Sperrfort Flitscher Klause Kobarid (Karfreit, Caporetto) Triest, Grado
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Sperrfort Flitscher Klause Kobarid (Karfreit, Caporetto) Triest, Grado
MITTEILUNGSBLATT DES ORTSVERBANDES SIERNDORF Foto: z.V.g. Sperrfort Flitscher Klause Kobarid (Karfreit, Caporetto) Triest, Grado Soldatenfriedhof in Fogliano die Redipuglia Soldatenfriedhof Sacrario di Redipuglia Gedenksteinenthüllung in Lucinico Sonderausgabe, August 2015 A-2011 Sierndorf, Zelkinggasse 7, Tel.: 0 676 / 36 65 015, E-Mail: [email protected] 2 VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 Werte Leserinnen und Leser unserer VerbandsNachrichten! Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden! Italien schritt vor 100 Jahren in den Ersten Weltkrieg ein. Die Generäle wollten sich die Region um Triest einverleiben - und nahmen den Tod Hunderttausender Soldaten in Kauf. Etliche Spuren zeugen von den schweren Schlachten an der "Karstfront". Heute ist der Nordosten Italiens ein Idyll: die wunderschöne Stadt Triest, der wilde Gebirgsfluss Isonzo. Kaum vorstellbar, dass an dessen Ufern junge Soldaten massenhaft verreckten, dass hier Kampfstoffe verwendet wurden, die heute weltweit geächtet sind. Hunderttausende Männer starben an der Front. Die Stadt Triest und die Region Friaul gehörten damals noch zu Österreich-Ungarn. Die Aussicht, sich dieses Stück Land zusammen mit Südtirol einzuverleiben, erschien den italienischen Generälen zu verlockend, um im Ersten Weltkrieg neutral zu bleiben. Und so schickten sie Hunderttausende junge Männer an die Front in Richtung Nord-Osten. Allein in den ersten vier Schlachten am Isonzo starben 175.000 italienische Soldaten. Der Boden verschluckt hier nichts, denn unter einer dünnen Erdschicht kommt gleich der blanke Fels, der sogenannte Karst, der typisch ist für diese steinige Landschaft zwischen Triest und den slowenischen Alpen. An die Karstfront versetzt zu werden, war das Gleiche wie für einen Angehörigen der Wehrmacht, an die Ostfront versetzt zu werden. Ein Todesurteil. Wegen der Steinsplitter. Jede Granate, die auf den Boden fiel, verzehnfachte ihre Splitter wegen des Gesteins. Heute hat sich die Natur die ehemaligen Schlachtfelder zurückerobert: Bäume, Sträucher, üppige Vegetation soweit das Auge reicht. Die Suche der ÖKB/ÖSKReisegruppe nach Spuren des Weltkriegs wird zu einer beschaulichen Wanderung, bei der wie aus dem Nichts auf einmal die Ruinen der Schlachten auftauchen. 1916/17 begannen die Leute, es satt zu haben. Auf diesen zehn Kilometern an der Isonzofront gab es unglaubliche Opfer. Wie Karl Kraus meinte: Eine mit Blut gespeiste Turbine. Das heißt, ich werde geopfert - für nichts. Ich und meine Kameraden. Alle zusammen. Es spielt keine Rolle, wie viele sterben. In dem Örtchen Redipuglia endet die historische Reise der Gruppe. Hier liegt der größte Militärfriedhof Italiens, geschaffen von Diktator Benito Mussolini, ein Denkmal, das man heute nicht anders als monströs bezeichnen kann: eine riesige Steintreppe bestehend aus 22 großen Stufen, unter denen 100.187 Gefallene ruhen sollen. Verlierer trauern anders. Überall im Karst rund um Triest gibt es auch österreichisch-ungarische Soldatenfriedhöfe. Sie sind bescheidener, nicht so groß. Aber auch hier liegen Tausende begraben. Ihre Namen zeugen von der einstigen Größe des Vielvölkerstaats: Ulanen aus Kroatien, Dragoner aus Böhmen und viele Infanteristen aus Ungarn. Ganz selten steht auch mal ein italienischer Name auf einem Grabstein. Praktisch die einzige Erinnerung an die Menschen dieser Region, die für den Kaiser in Wien gefallen sind. In diesem Sinne wünsche ich euch allen viel Spaß mit der ersten Sonderausgabe unserer VerbandsNachrichten. Mit kameradschaftlichen Grüßen Euer Impressum VerbandsNachrichten: Mitteilungsblatt des ÖKB Ortsverbandes Sierndorf Erscheint 4 bis 5 x jährlich, Auflage 350 Stück; kostenlos für Mitglieder des ÖKB Medieninhaber & Verleger: ÖKB OV Sierndorf A-2011 Sierndorf Tel.: 0 676 / 36 65 015; 0 676 / 92 14 792 E-Mail: [email protected] Redaktion: Andreas Haftner, Reinhard Graf Layout: Andreas Haftner Foto Titelseite: Gedenksteinenthüllung in Lucinico von Edwin Woditschka Inhalt Der 1. Tag Sperrfort Flitscher Klause in Slowenien Museum Kobarid in Slowenien Der 2. Tag Triest und Grado Medea Mariano del Friuli Der 3. Tag Fogliano die Redipuglia Sacrario die Redipuglia Lucinico 3 3 5 11 11 11 12 12 12 14 15 VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 3 Der 1. Tag Das Jahr 2015 hat begonnen und damit steht die Erinnerung an den Beginn des Gebirgskrieges gegen Italien im Rahmen des Ersten Weltkrieges vor der Tür. In ganz Europa wird auf den Schlachtfeldern gefallenen Soldaten gedacht und in zahlreichen Kriegerfriedhöfen an ihr Schicksal erinnert. Gedenken an die toten Soldaten. Auf Besuch an mehreren Schauplätzen mehrerer Schlachten zwischen Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien befanden sich Kameraden und Kameradinnen der ÖKB Ortsverbände Sierndorf und Niederrußbach. © Foto: Josef Arnauer Sperrfort Flitscher Klause in Slowenien Am Freitag, den 12. Juni ging es gegen 6 Uhr früh los. Nach einer langen Fahrt über Klagenfurt, Tarvis und den Predil-Pass gelangte die Gruppe um HBO Reinhard Graf kurz nach Bovec zum Sperrfort Flitscher Klause (Kluze). v.l.n.r.: Christa Graf, Gottfried Helfer, Reinhard Graf, Maria Arnauer, Franz Höfinger, Maria Dangl, Josef Wolf, Edwin Woditschka. © Foto: Josef Arnauer Vor 100 Jahren, das sind ca. vier Generationen, waren die verbündeten Staaten, so auch die ÖsterreichUngarnische-Monarchie, bereit, in einem kurzen Krieg ihre Interessen durchzusetzen. Dieser 100-Jährige Abstand zu den Ereignissen des Ersten Weltkrieges gib uns die Möglichkeit, die Geschichte objektiver zu sehen, birgt aber auch die Gefahr, diese unsere Geschichte zu verklärt zu sehen, ja nicht einmal als reales, schreckliches, mit unendlichem Leid verbundenes Kriegsgeschehen zu erkennen. Die Statistik zählt die Millionen von gefallenen und vermissten Soldaten von Freund und Feind. Josef Wolf und die Gruppe bei der Besichtigung. © Foto: Edwin Woditschka Die Gruppe besuchte das renovierte Fort und sein kleines Museum. In Kombination mit bewegenden persönlichen Zeugnissen aus der Kriegszeit lässt jede der im Fort gezeigten Bildtafeln eine direkte Verbindung zwischen den Ereignissen und Landschaften vor 100 Jahren und dem heutigen Betrachter herstellen. Durch die Zeit und die Kraft der Natur haben sich diese Schlachtfelder von den Wunden des Krieges erholt, Orte des Schreckens und des Todes haben sich in friedliche Naturlandschaften verwandelt. 11.09.2015 19:00 Uhr, Räume des ÖKB-Sierndorf Multimedia-Foto-Show der ÖKB-Busreise Friaul-Julisch Venetien-Triest-Grado 2015 4 VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 Während der Koalitionskriege kämpften Truppen des österreichischen Ingenieurkorps am Predilsattel gegen Truppen Napoleon I. unter dem Kommando des dort am 18. Mai 1809 gefallenen Hauptmanns Johann Hermann von Hermannsdorf. © Foto: Josef Arnauer In unmittelbarer Nähe der Passstraße liegen drei ehemalige österreichische Festungswerke: Wenige hundert Meter westlich der Passhöhe liegt die Batterie Predilsattel. Am südlichen Ende kurz vor Bovec liegt direkt an der Straße die Flitscher Klause und auf einem Felsen gegenüber das Fort Hermann. Zeichnung vom Festungswerk. © Foto: z.V.g. Eine Straßensperre an der Flitscher Klause ist bereits durch die Republik Venedig zum Schutz gegen die Türkeneinfälle aus Holz errichtet worden. Diese war bis 1550 Eigentum der Grafen von Görtz und ging dann in den Besitz der Habsburger über. 1613 wurde es durch einen Steinbau ersetzt. © Foto: z.V.g. Eingang zum Sperrfort Flitscher Klause (Kluze). © Foto: Josef Arnauer Die Straßensperre liegt bei der Brücke über die Koritnica-Schlucht, ca. 4 km nordwestlich Flitsch an der Straße zum Predilpass. Sie wurde zur Verhinderung eines Einbruches feindlicher Truppen durch das Koritnica-Tal und über den Predilpass errichtet. Sie war mit 3 bis 12-cm Minimalschartenkanonen M.80, einer Panzerbeobachtungskuppel und 8 Maschinengewehre Maxim M4 (später Schwarzlosen M.07/12) in 4 Zwillingslafetten armiert. Die Kanonen wurden bald nach dem Kriegsausbruch 1915 ausgebaut und in Felskavernen transportiert. Das Werk war für die italienische Artillerie nicht erreichbar - es lag im toten Winkel. 1915 bis 1917 diente es als Unterkunft, Depot und Hilfsplatz. Das Werk ist heute in tadellosem Zustand. Panzerscharten für die Minimalschartenkanonen und die Panzerbeobachtungskuppel sind gut erhalten. Das Werk wurde auf den Fundamenten der alten "Veste an der Flitscher Klause" errichtet welche 1796 den Franzosen durch Verrat in die Hände fiel und anschließend zerstört wurde. VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 5 Soldaten beider Seiten durch Texte, Fotografien, Landschaftsmodelle und zahlreichen Ausstellungsstücken wie z.B. Waffen, Uniformen, Munition und Alltagsgegenständen informieren. Blick auf das Werk von oben auf dem Zuweg zum Werk Hermann ohne störendes Laub. © Foto: z.V.g. v.l.n.r.: Friedrich Ehn, Josef Arnauer, Franz Höfinger, Reinhard Graf. © Foto: Josef Arnauer © Foto: Josef Arnauer Museum Kobarid in Slowenien Anschließend ging es weiter nach Kobarid (Karfreit, Caporetto), eine Gemeinde im oberen Sočatal (Valle dell'Isonzo) in Slowenien. Sie ist vor allem als teilweiser Schauplatz und Namensgeber der Zwölften Isonzoschlacht von 1917 in Erinnerung, die in den meisten Sprachen „Schlacht von Caporetto“ oder auch „Schlacht von Karfreit“ genannt wird. Hier wurde das 1990 gegründet Kobarid-Museum von der Gruppe besucht. Das Museum Kobarid ist aus einer Sammlung entstanden, die im Jahr 1990 von Einheimischen angelegt worden war. Zunächst übte es seine Tätigkeit im Rahmen des Verkehrsvereins Kobarid aus. Fünf Jahre nach der Gründung des Museums wurde die Leitung im Einvernehmen mit dem Kulturministerium einer gemeinnützigen GmbH übertragen, die das Museum noch heute verwaltet. Im Jahr 2011 wurde das Museum in das Register der slowenischen Museen eingetragen. Für seine Tätigkeit wurde ihm 1992 die höchste staatliche Auszeichnung, der Valvasor-Preis verliehen und wurde 1993 für den Europäischen Museumspreis EMYA nominiert, den Museumspreis des Rats der Europäischen Union. Das Museum Kobarid wurde bisher von zahlreichen prominenten Persönlichkeiten besucht, von Monarchen, drei Präsidenten des Europäischen Parlaments, zahlreichen Staatspräsidenten, Regierungschefs und Ministern bis zu Präsidenten diverser internationaler Vereinigungen, Kirchenvertretern und Nobelpreisträgern. Übersetzungen der Ortsnamen Karfreit Flitsch Tolmein Predil-Pass (Raibl) Görz Isonzo Caporetto Plezzo Tolmino Passo del Predil Gorizia Isonco Kobarid Bovec Tolmin Predel Gorica Soca Die Gruppe konnte sich über den Verlauf der Kampfhandlungen und das Leben der einfachen Museum von Kobarid. © Foto: z.V.g. 6 VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 Die Geschichte von Kobarid - und damit des oberen Isonzotales - wird in Zeittafeln sehr übersichtliche dargestellt: Vom Altertum bis in die Neuzeit. Die Sammlungen sind sehr gut aufbereitet und durchwegs 4-sprachig beschriftet. 500 Fotos sowie 50 Militärkarten und Originaldokumente. Außerdem wird dem Besucher klar gemacht, das die Bewohner des Tales - insbesondere die Slowenen - damals Angehörige der k.u.k. Monarchie waren und die Väter und Söhne in der Armee ihr Land verteidigt haben. Die symbolhaft gestaltete Eingangshalle soll den Besucher mit Landkarten, die die europäischen Kriegsschauplätze des Ersten Weltkriegs und die Veränderung der politischen Grenzen nach Kriegsende zeigen, mit Fahnen, Porträts von Soldaten zahlreicher des weiteren Nationalitäten und mit Grabsteinen von Soldatenfriedhöfen des oberen Sočagebiets in die Thematik einführen. © Foto: z.V.g. Die der Isonzofront gewidmete Sammlung umfasst den Raum Krn, Weißen Raum, Hinterland Raum, Schwarzen Raum und die Kaverne im zweiten Obergeschoss. KRN RAUM In der Eingangshalle ist man aufgerufen, über das Schicksal der Menschen, der Angehörigen zahlreicher Völker nachzudenken, die von den Kriegswirren erfasst wurden. © Foto: z.V.g. Einen ähnlichen Zweck erfüllen auch die KobaridRäume im ersten Stock des Museums, in denen die Jahrtausende der wechselvollen Geschichte von Kobarid präsentiert werden. Der Ort im Schnittpunkt des Friaul und Kärnten verbindenden Soča- und Nadižatals war wegen seiner Lage Schauplatz zahlreicher Kämpfe und Kriege. Im vorigen Jahrhundert wurde die Fahne auf dem Marktplatz von Kobarid zum zehnten Mal gewechselt. Der Besucher findet in diesen Räumen eine Fülle von Informationen, die vor einer Besichtigung des historischen Lehrpfades von Kobarid und der Ausgrabungsstätte der spätantiken Siedlung Tonocov grad zu empfehlen sind. Im Raum mit dem Relief des Krn-Massivs steht der Gebirgskampf im Vordergrund. © Foto: z.V.g. Der Darstellung des Beginns der Kämpfe an der Soča (Isonzo) beim Eintritt Italiens in den Krieg am 24. Mai 1915 ist der Krn Raum gewidmet. Die italienischen Alpini errangen mit der Eroberung des Krn einen ersten großen Sieg an der Isonzofront, als sie den 2244 m hohen Krn-Gipfel den ungarischen Verteidigern schon am 16. Juni entrissen. Das zentrale Exponat in diesem Raum ist ein Schaumodell des Krn, der Batognica und der benachbarten Gipfel im Maßstab 1:1000. Viele Besucher sehen sich das Modell genau an, bevor sie sich auf den Weg in das am höchsten gelegene ehemalige Kampfgebiet machen oder nachdem sie aus diesem unvergesslichen „Freilichtmuseum“ zurückkehren. VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 WEISSER RAUM Im Weißen Raum wird über zwei schreckliche Winter, über Frost, Schnee und Lawinen erzählt, als der Krieg zu einem Kampf mit der Natur wurde. © Foto: z.V.g. HINTERLAND RAUM Raum des Hinterlandes. © Foto: z.V.g. Foto: z.V.g. Foto: z.V.g. Der Weiße Raum schildert das Leiden der Soldaten im Gebirge in den 29 Monate dauernden Kämpfen. Keiner von ihnen konnte sich vor dem Einsatz an dieser Front vorstellen, was sie dort erwartet. Die österreichischungarischen Soldaten erlebten davor neun Monate dauernde Kämpfe im flachen Gelände der russischen Front und auf dem Balkan, und die meisten italienischen Soldaten waren überhaupt noch nie an der Front. Zur erbarmungslosen Umwelt des hochalpinen Karstes gesellten sich noch all die Schwierigkeiten und Opfer, die die harten Winter mit 5-6 und mehr Meter Schnee, die Transporte über die Julischen Alpen und andere Operationen forderten. Der Krieg war vor dem ersten Winter noch lange nicht vorbei, wie die Politiker und Generäle zu Beginn versichert hatten. Der Hinterland Raum erzählt auch davon, dass das Hinterland der Isonzofront, das vom Rombon bis zur Küste des Golfs von Triest reichte, von Hunderttausenden Soldaten und Arbeitern bevölkert war. Die Kriegsmaschinerie der beiden Armeen erforderte immer mehr befestigte Stellungen, Straßen, Wasserleitungen, Seilbahnen, Lazarette, Friedhöfe, Werkstätten, Bordelle … SCHWARZER RAUM © Foto: z.V.g. 7 8 VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 ZWEITER STOCK Der Schwarze Raum veranlasst zur Ermahnung und zum Nachdenken darüber, was der Krieg den Menschen bringt. © Foto: z.V.g. Eine Darstellung des 29 Monate dauernden Stellungskrieges an der Soča beschließt der Schwarze Raum. Porträts von Alpini beim Gebet, bevor sie in den Kampf geschickt wurden, die Tür eines italienischen Militärgefängnisses, ein Kruzifix und die Skulptur eines Alpino, der am Grab seines gefallenen Kameraden trauert, eine Lafette inmitten zertrümmerter Felsen und Eisen und darüber Fotos mit Gräuelszenen des Krieges sprechen von der Sinnlosigkeit, die in den Bergen nach der Eroberung des Krn 29 Monate lang herrschte. Alle folgenden Angriffe der italienischen Soldaten gegen die gut befestigten österreichisch-ungarischen Stellungen waren erfolglos. Den Rückzug auf die Ausgangsstellungen ermöglichte erst ein Bericht über die schweren Verluste im Kampfgebiet. In dem Gebäude, das heute das Museum beherbergt, war ein italienisches Militärgericht untergebracht. Im 2. Stock ist im Zimmer mit dem Relief des Oberen Isonzos der Truppenaufmarsch vom 23. Oktober 1917, dem Tag vor der Entscheidungsschlacht dargestellt. © Foto: z.V.g. Im zweiten Stock wird die abschließende Operation der Isonzofront geschildert, die 12. Isonzoschlacht, die Gegenoffensive der deutschen und österreichischungarischen Elitetruppen, auch Schlacht von Karfreit genannt. Am 24. Oktober 1917 wurde das italienische Kommando im gebirgigen Gelände des oberen Sočagebiets von den gegnerischen Truppen überrascht, die mit einer neuen Kampftaktik einen Sieg errangen, der das Kriegsgeschehen im letzten Jahr weit auf ital. Gebiet verlegte. Die Angreifer mussten in die Vorbereitung der Offensive gewaltige Anstrengungen investieren und in einem Monat 2400 Transportzüge mit Truppen und Kriegsmaterial in den Offensivraum schaffen, das dann über die Gebirgspässe ins Sočatal transportiert werden musste. Ein 27 m2 großes Relief des oberen Sočagebiets im Maßstab 1 : 5000 und große Landkarten der Truppenbewegungen und des Aufmarsches veranschaulichen das Ausmaß dieser Operation. Foto: z.V.g. © Foto: z.V.g. Die Vorbereitungen auf die Schlacht und deren Verlauf dokumentieren zahlreiche Fotos, die vor allem in der zweiten Hälfte des Oktober 1917 und in den ersten Kämpfen gemacht wurden. Am ausführlichsten werden VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 die Geschehnisse im Bovec-Becken einschließlich des deutschen Gasangriffs auf die Einheiten der Brigade Friuli und der Durchbruch der 12. schlesischen Division von Tolmin nach Kobarid kämpfend sowie der Einheit des Oberleutnants Erwin Rommel über die Hänge des Kolovrat zum Gipfel des Matajur geschildert. 9 haben. Unsere Brigade hat sich in den Kämpfen bewährt …" Schauraum der 12. Isonzoschlacht. Die Tage der schrecklichen Prüfungen schildert Ernest Hemingway in seinem Roman „A Farewell to Arms“ (In einem anderen Land), und für Erwin Rommel bedeutete die Schlacht einen Meilenstein in seiner Karriere. © Foto: z.V.g. Eine nähere Beschreibung der Geschehnisse vermittelt ein 20-minütiger Film, der in 11 Sprachen zur Verfügung steht. Gleiches gilt für die Tonaufzeichnung des Briefes eines Soldaten an seinen Vater, in der einer im KrnMassiv ausgebauten „italienischen Kaverne“ sitzt. Dessen Botschaft berührt mit dem volkstümlichen friaulischen Lied Stellutis alpinis (Edelweiß) im und regt Hintergrund die Gefühle der Besucher zum Nachdenken über die Not und das Leid an, dass die Soldaten auf beiden Seiten der Front erfahren mussten. Rekonstruktion einer Kaverne. © Foto: Josef Arnauer "Lieber Vater! … Ich bin nicht mehr im Karst. Wie ich schon der Mutter geschrieben habe, war ich im Hinterland der Front am unteren Isonzo. Nur für die kurze Zeit von 10 Tagen. Jetzt bin ich fast schon einen Monat im oberen Isonzogebiet, in diesem bekannten Hochland, das wir während der letzten Offensive erobert In der Enge einer Kaverne schreibt ein Soldat seinem Vater einen Brief. Seinen Worten sind die Not und die Gefühlswelt eines jungen Mannes an der Front zu entnehmen. © Foto: z.V.g. Genauso eindrucksvoll wie das Museum ist auch die Landschaft: Das Tal von Kobarid ist von Bergen umgeben. Der Isonzo ist hier schon ein beachtlicher Fluss. Der Isonzo (italienisch), Soča (slowenisch, ausgesprochen wie "sotscha"), furlanisch Lusinç, ist ein Fluss in Slowenien und in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. © Foto: z.V.g. Kobarid ist die westlichste Gemeinde Sloweniens. Kobarid hatte 2008 knapp 4400 Einwohner und liegt am Schnittpunkt zweier Täler auf 234 Meter ü. M.. Gegen Westen erstreckt sich das Tal der Nadiža mit dem 10 VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 Talschluss von Breginj, und gegen Südosten, in Richtung Tolmin (dt: Tolmein), öffnet sich das Sočatal (it.: Isonzo, dt.: Sontig), das gegen Norden, in Richtung Bovec, Werschetzpass und Predilpass, von hohen Gipfeln der Julischen Alpen eingeengt wird. Als im Ersten Weltkrieg Italien am 23. Mai 1915 Österreich-Ungarn den Krieg erklärte und dann angriff, bildete sich von den Dolomiten bis zum Isonzo im Osten eine teilweise im Hochgebirge liegende neue Front. Im Juni 1915 wurden im Ostabschnitt, in dem Tal des Isonzo die erste von vier Isonzoschlachten in diesem Jahr, 1916 dann weitere fünf und 1917 noch zwei Offensiven vergeblich gestartet. Den Italienern gelang damit nicht der Durchbruch in Richtung Triest und Laibacher Becken. © Foto: z.V.g. Während der Spätantike befand sich auf dem Tonovcov grad oberhalb der Stadt eine wichtige Höhensiedlung. Bekannt ist Kobarid vor allem als einer der Brennpunkte der Isonzoschlachten im Ersten Weltkrieg, insbesondere für die Schlacht von Karfreit. 1918 wurde der Ort von der italienischen Armee besetzt und kam durch den Vertrag von Saint-Germain 1920 ans Königreich Italien. Während des Zweiten Weltkriegs war Kobarid von September bis November 1943 unter der Kontrolle der Tito-Partisanen, ebenso wieder ab Mai 1945. Durch den Pariser Friedensvertrag 1946 kam Kobarid endgültig an Jugoslawien. großen Kübeln. Typisch für die Gegend ist auch die Kirche friaulischen Stils. Das Kobarid-Museum und der Wanderlehrpfad „Weg des Friedens“ erinnern an die blutigen Schlachten im Ersten Weltkrieg. Die Gemeinde lebt heute vor allem vom Fremdenverkehr. Für Wanderer ist Kobarid der Ausgangspunkt für das Krn-Gebirgsmassiv, Wassersportler wissen das Wildwasser der Soča zu schätzen. Außerdem ist Kobarid zu einem beliebten Zentrum des Gleitschirmfliegens geworden. Friseur im Feld, Umgebung von Flitsch, Slowenien, 10. AOK (Rohr), 19.05.1916. © Foto: z.V.g. Die Gegend von Kobarid war im Ersten Weltkrieg als Teil der Isonzofront Schauplatz mehrerer Schlachten zwischen Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien, das auf Seiten der Entente kämpfte. Nach langem verlustreichem Stellungskrieg gelang hier im Oktober 1917 in der Schlacht von Karfreit den Mittelmächten der Durchbruch, der freilich nicht kriegsentscheidend war. Das Kobarid-Museum dokumentiert den Verlauf der Kampfhandlungen und das Leben der einfachen Soldaten beider Seiten mit Texten, Fotografien, Landschaftsmodellen und zahlreichen Ausstellungsstücken wie z.B. Waffen, Uniformen, Munition und Alltagsgegenständen. Darüber hinaus widmet sich ein Teil des Museums der wechselvollen Geschichte der Gemeinde Kobarid. Pferdeunterstände der Munitionskolonne, Isonzofront, Versorgung, 16. Korpskommando. © Foto: z.V.g. In Kobarid kristallisieren sich mediterrane und alpine Einflüsse gleichermaßen. So sieht man häufig auf den Balkonen Geranien und an der Straße Oleander in Munitionstragtierkolonne, 1915, Isonzofront, 16. Korpskommando. © Foto: z.V.g. VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 Nach einem informativen und beeindruckenden Nachmittag ging es weiter nach Italien. Gegen Abend traf die Gruppe in ihrem Hotel in Cormòns ein. Cormòns liegt im östlichen Friaul und ist Hauptort des CollioWeinbaugebiets. Der 2. Tag Der Samstag begann mit einer geführten Stadtführung durch die altösterreichische Hafenstadt Triest. Triest und Grado 11 Medea Medea südlich von Udine hat einen hübschen und mythologischen Namen und ist doch ein ziemlich unspektakulärer Ort mit fast genau 1 000 Einwohnern: einige Weinbauern, Handwerker, ein Ristorante mit kalabresischen Spezialitäten, ein Tabacchi – das Übliche halt. Aber oberhalb der kleinen Landgemeinde, auf einem Hügel mit weiter Sicht ins Tal hinein, liegt die Gedenkstätte für die Gefallenen aller Kriege – ARA PACIS MUNDI. Eine für italienische Verhältnisse sehr bescheidene Stelle, um der vielen Toten zu gedenken, die hier im hügeligen Land an der slowenischen Grenze sinnlos ihr Leben lassen mussten, aufgerieben in einem irrsinnigen Stellungskrieg, der Züge des Wahnsinns von Verdun trägt. Josef Wolf in den Gassen von Triest. © Foto: Edwin Woditschka Nachmittags erfolgte der Besuch der österreichische Rivera in Grado und der Empfang durch Comm. Franco Stacul vom Verein „Amici Croce Nera Austriaca“. v.l.n.r.: Reinhard Graf, Franco Stacul, Josef Burger und Friedrich Ehn nach der Begrüßung. © Foto: Edwin Woditschka Medea (deutsch veraltet Mödan) ist eine Gemeinde in der italienischen Provinz Görz. Der Ort besteht aus den Ortsteilen Ara Pacis, Monte di Medea und Sant’Antonio. © Foto: Josef Wolf Es gibt etliche Hompages und Veröffentlichungen, die sich akribisch mit den Isonzo-Schlachten beschäftigen. Fast hat man den Eindruck, als verewigten sich darauf nur Detail-Fetischisten, so eiskalt und sachlich lesen sich die minutiösen Auflistungen von Toten, Verletzten, Gefangenen, Geländegewinnen, erbeutetem schweren Gerät. Dass die Schlachten am Isonzo das Inferno schlechthin waren, dass die Militärs ihre Soldaten wegen der Eroberung eines Hügels in den sicheren Tod schickten, dass es in großem Stil Giftgas vom Himmel regnete, ist kaum oder selten zu lesen. 12 VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 Das Mahnmal oberhalb von Medea ist 1951 errichtet worden. Schlicht, würdig, unpathetisch - besonders in den Morgenstunden, wenn die weiche Herbstsonne flach auf den Hügel fällt. Es erinnert an die Gefallenen aller Kriege. Ein schreckliches Kapitel spielte sich in unmittelbarer Nähe ab - 888 Tage lang, am Ufer des Isonzo und in den Hügeln drumherum. Auf der Bronzetafel des Mahnmals steht: L`odio produce morte - l`amore genera vita (Hass ist der Tod - die Liebe erzeugt Leben) © Foto: Josef Wolf Mariano del Friuli Als Abschluss des Tages wurde die Weinkellerei „Luisa“ in Mariano del Friuli zur Weinverkostung besucht. Bei der Weinverkostung v.l.n.r.: Maria Dangl, Franz Höfinger, Gottfried Helfer, Maria Arnauer, Reinhard Graf. © Foto: Edwin Woditschka Der 3. Tag Fogliano die Redipuglia In der Weinkellerei „Luisa“ in Mariano del Friuli. © Foto: Edwin Woditschka Maria Arnauer und Christa Graf auf dem Soldatenfriedhof. © Foto: Josef Arnauer © Foto: z.V.g. Mariano del Friuli (im furlanischen Dialekt: Mariàn) ist eine nordostitalienische Gemeinde (comune) mit 1584 Einwohnern in der Provinz Görz in Friaul-Julisch Venetien. Die Gemeinde liegt etwa 12,5 Kilometer westsüdwestlich von Görz. 11.09.2015 19:00 Uhr, Räume des ÖKB-Sierndorf Multimedia-Foto-Show der ÖKB-Busreise Friaul-Julisch Venetien-Triest-Grado 2015 Papst Franziskus hatte am 13. September 2014 bei einer Messe an der italienischen Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs im friaulischen Fogliano Redipuglia einen eindringlichen Appell für Frieden und eine Anklage gegen Waffenhändler und Kriegshetzer gerichtet. © Foto: z.V.g. VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 13 Kameradschaftsbundes sehr beeindruckend, da das Ausmaß der Tragödien des Ersten Weltkrieges durch die Unzahl von Gräbern spürbar gemacht wird. Vielen Dank, dass meinem Großvater und allen Kriegstoten ein ehrendes Andenken bewahrt wird.“ v.l.n.r.: Franco Stacul, Friedrich Ehn, Maria Arnauer und Reinhard Graf auf dem Weg zur Kranzniederlegung. © Foto: Josef Arnauer Am Sonntag, den 14. Juni, begab sich die Gruppe zur Kranzniederlegung zum Österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof in Fogliano die Redipuglia, den auch schon Papst Franziskus 2014 besucht hatte. Auf dem schlichten Soldatenfriedhof von Fogliano rund 30 Kilometer von Triest entfernt wurden 14.550 zwischen Mai 1915 und Oktober 1917 in den Isonzoschlachten gefallene österreichisch-ungarische Soldaten begraben. Lediglich 2.500 Gefallene sind identifiziert, alle anderen blieben anonym und liegen in Sammelgräbern. Drei Massengräber - eines mit 7.000 und zwei mit je 2.500 Gefallenen - befinden sich auf dem von Zypressen umrahmten Friedhof. Maria Arnauer aus Sierndorf legte zur Erinnerung an ihren Großvater, der am Isonzo gefallen ist und all die anderen gefallenen österreichisch-ungarischen Soldaten mit HBO Reinhard Graf einen Kranz des ÖSK nieder. Wo genau der am 19. September 1885 geborene Franz Schuster aus Stranzendorf begraben ist, konnte bis heute nicht eruiert werden. Gedenkstein vor dem Soldatenfriedhof. © Foto: Josef Arnauer v.l.n.r.: Hermann Pöschel, Edwin Woditschka, Gottfried Helfer. © Foto: Josef Arnauer © Foto: Josef Wolf Maria Arnauer über den Besuchmit des Soldatenfriedhof: 13.08.2015 ÖKB-Stammtisch Sektion Marterlkalender, 19:00 Uhr, K&K Hofcafe Engelbrecht in Höbersdorf 30.08.2015 ÖKB-Landeswallfahrt Maria Taferl „Der Besuch der Grabstätte war für mich und alle 05.09.2015 10. Investitur derdes Ehrenritterschaft und 5. Jahrestag der Gründung der Lazarus Union, 14:00-22:00 Uhr, Burg Kreuzenstein teilnehmenden Kameraden/innen Österreichischen 06.09.2015 06.09.2015 4. Friedensmesse des OV Niederfellabrunn, 10.00 Uhr am Gelände des Wurftaubenclubs Niederfellabrunn Kranzniederlegung beim Gedenkstein "GR Peichl", 18:00 Uhr, Gedenkstein in Obermallebarn 14 VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 Sacrario die Redipuglia dessen Gelände die Papstmesse am 13. September 1914 stattfand, führt in 22 Terrassen einen Hügel hinauf, der im Ersten Weltkrieg heiß umkämpft war. Ankunft in Sacrario die Redipuglia. © Foto: Josef Arnauer Vor der Niederlegung des ÖSK-Kranzes. © Foto: Josef Wolf Zweite Station war dann - rund einen Kilometer von Fogliano entfernt - die Weltkriegs-Gedenkstätte des Staates Italien, das Sacrario die Redipuglia. Hier ließ Benito Mussolini 1938 eines der größten Kriegerdenkmäler Europas errichten, das jedes Jahr das Ziel Tausender Besucher ist. In dem Gebiet lieferten sich italienische und österreichisch-ungarische Truppen nach Italiens Kriegseintritt 1915 insgesamt zwölf große Schlachten, bei denen Hunderttausende getötet oder verwundet wurden. Papst Franziskus selbst hatte bereits an dem Militärdenkmal für die Gefallenen aller Kriege gebetet, auch für diejenigen aus seiner Familie. © Foto: Edwin Woditschka v.l.n.r.: Maria Arnauer, Hermann Pöschel, Gottfried Helfer, Josef Wolf. © Foto: Josef Arnauer Der italienische Soldatenfriedhof Sacrario di Redipuglia, auf dem die Reste von 100.000 Gefallenen ruhen und in VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 15 Häusergruppe um den Glockenturm. Die Hügel im Norden des Dorfes gehören zu dem sogenannten „Collio“, weltbekannt für seine berühmten Weine. © Foto: Josef Wolf Lucinico © Foto: z.V.g. © Foto: Josef Wolf Heilige Messe für die Opfer der Weltkriege. © Foto: Josef Arnauer v.l.n.r.: Josef Wolf, Hermann Pöschel, Maria Dangl, Edwin Woditschka, Gottfried Helfer, Maria Arnauer, Friedrich Ehn und Christa Graf. © Foto: Josef Arnauer Lucinico Nach der gemeinsamen Kranzniederlegung fand um 10:30 Uhr eine Heilige Messe für die Opfer der Weltkriege und der Kriege in aller Welt in Lucinico statt. Wer über die Landstraße nach Görz fährt, der sieht – westwärts – das Dorf Lucinico. Eine anmutige Auch Pfadfinder nahmen an der Veranstaltung teil. © Foto: Josef Arnauer Zu Fuß begab sich die Gruppe dann zum Gedenkstein. 16 VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 Italienische Soldaten des 11. Infanterie-Regiments "Casale", durchqueren das zerstörte Lucinico nach der Einnahme von Gorizia. Die 6. Isonzoschlacht vom 4. bis 17. August 1916 endete mit der Eroberung der Stadt durch die italienische Armee. © Foto: z.V.g. © Foto: Josef Arnauer Nach der Enthüllung des Gedenksteines. © Foto: Josef Wolf Das ÖSK mit seinem Sitz in Wien erstreckt seine Tätigkeit sowohl auf das In- als auch auf das Ausland. Zum treuen und immerwährenden Gedenken erinnert es durch seine Aktivitäten sichtbar und mahnend an die Kriegstoten. Es versucht dadurch, in Erfüllung des Vermächtnisses dieser Toten, zur Erhaltung und Festigung des Friedens beizutragen. In Österreich obliegt ihm die würdige Errichtung von Soldatenfriedhöfen und sonstigen Kriegsgräberanlagen der Angehörigen aller Nationen und Glaubensbekenntnisse, der Gräber der Bombenopfer sowie der Opfer politischer und rassischer Verfolgung aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges sowie die Pflege und Erhaltung von Kriegsgräbern aus der Zeit vor oder aus dem Ersten Weltkrieg. Im Ausland bemüht sich das ÖSK um die würdige Errichtung und Pflege von Soldatenfriedhöfen von Angehörigen der k.u.k. Armee und der einschlägigen historischen Anlagen, sofern diese noch vorhanden sind. In Ermangelung solcher wird die Errichtung von Mahnmalen als Ersatzgräber angestrebt. In diesem Sinne ist das ÖSK seit Jahrzehnten in Slowenien und Kroatien sowie im nördlichen Italien aktiv tätig, sei es am Isonzo, sei es im Kanaltal oder weiter westlich bis in den Raum des heutigen Südtirols. Enthüllung des Gedenksteines in Lucinico. © Foto: Josef Wolf Nach der Enthüllung des Gedenksteines wurde dieser durch die örtliche Geistlichkeit gesegnet. Nach der Segnungszeremonie wurden von den Behördenvertretern Grußworte gesprochen. Weiters gab es Gedenkworte von Franco Stacul vom Partnerverein des ÖSK in Friaul. Für das OSK und den ÖKB sprach HBO Reinhard Graf. HBO Graf bedankte sich bei der Gemeinde und dem dortigen Kulturverein für das gelungene Werk und schloss die stimmungsvolle Gedenkstunde mit sehr besinnlichen und zum Nachdenken anregenden mahnenden Worten ab. VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 17 Das OSK wurde durch den ÖKB Kameraden Friedrich Ehn vertreten. Weiteres waren viele Kameraden von italienischen Soldatenverbänden und eine Pfadfindergruppe anwesend. Die gemeinsame Kranzniederlegung aller Beteiligten unter den Klangen des Liedes „Der gute Kamerad“ war der berührende Abschluss dieser beeindruckenden Veranstaltung. v.l.n.r.: Edwin Woditschka, Maria Dangl, Gottfried Helfer, Josef Wolf und Franz Höfinger. © Foto: Edwin Woditschka Nach dem gemeinsamen Mittagessen und der offiziellen Verabschiedung durch die italienischen Freunde begab sich die Gruppe wieder auf die Heimreise nach Österreich. 18 VerbandsNachrichten ÖKB OV Sierndorf ● Sonderausgabe, August 2015 © Foto: Josef Arnauer Haschka GmbH Autobus- und Tranportunternehmen Hollabrunner Str. 21 A - 3702 Oberrußbach Tel. 02955/70 381 Fax 02955/70 414 E-Mail: office(at)haschka(dot)at Lucinico © Foto: z.V.g. Aktiv beteiligt an der Reise waren u.a. Reinhard und Christa Graf, Maria und Josef Arnauer, Maria und Herbert Schuster, Gottfried Helfer, Maria Dangl und Edwin Woditschka des OV Sierndorf sowie Franz Höfinger, Hermann Pöschel, Friedrich Ehn, Josef Burger und Josef Wolf mit Gattin des OV Niederrußbach.