Agentur red baron begrüßt ihren 100. Kunden Kevelaerer
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Agentur red baron begrüßt ihren 100. Kunden Kevelaerer
Blickpunkt Unternehmen Agentur red baron begrüßt ihren 100. Kunden Kevelaerer Werbeagentur erfolgreich aus den Startlöchern gekommen Die im niederrheinischen Kevelaer ansässige Werbeagentur red baron hält weiter Kurs auf Erfolg. Erst vor knapp zwei Jahren gestartet, kann die Newcomer-Agentur jetzt bereits ihren 100. Kunden begrüßen: die ITZ Informationstechnologie GmbH aus Essen. Im Bild (v. l.): Torsten Kries, Key-Account Manager ITZ, Peter Heinrichs, CEO ITZ, Tobias Kolesnyk, Inhaber von red baron, Stefanie Masa, Auszubildende bei red baron. Foto: red baron red baron hat mit ITZ einen Kunden gewonnen, der sich als klassisches IT-Systemhaus für mittelständische bis große Unternehmen erfolgreich positioniert. ITZ beschäftigt derzeit etwa 130 Mitarbeiter, verteilt auf Standorte in Essen, Düsseldorf, Frankfurt, Berlin, Köln, München und Prag. Die erste Aufgabe der Agentur red baron: Produktion und Handling von 250 000 Prospekten für die ITZ in Prag – umzusetzen innerhalb von vier Tagen. Dieser Auftrag war sicher eine Herausforderung, blieb aber dank eingespielter Crew und zuverlässiger Partner immer im geplanten Zeitfenster. Demnächst wird red baron das Corporate Design der ITZ überarbeiten und das Unternehmen bei der Umsetzung bevorste■ hender Werbeaktionen unterstützen. Algerien eröffnet Chancen für deutsche Unternehmen Schlummernder Gigant Nordafrikas Algerien ist das Land mit dem größten Potenzial innerhalb des Maghreb. Es zeichnet sich durch eine im arabischen Vergleich überdurchschnittliche Industriestruktur und erhebliche Öl- und Gasvorkommen aus. Durch den hohen Ölpreis sind die Devisenreserven auf 40 Milliarden US-Dollar angestiegen. In welchen Bereichen eröffnen sich Geschäftschancen für deutsche Unternehmer? Die Ölproduktion, die im Jahr 2002 bei 1,9 Millionen Barrel pro Tag lag, hat sich in diesem Jahr auf 2,4 Millionen Barrel erhöht. Auch die Wirtschaft ist im vergange- nen Jahr um fast sieben Prozent gewachsen. Politisch hat sich das nordafrikanische Land weitgehend stabilisiert. Von den terroristischen Aktivitäten der neunziger Jahre ist in den Metropolen wie der Hauptstadt Algier so gut wie nichts mehr zu spüren. Dennoch ist die Region um Algier wegen krimineller Banden immer noch gefährlich, so dass es geboten ist, innerhalb des Landes zu fliegen statt das Auto zu benutzen. In den siebziger Jahren haben deutsche Unternehmen 50 algerische Industrieunternehmen mit ihren Maschinen und Anlagen ausgestattet. Dies bietet heute viele Anknüpfungspunkte im Öl,- Gas und Petrochemiesektor sowie im Wasser- und 38 Thema Wirtschaft 12/2004 Energie-, Telekommunikations- und Baubereich. Chancen im Öl- und Gassektor Algerien verfügt mit 11,3 Milliarden Barrel über zirka ein Prozent der derzeit bekannten Ölvorkommen. Bedeutender noch sind mit 160 Trillionen Kubikfuß die weltweit zehntgrößten Gasvorkommen. Dementsprechend aussichtsreich sind auch die Chancen in diesem Bereich. Über sechs Milliarden US-Dollar sind in den letzten vier Jahren alleine von ausländischen Firmen in Algeriens Öl- und Gassektor investiert worden. Eines von zwei aktuellen Großprojekten wird von dem deutschen Unternehmen Linde mit einem Investiti- Blickpunkt Unternehmen rialien und -maschinen aber kaum decken. Deutsche Exporte sind daher sehr gefragt; ein Umstand, der auch jüngst auf der Internationalen Messe Algier im Juni 2004 dokumentiert wurde. Da der Bedarf an Wohnraum weiter steigt, schreibt die Agence national de PORTUGAL SPANIEN MITTELMEER ATLANTIK Oran MAROKKO Boom im Bausektor Algerien steht vor einem boomenden Bausektor, kann den Bedarf an Baumate- Laghouat Touggourt In Salah ar Reggane LIBYEN S a h a r a Tindouf gg Tahat 3003 m Tamanrasset A MAURETANIEN Skikda Annaba Algier Mosta- Bejaia Constantine genem s Sidi bel la Biskra at Abbès a r TUNES. ha Sa Béchar Energie- und Wasserverbrauch steigt Wegen der zunehmenden Wasserknappheit investiert der algerische Staat stark in die Wassertransportinfrastruktur, Trinkwasserversorgung und Bewässerungsprojekte für die Landwirtschaft. Hierfür werden laut offiziellen Angaben für 2005 und 2006 zirka 1,9 Milliarden Euro benötigt. Eine große Herausforderung für die gesamte nordafrikanische Region wird die Meerwasserentsalzung sein, für die die Algerian Energy Company (AEC) sechs Anlagen mit einer Kapazität von insgesamt 640 000 Kubikmeter Wasser pro Tag errichten wird. Zwei dieser Projekte befinden sich bereits im Bau. Die Anlage in Arzew soll die Region Oran mit zirka 90 000 Kubikmeter Wasser pro Tag versorgen. Der Investitionsumfang beträgt zirka 450 Millionen US-Dollar. Die Anlage in HammaAlgier, deren Arbeiten Ende dieses Jahres begonnen haben, kostet zirka 225 Millionen US-Dollar und soll mit einer Kapazität von 200 000 Kubikmeter Wasser pro Tag die größte Membran-Entsalzungsanlage Afrikas und eine der größten der Welt sein. Die weiteren vier Projekte sollen bis 2006 umgesetzt werden. Die staatlichen Energieunternehmen Algerian Energy Company und die Sonelgaz planen in den nächsten vier Jahren die Verdopplung der Energieerzeugungskapazitäten auf zwölf Gigawatt. Dabei sollen vier große Kraftwerke – unter anderem in Tipaza, Arzew und in Skikda – errichtet werden. Algerien ha onsvolumen von 90 Millionen US-Dollar durchgeführt. Weitere Projekte des staatlichen Öl- und Gaskonzerns Sonatrach betreffen die Exploration neuer Vorkommen, die Entwicklung der existierenden Felder sowie die Gasinfrastruktur. Bis zum Jahr 2010 ist laut Bericht eines Forschungsinstituts in Houston ein Investitionsvolumen von 50 bis 75 Milliarden US-Dollar zu erwarten. Im Vordergrund stehen dabei der Ausbau der Erdgasproduktion und der Leitungssysteme nach Europa, die Erweiterung der Erdölproduktion und -weiterverarbeitung sowie die Rehabilitierung und der Ausbau der Petrochemie. NIGER MALI 500 km © Globus 609 l’Amélioration et du Dévelopement du Logement (AADL) Großprojekte international aus. Die parallele Erschließung weiterer Neubaugebiete zieht auch zunehmende Infrastrukturmaßnahmen nach sich. Geplant ist unter anderem auch der Ausbau des Ost-West-Autobahnnetzes, der Eisenbahn sowie die Überholung beziehungsweise Erweiterung der Flughäfen. sowie der Anschluss von mehr als 2 200 abgelegenen Ortschaften. Die Gewährung weiterer Lizenzen für Fern- und internationale Gespräche sowie GMPCS-Lizenzen (Global Mobile Personal Communications via Satelite Services) verdeutlicht, dass Algerien diesen Markt vermehrt dem Wettbewerb öffnen will. Prognose Deutsche Exporte nach Algerien werden sich im Vergleich zum Jahr 1997 auf mehr als 900 Millionen Euro im Jahr 2004 verdreifachen. Demgegenüber exportiert Frankreich zirka vier Milliarden Euro. Die deutschen Unternehmen warten bereits mehrere Jahre darauf, dass in Algerien die erheblichen Devisenreserven in Projekte umgesetzt werden. „Die Pferde stehen im Wasser, aber trinken nicht“, kommentierte dies jüngst ein im Algerien-Geschäft erfahrener Anlagenbauer. Sollte Algerien tatsächlich mit der Projektierung beginnen, werden auch die deutschen Exporte rapide ansteigen. Wichtig für deutsche Unternehmen bleibt der Kontakt auch zur Generalität, der „pouvoir réel“ Algeriens. Chancen werden sich perspektivisch auch durch eine Handelsliberalisierung ergeben: der Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO ist geplant. Die EU hat mit Algerien im Jahr 2002 ein Assoziierungsabkommen unterzeichnet, das nun auf seine Ratifizierung wartet. Ziel ist die stufenweise Einführung einer Euro-Mediterranen Freihandelszone bis zum Jahr 2017. Telekommunikation gefragt Die Weiterentwicklung des algerischen Telekommunikationssektors erfordert laut Angaben des Ministers für Post und Informationstechnologie einen Investitionsbedarf von über 285 Millionen Euro und bietet Investoren und Lieferanten zahlreiche Möglichkeiten. Nach der Vergabe der zweiten und dritten GSM-Mobilfunklizenz an die Orascom Telecom Algerie (OTA) in 2001 und an die kuwaitische Wataniya Telecom Algerie in 2003 stehen bis zum Jahr 2005 weitere Großprojekte an. Dazu gehören die Installierung zweier nationaler Glasfasernetze in einer Länge von 15 000 Kilometern, ein Multimedia-Breitbandnetz, drahtlose WLL-Anschlüsse in Algier, der Ausbau der ADSL-Breitbandtechnik Was tut die IHK-Organisation? Zusammen mit der bfai hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) einen Investitionsführer Algerien veröffentlicht. Der Autor dieses Wirtschaftleitfadens, Andreas Hergenröther, hat ab dem 15. November dieses Jahres seine Arbeit als Koordinator für die Deutsch-Algerischen Wirtschaftsbeziehungen in Algier aufnehmen. Unterstützt wird er dabei durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, den algerischen Industrieverband Forum des Chefs d’Entreprises, das Centrum für Internationale Migration und Entwicklung und den DIHK. Jochen Clausnitzer, DIHK ■ Thema Wirtschaft 12/2004 39