Ein ganzes Berufsleben für den Klausenhof
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Ein ganzes Berufsleben für den Klausenhof
Zeitung der Akademie Klausenhof Nr. 1 2011 K 6135 Abschied und Neubeginn Viele Grußworte zum Wechsel in der Geschäftsführung, wie etwa von Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen (Foto), dokumentieren die Bewertung der Arbeit des Klausenhofs. Führungswechsel in der Akademie Klausenhof: Dr. Becker ist als Direktor in den Ruhestand gegangen, sein bisheriger Stellvertreter Dr. Hans Amendt übernimmt das Ruder. Neuer stellvertretender Direktor ist nun Markus Leimbach. Bischof Dr. Felix Genn (Münster) führte Dr. Hans Amendt auf einem Festakt vor rund 300 Gästen im Klausenhof in sein neues Amt ein. Zuvor würdigte der Bischof die Leistungen des scheidenden Direktors. Auf dem Festakt ließ Domkapitular Walter Böcker das vielseitige Berufsleben Dr. Beckers Revue passieren, der nach seinem Studium 1974 eine Stelle als pädagogischer Mitarbeiter im Klausenhof antrat und nun mit 65 Jahren in den Ruhestand ging. Festredner des Vormittags war Dr. Hermann Kues, Staatsekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In seiner Rede bedankte sich Dr. Becker bei allen, die ihn in seiner 22-jährigen Zeit als Direktor begleitet und unterstützt haben. Anschließend überreichte er symbolisch einen grünen Stift an seinen Nachfolger. Der grüne Stift ist im Randspalten und S. 6 In dieser Ausgabe Bischof Genn: Klausenhof bringt Menschen zur Sprache Seite 2 Viel Prominenz zur Verabschiedtung (1. Reihe, v. re.): Weihbischof Theising, Bischof Genn, Staatssekretär Dr. Kues, Dr. Becker und Ehefrau, Generalkonsul Changyune Lee (Südkorea), Dr. Amendt und Ehefrau, MdB Karl Schiewerling und Markus Leimbach. Klausenhof nur dem Direktor vorbehalten. Die Mitarbeitenden brachten ein Ständchen, und der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Matthias Bussen, sprach im Namen aller Kolleginnen und Kollegen dem ehemaligen Direktor den Dank für die geleistete Arbeit aus und wünschte Dr. Amendt alles Gute für seine noch verbleibenden rund drei Jahre Dienstzeit. Der neue Direktor betonte, er werde bis zu seinem Ruhestand ein neues Geschäftsleitungsteam aufbauen. Siehe Berichte S. 2-6 Das neue Führungsteam Dr. Hans Amendt ist wie sein Vorgänger ein echtes Klausenhof-Urgestein. Er arbeitet seit 1979 für das Haus, seit 1990 als stellvertretender Direktor. Er hat sich vor allem um die berufliche Qualifizierung und regionale Arbeitsmarktpro- Dr. Hans Amendt und Markus Leimbach jekte verdient gemacht. Sein Nachfolger in dieser Funktion ist Markus Leimbach, der im Herbst vom katholischen Hilfswerk Renovabis zum Klausenhof gekomSiehe Berichte S. 6 men ist. Ein ganzes Berufsleben für den Klausenhof Dr. Alois Becker hat den Klausenhof 22 Jahre als Direktor geprägt. Der Klausenhof, der braucht ihn so, der braucht ihn so", sang der Chor der Mitarbeitenden zum Abschied von ihrem langjährigen Chef: Seine Amtszeit war durch zwei Herausforderungen geprägt: die Modernisierung des Klausenhofs und die Anpassung an die teils dramatischen Veränderungen in den För- derungsbedingungen bedingt durch Kürzungen durch die Kostenträger und öffentlichen Haushalte. Parallel zur Wirkung nach Innen setzte er vor allem auf der katholischen Bundesebene Akzente. Nach 22 Jahren: Übergabe des "grünen Stifts" Seite 3 Bilder vom Festakt Seite 4 Dr. Becker - Modernisierer des Klausenhofs Seite 5 Stetigkeit, Verlässlichkeit. Interview mit Dr. Amendt Seite 6 Von Renovabis zum Klausenhof Seite 6 Berufsorientierung Das sind meine Stärken! Seite 7 Politische Bildung Die beste aller Welten Seite 8 Postvertriebsstück K6135. Entgelt bezahlt. Herausgeber: Akademie Klausenhof gGmbH, Dingden, Klausenhofstr. 100 46499 Hamminkeln, Tel.: 02852 / 890 Fax: 02852/89-3300 [email protected] www.akademie-klausenhof.de Verantwortlich: Dr. Hans Amendt Redaktion: Dr. Michael Sommer Druck: L.N. Schaffrath, Geldern "Weiterbildungspapst" Treffend betitelte die Rheinische Post ihn in einem Porträt zum Abschied als "Weiterbildungspapst". Weitere Berichte auf S. 5 Dr. Hermann Kues: Wir brauchen Häuser wie den Klausenhof! Seite 2 Ein Bild aus der Vergangenheit: Dr. Becker in seinem Büro. Nr. 1 | 2011 Seite 2 Auf ein letztes Wort Zeitung der Akademie Klausenhof Bischof Genn: Klausenhof bringt Menschen zur Sprache Klausenhof-Direktor a.D. Dr. Alois Becker Dann bin ich mal weg Als ich meine erste Stelle direkt nach dem Studium bei der Deutschen Landjugendakademie Klausenhof im kleinen westfälischen Dingden antrat, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass daraus fast 37 Jahre Dienstzeit werden würden. Wie unbeweglich, unflexibel mögen manche denken. Wo andere häufig den Arbeitgeber wechseln mussten, um weiterzukommen, machte ich diesen Wechsel aber in der eigenen Einrichtung mit. Sie expandierte in den ersten Jahren in außergewöhnlich starkem Maße. So blieb ich also in Dingden wortwörtlich hängen. Der Dienstgeber entwickelte sich aus der anfänglich beschaulichen Landjugendakademie zur größten Heimvolkshochschule Deutschlands, wenn nicht Europas. Das war nicht mein Verdienst, sondern das meines Vorgängers Dr. Bennemann. Ich habe nur mitgewirkt und später das Erbe zukunftsfähig gemacht. Die Veränderungen sind aber nicht nur äußerlich und formal erkennbar. Das inhaltliche Programm hat sich in den Jahren seither ständig gewandelt. Der Klausenhof ist eine unabhängige Einrichtung, die keine finanzielle Unterstützung von Kirche erhält, weder als Haushaltsbeitrag noch als Defizitdeckung. Die Stiftung Akademie Klausenhof ist lediglich ein Rechtsträger und verfügt (leider) nicht wie bekannte Stiftungen über gesicherte Einnahmen etwa durch Unternehmensgewinne. Die Akademie Klausenhof ist daher gezwungen, auf sich aus Politik und Gesellschaft ergebenden Herausforderungen sofort zu reagieren und ihr Angebot daran auszurichten. Das heißt aber nicht, dass der Klausenhof seine Seele verkauft! Glücklicherweise deckt sich der Auftrag aus Satzung und Leitlinien mit den Anforderungen aus den gesellschaftlichen Problemanzeigen. Aber nicht nur die Anpassung der Angebote und des Programms macht den Wandel aus. Gravierender sind oft für Außenstehende kaum wahrnehmbare Paradigmenwechsel in der öffentlichen Förderung oder Vergabepraxis öffentlicher Stellen. Enorme Auswirkungen hat beispielsweise die Abkehr von dauerhafterer Maßnahmeförderung zur Projektförderung. So wird das Motto der 50-Jahr-Feier „Durch Wandel zum Erfolg“ auch für die Zukunft gelten. Es war eine bewegte, aber schöne Zeit. Ich wünsche den Mitarbeitenden der Akademie und dem neuen Leitungsteam ein glückliches Händchen, den sprichwörtlich „guten Riecher“ und damit den nötigen Erfolg. Ihnen, liebe Leser, wünsche ich eine weiterhin vergnügliche und informative Lektüre der Klausenhofzeitung. Ihr Alois Becker Bischof Genn bei der Predigt und im Kreis von 13 Konzelebranten in der Bruder-Klaus-Kapelle Bischof Genn dankte während der Predigt Dr. Becker für sein Engagement und würdigte die Arbeit des Klausenhofs. Der Heilige Geist ist Kommunikation, er ist der Geist der Verständigung, sagte Bischof Dr. Felix Genn in seiner Predigt während des Gottesdienstes in der BruderKlaus-Kapelle. Er bezog sich dabei auf das Tagesevangelium, in dem Jesus einem Stummen durch Austreibung eines Dämons die Sprache wiedergab. Die Bedeutung der Kommunikation zeige sich auch in der Schöpfungsgeschichte: Am Anfang war das Wort. Innerer Kern des Klausenhofs Fragt man nach dem inneren Kern der Arbeit des Klausenhof, so könne man sagen: "Menschen zur Sprache zu bringen", sagte der Bischof. Als Beispiel nannte er Phillip Naameh, der im Klausenhof Deutsch gelernt hat und nun im Partnerbistum in Ghana Bischof ist. Dies schließe nicht nur direkt die Sprachfähigkeit ein, sondern auch die Aufgabe, verborgene Ressourcen zu wecken, wie es in vielen Kursen zur beruflichen Bildung geschehe. Gott setze sich für diejenigen ein, die die Sprache verloren haben. Überwältigend Ausdrücklich wandte er sich an den scheidenden Direktor Dr. Becker: "Es ist überwältigend, was Sie hier an Kreativität entwickelt haben". Er nannte auch das weltumspannende Netzwerk, das er aufgebaut habe. Er bedankte sich bei allen Mitarbeitenden für die Arbeit im Klausenhof: "Ich bin stolz, dass wir den Klausenhof hier im Bistum Münster haben!" Wir brauchen Häuser wie den Klausenhof! Staatssekretär Dr. Hermann Kues unterstreicht die Bedeutung des Klausenhofs für die Gesellschaft. Es sei eine Ehre für ihn, die Festrede zur Verabschiedung des Klauenhof-Direktors Dr. Alois Becker halten zu dürfen, versicherte Dr. Hermann Kues, Mitglied des deutschen Bundestages und Staatsekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Seismograph für Veränderungen „Wir brauchen Häuser wie die Akademie Klausenhof als Seismographen für gesellschaftliche Veränderungen“, sagte Kues. Diese merken schließlich zuerst, wo Verschiebungen innerhalb der Gesellschaft stattfänden, die dann erklärt, diskutiert und problem- orientiert angegangen werden könnten. Bildung gehöre zudem ins Zentrum des kirchlichen Engagements. Alois Becker habe dafür gesorgt, dass eine „kreative Unruhe“ geschaffen worden ist. Diese habe dazu beigetragen, dass gerade die benachteiligten Menschen wie Jugendliche mit Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft eine Chance bekämen. Sein gutes Gespür, künftige Entwicklungen wie "Trüffel" zu erspüren, habe ihm dabei gute Dienste geleistet. Wichtiger Gegenpol Gerade in den frühen 80er Jahren, als mit der humanistischen Strömung die Bildungselite im Mittelpunkt stand, sei der Klausenhof mit seinem Einsatz für schlechter ausgebildete Menschen ein wichtiger Gegenpol gewesen. Dem Klausenhof ist es gelungen, so der Staatssekretär, sich im Laufe der Staatssekretär Dr. Hermann Kues im Klausenhof Jahre von einer Landjugendakademie zu einem modernen Dienstleistungszentrum für Weiterbildung zu etablieren. „Die Chancengerechtigkeit muss verstanden werden als Bildungsgerechtigkeit.“ Genau das werde im Klausenhof umgesetzt. Mit Blick auf die katholische Sozialethik, die auch die Verantwortung für die nächste Generation fordert, sagte Kues: „Gerade daran wirkt der Klausenhof mit. Als Vermittlungsinstanz zwischen Politik, Gesellschaft und Kirche ist der Klausenhof unverzichtbar und sein Engagement dringend notwendig.“ Dem Bistum wünschte Staatssekretär Kues zum Abschluss seiner Rede, dass es die Verantwortung für die Gesellschaft - zum Beispiel durch eine gute Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie dem Klausenhof – wahrnimmt. Nr. 1 | 2011 Zeitung der Akademie Klausenhof Seite 3 Domkapitular Böcker: Auf ein erstes Wort "Ihre Handschrift wird noch viele Jahre zu erkennen sein!" "Dem Vorstand war sofort klar, wer 1988 Nachfolger des verstorbenen Direktors Bennemann werden sollte. Wie sich heute herausstellt, war das eine gute Entscheidung". Domkapitular em. Walter Böcker, Vorsitzender des Stiftungsvorstands Akademie Klausenhof, beschrieb in seiner Ansprache die vielfältigen Leistungen von Dr. Becker: 37 Baumaßnahmen im Wert von 19,5 Mio Euro zählen dazu ebenso wie sein Engagement in den unterschiedlichen katholischen Gremien und im Nationalen Integrationsrat, die vielen Projektideen, rund 100 SonntagMorgen-Vorträge, die Einführung einer hauseigenen KODA sowie einer eigenen Arbeits- und Vergütungsordung. "Ihre Handschrift wird noch viele Jahre zu erkennen sein", prophezeite Böcker. Unermüdlicher Einsatz Eine besondere Fähigkeit während der Amtszeit sei es gewesen, neue Entwicklungen förmlich zu riechen. Als Beispiel nannte er Beckers Engangement in Fragen der Qualitätssicherung. Wichtig seien ihm auch immer religiöse Angebote wie Wallfahrten und Gottesdienste gewesen. Er habe einen "unermüdlichen Einsatz für das Wohl dieser Einrichtung" gezeigt und dabei seine privaten Interessen zurückgestellt. Ausdrücklich dankte Böcker Frau Becker, die die Arbeit ihres Mannes mitgetragen habe. Ein besonderes Anliegen war für ihn die "HinguckPädagogik": Er schaute überall genau hin und war ein kritischer Chef. Man könne mit Recht sagen: „Eine Ära geht zu Ende“. Klausenhof-Direktor Dr. Hans Amendt Kontinuität und Wandel Übergabe des "grünen Stifts" an den Nachfolger Nach 22 Jahren: Übergabe des "grünen Stifts" Es war ein bewegender Moment: Der ehemalige Direktor überreicht seinem Nachfolger den grünen Stift. Grün ist die Farbe des Direktors. „Ich habe das Haus gut bestellt“, sagte er während seiner Abschiedsrede. Kontinuität und Verlässlichkeit Besonders hob er die Kontinuität der Zusammenarbeit mit seinem engsten Mitarbeiterkreis hervor, vor allem mit dem „Triumvirat“: Dr. Amendt als stellvertretender Direktor, Rudolf Schott als Verwaltungsleiter und ihm. Es sei ein großes Glück gewesen, fast die kompletten 22 Jahre in verantwortlicher Position mit diesem Team zu arbeiten. Gleiches gelte auch für den Vorstand, in dem Vorsitzender Domkapitular Walter Böcker, stellvertreter Bernhard Plümpe und Norbert Schmeing schon mehr als 25 Jahre tätig sind. Bischof Genn überreicht Dr. Amendt die Ernennnungsurkunde. Internat und junge Migranten/-innen Domkapitular em. Walter Böcker Dr. Becker konnte nicht gehen, ohne noch weiterbildungspolitisch Akzente zu setzen: Er legte allen Verantwortlichen für die Weiterbildung nahe, zwei Aspekte nicht zu vergessen: Junge Migranten/-innen zwischen Schule und Ausbildung brauchen verstärkte Aufmerksamkeit und finanzielle Förderung, um ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Und zweitens machte er sich für das Internat stark, das für viele die beste Möglichkeit ist, sich auf das eigene Bildungsziel zu konzentrieren. Nach der „Stiftübergabe“ betonte der neue Direktor, dass weiterhin Verlässlichkeit, Leistung, Flexibilität und Innovation Kennzeichen der Klausenhofarbeit bleiben werden. Er wolle in den kommenden Abschiedsrede von Dr. Becker Jahren für einen erfolgreichen Übergang in eine neue Ära mit einem neuen Geschäftsleitungsteam sorgen. Im Namen der Mitarbeitenden dankte Matthias Bussen als Vorsitzender der Mitarbeitervertretung (MAV) ihrem ehemaligen Chef - mit einem Weinregal gefüllt mit 22 Weinflaschen, für jedes ChefJahr eine. Matthias Bussen, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung Nichts ist so beständig wie der Wandel – auch in der Akademie Klausenhof. Mit Dr. Beckers Eintritt in den Ruhestand geht eine Ära zu Ende und eine neue beginnt. Unabhängig von Personen und Institutionen schreitet der Wandel in Arbeitswelt, Gesellschaft und insbesondere im technischen Bereich unaufhaltsam voran. Dem haben wir uns als Einzelpersonen und als Institutionen zu stellen. Um diesen unaufhaltsamen Wandel jedoch meistern und in positive Bahnen lenken zu können, ist Kontinuität notwendig. Denn Menschen, Sozialgebilde und Systeme verkraften permanente und extreme, revolutionäre Veränderungen in der Regel nur relativ schwer. Die wachsende Zahl psychisch angeschlagener oder erkrankter Personen, mit denen wir es in vielen Kursen zu tun haben, scheinen ein Indiz für nicht verkraftete abrupte Änderungen oder extreme Herausforderungen im privaten, gesellschaftlichen oder beruflichen Leben zu sein. Langfristig und nachhaltig angelegte pädagogische Arbeit erfordert daher eine institutionelle und personelle Verlässlichkeit bzw. Kontinuität. In diesem Sinne war die langjährige personelle Kontinuität in der Leitung der Akademie Klausenhof Voraussetzung für den erfolgreichen Wandel in den letzten beiden Jahrzehnten. Diesen „Zweiklang“ wollen wir auch in Zukunft fortsetzen: Den notwendigen Wandel vollziehen und ihn durch institutionelle und personelle Verlässlichkeit bzw. Kontinuität meistern. Das schaffen wir jedoch nur, wenn Politik und öffentliche Auftraggeber entsprechende Voraussetzungen dafür schaffen. Extrem kurze Auftragszyklen, ständig neue kurzatmige Projekte und die Verstärkung von Konkurrenz mit Dumpingpreise riskieren, dass die für eine gute pädagogische Arbeit notwendige institutionelle und personelle Kontinuität und die damit verbundene Qualität nicht gesichert sind. Wir werden uns dem Wandel und den Herausforderungen auch in Zukunft mit großem Engagement und Flexibilität stellen. Nur Wunder können auch wir nicht vollbringen. Nr. 1 | 2011 Seite 4 Grußworte Auszüge Zeitung der Akademie Klausenhof Bilder vom Festakt Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales "Der Schlüssel zum Erfolg am Arbeitsmarkt sind mehr denn je eine gute Ausbildung und lebenslange, konsequente Weiterbildung. Hier setzt die Arbeit der Akademie Klausenhof an: Sie steht im Dienst der Menschen, denen der Erfolg nicht in die Wiege gelegt ist. So setzt sich die Akademie Klausenhof seit über 50 Jahren für benachteiligte Menschen ein und macht ihnen Mut. Mit viel Feingefühl, einem Schatz an Ideen und der nötigen Weitsicht hat Herr Dr. Alois Becker die Arbeit der Akademie als ihr langjähriger Leiter geprägt." Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung "Bildung ist von unschätzbarem Wert. Sie ermöglicht ein selbstverantwortetes Leben, gibt Orientierung und eröffnet Chancen zu gesellschaftlicher Teilhabe, Selbstständigkeit und einer anspruchsvollen beruflichen Perspektive. Menschen durch Bildung Lebenschancen zu eröffnen ist ein Ziel, das die Akademie Klausenhof in besonderer Weise verfolgt. Sie setzt sich aus dem Geist Jesu Christi heraus für alle Menschen ein und trägt ihren Teil zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen bei. Dr. Becker, Sie haben mit Ihrer fachlichen Kompetenz, Ihrer Persönlichkeit und Ihrem großem Engagement in den vergangenen Jahren die Akademie Klausenhof zu dem gemacht, was sie heute ist: Ein Stück Lernkultur des 21. Jahrhunderts. Die Akademie Klausenhof ist ein Garant dafür, dass Menschen der Zukunft offen, sicher und selbstbewusst entgegengehen können. Möge dieser Anspruch auch weiterhin die Akademie prägen. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünsche ich hierzu viel Kraft, insbesondere Ihnen, Herr Dr. Amendt." Karl Schieweling, Mitglied des Bundestags Vorsitzender der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales "Ihre Gelassenheit habe ich bewundert, und Ihr Vertrauen, doch noch einen Weg zu finden, um ein scheinbar verfahrenes Problem auch tatsächlich zu lösen. Die Geschichte der Akademie Klausenhof und die Gespräche mit Ministerien, Behörden und auch mit politischen Gremien sind beredte Zeugen dieses Engagements und Ihrer Fähigkeiten. Nicht wenige öffentlich geförderte Programme sind von Ihnen mit beeinflusst und sind gespeist aus den konkreten Erfahrungen der praktischen Hilfe für Menschen. " Chor der Mitarbeitenden und Dirigent Manfred Klafki Der Generalkonsul von Südkorea, Changyune Lee, überbrachte Dr. Becker, der sich in den 80er Jahren um die Reintegration von südkoreanischen Bergarbeitern verdient gemacht hatte, eine Dankesurkunde. Landrat Müller, Dechant Honermann und Bischof Genn "The Schoolhouse Jazzmen" sorgten für Stimmung In der ersten Reihe: MdB Karl Schiewerling (li.) Blumen für Markus Leimbach, den neuen stellvertretenden Direktor (re.) Verabschiedung von den Sekretariatsmitarbeiterinnen Renate Bresser und Petra Endrigat (v. li.) Abschiedgeschenke von Mitarbeitenden Im Gespräch mit Heiner Lendermann, Katholisches Büro Berlin, Dr. Peter Glück, Agentur für Arbeit Wesel, Barbara Ossyra, Agentur für Arbeit Coesfeld Nr. 1 | 2011 Zeitung der Akademie Klausenhof Modernisierer des Klausenhofs 22 Jahre lang hat Dr. Alois Becker als Direktor die Entwickung des Hauses geprägt. Ein ganzes Arbeitsleben im Klausenhof: 1974 begann Dr. Alois Becker als pädagogischer Mitarbeiter in der Akademie Klausenhof, ein Jahr später übernahm der studierte Sozialwissenschaftler die Leitung des Referats für berufliche und abschlussbezogene Bildung, 1977 wurde er stellvertretender Direktor, 1989 Direktor und Geschäftsführer. Gravierende Veränderungen Seine Zeit in verantwortlicher Position war vor allem geprägt durch gravierende Veränderungen der Rahmenbedingungen in der Wei- terbildungslandschaft, die eine ständige Anpassung erforderten. Und diese Herausforderungen nahm er mit Beharrlichkeit an. Als sichtbares Zeichen modernisierte er die Gebäude und Räumlichkeiten der Standorte Dingden und Rhede auf den heutigen Standard. Meilensteine waren der Neubau der Unterkunftsgebäude Haus Europa (1992) und Haus Niederrhein (1994), die neuen Häuser in Rhede (1995) und die neue Cafeteria und Schulungsräume in Dingden (2003), Aufgegeben wurde der Standort in Emmerich. Mit den dramatischen Kürzungen vor allem im Bereich der beruflichen Rehabilitation und der Kurse der damaligen Arbeitsverwaltung führte er eine strikt kostenbewusste Betriebsführung ein sowie eine neue Struktur mit kleineren, flexibleren Fachbereichen statt großer Abteilungen. Bewährtes und Neues Schlüsselübergabe Haus Niederrhein Der weiterbildungspolitische Wind, und damit die finanzielle Situation, bestimmte auch die konkrete Bildungsarbeit: Einerseits setzte er auf bewährte Kurse wie Umschulungen, Sprachkurse oder Schulabschlusskurse für Migranten/innen. Andererseits wagte er viel Neues: Der Ausbau der berufsvorbereitenden Lehrgänge und Erstausbildungen, regionale Arbeitsmarktinitiativen und unterschiedlichste Projekte, die er oft selbst durchführte (s.u.). Zu sei- nen Verdiensten gehört die Einführung der Reihe „SonntagMorgen im Klausenhof“ (seit 1992), in der regelmäßig Experten Vorträge zu aktuellen Themen halten und die er immer selber plante und moderierte. Der katholischen Erwachsenenund Weiterbildung eine Stimme zu geben, dieses Anliegen vertrat Dr. Becker bei seinem Einsatz in katholischen Gremien auf nationaler Ebene. Sein ausgeprägter Sinn für die politische Bildung zeigt er als Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft ka- tholisch-sozialer Bildungswerke, die sich mit ihrer Geschäftsstelle in Bonn als katholische Fachorganisation im Bereich der politischen Bildung positioniert. Dr. Becker wurde 1999 zum Vorsitzenden gewählt, nachdem er schon mehrmals Mitglied im Vorstand war.Vier Jahre zuvor bestimmte ihn die katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für berufliche Bildung zum Vorsitzenden, und 1997 wurde er Grußworte Auszüge Prälat Dr. Karl Jüsten, Leiter des Katholischen Büros Berlin Katholische Soziallehre Die vielfältigen Aktivitäten erfüllten gleich zwei Ziele: den Fortbestand der Akademie Klausenhof und die Erfüllung des Bildungsauftrags im Sinne der katholischen Soziallehre. Menschen, die im Klausenhof lernen und leben, die als Jugendliche eine Perspektive aufbauen oder als Erwachsene einen neuen Beruf erlernen. Den Menschen durch Bildung Hilfe für das eigene Leben und für eine Mitwirkung in der Gesellschaft zu geben. Beleg für den Erfolg dieser Arbeit sind Rückmeldungen wie die, die Vorsitzender Walter Böcker (li.) gratuliert zur Einführung als Direktor. ehemalige Kursteilnehmende zur 50-Jahr-Feier 2009 gegeben haben: "Die Zeit im Klausenhof war der Wendepunkt in meinem Leben". Wenn er dies hörte, wusste er: Das Werk Klausenhof hat sich gelohnt. Kreativer Bildungsprojektmanager Mit innovativen Projekten bereicherte Dr. Bekker die Bildungsarbeit. "Ich kann ihnen nur dringend raten: Machen Sie eine Ausbildung". Eindringlich und mit viel Überzeugungskraft hat Dr. Alois Becker das Wort ergriffen. Seine Zuhörer: türkische Jugendliche mit ihren Eltern. Sie sind in der heimischen Moschee Engagierter Streiter für die katholische Erwachsenenbildung Aktive Mitwirkung in katholischen Gremien Seite 5 Vorstandsmitglied der katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung. Belange des Klausenhofs Damit vertrat er die Belange des Klausenhofs in den relevanten katholischen Bundesgremien und sorgte gleichzeitig für eine personelle Verklammerung der drei Arbeitsgemeinschaften. zusammengekommen, um sich über Ausbildungsmöglichkeiten für junge Migranten zu informieren. Ein Projekt, das Dr. Becker gemeinsam mit dem IMAP-Institut entwickelte, und das ihn bis fast zum letzten Arbeitstag jeden Freitag in eine andere Moschee in NRW geführt hat. Das Konzept von "Kolay Gelsin" vereint zwei Anliegen, die Dr. Becker immer besonders wichtig waren: die Verbesserung der Situation junger Migranten und die Integration in die Ausbildung im dualen System. Projekte gehören heute zur Bildungsarbeit Dr. Becker hat sich an viele Themen selbst herangemacht: In Sachen Qualitätssicherung (Projekt der EU und des Landes NRW) hat er sich mit Publikationen und Vortragstätigkeit ebenso einen Namen gemacht wie in der Bundesinitiative "Lernende Regionen", bei dem er für die Region ein Netzwerk der Weiterbildungsanbieter und Arbeitsmarktakteure auf die Beine stellte. Außerdem hat er entscheidend beim Verbundstatistik-Projekt des DIE mitgewirkt. Hier wurden zum erstmal einheitliche und differenzierte Daten über die Weiterbildung in Deutschland erfasst. "Indem er sich seine jugendliche Tatkraft, die Schnelligkeit des Denkens und Reagierens, das Interesse an Neuem und die Freude an der geschliffenen Disputation, auch in geselliger Runde, bewahrt hat, illustriert er für seine Person das Diktum vom 'jungen Alten' auf eindrucksvolle Weise. " Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung, NRW "Er ist über lange Jahre so etwas wie der 'gute Geist' gewesen, der hinter der erfolgreichen Arbeit seiner Einrichtung wirkte und dessen Bildungsarbeit stets auch als zivilgesellschaftliches Engagement für eine friedvolle, wertorientierte und plurale Gesellschaft gedeutet werden kann. Der Klausenhof hat einen wichtigen Beitrag für die Weiterbildung in diesem Land geleistet, so dass wir heute gemeinsam auch ein wenig stolz auf das Erreichte zurück blicken können." Guntram Schneider, Minister für Arbeit, Integration und Soziales, NRW "Über viele Jahre haben wir die Akademie unter Leitung von Dr. Becker als Institution schätzen gelernt, die mit Kreativität und Innovationsgeist daran arbeitet, Jugendlichen und Berufstätigen den (Wieder-)Einstieg in Ausbildung und Berufsleben zu erleichtern." Dr. Ansgar Müller, Landrat Kreis Wesel "Die Stiftung Akademie Klausenhof ist als Einrichtung der Weiterbildung aus der Bildungslandschaft unserer Region nicht mehr wegzudenken. Ohne eine tatkräftige und weitsichtige Leitungspersönlichkeit und ein starkes Team ist andauernder Erfolg nicht machbar. Als wahrer Glücksfall hat sich Dr. Becker erwiesen. Als Direktor und Geschäftsführer hat er entscheidenden Anteil an der positiven Entwicklung der Akademie Klausenhof." Dr. Kai Zwicker, Landrat Kreis Borken "Großen Wert legten Sie darauf, dass die Akademie fest im Raum an der Nahtstelle von Niederrhein und Münsterland - verankert ist. Davon profitiert die gesamte Region, und gerade diese enge räumliche Anbindung, vor allem auch die Kooperation mit hiesigen Institutionen, Organisationen und Verbänden, wird im Kreis Borken sehr geschätzt." Prälat Martin Hülskamp, Katholisches Büro NRW Begegnungen mit: Rita Süssmuth, Berhanrd Vogel, Annette Schavan, Jürgen Rüttgers, Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (v. li.) "Zu Ihrer Verabschiedung als Geschäftsführer und Direktor darf ich Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Alois Becker, den Dank und die Grüße der Herren (Erz-)Bischöfe der in Nordrhein-Westfalen gelegenen (Erz-)Bistümer übermitteln." Nr. 1 | 2011 Seite 6 Grußworte Auszüge Holger Schlierf, Bürgermeister Stadt Hamminkeln "Die Arbeit von Dr. Becker war und ist ein Gewinn für die Stadt Hamminkeln. Hervorzuheben ist, dass die Akademie alles selbstständig und ohne städtische Unterstützung leistet. Sie ist eine autarke Initiative, ausgestattet mit einzigartigen Attributen. So ist sie trotz ihrer Wandlungsfähigkeit Hort traditioneller Verbindlichkeit und christlicher Werte. Weltsorge und Menschensorge geben den Rahmen für die professionelle und vielfältige Berufs- und Weiterbildungen der Akademie. " Lothar Mittag, Bürgermeister Stadt Rhede "Ein Glücksfall für den Klausenhof. In der sich rasant und stetig ändernden deutschen Bildungslandschaft stand Dr. Becker wie ein Fels in der Brandung. Sein untrügliches Gespür für die richtigen Themen und Schwerpunkte hat den Klausenhof sicher durch teils stürmische See geführt. Bernward Bickmann, stellv. Vorsitzender Lothar Harles, Geschäftsführer Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke aksb "Dr. Becker hat mit seinem langjährigen, vielfältigen und unermüdlichen Engagement auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene die bundesweite katholische Bildungslandschaft über Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt." Dr. Bertram Blum, Vorsitzender Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung "Sein Wort hat Gewicht. In seiner immer engagierten, manchmal knorrigen Art weiß er die Interessen des Verbandes zu vertreten, klug die politischen Zusammenhänge zu durchschauen und die bundespolitischen Anliegen im Vorstand einzubringen." Ulrich Vollmer, Vorsitzender Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für berufliche Bildung "Als Vorsitzender haben Sie die Bundesarbeitsgemeinschaft strategisch geleitet und immer wieder Anregungen zur Weiterentwicklung gegeben." Johanna Kaleta, Uszula Marshall, Fundacja "Europejskie Spotkania" "Mit diesem Grußwort möchten wir uns für die langjährige Zusammenarbeit und Ihren Beitrag zur deutsch-polnischen Verständigung bedanken." Zeitung der Akademie Klausenhof Stetigkeit und Verlässlichkeit im Wandel wie andere Dinge auf einem Markt beliebig einkaufen kann. Interview mit dem neuen Direktor Dr. Hans Amendt Wie sehen Sie Ihre neue Aufgabe? Ich freue mich auf die neue, anspruchsvolle Aufgabe und werde mit allen Kräften versuchen, den erfolgreichen Kurs der Vergangenheit auch in Zukunft fortzusetzen. Wird es Änderungen geben? Kernaufgabe der Bildungsarbeit ist es, Antworten auf neue gesellschaftliche Entwicklungen und Herausforderungen zu geben. Daher hat es in der Arbeit der Akademie Klausenhof ständig Ände- rungen gegeben. Und dies wird auch künftig so sein. Was werden die wichtigsten Schwerpunkte Ihrer Arbeit sein? Die gute Weiterbildungsarbeit des Klausenhofs fortsetzen, neue Bildungsaufträge und Projekte ins Haus holen, dafür sorgen, dass die Menschen, die zu uns kommen, mit unserer Arbeit zufrieden sind, und dass möglichst alle Mitarbeitenden auch in Zukunft gute und perspektivreiche Arbeitsplätze haben werden. Von Renovabis zum Klausenhof Markus Leimbach ist jetzt stellvertretender Direktor. Markus Leimbach, neuer stellvertretender Direktor, ist ein Newcomer, der sich erst mit dem komplexen System Klausenhof vertraut machen muss. Bis September war er verantwortlich für die Abteilung "Projektarbeit und Länder" beim katholischen Hilfswerk Renovabis (Freising). Der Vorstand des Klausenhofs hat ihn ab dem 1. April zum stellvertretenden Direktor berufen. Übergangsweise wohnt er im Klausenhof bis seine neue Dienstwohnung fertig ist. Abteilungsleiter bei Renovabis Markus Leimbach kommt aus Witten und hat Politikwissenschaft studiert. Bei Renovabis war er für die Förderung und Begleitung von Projekten in Osteuropa zuständig. In dieser Funktion als „Außenminister“ kümmerte er sich unter anderem um den Aufbau und die Finanzierung von Bildungshäusern – eine Erfahrung, die er für seine neue Aufgabe im Klausenhof gut einsetzen kann. Genauso hilfreich dürften ihm die vielen Kontakte besonders zu Bistümern und Bischöfen sein. Verhandlungen mit den Verantwortlichen in den Diözesen standen für ihn regelmäßig auf dem Programm. Und nun, nach 17 Jahren Dienst bei dem katholischen Hilfswerk, habe es ihn einfach gereizt, eine neue Herausforderung anzunehmen. Renovabis und Klausenhof haben nach seiner Einschätzung durchaus Ähnlichkeiten: Beide Einrichtungen haben eine gesellschaftliche Aufgabe und versuchen, diese im Sinne der christlichen Soziallehre zu erfüllen. Die Nähe zu den Menschen, zu den Kursteilnehmenden zu suchen, das ist eines der wichtigsten Anliegen für den 45-Jährigen. „Je- Dr. Hans Amendt Welche Wünsche haben Sie an Politik oder öffentliche Auftraggeber? Stetigkeit, Verlässlichkeit und Weitsicht in Fragen der Weiterbildung und der damit verbundenen Förderprogramme sowie die Erkenntnis, dass gute Weiterbildungseinrichtungen Voraussetzung lebenslangen Lernens sind und Bildungsarbeit kein Produkt ist, das man Welche Bedeutung hat der Klausenhof als katholische Einrichtung? Bischof Dr. Felix Genn hat es in seiner Predigt sehr gut zum Ausdruck gebracht: Menschen, die in unserer Gesellschaft keine Stimme haben oder die aufgrund ihrer persönlichen Geschichte oder Situation sprachlos, mutlos oder perspektivlos (geworden) sind, können und sollen durch unsere Bildungsarbeit eine Stimme oder neue Perspektive erhalten. Dies ist eine genuin christliche Aufgabe, die wir erfüllen wollen. Was wünschen Sie sich persönlich für Ihre Zukunft? Dass ich gesund bleibe und in meiner neuen Funktion ebenso viel Freude und hoffentlich auch Erfolg haben werde wie in den bisherigen Aufgaben. Grußworte Auszüge Ellen Burhans, Geschäftsführerin Jobcenter Kreis Wesel "Die Arbeit und der Erfolg des Jobcenters Kreis Wesel werden maßgeblich von verlässlichen Partnern wie der Akademie Klausenhof beeinflusst, die vielseitige, qualitativ hochwertige und zukunftsorientierte Bildungsangebote bereitstellen." Barbara Ossyra, Vorsitzende Geschäftsführung Agentur für Arbeit Coesfeld "In Abstimmungsgesprächen, Konferenzen und bei Tagungen erlebten wir als Geschäftspartner der Akademie Klausenhof, wie der Leiter, Dr. Alois Becker, das Haus vertrat. Mit welcher Selbstverständlichkeit er es verstand, Vertrauen aufzubauen, in dem er klar und verständlich die Professionalität darlegte und zusätzlich das humane, christliche Leitbild der Akademie Klausenhof verkörperte." Markus Leimbach der hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Ziele, denen wir hier gerecht werden wollen“, sagt Leimbach. So ist er abends oft mit den Kursteilnehmenden im Klausenhof zusammen, redet mit ihnen und kümmert sich um deren Anliegen. Gut in Schuss Die Menschen sind eine Seite, die andere ist das Management. Er ist nun im Klausenhof zuständig für den Fachbereich Qualifizierung, das heißt: Anträge schreiben, Angebote erstellen, Dienstpläne organisieren, Mitarbeitende einstellen, Konferenzen leiten und vieles mehr. Wohl kein Problem, denn „der Bereich ist dank meinem Vorgänger und der Mitarbeitenden gut in Schuss“. Und die Familie? Frau Heike und die drei Kinder (12, 10 und 8 Jahre alt) werden aus dem bayerischen Moosburg im Sommer in die bis dahin fertige Dienstwohnung ziehen. Ob es ihnen schwer fällt, die alte Heimat zu verlassen? „Nachdem wir Dingden etwas besser kennengelernt haben, freut sich meine Familie sehr auf den Umzug!“ Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer, Elisabeth Schulte, Geschäftsführerin UnternehmerVerband "Ihr Verdienst ist es auch, dass sich die Akademie Klausenhof trotz vieler Widrigkeiten und finanzieller Engpässe so gut entwickelt hat. Sie waren auf betriebswirtschaftliches Handeln bedacht, um sozial agieren zu können." Kurt Koddenberg, Vorsitzender Landesarbeitsgemeinschaft für Katholische Erwachsenen- und Familienbildung NRW "Mit Dr. Becker scheidet nun ein 'Urgestein' aus der praktischen Erwachsenenbildung aus." Dr. Kurt Kreiten, Vorsitzender Arbeitskreis der Bildungsstätten und Akademien (Heimvolkshochschulen) in NRW "Der Blick in die vielen Ausgaben von Klausenhof 'aktuell' mit ihren jeweiligen Editorials 'Auf ein Wort' verdeutlicht etwas von der Schnelllebigkeit unserer Zeit, dem Wandel der Themen und Problemstellungen, aber auch von der Faszination unseres Berufsfeldes." Elisabeth Konrad, Bundesvorsitzender KLB, Hermann Kroll-Schlüter, Vorsitzender ILD „Mit dem Klausenhof verbinden wir motivierende und gemeinschaftsbildende Begegnungen: Bundesversammlungen, Seminare, Studientagungen – vor allem aber die Zusammenarbeit in der projektorientierten Entwicklungshilfe. Heinz Cremer, Vorsitzender BAK Berufsförderungswerke „Alle Mitgliedseinrichtungen des ‚Bundesarbeitskreis Berufsförderungswerke (BAK BFW) haben Sie als verlässlichen, agilen Partner mit hoher Sach- und Fachkompetenz kennen und schätzen gelernt.“ Gerd Meyer, Vorstand Katholische LAG berufliche Bildung NRW „Sie haben diese Arbeit viele Jahre als Geschäftsführer mitgeprägt und zahlreiche Kontake zu Ministerien und den Institutionen der Arbeitsagentur auf Landesebene eröffnet und so einer effektiven Lobbyarbeit den Weg bereitet.“ Nr. 1 | 2011 Zeitung der Akademie Klausenhof Das sind meine Stärken! Potenzialanalyse für Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Am Lauerhaas Berufsorientierung. Insgesamt 13 pädagogische Mitarbeiter der Akademie Klausenhof haben jetzt ein besonderes Zertifikat in der Tasche: nach der sogenannten hamet-Schulung sind sie nun berechtigt, ein handlungsorientiertes Testverfahren zur Erfassung und Förderung elementarer Kompetenzen für berufliche Bildung und Arbeit durchzuführen. Die Bundesagentur für Arbeit vergibt neue Maßnahmen wie die mehrjährigen Berufseinstiegsbegleitungen für Schüler und Schülerinnen nur an solche Institutionen, deren Mitarbeiter derartige Qualifikationen vorweisen können. dreitägige Potenzialanalyse durch. Neben den rein motorischen Arbeiten im Werkstattbereich gehören dazu auch Übungen zum Sozialverhalten, eine persönliche Stärkenanalyse, ein Benimmtraining sowie ein Test zur Berufswahl. All das zielt darauf, dass der Schüler sich selbst besser einschätzt, seine beruflichen Wünsche und Interessen herausfindet und berufsbezogenes Arbeiten praktisch ausprobiert. „An diesen drei Tagen haben insgesamt 154 Schülerinnen und Schüler von der Gesamtschule Am Lauerhaas teilgenommen“, sagt Silvia Albat, pädagogische Mitarbeiterin der Akademie Klausenhof. „Letztendlich werden daraus in Absprache mit der Schule und den Eltern 20 ausgewählt, die dann an der längerfristigen Berufseinstiegsbegleitung teilnehmen.“ Die beginnt nach den Osterferien. Regelmäßig fahren die Klausenhofmitarbeitenden dazu zu der Schule nach Wesel und begleiten und unterstützen die Seite 7 Schülerinnen und Schüler rund um das Thema Berufswahl. Erfolgreicher Schulabschluss „Ziel für uns ist natürlich in erster Linie ein erfolgreicher Schulabschluss der Teilnehmer“, so Silvia Albat. „Darüber hinaus wollen wir eine realistische Perspektive für die Zeit nach der Schule bieten.“ Auch nach der 10. Klasse stehen die Berufseinstiegsbegleiter vom Klausenhof den Schüler/-innen weiterhin mit Rat und Tat zur Seite - bei der Begleitung in der ersten Zeit der Ausbildung oder im Falle einer weiteren Schulzeit. Berufseinstiegsbegleitung Anfang diesen Jahres hat der Klausenhof den Zuschlag bekommen, Neunt- und Zehntklässler der Gesamtschule Am Lauerhaas in Wesel durch die Berufseinstiegsbegleitung bei der Berufswahl zu unterstützen. Um die Jugendlichen und jungen Erwachsenen individuell und optimal auf einen Beruf vorbereiten zu können, führte das pädagogische Team im Klausenhof eine Behindertenspezifische Erstausbildung: Jetzt Anmeldungen möglich Nachdem im vergangenen Jahr die ersten sechs Jugendlichen in Rhede den Lehrgang "Ersteingliederung Reha" (nach §§ 35 SGB IX) im Klausenhof begonnen haben, soll das Ausbildungsangebot im Sommer nun richtig starten. Insgesamt stehen acht Ausbildungsberufe auf dem Programm: Metallwerker/-in, Holzbearbeiter/-in, Bauten- u. Objektbeschichter/-in, Bauund Metallmaler/-in, Hauswirtschaftshelfer/-in, Beikoch, Beiköchin, Fachkraft im Gastgewerbe und Gartenbauwerker/-in. Die Jugendlichen können, wenn nötig, im Klausenhof wohnen. Zum Ausbildungskonzept gehören Angebote wie psychologische und ärztliche Betreuung sowie sozialpädagogische Begleitung. Am Ende der zwei- oder dreijährigen Ausbildung absolvieren die Jugendlichen die normale Kammerprüfung. Die Lehrgänge starten am 1. September. Anmeldungen sind auch noch für die berufsvorbereitenden Lehrgänge mit Internat in Rhede möglich.Hier können sich junge Leute ein Jahr lang orientieren und sich auf die Aufnahme einer Ausbildung oder einer Arbeitsstelle vorbereiten. Schülerinnen und Schüler der Lauerhaas Gesamtschule im Klausenhof Was bringt Social Networking? Web 2.0 ist angesagt, alle reden davon, viele nutzen es. Was der Einsatz für Firmen und für Bildungseinrichtungen wie den Klausenhof bringen kann, diskutierte das Leitungsteam des Klausenhofs mit Sven Kremser, Leiter Externe und Interne Kommunikation bei Altana (Wesel, Foto). Der Chemiekonzern nutzt Facebook und Co. vor allem als zusätzliche Kanäle der Informationspolitik. "Es ist heute einfach Standard in der Wirtschaft, diese Technologien einzusetzen", sagte Kremser. Er schlug vor, besonders Sven Kremser die individuellen Kommunikationsmöglichkeiten für den Austausch der (ehemaligen) Kursteilnehmenden zu nutzen, gerade dann, wenn sie aus der ganzen Welt kommen. Ausbildungskampagne per Radio und Facebook Der Kontakt zu Altana kam über die "Ausbildungsinitiative Kreis Wesel" zustande, in der sich auch der Klausenhof engagiert. Hier wird jedes Jahr im Lokalradio (Radio K.W.) über Ausbildungsmöglichkeiten informiert. Mitte März startete die neue Kampagne für 2011. Ein erster Höhepunkt der intensiven 9-monatigen Medienkampagne ist der "Ausbildungstag" Anfang April bei Radio K.W., wenn die Ausbildungsexperten der Initiative allen Hörern Rede und Antwort stehen und ihnen hilfreiche Informationen geben. Neu ist, dass die Initiative auch auf Facebook präsent ist. Europäische Erwachsenenbildung Start zum Nordic Walking mit Fachbereichsleiter Zimmermann (re.) Immer in Bewegung bleiben Neue Sport- und Bewegungsangebote Berufliche Rehabilitation. Wer eine zweijährige Umschulung durchstehen will, der braucht eine gute Kondition. Mit einem neuen Angebot sollen die Teilnehmenden fit gemacht werden. Eine Umschulung im Rahmen einer beruflichen Rehabilitation ist anstrengend und das viele Lernen ungewohnt. Hinzu kommt, dass manche gesundheitlich angeschlagen sind und einen Ausgleichssport brauchen. Darum hat der Fachbereich jetzt gezielte gesund- heitsfördernde und sportliche Aktivitäten im Angebot, wie etwa Nordic Walking. So soll die Leistungsfähigkeit gesteigert werden, damit am Ende der Zeit im Klausenhof eine Integration in den Arbeitsmarkt gut gelingen kann. Außerdem sollen die Teilnehmenden motiviert werden, außerhalb der Schulungszeiten regelmäßig an ihrer Fitness zu arbeiten. Neben Sport hat der Klausenhof auch andere begleitende Angebote im Programm wie etwa „Stress bewältigen, Leistung steigern, Balance finden – mit Yoga“ oder „Qualitätsmarke ICH“. Gute Chancen auf einen Job Berufliche Rehabilitation. Mit einer kleinen Feierstunde wurden 23 Absolventinnen und Absolventen der kaufmännischen Umschulungen Umschüler/-innen verabschiedet. Zwei Jahre haben die Absolventinnen und Absolventen den Kurs im Klausenhof besucht und nun ihre Prüfung in den Berufen Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel, Spedition und Logistikdienstleistungen,Bürokommunikation sowie Bürokaufmann/frau bestanden, eine mit der Bestnote „sehr gut“. Manche haben bereits jetzt einen Job gefunden, so Fachbereichsleiter Bernhard Zimmermann. Dank ihrer zusätzlichen Kompetenz, die sie aus dem alten Beruf mitbringen, der guten Bildungsarbeit im Klausenhof und des derzeit guten Arbeitsmarkts seien die Chancen auf eine Anstellung gut. Dr. Michael Sommer, Öffentlichkeitsarbeiter im Klausenhof, wird von der EU-Kommission immer wieder als Experte für Journalismus und Medien im Bereich der Erwachsenenbildung eingeladen. So war er auf einer Konferenz zur Entwicklung eines neuen Strategieplans zur europäischen Erwachsenenbildung in Budapest und bei einem Workshop zur Verbreitung von EU-Projektergebnissen in Brüssel. Dort stellte er den rund 200 Teilnehmenden in einem Statement die Erfahrungen mit dem Netzwerk "European InfoNet Adult Education" vor, das er koordiniert (Foto). Dieses Projekt wurde in einer Studie über die Qualität von EU-Projekten zur Erwachsenenbildung in die Auswahlliste besonders gelungener Initiativen aufgenommen. Nr. 1 | 2011 Seite 8 Zeitung der Akademie Klausenhof Termine Frühjahr/Sommer 2011 Auswahl Berufsbezogene Weiterbildung und Trainings 08.-10.05. Burn-out – Die neue Z(w)eitkrankheit 09.-11.05. Einführung in den Datenschutz 16.-20.05. Pneumatik – Grundlagenseminar 16.-18.05. Mit Gelassenheit zum Ziel - Der Umgang mit Konflikten bei schwierigen Teilnehmenden 18.-19.05. Zeit sparen durch professionelle Informationsaufnahme – Gedächtnistraining 06.-10.06. Englisch für den Beruf 18.06. Grundqualifizierung für Berufskraftfahrer Modul Gesundheit & Arbeitsschutz 01.07. Ganzheitliche Bildungsdokumentation mit GaBiP 04.-06.07. Zertifizierung zum Datenschutzbeauftragten 15.07.-21.04.12 Rehabilitationspädagogische Zusatzausbildung 20.08.-17.09. Arbeitssicherheitsseminar BAUM I (samstags) EDV-Kurse 07.05. 09.-11.05. 20.-22.05. 23.-27.05. 23.-24.05. 27.-28.05. 06.-10.06. 09.-10.06. 15.-17.06. 16.06. 17. - 18.06. 04.-06.07. 08. - 09.07. 11.-13.07. Allgemeine 13. - 15.05. 13. - 14.05. 13. - 15.05. 20. - 22.05. 17. - 19.06. 18. - 19.06. MS-Office 2003/2010 – Umsteigerseminar MS-Word 2010 – Aufbauseminar MS-Word 2010 – Einführungsseminar Auto CAD 2010 – Kompaktseminar Adobe Photoshop Elements MS-Powerpoint 2010 – Einführungsseminar MS-Office 2010 - Einführungswoche KITATHEK – Einführungsseminar MS-Excel 2010 – Aufbauseminar Büroorganisation im Pfarrbüro mit MS-Outlook Senioren am Computer - Schnupperseminar MS-Word 2010 – Einführungsseminar Internet für Senioren – Schnupperseminar MS-Excel 2010 – Einführungsseminar Weiterbildung T’ai Chi – Einführungskurs Internet für Frauen – Schnupperseminar Innere Ressourcen wecken durch Yoga, Meditation und autogenes Training Trauerverarbeitung – Integrative Bewegungstherapie in der Begleitung von Trauerprozessen Meine Insel der Ruhe im Alltag entdecken Verbale Entwicklungsdyspraxie bei Kindern Fortbildung für Logopäden/-innen Kaufmännische Umschulungen (Vollzeit, Beginn 11.07.2011) - Bürokaufmann/-frau - Kaufmann/-frau für Bürokommunikation - Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel - Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen Kaufmännische Fortbildungen (Voll- und Teilzeit, monatlicher Einstieg) - Bürokommunikation, Rechnungswesen, Personalwirtschaft Technische Fortbildungen (Voll- und Teilzeit, monatlicher Einstieg) - Weiterbildung im Metallbereich, Praxisqualifizierung Metall, Metallverarbeitung allg. Schulabschlussbehogene Kurse: Beginn 30.08.2011 Weitere Informationen und Anmeldung: Akademie Klausenhof, Dingden, Klausenhofstr. 100, 46499 Hamminkeln, Tel.: 02852 / 89-0, E-Mail: info@ akademie-klausenhof.de, www.akademie-klausenhof.de Lecker Fisch! Küchenchef Theo Bertling hat Hauswirtschafts-Schülerinnen der Fachschule am Berufskollegs West (Bocholt) zu einem Praxistag in die Akademie Klausenhof eingeladen. An je zwei Tagen bereitete eine Gruppe ein köstliches Fischbüffet - von Muscheln bis Lachs - vor. Nicht nur die jungen Frauen waren ganz begeistert von der Aktion, sondern auch die Mittagsgäste: „Das war besonders lecker!“ Die beste aller Welten Politische Bildung per Rollenspiel Jugendakademie. Mit viel diplo- matischem Geschick konnte der Ausbruch eines Krieges verhindert werden. Die Delegation der arabischen Welt ließ sich beruhigen und stimmte in der UN-Vollversammlung einem Kompromissvorschlag zu. "Politik und internationale Sicherheit POL&IS" ist ein Planspiel zur Simulation der Weltpolitik, das die Bundeswehr entwickelt hat und von Jugendoffizieren mit Schülergruppen durchgeführt wird. Im Klausenhof durchliefen jetzt Jugendliche des Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs Lüdinghausen dieses Planspiel. Die jungen Leute bilden dabei Länder-Teams, die ihre eigenen Interessen, aber auch das Wohl der Weltgemeinschaft ins Auge fassen sollen. Es gibt eine UN-Vollversammlung, Delegierte, Weltbank, Presse – ganz wie im richtigen (Polit-)Leben. Ähnlich funktioniert auch "Die beste aller Welten", das die Bundeszentrale für politische Bildung herausgebracht hat und im Klausenhof von einer zweiten Gruppe des Berufskollegs gespielt wurde: Auch hier schlüpfen die jungen Leute in vorgeschriebene Rollen, müssen zum Beispiel gemeinsam Die arabische Delegation bei POL&IS Abschlussbesprechung mit den Jugendlichen des Richard-von-WeizsäckerBerufskollegs Lüdinghausen auf einer einsamen Insel ihr Überleben sichern oder in der Heimatstadt kommunalpolitisch aktiv werden. Die Jugendlichen verstehen auf diese Weise spielend komplexe Zusammenhänge, bestätigt Arbeitsbereichsleiter Marco Düsterwald. Sie schlüpfen gerne in die Rollen anderer und lernen so mit viel Spaß - auch ohne Prüfungsstress. Menschen vom Klausenhof Neuer Rekord: 40 Jahre Klausenhof Die Bocholterin Gitte Anders ist die Dienstälteste im Haus und seit einigen Jahren im Empfang des Hauses tätig, dort vor allem mit der Kasse betraut. Ob Auszahlung von Fahrgeld, Mittagessenmarken oder Rückerstattung von Telefongebühren – an Gitte Anders kommt niemand vorbei, der Bargeld braucht oder einzahlen will. Noch-Klausenhofdirektor Dr. Alois Becker gratulierte ihr für ihre langen Dienstjahre und überreichte ihr einen Blumenstrauß. Das 50-jährige Jubiläum werde sie wohl nicht schaffen, verriet Gitte Anders während der kleinen Feier im Klausenhof, in sieben Jahren wolle sie in Rente gehen. Sein 25-jähriges Dienstjubiläum konnte Heinz Klüber feiern, der als pädagogischer Mitarbeiter im Fachbereich Berufliche Rehabilitation arbeitet. "Sehr gut" für Lisanne Angenent Konzerte und Festivals sind Lisanne Angenents Steckenpferde. Wegen ihrer Begeisterung für Events jeglicher Art lernte die 22-Jährige auch den Beruf der Veranstaltungskauffrau. Die dreijährige Ausbildung im Klausenhof schloss sie jetzt mit der Gesamtnote „sehr gut“ ab. Bis Ende August bleibt Lisanne Angenent dem Klausenhof noch treu, dann wird sie sich mit dem Studium „Eventmanagement“ weiter spezialisieren. Dafür zieht sie entweder nach Osnabrück oder in den niederländischen Studienort Breda. „Ich gehe selbst sehr gerne zu Festivals und freue mich darauf, in diesem Jahr auch wieder beim Halderner Open-Air dabei zu sein. Die Organisation solcher Großereignisse würde ich gerne später zu meinem Beruf machen“, schwärmt die Bocholterin. Ulrike Swoboda, bisher Mitarbeiterin im Empfang, ist neue Ansprechpartnerin für die Gasttagungen. Sie löste Christina Reichelt ab, die in den Ruhestand ging. Neue Mitarbeitende 2011 haben neu im Klausenhof begonnen: Michaela Jöhren (Technischer Dienst), Beate Nachtigall (Fachbereich Qualifizierung) und Christoph Grünewald (Verwaltung)