Kriegerische Hymne: The Star-Spangled Banner Hierzulande ist
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Kriegerische Hymne: The Star-Spangled Banner Hierzulande ist
Sternst_0208_10_Hendrix.qxd 20.10.2008 STERNSTUNDEN 2/2008 10:37 Uhr Seite 10 Seiten 10 & 11 Kriegerische Hymne: The Star-Spangled Banner Hierzulande ist bekanntlich nur noch die dritte Strophe des »Deutschlandliedes« als Nationalhymne zugelassen, Strophe eins (»von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt«) ist verpönt. In den USA ist es genau umgekehrt: Weil Strophe drei von »The Star-Spangled Banner« (zu deutsch: »das sternenbesetzte Banner«) eine antibritische Hassorgie enthält, wird nur noch Strophe eins gesungen. Denn genau wie die Flagge entspringt auch das liebste Lied der Amerikaner einem Konflikt mit England: Nachdem es den Truppen seiner Majestät im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 trotz massiven See-Bombardements nicht gelang, die Hafenstadt Baltimore einzunehmen, schrieb der junge Anwalt Francis Scott Key (kl. Foto) 1814 den Jubeltext über den Sieg der USA. Die packende Melodie – übrigens aus einem englischen Trinklied von 1800 – inspirierte seitdem immer wieder Künstler zu eigenwilligen Bearbeitungen. Besonders beeindruckend: Jimi Hendrix’ dramatische Interpretation auf dem Woodstock-Festival 1969 (gr. Foto), die allgemein als Protest gegen den Vietnamkrieg aufgenommen wurde. Was dem ehemaligen Fallschirmjäger aus der 101. Luftlandedivision natürlich völlig fern lag. »Ich fand das einfach nur schön«, gab er wenige Tage später augenzwinkernd dem Talkshow-Gastgeber Dick Cavett im US-Fernsehen zu Protokoll.