Content Addressed Storage - Medizin-EDV

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Content Addressed Storage - Medizin-EDV
Content Addressed Storage
Wertschöpfung mit Fixed Content
Für die Archivierung und
Verwaltung von Fixed
Content hat das
Unternehmen EMC eine
Lösung entwickelt. Das
Speicherkonzept Content
Addressed Storage (CAS)
soll die Authentizität und
Sicherheit der Daten
garantieren. Über ein
Regelwerk können
unterschiedlichste
Compliance-Anforderungen und Datenschutzrichtlinien abgebildet
werden.
In heutigen Unternehmen wird das
Datenarchiv zur Wissenszentrale, auf
die alle Mitarbeiter zugreifen möchten. Die Anforderungen an Speicherkapazitäten steigen immer schneller.
Das rasante Datenwachstum betrifft
nicht nur Informationen mit kurzer
Lebensdauer: Inhalte, die über lange
Zeiträume hinweg ihre Gültigkeit unverändert beibehalten, so genannter
Fixed Content, machen mittlerweile
etwa 50 Prozent des weltweit anfallenden Datenvolumens aus. Dazu gehören E-Mails, Verträge, Röntgenbilder, Filme, Rundfunk- und Fernsehinhalte, Satellitenbilder und viele andere elektronische Dokumente. Ein
weiterer Aspekt, dem eine immer größere Bedeutung zukommt, sind regulatorische Anforderungen internationaler Behörden. Diese regeln Archivierungsfristen und erfordern die langfristige Authentizität und Sicherheit
der Daten. Dazu kommen strikte
Datenschutzrichtlinien beispielsweise
der Europäischen Union, die gerade
bei Langzeitarchiven besonders zu beachten sind. Bereits in 2005 wird der
Gesamtmarkt für Langzeitarchive und
Compliance-Lösungen auf 7 bis 8 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Compliance ein neuer Markt entsteht
„Durch die regulatorischen Maßnahmen der Gesetzgeber ist ein vollkommen neuer Markt für Speicherprodukte entstanden“, erklärt Randy
Kerns, Senior Partner der Evaluator
Group. So zwingen die Vorgaben von
Basel II, der US-Amerikanischen Finanzaufsicht Security and Exchange
Commission (SEC), der US-Gesundheitsbehörde Food and Drug Association (FDA), oder die Grundsätze zum
Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (GDPDU) Unternehmen und Behörden dazu, unterschiedlichste Finanz-, Entwicklungs- und
Produktdaten revisionssicher aufzubewahren. Darüber hinaus werden
E-Mails von der Rechtssprechung als
Ersatz für Brief oder Fax akzeptiert,
auch Verträge können auf elektronischem Wege geschlossen werden. Ein
weiteres Beispiel sind Call-Center,
die verpflichtet sind, Gespräche per
Voice-Recorder aufzunehmen und zu
archivieren.
Fixed Content nur im
Online-Archiv wertvoll
Es sprechen auch handfeste wirtschaftliche Gründe dafür, Fixed Content unternehmensweit verfügbar zu
machen. Anders als bei Datenbanken,
deren Inhalte ständigen Änderungen
unterworfen sind, liegt der Wert des
Fixed Content in der Kombination aus
erweiterbarer Nutzbarkeit, Authentizität und Langlebigkeit. In den kommenden Jahren rechnen Experten vor
allem in Medizin und Biotechnologie
sowie bei der Archivierung von Video-, Audio- und Voice-Dateien mit
einem massiv wachsenden Bedarf.
Allerdings ist der geschäftliche
Nutzen von Fixed Content derzeit
noch wenig ausgeschöpft. Bislang
wurden unveränderliche Inhalte offline auf Bändern, Mikrofilmen und anderen nicht digitalen Medien gespeichert. Gründe dafür waren die hohen
Kosten für die Online-Speicherung
und die begrenzte Speicherkapazität
von Plattenspeichersystemen, die bei
einigen Hundert Terabyte ihre Grenzen erreichen. Das ist für Fixed Content oftmals viel zu wenig: So lagern
in den Archiven der NASA Satelliten-
Besonderheiten
im Überblick
■ Performance: Centera ist ein Online-Speichersystem,
das deutlich kürzere Zugriffszeiten ermöglicht als Offline-Archivierungsmedien wie WORM/CD/DVD/Band.
■ Skalierbarkeit: Ohne besonderen Managementaufwand können bis zu 2 Petabyte Daten online gesichert werden.
■ Keine Technologiemigration mehr: Es ist ein einfach zu verwaltendes, skalierbares System, das allen
zukünftigen Anforderungen gewachsen ist.
■ Logische Datenintegrität: Dank seiner Architektur
gewährleistet die Lösung die Integrität aller Daten.
■ Replikation: Es speichert automatisch eine Kopie jedes Datenobjekts auf einem zweiten Speichermedium
(so genannte Nodes). Dabei spielt der Standort des
zweiten Mediums keine Rolle. Katastrophenvorsorge
ist somit eine Standardfunktionalität.
■ TCO, Vollkosten: Keine Kosten für Betrieb außer Stellfläche, Strom und Klima.
■ Das System wurde als bislang einziges Plattenspeichersystem für alle wichtigen gesetzlichen und behördlichen Auflagen zertifiziert.
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02/ 2005
ARCHIVIERUNG
bilder der Erde in der Größenordnung von
etwa 10 Petabyte (10.000 Terabyte) – das
entspricht in etwa dem 1000-fachen Bestand der US-Library of Congress. Das Beispiel verdeutlicht, dass Fixed Content
schnell auf ein Datenvolumen im Petabyte-Bereich anwachsen kann. Eine zusätzliche Herausforderung an das Speichersystem ist die Balance zwischen Datensicherung und Kapazitätenplanung einerseits
sowie langfristig gesicherte Authentizität
andererseits.
Langlebige Inhalte
sicher verwahrt
EMC hat mit Centera eine Speicherlösung entwickelt, die auf für die Anforderungen von Langzeitarchiven und revisionssicherer Datenspeicherung aufgebaut
wurde. Das Speichersystem basiert auf dem
Konzept CAS und kombiniert Hard- und
Software-Lösungen für die Speicherung,
die Verwaltung, den Schutz und den gemeinsamen Zugriff auf unveränderliche,
langlebige Daten. So sollen Anwender mit
dem Betriebssystem CentraStar V2.3 den
Nutzen und das Management ihrer unveränderlichen Daten deutlich verbessern und
eine Reihe von Compliance-spezifischen
Prozessen automatisieren können. Das Unternehmen beschreibt die Methode und
das Vorgehen:
● Mit den neu eingeführten „Retention Classes“ können Unternehmen die
Aufbewahrungsregeln für ganze Datenkategorien definieren und ändern. Bislang musste dies für jedes Objekt einzeln
durchgeführt werden. Damit sollen Organisationen einfacher und schneller auf
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vorhersehbare oder unerwartete Änderungen der Compliance-Vorgaben reagieren können.
● Die auditierte Datenlöschung soll
Datenschutzrichtlinien in Bezug auf die
endgültige Vernichtung von Dokumenten
erfüllen. Dabei kann schon im Vorfeld der
Zeitpunkt, wann eine Datei zu entfernen
ist, definiert werden. Umgekehrt erlaubt
die Funktion auch das Löschen eines Dokuments vor Ablauf der Archivierungsfrist, wenn dies der Datenschutz erfordert.
Das ist insbesondere in Europa wichtig,
wo strenge Datenschutzrichtlinien häufig
mit Archivierungsvorgaben kollidieren.
So schreibt der Gesetzgeber beispielsweise vor, dass alle personenbezogenen Daten eines Mitarbeiters, der ein Unternehmen verlässt, sofort vernichtet werden
müssen, wie die Firma angibt. Ein streng
überwachter Prozess gewährleistet den
korrekten Ablauf dieser Schlüsselfunktion und garantiert, dass gelöschte Daten
nicht wiederhergestellt werden können.
● Außerdem soll der Administrator einen vordefinierten Aufbewahrungszeitraum
für jene Applikationen festlegen können,
die ihren Daten keine eindeutige Archivierungsfrist zuweisen. Durch die Automatisierung dieses Vorgangs soll der Administrator entlastet und die Systeme können
effizienter ausgelastet werden.
Wie beschrieben wird, ist es mit dem
Speicherkonzept CAS nicht länger nötig,
den physikalischen oder logischen
Aufbewahrungsort einer Datei zu kennen
und zu verwalten. Wie der Hersteller weiter mitteilt, verlinkt das System das zu
speichernde Objekt über eine fortschrittliche Datenstruktur – dem c-Clip Descriptor File (CDF) – mit der Applikation und
dem Anwender. Die Content-basierte
Speicherung ermöglicht demnach Sicherheit und Business Continuity. Dabei arbeitet das System folgendermaßen: Von
jeder archivierten Datei wird automatisch
auf einer zweiten Speichereinheit eine
Kopie erstellt sowie die logische Datenintegrität permanent überwacht. Ist ein
Datenobjekt fehlerhaft, erzeugt das System selbständig eine neue Kopie. Dies garantiere zusätzlich die Authentizität der
Daten und spare Kapazitäten. Das System kann so konfiguriert werden, dass
Kopien des Fixed Contents an einem
zweiten, räumlich getrennten Standort
vorgehalten werden. Zudem soll die CASTechnologie das System vor unerlaubtem
Zugriff schützen.
www.emc.com
Einsatzgebiet
Gesundheitswesen
● Zahlreiche regulatorische Regelungen haben dazu geführt, dass
ein komplett neuer Speichermarkt
mit enormen Wachstumsraten entstanden ist. Seit Einführung der
Centera Compliance Edition (CE) im
2. Quartal 2003 haben Unternehmen weltweit bis heute über sieben
Petabyte Speicherplatz der Centera
CE gekauft.
● Das Speicherkonzepz eliminiert die traditionellen Barrieren
zwischen weit verbreiteter Verteilung und Online-Verfügbarkeit
wichtiger digitalisierter medizinischer Daten. Dazu zählen beispielsweise Röntgenaufnahmen, MRIs
(Magnetic Resonance Imaging; z.B.
Bilder aus der Kernspintomographie) und andere große Dateien.
● Hiermit können medizinische
Einrichtungen ihre Kosten für das
Daten-Management auch bei massivem Informationswachstum überschaubar halten und gleichzeitig die
langfristige Aufbewahrung und Authentizität der digitalen Daten sicherstellen.