Juni - DIE LINKE. Bautzen
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Juni - DIE LINKE. Bautzen
Lausitzer Linksdruck Hoyerswerdaer LINKE SEITEN. DIE LINKE.Zeitung des Landkreises Bautzen Lewe nowiny Budyskeho wokrjesa Juni 2012 Nr. 29 / Jahrgang 3 Das Letzte Ärmel aufkrempeln Bunt ist der Krieg - oder was? Seite 2 1. Mai im Landkreis Bautzen Überall war es ein Tag des Kämpfens und Feierns. Seite 3 LLD international Bildungsfahrt nach Dänemark und Interkulturelle Woche. Seite 4 Blockade gegen Kuba beenden und Kinderfest in Rumburk. Seite 5 Aus den Parlamenten Caren Lay: Kreditsuchende werden geschröpft. Heiko Kosel: Sorbische Sprache muss überleben. Marion Junge: Investitionsprogramm notwendig. Seite 6 Junge LINKE Am 1. Mai gegen Neonazis - aus unserer Sicht. Seite 7 Kamenzer Frühschoppen Die Delegierten des Kreisverbandes Bautzen in Göttingen. Foto: privat Gewählter Parteivorstand Parteivorsitzende: Katja Kipping: 371 Stimmen (67,1 Prozent) Bernd Riexinger: 297 Stimmen (53,5 Prozent) Stellvertretende Parteivorsitzende: Sahra Wagenknecht: 308 Stimmen (57,14 Prozent) Caren Lay: 299 Stimmen (59,44 Prozent) Jan vanAken: 201 Stimmen (41,27 Prozent) Axel Troost: 227 Stimmen (46,61 Prozent) Bundesgeschäftsführer: Matthias Höhn: 428 Stimmen (80,9 Prozent) Bundesschatzmeister: Raju Sharma: 318 Stimmen (59,9 Prozent) Erweiterter Parteivorstand: Janine Wissler, Sabine Zimmermann (Sachsen), Christine Buchholz, Katharina Dahme, Hallina Wawzyniak, Katina Schubert, Judith Benda, Simone Luedtke, Sabine Wils, Brigitte Ostmeyer, Ida Schillen, Stefanie Graf, Renate Harcke, Sabine Lösing, Dagmar Zoschke, Claudia Jobst (Sachsen), Ruth Firmenich, Irene Müller, Julia Bonk (Sachsen), Wolfgang Methling, Wolfgang Gehrcke, Wolfgang Zimmermann, Klaus Lederer, Steffen Harzer, Ali Al Dailami, Tobis Pflüger, Heinz Bierbaum, Florian Wilde, Felik Pithan, Stefan Hartmann (Sachsen), Thomas Nord, Harald Schindel, Dominic Heilig, Michael Schlecht, Martin Schirdewan. Der Kreisverband Bautzen und der Lausitzer Linksdruck gratulieren allen Gewählten, insbesondere den Sächsischen Genossinnen und Genossen. Chancen für die Agrargenossenschaften. Seite 8 Neues aus den Ortsverbänden Bautzen: Kritische Dispute bei LISA und ADELE. Seite 9 Hoyerswerda: Die Schulen werden weniger. Seite 10 Kamenz: Kümmern um Wirtschaftspolitik und Lebensqualität. Seite 11 Unser Ziel ist es, eine solidarische Gesellschaft zu erreichen und wir selber führen vor, nicht einmal untereinander solidarisch sein zu können. Ich habe noch einmal in der Bergpredigt nachgelesen, welche Vorschläge Jesus Christus unterbreitet hat, wie man mit seinen Feinden umgehen soll. Wenn wir wenigstens den Zustand in unserer Partei erreicht hätten, wären wir schon einen deutlichen Schritt weiter ... Eigentlich haben wir kein Recht, unsere Partei zu verspielen. Gregor Gysi, Göttinger Parteitag 2 Aktuelles in Wort und Bild In eigener zweijähriger Angelegenheit Diese kleine Zeitung, der Lausitzer Linksdruck (LLD), existiert zwei Jahre. Das ist natürlich eine kurze Zeit für ein solches Medium. Aber es ist eins des Kreisverbandes Bautzen der Partei DIE LINKE mit seinen rund 950 Mitgliedern! Hehre Aufgabe der anfangs 650, jetzt 600 Exemplare: Verbindung zu den Mitgliedern und den Sympathisanten halten sowie ihr neues Zusammenwirken stärken durch Aufklärung und Information, Meinungsbildung und Selbstäußerung, etwa durch Leserbriefe! Die vorher zig Parteizeitungen mit jeweils zig Seiten - und kostenintensiv - schmolzen auf ein Dutzend Seiten pro Monat zusammen - für 15 Euro Spende im Jahr. Nach zwei Jahren wissen wir: Die Redaktion bemüht sich unentwegt um Qualitätssteigerung und die ungelösten Fragen sind ihr weitgehend bekannt. Nie gab es Unregelmäßigkeiten oder Lieferschwierigkeiten dank der vorbildlichen Arbeit von Genossen Dierk Kunow aus Weißwasser, der mit seiner City-Druckerei für die drucktechnische Herstellung sorgt. Es gelang, Genossin Dr. Ingrid Heyser für die inhaltliche Gestaltung der Seite des Ortsverbandes Bautzen zu gewinnen. Erfreulich ist auch, dass Jenny Mittrach von den Jungen Linken mit einigen Jugendlichen seit Juni 2011 monatlich eine ganze Seite fertigstellt. Merka und Sieghard Kosel schreiben weiter für die Zeitung. Unser besonderer Dank gilt dem Genossen Reinhard Kärbsch, den unverwüstlichen „Chefredakteur“, der maßgeblich zum Gelingen jeder Zeitung beigetragen hat. In den zwei Jahren ist es aber nicht gelungen, die Ortsverbände Bischofswerda und Radeberg in die Zeitungsarbeit mit einzubeziehen, auch nicht in Ansätzen. Insgesamt spiegelt sich in unseren Spalten die Arbeit der Basisorganisationen so gut wie gar nicht wider. Leserbriefe, also Reaktionen auf das in der Regel von 20 bis 25 ehrenamtlichen Mitarbeitern in jeder Ausgabe Geschriebene, sind Fehlanzeige. Dabei wird offenbar die Zeitung mehr gelesen - als bezahlt. Das belegen die redaktionellen Recherchen im vergangenen Jahr. 9 000 Euro müssten für 600 Zeitungen gespendet werden. Es kommen aber nur 4 500 Euro zusammen. Das Defizit bleibt unvertretbar hoch. Auch der Aufwand für das Fertigstellen des LLD bleibt unvertretbar hoch. Dabei der rechnete der Ortsverband Kamenz im Jahre 2011 allein 3 895 Euro ab. Kurzum: Eine Geburtstagsfeier wird nicht stattfinden, ein Pressefest auch nicht. Kritische Leserbriefe wären schon des Lobes und der Geschenke genug. Gerhard Heyme, Heinrich Ruynat Lausitzer Linksdruck Senioren wählen ihre Delegierten Das Letzte vor Redaktionsschluss Bunt ist der Krieg An der Landesseniorenkonferenz des Landesverbandes Sachsen am 18. Juni in Freiberg nehmen auch Gisela Richter, Ingrid Heyser, Heinz Heyser und Hildegard Hunger (v.l.n.r.) teil. Hier müssen sie noch einige Formalitäten mit der Vorsitzenden des Ortsverbandes Kamenz, Regina Schulz, erledigen. Foto: R. Kärbsch Nachruf Wir trauern um Genossin Marianne Garten, geboren am 12. Dezember 1937, gestorben am 22. Mai 2012. In ihrem 75. Lebensjahr hat unsere Genossin Marianne Garten den langen Kampf gegen ihre Erkrankung verloren. Von Beruf war sie Lehrerin und hatte drei Söhne sowie sechs Enkel. Von Anfang an führte Marianne die Basisgruppe Pulsnitz der PDS und auch der LINKEN an. Sie war lange Zeit Stadträtin in ihrer Heimatstadt. Sie war in Pulsnitz eine anerkannte und geachtete Persönlichkeit. Nicht nur dort wurde Marianne verehrt wegen ihrer Ausstrahlung und ihres offenen Wesens sowie ihre Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft. Man vertraute ihr. Die Herzerkrankung hat in den letzten Jahren ihr Wirken sehr eingeschränkt. Wir haben eine von vielen Menschen geachtete und engagierte Genossin verloren und werden ihr Andenken stets in Ehren halten. Basisgruppe Pulsnitz, Ortsvorstand Kamenz Geschäftsschädigend „Profitieren Sie schnell“, heißt die Aufforderung, die mich just am 8. Mai erreichte. Für 1,99 Euro ohne weitere Kaufverpflichtung könnte ich eine DVD, 75 Minuten lang, erstehen. An diesem Tag ging bekanntlich vor 67 Jahren der mörderischste aller Kriege zu Ende - zunächst in Europa durch die bedingungslose Kapitulation seines Verursachers Deutschland. Es ist der Tag der Befreiung von einem staatsterroristischen Verbrecherregime, das den Zweiten Weltkrieg mit mehr als 50 Millionen Toten vom Zaum brach und etwa sechs Millionen jüdische Menschen ermorden ließ. Zwei Möglichkeiten hätte ich: portofrei per Bestell-Bon oder mit InternetCode. Und was bekäme ich dafür? Den Kriegsalltag an der Front und in der Heimat frei Haus in Gestalt von „persönlichen Filmdokumenten in Farbe“. Ich könnte Augenzeuge werden und den Krieg ganz bunt erleben, wie er sich „wirklich an der Front und in der Heimat abspielte“ (Originaltext Atlas-Verlag) - 67 Jahre danach aus der Sicht von Wehrmachtsangehörigen. Packende und hautnahe Aufnahmen lieferten ein „umfassendes Bild“ eines „unbegreiflichen Krieges“. Die Offerte wird dazu mit etwa 20 bunten Bildern aus diesen Filmen illustriert: lachender Hitler inmitten fröhlicher Soldaten und RotKreuz-Schwestern, freundlich dreinschauende Uniformträger beim Besteigen des Eifelturms und vor dem Ortsschild von Dunkerque (dt. Dünkirchen - d.A.), friedliche Straßenszenen in okkupierten Ländern… Alles „aus dem Blickwinkel des kleinen Mannes“, der „authentische Bilder jenseits der bekannten Wochenschau- und Propagandafilme“ liefere. Sozusagen der Krieg als wertneutrales Ereignis, als „ein Leben zwischen Hoffnung und Tod“. Es ist aber, meine ich, nichts weiter als eine andere Art von heroischer Verklärung des Krieges, wenn nicht gar bewusste Negierung der Verbrechen der Nazis und ihrer Helfershelfer. Die gegenwärtige gesellschaftliche Atmosphäre im Land begünstigt offenbar derartige Geschichtsklitterung und das Nichtlernen aus deutschen Katastrophen. Da befürchte ich, dass wohl bald die Amateurfilmer der Bundeswehr ihre bunten Videokassetten vom Hindu-kusch verschicken werden als liebe Erinnerung eines großen Kampfes für Freiheit, Demokratie und natürlich Menschenrechte. Reinhard Kärbsch Thema: 1. Mai Lausitzer Linksdruck 3 Kampf gegen Rechts in Bautzen Kämpfen und feiern am 1. Mai im Landkreis Unter dem Motto „Wir arbeiten – Brüssel kassiert“ hatte die sächsische NPD in Bautzen einen Aufmarsch geplant. Das Bündnis „Bautzen l(i)ebt bunt“, bestehend aus Gewerkschaften, Vereinen, Initiativen und Parteien, fand sich zusammen um entsprechende Gegenaktivitäten zu organisieren. So wurden mehrere Kundgebungsplätze rings um den Bautzener Bahnhof, dem Auftaktort der NPD-Demonstration, angemeldet. Behördenquerelen Die Versammlungsbehörde des Landkreises Bautzen brauchte fast einen Monat um über die vorliegenden Anmeldungen zu entscheiden. Jens Thöricht (LINKE), Anmelder einer Kundgebung, ging juristisch gegen den Satz „Der Versammlungsleiter ist dafür verantwortlich, dass die Teilnehmer vor Beendigung der Versammlung aufgefordert werden, den Zielort dergestalt zu verlassen, dass keine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung gegeben ist; etwaige Anschlussaktionen sind zu unterbinden.“ Vor und bekam Recht. Der Satz wurde aus dem Auflagenbescheid gestrichen. Die Kosten für das Verfahren muss der Land- kreis tragen. „Der Landkreis Bautzen hätte das Geld sinnvoller in antifaschistische Projekte investieren können“, so Thöricht auf der Kundgebung. Gegen 9 Uhr wurden die ersten Kundgebungsplätze unmittelbar vor dem Bahnhof Bautzen aufgebaut. Angemeldet waren diese von Vertreter_innen der SPD und der LINKEN. Bei sonnigem Wetter versammelten sich etwa 500 Menschen rund um den Bahnhof und machten deutlich, dass Nazis weder in Bautzen, noch anderswo willkommen sind. Offensichtlich waren drei Beamte des Staatsschutzes nicht einverstanden damit, dass die Kundgebung ihnen keinen Anlass gab, Straftaten festzustellen und damit die Statistik politisch motivierter Kriminalität links anzufüllen. Anders lässt sich das provokante und überzogene Vorgehen - das Beschlagnahmen eines Transparentes - nicht erklären. Als sich gegen 12 Uhr ca. 200 Anhänger der extremen Rechte versammelt hatten, empfing diese ein lautstarker Protest. Da die Lautsprecheranlage auf Seiten der Nazis nicht funktionierte - Maik Scheffler war als Landesorganisationsleiter der NPD für diese verantwortlich - war von der Auftaktkundgebung am Bahnhof nichts zu hören. Deutlich vernehmbar waren die Volksfest in Hoyerswerda Fotos: Steffen Heiduzka (3), Reinhard Kärbsch (2) Gegendemonstrant_innen. Dank der anwesenden antifaschistisch eingestellten Menschen, konnte der Aufzug der NPD gegen 13 Uhr nur in eine Richtung loslaufen. Lautstarke Proteste Die Polizei hatte bis zum Schluss versucht, zwei Routen für die NPD Anhänger offen zu halten. Ein erster kleiner Erfolg für das Bündnis. Der Aufzug wurde permanent durch lautstarke Proteste begleitet. Sitzblockaden in der Wallstraße erzwangen eine Umleitung der NPD-Demonstration. Eine Zwischenkundgebung sagten die Verantwortlichen der NPD kurzfristig ab. Ein weiterer Erfolg für das Bündnis. Ein juristisches Nachspiel wird das Verhalten eines Polizisten haben, der laut MdL Annekathrin Giegengack (Grüne) sie gewaltsam nach einem Wortgefecht zu Boden gerissen haben soll. Giegengack will nun Strafanzeige stellen und unterstützt die Forderung nach einer Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte. Der Beamte war nicht bereit „Name, Dienstnummer und Einheit zu nennen“, so Giegengack. Nach knapp zwei Stunden beendeten die Nazis ihre Demonstration am Bahnhof. Erneut übertönten die Gegendemonstrant_innen die Abschlusskundgebung der Rechten. Dies war nicht schwer, da die Lautsprecheranlage nach wie vor den Dienst versagte. Im Anschluss fand eine spontan angemeldete Demonstration zum Reichenturm statt. Mit ihr wurde noch einmal auf das Naziproblem in vielen deutschen Städten aufmerksam gemacht und die Menschen zur aktiven antifaschistischen Gegenwehr aufgefordert. Gedankt sei an dieser Stelle auch den Menschen im Hintergrund, die für eine gute Kommunikationsstruktur gesorgt, lecker vegane Burger an die Kundgebungsplätze gebracht, überhaupt den Tag vorbereitet haben. Erneute Attacke auf Bürgerbüro Dank auch an all diejenigen, die aktiv unterwegs waren und den Nazis auf die eine oder andere Art klargemacht haben, dass sie nicht ungestört demonstrieren können. Wahrscheinlich als Reaktion auf die gelungenen Protestaktionen attackierten am 2. Mai drei Nazis am hellerlichten Tag das Büro der Bundestagsabgeordneten Caren Lay (LINKE) in Hoyerswerda. Sie wurden von der Polizei vorläufig festgenommen. Antifa Lausitz Blumen auf dem Kamenzer Dachsberg 4 LLD international Lausitzer Linksdruck Antifaschistische Bildungsfahrt nach Dänemark 12. April: Besuch bei den „Enhedslisten“ Die „Enhedslisten“ (dän. für Einheitsliste) ist eine rød-grønne (rot-grüne) sozialistische Partei. Nach dem deutlichen Erfolg bei der Folketingswahl 2011 zählt die EL zur parlamentarischen Grundlage der Regierung ThorningSchmidt. Die Parteispitze wirbt aktuell für eine strategische Neuausrichtung von der resoluten Protest- zu einer pragmatischen „Einflusspartei“. Fraktionschef Clausen betonte, die Kernthemen blieben dabei unverändert: Beschäftigung, Lebensbedingungen der normalen Menschen, eine nachhaltige Klimaund Umweltpolitik. Die sozialistische Entwicklung der Gesellschaft, eine Demokratisierung und Kollektivierung des Wirtschaftslebens bleibt übergeordnetes Ziel. Der Tamara-Bunke-Verein für internationale Jugendverständigung e.V. aus Zittau organisierte im April eine antifaschistische Bildungsreise nach Dänemark. 21 Menschen aus ganz Sachsen nahmen daran teil. Die Teilnehmenden waren ganz unterschiedlich, jung und alt, vom Sozialarbeiter über die Landtagsabgeordnete bis zur Arbeitssuchenden. Einige waren Mitglieder der LINKEN, darunter Redaktionsmitglied des LLD Heinrich Ruynat aus Hoyerswerda. LLD hat den Text von Jens Thöricht stark gekürzt. Einige Stationen der Reise, etwa das antirassistische Projekt „Demos“, mussten aus Platzgründen unerwähnt bleiben. 11. April: Frøslevlejren In dem Ort befand sich ab 1944 ein Internierungslager für dänische Gefangene der Faschisten. Die damals offizielle deutsche Bezeichnung lautete „Polizeigefangenenlager Fröslee“. Der Departementchef im Außenministerium, Nils Svenningsen, konnte in Verhandlungen mit der deutschen Besatzungsmacht erreichen, dass in Frøslev ein Internierungslager für dänische Gefangene von Gestapo und SS eingerichtet wurde. Im Gegenzug versprachen die Deutschen, auf Deportationen in deutsche Konzentrationslager zu verzichten. Das Lager wurde am 13. August 1944 in Betrieb genommen. Im April 1945 waren ungefähr 5 500 Personen, 4 000 mehr als geplant, untergebracht. Der Betrieb wurde von Dänemark organisiert, ging jedoch bald in deutsche Verwaltung über. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Arzneimitteln wurde durch dänische Stellen, so gut es in Kriegszeiten möglich war, sichergestellt, so dass im Gegensatz zu deutschen Konzentrationslagern nicht die Gefahr von Unterernährung oder fehlender medizinischer Versorgung bestand. Zwangsarbeit musste gleichwohl ver- Ein Gedenkstein, der an den Widerstandskampf der Kommunisten gegen die faschistische Besatzungsmacht erinnert. Foto: Jens Thöricht richtet werden. Die Besatzungsmacht hielt sich jedoch nicht an die eindeutigen Absprachen. Von den etwa 12 000 Gefangenen, die das Lager durchlaufen haben, wurden circa 1 625 in deutsche Konzentrationslager überführt, zum Beispiel nach Neuengamme. Von den nach Deutschland Deportierten wurden 220 Personen ermordet. Eine Tafel im Museum enthält heute die Namen aller dieser Personen. Das Lager Frøslev ist heute ein offizieller dänischer Gedächtnispark für das Andenken an die Gefangenen aus Frøslev, die ihren Aufenthalt im KZ nicht überlebten. Ein Gedenkstein in der Mitte des ehemaligen Lagers erinnert daran. 12. April: Kopenhagen Hier besuchten wir das Museum des Widerstandskampfes des Zweiten Weltkrieges. Vor dem Museum steht ein Panzerwagen. Dieser wurde von Widerstandskämpfern in der Werkstatt der Eisenbahn in Frederiksvaerk. Nordseeland, hergestellt. Am 5. Mai 1945 kam er in einer Aktion gegen faschistische Gruppen zum Einsatz. In dem Museum wird die Geschichte des dänischen Widerstands von 1940 bis 1945 erläutert. Der Widerstand druckte illegale Flugblätter und Zeitungen auf geheimen Pressen, verübte Anschläge auf die Eisenbahnlinien und Fabriken. Dank englischer Unterstützung mit Waffen konnten Informanten der Faschisten liquidiert und Polizeistationen angegriffen werden. Auf geheimen Routen organisierte der Widerstand die Rettung von Jüdinnen und Juden. Im Churchillparken vor dem Museum erinnert ein Gedenkstein an den mutigen Einsatz der dänischen Kommunisten im Kampf gegen die Faschisten. 13. April: Tour durch Kopenhagen Interessante Orte, die nicht auf dem normalen touristischen Programm stehen, wurden uns gezeigt. So entdeckten wir einen Anker, der an die mehr als 2 300 dänische Seeleute erinnert, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren. Ebenfalls entdeckten wir eine Tafel im Kopenhagener Zentrum, die an Mitglieder der Widerstandsgruppe um Holger Danske erinnert, die am 26. Februar 1945 von der Gestapo erschossen wurden. An dieser Stelle bedanken wir uns recht herzlich bei denen, die diese Reise durch Spenden erst ermöglicht haben. Unser Dank geht besonders an: Erich Später, DIE LINKE im Europa-Parlament, Fraktion DIE LINKE im Landtag Sachsen, Linksjugend [‚solid] Sachsen, Fraktion der LINKEN im Kreistag Görlitz, Verein der Bundestagsfraktion DIE LINKE e.V., MdL Kerstin Köditz, MdL Freya-Maria Klinger, MdL Heiderose Gläß und den Organisator der Reise Jens Thöricht. Interkulturelle Woche im Landkreis Bautzen vom 23. - 29. September Termine im Landkreis: 21. Sept.: Auftakt in Kamenz - Stadtverwaltung Kamenz 22. Sept.: Sportfest in Kamenz - Kreisportbund Bautzen 27. Sept.: Abschlussveranstaltung des Projektes „Mitwisser gesucht“ in Hoyerswerda Bisher angemeldete Termine in Bautzen: 24. Sept.: Ausstellung im LRA Bautzen (DE-PL (Steinhaus e.V. ???) 26. Sept.: Informationsveranstaltung des Jobcenters zur Modifizierung des SGB II - Haus der Begegnung e.V. Kamenz 26. Sept.: Slawischer Tag im Sorbischen Schul- und Begegnungszentrum in Bautzen - Rahmenprogramm seitens der sorbischen Schulen (weitere Informationen dazu bei Frau Dr. Elle unter: [email protected]) 28. Sept.: Veranstaltung im Marktkauf Bautzen 29. Sept.: Mädchentag - Evangelisches Kirchgemeindehaus Gleichstellungsbeauftragte Stadt Bautzen Bisher angemeldete Termine in Kamenz: 24. Sept.: Spielnachmittag von Hoyerswerdaer Kindern mit denen des Asylbewerberheimes Kamenz, veranstaltet vom Verein CVJM Hoyerswerda auf dem Gelände des Heimes Bisher angemeldete Termine in Hoyerswerda: 26. Sept.: Spielnachmittag mit ausländischen Kindern im Spielhaus des CVJM Hoyerswerda, Heimstr./Schweitzerstr. Nach Aussagen der Ausländerbeauftragten Anna Pietak-Malinowska sind auch über den 31. Mai hinaus Anmeldungen für Veranstaltungen möglich und natürlich erwünscht. Diesbezügliche Ansprechpartner sind: 1. D. Torizin, Verein Leuchtturm Majak e.V., Telefon 0152/21 62 73 40; 2. Anna Piêtak-Malinowska, Ausländerbeauftragte des Landkreises, Bahnhofstraße 9, 02625 Bautzen, Telefon: (03591) 52 51 87 700, Telefax: (03591) 52 50 87 700, Email: [email protected], Internet: www.landkreis-bautzen.de. Lausitzer Linksdruck 5 LLD international Blockade gegen Kuba – ein Verbrechen seit 50 Jahren! Von José Fort, Paris, Humanitè; Übersetzung von Dr. Hermann Drumm Stellt euch einmal vor, dass Frankreich (oder Deutschland, d. Ü.) seit 50 Jahren an seinen Grenzen blockiert würde. Kein Nahrungsmittel, kein Medikament, kein erforderliches Werkzeug aus Deutschland (oder aus Frankreich, d. Ü.), aus Belgien, Spanien oder Italien dürfte zu uns gelangen. Stellt euch vor, dass sich Frankreich (oder Deutschland, d. Ü.) mit Rohstoffen von weit her versorgen müsste, und dass seinen Schiffen und Flugzeugen verboten wäre, europäische Häfen und Flugplätze zu benutzen. Stellt euch vor, dass diejenigen Länder, die bereit wären, mit eurem Land Handel zu treiben, mit Erpressungen und Repressalien bedroht würden. Stellt euch vor, dass euer Land (Frankreich oder Deutschland, d. Ü.) sowie seine politischen Führer hunderte Mordversuche und Terrorakte erlebt hätten, z.B. speziell gegen ein Flugzeug mit der nationalen Fechtmannschaft an Bord, dass seine Schiffe sabotiert, und dass Viren verbreitet wurden, um die Viehherden zu dezimieren, dass Bomben in Touristenhotels angebracht wurden. Was würden wir dazu sagen? Was würden wir tun? Hätten wir den Mut, uns dem zu widersetzen? Krimineller Akt seit 50 Jahren Seit 50 Jahren erleidet Kuba eine ökonomische Blockade, welche durch die stärkste ökonomische und militärische Macht der Welt befohlen wurde, durch die Vereinigten Staaten von Amerika. Seit 50 Jahren besteht dieser kriminelle Akt ohne jegliche Strafverfolgung, unter Missachtung von UNO-Resolutionen und der Selbstachtung von elf Millionen menschlicher Wesen. Kuba - Land im Umbruch, das unsere solidarische Hilfe braucht. Foto: Internet Weshalb diese Verbitterung des USImperialismus und aller seiner Führer von Kennedy bis Reagan, von Clinton bis Obama? Das Imperium erträgt es nicht, dass nur wenige nautische Kabellängen von seinen Stränden entfernt ein Land – klein nach seiner Größe, aber groß durch seine kreative Kraft – Unabhängigkeit, Souveränität und Sozialismus für sich beansprucht. Die nordamerikanischen Führer haben immer noch die schwere Niederlage in der Schweinebucht, den Widerstand gegen ihre bewaffneten und ideologischen Provokationen, ihre Unfähigkeit, die Revolution trotz aller ihrer erlittenen Miss- und Notstände auf die Knie zu zwingen, im Gedächtnis. In Washington erträgt man nicht, dass dieses Land der so genannten Dritten Welt den Analphabetismus besiegt, die öffentliche Gesundheit gesichert, den wissenschaftlichen Fortschritt gemeistert und dabei ständige Solidarität mit denen bewiesen hat, die unter der Unterentwicklung und der Gewalt der Kapitalisten leiden. Ihr Hass ist genau so groß wie ihre Dummheit, die im Westen abgelöst wurde durch diejenigen, welche Kuba zu ihrem Handelsfeld machen. Da ist „eine“ Insel auf der Höhe der Zeit, während viele andere in dieser Region von der Welt ignoriert werden. Man erzählt euch nichts von Honduras, wo 250 Gewerkschafter und Mitglieder von demokratischen Organisationen ermordet wurden, durch die Polizei einer Staatsmacht, welche durch die Vereinigten Staaten eingesetzt wurde. Man leitet nicht die Information weiter, nach der dutzende Gewerkschaftsführer in den letzten zwei Jahren in Kolumbien massakriert wurden. Man entrüstet sich nicht darüber, dass sich in Frankreich jeden dritten Tag ein Häftling selbst umbringt, aber man veröffentlicht eine Menge von Kommentaren darüber, dass irgendein öffentliches Recht in Kuba, trotz aller Rettungsbemühungen (des Westens, d. Ü.) gestorben ist. Blockade endlich beenden Man stellt sich nicht die Frage, ob ein Land, das 50 Jahre einer Blockade unterworfen war, ein Land, das seit so vielen Jahren quasi im Kriegszustand lebt, wirklich den besten Boden für die Entfaltung aller Freiheiten hergibt. Und was die westliche „Demokratie“ betrifft, die Demokratie der Massenarbeitslosigkeit, der sozialen und intellektuellen Misere, stellt sie wirklich ein nachahmenswertes Beispiel dar? Seit 50 Jahren muss die große Insel der Blockade die Stirn bieten. Mehr als jemals zuvor müssen die Freunde Kubas und darüber hinaus alle die Menschen, welche den Machtanspruch (einzelner Staaten, d. Ü.) zurückweisen, verstärkt von den Vereinigten Staaten fordern, dieses Verbrechen an einem souveränen Volk zu beenden. Lest das Neue Deutschland! Die AG Cuba si der Oberlausitz nimmt gern Geld- und Sachspenden entgegen. Spender wenden sich bitte an die Vorsitzende der AG Christa Junge, Tel. (03 58 41) 38 107, an Ute Sive (Regionalgruppe Bautzen), Tel. (03 591) 60 22 71, Boto Rothe (Regionalgruppe Kamenz), Tel. (03 578) 31 26 02, bzw. an die Bürgerbüros - Bautzen, Tel. (03 591) 49 09 76 und 27 05 42, Hoyerswerda, Tel. (03 571) 60 81 18, Kamenz, Tel. (03 578) 78 73 39, und Radeberg, Tel. (03 528) 41 43 18. Liebe Leserinnen und Leser, die Existenz des „nd“ hängt vom Verkauf ab, von Abonnements und Einzelkäufen am Kiosk. Unser Ziel ist es, in diesem Jahr 4 000 neue Abos zu werben. Wenn Sie es wichtig finden, dass „nd“ als unabhängige linke Tageszeitung erhalten bleibt, dann helfen Sie uns, es auch der nächsten Generation zu vererben. Sie können uns unterstützen mit einer Empfehlung des „nd“ in Ihrem Bekanntenkreis, mit der Werbung neuer Abonnenten, wie auch – so es Ihnen möglich ist – mit Spenden für unser Pressefest, das in diesem Jahr am 16./17. Juni wie gewohnt in der Berliner Kulturbrauerei stattfindet. Kinderfest mit Sinti und Roma in Rumburk Nd-Unterstützungskonto Berliner Bank AG Kontonummer 52 59 50 204 BLZ 100 708 48 Kennwort: Pressefest Für Ihre Solidarität danken: Olaf Koppe, Geschäftsführer Jürgen Reents, Chefredakteur Der Tamara-Bunke-Verein für internationale Jugendverständigung unterstützte ein Kinderfest in Rumburk (CZ). Am 20. Mai fand in Rumburk ein Kinderfest statt. Dieses wurde von der Initiative „Hass ist keine Lösung“ mit dem Ziel, Vorurteile gegen Sinti und Roma abzubauen, organisiert. Der TamaraBunke-Verein für internationale Jugendverständigung aus Zittau unterstützte das Fest mit 100 Euro und Sachspenden. So wurden Kinderbekleidung und Spielsachen verteilt. Beliebt war das Basteln von Blumen (Foto nebenstehend). „Durch diese Unterstützung wollen wir zu Verständigung und friedlichem Zusammenleben der Menschen vor Ort aber auch über nationale Grenzen hinaus, beitragen“, so die Vereinsvorsitzende Ramona Gehring. 6 Domowina-Chef bei der Linksfraktion Zu einem bildungspolitischen Arbeitsgespräch hat die Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag kürzlich den Vorsitzenden der Domowina, David Statnik, begrüßt. Seitens der Fraktion nahmen an dem Gespräch teil Fraktionsvorsitzender Dr. André Hahn, die bildungspolitische Sprecherin Cornelia Falken, Heiko Kosel, Sprecher für Minderheitenpolitik, und die Bürgerbeauftragte der Fraktion, Andrea Roth, teil, zugleich Koordinatorin der landesweiten Schulinitiativen-Treffen. Dabei wurde vereinbart, dass noch in diesem Jahr ein Treffen der sächsischen Schulinitiativen zum Thema „Sorben und sorbisches Schulwesen“ stattfinden wird. Nach dem Gespräch sagte DomowinaVorsitzender David Statnik: „Die Grundlagen der Schulpolitik in Sachsen und Brandenburg müssen so gestaltet werden, dass sie das sprachliche Überleben des sorbischen Volkes ermöglichen. Bei dieser Herausforderung gibt es in beiden Ländern noch Handlungsreserven, die zielstrebig ausgelotet und in der Praxis ausgeschöpft werden müssen.“ Aus den Parlamenten Lausitzer Linksdruck Kreditsuchende werden geschröpft „Der Test belegt: Wer einen Kredit braucht, wird bei den meisten Banken über den Tisch gezogen. Die systematische Umgehung gesetzlicher Vorgaben durch die Kreditinstitute ist erschütternd“, kommentiert Caren Lay, Verbraucherpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, die Mitte Mai veröffentlichten Ergebnisse der Stiftung Warentest zur Kreditberatung von Banken. Lay weiter: „Es ist unglaublich, wie grottenschlecht Kreditkunden beraten werden. Sie erhalten trotz gesetzlicher Verpflichtung keinerlei transparente Information über die Kosten des Kredits. Dadurch können sie verschiedene Angebote nicht vergleichen. Noch dazu schwatzen die Banken den Kreditsuchenden unnötige, aber teure Zusatzverpflichtungen wie Restschuldversicherungen oder sogar Bausparverträge auf. Darüber hinaus ruinieren fehlerhafte Schufa-Anfragen durch die Banken die Bonität der Kundinnen und Kunden. Ministerin muss reagieren Finanztest hat bei der Kreditberatung eine Praxis aufgedeckt, die nicht mit individuellem Fehlverhalten von einzelnen Bankberatern zu erklären ist. Mit der absichtlich herbeigeführten Undurchschaubarkeit ihrer Angebote verdienen die Banken Milliarden. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) muss endlich die Lücken im finanziellen Verbraucherschutz angehen und Bankkunden vor den Kreditinstituten schützen. Da helfen keine harmoniegetränkten Gespräche der Ministerin mit der Branche mit anschließender Selbstverpflichtung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Viel beschäftigt als Bundesgeschäftsführerin, Verbraucherpolitische Sprecherin und Abgeordnete des Bundestages: Caren Lay. Foto: Reinhard Kärbsch Hier bedarf es gesetzlicher Vorgaben und einer wirksamen Kontrolle, dass diese Vorgaben auch eingehalten werden. Eine verbrauchergerechte Reform der Finanzaufsicht ist überfällig. DIE LINKE fordert seit langem eine schlagkräftige Verbraucherbehörde zur Beobachtung der Märkte und zur Durchsetzung kollektiver Verbraucherinteressen.“ Caren Lay Langfristiges Investitionsprogramm notwendig Jeden Monat länderübergreifend unterwegs: Heiko Kosel. Foto: R.K. Der sorbische Abgeordnete und minder-heitenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, Heiko Kosel, ergänzte: „Unter Berücksichtigung der aktuellen Situation in Brandenburg und der dortigen Auseinandersetzung über die Zukunft des Witaj-Projektes hat sich die sächsische Landtagsfraktion der LINKEN mit dem Vorsitzenden der Domowina über das sorbische Schulwesen beraten. Die Debatte über die zukünftigen Strukturen des Föderalismus in Deutschland bekommt durch die Sorben und ihre berechtigten Ansprüche an das Bildungswesen einen zusätzlichen wichtigen Impuls. Denn die Verantwortung für die Förderung der sorbischen Sprache in der Schule darf nicht an Ländergrenzen Halt machen, ja hier ist aus minderheitenpolitischer Sicht auch der Bund in Mitverantwortung.“ Heiko Kosel Zum Mitte Mai stattgefundenen Spitzengespräch von Sachsens Finanzminister Georg Unland (CDU) mit den Vertretern des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) und des Sächsischen Landkreistages (SLKT) sagt Marion Junge, Kommunalpolitische Sprecherin der Fraktion Die LINKE im Sächsischen Landtag: Die geplante Erhöhung der allgemeinen Deckungsmittel im Finanzausgleich (FAG) 2013/14 um 400 Millionen Euro war aufgrund der Steuermehreinnahmen zu erwarten. Das Geld steht den Kommunen im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs zu. Die Kommunen können dadurch die steigenden Kosten im Personal- und Sachbereich besser finanzieren. Das ist die gute Nachricht. Eine generelle Lösung im Sinne der Stärkung der Kommunalfinanzen sieht aber anders aus. Die zunehmende Belastung der Kommunen durch Aufgabenkommunalisierung, zunehmende Sozialaus- Aktiv im Landtag und zum 1. Mai auf dem Kamenzer Dachsberg: Marion Junge. Foto: R.Kärbsch gaben und weniger „zahlende“ Einwohnerinnen und Einwohner verändert die Finanzkraft der Kommunen erheblich. Die Ungleichgewichte zwischen den kreisfreien Städten und dem kreisangehörigen Raum müssen durch einen Strukturanpassungsprozess verändert werden. Ein längerfristig angelegtes Investitionsprogramm ist notwendig, um künftige Herausforderungen wie Umsetzung der Energiesparverordnung bis 2020, Investitionen in Bildung, altersgerechtes Wohnen, Pflegebereich oder Umbau der Infrastruktur zu bewältigen. Die Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag fordert den Finanzminister auf, die vorgesehenen Änderungen sowie die Details zur Ausgestaltung des Finanzausgleichs 2013/14 im Finanzausschuss vorzustellen. Diese Gelegenheit bietet sich am Mittwoch dieser Woche zum regulären Sitzungstermin des Haushalts- und Finanzausschusses. Erst wenn die Einzelheiten auf dem Tisch liegen, wird sich zeigen, ob ein Schritt zur Verbesserung der kommunalen Finanzausstattung sowie zur Stärkung der regionalen Verantwortung gelungen ist. 7 Junge Linke Lausitzer Linksdruck Die schlechte Erinnerung und die Angst Wenn wir gefragt werden, wie wir den 1. Mai dieses Jahr empfunden haben, können wir nur eines sagen: „Es war ein Tag, an dem die Nazis erfolgreich durch Bautzen marschierten und viele Menschen trinkend und essend lieber Bands wie Silbermond zuschauten, während die Nazis hinter ihnen vorbeimarschierten.“ Allerdings sind der friedliche Ausgang des Festes zum „Tag der Arbeit“ sowie des Teilprogramms „Radau auf der Platte“ ab 17 Uhr, an dem wir uns in der Organisation beteiligten, positiv zu erwähnen. Wir wollen uns bei allen, die vor Ort versucht haben, die Nazi-Demo zu behindern, bedanken. Besonderer Dank gilt dabei unseren Abgeordneten und Stadträten, die immer in der Stadt unterwegs waren und so einiges Unrecht verhindern beziehungsweise mildern konnten. Wir wollen uns auch bei den Genossen auf dem Kornmarkt bedanken, die zeitweise unseren Stand allein betreut und mit den Bürgern das Gespräch gesucht haben. Einen herzlichen Dank auch an unsere LISAS für die Getränke und die leckere Verköstigung aller Helferinnen und Helfern und unsererAG. Die Vorbereitungen zum Tag Das Bündnis „Bautzen l(i)ebt bunt“ entwickelte bereits zeitig einen Plan, Rechte nicht kannten. Der NPD ist es gelungen, eine zu große Route zu laufen. Das darf und sollte nicht noch einmal passieren. Erschreckende Tendenzen Junge Linke am Bautzener Bahnhof blockieren eine Richtung, die für die Neonazis gesperrt bleibt. Foto: Junge Linke wie wir den Nazis am besten begegnen können. Einen Hauptteil dazu steuerte der Verein „Augen Auf“ aus Löbau bei. Der Plan sah vor, Plätze und Straßen entlang einer möglichen NPD-Demonstrationsroute anzumelden und so mit friedlichen Aktionen die NPD zu behindern. Am 27. April bekamen die Anmelder dann die Bestätigung: Der Rathenauplatz, die Bahnhofstraße, Taucherstraße, Paulistraße und andere dürfen offiziell als Kundgebungsstätte genutzt werden. Bei den ersten drei Plätzen ging das Konzept sehr gut auf und Polizeibrutalität im revolutionären Mai Der diesjährige 1. Mai in Bautzen wurde zu dem Beginn einer Reihe von Gewaltorgien seitens der sächsischen Polizei. So wurde in Bautzen die Landtagsabgeordnete der Grünen Annekathrin Giegengack von Polizisten zu Boden geworfen und verletzt, Demonstrantinnen und Demonstranten wurden wahllos Platzverweise ausgesprochen. Diese Handlungen setzten sich nun in Sachsen mehrfach fort. So sollten am 8. Mai um 19.45 Uhr sechs Roma nach Serbien abgeschoben werden. Antifaschistische Kräfte versuchten diese für die Betroffenen folgenschwere Handlung zu unterbinden. Der Abtransport, welcher erst über Berlin fahren sollte, konnte um zwei Stunden verzögert werden. Von Anfang an provozierte die Polizei mit Beleidigungen und kleinen Handgreiflichkeiten. Der erste Bus fuhr leer davon, dank der erfolgreichen Blockade. Spenden für die Roma In der folgenden Zeit wurden Spenden gesammelt, um den Roma einen Anwalt zur Verfügung stellen zu können. Mehrere hundert Euro kamen dabei zusammen. Schließlich begann nach circa eineinhalb Stunden der richtige Einsatz der Polizei. Die Sitzblockade bestand immer noch, aber ein zweiter Bus erschien, um die Roma nun erfolgreich deportieren zu können. Als die Sitzblockade sich vor diesen Bus verlagerte, begann die Polizei mit brutalsten Übergriffen. So wurde über die sitzenden Menschen Pfefferspray gesprüht. Pfefferspray ins Gesicht Am Rande stehende Personen, welche helfen wollten, wurden geschlagen und zurückgedrängt. Als die Polizei die Blockade zur Seite drängte, löste sich diese auf, um sich an anderer Stelle neu zu formieren. Die sächsischen Beamten jagten die Personen jedoch auseinander und sprühten ihnen Pfefferspray ins Gesicht, obwohl von den Demonstranten immer noch keinerlei Gewalt ausging. Die Übergriffe der Polizei gingen auch dann weiter, als der Bus bereits in einiger Entfernung war. So wurden Blockadeteilnehmer weiter gejagt und mit Pfefferspray verletzt. Am 12. Mai fand in Cottbus ein Neonazi-Aufmarsch statt, welchen es zu blockieren galt. Dabei jagte die Polizei Antifaschistinnen und Antifaschisten jeglichen Alters mehrere Kilometer mit gezogenen Schlagstöcken durch die Stadt. Einige Personen spuckten bereits Blut, darunter auch knapp zehnjährige Kinder. AG Junge Linke die Nazis konnten in diese Richtungen den Bahnhofsvorplatz nicht verlassen. Auf der Paulistraße ergab sich jedoch ein Problem: Die Platzanmelder hinderten die engagierteren Demonstranten mit allen Mittel daran, eine Sitzblockade auf der NPD-Route zu schaffen. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei den Anmeldern für die freundliche Unterstützung der NPD! Infolgedessen versagte die Gesamtstrategie. Viele der Gegendemonstranten waren zu jung, unerfahren und hatten Angst, weil sie ihre demokratischen Noch vor fünf Jahren bei „Bautzen ist / bleibt bunt“ nahmen die Geschäfte in Bautzen die Aufrufplakate bereitwillig entgegen. Sie freuten sich, dass sich speziell Jugendliche und Bautzener ge-gen die Nazis einsetzen. Sie hängten die Plakate in die Schaufenster und zeigten sich entschlossen: „Nazis wollen wir nicht in Bautzen“. Damals konnten wir viele Gespräche führen und bemerkten das Aufatmen, dass etwas sichtbar gegen die Nazis in Bautzen unternommen wird. Fünf Jahre später sieht die ganze Sache anders aus. Die Geschäfte trauen sich nicht, die Plakate in die Schaufenster zu hängen, weil sie Angst vor den Nazis haben. Einige begründen die Ablehnung damit, dass keine politischen Aufrufe in ihrem Geschäft ausgehangen werden dürfen. Nur wenige nahmen überhaupt Plakate an. Unser Fazit: Dieser 1. Mai wird uns noch lange in schlechter Erinnerung bleiben.Aber was für uns viel schlimmer ist, ist die zunehmende Angst der Bautzener Bürgerinnen und Bürger, Gesicht gegen Rechts zu zeigen und ein deutliches Zeichen zu setzen. AG Junge Linke Sportlich gegen Rassismus Auch in diesem Jahr findet wieder das von der AG Junge Linke organisierte „Volleyball gegen Rassismus“ statt. Das Turnier beginnt am Sonnabend, dem 14. Juli, 10 Uhr im Alten Stadtbad „Skaterpark“ Kamenz. Die politische Forderung ist dieselbe wie jedes Jahr: Rassismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben! Leider ist sie auch genau so aktuell und notwendig. Erst im Februar wurde auf das Asylbewerberheim in Kamenz ein feigerAnschlag verübt. Die Notwendigkeit ein neues Heim einzurichten, wurde und wird von einem Großteil der Bürger nicht gesehen. Hinzu kommen die Schwächen der deutschen Asylpolitik, welche menschenverachtende Auswirkungen auf das Leben der Flüchtlinge in Deutschland und Europa hat und Alltagsrassismus den Boden bereitet. Hier muss weiter Aufklärung betrieben werden. Bitte bis 3. Juli melden! Die AG Junge Linke wirkt den Besorgnis erregenden Entwicklungen in Kamenz kreativ entgegen. Neben dem Volleyballturnier wird es Infostände, Referenten und inhaltliche Programmpunkte geben, die über Asylpolitik, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit informieren und aufklären. Für das Tur- Tino Wehner organisiert auch dieses Jahr das Turnier. Foto: R. K. nier können sich Interessierte noch bis zum 3. Juli unter [email protected] anmelden. Ein Team besteht aus vier Spielerinnen und Spielern mit mindestens einer Frau. Bereits jetzt hat sich eine Mannschaft aus dem Asylbewerberheim angemeldet und auch die Junge Linke wird wieder vertreten sein. Die AG Junge Linke hofft auf gutes Wetter, viele Besucher, spannende Spiele und viele interessante Gespräche. Tino Wehner 8 Bildung, Kultur und Freizeit Chancen für die Agrargenossenschaften Über Landwirtschaft im Allgemeinen und die Agrarpolitik der Europäischen Union im Besonderen haben die Besucher des Kamenzer politischen Frühschoppens bisher wenig bis gar nichts erfahren. Das lag wohl, wie sich nun herausstellte, an der Materie selbst: Sie ist äußerst kompliziert und ständiger Veränderung unterworfen. So gibt es nur wenige Experten mit wirklichem Durchblick. Dazu gehört Dr. Kisten Tackmann, Bundestagsabgeordnete der LINKEN und in deren Fraktion die Agrarpolitische Sprecherin. Als Tierärztin und Virenforscherin bringt sie die notwendigen Voraussetzungen dafür mit. Ihr Thema lautete in Kamenz: „Reform der EU-Agrarpolitik - Welche Chancen gibt die Agrarpolitik der EU unseren Agrargenossenschaften?“ Erfolge und Probleme Da war zunächst eine Menge für die fast 40 Zuhörer zu sagen. Zahlen schwirrten durch den Raum (siehe nebenstehend), Säulenmodelle der Finanzierung wurden erklärt, allerlei Rahmenbedingungen erläutert, die wesentlichsten Probleme zumindest genannt. Die Zuhörer erfuhren dabei unter anderem, dass der EU-Agrarbereich der am stärksten harmonisierte in der 27-Staaten-Union ist und dennoch längst nicht alle Probleme gelöst sind, vielleicht nie gelöst werden. Zu den Rahmenbedingungen: Zu groß sind noch die Unterschiede zwischen den und innerhalb der Mitgliedsländer. Von einer fairen Marktordnung sei man weit entfernt, die Erzeugerpreise würden in zahlreichen Fällen nicht kostendeckend sein, es werde mit Rohstoffen gen und Konzepte des EU-Kommissars für Agrarwirtschaft Dacian Ciolos die Gefahr, dass beispielsweise die Agrargenossenschaften in Ostdeutschland durch sogenannte Kappungsgrenzen bezüglich Arbeitskräftebesatz benachteiligt werden könnten. Dr. Dietmar Liebscher, Geschäftsführer des hiesigen Bauernverbandes und Teilnehmer der Veranstaltung, appellierte vehement an die Politikerin, sie möge derartige Grenzen verhindern. Linke Positionen Dr. Kirsten Tackmann sprach zum Kamenzer politischen Frühschoppen über die komplizierte EU-Agrapolitik. Foto: Reinhard Kärbsch und dem Boden spekuliert, so Tackmann. Bei den Problemen listete sie auf: die Arbeitsplätze werden weniger, die Bezahlung sei schlecht (bis 60 Prozent unter den Durchschnittslohn in der Wirtschaft), die biologische Vielfalt reduziere sich, der Bodenmarkt verhindere zunehmend, dass sich die Landwirtschaft entsprechend ihrer besonderen Möglichkeiten um den Klimaschutz Wissenswertes über den EU-Bereich Landwirtschaft - 13,7 Millionen Agrarwirtschaften, davon 70 % unter 5 ha; 17,5 Millionen Beschäftigte, das sind 7,7 % aller Beschäftigten; die Agrarsubventionen umfassen mit etwa 50 Milliarden Euro 41 % des EU-Etats, aber nur 0,5 % des Bruttosozialprodukts der EU; Säule eins mit 40 Milliarden Euro Direktzahlungen umfasst u.a. Preis stützung, Lagerkosten, Steuerung von Produktionsquoten, die Säule zwei Ausgaben für Umwelt, Klima, Wasserschutz u.ä. Was macht der liebe Gott im Bundestag und anderes Unglaubliches „Religion und Politik sind auch im 21. Jahrhundert auf vielfältige und oft verhängnisvolle Weise miteinander verstrickt. Das haben spätestens die islamistischen Terroranschläge vom 11. September 2001 und der diesen folgende „Krieg gegen den Terror“ deutlich gemacht, den die USA in christlich-fundamentalistischer Kreuzzugsmanier entfesselten. Während im Nahen Osten territoriale und politische Ansprüche mit Thora und Koran begründet werden, setzt die römisch-katholische Kirche auf Doktrinen, die selbst bei ihren Mitgliedern zunehmend auf Unverständnis und Ablehnung stoßen. Dialog der Religionen notwendig In Deutschland wächst derweil die Kritik an der Verfilzung zwischen Staat und christlichen Großkirchen. Gefordert ist ein Dialog der Religionen, aber auch ein Dialog der Religiösen und der kümmern könne, weil die Kapitalvermehrung immer weiter in den Vordergrund trete. Und immer wieder werde an der finanziellen Förderung herumgebastelt, die aktuell immerhin einen Umfang von rund 50 Milliarden Euro aufweist, darunter Direktzahlungen für Preisstützung, Lagerkosten, Produktionsquoten u.a.m. von 40 Milliarden Euro. Gegenwärtig bestehe durch Überlegun- Nichtreligiösen.“ Das schrieb Ingolf Bossenz, Redakteur der Tageszeitung „Neues Deutschland“ und Autor zahlreicher Beiträge zum Thema Religion und Kirchen, vorab den Organisatoren des Kamenzer politischen Frühschoppens vom Ortsverband Kamenz der Partei DIE LINKE. Bossenz als kenner der Materie konnte nämlich als Gast für die Veranstaltung am Sonntag, dem 1. Juli, gewonnen werden. Sein Thema lautet: „Religion und Politik - Der organisierte Glaube im Kampf um Macht und Einfluss.“ In Deutschland und anderswo auf der Welt, versteht sich. Wie immer sind die Interessierten und Neugierigen, die Sachkundigen und Lernbereiten, die Nichtreligiösen und die Gläubigen herzlich zum Zuhören, zum Fragen stellen und zum Diskutieren eingeladen. Der Frühschoppen beginnt 9.30 Uhr im Stadttheater Kamenz, Pulsnitzer Straße. Reinhard Kärbsch Das gehöre auch zu dem Konzept linkerAgrarpolitik, versicherte Dr. Kirsten Tackmann, unabhängig von der Betriebsgröße zu fördern. Dazu gehöre weiter - die Erzeugerbetriebe und das bäuerliche Eigentum zu schützen; - kein Ausspielen von kleinen und großen sowie ökologisch und konventionell produzierenden Betrieben zuzulassen; - weiterhin Fördermittel für die Agrarwirtschaft und ländliche Räume bereitzustellen; - die finanzielle Ausstattung der gemeinsamen Agrarpolitik zu erhalten; - die direkten und indirekten Exportsubventionen abzuschaffen; - öffentliche Gelder zielgerichteter für konkret nachweisbare öffentliche Leistungen bereitzustellen; - das Zwei-Säulen-Fördermodell beizubehalten, aber keine Modulation zuzulassen (Geld von erster in zweite Säule transferieren); - Arbeitsplätze zu fördern; - benachteiligte Gebiete zu unterstützen. Reinhard Kärbsch Wandern im Landkreis Warum immer in die Ferne schweifen Wandert mit mir durch das wunderschöne Elbsandsteingebirge. Es liegt nur wenige Kilometer von uns entfernt zwischen dem Erzgebirge und dem Lausitzer Bergland. Man unterscheidet in die Sächsische Schweiz in Deutschland und die Böhmische Schweiz in Tschechien. Es gibt über 1 000 Kilometer gekennzeichnete Wander- und Klettertouren verschiedenster Länge und Schwierigkeitsgrade. Wundervoller Malerweg Eine Mehrtageswanderung über 112 km auf den sogenannten Malerweg, also auf den auf den Spuren von Caspar David Friedrich, Ludwig Richter, Adrian Zingg und anderen namhaften Künstlern des 18. und 19. Jahrhunderts, sei empfohlen. Anhand der Kunstwerke wurde eine Route erarbeitet, die an die Stätten führt, von wo aus die Maler ihre Werke schufen. Im Juni 2006 wurde eine der wildromantischsten Wanderrouten Deutschlands zu neuem Leben erweckt. Schon vor 200 Jahren begeisterten sich Reisende an der unerschöpflichen Fülle bizarrer Felsgebilde, wildromantischer Schluchten, erhabener Tafelberge mit atemberaubenden Aussichten. Die Qualität des Wanderwegs in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz zeichnet sich aus durch eine vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft, eindrucksvolle Aussichtspunkte, naturbelassene Wege sowie zahlreiche Einkehrmöglichkeiten und Attraktionen. Als Gelegenheitswanderer oder im Wanderverein, Wandern als sportliche Herausforderung oder einfach nur die Natur beim Wandern genießen - der Malerweg gehört zu den Traumpfaden Europas. I.H. Kontakt: Tourismusverband Sächsische Schweiz, Bahnhofstr. 21, 01796 Pirna. 9 Aus dem Ortsverband Bautzen Kritische Dispute bei LISA und ADELE Es gehört zu den Traditionen der Landesarbeitsgemeinschaften (LAG) LISA (Frauenorganisation) und ADELE (Ökologie), bei gemeinsamen Klausuren wichtige politische Fragen der Gesellschaft und der Partei DIE LINKE zu behandeln und gemeinsame Ansichten und gegebenenfalls auch Forderungen zu äußern. Die jüngste Veranstaltung dieser Art fand Ende April in Schirgiswalde statt. Zuerst führte die LAG ADELE inhaltlich ein mit einem Vortrag über „Fukushima und die Folgen“. Anschließend fand eine Diskussion zum Gehörten statt. Folgende Diskussionsansätze stellten sich heraus: Energiepreise, Netzstrukturen, öffentliche Hand als Eigentümer, Transparenz sowie ressourcenschonendes Wirtschaften, insbesondere das Energiesparen. Überarbeitung notwendig Für die LAG LISA wurden die Sozialpolitischen Leitlinien des Landesverbandes vorgestellt. Kritik wurde dabei an der Struktur, dem Ablauf der Beiträge sowie den Überschriften geäußert. Teilweise würden nur Floskeln aneinandergereiht und die Inhalte zu ungenau formuliert. Vorgeschlagen wurde ein Aufbau der Leitlinien, die sich an zwei grundsätzlichen Fragen orientieren sollte: Wie ist die derzeitige Situation? Was fordert die LINKE? Begrifflichkeiten könnten in einem Glossar geklärt werden – genauso wie Die Tagungsleitung und Verantwortlichen der gemeinsamen Beratung in Schirgiswalde: (v.r.n.l) Ingrid Heyser (LISA), Michael Lauter (ADELE) und Sabine Kunze (ADELE). Foto: Jan Schneider die offenen Fragen in den Leitlinien, die Bedingungsloses Grundeinkommen und Mindestlohn heißen. Der gesamter Gesundheitsteil wird derzeit von Cornelia Heyser und Susanne Scharper überarbeitet. Im Ergebnis wur- Politische Plagiate überall 2. 2010 lehnten alle Parteien den Antrag der LINKEN nach einer Millionärssteuer ab. Heute fordert die SPD diese Weitere Informationen: www.dielinkesachsen - Beitrag der ADELESprecherin Sabine Kunze. Wissenswertes: World-Cafè Das World-Café - entwickelt von den US-amerikanischen Unternehmensberatern Brown und Isaacs - ist eine Workshop-Methode. Basierend auf der Annahme, dass es kollektives Wissen gibt, sollen Menschen miteinander in ein konstruktives Gespräch gebracht werden zu Themen, die für die Teilnehmenden relevant sind. Es geht darum, in Veränderungsprozessen möglichst viele Beteiligte zu Wort kommen zu lassen und ihnen so Mitwirkung und Engagement zu ermöglichen. Der Ansatz des World-Cafés unterstützt Selbstentwicklung und Selbststeuerung und fördert die Selbstorganisation. Die Gespräche sollen in einer entspannten Atmosphäre stattfinden und haben das Ziel, gemeinsames Wissen und den Leistungsvorteil der Gruppe sichtbar zu machen, um so neue Perspektiven, Denkweisen und Handlungsoptionen zu entwickeln. Wikipedia Linke Politikangebote in die Öffentlichkeit tragen Die LINKE hat gewirkt und wird mehr denn je gebraucht. Die Krise in der Partei zeigt, wir müssen alle unsere Kräfte effektiver einsetzen. Unsere wichtigste Aufgabe sehe ich darin, gute Argumente für das Wirken unserer Partei in die Öffentlichkeit zu tragen. Das meine ich wörtlich. Jeder kann sich fragen, in welche Briefkästen will ich alle drei Monate die „clara“ einwerfen? Wo kann ich folgende Argumente verbreiten: 1. 40 Prozent aller Beschäftigten gehen mit einem Niedriglohn (unter 1 026 Euro) nach Hause. 2006 stimmten nur die LINKEN, damals PDS, im Bundestag ihrem Antrag auf gesetzlichen Mindestlohn zu. Heute folgt die SPD der Forderung der LINKEN, erhebt aber Urheberansprüche. Selbst die CDU musste das Thema auf ihre Agenda setzen. de ein Antrag an den Landesvorstand erarbeitet, der folgenden Wortlaut hat: „Der Landesvorstand der LINKEN Sachsen wird beauftragt, die offene Frage in den Sozialpolitischen Leitlinien im Abschnitt ,Hartz IV muss überwunden werden‘ zum Thema Bedingungsloses Grundeinkommen zu diskutieren. Diese Diskussion kann wie folgt aussehen: - öffentliche Konferenz; - Diskussion/Austausch mit außerparlamentarischen Partner_innen, die sich mit der Thematik beschäftigen; - Erarbeitung einer schriftlichen Argumentationslinie. Die Konferenz soll bis Ende 2012 stattgefunden haben.“ In interessanten Gesprächsrunden nach der Methode des World-Cafés (siehe Kasten) wurden die Themen Bildung, Gesundheit, Sport, Gleichstellung und alternative Lebensweise diskutiert, die Ergebnisse an die Grundsatzkommission beim Landesvorstand Sachsen der Partei DIE LINKE geschickt. Es sollen weiter die einzelnen Textabschnitte überarbeitet sowie die konkreten Änderungen aufgelistet werden. Ingrid Heyser Steuer und spricht von einer sozialdemokratischen Forderung. Nein, das ist eine linke Forderung. 3. Auch der Antrag der Linken für eine Finanztransaktionssteuer, die über 20 Milliarden Euro Einnahmen bringen könnte, wurde von allen Parteien noch vor Jahren abgelehnt. Heute ist diese Forderung von CDU, SPD, Grünen und Piraten übernommen worden. „clara“ hilft bei Aufklärung 4. Noch erleben wir eine finanzmarktgesteuerte Politik. Mit Beginn der Krise des Systems setzte sich die LINKE für eine Spar- und Konjunkturpolitik ein. Das hätte die Verelendung der Bürgerinnen und Bürgern in den Südstaaten Europas verhindern können. Jetzt schwenken alle Parteien in diese Richtung. Die LINKE hat Angebote für eine bessere Gesellschaft in allen Politikfeldern. In der „clara“ werden diese vierteljährig sehr gut erklärt und diskutiert. Die „clara“ kann kostenlos abonniert werden. Anne-Marie Russew Tschernobyl-Hilfe bleibt auch dieses Jahr aktuell Die Mitglieder der Gesellschaft Sachsen-Osteuropa e.V. - Tschernobyl-Initiative Bautzen - im Frauenzentrum Bautzen, Reichenstraße 29, wenden sich auch dieses Jahr in einem Aufruf an ehemalige und möglicherweise künftige Gasteltern für Tschernobyl-Kinder aus dem Gebiet Buda-Koschelewo/Weißrussland. Seit 1991, also seit über zwei Jahrzehnten, waren bisher belarussische Mädchen und Jungen fast jedes Jahr zu Erholungsaufenthalten bei deutschen und sorbischen Familien im Landkreis Bautzen zu Gast. Es heißt wörtlich: „Wir grüßen Sie herzlich. Aus BudaKoschelewo wurden uns zum Jahreswechsel Grüße, verbunden mit dem Dank für die gute Betreuung im Kreis Bautzen, übermittelt. Einige Gasteltern stehen auch jetzt noch in Verbindung mit ehemaligen Gastkindern … Da schon jetzt zum Beispiel die Transportkapazität für die An- und Abreise der Kinder abgesichert werden muss, erlauben wir uns anzufragen, ob Sie in diesem Jahr wieder als Gasteltern tätig sein möchten. Der Erholungsaufenthalt, der der Stabilisierung der Gesundheit der Kinder dient, ist für einen Zeitraum von drei Wochen vom 13. Juni bis 5. Juli 2012 vorgesehen.“ Wie immer würde eine Tagesbetreuung in Bautzen durch den Verein durchgeführt. Unterstützung wird freudig erwartet Auch zwei Gastfamilien könnten sich den Zeitraum miteinander teilen. Abschließend wird gesagt: „Über Ihre Unterstützung sowie auch ein Gespräch mit Ihnen würden wir uns sehr freuen. Wir bitten recht herzlich um baldige Antwort, ganz gleich wie Ihre Entscheidung ausfällt.“ red. Weitere Informationen unter Telefon (03 591) 60 35 62 oder 01 72 / 85 52 737, (03 591) 20 89 44, (03 59 39) 80 058 und (03 591) 2 61 01. Spendenkonto: Tschernobyl-Initiative Bautzen, Kreissparkasse Bautzen, Kontonummer 1 000 083 728, BLZ 85 550 000. 10 Hoyerswerdaer Aus dem Ortsverband Hoyerswerda LINKE SEITEN. Hoyerswerda immer schulärmer? Bildung ist ein Menschenrecht. So steht es in unserem Parteiprogramm. Die Projektgruppe „Bildung, Kunst & Kultur für alle“ beim Landesvorstand Sachsen hat dazu einen Entwurf veröffentlicht, der diskutiert und auf dem 8. Landesparteitag beschlossen werden soll. Diese Konzeption soll dann in das integrierte Landesentwicklungs- und Wirtschaftskonzept einfließen. Im Konzept heißt es: „Wenn Bildung ein Menschenrecht ist, dann müssen alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, sozialen und persönlichen Voraussetzungen, die Möglichkeit haben, eine bestmögliche Bildung zu erlangen.“ Ich will heute nur auf eine materielle Voraussetzung aufmerksam machen, nämlich auf das Vorhandensein von Schulen überhaupt. Damit ist es in Hoyerswerda nicht sehr günstig. Natürlich gibt es objektive Bedingungen für notwendige Schulschließungen, die zu beachten sind. Wunschdenken ist fehl am Platze. Großes Schulsterben geht weiter Vor 1989 gab es auf dem Territorium des heutigen Stadtgebietes 25 zehnklassige Oberschulen, drei Erweiterte Eine Neue für Caren Lay Liebe Genossinnen, liebe Genossen, ich möchte diese Ausgabe nutzen, um mich bei Euch vorzustellen. Vielleicht habt ihr die kleine Begrüßung in der „Einblicke“ auch schon gelesen - seit 1. Mai arbeite ich nun als Wahlkreismitarbeiterin bei MdB Caren Lay. Seit meinem 20. Lebensjahr bin ich Mitglied in der Partei, war aktiv im Jugendverband und im Stadtvorstand Dresden. Aktuell bin ich Mitglied des Landesvorstandes. Steckenpferd ist hierbei die Hochschulpolitik, da ich auch die Jahre meines Studiums an der TU Dresden aktiv war. Aber auch die politische Bildung interessiert mich sehr, ebenso wie Gleichstellungspolitik. Die Sprechstunden im Wahlkreisbüro sind mittwochs von 14 bis 16 und donnerstags von 9 bis 11Uhr. Gerne lade ich Euch auf einen Tee ein. Gern würden Caren und ich das Büro etwas lebendiger machen, ein wirkliches offenes Büro eben etablieren. Also wenn ihr zum Beispiel Vereine kennt, die einen Tagungsraum suchen, könnt ihr euch gern bei mir melden. Desweiteren wollen wir das Projekt „SeniorInnen am Netz“ beginnen. Das heißt, dass interessierte Personen bei uns im Büro Zugang zum Internet und Hilfestellungen bei der Anwendung bekommen. Ziel ist es, einzelne Informationen herauszufiltern und dazu anzuregen, selbst auf die dauerhafte Nutzung des Internets umzustellen. Soweit von mir - ich freue mich auf gute Zusammenarbeit! Kristin Hofmann muss. Wäre es nicht besser, die materiellen, personellen und schulpolitischen Voraussetzungen an den bestehenden zwei Mittelschulen so zu verbessern, dass die Schüler gern diese Schulen besuchen und ein Pendeln nicht unbedingt notwendig ist. Ich verstehe, dass auch in der Schule gespart werden muss, aber die Finanzen dürfen nicht entscheidend sein, wenn es um eine optimale Entwicklung unsere Kinder geht. Was mich nachdenklich macht, ist die Tatsache, dass der Kreistag diese Angelegenheit bei nur einer Gegenstimme und acht Enthaltungen gefasst hat. 1. Mittelschule von Hoyerswerda ist vakant. Oberschulen und mehrere Förderschulen. Nach der Wende, der Kabarettist Uwe Steimle sprach von der Kehre, änderte sich die Lage grundlegend. Gab es im Schuljahr 1992/93 in Hoyerswerda noch sechs Mittelschulen, drei Gymnasien und drei Förderschulen, so sind es heute noch zwei Mittelschulen und drei Gymnasien. Die vom Oberbürgermeister Stefan Skora (CDU) versprochene gute Ader nach Dresden blieb wirkungslos. Hoyerswerda wurde bereits Foto: Internet mit der Kreisgebietsreform über den Nuckel gezogen und der Weg zur Bedeutungslosigkeit Hoyerswerdas geht weiter. Nunmehr soll es perspektivisch gesehen nur noch eine Mittelschule geben. Für mich ein Skandal. Da das „Auspendelverhalten“ ja ausgeprägt ist, können Schülerinnen und Schüler aus Hoyerswerda andere Mittelschulen des Kreises besuchen; es gibt bei Mittelschulen keine Schulbezirke, in denen ein Kind zwingend eingeschult werden Schulfrage für LINKE wichtig Bin ich zu egoistisch in dieser Frage? Schaue ich zu sehr mit einer Hoyerswerdaer Brille? Ich bin jedenfalls für den Erhalt aller Hoyerswerdischen Schulstandorte. Das gleiche Recht haben natürlich auch Kamenzer, Bautzener, Radeberger usw. Wäre es nicht an der Zeit, dass sich unsere Partei gründlicher mit solchen Fragen befasst als mit Personalquerelen. Gerhard Heyme Ein turbulenter Wahlkreistag im Mai Am 2. Mai, einen Tag nach dem Naziaufmarsch in Bautzen, war ich wieder im Wahlkreis unterwegs. Zuerst besuchte ich eine 9. Klasse des Lessing-Gymnasiums in Hoyerswerda. Während des Gesprächs war ein großes Thema die Politikverdrossenheit der Bürgerinnen und Bürgern und welche konkreten Maßnahmen man als Bundestagsabgeordnete ergreifen kann. Offene Büros, regelmäßige Sprechstunden, Informationen analoger und digitalerArt und natürlich ehrliches Interesse an den Menschen vor Ort sind nur einige Möglichkeiten, welche ich gemeinsam mit den Jugendlichen diskutierte. Viele Fragen drehten sich um die konkrete Arbeit und das Zeitmanagement von Abgeordneten. Mit Fragen nach der Arbeitszeit und den Abläufen eines Tages während einer Sitzungswoche im Deutschen Bundestag wurde großes Interesse am Alltag meiner Arbeit deutlich. Es wurde verabredet, bei einem Besuch im Bundestag diesen Fragen näher auf den Grund zu gehen. Interessante Diskussionen Als nächstes traf ich in meinem Büro die Wirtschaftsinitiative Lausitz (WiL). Nach einer aufschlussreichen Präsentation über das allgemeine Wirken und den Aufbau der Initiative folgte ein Gespräch über die Region Lausitz als wirtschaftlicher und touristischer Standort in Sachsen und in Brandenburg. Mit ihrer neuen Lausitz-Initiative macht sich die WiL für eine ganzheitliche den Hitlergruß. Durch das beherzte Eingreifen meiner Mitarbeiter und das schnelle Eintreffen der Polizei konnten die Täter nahe des LausitzCenters gestellt werden. Leider negierte die Polizei am folgenden Tage, dass diese Tat rechtsextrem motiviert war und behauptete gar, der Hitlergruß sei aus Frust gezeigt worden. Dies empört mich über alle Maßen, denn wohin solche Einschätzungen der Behörden führen, hat dieses Land spätestens nach Bekanntwerden der NSU-Mordserie mit Entsetzen zur Kenntnis nehmen müssen. Neue Pläne mit Kristin Caren Lay und Landesvorsitzender Rico Gebhardt bei einer LINKENVeranstaltung. Foto: R.Kärbsch Wirtschaftsregion Lausitz stark, wobei die kleinen und mittelständigen Unternehmen im Mittelpunkt stehen. Das liegt auch mir am Herzen. So wurde zum Beispiel die Forderung nach einem besseren Verkehrswegenetz sowie Möglichkeiten einer besseren Zusammenarbeit zwischen Betrieben und Schulen diskutiert. Bei der Unterhaltung wurden auch die Grenzlage der Region, ihre kulturelle Geschichte und die damit verbundene eigene Identität der Lausitz angesprochen. Leider fand die Diskussion ein jähes Ende, als eine Gruppe Neonazis gewaltsam Einlass in das Büro begehrten. Als dieser ihnen verwehrt wurde, traten sie gegen die Eingangstür, sodass die Scheibe barst. Die Männer beschimpften uns und zeigten Über die Anteilnahme und Solidaritätsbekundungen von Stadt- und Vereinsvertretern habe ich mich sich dagegen sehr gefreut. Nach dem Schreck und den Vernehmungen der Polizei zum Tathergang konnten wir bei Kaffee-KuchenPolitik mit Bürgerinnen und Bürgern über aktuelle politische Ereignisse ins Gespräch kommen und Pläne für das Büro, welches seit 1. Mai mit Kristin Hofmann besetzt ist, schmieden. Den ruhigen Abschluss des Tages bildete der Besuch des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters in Bautzen, zur Feier des Abschlusses der Bauarbeiten geladen hatten. Es war wie immer ein spannender Tag, auch wenn ich auf das Erlebnis mit den Neonazis gern verzichtet hätte. Aber, liebe Genossinnen und Genossen, wir lassen uns nicht einschüchtern! Caren Lay, Kristin Hofmann 11 Aus dem Ortsverband Kamenz Ehrendes Gedenken zum Tag der Befreiung am 8. Mai Die Initiative zur Bewahrung des Gedenkens an die Opfer faschistischer Gewaltherrschaft hatte die Bürgerinnen und Bürger von Kamez aufgerufen, am 8. Mai den Befreiern vom Faschismus zu danken und der Opfer zu gedenken. Am sowjetischen Ehrenmal legten Oberbürgermeister Roland Dantz und Dr. Sylke Kaufmann (Foto rechts) ein Blumengebinde nieder. Auch am Ehrenmal Robert-Koch-Platz versammelten sich zahlreiche Bürger (Foto links). Fotos: R. Kärbsch Wirtschaftspolitik und Lebensqualität Wirtschaftspolitik und Lebensqualität - diese wechselseitig voneinander abhängigen Säulen der Kommunalpolitik waren Gegenstand einer Beratung der Kamenzer LINKEN-Stadträte mit Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos) und Wirtschaftsförderin DoreenCharlotte Hantschke. Kernaufgaben der Wirtschaftsförderung sind der Erhalt der vorhandenen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, um so mehr Steuern einzunehmen. Letzteres leisten für Kamenz im Augenblick zu zwei Dritteln gerade fünf Unternehmen. Es gilt daher, sowohl deren Wachstum zu befördern, als auch weitere Betriebe zur Ansiedlung in Kamenz zu gewinnen und der künftigen Wirtschaftsentwicklung eine größere Breite zu verleihen. Jeder Investor sucht sich den für ihn günstigsten Standort aus. Bei solchem Standortvergleich soll Kamenz möglichst oft die Nase vorn haben. Dazu will sich die kommunale Wirtschaftspolitik noch enger mit der Industrie- und Handelskammer, den Banken, Maklern und anderen verbünden. Mit zweckmäßiger Werbung soll die Stadt auch internationalen Unternehmen als attraktiver Wirtschaftsstandort bekannt werden. Wünsche der Unternehmen erfüllen Nur wenn die Gesamtheit der Standortbedingungen anziehend gestaltet ist, sind die Wünsche neuer Unternehmen optimal zu erfüllen. Hierzu gehört mehr als eine diensteifrige behördliche Wirtschaftsförderung: genügend Gewerbeflächen, ein intaktes Verkehrsnetz und Parkmöglichkeiten, leistungsfähige Fachkräfte und Internetversorgung, ein reiches kulturelles Angebot und ein funktionierendes Gesundheitswesen, Kindergärten und Schulen, angemessene Wohnverhältnisse und - nicht zuletzt - eine lebenswerte Innenstadt mit einem ideenreich agierenden Einzelhandel. Die Gesamtheit der günstigen Bedingungen für Unternehmen entscheiden also auch über die Lebensqualität der Bürger dieser Stadt und damit über die künftige Bevölkerungsentwicklung. Alle Anregungen willkommen Daher gehört die Revitalisierung der Innenstadt zu den Schwerpunkten mittelbis langfristiger Wirtschaftspolitik. Kamenz soll wieder ein attraktiver Standort für den Einzelhandel werden. Themas konzentrierte sich der Gedankenaustausch schließlich auf das Zusammenwirken von Stadtverwaltung, Unternehmen und Schulen. Nur wer mutig neue Wege beschreitet, verfügt künftig über die erforderliche Anzahl kluger Fachkräfte. Zu den Anregungen des Abends für die weitere Qualifizierung der Wirtschaftsförderung haben die LINKEN-Stadträte unter anderem vorgeschlagen, Firmen zu ermuntern, ihren Betrieb von Klassen besichtigen zu lassen und dort auch Elternabende zu organisieren. Haben die Schulen genügend solcher Angebote, werden die Schüler eher ihre Berufswünsche Auf dem Gewerbegebiet Bernbruch ist noch Platz. Foto: Reinhard Kärbsch Hierfür entsteht in diesem Jahr ein ableiten können. Kooperieren größere Einzelhandelskonzept. Eine professio- Unternehmen frühzeitig mit einer Schunelle Forschungseinrichtung arbeitet le, sollte es ab der 7. Klasse möglich mit wie die Cityinitiative des Einzel- sein, den Betrieb für Schüler interessant handels. Dafür sind alle Anregungen der zu machen und den Unterricht so zu Bürger willkommen, auch pfiffige Kon- beeinflussen, dass die Schulabgänger den Erwartungen an die Lehrlinge von zepte vergleichbarer Städte. Angesichts der Vielgestaltigkeit des heute entsprechen. Günter „Wir wollen als Stadträte dafür Sorge tragen, dass die vorhandenen wirtschaftlichen Kräfte als Grundlage für Arbeit und Ausbildung die bestmöglichen Existenz- und Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und damit einen Beitrag zur weiteren Verringerung der Arbeitslosigkeit in unserer Stadt und für das wirtschaftliche Wachstum leisten.“ Aus dem Stadtwahlprogramm 2009 – 2014 DIE LINKE. Kamenz Interessante Themen im Ortsvorstand Der Ortsvorstand befasste sich unter anderem mit dem Thema „Gedenkstätten in Kamenz“. Hierzu war als Gast Dr. Dieter Rostowski eingeladen. Der Ortsvorstand verständigte sich zu Terminen und Gedenkveranstaltungen an den verschiedenen, zum Teil in den vergangenen Jahren neu entstandenen Gedenkorten, um den unterschiedlichen Opfergruppen würdigendes Gedenken zu widmen. Die Überlegungen des Ortsvorstandes werden, genauso wie die anderer Mitglieder von Initiativen, dem Oberbürgermeister in einem zu erwartenden Gespräch vorgetragen, um eine historisch sinnvolle und politisch korrekte Lösung zu finden. Darüber hinaus befasste sich der Ortsvorstand mit einer Sammlung von Ideen, wie wir als LINKE politisch brisante und interessante Themen in die Öffentlichkeit tragen können, um mit unseren Wählern im Gespräch zu bleiben und ihre Anliegen transportieren zu können. Dazu wird der Ortsvorstand zur Mitgliederversammlung beziehungsweise zu den Basistagen informieren. Regina Schulz Gesamtmitgliederversammlung des Ortsverbandes Kamenz Am 27. Juni 2012, 18 Uhr, findet unsere nächste Beratung des Ortsverbandes im Stadttheater Kamenz statt. Auf der Tagesordnung steht die Wahl der Delegierten für den Kreisparteitag. Außerdem werden Delegierte des Bundesparteitages in Göttingen berichten. Genosse Jens Dietzmann wird darüber hinaus zur Diskussion anregen: „Von der Eurokrise zur Demokratiekrise?“ Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen. Der Ortsvorstand Termine und Gebur tstage Termine Kreisverband Sonnabend, 9. Juni: Landesfrauenkonferenz Chemnitz - Ingrid Heyser plant Mitfahrgelegenheiten, Telefon (035 91) 30 31 91 Montag, 18. Juni: Landesseniorenkonferenz in Freiberg Mittwoch, 20. Juni, 10-13 Uhr: Zweites Erwerbslosenfrühstück, Große Brüdergasse, mit Beratung Herzlichen Glückwunsch Sonnabend, 7. Juli: Sommerklausur des Kreisvorstandes in Spreetal-Spreewitz Termine Bürgerbüro Kamenz Dienstag, 19. Juni, 15-17 Uhr: Kaffee + Kuchen + Politik mit Marion Junge (Mitglied des Sächsischen Landtages und Kommunalpolitische Sprecherin) Montag, 25. Juni, 16-18 Uhr: Bürgersprechstunde mit Marion Junge (Mitglied des Sächsischen Landtages und Kommunalpolitische Sprecherin) Donnerstag, 27. Juni, 18 Uhr: Gesamtmitgliederversammlung DIE LINKE. Kamenz, Stadttheater Kamenz Das Bürgerbüro Kamenz befindet sich in der Grünestraße 1. Telefon: 03578/787339 Termine von Heiko Kosel Sonnabend, 9. Juni / Sonntag 10. Juni: Europacamp 2012 im KIEZ Sebnitz, veranstaltet vom Ständigen Forum der Europäischen Linken der Regionen , unter ihnen das Europakontaktbüro des MdEP Jaromír Kohlièek und MdL Heiko Kosel - Anmeldung über: [email protected] Mittwoch, 20. Juni, 17 Uhr: Veranstaltung des Europaklubs International anlässlich der Fußball-Europameisterschaft über die politische und wirtschaftliche Situation der Ukraine (Referent angefragt ) im Europakontaktbüro, Große Brüdergasse 1, in Bautzen Mittwoch, 6. Juni, 12.30 Uhr: Bürgersprechstunde in Panschwitz-Kuckau, Æišinskistr. 9 Donnerstag, 7. Juni, 15 Uhr: Gespräch über sorbische Kultur- und Sprachförderung in Bautzen, Große Brüdergasse 1 Mittwoch, 20. Juni, 10 Uhr: Bürgergespräche mit MdEP Jaromír Kohlièek und Heiko Kosel in Bautzen und Umgebung (genauer Termin in örtlicher Presse ersichtlich ) Sonntag, 1. Juli, ganztags: Treffen von Kommunalpolitikern der Partei DIE LINKE und SLD Polens mit Heiko Kosel in Löbau Termine Ortsverband Bautzen Dienstag, 5. Juni, 17.30 Uhr: Tagung Ortsvorstand - erste Eindrücke vom Bundesparteitag mit der Delegierten Jenny Mittrach und Informationen zur Landesfrauenkonferenz Dienstag, 12. Juni, 16 Uhr: BO-Anleitung mit Bericht vom Bundesparteitag Donnerstag, 5. Juli, 13-15 Uhr: Wahlinfo-Mobil in Bautzen - Informationen bei Felix Muster, Telefon (035 91) 27 05 42 Dienstag, 17. Juli: Mitgliedervollversammlung des Ortsverbandes Bautzen mit Wahlen im Haus der Sorben Sprechzeiten Bürgerbüro der Partei DIE LINKE, Bautzen, Seminarstraße 5 Bürgerbüro Caren Lay (MdB) Telefon: (03 591) 27 05 42; montags: 14-16 Uhr; mittwochs: 15-17 Uhr; Europakontaktbüro Dr. Cornelia Ernst (MdEP) und Heiko Kosel (MdL) Telefon: (03 591) 27 05 61; montags: 10-12 Uhr; dienstags: 10-12 Uhr und 13-16 Uhr; Bürgersprechstunde Ortsverband DIE LINKE. Bautzen donnerstags: 15-17 Uhr. Der Kreisvorstand und die Redaktion gratulieren allen Genossinnen und Genossen, die im Juni und Juli ihren Geburtstag begehen und wünschen beste Gesundheit, viel Glück und Wohlergehen. Unser besonderer Glückwunsch gilt: Donnerstag, 7. Juni, 18.30 Uhr: Ortsvorstandssitzung DIE LINKE. Kamenz Montag, 11. Juni, 18.30 Uhr: Sitzung der Stadtratsfraktion DIE LINKE. Kamenz Lausitzer Linksdruck Rainer Eichler aus Bautzen am 1. Juli zum 50. Wolfgang Gebhardt aus Burkau am 5. Juli zum 60. Frank Müller aus Bischofswerda am 16. Juni zum 70. Erika Beer aus Hoyerswerda am 28. Juni zum 80. Walter Strey aus Hoyerswerda am 20. Juni zum 81. Margot Bürger aus Hoyerswerda am 21. Juni zum 81. Helmut Herrmann aus Bischofswerda am 12. Juli zum 81. Johannes Schröder aus Bischofswerda am 24. Juni zum 82. Reinhard Eger aus Cunewalde am 27. Juni zum 82. Siegfried Lindner aus Hoyerswerda am 4. Juli zum 82. Hermann Schierz aus Haselbachtal am 11. Juli zum 82. Sieglinde Bussemer aus Bischofswerda am 16. Juni zum 83. Anneliese Suckrow aus Wachau am 28. Juni zum 83. Edeltraud Pfeffer aus Bautzen am 7. Juli zum 83. Sophie Kühnel aus Hoyerswerda am 11. Juli zum 83. Werner Marquardt aus Bischofswerda am 22. Juni zum 84. Walter Pech aus Cunewalde am 27. Juni zum 84. Edeltraud Bieger aus Bautzen am 8. Juli zum 84. Margarete Pretsch aus Lauta am 17. Juni zum 85. Werner Schiefner aus Pulsnitz am 3. Juli zum 85. Annelies Mittag aus Königsbrück am 4. Juli zum 85. Elfriede Garten aus Hochkirch am 10. Juli zum 85. Alexander Pretsch aus Lauta am 26. Juni zum 87. Margareta Raddatz aus Hoyerswerda am 25. Juni zum 89. Kurt Scharkowski aus Hoyerswerda am 12. Juli zum 90. Helmut Hille aus Kirschau am 13. Juli zum 90. Irmgard Kunze aus Oppach am 13. Juli zum 90. Werner Pietreck aus Ottendorf-Okrilla am 3. Juli zum 91. Guido Westphal aus Bautzen am 30. Juni zum 92. Gesamtmitgliederversammlung in Hoyerswerda Die Gesamtmitgliederversammlung des Ortsverbandes Hoyerswerda der Partei DIE LINKE findet am Sonnabend, dem 30. Juni, 9 bis 12 Uhr im Einstein-Casino, Einsteinstraße 47e, statt. Tagesordnung: Auswertung des Bundesparteitages und Wahl der Delegierten zum Kreisparteitag. Der Ortsvorstand Erreichbar ist der Kreisvorstand der LINKEN.Bautzen Tel./Fax.: 03591-490976 E-mail: [email protected] oder [email protected] Internet: www.dielinke-bautzen.de Impressum Der „Lausitzer Linksdruck“ erscheint monatlich. Herausgeber: Kreisvorstand DIE LINKE.Bautzen. Redaktion: Sven Scheidemantel (V.i.S.d.P.), OV Radeberg; Ingrid Heyser OV Bautzen; Reinhard Kärbsch, OV Kamenz; Gerhard Heyme, OV Hoyerswerda; Heinrich Ruynat, künstlerischer Mitarbeiter. Anschrift der Redaktion: Große Brüdergasse 1, 02625 Bautzen, Tel./Fax.: 03591490976, e-mail: [email protected]. Redaktionsschluss der Ausgabe: 25. Mai Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 22. Juni Erscheinungsdatum der nächsten Ausgabe: 5. Juli Satz / Druck: City-Druckerei Weißwasser Abonnement: gegen Spende Diese Zeitung wird auf Recycling-Papier gedruckt. 12