Wie hoch ist Ihre Strahlenbelastung?

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Wie hoch ist Ihre Strahlenbelastung?
Wie hoch ist Ihre Strahlenbelastung?
Die Strahlenbelastung wird als „effektive Dosis“ in Millisievert angegeben. Dabei wird sowohl
die Art der Strahlung als auch die unterschiedliche Strahlenempfindlichkeit verschiedener
Körperteile einberechnet. Die folgenden Zahlen stammen aus „Umweltradioaktivität und
Strahlendosen in der Schweiz“, BAG 1998.
Der Durchschnittsschweizer erhält aus natürlicher Strahlung insgesamt ca. 3 mSv/Jahr
effektive Dosis, hauptsächlich durch das radioaktive Edelgas Radon und dessen Zerfallsprodukte.
In besonders radonexponierten Häusern in Jura, Graubünden und Tessin erreichen die Bewohner
sogar den Grenzwert für beruflich strahlenexponierte Personen von 20 mSv/Jahr! Neben Radon
gibt es noch
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Sonstige terrestrische und kosmische Strahlung mit ca. 0,9 mSv/Jahr. Das entspricht
von der Dosis her alleine schon 1-2 Lungenaufnahmen (0,04-0,08mSv) pro Monat.
Die kosmische Strahlung ist in Reiseflughöhe 10.000 m.ü.Meer über 100-fach stärker als
auf 300 m.ü.Meer. Ein Transatlantikflug entspricht mit einer effektiven Dosis von 0,040,09 mSv etwa einer Lungenaufnahme.
Mit der Nahrung aufgenommene radioaktive Stoffe ergeben ca. 0,4 mSv/Jahr, im Jahr
1986 waren es ca. 0,15 mSv mehr wegen der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl.
Dazu kommt durchschnittlich ca. 1 mSv/Jahr durch die Röntgendiagnostik.
Untersuchungen mit Röntgenstrahlen kann man dabei grob in drei Gruppen einteilen (Roth 19972000), wobei die angegebenen Dosen je nach benutzter Technik schwanken:
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Hohe Dosis z.B. bei manchen Computertomographien (CT) oder bei Angiographie und
Durchleuchtungen im Bauch/Beckenbereich. CT von Brustkorb, Bauch oder
Lendenwirbelsäule ergibt z.B. eine effektive Dosis von ca. 10-20 mSv.
Mittlere Dosis bei iv-Urographie (5 mSv), Schädel-CT (1,5 mSv), Röntgen der
Lendenwirbelsäule (0,7 mSv), Abdomenübersicht (0,5 mSv). Mittlere bis niedrige Dosis:
Thoraxaufnahme („Lungenröntgen“) mit 0,07 mSv.
Niedrige Dosis bei Zahn- und Extremitätenröntgen (Arme, Beine).
Nuklearmedizinische Untersuchungen sind manchen Patienten „unheimlich“, weil dabei eine
radioaktive Substanz in den Körper injiziert werden muss. Die folgende Liste zeigt jedoch, dass die
effektive Dosis dabei ebenfalls klein bleibt (berechnet von Roser + Roth nach ICRP Daten):
ƒ Skelettszintigraphie: eff. Dosis 3,5 mSv
ƒ Schilddrüsenszintigraphie mit Pertechnetat: eff. Dosis 0,8 mSv
ƒ Lungenszintigraphie (Ventilation und Perfusion): eff. Dosis 1,7 mSv
ƒ Nierenszintigraphie (Tc-99m-DTPA): eff. Dosis 2,1 mSv