PDF-Datei: HZ 09.06.2004
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HOHENLOHE MITTWOCH 9. Juni 2004 33 Rückgang der Arbeitslosenzahlen Heute 5,6 Prozent ohne Job im Hohenlohekreis Ein Hobby-Astronom betrachtete die Venus Dieter Model, Hobby-Astronom in Künzelsau, hatte die Venus gestern Morgen auf dem Balkon des Mehrfamilienhauses in der Stettenstraße mit seinem Teleskop genau ins Visier genommen und staunte, wie winzig sich dieser Planet ausnahm. RUND UM KÜNZELSAU 34, 35 Hauptsaison für die „Königin der Beeren“ Die Erdbeersaison ist im Hohenlohekreis in vollem Gange, und die ersten Frühsorten sind auf dem Markt. Eine Reportage von der mühsamen Ernte-Arbeit. RUND UM ÖHRINGEN Seiten 36, 37, 42 Fantastisches Orgelspiel von Cantus Cannstatt Das Programm des Kammerchores Cantus Cannstatt im Rahmen des Hohenloher Kultursommers beeindruckte. KULTUR HOHENLOHE S. 36 Liberales Hoffest am Donnerstag Spitzenkandidatin in Neuenstein Das traditionelle Liberale Hoffest der FDP steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Europa- und Kommunalwahlkampfes. Auf dem Grafenhof in Neuenstein-Großhirschbach sprechen am Donnerstag ab 12.30 Uhr unter anderem die Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl, Silvana Koch-Mehrin, sowie der baden-württembergische Wirtschaftsminister Walter Döring. Musikalische Unterhaltung gibt es zuvor und anschließend von „Ernie’s Swing & Dixieland Band“. Auf dem Hof des Bundestagsabgeordneten Ulrich Heinrich werden aber auch wie stets Hohenloher Köstlichkeiten geboten, zudem erhalten die Besucher Informationen zur EU und dem Europäischen Parlament. Die Veranstaltung ist gleichzeitig die Abschlussveranstaltung der FDP Baden-Württemberg zur Europawahl. (red) Bei einem Unfall in der Nacht auf den 23. Mai wurde auf dieser Straße bei Michelbach ein 15-jähriger Rollerfahrer getötet. (Foto: Archiv / Hagen Stegmüller) Psychologe analysiert tödlichen Zusammenstoß von Michelbach – Staatsanwalt dehnt Ermittlungen aus Unfallfahrer verleugnen ihre Schuld Von Hagen Stegmüller Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 21-jährigen Todesfahrer von Michelbach nun auch wegen Aussetzung. Der junge Mann hatte das zweite Unfallopfer, ein 15-jähriges Mädchen aus dem Öhringer Teilort, in hilfloser Lage im Stich gelassen. Nach dem Unfall in der Nacht auf den 23. Mai hat ein weiterer Zeuge schwere Vorwürfe erhoben. Der Rentner, der in seinem Wagen an der Unfallstelle anhielt, hat nach eigenen Angaben einen weiteren Autofahrer um einen Handy-Anruf bei Polizei und Notarzt gebeten. Mit den Worten „Das geht mich nichts an“ soll der Fahrer jedoch das Gespräch beendet und das Weite gesucht haben. Eine Viertelstunde zuvor war ein 21-jähriger Golffahrer aus Cappel am Michelbacher Ortsausgang auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem Motorroller zusammengeprallt. Der 15-jährige Rollerfahrer war sofort tot, seine bronner Verkehrspsychologe GünBeifahrerin (15) blieb mit angebro- ther Hammer. In Gedanken würden chenem Halswirbel im Straßengra- sich die Autofahrer die Situation schönreden. Motto: „Es ist ja nicht ben am Unfallort liegen. Ohne sich um die Opfer zu küm- viel passiert“ oder „Andere können mern, kletterte der Unfallverursa- auch helfen“. Immer gehe es jedoch cher aus seinem demolierten Wa- darum, Fehlverhalten zu rechtfertigen und lief heim. Ersten Ermittlun- gen. „Die Schuld muss kleiner wergen zufolge war er viel zu schnell den“, analysiert der Psychologe. Um das zu erreiunterwegs gechen, werde die wesen, ein Alko„Manche verfallen in DeRealität noch holtest ergab 1,1 pressionen, wenn sie den Tage und WoPromille. Nach chen nach dem dem tödlichen Vorfall realisieren.“ Unfall verleugZusammenstoß Psychologe Günther Hammer net. krachte noch Dass sich ein Opel-Fahrer (38) in die Unfallstelle. Auch er nicht ertappte Unfallfahrer nach eimachte sich aus dem Staub, ohne niger Zeit selbst stellen, hat Hamnach dem verletzten Mädchen zu mer noch nie erlebt. Allerdings leide die Psyche der Täter mitunter schauen. Warum haben sich die beiden schwer. „Manche verfallen in DeUnfallfahrer und womöglich ein pressionen, wenn sie den Vorfall dritter Verkehrsteilnehmer nicht zum ersten Mal richtig realisieren.“ ihrer Verantwortung gestellt? „In so Dann gebe es nur noch einen Auseiner Lage sind die Abwehrmecha- weg: Die Person müsse die Ursache nismen optimiert“, sagt der Heil- für ihr Fehlverhalten bekämpfen, Tatjana Gsell lässt sich mit Karl Röske aus Niedernhall gefesselt versenken – Er befreit beide Promis gehen mit Vince ins Wasser und beide kamen nach wenigen Sekunden wieder an die Wasseroberfläche – munter und frei wie die Fische im Mittelmeer. Karl Röske ist Entfesslungskünstler. „Angefangen hat es mit dem Zauberkasten unter dem Weihnachtsbaum“, sagt der Sohn einer Kreterin und eines Neckarsulmers. „Magie hat mit Tricks zu tun“, sagt der Halb-Grieche und schmunzelt. Und beim Entfesseln seien eben die schwierigsten Kniffe gefragt. Das sei nicht jedermanns Sache. Deshalb macht er sich auch keine Sorgen um seinen Weltrekord. Der steht ganz offiziell im GuinessBuch: in fünf Meter Tiefe aus der Zwangsjacke in 16 Sekunden. „Das wird so schnell keiner packen“, freut er sich. Dass er mit Tatjana incent Vega steht in seinem Personalausweis. Der promiGsells Befreiung heute bundesweit nente Künstlername verursacht oft Schlagzeilen macht und ihn im TV zeigt, freut ihn nicht minder. Zuungläubiges Staunen. Eigentlich heißt der 37-Jährige aus Niedernmal er mit Nadja „Naddel“ Abdel hall schlicht Karl Röske, und die Farrag im Jahr zuvor – pardon – baden gegangen ist. Beinahe ertrunPromis vertrauen ihm. Manche gehen sogar mit ihm ins Wasser – mit ken sei sie, war damals in der einBlei beschwert und gefesselt. schlägigen Presse zu lesen. „Das war ganz knapp“, gibt der EntfessTatjana Gsell zum Beispiel. Die millionenschwere Witwe des getöler zu. Das U-Boot sei viel zu schnell teten Nürnberger Schönheitschiabgetaucht, und Naddel habe keine Luft mehr, aber dafür ordentlich rurgen Dr. Franz Gsell hat sich Anfang des Monats mit Röske vor MalPanik bekommen. Sie hat’s überlorca versenken lassen. Beide stecklebt, wollte danach aber nicht mehr gefesselt in die Tiefe. „Vince, nie ten in waschechten Zwangsjacken, mehr“, habe sie gesagt, und Vince brauchte eine neue Partnerin. „Frau Gsell hat gleich Ja gesagt“, strahlt er. Drei Monate haben sie geprobt, ehe es fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Fehlschlag wieder abwärts ging. Diesmal mit Erfolg. „Fünf Kniffe braucht man für die Zwangsjacke, die ersten drei hat sie selbst geschafft.“ Danach half Röske beim Sich-frei-machen. Drei Jahre hat Röske auf Mallorca gelebt und dort mit seinen Tricks und Kniffen Kontakte zu Promis geknüpft. Von „Onkel“ Jürgen Drews in den Ballermann-Discos bis zu Michael Douglas. „Bei dem haben wir eine salonfähige Magic Erotic Show vorgeführt.“ Auch in Hollywood sei er schon zugange gewesen, erzählt er, und habe dort sogar den „echten“ Vincent Vega aus dem Film „Pulp Fiction“ kennen gelernt: John Travolta. Dem habe er erklärt, dass sein Zweitname Vincent lautet. Das Vega habe er nach einem Aufenthalt in Las Vegas angehängt. Lange vor Pulp Fiction. „Der Travolta“, Alles Vertrauenssache: Tatjana Gsell lässt sich mit Karl Röske gefesselt versen- sagt Karl Röske, „hat sich vor Laken. Der Niedernhaller befreit beide in wenigen Sekunden. (Foto: privat) chen nicht mehr eingekriegt.“ Von Matthias Stolla V Verantwortung auch in anderen Lebenssituationen übernehmen. Hammer: „Sonst wird er beim nächsten Mal wieder davonfahren.“ Besorgnis erregend ist die Hohenloher Polizeistatistik. Seit 1978 hat sich die Quote der Unfallfluchten von elf auf 20 Prozent fast verdoppelt. „Das Unrechtsbewusstsein schwindet“, bemerkt Polizeisprecher Jürgen Baierl. Allerdings sei auch die Sensibilisierung fortgeschritten. Bei schweren Unfällen meldeten sich immer häufiger neutrale Zeugen, Täter würden dadurch häufiger ermittelt. Immer wahrscheinlicher wird derweil, dass sich der 21-jährige Unfallverursacher von Michelbach auf einen Gefängnisaufenthalt einstellen muss. Gegen ihn wird wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung, Trunkenheit am Steuer, Unfallflucht, unterlassener Hilfeleistung, Gefährdung des Straßenverkehrs und Aussetzung ermittelt. Baierl: „Er muss sich warm anziehen.“ Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall, die die Landkreise Hall und Hohenlohe betreut, hat die Arbeitslosigkeit im Monat Mai um 520 Personen abgenommen. Ende Mai waren 4660 Männer und 4110 Frauen ohne Arbeit. Der Vorjahresvergleich zeigt hier eine Abnahme um knapp sieben Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Mai bei 5,6 Prozent. Zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von 0,5 Prozentpunkten. Im Hohenlohekreis mit den beiden Geschäftsstellen Künzelsau und Öhringen waren 1710 Männer und 1560 Frauen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote beträgt hier 5,6 Prozent und ist damit 0,2 Prozentpunkte besser als vor einem Jahr. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ging nochmals zurück und war damit rund vier Prozent geringer als im Vormonat April. Ebenso musste ein Anstieg der Kurzarbeit festgestellt werden. Im Berichtsmonat meldeten sich 820 Männer und 640 Frauen neu arbeitslos; fast 60 Prozent kamen aus Erwerbstätigkeit oder aus schulischen und betrieblichen Ausbildungen. Seit Jahresbeginn haben sich 8260 Menschen bei der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall und den Geschäftsstellen in Crailsheim, Künzelsau und Öhringen arbeitslos gemeldet, gut vier Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In den ersten fünf Monaten sind aber auch 8810 Männer und Frauen aus der Arbeitslosigkeit ausgeschieden, 750 Personen mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit ist es der Haller Agentur für Arbeit gelungen, trotz der schwierigen Situation am Arbeitsmarkt gut neun Prozent mehr Personen in den Arbeitsmarkt zu integrieren oder in beruflichen Bildungsmaßnahmen unterzubringen. Durch den weiteren, verstärkten Einsatz der arbeitsmarktpolitischen Programme ist es gelungen, die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren auf nun 920 Personen zu senken. Probleme bereiten weiterhin die Langzeitarbeitslosen. Der Anteil dieser Personen hat sich noch gesteigert und beträgt jetzt 28,5 Prozent. (red) >LZBGEB . RABATT-AKTION IM 10% Rabatt im Ö! Wir bauen für Sie um, damit Sie schöner einkaufen können. 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