Erstellungsdatum: XX

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Erstellungsdatum: XX
Studentische Mitarbeit Forschung gesucht
23.6.2015
Wir suchen im Rahmen einer Forschungsarbeit einen Studenten, welcher die
Patientenrekrutierung auf der Endokrinologie durchführen wird. Dies wird beinhalten, dass
die in Frage kommenden Patienten über die Studie informiert und zu den Terminen (klinische
Untersuchung, MRI) einbestellt werden. Personen mit Flair für Koordination sind sehr erwünscht!
Für die entsprechende Entlöhnung wird der Arbeitsvertrag von der klinischen Chemie ausgestellt.
Anbei finden Sie noch eine Zusammenfassung des Studienprotokolls.
Freundliche Grüsse
Sajitha Veerakatty, Assistenzärztin Viszeralchirurgie, [email protected]
Dr. med. Alexander Leichtle, Oberarzt Klinische Chemie
Zusammenfassung des Studienprotokolls
Titel des Gesuchs
„Comparative Metabolomics in Diabetes Patients from Sri Lanka and
Switzerland“
Nachweis
von
Veränderungen
des
Stoffwechsels
und
der
Stoffwechselprodukte (Metabolom) bei tamilischen und Schweizer DiabetesPatienten und der zugrundeliegenden genetischen Varianten des Diabetes
mellitus Typ 2
GesuchstellerIn
Prof. Dr. med. Martin Fiedler; Prof. Dr. med. J. Heverhagen; Prof. Dr. med.
Ch. Stettler
Weitere Mitarbeiter/Innen
Dr. med. Alexander Leichtle; Med. pract. Sajitha Veerakatty
Gesuchsversion/Datum
1.1/ 2013-11-19
Hintergrund der Studie
Diabetes mellitus Typ 2 ist sowohl in der einheimischen als auch in der migrierten südasiatischen
Bevölkerung weit verbreitet (Shaw, Sicree, and Zimmet 2010). Das Risiko, diese Erkrankung zu entwickeln,
ist unter Menschen südasiatischer Herkunft im Vergleich zu Kaukasiern um das Vierfache höher und Typ 2
Diabetes kommt in der südasiatischen Bevölkerung häufiger als in jeder anderen ethnischen Gruppe vor
(Ramachandran, Ma, and Snehalatha 2010; Kooner et al. 2011). Als Ursache werden häufig LifestyleFaktoren, wie ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung und die daraus resultierende Fettleibigkeit,
angenommen (Bhopal 2007). In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass südasiatische Menschen
stärker auf negative äussere Einflüsse reagieren als andere Ethnien (Ramachandran, Ma, and Snehalatha
2010). Umweltfaktoren tragen zwar zur Krankheitsentstehung bei, erklären aber nicht vollständig das
Vorherrschen von Typ 2 Diabetes in der südasiatischen Bevölkerung. Genetische Faktoren wurden zwar in
früheren Hypothesen berücksichtigt, jedoch gab es bisher keine oder nur wenige spezifische genetische
Untersuchungen in den einzelnen südasiatischen Volksgruppen. Die tamilische Bevölkerung ist eine
Isopopulation mit einer hohen Prävalenz an Diabetes mellitus Typ 2. Kulturelle Verhaltensweisen haben
diese Volksgruppe vor genetischer Vermischung bewahrt. Die erste und ein grossen Teil der zweiten
Generation der tamilischen Migranten aus Sri Lanka weisen immer noch einen homogenen genetischen
Hintergrund auf. In unserer Studie haben wir uns deshalb auf die erste und zweite Generation der Tamilen in
der Schweiz beschränkt.
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Hypothese
Wir nehmen an, dass die hohe Diabetesprävalenz in der südasiatischen Bevölkerung darauf zurückzuführen
ist, dass es sich um unterschiedliche Subtypen des Typ 2 Diabetes in den verschiedenen Ethnien handelt
und dass diejenige Form mit hoher Neigung zur klinischen Ausprägung in der südasiatischen Bevölkerung
stärker vorkommt als in der kaukasischen. Aufgrund der Heterogenität der südasiatischen Bevölkerung
haben wir uns in dieser Studie auf Tamilen aus Sri Lanka und für die kaukasische Referenzpopulation auf
die einheimischen Schweizer beschränkt. Für den Nachweis der Subtypen des Typ 2 Diabetes wird in dieser
Studie ein inverser Ansatz verfolgt. Wir vermuten, dass beim Vorliegen von unterschiedlichen
Diabetesformen der Stoffwechsel und die Stoffwechselprodukte bei der tamilischen und Schweizer DiabetesPatienten verschieden sind und dass diese Unterschiede auf spezifische Veränderungen (Polymorphismus)
der Schlüsselenzyme des Stoffwechsels bzw. der entsprechenden Gene zurückzuführen sind.
Ziel dieser Studie
Das Ziel dieser Fall-Kontroll-Studie ist der Nachweis von Stoffwechseldifferenzen zwischen den tamilischen
und Schweizer Diabetes-Patienten und damit das Vorhandensein unterschiedlicher Formen von Typ 2
Diabetes in diesen beiden Volksgruppen als eine Ursachenerklärung der hohen Prävalenz in der
südasiatischen Bevölkerung.
Primärer Endpunkt
In einem ersten Schritt werden die Stoffwechselprodukte (Metabolom) im Plasma von tamilischen und
Schweizer Diabetes-Patienten gemessen und ausgewertet. Bei Vorliegen von gleichen metabolischen
Stoffwechselkonstellationen (Metabolisches Profil bzw. Metabolomics) in der gematchten tamilischen und
Schweizer Studienpopulation und unterschiedlichen Metabolomics zwischen den gematchten Gruppen und
der ungematchten Schweizer Probanden kann man davon ausgehen, dass verschiedene Diabetesformen
vorhanden sind und dass diese Varianten in allen Ethnien vorkommen können, aber in unterschiedlich
starker Ausprägung.
Sekundäre Endpunkte
Bei Auffinden von unterschiedlichen metabolischen Diabeteskonstellationen zwischen diesen beiden
ethnischen Studiengruppen, ist das sekundäre Ziel dieser Studie das Identifizieren der entsprechenden
Gene und deren Varianten (Polymorphismen).
Studiendesign
Es handelt sich hierbei um eine Fall-Kontroll-Studie.
Ein- und Ausschlusskriterien Versuchspersonen
Die Einschlusskriterien sind die Zugehörigkeit zur tamilischen bzw. Schweizer Ethnie und das Vorhandsein
von Diabetes mellitus Typ 2.
Patienten, die mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen, werden von der Studie ausgeschlossen:
 Der Patient ist tamilischer Herkunft, ist aber in der Schweiz geboren.
 Die Person ist tamilischer Herkunft, weist aber kein Diabetes auf.
 Die Studienprobandin ist schwanger.
Cave: Zur Bestätigung wird ein Schwangerschaftstest durchgeführt!
 Der Patient weist eine schwere chronische Krankheit auf, wie z. B. Krebserkrankung, Herz- und/oder
Niereninsuffizienz.
 Der/Die Studienproband/in ist jünger als 18 Jahre oder älter als 75 Jahre.
 Eine Magnetresonanztomographie ist nicht durchführbar.
 Der Proband leidet an Platzangst.
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Studienablauf (Untersuchungen studienspezifisch/-unspezifisch)
Für diese Studie sind insgesamt 90 Probanden, 30 Tamilen und 60 Schweizer, notwendig. Es werden 3
Gruppen mit je 30 Teilnehmern gebildet. Die 30 tamilischen und die ersten 30 Schweizer Teilnehmer werden
auf die folgenden Merkmale, Geschlecht, Alter und BMI (Gruppen-Matching) abgeglichen und werden
deshalb nacheinander in die Studie eingeschlossen. Die restlichen für die Studie notwendigen Schweizer
Teilnehmer werden zufällig ausgewählt. Sie repräsentieren die allgemeine Schweizer Bevölkerung mit
Diabetes mellitus Typ 2.
Bei Teilnahme wird bei allen Patient ein Diabetes-spezifischer Eintrittsstatus, eine Blutentnahme sowie eine
MRI-Untersuchung durchgeführt.
Studienmedikamente/Medical Device
Für diese Studie werden keine zusätzlichen Medikamente notwendig.
Statistisches Auswertungskonzept
Das statistische Auswertungskonzept beruht im Wesentlichen auf einem Dreigruppenvergleich mit multipletesting-Korrektur. Ausgangsdaten sind die Metabolitkonzentrationen, epidemiologischen Daten und die
quantifizierte Körperfettverteilung. Mit einem Bayesischen Ansatz werden diejenigen Faktoren bzw.
Faktormodelle identifiziert, die die Gruppen unterscheiden. Mit Hilfe von dreidimensionalen ROC-Analysen
wird die Selektivität der Modelle quantifiziert und mit Hilfe von bootstrap-basierter Äquivalenztestung
verifiziert.
Begründung der Patientenzahl
Anhand von Voruntersuchungen anderer Arbeitsgruppen erscheint die geplante Teilnehmerzahl von
30/30/30 als ausreichend (siehe Studienprotokoll).
Risiken/ Belastungen/Unannehmlichkeiten
Die Teilnahme an dieser Studie hat keine Risiken für den Studienteilproband und verursacht keine
Unannehmlichkeiten, die über die der regulären Blutentnahme hinausgehen.
Referenzen
Bhopal, Kiran C R Patel Raj. 2007. “Diabetes Epidemicin the South Asian Diaspora: Action Before
Desperation.” Journal of the Royal Society of Medicine (February 28): 1–3.
Kooner, Jaspal S, Danish Saleheen, Xueling Sim, Joban Sehmi, Weihua Zhang, Philippe Frossard, Latonya
F Been, et al. 2011. “Genome-Wide Association Study in Individuals of South Asian Ancestry Identifies
Six New Type 2 Diabetes Susceptibility Loci.” Nature Genetics 43 (10) (August 28): 984–989.
doi:10.1038/ng.921.
Ramachandran, Ambady, Ronald Ching Wan Ma, and Chamukuttan Snehalatha. 2010. “Diabetes in Asia..”
Lancet 375 (9712) (January 30): 408–418. doi:10.1016/S0140-6736(09)60937-5.
Shaw, J E, R A Sicree, and P Z Zimmet. 2010. “Global Estimates of the Prevalence of Diabetes for 2010 and
2030.” Diabetes Research and Clinical Practice 87 (1) (January): 4–14.
doi:10.1016/j.diabres.2009.10.007.
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