaftler versuchen die Menschen zu warnen, sehen
die Regierungen weg.
Nach Bill McGuire, Direktor des Forschungszentrums von Riscos Benfield Grieg der Universität
von London, droht ein großer Gesteinsblock, ungefähr von der Größe der britischen Insel Isle of
Man (572 km²), nach einem Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja auf der Kanarischen Insel von
La Palma abzubrechen.
McGuire bestätigt: die Frage ist nicht ob der Gesteinsbrocken abbricht und gigantische Wellen,
sogenannte Mega-Tsunamis, erzeugt, sondern
wann!
Diese Wellen werden mit einer Geschwindigkeit von 900 km/h unglaubliche Wassermassen
über die Ozeane transportieren, Inseln und Kontinente zerstören und eine Spur der Verwüstung
hinterlassen, wie man so etwas bereits im Kino gesehen hat. Die Wellen dieser Mega-Tsunamis
werden höher sein, als alles was die Menschheit jemals gesehen hat.
Wenn dies geschieht, wird sich innerhalb von 10-15 Minuten eine riesige Wasserwand in
Richtung der Küstenregionen bewegen, schreibt McGuire.
Computermmodelle des Kollapses der Insel zeigen die ersten betroffenen Regionen mit Wellen
von einer Höhe bis zu 100 Metern: die Nachbarinseln des spanischen Archipels der Kanaren.
Nur wenige Stunden später wird die Ostküste Afrika durch vergleichbare Wellen erfasst.
Etwa 9-12 Stunden nach dem Kollaps in La Palma, werden Wellen von 20-50 Meter Höhe die
6.500 km des Ozeans überquert haben und die Karibischen Inseln, die Ostküste der
Vereinigten Staaten und Canada bedrohen. Wenn diese Wellen auf die Häfen und
Flussmündungen treffen, wird das Wasser kanalisiert und in das Hinterland gedrückt. Die
menschlichen Verluste und Sachschäden werden nach McGuire gewaltig sein.
Etwa 19 Stunden nach dem Ausbruch, werden Wellen von 4-18 Metern die Küsten des Nordens
und Nordostens Brasiliens von Pará bis Paraíba bedrohen. Die Insel Fernando de Noronha wird
einer der Orte sein, wo der Tsunami im Südatlantik am stärksten auftrifft.
Auch Europa wird betroffen sein. Etwa 4-5 Stunden nach dem geologischen Ereignis auf den
Kanaren, werden an der Südküste Portugals, Spaniens und dem Westen Grossbritanniens
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Ein Vulkanausbruch bedroht zwei Kontinente
Wellen von bis zu 10 Metern aufschlagen und Häfen zerstört. Naturkatastrophen wie diese sind
selten und treten nur ca. alle 10.000 Jahre auf. Aber La Palma kann bereits viel früher
kollabieren. Wir wissen, dass der Entstehungsprozess bereits begonnen hat, versichert
McGuire.
Die Insel zog die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern im Jahr 1949 auf sich, als der Vulkan
Cumbre Vieja ausbrach. Dabei waren Teile der westlichen Flanke des Vulkans abgebrochen
und 4 Meter ins Meer abgesunken. Spezialisten glauben, dass diese Erdplatten weiterhin
langsam ins Meer abrutschen und die Westflanke des Vulkans beim nächsten Ausbruch
komplett ins Meer stürzen wird. Wenn das geschieht, wird die Entstehung der Wellen nicht
mehr als 90 Sekunden benötigen, sagte McGuire.
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